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Vadis Deutschland…

kräfte in den Bereichen Gesundheit und Pflege. Das ist nicht nur Krise, das rüttelt an den Grundpfeilern unseres gesellschaftlichen Koordinatensystems. Es sind die Vorboten eines gesellschaftlichen Verfalls. Wenn alleine die Bildung unserer Kinder und die Versorgung unserer kranken und alten Menschen nicht mehr gesichert sind, dann steht es schlecht um unser aller Zukunft. Und ganz nebenbei fehlen wichtige Waren, Medikamente oder auch die Menschen, die all dies transportieren müssten. Wohin soll das führen, wo soll das enden. Quo Vadis Deutschland…

Lösungen können wir nicht aufzeigen. Aber helfen, wach zu rütteln, das wollen wir. Und so geben wir heute drei völlig unterschiedlichen Persönlichkeiten ein Forum für ihre teilweise sehr pointierten Meinungen. Das wird nicht jedem gefallen, aber es lohnt sich sehr, darüber mal ein wenig intensiver nachzudenken.

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Dieter Nuhr bringt die deutsche Energiepolitik auf den Punkt: „Energiepolitisch setzt die Regierung auf schöpferisches Chaos. Da habe ich den Überblick verloren. Man hätte auch sechs Kraftwerke für drei Jahre nehmen können. Da hätten wir jetzt weniger Probleme und es wäre völlig wurscht gewesen. Weil wir doch eh wieder Atomstrom importieren werden. Und bei uns ist Fracking verboten und wir kaufen Frackinggas aus den USA ein und schalten modernste Kohlekraftwerke ab, die kaum noch Abgase machen, und kaufen stattdessen Drecksstrom aus dem Ausland ein, damit wir gut dastehen und Elektroautos fahren, die wir uns als Zweitwagen in die Garage stellen, neben dem Verbrenner, den wir behalten, falls wir mal weiter müssen als bis zum Edeka. Früher war der Deutsche immer so vernünftig, heute wagen wir auch mal was Verrücktes. Und sagen, wir machen Strom aus Wind. Auch wenn wir viel zu wenig Windräder haben und im Übrigen auch zu wenig Wind. Und auch keine Stromtrassen und keine Stromspeicher und es hinten und vorne nicht reicht – wir machen es einfach, trotzdem. Weil wir so verrückt sind. Wir wollen Millionen Elektroautos auf die Straße bringen, für die uns die Batterien fehlen und die Ladesäulen und der Strom und die Autos – aber es ist wurscht, dann fahren wir eben ohne Strom. Das geht. Im Mai hat der Hesse Marcle Paul auf einer Strecke mit 15% Gefälle den Weltrekord im Bobbycart fahren auf 137 km/h gesteigert, jetzt müssen wir nur noch auf unseren Autobahnen Gefälle einbauen, in beide Richtungen. Schwierig, aber auch nicht unrealistischer als der Rest, den wir machen. Wir wollen ja auch schon in ein paar Jahren mit Wärmepumpen heizen. Und jeder weiss, dass das nicht gehen wird, weil uns auch dafür der Strom fehlt und die Wärmepumpen und die Handwerker, die sie einbauen können. Aber wir machen das einfach. Das ist deutscher Idealismus. Wenn in Deutschland das Ideal mit der Realität nicht übereinstimmt, dann ist die Realität falsch. …“

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