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Stechpalme –nicht nur ein Winterschmuck
from Neu Nota Bene 22
by Mateo Sudar
Bei Waldspaziergängen in den Wintermonaten begegnet uns vereinzelt eine immergrüne Pflanze mit leuchtendroten Früchten. Es handelt sich dabei um die Stechpalme (Ilex aquifolia), die ursprünglich aus dem asiatischen Raum stammt, jedoch inzwischen auch bei uns heimisch ist.
Der Name „Palme“ ist allerdings irreführend, denn es handelt sich um kein Palmengewächs. Die Verwendung als Dornenkrone bei christlichen Veranstaltungen am Palmsonntag haben zu der Namensgebung geführt. Dabei sind es die scharfen dornenartigen Blattspitzen, die zu Verletzungen führen, und die roten Früchte simulieren dann die Blutstropfen.
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Die Pflanze ist bereits seit Jahrhunderten als Arzneipflanze bekannt, wird jedoch bei uns heute nur noch in homöopathischen Präparaten verarbeitet. Bei der Verwendung als Arznei ist die hohe Giftigkeit der Pflanze stets ein Problem gewesen. Die Giftstoffe (u. a. Ilexin) sind dabei jedoch hauptsächlich in den reifen Beeren enthalten und bei einem Verzehr von ca. 20 Früchten sind diese für den Menschen tödlich.
Deshalb finden in der Volksmedizin nur Teeanwendungen aus den Blättern eine Verwendung. Die Inhaltsstoffe (hauptsächlich Saponine) wirken sehr gut bei Erkältungskrankheiten. Der Tee wirkt dabei schleimlösend im Bronchialbereich und fiebersenkend durch einen schweißtreibenden Effekt. Zudem wird die Harnausscheidung angeregt.
Es gab auch mehrere Studien bezüglich der Wirkung gegen Bakterien, die bei Erkältungskrankheiten häufig auftreten. Als Ergebnis konnte eindeutig festgestellt werden, dass eine gewisse antibiotische Wirkung vorhanden ist. Medikamente wurden jedoch auf dieser Basis nicht produziert.
Auf Grund der harntreibenden Wirkung wird der Tee aus den Blättern auch bei Blasenentzündungen zur Durchspülungstherapie eingesetzt, dabei gerne in Mischungen mit weiteren harntreibenden Pflanzenextrakten. Der harntreibende Effekt beschleunigt die Ausscheidung von Giftstoffen aus dem Körper. Der Einsatz bei Gicht ist auch bekannt.
Wegen der sehr harten Blätter ist die Teezubereitung nicht so einfach. Die Blätter werden in eine Tasse lauwarmes Wasser gegeben und zugedeckt über Nacht ziehen gelassen. Am nächsten Tag wird dann dieser Auszug erwärmt und vor dem Trinken abgefiltert. Zwei Tassen pro Tag sind dabei die empfohlene Dosierung.
Meine Empfehlung: Verwenden Sie die Stechpalmenwedel als Winterschmuck!