Ansichten »Eigentlich wollte ich mein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Kindergarten verbringen. Über einen Vortrag erfuhr ich aber, was man in der Zeit alles machen kann und habe mich dann bewusst anders entschieden. Die Tagespflege hat mich angesprochen. Ich liebe es, hier mit den Menschen zusammenzusein. Sie sind ganz anders. Wir haben zum Beispiel eine ältere Dame, die oft etwas mürrisch und in Gedanken ist. Aber Sonnenschein im Gesicht, singen oder etwas Süßes zum Naschen stimmen sie sofort fröhlich. Das sind die Momente, über die man sich freut.« Nele Duprée, 21 Jahre, mit Gast Ernst Christian Babel Wenn ihr Freiwilliges Soziales Jahr beendet ist, soll es eine handwerkliche Ausbildung sein. Fahrradmechanikerin, Floristin oder Gärtnerin kann Nele Duprée sich vorstellen. In die Tagespflege der Stiftungsresidenz Luisental will sie dann und wann mal zu Besuch kommen. »Ich bin gern hier und fühle mich eigentlich ganz wohl. Das ist mal eine Abwechslung. Meine Tochter arbeitet tagsüber und ist nicht zu Hause. Spielt das Wetter mit, machen wir einen Spaziergang. Letzte Woche waren wir zur Eröffnung der Matjessaison in der Stadt. Wenn hier mal was nicht so läuft, wie es sollte, sprechen wir darüber und dann wird das geändert!« Olaf Godehus, 82 Jahre Zum Interviewzeitpunkt war der Senior mit zwei weiteren Herren in den Aufbau des neuen Tischfußballspiels der Tagespflege im Stadtteilhaus Kattenesch vertieft. Wegen fehlender Aufbauanleitung keine leichte Aufgabe. Gespräch und Foto waren dennoch kein Problem. Weitere Gäste? Fehlanzeige. Die kleinen »Wühlmäuse« aus der Krippengruppe im Haus hatten zur Lesestunde geladen. Dem waren alle weiteren Tagespflegebesucher nur zu gern gefolgt.