ADF International Impact 21 (Deutsch)

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Wir schützen Freiheit. Weltweit. Mit Recht. ADF

Impact

BERICHT

Ideologie statt Kindeswohl: Schweizer Eltern kämpfen für ihre Tochter

seite 4

INTERVIEW

Nancy Pearcey spricht mit Sophia Kuby über Körper, Geist und Menschenbild

seite 17

Schauplatz Frauensport

Wie im Frauensport schon zu DDR-Zeiten biologische Grenzen in Frage gestellt wurden und heute Ähnliches wieder geschieht. SEITE 12

Das neue Selbstbestimmungsgesetz: Recht & Risiko

Am 12.04.2024 hat der Deutsche Bundestag das Selbstbestimmungsgesetz verabschiedet und damit das Transsexuellengesetz von 1980 abgelöst. Die Zustimmung des Bundesrates ist nicht erforderlich. Das Gesetz tritt am 1. November 2024 in Kraft, Änderungsanträge können bereits seit dem 1. August 2024 gestellt werden. Was bedeutet das Gesetz konkret und welche Risiken birgt es?

Die handliche Informationsbroschüre will über Recht und Risiko zum Thema Selbstbestimmungsgesetz aufklären. Gerne senden wir Ihnen die Broschüre kostenfrei zu, bestellen Sie sie einfach per Post oder E-Mail.

Die Kontaktadressen finden Sie auf Seite 19. E-Mail: kontakt@ADFinternational.de

Impact

Geschätzte Leserin, geschätzter Leser,

auch in den vergangenen Sommerwochen hat unser Team intensiv an unseren Fällen und für unsere Mandanten gearbeitet – von „Sommerloch“ keine Spur. Ich freue mich, Ihnen mit dieser neuen Ausgabe unseres IMPACT einige Einblicke geben zu können.

Als Vater von Töchtern bewegt mich besonders der Fall aus Genf, von dem wir Ihnen ab Seite 4 berichten. Welch weitreichenden Schaden die Genderideologie anrichten kann und wie es im schlimmsten Fall dazu führen kann, dass Eltern die Kinder entzogen werden, lesen Sie dort.

Aber auch im internationalen Sport richtet „Gender“ viel Schaden an. So werden Mädchen und Frauen die Chancen auf sportliche Erfolge genommen, weil sie gegen körperliche Männer antreten müssen. Hierzu mehr ab Seite 12. Ob im Schul- und Universitätssport oder bei den Olympischen Spielen: die Leugnung der biologischen Realität von Mann und Frau raubt faire Chancen und ist das „Sportverbrechen des 21. Jahrhunderts“.

Welches Weltbild mit dieser Ideologie verbunden ist und wie wichtig jeder Mensch als Einheit von Körper und Geist ist, lesen Sie im Interview mit der amerikanischen Wissenschaftlerin Nancy Pearcey ab Seite 17, das meine Kollegin Sophia Kuby führte.

Lassen Sie uns dieser Ideologie der Lüge und Verdrehung mit Wahrheit entgegentreten und unsere Kinder schützen. Vielen Dank, dass Sie an unserer Seite

ZAHL DER AUSGABE

Minuten lang war das Gespräch nur, in dem ein Schweizer Arzt der jungen C. mögliche "Genderdysphorie" diagnostizierte.

Seite 4

ZITAT DER AUSGABE

„Was Athletinnen aktuell widerfährt ist eine grobe Menschenrechtsverletzung mit ungeheuerlichen Auswirkungen.“

Sharron Davies, ehemalige professionelle Schwimmerin, über die aktuelle Bedrohung des Frauensports.

Seite 14

FOTO DER AUSGABE

Bei einer von ADF International organisierten Veranstaltung am Rande der 56. Sitzung des UNMenschenrechtsrates ging es um Fairness im Frauensport.

Seite 16

Im Einsatz für Freiheit und Recht

VOR INTERNATIONALEN GERICHTEN

ANKARA, TÜRKEI Das Verfassungsgericht der Türkei hat entschieden, dass die Regierung die Rechte von neun ausländischen Christen nicht verletzt hat, als sie sie aus dem Land verwies.

Sie alle hatten eine legale Aufenthaltserlaubnis; dennoch wurden ihnen aufgrund ihrer angeblichen "missionarischen Aktivitäten" sogenannte Sicherheitscodes erteilt, die sie an der Einreise oder dem Aufenthalt im Land hindern. Der Code "N-82" beispielsweise bezeichnet sie als "Risiko für die nationale Sicherheit".

Das unrechtmäßige Urteil des höchsten türkischen Gerichts eröffnet nun die Möglichkeit, alle neun Fälle vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anzufechten. Die Christen lebten viele Jahre lang friedlich in der Türkei. Das diskriminierende Vorgehen der Regierung stellt einen klaren Verstoß sowohl gegen die Europäische Menschenrechtskonvention als auch gegen andere internationalen Abkommen dar, denen sich die Türkei verpflichtet hat.

„Die jährlich steigende Zahl ausländischer Christen, die als Bedrohung der nationalen Sicherheit eingestuft und des Landes verwiesen werden, verdeutlicht, dass die Türkei systematisch versucht, den christlichen Glauben innerhalb ihrer Grenzen auszulöschen.“

Leiterin der Rechtsabteilung für weltweite Religionsfreiheit bei ADF International

oben: David, Pam und Dave sind drei der Missionare, die der Türkei verwiesen wurden.

HINTERGRUND Die Türkei hat eine Bevölkerung von etwa 85.000.000 Einwohnern, von denen sich schätzungsweise 99 % als Muslime bezeichnen. Es gibt etwa 170.000 Christen in der Türkei. Obwohl die Türkei keine verfassungsmäßig anerkannte Staatsreligion hat, ist seine Regierung zunehmend von Islamisierung und Nationalismus geprägt, was für religiöse Minderheiten, insbesondere Christen, eine Herausforderung darstellt. Die Türkei ist Vertragspartei des Lausanner Friedensvertrags, der den Status von Juden, orthodoxen Griechen und Armeniern anerkennt, nicht aber den von Protestanten. Seit 2018 wurden schätzungsweise 250 ausländische protestantische Geistliche und ihre Familien, die in der Türkei leben, abgeschoben oder mit einem Wiedereinreiseverbot belegt. Die Türkei ist Vertragspartei der Europäischen Menschenrechtskonvention und unterliegt daher der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte.

AN INTERNATIONALEN INSTITUTIONEN

GENF Bei einer von ADF International organisierten Veranstaltung am Rande der 56. Sitzung des UN-Menschenrechtsrates ging es um Fairness im Frauensport: was bedeutet es für den weltweiten Frauensport, wenn aufgrund einer gefährlichen Ideologie biologische Männer gegen Frauen antreten?

Sportlerinnen forderten die internationale Gemeinschaft auf, Frauen und Mädchen vor derartigem politischem Eingreifen zu schützen: Sharron Davies nannte es das „Sportverbrechen des 21. Jahrhunderts“, wenn Mädchen und Frauen gegen Männer antreten müssen und so Fairness, Sicherheit und Chancengleichheit zunichte gemacht werden.

Mehr als 100 britische Spitzensportlerinnen erklärten im März gegenüber der BBC, dass es ihnen unangenehm wäre, wenn Männer in ihrem Sport in weiblichen Kategorien antreten würden. Viele hatten jedoch Angst, ihre Meinung öffentlich zu äußern, weil sie befürchteten, als "diskriminierend" angesehen zu werden.

„Weibliche Sportarten und Räume gehören den Frauen und Mädchen. Sportverbände, nationale Regierungen und die Vereinten Nationen können nicht länger die Stimmen von Frauen und Mädchen ignorieren, deren Leistungen durch die männliche Beteiligung in weiblichen Sportkategorien direkt beeinträchtigt wurden.“

GIORGIO MAZZOLI, Leiter der UNORechtsabteilung bei ADF International

FÜR DIE NÄCHSTE GENERATION

Die Areté Academy Asia fand Anfang August in Indonesien statt. Eine Woche lang konnten die Teilnehmer von und mit WeltklasseDozenten lernen und dabei konkrete Lösungsansätze für die drängenden rechtlichen, politischen und kulturellen Fragen unserer Zeit erarbeiten. Mit wertvollen Kompetenzen ausgestattet und als Teil einer starken weltweiten Allianz, kehren die Absolventen nun wieder in ihre Heimatländer zurück. So können sie sich dort für systemische und strukturelle Veränderungen zum Wohl der Gesellschaft einsetzen, damit weltweit das Recht erhalten bleibt, die Wahrheit bekennen und leben zu können.

Im August 2025 wird zum allerersten Mal die Areté Academy Commonwealth in London stattfinden. Die Anmeldefrist dafür endet am 15. Jänner 2025.

Danke, dass Sie sich mit uns für Grundrechte und -freiheiten weltweit einsetzen!

ADF International Spendenkonten

ÖSTERREICH AT45 2011 1829 1208 6402

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FRAUENSPORT

Biologische Realität ignoriert:

“das Sportverbrechen des 21. Jahrhunderts”

Staatsplanthema 14.25 ist vielen Menschen heute kein Begriff mehr – im professionellen Sport aber ist diese Bezeichnung noch lange nicht vergessen. Hinter dem Begriff verbirgt sich die umfassende, staatlich erzwungene Doping-Agenda der DDR. Für die meisten ist das schon alte Geschichte – die sich aber nun zu wiederholen scheint.

Zwischen 1974 bis zum Fall der Mauer sollen ca. 12.000 bis 15.000

DDR-Sportler mit verschiedenen Substanzen gedopt worden sein, oft ohne ihr Wissen. Größtenteils bekamen die Sportler Testosteron, das männliche Hormon, das mit körperlicher Stärke assoziiert wird. Auf diese Weise sollte das

angekratzte Image der DDR mit Sportmedaillen wieder vergoldet werden, und zwar mit allen Mitteln.

Die Hauptzielgruppe dieses Doping-Skandals waren junge Mädchen und Frauen, denn bei ihnen machten die Steroide auch in kleinster Menge den größten Unterschied aus. So bekamen

Mädchen bereits im jungen Alter von 12 Jahren sehr geringe Dosen Testosteron, was ihnen bereits einen gehörigen Vorteil gegenüber ihren weiblichen Konkurrentinnen verschaffte.

„Sportverbrechen des 21. Jahrhunderts“

Sharron Davies, ehemalige professionelle Schwimmerin, nun Expertin und Kommentatorin bei den Olympischen Spielen, kann sich gut an diese Zeiten erinnern. Die ersten zwei Olympischen Spiele, an denen sie als Schwimmerin teilnahm, fanden 1976 und 1980 statt – inmitten des Kalten Krieges.

Aufgrund des Dopings der DDRSportlerinnen verloren Davies und ihre Teamkolleginnen viele Medaillenchancen. Besonders eindrücklich erinnert sich Davies an die Schwimmerin Enith Brigitha.

„Enith Brigitha war eine Schwimmerin der niederländischen Antillen. Sie wäre als erste schwarze Frau mit einer Goldmedaille in die Geschichte eingegangen und hätte eine ganze Generation von Mädchen inspirieren können. Doch sie ist von zwei mit Testosteron gedopten DDRSchwimmerinnen auf Platz drei verdrängt worden“, erzählte Davies.

Für Sharron Davies, Enith Brigitha und alle betroffenen Athletinnen ist es heute noch schwer, einen Schlussstrich zu ziehen. Denn sie wurden unrechtmäßig um Medaillen und Anerkennung ihrer Leistungen gebracht, die ihnen ganz andere Chancen eröffnet hätten.

Mit Blick auf die Olympischen Spiele in Paris hat Sharron Davies beschlossen, erneut über ihre Erfahrung zu sprechen. So hat sie an einer von ADF International organisierten Veranstaltung über Fairness im Frauensport am Rande der Tagung des UN-Menschenrechtsrates teilgenommen.

„Ich spreche nochmals über meine Erfahrungen, weil das einer weiteren Generation von jungen Frauen erneut zu wiederfahren scheint – und wieder aufgrund von Testosteron“, sagte sie.

“Was Athletinnen aktuell widerfährt ist eine grobe Menschenrechtsverletzung mit ungeheuerlichen Auswirkungen nicht nur auf Fairness und Sicherheit, sondern auch auf Erfolgschancen bei Wettkämpfen, hinsichtlich Stipendien und darüber hinaus.” Es sei das “Sportverbrechen des 21. Jahrhunderts”, so Davies.

Transideologie statt Doping

Denn leider scheint sich die Geschichte zu wiederholen. Dieses Mal nicht in Form versteckten Dopings, sondern einer offensichtlichen Ideologie. Bei den Olympischen Spielen in Paris konnten auch Männer, die sich als Frauen identifizieren, im Frauensport teilnehmen. Sportkategorien sollen demnach nicht mehr auf Basis des biologischen Geschlechts definiert werden, sondern nach der subjektiv empfundenen 'Geschlechtsidentität'.

Die College-Sportlerin Chelsea Mitchell sprach bei der UNVeranstaltung über ihre Erfahrung. Die Leichtathletin berichtete, wie sie zahllose Chancen an männliche Sportler verloren hat, die sich als Frauen identifizierten – darunter auch vier Landesmeisterschaften in Connecticut.

Die zwei männlichen Athleten, gegen die Mitchell alle vier Highschool-Jahre angetreten war, gewannen während ihrer Highschool-Karriere zusammen 15 Landesmeistertitel bei den Frauen, stellten insgesamt 17 neue Einzelrekorde auf und schlossen Mädchen über 85-mal von Aufstiegsmöglichkeiten aus.

Petition an das IOC: Frauensport soll Frauensache bleiben!

Männer und Frauen sind unterschiedlich. Und diese Unterschiede sind wichtig. Wenn die Gesellschaft die biologische Realität ignoriert, sind es Mädchen und Frauen, die den höchsten Preis zahlen.

Setzen Sie sich gemeinsam mit ADF International ein und fordern Sie:

Anzuerkennen, dass körperliche Unterschiede Männern im Sport Vorteile verschaffen.

Ein für alle Mal zu erklären, dass Frauensportarten und -räume den Frauen und Mädchen gehören.

Die gleichen Rechte von Sportlerinnen auf Fairness, Sicherheit und Privatsphäre zu schützen - sowohl auf dem Spielfeld als auch außerhalb.

Hier können Sie das Anliegen unterstützen und die laufende Petition (in engl. Sprache) unterschreiben:

www.adfinternational.org/ campaign/fair-sports-for-women

„Eine Landesmeisterschaft zu verlieren ist hart – aber zu verlieren, weil das Rennen nicht fair ist, ist herzzerreißend. Noch frustrierender war es zu wissen, dass zwei Männer zum Landesmeister ernannt wurden, während wir Mädchen in unserem eigenen Sport in den Hintergrund gedrängt wurden.“

Mit der Hilfe von ADF hat Mitchell eine Klage gegen die Sportbehörde ihres Bundesstaates wegen unlauteren Wettbewerbs eingereicht.

Geschlecht ist eine biologische Realität

„Der Frauensport gehört Frauen und Mädchen. Sportverbände, nationale Regierungen und die Vereinten Nationen können nicht länger die Stimmen von Frauen und Mädchen ignorieren, deren Leistungen durch die männliche Beteiligung in weiblichen Sportkategorien direkt beeinträchtigt wurden“, sagte Giorgio Mazzoli, Leiter der UNO-Rechtsabteilung bei ADF International.

Sport ist, basierend auf jahrzehntelanger Erfahrung, in verschiedene Kategorien eingeteilt: Alter, Gewichtsklasse, Geschlecht, usw. Das soll faire Chancen für alle gewährleisten. So ist jedem ersichtlich, warum ein 15-jähriger nicht bei den U12 mitspielen und ein Schwergewicht nicht in der Leichtgewichtsklasse antreten kann.

Die amerikanische CollegeSportlerin Chelsea Mitchell.

So ist auch der Unterschied der Geschlechter eine biologische Realität, die keine fairen Chancen zwischen Männer und Frauen gewährleistet. Wie der DDRDoping-Skandal mit TestosteronInjektionen für junge Mädchen zweifelsfrei beweist, ist der männliche Vorteil wirklich real – und stellt eine wahre Bedrohung für den Frauensport dar.

„Athletinnen haben das gleiche Recht auf Fairness, Sicherheit und Privatsphäre, sowohl auf dem Spielfeld als auch außerhalb. Die Behörden müssen der Wissenschaft folgen und die Integrität und Fairness des Frauensports unbeirrt aufrechterhalten“, fügte Mazzoli hinzu.

Ironischerweise führt die offizielle Seite der Olympischen Spiele in Paris die Biografie von Enith Brigitha auf und merkt darin an: „In der Regel wurde sie von Schwimmerinnen aus Ostdeutschland geschlagen, von denen viele später zugaben, sich gedopt zu haben, und Brigitha sieht sich heute als Olympiasiegerin.“ Dass dieser Skandal bei den Organisatoren der Olympischen Spiele liegt und nicht nur Brigithas persönliche Wahrnehmung ist, liest man nirgendwo.

Und es scheint das Internationale Olympische Komitee (IOC) auch nicht zu stören, dass eine weitere Generation von Frauen heute dieselbe Ungerechtigkeit erlebt. Dieses Mal aber nicht im Verborgenen, sondern offensichtlich vor aller Augen.

Sharron Davies (2.v.r.) und Chelsea Mitchell (r.) bei der UNO in Genf mit Giorgio Mazzoli (ADF International; mitte) und dem Botschafter u. Ständigen Vertreter von Gambia bei der UN sowie der UNSonderberichterstatterin für Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

„Athletinnen haben das gleiche Recht auf Fairness, Sicherheit und Privatsphäre, sowohl auf dem Spielfeld als auch außerhalb. Die Behörden müssen der Wissenschaft folgen und die Integrität und Fairness des Frauensports unbeirrt aufrechterhalten.“

MAZZOLI, LEITER DER UNO-RECHTSABTEILUNG BEI ADF INTERNATIONAL

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