4 minute read

Spahn will Vorschlag zur Pflege­Finanzierung vorlegen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will bis Mitte kommenden Jahres einen Vorschlag zur Pflege-Finanzierung vorlegen. In den ersten Monaten 2020 plant das Ministerium dazu landesweit Veranstaltungen, Spahn will auch in der CDU darüber diskutieren.

„Aus der Debatte soll eine Entscheidung folgen, die klar macht: Es wird planbarer und verlässlicher, wie viel eine Familie an Eigenanteilen einbringen muss.“ Derzeit müssen Heimbewohner für die eigentliche Pflege im Bundesschnitt etwa 660 Euro zahlen. Dazu kommen noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und auch für Investitionen in den Einrichtungen. Insgesamt kommen im Bundes- schnitt rund 1900 Euro an Zahlungen aus eigener Tasche zusammen, es gibt aber erhebliche regionale Unterschiede. Spahn sagte: „Wenn eine Pflegebedürftigkeit über fünf oder sieben Jahre geht, kommen schnell einige Zehntausend Euro zusammen. Es gibt ein Bedürfnis, hier eine höhere Planbarkeit zu haben. Das möchte ich aufnehmen.“ Forderungen, die Pflegeversicherung solle die kompletten Pflegekosten übernehmen, lehnte er ab. „Von der Idee einer Vollversicherung halte ich nichts. Das entspricht nicht meinem Gesellschafts- und Familienbild. Denn dann müsste die Familie keine Verantwortung mehr für die Pflege ihrer Angehörigen tragen.“

Advertisement

Der Minister betonte: „Wenn es nicht mehr selbstverständlich ist, dass wir uns umeinander kümmern, verliert unsere Gesellschaft den Kitt, der sie zusammenhält.“ Ihm sei wichtig, dass die Generationen Verantwortung füreinander übernehmen. „Eine Vollversicherung wäre deshalb das falsche gesellschaftliche Signal.“ Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, nannte das Familienbild des Ministers idealisiert. Der dpa sagte er: „Die Fakten zeigen, dass Großfamilien eine seltene Spezies sind und die Single-Haushalte radikal zunehmen.“

Quelle: bpa Bundesverband

Quelle: Vincentz-Verlag

Interaktive Schnitzeljagd für Handynutzer

„Die Legende vom Holländer Michel“

Wer ein Smartphone hat, kann sich ab sofort auf eine spannende Entdeckungstour in Bad Wildbad begeben. Per Webapp besteht die Gelegenheit, mit den Märchenfiguren von Wilhelm Hauff einen interaktiven Spaziergang zu erleben. Wer Lust hat, kann damit selbst Teil einer spannenden Geschichte werden, und so auf charmante Art und Weise wissenswertes über die Stadt und die Natur erfahren.

Tour mit dem Holländermichel Wer kennt sie nicht, die Figuren aus dem Märchen „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff? Den Peter Munk, genannt der Kohlen-Peter, der an einem Sonntag zwischen elf und zwei Uhr geboren ist und daher drei Wünsche frei hat, wenn er im Schwarzwald das Glasmännlein trifft. Allerdings ist da auch noch der gefährliche Holländermichel, der in Sturmnächten sein Unwesen treibt und das Herz des Kohlen-Peter stehlen will.

Eine Geschichte, die auch Erwachsene immer wieder berührt, wird nun mittels einer interaktiven App für Handynutzer lebendig. Denn die Nutzer kommen „live“ mit dem freundlichen und hilfsbereiten Glasmännlein sowie dem derben und frech agierenden Holländermichel in Kontakt.

App für Handynutzer

Wer sich per Handy im Internet unter www.legende-vom-Holländermichel.de registriert, kann die Herausforderungen annehmen und die Abenteuer rund um die Stadt Bad Wildbad meistern. Doch anders als im Märchen haben sich in dieser virtuellen Welt die beiden Waldgeister zusammengerauft und eine neue Methode ausgedacht: Sie wollen nicht mehr jederzeit alle Wünsche erfüllen. Daher gewähren sie den Menschen nur noch einen Wunsch. Und dieser ist erst dann einzulösen, wenn die Aufgaben erfolgreich bewältigt sind.

Wer nun auf der App den Button „Story“ berührt, kann im ersten Kapitel nachlesen, dass es auch heute noch ein Wagnis ist, sich mit dem Holländermichel einzulassen: „Sei auf der Hut, denn der alte Geselle spielt nicht immer fair!“ Doch eine Partie mit dem Waldkönig hat auch ihren Reiz… Und zudem gibt es das Glasmännlein, das darauf achtet, bei der Wahl des richtigen Wunsches nichts zu überstürzen.

Um das auf dem Handy Beschriebene auch mit gesprochenem Wort zu untermalen, ertönt beim Drücken des zweiten Buttons die rauhe Stimme des Holländermichels, der dazu eine klare Aussage macht: „Du löst unsere Aufgaben und sammelst dafür Punkte. Und wir, das Glasmännchen und ich, gewähren dir für die gesammelten Punkte einen Wunsch.“

Punkte sammeln

Seine klare Ansage lautet: Keine Punkte – keinen Wunsch. Damit fordert er die Nutzer auf, sich mit den Geschichten von Bad Wildbad intensiver zu beschäftigen. Insgesamt sind dreizehn Stationen zu bewältigen, die auf einer Übersicht individuell ausgewählt und aktiviert werden können. Wer sich nun aber schon einmal mit der Geschichte des Holländermichel beschäftigt, startet am besten mit dem Märchenweg auf dem Sommerberg. Der Weg be - ginnt am Turm vom Baumwipfelpfad und ein Hörspiel berichtet an neun der zehn Stationen über das Märchen und darüber, wie Peter Munk um sein Glück ringt. Wer vor Ort die App aktiviert, bekommt einen Anruf vom Glasmännlein, das gleich zwei Aufgaben stellt und diese per SMS an den Nutzer versendet. Wer die korrekte Antwort liefert, erhält ebenfalls postwendend eine Nachricht per SMS und bei Abschluss der Aufgabe einen Punkt.

Dreizehn Stationen

Wer nun schon einmal auf dem Sommerberg unterwegs ist, schafft problemlos die gestellten Aufgaben zum Baumwipfelpfad, der Wildline und der Sommerbergbahn. Spannend wird es dann im Badepalast der Extraklasse, dem Forum König-Karls-Bad, das als „Haus des Gastes“ täglich zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet hat. Wasser steht hier im Fokus der Aufgaben und die wissensdurstigen Abenteurer tauchen immer tiefer in die Geschichte der Kur- stadt ein. Weitere Anlaufstellen sind im Kurpark die Englische Kirche, das Königliche Kurtheater sowie der Spielplatz Räuberberg. Atemberaubend wird es dann beim Besuch der „Feng Shui Gärten“ der Villa Hanselmann, die seit 2018 zu einem herrlichen Blick über die Dächer von Bad Wildbad einladen. Nach einem Abstecher zur Seifen- und Kaffeemanufaktur gilt es schlussendlich im Café Jats und am Wildbader Hof die finalen Fragen zu beantworten.

Wer mindestens acht Punkte erreicht hat, bekommt als Belohnung einen individuellen Wunsch erfüllt. So zumindest offiziell! Denn am Ende stellt sich heraus, dass der Holländermichel ein bisschen zu voreilig mit seinem Versprechen war, einen Wunsch zu erfüllen. Glücklicher Weise hat das Glasmännchen einen „Plan B“ parat. Und so kann sich der Handynutzer bei diesem digitalen Spiel schlussendlich über einen Gutschein freuen und sich einen kleinen Wunsch in Wildbad erfüllen.

Sabine Zoller

Hinweis zu den Bildern:

Die Bilder wurden von der Autorin bei einer Erkundungstour im September gemacht.

Damals waren dabei:

Tourismus-Chefin Stefanie Dickgießer, Bürgermeister Klaus Mack und die beiden Tourismus-Aufsichtsräte

Oliver Eder und Uwe Göbel

This article is from: