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Die Sehnsucht nach Frieden
from Neu Nota Bene 23
by Mateo Sudar
Stell Dir vor, alle Menschen würden in Frieden zusammen leben. Du wirst behaupten, ich sei ein Träumer. Aber da bin ich nicht der Einzige. Ich hoffe, eines Tages bist auch Du dabei. Und die Welt wird eine gemeinsame Welt sein. (frei nach John Lennon – Imagine)
Der Traum vom Frieden, die Sehnsucht nach einem friedlichen Miteinander, nach Gewaltlosigkeit und freier Selbstbestimmung, sind wohlweislich sehr tief im menschlichen Herzen verankert. Dieses Sichsehnen nach einem gerechte Frieden wird von den meisten Menschen unumwunden geteilt.
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Dieser Herzenswunsch der Menschen ist jedoch ständig in Gefahr. Obwohl jede und jeder Einzelne sich für friedliche Verhältnisse ausspricht, geschieht seit Menschengedenken das genaue Gegenteil.
Das Phänomen ist äußerst bemerkenswert und findet in zahlreichen kulturellen Bereichen Beachtung. Der Gedanke, dass der Krieg der Vater aller Dinge sei, des griechischen Philosophen Heraklit von Ephesos (ca. 520 v. Chr. – 460 v. Chr.), wurde und wird oft, durch seine Verkürzung auf die ersten sieben Worte, von den falschen Akteuren im falschen Zusammenhang geäußert. Der vollständige Satz von Heraklit lautet: „Der Krieg ist der Vater aller Dinge und der König aller. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die anderen zu Freien“. Was nichts anderes besagt, als: Der Krieg ist der Ursprung aller Verhältnisse. Und diese These trifft durchaus zu.
Die Verhältnisse, in denen wir heute leben, sind zweifellos auf den Ausgang des Zweiten Weltkriegs vor nunmehr siebenundsiebzig Jahren zurückzuführen. Weitere Veränderungen der Strukturen in Mitteleuropa resultierten aus der Schwäche und dem späteren Zusammenbruch der Sowjetunion in den 1980er und 1990er Jahren. Will jemand diese Ordnung nach seinen eigenen nationalistischen Vorstellungen ändern, so bleibt ihm nur dieser „Vater aller Dinge“, um neue Tatsachen kriegerisch zu schaffen. Die Veränderung durch demokratische Mittel wäre einem Despoten selbstverständlich zu unsicher. Leider lief dies in der Menschheitsgeschichte immer so ab.
Ruhmsüchtiger Kriegsminister, ehrgeiz’ger General Und all‘ eure Mordgeschwister, ihr Handlanger im Arsenal Habt ihr niemals diese Visionen? Und ihr im Rüstungskonzern Es klebt Blut an euren Händen, ihr sogenannten ehrenwerten Herrn! (Reinhard Mey)
Die Schrecken des Krieges finden von jeher als beeindruckendes Thema in der Literatur statt. Die Grausamkeiten des Ersten Weltkriegs werden in Erich Maria Remarques 1928 erschienenem Roman „ Im Westen nichts Neues“ in fast unerträglich anschaulicher Art geschildert. Hier wird deutlich, mit welchem anfänglichen Hurra-Patriotismus der junge Protagonist Paul Bäumer und seine Altersgenossen in den Krieg zogen. Wie sie, verblendet von der heroisierenden Propaganda, blauäugig in ihr Verderben gestoßen wurden.
Ursächlich für den Beginn des Ersten Weltkrieges (19141918) gilt die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand in Sarajewo. Mit der Kriegserklärung von Österreich-Ungarn an Serbien am 28. Juli 1914 und der Zusicherung Deutschlands, dem Nachbarland beizustehen, begann der Erste Weltkrieg. Was jedoch, bei aller Schilderung der rationalen Kriegsgründe, wichtig ist zu wissen (um auch die irrationalen Gründe zu berücksichtigen): Es standen sich letztendlich drei feindlich gesinnte, neidische und missgünstige Cousins ersten Grades gegenüber (drei Enkel der britischen Queen Victoria), nämlich King George von Großbritannien, der russische Zar Nikolaus II und der deutsche Kaiser Wilhelm II.
Wie schrecklich jeder Krieg war und ist, wird nicht nur in beklemmenden Berichten und furchtbaren Bildern sichtbar, sondern auch in Liedern und Gedichten.
Soldat, gingst du gläubig und gern in den Tod?
Oder hast du verzweifelt, verbittert, verroht
Deinen wirklichen Feind nicht erkannt bis zum Schluss?
Ich hoffe, es traf dich ein sauberer Schuss.
Oder hat ein Geschoss Dir die Glieder zerfetzt, hast du nach deiner Mutter geschrien bis zuletzt?
Bist du auf Deinen Beinstümpfen weitergerannt?
Und dein Grab, birgt es mehr als ein Bein, eine Hand?
(Eric Bogle/H. Wader)
Es gibt wahrlich keinen überzeugenden Beweggrund, weshalb ein einfacher Soldat aus freien Stücken auf einen ihm unbekannten, sogenannten feindlichen anderen Soldaten schießen sollte. Sie kennen sich nicht, sie hatten keinen persönlichen Streit, sie hegen aller Wahrscheinlichkeit nach den gleichen Wunsch nach einem friedlichen Leben. Wie kommt es also dann, dass im Grunde friedliche Menschen kriegerisch aufeinander losgehen und sich töten? Dazu muss ein Feindbild erschaffen werden. Ein Feind, dem jede Menschlichkeit abgesprochen wird, der quasi zur Bestie erklärt wird, die mit allen Mitteln besiegt werden muss. Dieses Szenario bedarf in der Regel eines Despoten in einem diktatorischen System ohne freie Medien. Denn damit diese Art der Gehirnwäsche eines Volkes funktioniert, darf es keine freie Berichterstattung und keine kritischen Kommentare geben.
Das ist der Grund, weshalb es in der Menschheitsgeschichte in repressiven Systemen immer wieder zur Gleichschaltung der Medien und zum Verbot von Literatur, ja zu Bücherverbrennungen kam. Das bedeutet im Umkehrschluss: Eine demokratische, freiheitliche Gesellschaft mit einer funktionierenden unabhängigen Medienlandschaft war und ist eine wirksame Versicherung gegen staatlich verordneten Terror jeglicher Art. Wie notwendig die kritische Auseinandersetzung mit politischen und gesellschaftlichen Themen im Nachrichtenteil, im Kommentar, im Feuilleton, in Prosa und Lyrik ist, wird jeder begreifen, dem auch nur ein wenig an seiner eigenen Freiheit gelegen ist.
Es blieb nur das Kreuz als die einzige Spur von deinem Leben, doch hör‘ meinen Schwur: Für den Frieden zu kämpfen und wachsam zu sein; Fällt die Menschheit noch einmal auf Lügen herein Dann kann es geschehen, dass bald niemand mehr lebt, niemand, der die Milliarden von Toten begräbt. Doch schon finden sich mehr und mehr Menschen bereit, diesen Krieg zu verhindern – es ist an der Zeit!
(Eric Bogle/H. Wader)
Wolfgang Waldenmaier
Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden.
Jimi Hendrix
Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind. Besonders die, die nicht hineingehen müssen.
Erich Maria Remarque
Schon im Kindergarten, bei den Kleinsten, hören wir die Aussage: „Das ist aber unfair, ich habe viel weniger bekommen“ oder „Der ist unfair, mit dem spiel ich nicht mehr“. Bei manchen zieht sich das durch ihr Leben wie ein zu roter Faden.
Gesünder leben –Ernährung als Lebensstil (9)
Is(s)t das Leben fair?

Die Lehrer sind nicht fair. Beim Sport wird gefault, das ist nicht fair. Das Ausbildungsgehalt ist nicht fair. Dass ein anderer den angehimmelten Partner bekommt, ist sowas von unfair. Die Beförderung des Kollegen ist nicht fair. Von der Gehaltserhöhung gar nicht erst zu reden. Das geht vielleicht sogar über die unfaire Krankheit, obwohl man gesund gegessen hat, weiter bis zum plötzlichen Tod, der nun wirklich überaus unfair ist.
Mit etwas Glück und Wohlwollen können wir aus dieser Opferrolle aussteigen und in unserm Leben nicht alles als unfair betrachten, wenn wir alle Seiten beleuchten und in uns gehen, was wir selber zu einem fairen Leben beitragen können. Vor allem können wir auch schauen, was wir für einen Beitrag leisten können, damit andere fair behandelt werden, die es nicht selber in der Hand haben und auf gute Rahmenbedingungen von außen angewiesen sind, um ein faires Leben zu bekommen.
Ein besonderes Augenmerk dürfen wir dabei auf die Kinder legen, die letztendlich meistens die Schwächsten der Gesellschaft sind und sich nicht selber schützen können. Nehmen wir das Beispiel der Kakaobohne – das Beispiel Kinder armer Länder, welche auf den Kakaoplantagen arbeiten, damit sich Kinder in wohlhabenden Ländern und auch Erwachsene mit leckerer Schokolade trösten können, wenn sie sich mal wieder unfair behandelt fühlen. Oder diese auch einfach nur so konsumieren, weil Schokolade oder aber auch Kakao als Getränk sehr lecker sind.
Wir verlieren dabei oft aus den Augen, dass an der Elfenbeinküste und in anderen Anbaugebieten der Kakaobohne Kinder meist unter schlechtesten Bedingungen für die Arbeit versklavt werden. Und das nicht selten auf überwiegend illegalen Kakaoplantagen –scharfe Macheten, mit denen sie sich schwer verletzen können, schwere Lasten, unter denen die kleinen Körper gebeugt werden, und giftige Herbizide, die auf die Gesundheit gehen. Teilweise müssen die Arbeiten ohne jegliche Schutzkleidung durchgeführt werden. Das ist wirklich nicht fair.
Und genau jetzt kann man sich fair verhalten, indem man sich bewusst entscheidet, Produkte zu kaufen, die fair gehandelt werden.
Um diese zu erkennen, kann man einigen Labeln vertrauen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Produkte ausschließlich aus fairem Handel zu kennzeichnen. Dazu gehören z. B. das FAIRTRADE-Siegel oder das GEPA-Siegel. Das GEPA-Siegel gehört zu den strengsten Siegeln. Kinderarbeit ist der oben beschriebenen Labels heran, aber es ist allemal ein Schritt in die richtige Richtung.
Natürlich gibt es noch andere Produkte, die wir fair einkaufen können, wie z. B. Kaffee und Bananen. Auch diese werden auf großen Plantagen angebaut und es ist wichtig, dass die Bauern einen gerechten Preis für ihre Arbeit bekommen, um sich und ihre Familien ernähren zu können. Wen der höhere Kilopreis für Kaffeebohnen erst einmal abschreckt (das können vielleicht bei manchen Sorten zwischen 3 und 5 Euro mehr sein), der überlege sich einmal, was ein Cappuccino im Café kostet. Durchschnittlich kommt man auf mindestens 3,50 Euro Mehrkosten pro Kilo. Verzichten wir doch einfach ein- bis zweimal im Monat auf den Kaf- verboten und es gelten sehr hohe Sozialstandards. Die langfristige Zusammenarbeit mit Kleinbauerngenossenschaften wird gefördert.

Produkte mit GEPA-Siegel bekommt man überwiegend in „Eine Welt Läden“, in manch einem Supermarkt, der eine faires Regal eingerichtet hat, oder im GEPA Online-Shop. Produkte mit dem FAIRTRADE Label sind häufiger im Einzelhandel und auch bei Discountern zu finden. Darüber hinaus gibt es noch die Label Rainforest Alliance, Naturland fair, Hand in Hand bio.fair.Rapunzel oder auch fairafric.
Auch einige Discounter haben inzwischen ihr eigenes faires Label. Manche kommen nicht an die hohen Standards fee unterwegs im Café oder auch auf eine Kaffee to go, wenn es mal wieder schnell gehen soll, und sind damit fair gegenüber Menschen, die sich wahrscheinlich nicht mal ihren eigenen angebauten Kaffee leisten können.
Treffe ich mich mit meiner Freundin, gehört für uns der Besuch im „Eine Welt Laden“ immer dazu, weil es außer fairen Lebensmitteln auch sehr schöne Kleidung, Schmuck, Karten und viele Kleinigkeiten, die sich gut zum Verschenken eignen, gibt. Ein buntes Sortiment, bei dem ich mit jedem Kauf die Welt ein Stück fairer mache.
Wer sich noch ausführlicher informieren möchte, kann sich im Internet durch viele interessante Seiten klicken, einige sind in den Quellenangaben unten zu finden.
Ich wünsche Ihnen faire Feiertage, an denen nicht nur der Schokoladenhase schmunzelt, sondern vor allem auch die Kinder aus den armen Ländern und die Bauern, die für uns die Kakaobohne bearbeitet haben.
Bianka Zielke
„Fairness ist, wenn die Bäuerinnen und Bauern für ihre harte Arbeit ein existenzsicherndes Einkommen erhalten. Erst dann können wir sagen, dass Schokolade wirklich fair ist“. (Sandra Kwabea Sarkwah, SEND-Ghana)
Utopia-Fazit: Verbraucher*innen haben jedes Mal die Wahl, wenn sie beim Einkaufen am Regal der Schokolade stehen. Fairtrade oder kein Fairtrade? Bio-Schokolade oder konventionelle Schokolade? Mit jedem bewussten Kauf kannst du Unternehmen unterstützen, die beim System aus Kinderarbeit und Sklaverei nicht mitmachen. Das kostet zwar ein paar Cent mehr, aber das ist eben der echte Preis für ein Produkt, für das keine Kinder ausgebeutet wurden.
(Quelle: https://utopia.de/ratgeber/tv-tipp-kakao-ein-schmutziges-geschaeft/ https://webshop.inkota.de/sites/default/files/pdf/infoblatt-kinderarbeit-schokolade-inkota.pdf https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/waelder/waelder-erde/ regenwaldkiller-schokolade https://utopia.de/ratgeber/fairtrade-kaffee-kaufen/ https://www.fairtrade-deutschland.de/produkte/kaffee/hintergrund-fairtrade-kaffee

Nun ist es so weit –Bad Liebenzell erhält ein neues Hotel. Gemeint ist das idyllisch zwischen Nagold und Waldrand gelegene Fachwerkgebäude am SOPHI Park, das als steinerner Zeuge zu den Herbergen zählt, die die Geschichte der Bäderstadt Bad Liebenzell bis heute prägen.