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Mein Schwarzer Hund – wie ich meine Depression an die Leine legte

Ein Buch, welches mir eine selbst Betroffene empfohlen hat, ist das Buch „Mein schwarzer Hund, wie ich meine Depression an die Leine legte“. Sie hat es gekauft, um ihren Freunden und Angehörigen ihre Situation besser erklären zu können.

Mit der Krankheit umzugehen, ist das Eine. Das Andere, aber oft ähnlich oder mehr belastend, ist das Unverständnis der Mitmenschen, die einen mit wahr- zu haben? Kaum einer kann wirklich nachvollziehen, wie es im Inneren eines Menschen aussieht, der von einer Depression betroffen ist. Es zu erklären, fällt den meisten Menschen schwer. Manchmal aus Scham, manchmal aus Sorge, nicht verstanden zu werden.

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Das Buch, das ich vorstellen möchte und welches mir gut gefällt, drückt vor allem durch die Bilder sehr gut aus, was eine Depressi- scheinlich gut gemeinten Sätzen aufmuntern wollen (Merke: das Gegenteil von gut ist gut gemeint)

„Das wird schon wieder“, „morgen sieht die Welt doch wieder anders aus“, „so schlimm ist das doch nicht“, „du hast doch alles, was du brauchst“, „anderen geht es viel schlechter als dir“, oder auch „reiß dich doch mal zusammen“, „lass dich nicht so gehen“. Ertappen wir uns jetzt nicht selbst, schon solche Sätze, besser gesagt Floskeln, verwendet

Quellenangabe: on beim Betroffenen auslöst und wie die Gefühle sein können. Da die Bilder für sich sprechen, ist auch kaum Text notwendig, man versteht es auch so.

Dieser schwarze Hund, wie der Autor seine Depression benennt, ist immer gegenwärtig. In jeder Lebenssituation taucht er auf, mischt sich ein, wird zum Spaßverderber, verdunkelt den Himmel, verfolgt ihn wie ein Schatten, sitzt im Essen und verdirbt ihm dadurch den Appetit. Und mit der Zeit wird der

Matthew Johnstone, „Mein schwarzer Hund. Wie ich meine Depression an die Leine legte“ (Verlag Antje Kunstmann)

Mehr zum Buch auch hier: https://www.kunstmann.de/buch/matthew_johnstone-mein_schwarzer_hund-9783888975370/t-1/

Hund immer größer und größer und bestimmt das ganze Leben.

Erst als sich der Autor Hilfe holt, lernt er, mit dem schwarzen Hund umzugehen. Den schwarzen Hund sozusagen an die Leine zu legen, keine Angst mehr vor ihm zu haben und ihm sogar Kunststücke beizubringen. Der schwarze Hund wird wahrscheinlich immer Teil seines Lebens bleiben, aber er ist kleiner geworden, dominiert sein Leben nicht mehr, sondern begleitet ihn nur. Damit kommt er klar.

Ich finde dieses Buch sehr empfehlenswert für Menschen, die depressive Personen im Familienkreis, Freundeskreis oder auch bei der Arbeit haben. Es hilft ein Stück weit, Einblick in deren Welt zu bekommen, sie vielleicht etwas besser zu verstehen. Aber auch für die Betroffenen, die manchmal selbst nicht verstehen, was mit ihnen los ist, kann es helfen, sich selbst besser zu begreifen.

Bianka Zielke

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