Young Professionals 2020 – Mit Matura in die Zukunft

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Auf dem Weg zum Traumjob Das Handbuch für die erfolgreiche Jobsuche

Der erste Eindruck Expertentipps für Bewerbungsschreiben und Vorstellungsgespräche

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young professionals

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VORWORT

Die berufliche Karriereleiter erklimmen Young Professionals – der umfassende Ratgeber für die gelungene Arbeitssuche: Profis geben Tipps und Unternehmen präsentieren ihre Jobmöglichkeiten.

COVERFOTO: ADOBESTOCK; FOTO: ADOBESTOCK

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ach der Matura beginnt ein spannender, neuer Lebensabschnitt voller Möglichkeiten und Chancen. Doch zuvor stellen sich wohl die meisten Maturantinnen und Maturanten die alles entscheidende Frage: Soll ich direkt ins Berufsleben einsteigen oder lieber noch eine Fortbildung anhängen? Das freilich ist nicht immer leicht zu beantworten, sind die Wahlmöglichkeiten doch ebenso facettenreich wie die Entscheidungen individuell. Wer sich jedenfalls dafür entscheidet, gleich nach der Schule einen Beruf zu ergreifen, trifft mit Sicherheit eine gute Wahl: Bestens ausgebildete junge Frauen und Männer sind gesucht und finden auf dem österreichischen Arbeitsmarkt ausgezeichnete Chancen und umfassende Aufstiegsmöglichkeiten vor. Erfolgstipps von Profis Der Guide Young Professionals möchte Wegbegleiter und Ratgeber auf der Suche nach dem richtigen Beruf sein. Wirtschaftsforscher analysieren die aktuelle und zukünftige Arbeitsmarktlage, Expertinnen und Experten von Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer helfen bei der Stellensuche und Jobcoaches geben wertvolle Tipps für Bewerbung und Vorstellungsgespräch. Sie alle verraten, womit man überzeugen kann, wie man seine Chancen bei Personalverantwortlichen erhöht und welche Rechte und Pflichten man im Berufsalltag hat. Außerdem werfen wir einen Blick

in die Zukunft und analysieren, welche Jobs und Fähigkeiten bei der Arbeit 4.0 gefragt sein werden und welche entscheidende Rolle die Digitalisierung dabei spielt. Darüber hinaus wird die Möglichkeit der Dualen Akademie vorgestellt, die Maturantinnen und Maturanten eine Kombination aus sofortigem Berufseinstieg und fundierter theoretischer Ausbildung bietet. Top-Unternehmen stellen sich vor Zahlreiche österreichische Unternehmen stellen sich und ihre vielfältigen Jobmöglichkeiten in Young Professionals vor. Fortbildungseinrichtungen, Fachhochschulen und Universitäten zeigen, wie man seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöht. Welchen Weg nach der Schullaufbahn man auch immer einschlägt – es wird der richtige sein. Denn wer das tut, woran er Freude hat und das seinen Begabungen entspricht, der wird in jedem Fall erfolgreich durchstarten. Herzlichst, Ihre Young-Professionals-Redaktion

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INHALT

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VISIONEN VERWIRKLICHEN Bei Wien Energie die Energie der Zukunft mitgestalten.

JOB GESUCHT Von Berufsmessen über soziale Netzwerke und Jobbörsen bis zu Initiativbewerbungen: Es gibt viele Wege, um ins Berufsleben einzusteigen.

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06 Nach der Matura durchstarten

24 Flughafen Wien

10 Auf dem Weg zum Traumjob

26 Werbe Akademie

Der Weg in die berufliche Zukunft

So findet man den passenden Beruf für sich

14 Der erste Eindruck zählt

Expertenratschläge für das Bewerbungsschreiben

16 Im Bewerbungsgespräch überzeugen Womit man wirklich punkten kann

18 Das erste Jahr im Job

Von Zeitmanagement bis Konfliktbewältigung

20 „Wir haben es geschafft“

Tipps von erfolgreichen Berufseinsteigern

22 Rechte und Pflichten

Alles rund um den Arbeitsvertrag

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Das Tor zur Welt

Eine Karriere in der Kommunikationsbranche

28 WIFI Wien: Potenzialanalyse

Stärken erkennen und richtig einsetzen

30 UNIQA

Eine fundierte Lehrausbildung im Vertrieb

32 Maturaschule Dr. Roland Der Weg zum Erfolg

34 BOKU Wien

Die Universität der Nachhaltigkeit und des Lebens

36 Wien Energie

Hier werden digitale Talente gesucht


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LEHRER WERDEN Das Lehramtsstudium ermöglicht eine hochwertige akademische Ausbildung.

54 WERTVOLLES WISSEN An Fachhochschulen und Unis berufsbegleitend studieren.

38 Steuerberater und Wirtschaftsprüfer

52 Das liebe Geld

40 Fachverband UBIT

54 Fachhochschule & Co.

Von Zahlen und Menschen

Ausbildung zur gefragten IT-Fachkraft

42 FH des BFI Wien

Wirtschaft, Management und Finanzen

44 Lehre? Respekt

Wer auf die Lehre setzt, setzt auf Erfolg

FOTOS: ADOBESTOCK, ISTOCK

46 Lehramtsstudium

Womit Neueinsteiger rechnen können

Zusatzausbildungen werden immer bedeutsamer

56 Die Duale Akademie

Berufseinstieg mit praktischer Ausbildung

58 Raiffeisenbank

Kundenorientierung auf höchstem Niveau

Junge Menschen zukunftsfit machen

48 Medizinproduktekauffrau/-mann Ein chancenreiches Berufsbild

50 Arbeit 4.0

Die Zukunft der Arbeit bringt Veränderungen

IMPRESSUM: Herausgeberin: Cornelia Absenger; Chefredakteurin: Mag. Sandra Wobrazek (s.wobrazek@feuereifer.at); Gestaltung und Produktion: Dieter Dalinger; Lektorat: Regina Moshammer; Eigentümer und Verleger: Absenger GmbH, Praterstraße 70/9, A-1020 Wien, Tel.: 0043/1/890 33 23-0, office@ absengermedia.at; Herstellung & Druck: BAUER MEDIEN Produktions- und Handels-GmbH, 1030 Wien, P.b.b. Postamt 1020 Wien. EAN 9120098930032

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BERUFLICHE ZUKUNFT

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Nach der Schule im Berufsleben durchstarten

Neuanfang nach der Matura. Maturantinnen und Maturanten sind bei Österreichs Unternehmen gefragt. Wer gleich nach dem Schulabschluss ins Berufsleben einsteigen möchte, hat auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen.

FOTO: ADOBESTOCK

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ür rund 45.000 junge Frauen und Männer beginnt jeden Sommer ein neuer, entscheidender Lebensabschnitt: Sie haben die Matura absolviert und stehen vor einer wichtigen Entscheidung. Nämlich jener, wie es nach der Schullaufbahn weitergehen soll. 70 Prozent entscheiden sich innerhalb von drei Jahren nach der Matura für ein Studium, die restlichen 30 Prozent hingegen steigen ins Berufsleben ein. Doch nicht nur die finanzielle Unabhängigkeit spricht für den Berufsstart nach der Matura, auch die Praxiserfahrung ist für viele ein entscheidendes Argument, das praktische wird dem theoretischen Lernen vorgezogen. Dabei sind Österreichs Maturantinnen

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BERUFLICHE ZUKUNFT

Maturantinnen und Maturanten sind bestens auf das Berufsleben vorbereitet.“ Mag. Wolfgang Bliem, ibw – Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft

AUF EINEN BLICK

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ährlich absolvieren rund 45.000 Schülerinnen und Schüler die Matura, wobei sich 70 Prozent für ein Studium entscheiden. Drei Viertel aller AHS-Absolventinnen und -Absolventen wählen eine universitäre Ausbildung, bei jenen mit BHS-Matura sind es hingegen nur knapp 60 Prozent. Laut einer Schätzung der Statistik Austria liegt die Matura im Trend: Bis 2035 wird die Zahl der jährlichen Maturanten auf 48.000 junge Frauen und Männer anwachsen.

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ERFOLGREICH IM BERUFSLEBEN Stetige fachliche Weiterbildung und soziale Fähigkeiten, etwa im Bereich der Teamarbeit, werden von immer mehr Unternehmen gefordert und gefördert.

und es in Europa nur wenige andere Länder gibt, in denen im fünfjährigen Bereich eine ähnlich fundierte Ausbildung angeboten wird. Die Qual der Wahl Wer sich für den Einstieg in den Berufsalltag entscheidet, hat oftmals die Qual der Wahl, denn die Auswahl an Berufen ist groß und fachlich bestens geschulte junge Frauen und Männer sind mehr denn je gesucht. Gerade Absolventinnen und Absolventen von berufsbildenden höheren Schulen sind auf dem Arbeitsmarkt, aufgrund des aktuellen Fachkräftemangels, gefragt. Dies gilt für den technischen Bereich ebenso wie für, vor allem in den westlichen Bundesländern, den Tourismus-Sektor. Doch auch mit AHS-Matura stehen einem auf dem Arbeitsmarkt viele Türen offen. Wer nach der Schullaufbahn zusätzliche berufliche Qualifikationen erwerben möchte, kann sich zum Beispiel seit kurzem für

FOTOS: ADOBESTOCK, KLEMENS HORVATH

und Maturanten bestens auf das Berufsleben vorbereitet, wie Mag. Wolfgang Bliem vom ibw, dem Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft, betont. „Das gilt vor allem für berufsbildende höhere Schulen wie HAK, HTL und HLW/HBLA sowie Schulen mit einem landwirtschaftlichen Schwerpunkt.“ Der Wirtschaftsexperte bestätigt, dass die Kombination aus einer fundierten beruflichen Ausbildung mit Maturaabschluss und dem nachfolgend möglichen Hochschulzugang im internationalen Vergleich eine Besonderheit darstellt –


INTERVIEW

die Duale Akademie entscheiden. Die Bildungsinnovation der österreichischen Wirtschaftskammer wurde in Kooperation mit heimischen Unternehmen sowie Schülerinnen und Schülern entwickelt und richtet sich speziell an AHS-Maturantinnen und -Maturanten. Sie orientiert sich am dualen System der klassischen Lehrausbildung, unterscheidet sich jedoch durch eine verkürzte Ausbildungszeit, ein Gehalt nach Kollektivvertrag und umfassende Zusatzqualifikationen von dieser. Aktuell wird diese Ausbildungsform in den meisten Bundesländern angeboten und beinhaltet, je nach Bundesland, Berufsbilder wie Groß- und Einzelhandel, Mechatronik oder Applikationsentwicklung – Coding. Lebenslanges Lernen Mit der Entscheidung, einen Beruf zu ergreifen, wird heutzutage auch die Verpflichtung zu regelmäßiger Fort- und Weiterbildung eingegangen. Die stetige berufsbegleitende Erweiterung der Kompetenzen wird mittlerweile von den meisten Unternehmen erwartet. So bieten sich zahlreiche Schulungen und Kurse an, die man berufsbegleitend absolvieren kann, um sich neues Wissen anzueignen und seine Kompetenzen zu erweitern. Dank der Matura hat man darüber hinaus die Möglichkeit, ein Bachelor- und Master-Studium an einer Universität oder Fachhochschule zu absolvieren und so akademisches Wissen zu erlangen, das in vielen Jobs hilfreich ist, um in eine Führungsposition aufzusteigen. Auch die stetig voranschreitende Digitalisierung prägt die Berufswelt deutlich. Sie verändert bestehende Berufe und schafft gänzlich neue. Davon unabhängig, so betont Wolfgang Bliem, werden Zusatzqualifikationen wie soziale Fähigkeiten wichtiger als bislang schon. „Wir beobachten, dass zum Beispiel echte Teamarbeit, bei der man gemeinsam an Themen arbeitet, stärker zunimmt. Alle diese geforderten Fähigkeiten können aber nur auf einem sehr guten Fundament der Fachqualifikation aufbauen.“ Für die Schulen ist es laut dem Wirtschaftsexperten deshalb entscheidend, sicherzustellen, dass die Fachqualifikationen ausreichend vorhanden sind. Nur darauf können die sozialen, digitalen und medialen Kompetenzen aufbauen. „Wenn ich etwa mechatronische Grundlagen nicht beherrsche, helfen mir weder meine Kommunikations- noch meine Teamfähigkeit weiter.“ Für welche berufliche Option man sich nach der Matura auch entscheidet, fest steht in jedem Fall: Der Schritt nach der Schule ist erst der Beginn eines neuen, spannenden Lebenswegs.

„Der Fachbereich und die Region spielen eine entscheidende Rolle.“

Mag. Wolfgang Bliem, ibw – Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft, über die Jobchancen nach der Matura. Wie groß sind die Chancen von Maturantinnen und Maturanten auf dem österreichischen Arbeitsmarkt? Sie sind quer durch alle Bereiche sehr gut, auch weil in Österreich Fachkräftemangel herrscht. Natürlich hängt es immer auch von regionalen Gegebenheiten ab. In den westlichen Bundesländern etwa werden im Tourismus mehr Fachkräfte gesucht als beispielsweise in den östlichen Bundesländern. Auch die Fachbereiche spielen eine Rolle. Im technischen Bereich können sich Maturantinnen und Maturanten mit dem entsprechenden beruflichen Hintergrund die Jobs heute weitestgehend aussuchen. Warum kann der Berufseinstieg direkt nach der Matura eine gute Alternative zum Studium sein? Wenn man aus einem berufsbildenden Zweig kommt, hat man nach der Matura eine vollständige Fachqualifikation und ist dadurch befähigt, den Beruf sofort auszuüben. Das schließt nicht aus, dass man sich nach einiger Zeit im Job weiterbildet und berufsbegleitend oder Vollzeit studiert. Es kann auch eine gute Orientierungshilfe sein, direkt nach der Matura in einen Beruf einzusteigen. Man sieht, ob einen das, was man gewählt hat, interessiert. In berufsbildenden höheren Schulen hat man den zusätzlichen Vorteil, dass man schon während der Schulzeit Praktika macht und dadurch früh testen kann, wo die Interessen liegen. Welche Branchen setzen bevorzugt auf Maturantinnen und Maturanten? Das hängt immer stark von den Tätigkeitsbereichen in dem jeweiligen Unternehmen ab. Man kann aber generell sagen, dass Branchen mit unmittelbarem Kundenkontakt, also zum Beispiel Finanzdienstleister oder Versicherungen, gerne Maturantinnen und Maturanten in die Lehrausbildung aufnehmen, weil sie schon über mehr Reife verfügen als etwa ein klassischer Lehrling.

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DEN RICHTIGEN JOB FINDEN

So findet man seinen Traumjob

Die passende Wahl. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, den idealen Beruf zu finden – von Berufsmessen über Online-Jobbörsen und Initiativbewerbungen bis hin zu Potenzialanalysen. Wer sich seiner Interessen und Talente sicher ist, hat bereits den ersten, richtigen Schritt gemacht. 10 | YOUNG PROFESSIONALS | 2020


ILLUSTRATION: ADOBESTOCK

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leich, ob man eine Matura mit technischem, touristischem, wirtschaftlichem, landwirtschaftlichem oder allgemeinbildendem Schwerpunkt in der Tasche hat – die Suche nach dem passenden Job ist für alle Absolventinnen und Absolventen der nächste Meilenstein nach der Schule und will gut geplant sein. Denn nach der Reifeprüfung stehen einem viele Türen offen und oftmals findet man aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten nicht sofort den passenden Weg. Der erste Schritt zum Traumjob ist, dass man seine Interessen festlegt und sich über verschiedene Berufsbilder und ihre Anforderungen informiert. Spätestens mit Beginn des letzten Schuljahres sollte man damit starten. Wer eine berufsbildende höhere Schule absolviert hat, kann schon auf eine kon-

krete Ausbildung zurückgreifen und hat bereits in der Schulzeit verschiedene verpflichtende Praktika absolviert, die zumindest eine erste fachliche Richtung vorgeben. Wer sich hingegen noch nicht sicher ist, in welche Richtung es gehen soll, kann einen kostenlosen Online–Interessentest machen und so konkretere Vorstellungen erhalten. Berufsmessen liefern einen guten Einblick Hat man dann die Fachrichtung gefunden, die einen interessiert, sollte man sich über die verschiedenen Berufsbilder in der jeweiligen Branche informieren. Auch hier gibt es zahlreiche Internet-Plattformen, die umfassende Hilfestellung geben, über Berufe informieren und mitunter auch Frauen und Männer aus verschiedenen Branchen, die wertvolle Einblicke geben, zu Wort kommen lassen.

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DEN RICHTIGEN JOB FINDEN

Rat und Hilfe

Von der Berufsorientierung bis zur Jobsuche: Diese Einrichtungen und Plattformen bieten eine umfassende Unterstützung für alle, die nach der Matura ins Berufsleben einsteigen möchten. Der Berufskompass des AMS bietet mit 77 verschiedenen Fragen eine Orientierungshilfe für die Berufswahl. Zusätzlich gibt es Hilfestellung für die berufliche Neupositionierung sowie für Selbstständige. www.berufskompass.at Der Berufsinteressentest der Arbeiterkammer unterstützt dabei, mehr über die eigenen Neigungen und Interessen herauszufinden. www.berufsinteressentest.at Mit dem Bildungsnavi der AK wird umfassende Hilfe in der Bildungswegorientierung geboten. bildungsnavi.ak.at Die Bildungsberatung Wien hilft, den Berufswunsch zu realisieren. www.bildungsberatung-wien.at Die Berufswegplanung der WKO liefert Beschreibungen, Ausbildungsmöglichkeiten, Fotos und Filme zu 2.000 Berufen. www.bic.at Die kostenpflichtige Potenzialanalyse des WIFI Wien unterstützt bei der beruflichen Positionierung und präsentiert verschiedene Lösungen für die individuelle Karriere. www.wifiwien.at Im eJob-Room des Arbeitsmarktservice finden Jobsuchende Österreichs größtes Online-Jobangebot. https://jobroom.ams.or.at/jobroom/login_as.jsp Die BeSt3 ist Österreichs größte Bildungsmesse und findet im Jahr 2020 in Wien, Klagenfurt und Innsbruck statt. https://bestinfo.at/de

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Initiativ bewerben erhöht die Chancen Ist man sich über den Traumberuf im Klaren, folgen die anschließende Suche nach freien Stellen und die Bewerbung. Neben Stellenausschreibungen in Zeitungen oder Online-Börsen, über die man sich maßgeschneiderte Jobangebote zuschicken lassen kann, gibt es weitere Möglichkeiten: Von Beratungseinrichtungen wie jenen des AMS, der Wirtschaftskammer (WK) oder der AK wird man dabei unterstützt, den passenden Beruf zu finden. Freie Stellen werden immer über unterschiedliche Kanäle ausgeschrieben und man sollte niemals nur über einen suchen: Auf der AMS-Homepage etwa findet man den eJob-Room, den größten Arbeitsmarktplatz Österreichs, der Arbeitssuchende kostenlos mit Unternehmen verknüpft, die Arbeitskräfte benötigen. Auch auf den Internetseiten der Unternehmen sollte man sich regelmäßig umsehen, da gerade größere Unternehmen offene Stellen auf ihren Homepages ausschreiben und man sich über Online-Tools unkompliziert bewerben kann. Mag. Heike Angerer, Bildungs- und Berufsberaterin der Arbeiterkammer, rät außerdem, sich immer auch initiativ zu bewerben, da man so vielleicht zu einem Job kommt, der noch gar nicht ausgeschrieben ist. „Man kann sich durchaus so bewerben, dass man der passenden Ansprechperson per Mail kurz und bündig mitteilt, dass man Interesse an einer Stelle hat und gerne Teil des Unternehmens sein möchte, weil man schon davon gelesen oder gehört hat. Dabei muss es sich noch gar nicht um eine extrem ausgefeilte und umfassende Bewerbung mit allen möglichen Unterlagen handeln.“ Dennoch gilt immer zu beachten: Das E-Mail darf in keinem Fall zu salopp formuliert sein und sollte unbedingt auch den Lebenslauf enthalten, damit sich die Personalverantwortlichen ein gutes Bild von der Bewerberin oder dem Bewerber machen können.

ILLUSTRATION: ADOBE STOCK

Ebenso zu empfehlen: Berufsinfomessen. „Diese Veranstaltungen“, sagt Mag. Heike Angerer vom Bildungsnavi der Arbeiterkammer Wien, „sind eine gute Orientierungshilfe. Man hat dort die Möglichkeit, persönliche Kontakte zu knüpfen, eine erste Performance zu liefern und seine Bewerbung abzugeben.“ Die Expertin verweist darauf, dass bei Messen wie der BeSt3, Österreichs größter Berufsmesse, auch sogenannte Bewerbungschecks von Arbeiterkammer (AK) und Arbeitsmarktservice (AMS) angeboten werden. Expertinnen und Experten überprüfen Bewerbungsunterlagen, geben Tipps und machen, falls nötig, Verbesserungsvorschläge.


SO FINDET MAN DEN RICHTIGEN JOB NACH DER MATURA

Immer aktiv bleiben Zu Beginn des letzten Schuljahres sollten sich angehende Maturantinnen und Maturanten mit der Frage auseinandersetzen, welchen beruflichen Weg sie nach der Matura einschlagen möchten.“

FOTO: ERWIN SCHUH

Mag. Heike Angerer, Arbeiterkammer Wien

Social Media sind hilfreich Doch auch soziale Plattformen können bei der Suche nach einem Job eine wichtige Rolle spielen. So suchen immer mehr Personalverantwortliche oder spezielle Headhunter-Agenturen im Auftrag von Unternehmen über Jobplattformen wie LinkedIn nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten für zu besetzende Posten. Es kann also hilfreich sein, sich bei Plattformen wie Xing oder LinkedIn zu registrieren und mit einem aktuellen, gut gepflegten Profil zu punkten. Auch wer wenig bis keine Berufserfahrung hat, kann sich laut Heike Angerer schon vor der Matura Fachkenntnisse in einem Bereich aneignen. Social Media bieten sich hier an, um mit Twitter, Instagram und Facebook auf sich aufmerksam zu machen. Wichtig ist nicht der lückenlose Lebenslauf, sondern eine stringenter digitaler Auftritt. Die Expertin gibt allerdings zu bedenken: „Das Internet vergisst nie. Deshalb sollte man sich immer gut überlegen, was man postet und wie man sich in den sozialen Netzwerken darstellen möchte.“ Hat jemand bereits viele Follower auf Social Media, kann dies im Bewerbungsprozess durchaus nützlich sein. Was in jedem Fall entscheidend ist: dass man in keinem Fall – gerade, wenn es nicht sofort klappt – bei der Jobsuche passiv wird und in einer Warteposition verharrt. Heike Angerer betont deshalb, dass es oftmals auch sinnvoll sein kann, eine Weiterbildung anzudenken, gerade wenn man eine Zeit lang nur Absagen erhält. Sie empfiehlt, dass man auch einen Auslandsaufenthalt überlegen sollte, um andere Dinge kennenzulernen und eine Sprache zu perfektionieren.

Bildungsexpertin Mag. Heike Angerer von der Arbeiterkammer Wien – Bildungsnavi, verrät, wie der Einstieg ins Berufsleben gelingt. » Praktika und Ferialjobs absolvieren Es ist anzuraten, schon während der Schulzeit, ab der sechsten oder siebenten Klasse, Praktika und Ferialjobs zu machen – auch wenn diese nicht verpflichtend sind. So bekommt man einen guten Überblick darüber, welche Unternehmen es gibt, was man gut kann und was einen interessiert. Außerdem kann man erste Kontakte zu Personalverantwortlichen knüpfen. » Interessen konkretisieren Online-Interessentests können eine Initialzündung sein, um herauszufinden, was in einem steckt, wie zum Beispiel www.berufskompass.at/berufskompass. Ich empfehle auch den Besuch des Berufslexikons (https://www.berufslexikon.at). Hier gibt es Erklär- oder Infovideos zu verschiedenen Berufen. Und auf Watchado (www.watchado.com) gibt es viele Videos, in denen Berufsbilder dargestellt werden und Menschen aus verschiedenen beruflichen Bereichen erklären, wie sie zu ihren Jobs gekommen sind. » Beraten lassen Wenn man sich immer noch nicht sicher ist, welchen Beruf man ausüben möchte, rate ich dazu, dass man sich ausführlich beraten lässt. Wir vom AK Bildungsnavi machen unter anderem für Maturantinnen und Maturanten Bildungsweg- und Berufsberatung und helfen, den individuellen Weg zu finden. » Jobbörsen nutzen Wenn man weiß, in welche Richtung man sich entwickeln möchte, lohnt sich der Besuch einer Online-Jobbörse. Man kann sich registrieren, den Lebenslauf hinterlegen und bekommt auf einen zugeschnittene offene Stellen zugeschickt. Bei der Jobsuche ist es immer wichtig, dass man nicht in eine Warteposition gerät, sondern sich an mehreren Stellen umsieht und umhört. » Self-Empowerment Der Einstieg in einen neuen Job ist klarerweise herausfordernd: neue Kolleginnen und Kollegen und Abläufe, ein neues Arbeitsumfeld. Es ist wichtig, mit sich selber nachsichtig zu sein und auf die eigenen Stärken und Fähigkeiten zu vertrauen. Außerdem sollte man auch darauf achten, dass das Unternehmen und auch der jeweilige Job zu einem passen und nicht nur man selbst zum Job.

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BEWERBUNGSSCHREIBEN

Das perfekte Bewerbungsschreiben Präsentation. Das Bewerbungsschreiben ist die Visitenkarte, mit der man sich einem Unternehmen erstmalig vorstellt. Form und Inhalt entscheiden, ob man zu einem Vorstellungsgespräch geladen wird.

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zeugen. Denn auch im Berufsleben gilt: Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Peter Miklavcic rät, dass man sich überlegen sollte, was die wichtigsten Informationen für das Unternehmen sind – mit denen beginnt man dann. Den guten Eindruck verstärken Der Jobcoach sagt, dass neben dem Motivationsschreiben und dem Lebenslauf alles mitgeschickt werden kann, was hilft, den guten Eindruck zu verstärken. „Dazu gehören zum Beispiel Sprachzertifikate und Urkunden, die zusätzlichen Rückenwind verschaffen.“ Sein Tipp für das Verfassen des Lebenslaufs: Gleich nach den Kontaktdaten einen Punkt

FOTOS: ADOBESTOCK

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rei Dinge sollten in einem Bewerbungsschreiben immer vermittelt werden: Kompetenz, Sympathie und Glaubwürdigkeit. Peter Miklavcic von JobcoachAustria betont jedoch, dass das noch nicht reicht, um Personalverantwortliche von sich zu überzeugen – immerhin gibt es für begehrte Stellen viele Bewerberinnen und Bewerber. „Wirklich aus der Masse stechen Sie nur hervor, wenn Sie auch einen Wow-Effekt mit Ihrer Bewerbungsmappe erzielen können.“ Die meisten Personalverantwortlichen haben pro Bewerbungsschreiben nur kurz Zeit – deshalb muss nicht nur das Motivationsschreiben, sondern auch der Lebenslauf innerhalb kürzester Zeit über-


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VON DER KORREKTEN ANREDE BIS ZUR MOTIVATION

Tipps vom Jobcoach

Peter Miklavcic über die wichtigsten Ratschläge zum Bewerbungsprozess.

1 Weder Rechtschreibfehler noch Massenbewerbung

Rechtschreibfehler, die falsche Anrede der Ansprechperson und eine farblose Massenbewerbung sind absolute No-Gos.

2 Die ersten zehn Sekunden

Bei den meisten Unternehmen entscheidet sich in den ersten zehn Sekunden, ob man weiterliest. Personalverantwortliche schauen sich meist zuerst den Lebenslauf an und wenn es da klick macht, lesen sie sich die ganze Bewerbung durch.

3 Worauf Personalverantwortliche achten

Im Bewerbungsschreiben müssen die eigene Motivation und der Mehrwert für das Unternehmen vom ersten Moment an erkennbar sein. Das herauszuarbeiten ist die Kunst.

4 Kompetenz und Motivation zählen Warum sollten wir gerade Sie nehmen? Warum wollen Sie genau diese Position in unserem Unternehmen? Bei den Antworten sollten zwei Eigenschaften vermittelt werden: die Kompetenz, die man anbieten kann, sowie die Motivation, die man mitbringt.

Beim Personaler muss es in den ersten zehn Sekunden klick machen.“ Peter Miklavcic, JobcoachAustria www.jobcoachaustria.at

einfügen, in dem man seine Kernkompetenzen und das, was einen ausmacht, zusammenfasst. „Damit kann man sich gut positionieren. In drei bis vier Punkten sollte man Hardfacts, wie erste Erfahrungen, Ausbildungen und persönliche Eigenschaften wie Arbeitseinstellung und Motivation, anführen.“ Doch wodurch sticht jemand aus der Masse an Lebensläufen hervor, wenn wenig bis keine Arbeitserfahrung vorhanden ist? Soziales Engagement, so der Experte, wie ehrenamtliche Tätigkeiten oder Aktivitäten bei den Pfadfindern – und natürlich Berufspraktika. „Das alles zeigt den Unternehmen, dass man sich über die Schule hinaus mit dem realen Leben vertraut gemacht hat.“

5 Individualität ist Trumpf Es ist wichtig, dass man in jedem Schreiben individuell auf das jeweilige Unternehmen eingeht. Deshalb muss man sich unbedingt vorab gut darüber informieren. 6 Ein kurzer, aber interessanter Text

Da Bewerbungen per E-Mail heute die Regel sind, verfasst man einen kurzen, interessanten Text und schickt das eigentliche Anschreiben in einem PDF zusammengefasst als Anhang mit. Dabei gilt die Faustregel: Alles was mir hilft, den guten Eindruck zu verstärken, kann ich mitschicken.

7 Das Foto muss überzeugen Das Foto sticht als Erstes ins Auge und sollte daher einen seriösen Eindruck vermitteln. Deshalb sind Kleidung wie für ein Vorstellungsgespräch und ein freundlicher, sympathischer Gesichtsausdruck auf dem Bild von Vorteil. 8 Die Gretchenfrage mit den Noten

Die meisten Unternehmen legen mittlerweile nicht mehr so großen Wert auf die Schulnoten einer Bewerberin bzw. eines Bewerbers. Deshalb ist es nicht ratsam, das Zeugnis mitzuschicken, wenn die Noten gerade in dem Bereich, in dem ich mich bewerbe, schlecht sind.

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BEWERBUNGSGESPRÄCH

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Der erste Eindruck zählt

owohl für Bewerberinnen und Bewerber als auch für Personalverantwortliche ist das Vorstellungsgespräch ein besonderer Moment: Man sieht einander das erste Mal persönlich, spricht miteinander und bekommt einen guten Eindruck vom Gegenüber. Und Personalverantwortliche können im Rahmen des Gesprächs sehen, wie die Bewerberin oder der Bewerber auftritt und ob sie oder er gut ins Team passen würde. Mit ein Grund, weshalb man sich auf diesen wichtigen Moment besonders gut vorbereiten sollte, zumal es eine besondere Chance ist. Denn für

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Im Vorstellungsgespräch punkten. Ein Bewerbungsgespräch ist nach dem Bewerbungsschreiben die nächste entscheidende Hürde auf dem Weg zum Traumjob. Umfassende Vorbereitung, souveränes Auftreten und Freundlichkeit sind Grundbedingungen, um Personalverantwortliche von sich zu überzeugen.


INTERVIEW

ILLUSTRATION: ADOBE-STOCK, FOTO: SEBASTIAN PHILLIP

begehrte Jobs gibt es oft 100 oder mehr Bewerberinnen und Bewerber. Wer also die erste Hürde genommen und ein überzeugendes Bewerbungsschreiben abgeschickt hat, hat einen entscheidenden Schritt in der Bewerbungsphase absolviert. Peter Miklavcic berät mit seinem Unternehmen JobcoachAustria jährlich über 1.000 Jobsuchende und sagt, dass man bei überzeugenden Bewerbungsunterlagen zu rund 50 Prozent zu Vorstellungsgesprächen für Stellen, für die man sich beworben hat, eingeladen wird. Er empfiehlt, dass man sich im Vorfeld gut über das Unternehmen informiert. Dazu gehören Geschäftsfelder, Tätigkeiten, Kundenstruktur oder neue Entwicklungen. „Wo liegen Ihre Stärken? Was sind Ihre Schwächen?“, „Wie gehen Sie mit Stress und Druck um?“– Klassische Fragen in einem Bewerbungsgespräch. Der Jobcoach rät, sich die Antworten darauf vorab zu überlegen und aufzuschreiben. Auch hilfreich: Fragen zu notieren, die man im Gespräch stellen möchte. Dazu gehören etwa jene nach dem Joballtag und zu den späteren Entwicklungsmöglichkeiten, die man in seinem Beruf hat. Peter Miklavcic: „Der Personalverantwortliche muss im Gespräch merken, dass man auch wirklich interessiert ist – damit kann man immer punkten.“ Immer locker bleiben Nervosität und Angespanntheit sind normal, immerhin ist es eine besondere Situation, in die man sich, vielleicht zum ersten Mal seit der Schulzeit, begibt. Es ist deshalb ratsam, so der Experte, dass man die Gesprächssituation schon zu Hause mit Verwandten oder Freunden übt. „Man kann diese Probe mit dem Handy aufzeichnen. So erkennt man selbst die eigene Wirkung.“ Wer das Gespräch mehrfach geprobt hat, kann bereits deutlich entspannter in die Situation hineingehen. Dabei wichtig: dass man immer natürlich und sympathisch bleibt und die Antworten nicht auswendig gelernt wirken, denn das merken erfahrene Personalverantwortliche sehr schnell. Was ebenfalls Nervosität reduziert: dass man fünf bis zehn Minuten, nicht früher, vor dem Termin beim Unternehmen eintrifft. Dann kommt man entspannt an und kann sich in Ruhe einstimmen. Peter Miklavcic gibt zu bedenken, dass es hilfreich sein kann, wenn man die Situation sportlich sieht. „Wenn es passt, bekommt man die Stelle auch. Und, wenn man kein Glück hat, sollte man es als gutes Training für einen anderen, vielleicht dann besser passenden, Job sehen.“

„Gute Vorbereitung ist entscheidend.“ Jobcoach Peter Miklavcic über das ideale Bewerbungsgespräch – und wie man überzeugen kann.

Wie kann man sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten? Indem man sich ausführlich im Internet über das Unternehmen informiert. Das reicht von den einzelnen Geschäfts- und Tätigkeitsbereichen über die Zielgruppe und die Kunden bis zu neuen und zukünftigen Entwicklungen. Gibt es klassische Fragen, die in einem Gespräch gestellt werden? Ja, die gibt es. Das sind jene nach den Stärken und Schwächen der Bewerberin beziehungsweise des Bewerbers – sie werden von den meisten Personalverantwortlichen gestellt. Ich rate deshalb unbedingt dazu, dass man sich nicht erst in der Gesprächssituation Gedanken zu diesem Thema macht. Man sollte es schon vorab tun. Wenn man seine Stärken und Schwächen schriftlich festhält, tut man sich leichter. Mein Tipp: Überlegen Sie sich im Vorfeld, welche kleinen Schwächen (z. B. extreme Genauigkeit in der Buchhaltung) Ihnen im Job vielleicht sogar nutzen können – und welche Schwächen Sie besser in einem Gespräch verschweigen. Mit welchen Tricks lässt sich Nervosität reduzieren? Indem man das Gespräch vorab einige Male übt und vielleicht auch ein Video davon macht. Dann sieht man gleich, wie man wirkt und ob man zu schnell oder zu leise spricht. Pünktlichkeit hilft ebenso wie eine ausführliche Beschäftigung mit dem Unternehmen im Vorfeld, um Sicherheit zu bekommen. Es ist ebenso entscheidend, dass man die passende Kleidung trägt, in der man sich wohlfühlt und souverän rüberkommt. Als Faustregel gilt: eine Stufe besser angezogen zu sein, als man es im Arbeitsalltag wäre – das ist natürlich immer auch von der Branche abhängig, für die man sich bewirbt. Womit kann ich noch punkten? Wer ein freundliches Lächeln, einen festen, aber nicht zu kräftigen Händedruck hat und mit dem Gegenüber Blickkontakt hält, macht in jedem Fall einen guten ersten Eindruck. Was ebenso wichtig ist: Man sollte immer natürlich und man selbst bleiben. Dann wirkt man authentisch und selbstbewusst.

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DAS ERSTE JAHR

Das erste Jahr im neuen Job

Ein Neuanfang. Auf Berufseinsteigerinnen und -einsteiger warten viele Herausforderungen. Wie man mit neuen Aufgaben, eigenen Zweifeln und Teamkonflikten am besten umgehen soll. 18 | YOUNG PROFESSIONALS | 2020

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it dem ersten Job nach der Matura beginnt nicht nur ein neuer Lebensabschnitt – es erwarten einen auch zahlreiche spannende Herausforderungen, Situationen und Erfahrungen. So muss man sich nicht nur auf ein neues Umfeld, neue Prozesse und neue Menschen einstellen. Man kann auch endlich das in der Schule erworbene Wissen in die Praxis umsetzen und beweisen, dass sich das Unternehmen für die richtige Mitarbeiterin oder den richtigen Mitarbeiter entschieden hat. Gerade im ersten Jahr zeigt sich, ob man seinen Aufgaben gewachsen ist, der


gewählte Beruf der richtige für einen ist und man in dieser Branche seine berufliche Zukunft sieht. Wer dabei gewisse Spielregeln beachtet, hat gute Chancen, positiv durch das erste Jahr zu kommen – und beruflich durchzustarten.

ILLUSTRATION: ADOBE STOCK, FOTO: PRIVAT

Das richtige Mindset finden Nervosität, Unsicherheit und zahlreiche Fragen gehören immer dazu, wenn man einen neuen Job antritt. Erst recht sind sie Begleiter, wenn es sich um den Einstieg in die Berufswelt handelt. Doch mit welcher Einstellung kann man sich den Start erleichtern und wie findet man schnell seinen Platz in einem neuen Team? Michaela Schindler, systemischer Coach, sagt, dass man sich vorab immer auch bewusst machen sollte, dass man von vorne anfängt und Berufsanfängerin bzw. Berufsanfänger ist. Wer sich im Klaren darüber ist, dass er noch nicht alles wissen kann, startet dann wesentlich entspannter in den neuen Lebensabschnitt. Die Expertin rät, dass man anfangs in erster Linie zuschauen, lernen und vieles erfragen sollte. „So kann man Schritt für Schritt in seine Rolle finden. Gerade in Zeiten der Digitalisierung haben junge Menschen die große Chance, in einem Unternehmen schnell ihren Platz zu finden, denn sie kennen sich digital sehr gut aus und sind mit allen Social-Media-Belangen auf Du und Du.“ Mitdenken und Ideen haben Ein unterschriebener Arbeitsvertrag ist noch lange keine Garantie, dass man im beruflichen Alltag einen Freifahrtschein hat. Gerade in den ersten Wochen und Monaten sollte man sich deshalb in Ruhe den Betrieb anschauen und alle Gegebenheiten und Abläufe kennenlernen. Ob man sich etwa bei Besprechungen gleich einbringen oder lieber zurückhalten soll, hängt, so Michaela Schindler, immer auch von der Branche und dem Unternehmen ab. Sie empfiehlt, anfangs bei Meetings aktiv zuzuhören und sich Gedanken zu den Inhalten zu machen. „In Teamsitzungen wird man auch einmal nach seiner Meinung gefragt werden. Deshalb auf alle Fälle mitdenken, Ideen haben und Antworten überlegen.“ Ein wiederkehrendes Konfliktthema am Arbeitsplatz: das Smartphone. Das sollte man immer auf stumm schalten und nur in den Pausen nutzen, sofern man es nicht beruflich braucht. Denn neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die pausenlos auf ihr Handy schauen, Nachrichten empfangen oder schreiben, wirken nicht produktiv und am Job interessiert.

Wer immer wieder nachfragt, signalisiert Interesse und Teamfähigkeit.“ Michaela Schindler Jobcoach www.michaelaschindler.at

Mit Fehlern und Konflikten umgehen In den ersten Monaten im neuen Job gilt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Fehler gehören am Anfang dazu – man sollte sie akzeptieren und aus ihnen lernen, wie man es beim nächsten Mal besser machen kann. Michaela Schindler betont, dass man sich sofort Rat und Hilfe holen sollte, wenn man nicht weiterweiß. Denn je länger man zuwartet, desto unsicherer wird man und desto höher wird die Fehlerwahrscheinlichkeit. So kann man zum Beispiel Kolleginnen und Kollegen ansprechen, mit denen man schon in der Pause ins Gespräch gekommen ist – und wer fragt, zeigt Engagement und beweist, dass er etwas lernen möchte. „Niemand erwartet, dass neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich sofort auskennen. Und wenn ich etwa einmal zu wenig zu tun habe, ist es in jedem Fall ratsam, um Aufgaben zu bitten und sich aktiv in die Prozesse des Unternehmens einzubinden.“ Auch empfehlenswert: bei erfahrenen Kolleginnen und Kollegen Abläufe zu erfragen. Das signalisiert den anderen, dass man interessiert ist und Teil des Teams sein möchte. Streitigkeiten am Arbeitsplatz sind, auch wenn sie einen nicht persönlich betreffen, immer ein heikles Thema. Soll man sich einbringen? Mit anderen über den Konflikt sprechen? Die Jobexpertin rät, dass man sich aus Diskussionen, die einen nicht selber betreffen, raushalten sollte. „Es kommt nicht gut an, wenn man sich einmischt und sich am Gerede beteiligt. Dadurch bekommen die Vorgesetzten kein gutes Bild von einem.“ Fest steht: Wer sich interessiert und engagiert zeigt und bereit ist, Neues zu lernen, ist in jedem Fall auf dem richtigen Weg. Denn schlussendlich gilt: Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben.

AUF EINEN BLICK

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er folgende Regeln beachtet, hat beste Chancen, erfolgreich ins Berufsleben zu starten: • Das Handy privat nur in der Pause nutzen. • Sich vor Jobbeginn bewusst machen, dass man am Anfang seiner Karriere steht – und noch nicht alles können und wissen kann. • Bei erfahrenen Kolleginnen und Kollegen Rat und Hilfe holen, wenn man einmal nicht weiterweiß. • Aktiv nachfragen und Interesse an Abläufen im Unternehmen zeigen. • Sich selber um Aufgaben bemühen, wenn es einmal Leerlauf gibt. • Fehler akzeptieren und aus ihnen lernen. • In Teamsitzungen immer mitdenken.

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ERFOLGSTIPPS

„So startest du nach der Matura im Berufsleben durch.“

Bereit für die Arbeitswelt. Zwei junge Menschen berichten von ihren Jobs – und geben Tipps für Maturantinnen und Maturanten.

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iemand weiß besser, wie man sich in der Zeit der Jobsuche und der ersten Phase im Berufsleben fühlt, als junge Frauen und Männer, die ihren Platz in der Arbeitswelt bereits gefunden haben. Auch Sabrina Wally, 22, und Gabriel Fuchs, 20, gehören dazu: Sabrina arbeitet als VIP-Handling Agent am Flughafen Wien und Gabriel macht im Rahmen der Dualen Akademie eine Ausbildung zum Mechatroniker. Beide raten Maturantinnen und Maturanten, die ins Berufsleben einsteigen, dazu, im Job immer engagiert zu sein – „und nachzufragen, wenn man nicht weiterweiß.“ Sabrina Wally beweist, dass der Berufseinstieg oft erst der Beginn der beruflichen Karriere ist und sich dadurch viele neue Chancen ergeben: Seit Herbst studiert sie berufsbegleitend an der FH Wien.

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SABRINA WALLY, 22 VIP-Handling Agent Flughafen Wien

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ie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?

Nach der Matura habe ich mich für ein WU-Studium entschieden und als Teilzeitkraft in einem Inkassobüro gearbeitet. Nach kurzer Zeit wurde mir bewusst, dass keine der Tätigkeiten meinen Interessen entspricht und ich habe mich am Flughafen beworben. Wie überzeugt man im Bewerbungsgespräch?

Pünktlich sein, ein gepflegtes Äußeres haben und man selbst bleiben. Sich außerdem vorab über das Unternehmen informieren und immer höflich sein. Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf besonders?

Dass es kein 08/15-Job und jeder Arbeitstag anders


GABRIEL FUCHS, 20 Mechatronik-Trainee Digital Elektronik, St. Leonhard

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ieso möchten Sie Mechatroniker werden?

Ich habe mich immer schon für Technik interessiert und wollte ursprünglich studieren. Dann habe ich aber vom Modell der Dualen Akademie gehört und mir gedacht, dass es besser zur mir passt, wenn ich gleich etwas Praktisches machen und in die Arbeitswelt einsteigen kann. Durch die Duale Akademie bekomme ich eine fundierte fachliche Berufsausbildung und ein breites Wissen in vielen Sektoren.

FOTOS: PRIVAT, FLUGHAFEN WIEN

ist. Man ist zum Beispiel auf dem Flugfeld unterwegs, erledigt Bürotätigkeiten, hat mit Menschen aus aller Welt zu tun. Die größte Umstellung nach der Schule waren das neue Arbeitsumfeld, Kolleginnen und Kollegen unterschiedlichsten Alters sowie das Zeitmanagement. Womit kann man im neuen Job punkten?

Offen sein für neue Herausforderungen, nachfragen, wenn man nicht weiterweiß, und engagiert sein. Ihre Pläne für die Zukunft?

Ich studiere seit Herbst berufsbegleitend an der FH Wien Corporate Communication – und würde danach sehr gerne in der Unternehmenskommunikation des Flughafens Wien Fuß fassen.

Ihre Tipps für ein überzeugendes Bewerbungsgespräch?

Das Wichtigste ist, zu vermitteln, dass man den Job wirklich will und sich für die Materie interessiert. Welche Herausforderungen bringt das Berufsleben mit sich?

Es ist ganz anders als in der Schule, denn man muss selbstständiger sein und hat keinen Stundenplan mehr – genau das gefällt mir aber auch. Ich genieße es sehr, dass ich selbstständig arbeiten und meine eigenen Ideen einbringen kann. Die größere Herausforderung sind für mich eher die Schulungen, die ich im Rahmen der Dualen Akademie absolvieren muss. Was soll man tun, wenn man mit Aufgaben nicht weiterweiß?

Immer gleich nachfragen und Probleme ansprechen. Denn niemand erwartet, dass Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger alles sofort können und wissen.

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RECHTE & PFLICHTEN

Rechte und Pflichten im Berufsalltag Arbeitsvertrag & Co. Der Arbeitsvertrag regelt die Rechte und Pflichten von Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Worauf man achten muss, ehe man das wichtige Dokument unterzeichnet – und was man tun soll, wenn es zu beruflichen Problemen kommt.

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obald man seine Unterschrift unter den Arbeitsvertrag gesetzt hat, ist klar: Man ist im Berufsleben angekommen. Doch ehe man sich rechtlich verpflichtet, sollte man sich mit den Inhalten sowie den Rechten und Pflichten von Arbeitnehmer und Arbeitgeber auseinandersetzen. Ein Arbeitsvertrag ist dabei nicht zwingend, es reicht, wenn der Arbeitgeber einen Dienstzettel aushändigt, wenngleich es in den meisten Unternehmen einen Vertrag gibt, der das Arbeitsverhältnis detailliert regelt. Generell ist der Arbeitnehmer dazu verpflichtet, seine Arbeit mit „sorgfältigem Bemühen“ zu erledigen und zu den vereinbarten Arbeitszeiten zu erscheinen. Der Arbeitgeber wiederum muss nicht


Bevor man einen Vertrag unterschreibt, sollte man sich genau mit den Inhalten befassen.“

FOTO: ADOBESTOCK

nur regelmäßig Gehalt zahlen, er hat auch eine „Fürsorgepflicht“ gegenüber dem Arbeitgeber. Das bedeutet unter anderem, dass dieser seine Arbeitsleistung ohne Gesundheitsgefährdung und -beeinträchtigung erbringen können muss. Gehalt und All-in-Klauseln Drei der wichtigsten Faktoren, ohne die kein Arbeitsvertrag auskommt: wie viel Gehalt man für seine Tätigkeit bekommt, welche Tätigkeit man leisten muss und in welchem Umfang dies zu geschehen hat. Mag. Ernst Stummer leitet die Linzer Abteilung Rechtsschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich. Er weist darauf hin, dass man klar erkennen muss, wie viel man für geleistete Stunden bekommt. „In

Mag. Ernst Stummer, Abteilungsleiter Rechtsschutz Linz, Arbeiterkammer OÖ

manchen Verträgen wird das verschwommen geregelt, indem man zum Beispiel All-in-Klauseln benützt. Dabei vereinbart man ein Gehalt, das einem auf den ersten Blick hoch vorkommt. Wenn jedoch eine Klausel dabeisteht, dass mit diesem Gehalt ,sämtliche Mehr- und Überstunden‘ abgegolten sind, ist das in der Praxis kein so hohes Gehalt.“ Stummer rät deshalb Berufsanfängerinnen und -anfängern, dass sie sich beraten lassen sollten, wenn sie sich bei Formulierungen im Vertrag unsicher sind. Die AK etwa bietet in ganz Österreich kostenlose Rechtsberatung an, die unter anderem eine Prüfung des Vertrages umfasst. Wichtig ist dabei, dass man nicht sofort unterschreibt – andernfalls kann man nichts mehr ändern. Ebenfalls ein relevantes Thema ist der genaue Arbeitsort, der auch im Arbeitsvertrag definiert werden muss. „Wenn im Vertrag steht, dass der Arbeitsort Linz ist, der Arbeitnehmer aber auch verpflichtet ist, an anderen Standorten des Unternehmens zu arbeiten, bedeutet das, dass man unter Umständen in Filialen in anderen Bundesländern arbeiten muss“, sagt Ernst Stummer. Er rät dazu, solche Punkte aus dem Vertrag herauszuverhandeln, wenn man damit nicht einverstanden ist. Auch hier gilt: „Wenn man einmal unterschrieben hat, kann man es nicht verweigern, wenn der Arbeitgeber einen an einem anderen Standort einsetzen möchte.“ Offene Entgelte geltend machen Der Arbeitgeber ist nicht nur verpflichtet, dem Arbeitnehmer das vereinbarte Gehalt zu zahlen, sondern mitunter auch, Überstunden abzugelten. Geschieht dies nicht, rät Rechtsexperte Stummer, die eigenen Forderungen umgehend und vor allem schriftlich geltend zu machen. „In manchen Kollektivverträgen gibt es kurze Verfallsfristen. Dabei muss zum Beispiel das Entgelt binnen vier Monaten schriftlich beim Arbeitgeber geltend gemacht werden – sonst verfällt es.“

AUF EINEN BLICK

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ipps vom AK-Rechtsexperten Mag. Ernst Stummer: • Bei Unsicherheiten Beratung einholen, BEVOR man unterzeichnet. • Auf All-in-Klauseln achten – sie sind meistens ungünstig. • Darauf achten, an welchen Orten man eingesetzt werden kann. • Überstundenentgelte umgehend und schriftlich geltend machen. • Bei Problemen: Hilfe bei der kostenlosen AK-Rechtsberatung einholen: arbeiterkammer.at

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FLUGHAFEN WIEN

BESTENS GESCHULT Alle Agents sind gut ausgebildete, diskrete Begleiter mit Stil und ausgezeichneten Englischkenntnissen.

FLUGHAFEN WIEN

Chancenreich Am Flughafen Wien können Maturantinnen und Maturanten ankommen und abheben. Sie haben Chancen auf eine vielversprechende Karriere an einem attraktiven und sicheren Arbeitsplatz. Informationen Einblicke in die Arbeitswelt, das Unternehmen und die Karrieremöglichkeiten gibt es unter www.viennaairport.com/ karriere

Das Tor zur Welt Vielfältige Berufe und internationales Flair. Arbeiten am Flughafen Wien garantiert Abwechslung in einem spannenden Umfeld für Mädchen und Burschen mit Matura.

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nteressante Karrieremöglichkeiten mit außergewöhnlichen Benefits – das bietet die FlughafenWien-Gruppe. „Das internationale Ambiente macht das Arbeiten am Flughafen Wien faszinierend. Ich schätze auch sehr die intensive und tolle Zusammenarbeit mit den vielen Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichsten Bereichen. Die vielfältigen Herausforderungen machen den Berufsalltag am Airport besonders spannend“, sagt die 22-jährige Sabrina Wally, die seit zwei Jahren am Flughafen Wien als VIP-Handling Agent tätig ist. Spannendes Arbeitsumfeld Rund um die Uhr ist hier Betrieb und jährlich sind

TRAUMJOB Seit zwei Jahren arbeitet Sabrina Wally als VIPHandling Agent am Flughafen Wien: „Ein Beruf mit vielfältigen Herausforderungen.“

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rund 31 Millionen Passagiere am Airport unterwegs – ein lebendiger und faszinierender Ort. Für einen reibungslosen Ablauf sorgen die mehr als 5.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Engagiert und mit viel Charme weisen sie Reisenden den Weg, erklären Sicherheitsvorschriften, geben Tipps für Familien und begleiten Reisende in die VIP-Räumlichkeiten. Wer Sprachen liebt, kommunikativ ist, ein sicheres Auftreten und Verantwortungsgefühl hat sowie serviceorientiert denkt, ist am Flughafen Wien richtig. „Wir bieten ein spannendes Arbeitsumfeld in einem der größten Leitbetriebe der Region. Neben dem vielfältigen Aufgabengebiet gibt es auch gute Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, attraktive Sozialleistungen sowie verschiedene Gesundheitsprogramme“, betont Mag. Christoph Lehr, Personalleiter der Flughafen Wien AG. Berufe mit Potenzial Einer der Berufe mit Perspektive, in den man gleich nach der Matura einsteigen kann: VIP-Handling Agent. Er betreut VIP-Passagiere in exklusiver Umgebung und gestaltet ihren Aufenthalt am Flughafen so individuell und bequem wie möglich – dazu gehören u. a. Champagner, Catering und die Fahrt mit einer Limousine. Die Terminal Guides sind für alle Reisenden da. Sie sind am Infoschalter tätig oder am Flughafen unterwegs, kennen Details zu Check-in und Boarding, zu Zoll und Sicherheit und informieren über Verkehrsanbindungen sowie Parken am Flughafen. Der Passenger-Handling Agent wiederum begleitet Reisende zuverlässig vom Check-in bis zum Gate und sorgt für ein angenehmes Klima. Was alle Agents verbindet: Sie sind gut ausgebildete, diskrete Begleiter mit Stil und ausgezeichneten Englischkenntnissen.

FOTOS: FLUGHAFEN WIEN AG

Junge Menschen erwarten ein vielfältiges Aufgabengebiet und ausgezeichnete Entwicklungsmöglichkeiten.



WERBE AKADEMIE

WEITERBILDUNG Dynamisch, spannend und interaktiv – an der Werbe Akademie werden die Kommunikationsprofis der Zukunft ausgebildet.

In ihren Infoevents bietet die Werbe Akademie spannende Einblicke in die umfassende Ausbildung. Ein erster Eindruck Die Werbe Akademie persönlich kennenlernen und sich vor Ort ein Bild von seiner zukünftigen Ausbildung machen – das können Interessierte beim kostenlosen Infoevent am 19. März 2020 (zu den Fachlehrgängen Marktkommunikation und Grafikdesign sowie dem Basislehrgang Design Basics) bzw. am 25. Juni 2020 im Rahmen des Tags der offenen Tür des WIFI Wien. www.werbeakademie.at www.wifiwien.at

Kreativität zum Beruf machen Sie ist der Türöffner für die Kreativbranche. An der Werbe Akademie werden alle, die ihren Einstieg in die Branche planen, bestens für die Praxis geschult.

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er Leidenschaft für kreatives Arbeiten mitbringt, ist an der Werbe Akademie genau richtig. Denn dank der vielschichtigen Ausbildung kann man seine kreativen Kompetenzen entwickeln und alle nötigen Fähigkeiten für eine erfolgreiche Karriere in der Kommunikationsbranche erwerben. Praxisnahe Fachlehrgänge „Mit und ohne Matura“, erläutert Mag. Katharina Stummer, Direktorin der Werbe Akademie, „bieten sich unsere Fachausbildungen an, die je vier Semester dauern. Unterrichtet wird Montag bis Freitag untertags – ähnlich wie man es in der Schule ken-

Unsere Absolventinnen und Absolventen sind auf dem Markt sehr gefragt.“ Mag. Katharina Stummer, Direktorin Werbe Akademie

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nengelernt hat, aber mit viel mehr Praxisbezug und einem inhaltlichen Schwerpunkt.“ Angeboten werden Fachausbildungen in den Bereichen Marktkommunikation und Grafikdesign. Ein besonderes Ausbildungsformat ist das Agenturlabor. Hier wird Praxis nicht nur großgeschrieben, sondern auch gelebt und es wird, wie im realen Agenturleben auch, in gemischten Teams an der Umsetzung gearbeitet – vom Brainstorming über die Konzeption bis zum Pitch. Der zweisemestrige Basislehrgang Design Basics wiederum eignet sich für alle, die ihre Zukunft in einem kreativen Beruf sehen und den Grundstein dafür legen möchten, vermittelt er doch Grundverständnis für die Entwicklung kreativer Prozesse. Umfassende Weiterbildungen Im Bereich der Weiterbildungen, die berufsbegleitend absolviert werden können, gibt es Kompaktkurse, Diplomlehrgänge und auch die Praxisschmiede. Die Themengebiete der Weiterbildungen reichen von Social Media Management über Public Relations bis Mediendesign. 2020 neu im Programm: der Kompaktkurs Werbepsychologie, in dem neueste Techniken der Werbepsychologie und Gehirnforschung vermittelt werden. Ziel der praxisorientierten Fortbildungen ist, sich spezialisiert zu einem Thema der Kommunikationsbranche auszubilden. Katharina Stummer: „Die Inhalte sind immer auf ein spezielles Berufsbild, wie E-CommerceManager/-in oder Pressesprecher/-in zugeschnitten und diese Kompetenzen werden dann punktgenau geschärft. Unsere Absolventinnen und Absolventen bringen dadurch viele Spezialqualifikationen mit – und sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt.“

FOTOS: EIDENS-HOLL, FLORIAN WIESER

WERBE AKADEMIE


Wie hoch willst du hinaus? Jetzt durchstarten in der Kommunikationsbranche! werbeakademie.at t³ S e B r e d auf s n u h c Besu 20 5.–8.3.20 halle dt a t S r e n e Wi 52 W . r N d Stan

© sdecoret, M. Aurelius/shutterstock.com


WIFI WIEN

CHANCENREICH Das WIFI Wien bietet als größtes berufliches Weiterbildungsinstitut Österreichs fundierte Bildungsberatung sowie ein breites Kursangebot.

Die Bildungsberatung des WIFI Wien unterstützt bei der Entscheidung für den Weg nach der Matura. Orientierung Im Rahmen einer Potenzialanalyse besprechen Psychologinnen und Psychologen mit jungen Menschen Stärken, Interessen und Neigungen sowie welche Wege nach der Matura am besten zu den Testergebnissen, aber auch zu den individuellen Vorstellungen und Möglichkeiten passen. Die Beratung erfolgt individuell, zielgerichtet und anbieterneutral. www.wifiwien.at/ bildungsberatung Das gesamte Kursangebot des WIFI Wien gibt es auf www.wifiwien.at

Wegweisende Entscheidungen Die Potenzialanalyse des WIFI Wien hilft jungen Frauen und Männern dabei, die richtige Wahl für ihre berufliche Zukunft zu treffen.

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rbeit oder Studium? Welcher Beruf passt zu mir? In welchen Jobs werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht? Matura – was nun? Diese und viele weitere Fragen beschäftigen Maturantinnen und Maturanten. Die Potenzialanalyse des WIFI Wien hilft dabei, Klarheit über die aktuelle Situation, eigene Talente und Chancen zu erhalten. An Interessen und Stärken orientieren Schülerinnen und Schüler sowie Studentinnen und Studenten werden dabei unterstützt, wegweisende Entscheidungen für die berufliche Zukunft zu treffen. Die Potenzialanalyse wird daher ab der siebenten Schulstufe angeboten. Mag. Gabriele Srp, Bil-

Die Wahl der Ausbildung sollte sich an den eigenen Stärken orientieren.“ Mag. Gabriele Srp, Bildungsberaterin WIFI Wien

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dungsberaterin WIFI Wien: „Für die Gestaltung der beruflichen Zukunft ist die richtige Ausbildungswahl entscheidend. Diese sollte sich vor allem an den eigenen Interessen und Stärken orientieren.“ Dabei sollte man sich folgende Fragen stellen: Sind diese Interessen so ausgeprägt, dass man sich über fünf bis sechs Jahre ausschließlich damit beschäftigen möchte? Wie sind die beruflichen Möglichkeiten nach einer bestimmten Ausbildung? Ist man an einer Fachhochschule eventuell besser aufgehoben als an einer Universität? Potenzialanalyse als Entscheidungshelfer In drei Terminen werden Potenziale für die berufliche Zukunft geklärt. Im Erstgespräch unterhält man sich über die aktuelle Situation, den bisherigen Bildungsweg, persönliche Interessen, Pläne und Erwartungen. Dieses Gespräch ist die Grundlage für eine Testphase, die dann individuell aufbereitet wird. Die Tests klären besondere Fähigkeiten, Interessen und Neigungen. Im Auswertungsgespräch schließlich werden die Testergebnisse besprochen und gemeinsam konkrete Ausbildungsziele bzw. Berufsmöglichkeiten erarbeitet. Der Vorteil: Man gewinnt Klarheit über die eigenen Stärken und beruflichen Möglichkeiten. Das WIFI vermittelt auch zahlreiche passende Aus- und Weiterbildungsangebote. „Junge Menschen, die am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen“, betont Gabriele Srp, „haben am WIFI Wien die Möglichkeit, wertvolle Zusatzqualifikationen, Zertifikate und Zeugnisse zu erwerben. Gleichzeitig können sie sich in ihrem Beruf spezialisieren, mit zusätzlichem Wissen punkten und sich so zur Expertin bzw. zum Experten oder zur Führungskraft entwickeln.“

FOTOS: GERHARD WEINKIRN, ADOBE STOCK

POTENZIALANALYSE


Potenzialanalyse für Schüler/-innen & Studierende Schule oder Lehre? Arbeit oder Studium? t³ S e B r Welcher Beruf passt zu mir? e d auf s n u h c u Bes 20 Verschaff Dir Klarheit über 5.–8.3.20 halle dt a Deine Talente und Chancen! t S r e n e i

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WIFI. Wissen Ist Für Immer.

r. W N d n a t S

wifiwien.at/pa-jugendliche

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UNIQA

PRAXISNAHES LERNEN Während der Ausbildung am „Point of Sale“ lernen.

UNIQA Ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft als Vorsorgeund Risikoberater/-in.

TEAMWORK ZÄHLT Nach dem Lehrabschluss unterstützen arrivierte UNIQA-Mentorinnen und -Mentoren im Berufsalltag.

Mit ganzem Herzen dabei Junge Frauen und Männer, die sich für eine Lehre im Vertrieb interessieren, sind bei UNIQA richtig. Lernen in der Praxis ergänzt die fundierte Ausbildung.

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ehrlinge für den Vertrieb zu gewinnen – diese große Offensive, die UNIQA im Vorjahr gestartet hat, wird auch 2020 fortgeführt. Der Fokus liegt dabei auf der Zielgruppe „17+“. So werden unter anderem gezielt AHS- sowie HAS-Absolventinnen und -Absolventen angesprochen. Dabei bieten sich den Absolventinnen und Absolventen nach der Lehre umfassende Möglichkeiten und Chancen. Ausbildung nahe an der Praxis Die Ausbildung bei UNIQA erfolgt immer praxisorientiert: Neben der Schulung in der Berufsschule werden die Lehrlinge in einer 2020 neu gegründeten Lehrlingsakademie auf den Beruf als Vorsorge- und

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Risikoberaterinnen und -berater vorbereitet. Das Besondere an dieser Form der Ausbildung: Zusätzlich zum Besuch der Berufsschule können Aufgaben und Tätigkeiten direkt am „Point of Sale“ live erlebt werden. „Es besteht für unsere Lehrlinge auch die Möglichkeit, bereits während der Lehrzeit neben der Lehrlingsentschädigung unter bestimmten Voraussetzungen ein zusätzliches Einkommen auf Provisionsbasis zu erhalten“, erläutert Robert Antoni, Leiter der Vertriebsaus- und -weiterbildung bei UNIQA Österreich. „Während der Lehrzeit werden Lehrlinge außerdem von Vertriebsführungskräften professionell begleitet und betreut. Nach der Lehrzeit können sich Lehrlinge an der Seite eines arrivierten Mentors als Vorsorge- und Risikoberater profilieren und ihren Kundenstock ausbauen.“ Karriere im Vertrieb Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten für das Konzept Matura mit Lehre oder Lehre mit Matura: So ist eine Option, eigenständig als Unternehmerin bzw. Unternehmer und selbstständige Partnerin bzw. selbstständiger Partner von UNIQA Karriere im Vertrieb zu machen. Robert Antoni: „Bei entsprechenden Fähigkeiten ist es durchaus möglich, im Vertrieb auch als Führungskraft Karriere zu machen.“ Wie sehr das Unternehmen auf die Lehre auch für junge Frauen und Männer mit Matura setzt, zeigt die Mitgliedschaft im Verein „zukunft.lehre.österreich.“: Die unabhängige, gemeinnützige und branchenübergreifende Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, Vorteile, Möglichkeiten und Chancen einer Lehre hervorzustreichen und damit das Ansehen der Lehrausbildung in der Gesellschaft stetig und nachhaltig zu verbessern.

FOTOS: ALFA27 – STOCK.ADOBE.COM, REDPIXEL – STOCK.ADOBE.COM

Attraktiver Arbeitsplatz Über 22.000 Menschen wirken am Unternehmenserfolg von UNIQA mit. Neben einem modernen Arbeitsplatz und interessanten Entwicklungsmöglichkeiten werden auch umfassende Sozialleistungen geboten. Lehre mit Karriere Bei UNIQA kann man eine Lehrausbildung zur Versicherungskauffrau/zum Versicherungskaufmann absolvieren. www.uniqa.at/ versicherung/cms/ karriere/Lehrling_ Versicherungskauffrau_ -mann.de.html


was, Denk wenn

das

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dir liegt? Lehre Versicherungskauffrau / Versicherungskaufmann bei UNIQA Dich erwartet ... eine abwechslungsreiche, praxisnahe Ausbildung Tolle Karrierechancen und interessante VerdienstmĂśglichkeiten

Wir bieten dir ... einen herausfordernen Beruf in einem internationalen und dynamischen Unternehmen

auf Wir freuen uns g! deine Bewerbun

Begleitung und UnterstĂźtzung vom ersten Tag an

Du hast Interesse an einer Lehre im Vertrieb? Dann bist du bei uns richtig. Mehr erfahren auf https://www.uniqa.at/versicherung/cms/karriere/ Lehrling_Versicherungskauffrau_-mann.de.html oder schau dir unser Interview auf Whatchado an https://www.whatchado.com/de/stories/florian-kuglitsch


MATURASCHULE DR. ROLAND

LEITBILD Bei Dr. Roland werden den Schülerinnen und Schülern vielfältige und qualitätsorientierte Bildungsmaßnahmen geboten, die sie weiterbringen.

Dank eines breit gefächerten Ausbildungsangebots ist für jeden das Passende dabei. Umfassende Fortbildung Das Bildungsangebot umfasst: AHS-Matura, Berufsreifeprüfung, Studienberechtigungsprüfung, Sprachkurse und Kurse zur Vorbereitung auf den Europäischen Computer-Führerschein. Die Kurse zur AHS-Matura finden am Vormittag statt, jene für die Berufsreifeprüfung am Vormittag, Nachmittag und Abend. Je nach Vorbildung dauert die Ausbildung ein bis zwei Jahre. www.roland.at

Auf dem Weg zum Erfolg Individualität steht bei der Maturaschule Dr. Roland an erster Stelle. Das Ausbildungsangebot reicht von der AHS-Matura bis hin zur Studienberechtigungsprüfung.

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öchte man seine Matura nachholen? Die Berufsreifeprüfung machen oder interessiert sich für den Europäischen Computer-Führerschein? Dann ist man bei der Maturaschule Dr. Roland in Wien richtig. Denn bereits seit dem Jahr 1933 werden hier Frauen und Männer auf dem Weg zu ihrem beruflichen Erfolg begleitet. Lernen lernen wird großgeschrieben Bei Dr. Roland werden sämtliche Kurse mit einem Seminar zum Thema „Lerntechnik“ eröffnet. Bevor die erste Skriptenseite in Angriff genommen wird, werden den Schülerinnen und Schülern Methoden gezeigt, wie sie beim Lernen Zeit und Energie spa-

Intensive persönliche Betreuung vor und während der Ausbildung.“

Mag. Matthias Roland, Direktor Maturaschule Dr. Roland

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ren können. Buchen kann man reguläre Kurse, die jährlich im März und September beginnen, sowie einen österreichweit angebotenen Fernunterricht, der jederzeit gestartet werden kann. „Unsere Schülerinnen und Schüler“, erklärt Direktor Mag. Matthias Roland, „kommen zum Teil direkt aus dem öffentlichen Schulsystem oder machen nach Abschluss ihrer Lehre bzw. Berufsausbildung die Berufsreifeprüfung. Darüber hinaus ist unser modulares System eine optimale Ausbildungsmöglichkeit für all jene, die individuelles Zeitmanagement benötigen.“ Bestens begleitet Intensive persönliche Beratung und Betreuung vor und während der Ausbildung sind die Maxime der Maturaschule Dr. Roland: So gibt es zum Beispiel eigene, speziell auf die Prüfungsanforderungen zugeschnittene Skripten und professionelle Vortragende, die sich als Coach und Trainer verstehen. Lerntechnik spielt auch kursbegleitend eine große Rolle: Für aktive Roland-Schülerinnen und -Schüler werden laufend kostenlose Seminare und Einzelcoachings zu relevanten Themen angeboten – von Prüfungsangst bis Präsentationstechnik. Mag. Roland, der das Unternehmen in der bereits dritten Generation leitet, betont, dass die Ausbildung auf Matura, Berufsreifeprüfung und die Studienberechtigungsprüfung gerichtet ist. „Die Ausbildung dient in erster Linie der Möglichkeit, danach eine Universität, Fachhochschule oder ein Kolleg zu besuchen. Man kann sich allerdings auch berufsbegleitend bei uns fortbilden – und solch eine zusätzliche Qualifikation kann sich dann natürlich auch karrierefördernd auswirken.“

FOTOS: SHUTTERSTOCK, MATURASCHULE DR. ROLAND

MATURASCHULE DR. ROLAND


HÖCHSTE ERFOLGSZAHL ÖSTERREICHS

• Matura • Berufsreifeprüfung • Hauptschulabschluss • Studienberechtigungsprüfung • Sprachkurse, Latinum • Fernunterricht (Beginn jederzeit) Beginn: Frühjahr & Herbst Dr. Roland, Neubaugasse 43, 1070 Wien

Tel.: 01/523 14 88, www.roland.at

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BOKU

CHANCENREICH An der BOKU können Maturantinnen und Maturanten aus einer Vielzahl an Bachelorstudien wählen.

UNIVERSITÄT FÜR BODENKULTUR Die Universität der Nachhaltigkeit und des Lebens.

Weitere Informationen zur BOKU und den Bachelorstudien auf: boku.ac.at/studium TOP-FORSCHUNG Die Wiener BOKU versteht sich als „Innovation Leader“ einer Green Economy.

Natur langfristig bewahren Die Universität für Bodenkultur befasst sich mit erneuerbaren Ressourcen in Verbindung mit Naturwissenschaften, Technik und Wirtschaftswissenschaften.

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kademische Weihen erlangen, ehe man ins Berufsleben eintritt – das bietet die Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien. Die BOKU gilt als eine der besten Nachhaltigkeitsuniversitäten Europas und vereint naturwissenschaftliche, technische und sozioökonomische Themen. Die Universität versteht sich dabei als ein Ort, an dem sich Wissenschaft und Studierende mit Wirtschaft und Politik für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft austauschen. Lebensqualität schützen Forschung und Lehre an der Uni haben es sich dabei zur Aufgabe gemacht, den Lebens- und Wirt-

Unsere breite Ausbildung ist eine hervorragende Grundlage für den Arbeitsmarkt.“ Univ.-Prof. DI Dr. Hubert Hasenauer, Rektor Universität für Bodenkultur

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schaftsraum sowie die Lebensqualität auf nationaler wie globaler Ebene zu bewahren. Hinzu kommen weitere Ziele, wie das Management natürlicher Ressourcen und der Umwelt sowie die Sicherung von Ernährung und Gesundheit. „Die BOKU als Universität der Nachhaltigkeit und des Lebens“, erklärt Rektor Hubert Hasenauer, „befasst sich mit jenen Themen, die uns in Zukunft immer mehr beschäftigen werden. Unser interdisziplinärer Forschungs- und Lehransatz bietet dazu eine breite Ausbildung, durch die unsere Absolventinnen und Absolventen eine hervorragende Grundlage für ihren Erfolg auf dem Arbeitsmarkt haben.“ Umfassende Wissensvermittlung Wer sich für ein BOKU-Studium entscheidet, kann aus acht Bachelorstudien wählen. Unter anderem darunter: Kulturtechnik und Wasserwirtschaft. Ziel dieses Studiums ist es, die Nutzung der natürlichen Ressourcen durch technische und umweltverträgliche Eingriffe für den Menschen zu ermöglichen. Im Rahmen der sechs Semester dauernden Ausbildung liegen die Schwerpunkte auf den Bereichen Wasser und Boden, Bautechnik sowie Landmanagement, Raumplanung, Verkehrswesen und Geodatenmanagement. Hinzu kommt ein Praktikum im Ausmaß von fünf Wochen. Interessiert man sich für den Naturstoff Holz, ist man im Studienzweig Holz- und Naturfasertechnologie richtig. Hier wird den Studentinnen und Studenten Kompetenz für Holz und andere nachwachsende Rohstoffe sowie deren Nutzung und Verarbeitung zu intelligenten, innovativen Werkstoffen und Produkten vermittelt.

FOTOS: BOKU, IRENE ZLUWA

Von Holz bis Wasser Diese Bachelorstudien können an der BOKU absolviert werden: • Agrarwissenschaften • Forstwirtschaft • Holz- und Naturfasertechnologie • Lebensmittel- und Biotechnologie • Kulturtechnik und Wasserwirtschaft • Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur • Umwelt- und Bioressourcenmanagement • Pferdewissenschaften


FIT FĂœR DIE ZUKUNFT

BOKU-Absolvent*innen haben die besten Aussichten

www.

.ac.at


WIEN ENERGIE

ERFOLGREICH Bei Wien Energie erhalten junge Talente die Chance, ihre Zukunft in der Energiebranche zu entdecken.

WIEN ENERGIE Durchstarten – und Teil des Wien Energie Teams werden.

Weitere Details: wienenergie.at/karriere

BESTENS BETREUT Ein intensives Mentoring-Programm gehört zur fundierten Ausbildung bei Wien Energie dazu.

Daten, Drohnen, Algorithmen Der digitale Wandel verändert die Arbeitswelt in einem rasanten Tempo. Auch bei Wien Energie entstehen 250 neue Jobs – digitale Talente sind gefragt.

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ie nächsten Jahre werden die Arbeit im Energiesektor entscheidend verändern. Digitalisierung, Dekarbonisierung und dezentrale Energieerzeugung prägen die Branche und werden das Rollenverhältnis von Mensch und Maschine in Arbeitsprozessen verändern – etablierte Berufsbilder verschwinden, neue Jobs entstehen. In Kombination führen diese Faktoren zu den größten Veränderungen in der Arbeitswelt seit Jahrzehnten: Es kommt zur Umwälzung eines gesamten Industriezweiges. Diese Umbruchphase der Energiebranche hat Wien Energie mit dem Beratungsunternehmen Deloitte in der Studie „Die Zukunft der Arbeit im Energiesektor“ erst kürzlich aufgezeigt.

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Neue Herausforderungen „Durch Digitalisierung und Generationenwechsel sind wir mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Hierfür suchen wir die besten Köpfe, unterstützt von Initiativen wie unserem Traineeprogramm“, erklärt Wien Energie Geschäftsführer Karl Gruber. Vielfalt beginnt, wo gezielt Strukturen erneuert werden. Wien Energie setzt hier an und hat eine Reihe von Initiativen gestartet. „Um innovativ zu sein, sind fachliche Kompetenz, Leistungsbereitschaft und Diversität bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schlüssel zum Erfolg“, so Gruber. „Vor allem im technischen Bereich möchten wir gezielt Frauen fördern.“ Um diesem Anspruch gerecht zu werden, bedarf es neben langfristigen Strategien konkreter Maßnahmen: Traineeprogrammen, Frauenförderung und Weiterbildung. 40 Prozent Frauen in Schlüsselfunktionen Momentan sind 30 Prozent der rund 2.200 Personen umfassenden Belegschaft von Wien Energie Frauen. Auf Managementebene sind bereits konkrete Erfolge vorzuweisen: Knapp 40 Prozent der Geschäftsbereiche werden von Frauen geleitet. Welche Interessen gefördert und welche Schullaufbahn eingeschlagen wird, hat immer auch großen Einfluss darauf, in welchem Feld später gearbeitet wird. Wer Rollenbilder aufbrechen und junge Frauen für technische Berufe begeistern will, muss früh anfangen. Wien Energie setzt hier umfassende Maßnahmen und Akzente, um das Interesse von Frauen für technische Berufe zu wecken: So zum Beispiel im Rahmen des „Wiener Töchtertags“ der Stadt Wien oder des Programms „WATT – Women at Tech“.

FOTOS: WIEN ENERGIE / IAN EHM

Zukunftsthemen Nachwuchskräfte übernehmen im Rahmen des Traineeprogramms vom ersten Tag an Verantwortung – z.!B. als Co-Projektleitung von Innovationsprojekten. Geboten werden: ein individuelles Ausbildungsprogramm zur Entwicklung der Fachexpertise in Zukunftsthemen, JobRotation, begleitendes Mentoring und konzernweites Networking.


zt. t e J m i t i e b r A unft. k u Z r e Mit unserer d n i n o n sch e e d I n e r e s n u Mit

. E I G R E N E N E I W M A TE

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KAMMER DER STEUERBERATER UND WIRTSCHAFTSPRÜFER

CHANCENREICH In der Steuerberatung wartet ein krisensicherer Job mit umfassenden Perspektiven.

KANZLEIMITARBEITER

In einer Steuerberatungskanzlei gibt es viele Tätigkeitsbereiche, in denen eng mit Steuerberatern/-beraterinnen und Klienten zusammengearbeitet wird.

Ausbildung An der Akademie der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer kann man sich in einem der Berufe ausbilden lassen. Die Lehre als Steuerassistent/-in findet in den Betrieben und in der Berufsschule statt.

Steuer. Deine Zukunft.

Im Bereich der Steuerberatung finden junge Menschen eine Vielzahl an spannenden Berufsmöglichkeiten. Freude am Umgang mit Kunden und Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen sind wichtige Elemente.

deinesteuerberater.at www.akademie-sw.at

DIGITALISIERUNG Auch im Bereich der Steuerberatung spielen moderne Technologien eine entscheidende Rolle.

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ie arbeiten mit Menschen und in einem Team, sind stets bereit, sich auf Neues einzustellen, und interessieren sich für rechtliche Belange und ebenso für Zahlen: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Steuerberatungskanzleien haben einen abwechslungsreichen Beruf. Die Aufgabengebiete umfassen die Betreuung und Beratung von Unternehmen und Privatpersonen in finanziellen Fragen – von Steuern über Buchhaltung bis Lohnverrechnung. Doch was genau zeichnet dieses Berufsbild aus? „Im Bereich der Steuerberatung“, betont Mag. Paul Heissenberger, Vorsitzender der Berufsgruppe der Steuerberater, „gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. Der laufende, freundliche Umgang mit Menschen und eine gewisse Vorliebe für das Arbeiten

FOTOS: FANCY/F1ONLINE (1)

Mögliche Berufe: Steuersachbearbeiter/-in und Bilanzbuchhalter/-in Buchhalter/-in Personalverrechner/-in BW-Manager/-in Accounting Manager/-in


Chancenreich Eine umfassende Ausbildung, vielfältige Jobaussichten und ein sicheres Arbeitsumfeld: Das und vieles mehr erwartet Maturantinnen und Maturanten bei Österreichs Steuerberaterinnen und Steuerberatern. Hier erfährt man alles über die Berufe und die Ausbildung an der Akademie der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer: www.deinesteuerberater.at Aktuelle Jobausschreibungen: www.ksw.or.at/jobboerse Hier geht’s zu den Videos der Kampagne auf YouTube. Einfach den QR-Code mit dem Handy abrufen:

mit Zahlen stehen im Vordergrund. Auch das Thema Digitalisierung ist in unserer Branche ein besonders wichtiges, was den Beruf gerade für junge Menschen attraktiv macht. Die Aufgabe ist in jedem Fall eine spannende, weil es immer um die Unternehmen und die Menschen geht, die hinter den Zahlen stehen.“ Umfassende Ausbildung Die verschiedenen Berufe in der Branche der Steuerberatung kann man nach der Matura mit einer zusätzlichen Ausbildung erlernen. Diese ist etwa an der Akademie der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer zu Berufen wie Buchhalter/-in, Steuersachbearbeiter/ -in/Bilanzbuchhalter/-in, BW-Manager/-in oder Accounting Manager/-in möglich. Die Akademie ist eine der zehn größten berufsbezogenen Erwachsenenbildungseinrichtungen Österreichs und als Tochter der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer das Kompetenzzentrum für steuerrechtliche, rechtliche und betriebswirtschaftliche Ausbildung. Jährlich gibt es an den Standorten 3.500 Kurs- und Seminartage, die von

Es gibt für junge Frauen und Männer vielfältige Jobaussichten.“

Mag. Paul Heissenberger, Vorsitzender der Berufsgruppe der Steuerberater

professionellen Trainerinnen und Trainern sowie Vortragenden gestaltet und von mehr als 70.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht werden. Vielfältige Jobaussichten Den Schwerpunkt des Akademieangebots bilden die Ausbildungen zu Steuerberater/-in, Wirtschaftsprüfer/-in, Bilanzbuchhalter/-in, Buchhalter/-in und Personalverrechner/-in, die jeweils als Vorbereitung auf die anspruchsvollen Fachprüfungen von den meisten Kandidatinnen und Kandidaten besucht werden. Für Kanzleimitarbeiterinnen und -mitarbeiter werden ebenfalls weitere Kurse und Lehrgänge, die mit Diplomen abschließen, angeboten. Neben berufsspezifischen Fachthemen wie Steuer- und Unternehmensrecht, Arbeits- und Sozialversicherungsrecht, Betriebswirtschaft und Rechtslehre spielen auch Angebote für die Professionalisierung der Beratungskompetenz eine immer größere Rolle. Mag. Paul Heissenberger: „Es gibt vielfältige Jobaussichten – von der Arbeit in nationalen und internationalen Kanzleien bis hin zu Tätigkeiten für unterschiedliche Klienten in unterschiedlichen Branchen. In diesem Bereich besteht immer Entwicklungspotenzial für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Zukunftssicheres Umfeld Wer eine Lehre absolvieren möchte, ist im Berufsfeld der Steuerassistenz richtig. Die dreijährige Ausbildung ist in einer Steuerberatungskanzlei ebenso möglich wie in der Bundesfinanzverwaltung. Bereits von Anfang an arbeiten zukünftige Steuerassistentinnen und -assistenten Vollzeit im Büro mit, werden in die Grundbegriffe der Wirtschaft eingeführt und vertiefen ihr kaufmännisches Allgemeinwissen und ihre EDV-Fähigkeiten. Neben der praktischen Ausbildung ebenfalls essenziell für diesen spannenden Lehrberuf: die theoretische Schulung in der Berufsschule. Auf dem Lehrplan, der in Zusammenarbeit der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer mit dem Bundesministerium für Finanzen ausgearbeitet wurde, stehen zum Beispiel Steuer-, Verfahrens- und Privatrecht sowie Aufbau und Funktion von Steuerberatungskanzleien oder Finanzverwaltung. Gleich, welche Ausbildung man wählt – wer sich für einen Beruf in der Steuerberatung entscheidet, setzt auf einen Job mit Zukunft, der viele Aufstiegsmöglichkeiten in einem aussichtsreichen Umfeld bietet. Ganz nach dem Motto: „Karrierechancen, die dich überraschen werden“.

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FACHVERBAND UBIT

BEGEHRTE KRÄFTE Bestens geschulte IT-Fachkräfte sind in der österreichischen Wirtschaft nach wie vor sehr gesucht.

FACHVERBAND UBIT Für alle, die sich für Technik und Fortschritt interessieren.

• Logisches und analytisches Denken • Mathematisches Verständnis • Interesse am Programmieren • Hartnäckigkeit • Geduld • Aufgeschlossenheit Hier gibt es weitere Informationen zur IT-Lehre und zu freien Lehrstellen: www.it-lehre.wien

Gesuchte IT-Fachkräfte

Eine IT-Lehre nach der Matura bedeutet für junge Frauen und Männer einen zukunftssicheren Arbeitsplatz, ausgezeichnete Aufstiegsmöglichkeiten und ein überdurchschnittliches Gehalt.

IT kann man natürlich auch studieren – wahlweise an einer Universität oder Fachhochschule. Alles rund ums IT-Studium gibt es auf: www.bic.at

INTERAKTIV Am WKO CodingDay tauchten Schülerinnen und Schüler in die Welt der Digitalisierung ein.

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oding, Robotik, künstliche Intelligenz – moderne Technologien verändern unser Zuhause, unsere Arbeit und werden Teil unseres Lebens. Vernetztes Denken wird in allen Bereichen der Wirtschaft immer wichtiger. Der IT-Bereich wächst deshalb von Jahr zu Jahr stärker, womit auch das Berufsfeld ausgezeichnete Zukunftschancen und Aufstiegsmöglichkeiten sowie ein gutes Gehalt für ausgebildete IT-Spezialistinnen und -Spezialisten bietet. Um jungen Menschen die innovative Berufswelt der IT näherzubringen, wurde vergangenen Oktober der WKO CodingDay abgehalten. „Das war eine wirklich großartige Veranstaltung“, meint Mag. Alfred Harl, Obmann des Fachverbandes Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT) und der Bundessparte Information und Consulting, WKO. „Es sind viele junge Menschen und zahlrei-

FOTOS: HELGE BAUER, SHUTTERSTOCK, CARO STRASNIK, GODANY:DAVINCILAB

Selfcheck-Liste Wenn man über die Mehrheit der aufgezählten Eigenschaften verfügt, könnte eine Lehre im IT-Bereich die richtige Wahl sein:


che tolle österreichische Unternehmen gekommen. Das zeigt eines ganz besonders: Moderne Technologien begeistern Jung und Alt.“ Zukunftsorientierte Ausbildung Dass Jobs in der IT sicher sind, belegt die Tatsache, dass in Österreich rund 10.000 Fachkräfte in der IT-Branche fehlen – und der Bedarf weiter wächst. Die Lehre nach der Matura ist somit der perfekte Start für eine erfolgreiche Karriere. „Jungen Frauen und Männern eine moderne und zukunftsorientierte Ausbildung zu ermöglichen, ist eine wichtige Investition in die Zukunft. Der Fachverband UBIT setzt deshalb gemeinsam mit Unternehmen richtungsweisende Maßnahmen“, erläutert Diplomingenieur Martin Zandonella, Berufsgruppensprecher IT im Fachverband UBIT, WKO. Chance Digitalisierung Auch in finanzieller Hinsicht lohnt sich eine Lehre, denn IT-Fachkräfte verdienen in der Regel überdurchschnittlich gut. DI Martin Zandonella: „Eine IT-Ausbildung ist zukunftssicher und bietet großartige Möglichkeiten. Der Fachverband UBIT unterstützt Maturantinnen und Maturanten sowie Unternehmen deshalb dabei, die steigende Nachfrage nach geeigneten IT-Fachkräften zu meistern und die Chancen der Digitalisierung zu nutzen.“ Seit September 2018 gibt es deshalb die neu gestaltete IT-Lehre mit den Lehrberufen Applikationsentwicklung – Coding und Informationstechnologie – Schwerpunkt Systemtechnik sowie den Lehrberuf Informationstechnologie – Schwerpunkt Betriebstechnik. WKO-Lehrlingsinitiative Die neue Lehrlingsinitiative der WKO ist so unkonventionell und innovativ wie Österreichs Jugend und so direkt wie Robert Kratky, der Gesicht und Stimme der Initiative ist. In einer bis zum Jahresende laufenden Videoserie zeigt er Lehrlinge in ihrem Alltag und macht so deren Leistungen für Österreich sichtbar. Das Video zum Kick-off der neuen Initiative ist auf YouTube sowie über die SocialMedia-Kanäle der Wirtschaftskammer zu sehen. Schon jetzt zeigt die vor einem Jahr gestartete WKO-Bildungsoffensive Wirkung: Die Zahl der Lehrlinge in Ausbildungsbetrieben stieg 2019 um 2,1 Prozent im Vergleich zu 2018. Die Lehrlingszahl in der überbetrieblichen Lehrausbildung ging hingegen zurück. Das sind gute Nachrichten, denn mehr Lehrlinge in Ausbildungsbetrieben bedeutet,

Lehrberufe in der IT

Im September 2018 wurde die IT-Lehre adaptiert. Folgende drei Lehrberufe sind aktuell möglich: Applikationsentwicklung – Coding. Wie funktioniert Instagram? Wie gestalte ich meinen eigenen Online-Shop? Warum weiß Google eigentlich so viel? In dieser Ausbildung lernt man alles rund um Coding, Software und Datenbanken. Außerdem erstellt man Applikationen für Computer, Handys und IT-Systeme und lernt unterschiedliche Programmiersprachen. Informationstechnologie – Schwerpunkt Systemtechnik. Wer sich für Technik zum Anfassen interessiert, ist in der Systemtechnik gut aufgehoben. Sie setzt sich mit Hardware-Technik auseinander und man lernt alles über Computer, Server und Netzwerke. Mit der Hilfe von Systemtechnikern/-technikerinnen haben Kunden nie wieder Probleme mit Servern, Internet, Druckern oder Beamern. Informationstechnologie – Schwerpunkt Betriebstechnik. Hier wird ebenfalls Hardware-Technik unterrichtet – mit dem Unterschied, dass man sich auf produzierende Unternehmen spezialisiert. Betriebstechniker/-innen arbeiten meist direkt im Betrieb, bauen Netzwerke auf und steuern Werkzeugmaschinen.

„Eine ITAusbildung bietet großartige Möglichkeiten.“

DI Martin Zandonella, Berufsgruppensprecher IT im Fachverband UBIT, WKO

„IT-Fachkräfte sind das Rückgrat der Digitalisierung.“

Mag. Alfred Harl, Obmann des Fachverbandes UBIT und der Bundessparte Information und Consulting, WKO

dass in den Betrieben wieder verstärkt ausgebildet wird. Insgesamt gab es im Vorjahr 109.111 Lehrlinge. Mag. Alfred Harl betont, dass sich die IT-Branche in Österreich und auf der ganzen Welt stetig weiterentwickelt. „Damit wir in Zukunft weiterhin so erfolgreich sein können, brauchen wir junge Menschen, die sich für Technik und IT interessieren. Denn hochqualifizierte Fachkräfte im Informations- und Kommunikationstechnologiesektor sind das Rückgrat der Digitalisierung.“

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FH DES BFI

TOP JOBAUSSICHTEN Ein Studium an der FH des BFI Wien ist die ideale Mischung aus Wissensvermittlung und Praxisnähe.

FH DES BFI

Englischsprachige Bachelorstudiengänge: • Banking and Finance*) • European Economy and Business Management www.fh-vie.ac.at *) vorbehaltlich Akkreditierung AQ Austria

BERUFSBEGLEITEND Zwei Drittel aller Studierenden der Wiener Fachhochschule bilden sich berufsbegleitend fort.

Studieren am Puls der Zeit In den Wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen an der FH des BFI Wien werden Fach- und Führungskräfte mit hervorragenden Karriereaussichten ausgebildet.

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raxis- wie zukunftsorientiertes Unterrichten durch ausgezeichnete Lehrende – das zeichnet das Studium an der FH des BFI Wien aus. Aktuell können Maturantinnen und Maturanten aus sieben verschiedenen deutschsprachigen sowie zwei englischsprachigen Bachelorstudiengängen wählen. Im Anschluss daran kann man einen von sechs verschiedenen Masterstudiengängen absolvieren. Praxisorientiert und innovativ Das Studium an der FH des BFI Wien hat viele verschiedene Vorteile: So gibt es kleine Gruppen, die Lehrenden sind leicht erreichbar und organisatorische Angelegenheiten werden rasch erledigt. Angefangen bei

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der Wahl des Sitzplatzes über den Kontakt zu den Lehrenden bis hin zu einem aktiven Wissenstransfer, bei dem Studierende in Forschungsvorhaben und Projektpraktika eingebunden werden. Dafür greift die FH auf ein starkes (inter)nationales Netzwerk von Partnerunternehmen und Institutionen zu. Auch wer sich neben dem Beruf fort- und weiterbilden möchte, ist an der Fachhochschule bestens aufgehoben: Rund zwei Drittel der Studierenden nutzen die Möglichkeit, berufsbegleitend zu studieren. Dem angepasste Lehrveranstaltungszeiten ermöglichen die Vereinbarkeit von FH und Beruf. Basis für ein erfolgreiches Studium Innovative, prämierte Lehrmethoden sowie hochkarätige Lehrende aus Wissenschaft und Wirtschaft bilden dabei die Basis für ein erfolgreiches Studium. Dabei wird nicht nur auf klassische Wissensvermittlung Wert gelegt – an der FH zählen auch Themen wie Nachhaltigkeit, verantwortungsvolles Handeln und Diversity. So gibt es seit dem Studienjahr 2019/20 zum Beispiel den Jean Monnet Lehrstuhl „Diversity and Social Cohesion in the European Union“. Der Lehrstuhl wird Lehre und Forschung zur europäischen Integration aus der Diversitätsperspektive des sozialen Zusammenhalts in den Mitgliedsstaaten der EU als Hauptziel fördern – und damit werden Geschlecht und Vielfalt als Forschungs- und Lehrschwerpunkte über die Disziplinen Politikwissenschaft und Wirtschaft an der Fachhochschule des BFI Wien weiter gestärkt. Engagierte Studierende sind aufgrund dieser umfassenden Ausbildung bestens auf eine erfolgreiche berufliche Karriere als Fach- und Führungskraft vorbereitet.

FOTOS: FH DES BFI WIEN/CLEMENS SCHMIEDINGER

Deutschsprachige Bachelorstudiengänge • Arbeitsgestaltung und HR-Management • Bank- & Finanzwirtschaft • Europäische Wirtschaft & Unternehmensführung • Film-, TV- & Medienproduktion • Interactive Media & Games Business*) • Logistik & Transportmanagement • Technisches Vertriebsmanagement


Bachelor Unsere Bachelor-Studiengänge für sehr steile europäische Karrieren in den Bereichen Wirtschaft, Management & Finance: -

Arbeitsgestaltung & HR Management Bank- & Finanzwirtschaft Europäische Wirtschaft & Unternehmensführung European Economy & Business Management

Mehr Informationen: www.fh-vie.ac.at

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Film-, TV- & Medienproduktion Logistik & Transportmanagement Projektmanagement & IT Technisches Vertriebsmanagement

Wohlmutstraße 22, 1020 Wien, +43 1 720 12 86

t f n u k u Z

O pe n e s u o H 14.3. 13. und 2020


LEHRE NACH DER MATURA

LEHRE? RESPEKT Von der Schule ins Berufsleben – Lehrlinge sammeln vom ersten Tag an wertvolle Joberfahrung.

LEHRE NACH DER MATURA Die Matura ist geschafft? Jetzt geht es mit einer Lehre weiter.

Zahlreiche Vorteile • Direkter Einstieg ins Berufsleben • Sofort Geld verdienen • Verkürzte Lehrzeit • Anrechnung auf Selbsterhalterstipendium • Learning by Doing • Karrierestart im Unternehmen • Mögliche Anrechnung von Maturafächern in der Berufsschule Alle Informationen zur Lehre nach der Matura unter: www.lehre-respekt.at

Weil’s im Leben Profis braucht Rein in die Praxis. Junge Fachkräfte sind in der Wirtschaft gesucht. Die Lehre nach der Matura ist deshalb der ideale Weg, um schnell ins Berufsleben einsteigen zu können.

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ehr als 200 Lehrberufe gibt es in Österreich – und sie alle können auch nach der Matura erlernt werden. Diese große Auswahl ermöglicht es, die eigenen Talente und Begabungen ideal zu nutzen: Angebote für technisch Interessierte sind ebenso darunter wie für Kontaktfreudige und Organisationsgenies, Geschickte und Kraftvolle oder auch „Allwettertypen“. Für alle gilt dabei: Die Lehre ist der direkte und kürzeste Weg, viel aus einer Matura zu machen. Verkürzte Lehrzeit Maturantinnen und Maturanten, die sich nach absolvierter Reifeprüfung für eine Lehrausbildung entscheiden, haben einen Vorteil: eine kürzere Lehrzeit, sofern der Lehrbetrieb damit einverstanden ist. Die Lehrzeit kann dann um ein Jahr verkürzt werden und die Ausbildung dauert beispielsweise nur noch zwei statt drei Jahre. Oft entscheiden sich Maturantinnen und Maturanten für eine Lehre, um sich später einmal selbst-

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ständig machen zu können. Oder weil sie längst gemerkt haben, dass ihnen das Praktische oder Handwerkliche mehr liegt. Häufig und gern gewählte Lehrberufe sind zum Beispiel Pharmazeutischkaufmännische Assistenz, Buch- und Medienwirtschafter/-in sowie Speditionskauffrau/-mann oder Elektrotechnik. Gründe für eine Lehre Es ist nicht nur der rasche Berufseinstieg, der ein großer Vorteil der Lehre nach der Matura ist – die Möglichkeit der dualen Ausbildung bietet zahlreiche weitere Benefits, denn bei einer Lehre passen Lernen und Leben bestens zusammen. Man erlernt anspruchsvolle praktische Fertigkeiten dort, wo man sie am besten – und am schnellsten – bekommen kann: in der Praxis der jeweiligen Ausbildungsbetriebe, wo man 80 Prozent der Lehre absolviert. Die restlichen 20 Prozent verbringt man in der Berufsschule, in der man das nötige Hintergrundwissen vermittelt bekommt. Mit dem Ende der Lehrausbildung beginnen oftmals spannende Karrierewege, bieten sich danach doch zahlreiche verschiedene Möglichkeiten, wie etwa die Meisterprüfung und die Selbstständigkeit, an. Dass das Modell höchst erfolgreich ist, zeigt die Statistik: Fast jede dritte Führungskraft in Österreich hat mit einer Lehre angefangen.

FOTOS: FOTOLIA

Verkürzte Lehrzeit Wer eine AHS oder BHS (HTL, HBLA u.!a.) besucht hat, hat Anrecht auf eine verkürzte Lehrzeit. Die Möglichkeit besteht auch für Absolventinnen und Absolventen einer berufsbildenden mittleren Schule („Fachschule“), sofern eine Lehre rechtlich möglich ist, oder für Personen, die bereits eine andere Lehre abgeschlossen haben.



BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG, WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG

BESTENS QUALIFIZIERT Wer sich für den Lehrerberuf entscheidet, setzt auf einen krisensicheren und erfüllenden Job.

LEHRAMTSSTUDIEN

Bachelor und Master Die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern wurde reformiert: Es gibt mittlerweile ein vierjähriges Bachelorstudium. Daran ist ein einoder zweijähriges Masterstudium anzuschließen. Die Vorteile Berücksichtigung gemeinsamer Kompetenzen und unterschiedlicher Anforderungen im Berufsfeld (vielfältige Möglichkeiten zur Schwerpunktsetzung, Spezialisierung oder Vertiefung) sowie Beachtung spezifischer Ausbildungsfelder (z.!B. Berufsbildendes Schulwesen, Inklusive Pädagogik). www.bmbwf.gv.at

Auf das Leben vorbereiten Das österreichische Lehramtsstudium ermöglicht eine qualitativ hochwertige akademische Ausbildung für angehende Pädagoginnen und Pädagogen.

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an unterrichtet junge Menschen, vermittelt ihnen Wissen und praktische Fähigkeiten und bereitet sie auf die Zukunft mit all ihren Facetten vor: Der Beruf der Pädagogin bzw. des Pädagogen hat viele spannende und erfüllende Seiten. Die reformierten Bachelor- und Masterstudien sind dabei alle Bologna-konform und zeichnen sich durch eine moderne, einheitliche Studienarchitektur aus: So erfolgt die Ausbildung mittlerweile nach den Altersbereichen der zukünftigen Schülerinnen und Schüler – und nicht nach den Schularten. Allgemeinbildung Für die Primarstufe (Alter: 6 bis 10 Jahre) dauert das Bachelorstudium mindestens acht, das Masterstudium mindestens zwei Semester. Im Lehramtsstudium Primarstufe Allgemeinbildung wählt man immer einen Schwerpunkt. Für die Sekundarstufe Allgemeinbildung (Alter: 10 bis 19 Jahre; MS, PTS, AHS) gibt es ein mindestens achtsemestriges Bachelorstudium und ein mindestens viersemestriges Masterstudium.

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Berufsbildung Wer später einmal an einer Berufsschule oder BHMS unterrichten möchte, muss ein eigenes Bachelorstudium absolvieren. Zugang hat, wer – je nach Fachbereich oder Fächerbündel – die Matura und Diplomprüfung einer einschlägigen berufsbildenden höheren Schule oder die Matura sowie eine einschlägige Ausbildung absolviert hat. Für fachpraktische Unterrichtsgegenstände muss man die Ablegung einer Meisterprüfung oder eine gleichwertige einschlägige Befähigung nachweisen. In der Berufsbildung kann man im Rahmen des Studiums aus einer Vielzahl an interessanten Fachbereichen wählen: Duale Berufsausbildung, Technik und Gewerbe, Mode und Design, Information und Kommunikation, Ernährung, Soziales, Erziehung – Bildung – Entwicklungsbegleitung oder Land- und forstwirtschaftliche Berufsbildung. Der Fachbereich Agrar, Ernährung und Naturwissenschaften wird eigens an der Hochschule für Agrarund Umweltpädagogik gelehrt. Auch nach dem Ende des Bachelor- oder Masterstudiums werden Lehrerinnen und Lehrer nicht sich selbst überlassen: Im ersten Dienstjahr gibt es eine professionelle Begleitung durch erfahrene Mentorinnen und Mentoren, die die Pädagoginnen und Pädagogen beim Einstieg in das Berufsleben bestmöglich und fundiert unterstützen.

FOTO: ISTOCK

An den Pädagogischen Hochschulen (PH) wird die Ausbildung für das Lehramt Primarstufe angeboten. Im Bereich der Sekundarstufe (Allgemeinbildung) findet sie in enger Kooperation mit Universitäten statt.


n i / r e r h e L Ich will werden! NEU: Vier regionale Entwicklungsverbünde für eine gemeinsame Ausbildung für die Sekundarstufe NEU: Lehramtsstudien für Altersbereiche und nicht für Schularten NEU: Verkürztes Studium beim Quereinstieg

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG | Foto: iStock/izusek

n e n n i / g o g a d ä P bildung Neu!

Registriere dich jetzt für das Eignungs- und Aufnahmeverfahren! Weitere Informationen auf: bildung.bmbwf.gv.at/pbneu


MEDIZINPRODUKTEKAUFFRAU/-MANN

LEBENSWICHTIG Medizinprodukte sind für viele Menschen unverzichtbar.

Arbeiten in einem spezialisierten Umfeld – mit außergewöhnlichen Produkten. Ausbildungsinhalte Neben einer fundierten Ausbildung rund um Produktwelten stehen medizinische Grundkenntnisse auf dem Lehrplan. Darüber hinaus beschäftigt man sich mit Themen wie rechtliche Rahmenbedingungen zu Medizinprodukten und den Aspekten des Hygiene- und Qualitätsmanagements. Berufsprofil • Einkauf unter Berücksichtigung neuer Technologien • Warenlagerung & -pflege • Transporte organisieren • Verkaufsgespräche führen • Bestellungen und Kundenaufträge entgegennehmen • Information und Beratung über Wareneigenschaften • Kundenreklamationen behandeln u.!v.!m. www.mpk-lehre.at

Vielseitig und zukunftssicher Medizinprodukte schaffen moderne Arbeitsgrundlagen für die Medizin. Im Lehrberuf MedizinprodukteKauffrau/-mann verkauft und serviciert man diese wertvollen Geräte.

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reude an der Technik und an der Arbeit mit anderen Menschen, der Wille, etwas verändern zu wollen, und die Liebe zu täglichen Herausforderungen – all das verlangt der Beruf der Medizinprodukte-Kauffrau bzw. des Medizinprodukte-Kaufmanns. Dabei verkauft und serviciert man teils hochspezialisierte Güter, denn Medizinprodukte sind Gegenstände, die zu therapeutischen oder diagnostischen Zwecken für Menschen verwendet werden. Unter anderem handelt es sich dabei um OPGeräte, Herzschrittmacher, Implantate und Defibrillatoren, aber auch Rollstühle sowie sterile Handschuhe für den Operationssaal. Für den täglichen Umgang mit den unterschiedlichsten Expertinnen und Experten aus dem Gesundheitswesen sowie die Beratung von Endkundinnen und -kunden sind neben technischem Verständnis und Verkaufstalent

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Teamfähigkeit und Gespür für den Kunden gefragt. Vor allem sollte man Leidenschaft und Freude an Wissenschaft und Medizin mitbringen. Umfassende Ausbildung mit Zukunft Um den Beruf ausüben zu können, muss man eine Lehre absolvieren, die für junge Frauen und Männer mit AHS- oder BHS-Matura von drei auf zwei Jahre verkürzt wurde. Vermittelt wird dabei umfassendes Wissen im Bereich der Medizinprodukte – und zwar direkt in einem Ausbildungsbetrieb sowie in der Berufsschule. Nach Ende der Lehre hat man dann einen Beruf mit großen Zukunftschancen erlernt. Denn bei der großen Vielfalt an unterschiedlichen Medizinprodukten ist der Bedarf an spezialisierten Medizinprodukte-Kauffrauen/-männern groß: Europaweit gibt es rund 700.000 Medizinprodukte. Sie sind in unterschiedliche Gruppen unterteilt und es gibt über 8.000 verschiedene Arten. Mit dem sich schnell entwickelnden technischen Fortschritt wächst die Bandbreite an Produkten jährlich weiter. Bereits jetzt machen rund 2.300 österreichische Medizinproduktehändlerinnen/ -händler jährlich einen Umsatzerlös von rund fünf Milliarden Euro. Mit der Wahl einer Lehrausbildung zur/zum Medizinprodukte-Kauffrau/-mann treffen Maturantinnen und Maturanten eine solide Entscheidung für ihre berufliche Zukunft – und für einen neuartigen Lehrberuf, in dem man fundiert auf die Zukunft und ihre Herausforderungen vorbereitet wird.

FOTOS: BG FOTO-, OPTIK- UND MEDIZINPRODUKTEHANDEL

MEDIZINPRODUKTEKAUFFRAU/-MANN


Die Welt braucht Medizinprodukte. Die Welt braucht dich! Unter Medizinprodukten versteht man Gegenstände, die zu therapeutischen oder diagnostischen Zwecken für Menschen verwendet werden. Es gibt 700.000 unterschiedliche Medizinprodukte, die sich nach ihrem Zweck bzw. Risiko für den menschlichen Körper unterscheiden. Medizinprodukte sind beispielsweise: Implantierbare Produkte wie – Herzschrittmacher – Infusionspumpen – Prothesen Anästhesie- und Beatmungsgeräte Zahnärztliche Instrumente Krankenhausinventar Röntgengeräte

weitere Infos www.mpk-lehre.at

Medizinprodukte Kaufmann (m/w) spannend vielseitig krisenfest


ARBEIT 4.0

Die Arbeitswelt der Zukunft Arbeit 4.0. Neue Berufe, die Bereitschaft zu Flexibilität und der Wille, sich lebenslang fort- und weiterzubilden: Die Digitalisierung prägt die Arbeitswelt schon heute deutlich – und wird es zukünftig noch mehr tun.

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m Reinraum einer Fabrik baut ein Roboterarm hochkomplexe Steuerelemente zusammen, während eine IT-Expertin die Arbeit des „Kollegen“ überwacht und diesen über ein Tablet steuert. Im Foyer einer Bankfiliale wiederum informiert ein humanoider Roboter mit freundlichem Lächeln und sonorer Stimme Bankkunden über aktuelle Aktienkurse und passende Investitionsformen. DIGITALISIERUNG Diese Szenen gehören längst nicht mehr in den Um in der Arbeitswelt der Zukunft Bereich der sie sind Realität und bestehen zu können, istScience-Fiction – lebenslanges Lernen notwendig. haben unseren Alltag erreicht. Dahinter steckt ein

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ILLUSTRATION: ADOBESTOCK

Begriff, der beinahe täglich zu hören ist: Digitalisierung. Denn nicht nur die privaten Lebensbereiche verändern sich durch das rasante Voranschreiten technischer Entwicklungen – auch das Berufsleben ist einem deutlichen Wandel unterworfen. Alte Berufsbilder verschwinden oder werden maßgeblich verändert, gänzlich neue Berufe entstehen. Gleich, ob Unfallchirurgin, Einzelhandels- oder Bankkaufmann – es gibt kaum einen Beruf, der nicht in der einen oder anderen Art und Weise durch digitale Veränderungen geprägt ist. Mag. Wolfgang Bliem vom ibw, dem Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft, betont, dass die Digitalisierung schon jetzt alle Arbeitsbereiche stark prägt, es jedoch auch einen entscheidenden Vorteil gibt: „Es wird oft so dargestellt, als ob innerhalb kürzester Zeit sehr viel anders werden würde – dem ist aber nicht so. Wir sind alle langsam hineingewachsen. Denn vieles, was uns im beruflichen Alltag an Digitalem begegnet, ist keine Neuheit oder Besonderheit mehr, wir wurden über viele Jahre hinweg damit vertraut gemacht.“ Lernen als wichtiges Kriterium Auch wem digitale Themen nicht fremd sind: Wer den Start ins Berufsleben wagt, muss sich auf Veränderungen einstellen, die noch lange nicht beendet sind. Denn um in der Arbeitswelt der Zukunft bestehen zu können, ist es unerlässlich, dass man bereit ist, sich auch nach dem Ende der Schulzeit und einer abgeschlossenen Ausbildung wie einer Lehre oder einem Studium regelmäßig fortzubilden, Veränderungen im Berufsalltag zu akzeptieren und technischen Aspekten gegenüber immer aufgeschlossen zu sein. Fort- und Weiterbildung sind wichtig, um beruflich weiterzukommen, wie Wolfgang Bliem erinnert. Der Wirtschaftsexperte betont, dass in vielen Betrieben höhere Positionen auch mit mehr Qualifikationen verbunden sind. „Das heißt nicht, dass ich als Maturantin oder Maturant keine Aufstiegsmöglichkeiten habe, wenn ich kein Studium mache, aber vielfach erleichtert es das, weil damit neue Kompetenzen und zusätzliches Know-how einhergehen.“ Bliem sagt jedoch auch, dass es nicht nur technisches Interesse beziehungsweise technische Fähigkeiten sind, die zukünftig mehr und mehr gefragt sein werden – auch verschiedenste soziale Eigenschaften werden immer bedeutsamer. Die Bereitschaft, mit anderen erfolgreich in einem Team zu arbeiten, gehört ebenso dazu wie ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit.

Die Digitalisierung prägt schon jetzt alle Arbeitsbereiche stark.“

Mag. Wolfgang Bliem, ibw – Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft

15 Trends der Zukunft Das Businessnetzwerk XING zum Beispiel hat gemeinsam mit dem deutschen Trendforscher Peter Wippermann das „New Work Trendbook“ erstellt – und die 15 wichtigsten Trends der Arbeitswelt 4.0 herausgestrichen. Dabei zeigt sich unter anderem: Der Wandel ist noch lange nicht abgeschlossen. Eine der vorgestellten Entwicklungen wird zum Beispiel als „Neue Karrieren“ bezeichnet. Demnach sind bereits 15 Prozent aller XING-Mitglieder in Berufen tätig, die erst nach 2003 entstanden sind. Laut Prognose werden sich jedoch nicht nur die Jobprofile und -anforderungen ändern, sondern die Berufstätigen auch deutlich häufiger den Arbeitgeber wechseln und mehrfach zwischen Fach- und Führungspositionen hin und her springen. Auch Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Thema der Studie. Man geht davon aus, dass KI mehr und mehr eine Rolle spielen wird – etwa, wenn es um die Auswahl von Bewerberinnen und Bewerbern für eine freie Stelle geht. Sie soll Personalverantwortliche im Bewerbungsprozess massiv unterstützen und die Suche effizienter gestalten. Doch das ist bei weitem keine reine Zukunftsmusik: Schon heute kann KI zum Beispiel eingesetzt werden, um automatisierte Telefoninterviews zu führen und mithilfe einer hochentwickelten Sprachanalyse geeignete Kandidatinnen und Kandidaten vorauswählen. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit sind in den vergangenen Jahren zunehmend verschwommen. Diese Entwicklung wird, so die Prognose der XING-Studie, jedoch bald ein Ende finden. Denn die Generation Z, all jene, die zwischen 1997 und 2007 geboren wurden, beginnt nun, die Arbeitswelt zu erobern – und fordert wieder ein Recht auf Freizeit ein. Ist die Generation Z doch laut Umfragen deutlich familienorientierter als ihre Vorgänger und will das „Work-Life-Blending“ nicht länger dulden. Für sie soll dann in der Welt der Arbeit 4.0 gelten: weniger Stress, mehr Leben.

AUF EINEN BLICK

A

rbeit 4.0 hängt untrennbar mit dem Begriff der „Industrie 4.0“ zusammen – der Bezeichnung für die Digitalisierung der industriellen Produktion. Industrie 4.0 wird große Veränderungsprozesse in Produktion, Dienstleistung, Arbeit und Konsum auslösen. Im Bereich der Arbeit bedeutet es etwa veränderte Tätigkeitsprofile für Beschäftigte, neue Formen der Arbeitsorganisation sowie die verstärkte Bedeutung von Bildung, Aus- und Weiterbildung.

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EINSTIEGSGEHALT

Das verdient D man im ersten Job

Die Gehaltsfrage. Von der Technik über die IT bis zum Medienbereich. Neben der Branche und der absolvierten Schulform sind auch Zusatzqualifikationen für die Höhe des Gehalts ausschlaggebend. 52 | YOUNG PROFESSIONALS | 2020

ass man über Geld nicht spricht, ist eine althergebrachte Weisheit. In zumindest einer Situation gibt es jedoch eine deutliche Ausnahme: wenn man sich für einen neuen oder sogar den ersten Job bewirbt. Denn die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch und die Zusage zu einer Stelle bedeuten noch nicht, dass der Arbeitgeber mit seinem Gehaltsoffert und der Arbeitnehmer mit seiner Gehaltsforderung auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Wer nach der Schule ins Berufsleben einsteigt und über keine bis wenig Berufserfahrung verfügt, kann natürlich noch keine großen Forderungen stellen – und muss damit rechnen, dass er anfangs nicht viel mehr als den kollektivvertraglichen Mindestlohn erhält. Mindestlöhne sind in den meisten Fällen in den österreichischen Kollektivverträgen geregelt. Welcher Kollektivvertrag gilt, hängt immer von der Branche ab, in der man seine Arbeitsstelle antritt. Maturantinnen und Maturanten, die einen Job im Handel beginnen, werden etwa nach dem


(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zum Beispiel können sich Absolventinnen und Absolventen mit dem MINT-Hintergrund einer berufsbildenden höheren Schule ihre Jobs in vielen Fällen aussuchen. Auch haben sie als gesuchte Fachkräfte oft eine bessere Position, wenn es um die Erhöhung des in der Stellenausschreibung genannten Gehalts geht. Auch mit allgemeinbildender Schulvergangenheit hat man Chancen auf ein höheres Gehalt: Neben dem Verhandlungsgeschick kann auch entscheidend sein, über welche Zusatzqualifikationen man verfügt. Neben in der Schulzeit absolvierten Praktika und Ferialjobs sind Fremdsprachenkenntnisse und digitale Fähigkeiten, etwa im Bereich Social Media, von Vorteil, um die monatliche Entlohnung in die Höhe zu schrauben.

Gehälter für Berufsanfänger

Der AMS-Gehaltskompass liefert Informationen zu den Gehältern von knapp 1.800 verschiedenen Berufen – bei Berufseinstieg.

FOTO: ADOBESTOCK

START INS BERUFSLEBEN Auch das Einstiegsgehalt spielt bei der Berufswahl eine Rolle.

Kollektivvertrag für Handelsangestellte entlohnt. Wer entsprechend einem Kollektivvertrag angestellt ist, hat dann auch Anspruch auf die von den Gewerkschaften durchgesetzten Lohnerhöhungen, die in der Regel jährlich stattfinden. Welches Mindestgehalt der Kollektivvertrag in jeder Branche vorsieht, kann man im Gehaltskompass des AMS nachlesen, der alle drei Jahre aktualisiert wird (Letztstand: Juni 2018). Dort sind Vergleichswerte der Gehälter von fast 1.800 verschiedenen Berufen, die in Österreich ausgeübt werden können, festgehalten. Die Gehaltsangaben entsprechen Bruttogehältern beziehungsweise den Bruttolöhnen beim Berufseinstieg. Die Datengrundlage sind stets die entsprechenden Mindestgehälter in Kollektivverträgen. Zusatzqualifikationen Wie viel man mit Maturaabschluss verdient, hängt stark von der Branche und der Schulform ab. In Zeiten des Fachkräftemangels in MINT-Berufen

Berufsbezeichnung

Einstiegsgehalt brutto pro Monat in Euro

Bankangestellte/-r

1.860,– bis 2.080,–

Büroangestellte/-r

1.440,– bis 2.570,–

Immobilienkaufmann/-frau

1.390,– bis 1.650,–

Informationstechniker/-in

1.480,– bis 2.450,–

IT-Consultant

2.040,– bis 2.390,–

Lebensmittelchemiker/-in

1.760,– bis 2.850,–

Logistiker/-in

1.830,- bis 2.050,–

Marketing-Consultant

1.480,– bis 2.080,–

Mechatroniker/-in

2.130,– bis 2.490,–

Nachrichtentechniker/-in

1.480,– bis 2.450,–

PR-Berater/-in

1.750,– bis 2.570,–

Recyclingtechniker/-in

1.830,– bis 2.520,–

Sales-Assistent/-in

1.440,– bis 2.570,–

Steuerassistent/-in

1.650,– bis 1.680,–

Tiefbautechniker/-in

2.010,– bis 2.400,–

Umwelttechniker/-in

1.720,– bis 2.520,–

Versicherungsmakler/-in

1.610,– bis 2.220,–

Web-Designer/-in

1.750,– bis 2.390,–

Werbeassistent/-in

1.480,– bis 2.080,–

Wirtschaftsingenieur/-in

1.790,– bis 2.570,–

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FACHHOCHSCHULEN

Fortbildung als Gebot der Stunde

Lernen macht zukunftsfit. Fort- und Weiterbildung sind längst ein essenzieller Bestandteil des Berufslebens und werden von vielen Unternehmen gefordert und gefördert. Wer sich zusätzliches Wissen aneignet, legt einen Grundstock für eine erfolgreiche Karriere. 54 | YOUNG PROFESSIONALS | 2020

G

leich ob Kolleg, Fachhochschule oder Universität, Seminar, Workshop oder Intensivkurs – wer sich berufsbegleitend weiterbilden möchte, findet in Österreich umfassende Angebote und Möglichkeiten. Doch nicht nur für das eigene Wissen ist es sinnvoll, sich nach dem Berufseintritt fortzubilden, denn immer mehr Unternehmen erwarten, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich regelmäßig schulen lassen, neues Wissen erlangen und diese Fähigkeiten dann auch im Berufsleben einbringen. Gerade in Zeiten der Digitalisierung, des Entstehens neuer Berufsbilder und


TIPPS

der zunehmenden Globalisierung können zusätzliche Fähigkeiten entscheidend sein, wenn man in seinem Beruf erfolgreich sein und Karriere machen möchte. Dabei geht es nicht ausschließlich um reines Fachwissen, wie Expertinnen und Experten betonen; Kompetenzen in verschiedenen sozialen Bereichen, wie zum Beispiel Teamfähigkeit, sind mindestens ebenso entscheidend.

ILLUSTRATION: ADOBESTOCK, FOTO: KLEMENS HORVATH

Intensive Weiterbildung ist gefragt „Heutzutage wird berufsbegleitende Fortbildung“, sagt Jobcoach Michaela Schindler, „von jungen Frauen und Männern einfach erwartet. Man bleibt nicht mehr sein ganzes Leben lang in dem einen Job und deshalb sind permanentes Lernen und intensive Weiterbildung zu essenziellen Bestandteilen geworden.“ Gerade größere Unternehmen bieten oftmals Schulungen an. Manche der Fortbildungskurse sind verpflichtend, bei anderen erfolgt die Anmeldung auf freiwilliger Basis. Auch wer sich privat und berufsbegleitend weiterentwickeln möchte, findet bei den meisten Unternehmen ein offenes Ohr und Unterstützung seitens der Vorgesetzten. Doch welche Fähigkeiten sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt? Michaela Schindler weiß aus Erfahrung, dass gewisse Kenntnisse, unabhängig von der Branche, im beruflichen Alltag gerne gesehen sind: „Rhetorikkenntnisse und das Zehnfingersystem sind etwas, das immer ankommt. Hauptschwerpunkt sind natürlich die digitalen Medien. Wenn sich jemand mit Instagram, Twitter und Blogs auskennt und das für das Unternehmen einsetzen kann, macht das fit für die berufliche Zukunft.“

AUF EINEN BLICK

E

in Überblick über die zahlreichen beruflichen Fortbildungsangebote in Österreich.

• Umfassende Infos zu Unis und FHs: www.studienwahl.at • Weiterbildungsdatenbank des AMS: www.weiterbildungsdatenbank.at • BerufsInfoZentren (BIZ) – an 72 Standorten Beratung rund um Beruf und Karriere: www.ams.at/biz • WIFI Wien – rund 3.000 Kurse: www.wifiwien.at • FH des BFI – Hochschule für Wirtschaft: www.fh-vie.ac.at

Lebenslanges Lernen ist wichtig Mag. Wolfgang Bliem, ibw – Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft, gibt Karriere-Tipps.

Medienkompetenz und Big Data Welche Zusatzfähigkeiten und -ausbildungen gefragt sind, hängt natürlich stark von der Branche ab. Man kann aber derzeit beobachten, dass alles, was mit Datenanalyse, IT, Datensicherheit, Medienkompetenz und Social Media zu tun hat, sehr gefragt ist. Wer sich hier weiteres Wissen verschafft, dem können sich zusätzliche berufliche Perspektiven eröffnen. Soziale Fähigkeiten Die Fortbildungsstatistiken zeigen: Was die fachliche Fortbildung betrifft, wissen Unternehmen gut, was sie brauchen, und können das auch selber sehr gut vermitteln – oder sie holen sich Experten, die das tun. Wo hingegen noch Nachholbedarf besteht, ist der Bereich der sozialen und methodischen Kompetenzen. Dazu gehören zum Beispiel Teamfähigkeit, Querschnittsdenken, Kommunikationsfähigkeit und interkulturelle Kompetenzen. Alles, was ich mir in diesem Bereich aneignen oder was ich mitbringen kann, erhöht meine beruflichen Möglichkeiten. Nicht in Hierarchien denken Gemeinhin versteht man unter Karriere den Aufstieg von einer Ebene in die nächste – man beginnt als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter und arbeitet sich bis zur Abteilungsleitung und vielleicht zur Geschäftsführung hoch. Diese klassischen Hierarchieebenen werden jedoch immer flacher und sind gerade in Startups und jungen Unternehmen weggefallen. Man arbeitet in wechselnden Teams, ist einmal selbst Leiter und dann wieder Mitarbeiter. Der Begriff „Karriere“ wird immer mehr im Sinne einer Fachkarriere verstanden werden müssen. Das bedeutet, dass man sich in seinem Fachbereich in fachlicher Hinsicht zur Expertin oder zum Experten entwickeln muss – und es nicht mehr um einen hierarchischen Aufstieg geht. Lehre nach der Matura Die Dualen Akademien sind besonders für junge Menschen mit AHS-Matura interessant. Sie sind eine Möglichkeit, innerhalb relativ kurzer Zeit durch praktisches Tun eine berufliche Qualifikation zu erwerben. Man kann sich seine beruflichen Kompetenzen im Betrieb aneignen und muss nicht nochmals drei, vier Jahre theoretisches Lernen anhängen. Dadurch, dass die Ausbildung direkt im Unternehmen passiert, habe ich außerdem schon einen Arbeitsplatz – und muss im Regelfall nach Ausbildungsende nicht mehr nach einem Job suchen.

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DUALE AKADEMIE

Duale Akademie. Die Ausbildungsinnovation ermöglicht jungen Frauen und Männern dank einer fundierten Schulung neue berufliche Perspektiven – und schafft außerdem topqualifizierte Fachkräfte für die Zukunft.

Lehre nach der Matura

I

m Herbst 2018 wurde sie erstmals in Österreich eingeführt: die Duale Akademie. Die Bildungsinnovation, die von der Wirtschaftskammer Oberösterreich mit Unternehmen sowie Schülerinnen und Schülern initiiert wurde, ist ein eigenes Format der Lehre. Sie richtet sich speziell an AHS-Maturantinnen und -Maturanten sowie an Studierende ohne Studienabschluss und Berufsumsteigerinnen und -umsteiger, die neue Wege in eine erfolgreiche berufliche Zukunft einschlagen und umfassenden Praxiserwerb mit theoretischer Wissensvermittlung verbinden möchten. Das Konzept der Dualen Akademie orientiert sich dabei an der klassischen dualen

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Lehrausbildung, wobei die Ausbildungsdauer im Vergleich zur Lehre auf 1,5 bis 2,5 Jahre verkürzt ist und man von Anfang an mit einem Gehalt nach Kollektivvertrag Vollzeit ins Berufsleben einsteigt sowie in zahlreichen Zusatzqualifikationen unterrichtet wird und so wertvolle berufliche Fähigkeiten erhält. Ebenso wie bei der Lehre findet auch bei der Dualen Akademie die Ausbildung in den Betrieben (70 Prozent der Zeit) und in der Berufsschule (20 ProDIGITALISIERUNG zent) sowie zusätzlich, zur Vermittlung von ZukunftsUm in der Arbeitswelt der Zukunft kompetenzen, bei dritten Bildungsanbietern (10 Probestehen zu können, ist lebenszent) statt. Dasnotwendig für den Beruf nötige Fachwissen wird langes Lernen in eigenen Berufsschulklassen vermittelt.


Die Duale Akademie ist für junge Frauen und Männer die ideale Alternative zu einem Studium.“

ILLUSTRATION: ADOBESTOCK, FOTO: WKS/HECHENBERGER

Mag. Norbert Hemetsberger, Leiter Lehrlings- und Meisterprüfungsstelle Wirtschaftskammer Salzburg

Zahlreiche Benefits Die aktuell wählbaren Berufe sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und orientieren sich am Bedarf des jeweiligen Arbeitsmarkts. In der Bundeshauptstadt Wien zum Beispiel kann man sich aktuell im Rahmen der Dualen Akademie im Beruf Gardening & Floristry ausbilden lassen. In Oberösterreich sind es bereits neun verschiedene Berufe, die die Duale Akademie umfasst – von Speditionskauffrau/-mann über Hotel- und Gastgewerbeassistenz bis zu Applikationsentwicklung – Coding. In Salzburg wiederum kann man aus den Berufen Groß- bzw. Einzelhandel, Mechatronik, KFZ-Technik, Speditionskauffrau/-mann, Applikationsentwicklung – Coding sowie Bankkauffrau/ -mann wählen. Mag. Norbert Hemetsberger, Leiter Lehrlings- und Meisterprüfungsstelle Wirtschafts-

kammer Salzburg, betont, dass es das Ziel der neuen Ausbildung ist, neue Zielgruppen für die duale Schulung zu gewinnen. Mit Benefits wie Zusatzkompetenzen, einer deutlich verkürzten Lehrzeit und Auslandsaufenthalten soll die Lehre attraktiver gestaltet und zusätzliche Fachkräfte für die Wirtschaft ausgebildet werden. „Es herrscht Fachkräftemangel und deshalb sucht die Wirtschaft auch in anderen Zielgruppen nach geeigneten Frauen und Männern. Ohne natürlich jüngere Lehrlinge und die klassische Lehre abwerten zu wollen: Maturantinnen und Maturanten sind einige Jahre älter und reifer als klassische Lehrlinge – und das kann in bestimmten Bereichen von Vorteil sein. Außerdem verfügen sie über eine entsprechende Allgemeinbildung. Unternehmen können sie deshalb von Beginn an ganz anders einsetzen und ihnen umfassendere Aufgaben zuteilen – zum Beispiel im Kundenbereich.“ Zukunftskompetenzen Ein wichtiger Bestandteil der Dualen Akademie ist auch die Vermittlung von sogenannten „Zukunftskompetenzen“ auf sozialer, digitaler, aber auch internationaler Ebene. Diese werden einerseits durch die Unternehmen selber, aber auch durch Bildungsanbieter und externe Partner vermittelt. Norbert Hemetsberger: „Dazu gehören digitale Fähigkeiten, internationale Kompetenzen mit Business-Englisch auf Cambridge-Advanced-Niveau sowie darüber hinaus ein Auslandsaufenthalt. Hinzu kommen Sozialkompetenzen wie Konfliktmanagement und Teambuilding.“ Im Herbst 2019 wurde die Duale Akademie erstmals im Bundesland Salzburg eingeführt. Norbert Hemetsberger berichtet, dass sowohl die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als auch die Unternehmen von dem neuen Ausbildungskonzept überzeugt sind, kann man dank der Dualen Akademie doch bestens geschult in den Arbeitsmarkt von morgen starten.

AUF EINEN BLICK

D

ie Duale Akademie richtet sich an AHS-Maturantinnen und -Maturanten. Die Berufe sind je nach Bundesland verschieden. Wie eine klassische Lehre besteht die Duale Akademie aus Praxis und Wissensvermittlung in Berufsschulklassen. Der Unterschied zur Lehre: eine verkürzte Ausbildungszeit von 1,5 bis 2,5 Jahren, ein Gehalt nach Kollektivvertrag und die Vermittlung von verschiedenen Zukunftskompetenzen. www.dualeakademie.at

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RAIFFEISENBANK

SALES TRAINING Nach Abschluss des Programms arbeiten die Absolventinnen und Absolventen als Serviceberater.

RAIFFEISENBANK Einzigartiger persönlicher Service und höchste Kundenorientierung.

Weitere Informationen und Bewerbungen unter: raiffeisenbank.jobs

Mit Matura zur Bankkarriere Das „Sales Training Program“ der Raiffeisenbank ermöglicht Maturantinnen und Maturanten eine spannende und fundierte Ausbildung im Bankenbereich.

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ie Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien bietet jungen Frauen und Männern mit Matura seit 2016 die Möglichkeit, sich zu Expertinnen und Experten im Bereich Vertrieb ausbilden zu lassen. Nach Abschluss des „Sales Training Programs“ arbeiten sie als Serviceberater und Kundenbetreuer in den Wiener Filialen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer absolvieren dabei 18 Monate lang ein ausführliches Programm, bei dem sie alle Bereiche einer Filiale kennenlernen. Der Kern der Ausbildung liegt darin, das notwendige Rüstzeug zu vermitteln, um in der Beratung und im Verkauf von Finanzprodukten erfolgreich zu sein.

ERFOLGREICH Im Jänner beendete der dritte Lehrgang mit einer Abschlusspräsentation zum Thema „ServiceExzellenz“ die Ausbildung.

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Training on the Job „Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung ist es Raiffeisen NÖ-Wien besonders wichtig, den Kunden mit seinen ganz konkreten Wünschen und Bedürfnissen weiterhin in den Mittelpunkt zu stellen“, sagt Personalleiter Norbert Wendelin. Neben dem Training on the Job mit Verkaufsgesprächen und direktem Kundenkontakt absolviert man auch die Raiffeisen-Grundausbildung am Bildungsinstitut MODAL und weitere interne Seminare, in denen notwendige theoretische Grundlagen vermittelt werden. Raiffeisen als Top-Arbeitgeber Wert gelegt wird dabei auf beste Aus- und Weiterbildung, Leidenschaft und Engagement für das Kundengeschäft sowie Eigenverantwortung, Begeisterungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien wiederum ist ein moderner Arbeitgeber mit hohem Anspruch und bietet unter anderem individuelle Arbeitszeitmodelle und zahlreiche attraktive Angebote in den Bereichen Sport und Gesundheit. Geboten werden außerdem ein professioneller Umgang untereinander und ein solidarisches Miteinander sowie eine nachhaltige Weiterentwicklung und eine Leistungs- und Organisationskultur, mit der sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter identifizieren und in der sie sich wohlfühlen. Umfassende Maßnahmen, die sich bezahlt machen: Ende Jänner 2020 wurde die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien zum bereits dritten Mal in Folge mit dem staatlichen Gütesiegel „Audit berufundfamilie“ ausgezeichnet.

FOTOS: RAIFFEISEN NÖ-WIEN

Informationen Die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien bietet mit dem „Sales Training Program“ seit 2016 eine praxisnahe Schulung im Vertrieb an. Bislang haben sich 34 Maturantinnen und Maturanten erfolgreich zum/zur Serviceberater/ -in und zum/zur Kundenbetreuer/-in ausbilden lassen. Aktuell befinden sich weitere 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Ausbildung.


Für unsere Belegschaft sind einzigartiger persönlicher Service und höchste Kundenorientierung die Leitlinien ihrer Arbeit. Diese Begeisterung für ihre Kunden sowie höchste Professionalität zeichnet die RLB NÖ-Wien als Bank aus. Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir eine Person für die

Service-/Kundenbetreuung

Junior-Sales Training Program (m/w/d) Deine Aufgaben • Beweise im Rahmen des 2-jährigen „Sales Training Program“, dass Du die vermittelten Fach-, Sozial-, und Methodenkenntnisse zielorientiert im Kundenkontakt - sowohl im persönlichen Gespräch als auch mit digitalen Medien - umsetzen kannst • Setze Deine Kompetenzen flexibel beim Empfang, im Service sowie im Verkauf als Kundenbeziehungsmanager/in unserer Privatkunden ein • Übernimm die Servicierung der Kunden im Foyer und an den Selbstbedienungsgeräten und agiere somit als erster Ansprechpartner in der Filiale • Verkaufe professionell und proaktiv unsere Standardprodukte • Unterstütze bei Bedarf in anderen Filialen in der Region, um verschiedene Arbeitsweisen kennen zu lernen • Akquiriere neue Kunden durch Ansprache im Foyer und an der Kassa und übergib diese professionell an Ihre Kollegen weiter • Erledige Bargeldtransaktionen (Aus- und Einzahlungen, Überweisungen, Valuten, Münzen, etc...) für den Kunden an der Kassa

• Du hast die Matura (HAK, HBLA, AHS) erfolgreich abgeschlossen (FiRi-Schwerpunkt inkl. Zertifikat von Vorteil) • Du bist eine äußerst verkaufsorientierte Persönlichkeit und bringst idealerweise erste Verkaufserfahrung mit • Als entwicklungsorientierte Person möchtest Du Dich in einem intensiven und spannenden Ausbildungsprogramm einbringen • Mit Deinem kommunikativen und gewinnenden Wesen hast Du Freude daran auf Menschen zuzugehen • Dein sehr freundliches und sympathisches Auftreten macht Dich zur Visitenkarte der Filiale • Du arbeitest genau, zuverlässig, diskret, selbständig und bist außerdem gut organisiert • Du siehst Dich als lösungsorientiert, verantwortungsbewusst und begeisterungsfähig an

Deine Chance Das „Sales Training Program“ bietet Dir die Möglichkeit eine spannende Ausbildung mit einer interessanten beruflichen Herausforderung im Kundenkontakt zu vereinbaren. Die Unterstützung durch ein Mentorenprogramm gepaart mit einer auf modernen Lernmethoden beruhenden Ausbildung, macht Dich in kurzer Zeit zum Experten im Kundenbeziehungsmanagement. Nach Abschluss des Programmes stehen Dir als Serviceberater/in oder Kundenbetreuer/in vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten offen. Freue Dich vor allem auf spannende Verkaufsgespräche und auf Kontakte mit unseren Kund/innen. Für diese Position bieten wir ein monatliches Bruttomindestgehalt von € 2.099,05 basierend auf dem oben angeführten Anforderungsprofil, an. Entsprechende Berufserfahrung und Qualifikation werden zusätzlich berücksichtigt. Darüber hinaus bieten wir ein umfangreiches Paket an Benefits an (Mittagsessenzuschuss, Gesundheits- und Sportangebote, Fahrtkostenunterstützung, variable Arbeitszeit, Firmenpension, Betriebskindergarten u.v.m.). Solltest Du interessiert sein und die entsprechenden Anforderungen erfüllen, dann freuen wir uns über Deine OnlineBewerbung unter www.raiffeisenbank.jobs!

Impressum: Medieninhaber: Raiffeisen-Landesbank Niederösterreich-Wien AG, F.-W.-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien.

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