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Natürliche Hilfe

Ein Ratschlag aus der Apotheke

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Vielen Besuchern einer heutigen Apotheke ist sicherlich nicht bekannt, dass trotz der großen Anzahl chemisch produzierter Arzneimittel bis heute ungefähr ein Drittel des Arzneischatzes aus unserer Natur stammt. Selbst modernste Entwicklungen nutzen häufig die Natur als Lieferanten der Ausgangssubstanzen.

Um die Vielfalt der Pflanzenwelt mit ihren Arzneistoff liefernden Arten besser kennen zu lernen, bin ich immer wieder auch mit der Kamera in der Natur unterwegs, um einzelne Exemplare für mein Archiv festzuhalten.

In regelmäßiger Folge möchte ich deshalb an dieser Stelle einzelne Pflanzen vorstellen und über ihre Wirkungsweise informieren.

Friedrich Böckle (Quellen-Apotheke, Bad Liebenzell)

Foto: F. Böckle

Im Frühjahr schmücken mit ihren großen Blütenständen Rosskastanien viele Parklandschaften und erzeugen dabei imposante Erscheinungen. Diese stattlichen Bäume sollten jedoch nicht mit der Edelkastanie verwechselt werden, deren Früchte bekanntlich essbar sind. Diese zwei Pflanzen sind jedoch absolut nicht miteinander verwandt. Die Früchte der Rosskastanie sind im Herbst für Kinder ein beliebtes Spielzeug und dienen auch zum Basteln.

Die Volksheilkunde hat früher die großen Blätter der Rosskastanie als Tee verwendet und ihr Wirkungen bei Hautflechten, Hämorrhoiden und auch Beschwerden während der Regelblutung zugeschrieben. Die moderne Forschung der Phytotherapie konnte diesbezüglich jedoch keinen Wirksamkeitsnachweis erbringen.

Anders dagegen bei Produkten, die aus den Samen gewonnen werden. Dabei wurden antiexsudative, gefäßabdichtende und damit antiödematöse Wirkungen der Extrakte nachgewiesen. Die venentonisierenden Eigenschaften mit der Folge einer Förderung des venösen Blutrückflusses wurden klinisch bestätigt. Neben einigen homöopathischen Präparaten sind dabei viele hauptsächlich verkapselte Trockenextrakte auf dem Markt, die bei Beschwerden wie Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen bis hin zu Schwellungen empfohlen werden. Hauptwirkstoff ist dabei das in den Samen enthaltene Aescin.

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