INTERVIEW
Die Frage einer ganzen
Generation: Die Areté Academy gibt Antworten. seite 10

BERICHT
Gottesdienstverbote in Europa: Ein Land vor Gericht.
seite 13
INTERVIEW
Die Frage einer ganzen
Generation: Die Areté Academy gibt Antworten. seite 10
BERICHT
Gottesdienstverbote in Europa: Ein Land vor Gericht.
seite 13
Der Fall des jungen Musikers Yahaya Sharif-Aminu könnte in Nigeria Geschichte schreiben. SEITE 4
AUSSTELLER ( Bezeichnung und Anschrift der steuerbegünstigten Einrichtung)
Alliance Defending Freedom International Deutschland e.V., c/o FZF Rechtsanwälte, Ludolfusstr. 2-4, 60487 Frankfurt am Main
Sammelbestätigung über Geldzuwendungen/Mitgliedsbeitrag im Sinne des §10b des Einkommensteuergesetzes an eine der in §5 Abs. 1 Nr. 9 des Körperschaftsteuergesetzes Körperschaften, Personenvereinigungen oder Vermögensmassen
Name und Anschrift des Zuwendenden
Gesamtbetrag der Zuwendungen - in Ziffern - - in Buchstaben - Zeitraum
Es handelt sich um einen Verzicht auf Erstattung von Aufwendungen
Wir sind wegen Förderung (Angabe des begünstigten Zwecks / der begünstigten Zwecke) Forschung, Religion, Volks- und Berufsbildung, Hilfe für politisch und andere Verfolgte, nung und Völkerverständigung (§ 52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1-2, 7, 10, 13 AO) nach nach der Anlage zum Körperschaftsteuerbescheid des Finanzamtes Frankfurt a. M. vom 29.12.2022 für den letzten Veranlagungszeitraum 2020 - 2021 nach § 5 Abs. 1 gesetzes von der Körperschaftsteuer und nach §3 Nr. 6 des Gewerbesteuergesetzes von
Die Einhaltung der satzungsmäßigen Voraussetzungen nach den §§ 51, 59, 60 und Finanzamt StNr. mit Bescheid vom gesondert festgestellt. Wir fördern nach unserer Satzung (Angabe des begünstigten Zwecke)
Im Testamentratgeber erhalten Sie nützliche Tipps und Informationen, wie Sie mit Ihrem Nachlass die Freiheit der nächsten Generation sichern können.
Es wird bestätigt, dass die Zuwendung nur zur Förderung (Angabe des begünstigten Zwecks Wissenschaft und Forschung, Religion, Volks- und Berufsbildung, Hilfe für politisch nationale Gesinnung und Völkerverständigung (§ 52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1-2, 7, 10, 13 verwendet wird.
ICH STEHE IHNEN ZUR SEITE.
Nur für steuerbegünstigte Einrichtungen, bei denen die Mitgliedsbeiträge steuerlich Es wird bestätigt, dass es sich nicht um einen Mitgliedsbeitrag handelt, dessen Abzug Einkommensteuergesetzes ausgeschlossen ist.
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Geschätzte Leserin, geschätzter Leser, jeder Mensch sollte seinen Glauben frei ausleben können. Yahaya Sharif-Aminu bleibt dies allerdings verwehrt. Der junge Musiker wurde wegen Blasphemie verhaftet und sitzt bereits seit einigen Jahren im Gefängnis. Was Blasphemie-Gesetze sind und warum Yahayas Fall so wichtig für die Religionsfreiheit von Millionen Menschen ist, lesen Sie auf Seite 4
Doch wie sieht es mit der Religionsfreiheit in Europa aus?
Hier fiel die Religionsfreiheit in den letzten Jahren oft Covid-19 Maßnahmen zum Opfer. Für Gläubige, die gerade in Krisenzeiten nach Orientierung suchen, ein harter Schlag. Nun hat der ehemalige EU-Sonderbeauftragte für Religionsfreiheit, Ján Figel, eine Klage gegen die CoronaRestriktionen für religiöse Versammlungen eingereicht. Warum es hier um eine Grundrechtsfrage geht, lesen Sie ab Seite 13
Figel setzt sich auf europäischer Ebene für die Grundrechte ein. Doch wer setzt sich konkret bei uns, in Deutschland, Österreich oder der Schweiz für unsere Anliegen ein?
Bei der Areté Academy durfte ich 45 herausragende junge Menschen kennenlernen, die sich auf öffentliche Verantwortung vorbereiten wollen. Warum uns diese jungen Christen Mut machen, lesen Sie auf Seite 10
Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung und Ihre Gebete,
Teilnehmer aus 27 Ländern nahmen an der diesjährigen Areté Academy Europe teil. Was sie verbindet: christliche Werte auch für kommende Generationen zu erhalten.
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Kelsey Zorzi über die unmenschlichen Blasphemie-Gesetze, die in Teilen der Welt leider immer noch vorherrschen. Yahayas Fall könnte jetzt aber die Kehrtwende für Nigeria bringen.
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Der slowakische Politiker Ján Figel hat eine Klage gegen die Coronarestriktionen in seinem Land beim EGMR eingereicht.
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„Tatsächlich sterben durchschnittlich jeden Tag 14 Christen aufgrund ihres Glaubens.“
Der Menschenrechtsanwalt Kola Alapinni (im Bild beim "International Religious Freedom Summit") vertritt in Zusammenarbeit mit ADF International den zum Tode verurteilten Yahaya Sharif-Aminu vor dem Obersten Gerichtshof Nigerias.
„Niemand sollte wegen seines Glaubens verfolgt werden. Die internationale Gemeinschaft muss die Verstöße gegen die Grundfreiheiten in Nigeria aufzeigen.“
KOLA ALAPINNI
Alles begann 2020 mit dem Ausschnitt eines Songs, den Yahaya Sharif-Aminu über WhatsApp verschickte. In dem selbst komponierten Lied besang er einen Imam aus einer muslimischen Sufi-Bruderschaft. Dadurch hätte er ihn über den Propheten Mohammed gestellt, so der Vorwurf danach.
Im stark muslimisch geprägten Norden Nigerias sehen das viele als eine Todsünde. Im Wutrausch verbreitete sich die Sprachnachricht. Daraufhin zog ein Mob gegen das Haus des jungen Künstlers und brannten es nieder. Zusätzlich versammelte sich die Menschenmenge vor dem örtlichen Polizeigebäude und forderte die Verhaftung des Mitte 20-jährigen.
Scharia-Gericht
fällt Todesurteil für Sufi-Muslim
Tatsächlich nahm die Religionspolizei Hisba, eine staatliche Institution, die für die Scharia zuständig ist, Yahaya kurze Zeit
darauf fest. Der junge Muslim wurde vor einem Scharia-Gericht angeklagt und von den Richtern für seine angebliche „Blasphemie“ verurteilt.
Während des Prozesses hatte der Angeklagte keinen Rechtsbeistand, was sowohl ausländische Beobachter als auch Experten in Nigeria für verfassungswidrig hielten. Allerdings verstieß schon der Anklagegrund „Blaphemie“ gegen die nigerianische Verfassung, die eigentlich Religionsfreiheit garantiert.
Nach seiner Verurteilung zum Tode hatte Sharif-Aminu nur noch eine Option: die Flucht nach vorne, durch Anfechtung des Todesurteils.
Der Wortführer des Mobs sagte nach dem Urteil der BBC, dies solle als „Warnung für andere dienen, die erwägen, Yahayas Weg zu beschreiten.“
Wegen einer Sprachnachricht seit Jahren im Gefängnis
Nach seiner Verurteilung zum Tode hatte Sharif-Aminu nur noch eine Option: die Flucht nach vorne, durch Anfechtung des Todesurteils. Wieder und wieder ging er in Berufung, bis der Fall jetzt am Obersten Gerichtshof von Nigeria entschieden wird. Und doch sitzt er seit zweieinhalb Jahren im Gefängnis. Selbst sein Anwalt konnte kaum zu ihm vordringen, geschweige denn sonstige Unterstützer.
Als Kelsey Zorzi (Titelbild) von Yahayas Schicksal hörte, wusste sie, dass sie etwas unternehmen musste. Die Expertin für weltweite Religionsfreiheit leitet bei ADF International die gleichnamige Abteilung. Zorzi kennt die Probleme in Nigeria gut. In den letzten Jahren unterstützten
sie und ihr Team die juristische Verteidigung von mehreren nigerianischen Bürgern.
„Der Fall hat ein noch nie dagewesenes Potential“
„Unser Ziel ist es, weltweit Blasphemie-Gesetze abzuschaffen. Yahayas Fall ist jetzt der Höhepunkt jahrelanger Arbeit dafür, denn er hat ein noch nie dagewesenes Potential für Religionsfreiheit. Vielleicht ist es der Katalysator, den Nigeria noch braucht,“ sagte Zorzi.
Inzwischen ist Sharif-Aminu weltweit kein Unbekannter mehr. ADF International unterstützt seine Verteidigung vor Gericht und steht an der Seite des jungen Musikers. Bereits seit zwei Jahren berichten CNN, die Süddeutsche Zeitung und die britische BBC.
Im April 2023 nahm sich dann das EU-Parlament des wichtigen Falls an. In einer sogenannten Dringlichkeitsentschließung verurteilten die Abgeordneten die nigerianischen BlasphemieGesetze und forderten die Freilassung von Yahaya. In seltener Einigkeit stimmte das Parlament abseits von parteipolitischen Differenzen für die Religionsfreiheit des Mandanten von ADF International.
Insbesondere im muslimisch geprägten Norden Nigerias gibt es kaum Religionsfreiheit. Konvertiten und religiöse Minderheiten sind regelmäßig Zielscheibe von Attacken. Für internationale Aufmerksamkeit sorgte im Mai 2022 die Steinigung einer jungen christlichen Studentin. Die Nigerianerin Deborah Samuel hatte in einem Chat Jesus für eine erfolgreiche Prüfung gedankt, was zu ihrem Tod führte.
Ihre Landsfrau Rhoda Jatau leitete – ebenfalls auf WhatsApp – ein
Video weiter, das die grauenhafte Ermordung von Deborah Samuel verurteilt. Daraufhin wäre ihr fast dasselbe Schicksal widerfahren. Ein Mob erhob sich, stürmte ihr Haus und wollte sie töten. Anstatt die Rädelsführer des Mobs zu verhaften, wurde Rhoda inhaftiert. Von Mai bis Dezember 2022 saß sie ohne Anklage und ohne Kommunikationsmöglichkeit nach außen im Gefängnis.
Kurz vor Weihnachten 2022 klagte die Staatsanwaltschaft sie dann für „Aufwiegelung“ und „Verachtung der Religion“ an. Auch in diesen Fall ist Zorzi involviert. Gemeinsam mit ihrem Team und einem Anwalt vor Ort entwickelt sie die rechtliche Verteidigungsstrategie. Das Ziel: Rhoda befreien und in Sicherheit bringen.
Jeden Tag sterben
14 Christen aufgrund ihres Glaubens
„Blasphemie-Gesetze sind eine Katastrophe für die Region,“ sagt Kelsey Zorzi. Tatsächlich sterben in Nigeria durchschnittlich jeden Tag 14 Christen aufgrund ihres Glaubens. Auch deswegen ist der Fall, den jetzt der Sufi-Muslim Yahaya Sharif-Aminu vor den höchsten Gerichtshof bringt, umso wichtiger für das Land. Denn der Musiker klagt konkret auch gegen die Blasphemiegesetze und die drohende Todesstrafe. Sollte das Gericht die Blasphemiegesetze verurteilen, würde das eine substanzielle Verbesserung der Menschenrechtslage bedeuten.
Bald entscheidet jetzt also der Oberste Gerichtshof über Leben und Tod des ehemaligen Musikstudio-Assistenten. Politische Unterstützung aus seinem Heimatstaat bekommt Sharif-Aminu nicht. Im Bundesstaat Kano sind sie auf zynische Weise vorbereitet. „Sobald der Oberste Gerichtshof das Urteil bestätigt, werde ich das Todesurteil unterzeichnen“,
„Unser Ziel ist es, weltweit BlasphemieGesetze abzuschaffen. Yahayas Fall ist jetzt der Höhepunkt jahrelanger Arbeit dafür“
KELSEY ZORZI
bekräftigte der Gouverneur von Kano, Abdullahi Ganduje.
Religionsfreiheit für 220 Millionen Menschen
Denn wie das Beispiel von Sharif-Aminu zeigt, leiden auch Muslime und Anhänger anderer Religionen unter den ungerechten Gesetzen. Für Kelsey Zorzi birgt der Fall Sharif-Aminus eine große Chance: „Hoffentlich verurteilt das Gericht die tödlichen Blasphemiegesetze. Für die Menschen in Nigeria wäre das eine riesige Verbesserung ihrer Menschenrechte. Yahayas Fall
könnte zum echten Präzedenzfall werden.“ Für Zorzi ist das Teil der Mission von ADF International: „Religionsfreiheit ist für jeden da, unabhängig woran er glaubt. Staaten müssen dieses Recht und alle Bürger effektiv schützen.“
Yahaya möchte einfach nur wieder in Freiheit seine Songs schreiben. ADF International kämpft dafür, dass er das darf – unabhängig von seinen religiösen Überzeugungen. Damit könnte er 220 Millionen Menschen das Recht auf Religionsfreiheit verschaffen.
▸ Der westliche Bundesstaat ist die größte Volkswirtschaft Afrikas.
▸ Mit 220 Millionen Einwohnern ist es eines der bevölkerungsreichsten Länder des Kontinents.
▸ Die Bevölkerung teilt sich in 50% Christen und 50% Muslime. Viele davon sind aber auch beeinflusst von alten Volksreligionen oder sonstigen religiösen Strömungen.
▸ Die Gruppe Boko Haram terrorisiert seit 2009 vor allem den Nordosten Nigerias. Mehr als 35.000 Menschen fielen ihr bereits zum Opfer.