Alpenpost 03 2016 Faschingspost

Page 19

Entführung in Grundlsee endete glimpflich Ein Entführungsfall in Grundlsee hielt im August die Familie Weissenbacher, vlg. Schachner, aus Gößl auf Trab. Kurz vor seiner Hochzeit wurde der Gößler Obersuamstock Herbert Weissenbacher als “Geisel” erst nach mehr als 24 Stunden in einem mehr als desolaten Zustand wieder freigelassen. Die “Faschingspost” recherchierte in diesem Fall in Echtzeit. 09:42 Uhr - Herbert Weissenbacher und sein Vater Karl sind im Wald mit Forstarbeiten beschäftigt, als plötzlich mehrere vermummte Männer auftauchen und Herbert als Geisel nehmen. Vater Karl bleibt vollkommen verstört im Wald zurück. 09:45 Uhr - Die Verlobte von Herbert, Agnes, erhält von den Entführern eine Kurznachricht (SMS) mit den Worten: “Herbert ins Ausland entführt. Er lebt. Wird längere Zeit nicht mehr bei Dir sein...”. 09:46 Uhr - Bezirksalarm im Gößler Ortsteil Schachen. Opa Lois sticht sich vor Schreck mit einem Stemmeisen, mit welchem er gerade Holzkisten zerlegt, Oma Ida fallen drei Maschen von den fast fertigen Socken runter. Agnes kreischt und Mutter Burgl stimmt in der zweiten Stimme mit ein. 09:58 Uhr - Vater Karl bringt seinen Traktor talwärts von der “Schachner Schweiber” auf 127 km/h Spitze, bevor er triftend am Parkplatz vor seinem Haus zum Stehen kommt. 10:05 Uhr - Herbert Weissenbacher sitzt mit einem Sack über dem Kopf in einem Auto, welches sich schnell bewegt. Im Auto wird nicht gesprochen. 11:23 Uhr - Das Auto bleibt stehen. Herbert Weissenbacher wird hinter einen Holzzaun gebracht, wo ihm die Entführer alte Kleidungsstücke überreichen und ihm befehlen, diese anzuziehen. Eine Stimme von einem Tonband lässt Herbert erschaudern: “Du ziehst das jetzt hurtig an und dann gehen wir auf das Bierzelt hier in Ebensee. Wenn Du das BeriglGewand vor Mitternacht ablegst, siehst Du Deine Agnes nie wieder!”, so die furchterregende Stimme. 15:06 Uhr - Herbert hätte sich die Entführung und die nachfolgende “Folter” schlimmer vorgestellt. Die Entführer versorgen ihn laufend mit Bier und Schnaps und auch die Musik im Bierzelt ist tadellos. Nur die Besucher schauen ihn laufend saublöd an. 16:23 Uhr - Das mit dem saublöden Schauen der Leute ist Herbert nun auch schon egal. Er zweifelt langsam daran, ob er diese Entführung -

“Entführungsopfer” Herbert Weissenbacher (ganz links) traf im Bierzelt in Ebensee einige Damen, die spontan dazu bereit waren, als Brautjungfern einzuspringen.

rein körperlich - überstehen wird. 18:12 Uhr - Schön langsam schauen irgendwie alle wie Berigl aus. Die Gesichter der Leute sind so komisch und plötzlich sind sicher doppeltoder dreifach so viele Leute da wie noch vor einer Stunde. 22:43 Uhr - Herbert Weissenbacher nimmt sich vor, dass er seine Entführer durch übermäßigen gemeinsamen Bierkonsum unschädlich macht, um dann zu fliehen. 23:05 Uhr - Schlechter Plan, die Entführer vertragen noch mehr Bier als Herbert. 23:15 Uhr - Herbert hat die Erlaubnis, sich unter das Volk zu mischen. Viele gute Gespräche, auch wenn er kein Wort mehr rausbringt. 00:00 Uhr - Eigentlich müsste Herbert das Beriglgewand nicht mehr tragen, aber er entschließt sich, es anzubehalten. Jetzt kommt es ihm äußerst schick und kleidsam vor. 05:23 Uhr - Dumpfe Erinnerung von Herbert. Frischluft. Fremdes Zimmer. Fremdes Bett. 13:43 Uhr - Herbert Weissenbacher erwacht in einem Hotelzimmer in Altmünster. Fühlt sich hundeelend. Niemand da, um ihn zu trösten oder ein Aspro zu bringen. Er wackelt in

das Bad und erschrickt fast zu Tode. Im Klo steht ein Berigl, welches sich spiegelgleich mit ihm bewegt. So ein Sauhund. 13:44 Uhr - Großer Fortschritt: Herbert erkennt, dass es sich nur um sein Spiegelbild handelt. 13:55 Uhr - Die Suamstock-Kollegen von Herbert betreten das Zimmer. Dieser kann das nicht ganz deuten. Nach einer kurzen Erklärung ist alles klar: Die Suamstöcke haben ihn entführt. Herbert muss ganz schnell auf das Klo, er bekommt ein “Fax”. Nach einem Frühstück, welches ausschließlich flüssig ausgefallen war, im Hotel in Altmünster, macht sich die Gesellschaft auf dem Rückweg in das Ausseerland. Vierzehn Tage später kamen aus Traunkirchen, Ebensee, Bad Ischl, Bad Goisern, St. Agatha und von der Pötschenhöhe Anzeigen wegen “Erregung öffentlichen Ärgernisses in Hinblick auf die Hinter lassenschaft aus Mageninhalten eines gewissen Herbert W.”, wie es im Beamtendeutsch geschrieben wurde. Überglücklich konnte Agnes ihren Bräutigam wieder in die Arme schließen, auch wenn er einen sehr strengen Geruch verströmte.

Geschätzte Kunden, liebe Mitarbeiter unseres Unternehmens! Sicher ist Ihnen aufgefallen, dass ich mich von September 2015 bis Anfang Jänner 2016 öfter als sonst in unserem Betrieb aufgehalten und dort nach dem Rechten geschaut habe. Ich machte das mit meinen 76 Jahren nicht aus Jux und Tollerei, sondern aus Gründen der Notwendigkeit. Mein Sohn und Betriebs-Nachfolger Bernhard hat nämlich bei der „Knoschpnbühne“ in der Farce „Außer Kontrolle“ die männliche Hauptrolle übernommen und war vier Monate lang mit dem Erlernen des Textes, den Proben und den Aufführungen für den Betrieb, seine Freundin Dorli, mehrere Vereine und dem Pfarrgemeinderat nur sehr schwer erreichbar. Da er seine Rolle gut gespielt hat, hoffe ich, dass er nicht die Absicht hat, das Reinhardt-Seminar zu besuchen oder gar vom Wiener Burgtheater engagiert zu werden. Ich bin nämlich nicht mehr der Jüngste. Wenn ich nicht wäre, würde wohl auch hier im E-Werk alles “AUSSER KONTROLLE” geraten. Stets gerne zu Diensten! Komm.Rat Dkfm. Herbert Laimer, Seniorchef

Fluggefühl

von Helmut Bauer Direktor der Volksbank Steirisches Salzkammergut regGenmbH Was am Kulm im Jänner an Flugshow geboten wurde, ist einfach unglaublich. Leider konnte ich das Geschehen vom Freitag nur aus Erzählungen erfahren, da ich anderweitig beschäftigt war. Eigentlich hatte ich ja als Direktor der Volksbank ein “Diamantenes VIP-Ticket” für den Kulm. Dies berechtigte mich auch dazu, mein Auto beim Autohaus Nemetz in Bad Mitterndorf abzustellen. Gerade als ich um 10 Uhr Vormittag damit beschäftigt war, meine sieben Zwetschgen dort zusammenzupacken, sprach mich von hinten Manfred Nemetz an und lud mich ein, ihn in seine “Gifthütte” zu begleiten. Nach anfänglichem Zögern dachte ich doch an mögliche, gut eingefädelte Verkaufsgespräche mit Herrn Nemetz. Doch der hatte anderes mit mir vor und nun weiß ich, warum die “Gifthütte” so heißt. So gegen 16 Uhr, als es schon finster wurde, so genau weiß ich die Uhrzeit nicht mehr, machte ich mich dann auf den Weg zum Kulm. Zu meiner großen Überraschung war dort schon wieder alles vorbei. Ich werde in den nächsten Tagen einen saftigen Beschwerdebrief an Hupo Neuper schicken, dass die schon auf mich hätten warten können.

Doch zurück zum Thema. Mein heutiger Rat lautet: Investieren Sie ihr Geld in Alkohol - wo sonst bekommt man 40%?

3


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Alpenpost 03 2016 Faschingspost by Alpenpost Redaktion - Issuu