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Von Kuchen, Liedern und alten Menschen

IHL­Studenten engagieren sich für Senioren in Monakam gibt Apfelstreuselkuchen oder Pudding. Das Austeilen ist gar nicht so leicht, weil nicht jeder der älteren Menschen seine Entscheidung ausdrücken kann, ob er oder sie Kuchen oder Pudding möchten. Daniel sitzt neben Frau Kröger* und fragt eine Pflegerin, ob er ihr beim Essen helfen darf, nachdem sie mit Lauten ihre Arme nach dem Kuchen ausstreckt. Die Pflegerin antwortet: „Aber bitte in kleinen Stücken.“ Ganz behutsam sticht Daniel mit der Kuchengabel ein Kuchenstück ab und führt es Frau Kröger in den Mund. Diese freut sich sichtlich darüber.

Nach dem Kuchenessen holen Elisabeth ihre Gitarre und Daniel seine Violine heraus. Damaris kündigt schon mal an, dass gleich gesungen wird. Frau König*, die im Rollstuhl sitzt, fängt schon mal an: „Ich habe mein Herz in Heidelberg verloren.“ Damaris fragt daraufhin, ob sie das denn singen möchte und schon spielen Elisabeth und Daniel fröhlich die Melodie dazu. Es geht von Heidelberg über „Mein kleiner, grüner Kaktus“ bis hin zu „Großer Gott, wir loben dich“. Carmen geht dabei wieder langsam auf Damaris zu, greift nach ihren Händen und beginnt mit ihr zu tanzen. Damaris weist sie dabei noch darauf hin: „Aber vorsichtig, Carmen! Nicht, dass Ihnen schwindlig wird!“ und lacht während sie sich mit

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Carmen etwas durch den Aufenthaltsraum bewegt.

Nach zwei Stunden packen die Studenten ihre Sachen und verlassen das Johanneshaus wieder. Sie sehen nachdenklich, aber glücklich aus. Damaris fragt im Auto ihre Kommilitonen, wofür sie Gott im Johanneshaus loben würden. Damaris nennt das „Praise Break“, was so viel wie „Lobespause“ bedeutet. Daniel und Elisabeth sagen, dass die alten Menschen dort einen schönen Ort hätten, wo Gott den alten Menschen Gemeinschaft untereinander schenkt. Das freut sie. Damaris fügt am Ende noch hinzu: „Ich werde bestimmt auch mal so eine alte Dame, wo ganz viel Chaos im Kopf herrscht. Das habe ich ja jetzt schon.“ und Daniel lacht.

Auch Anneli Zenker, Geschäftsführerin und Einrichtungsleiterin, kam während des Besuches zu den Studenten und begrüßte sie. Für sie ist der Einsatz dieser jungen Menschen vorbildlich: „An den Gesichtern und Reaktionen unserer Bewohner merken wir, dass die Studenten Trost, Freude und Liebe spenden.“

Dr. Thomas Eisinger (Monakam), Kanzler der Internationalen Hochschule Liebenzell und gewähltes Gemeinderatsmitglied in Bad Liebenzell, freut sich über das Engagement seiner Studenten: „Ich bin immer wieder dankbar, dass unsere Studenten sich so intensiv in Bad Liebenzell einbringen und sich so beherzt um Menschen wie die Senioren im Johanneshaus kümmern. Davon brauchen wir mehr und dafür arbeiten wir täglich!“

Lucas Wehner

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