07 Das Stadtmagazin für Jena & Region, Ausgabe 124, Oktober 2020

AUSGABE

Kultur l Veranstaltungen l Termine l Aktuelles l Gastronomie l Shopping

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OKTOBER 2020

Wasser tanken

Johann August Röblings Weg zum Ruhm im Amerika des 19. Jahrhunderts

Im Gespräch mit Refill Jena-­ Mitorganisator Tino Buschbeck

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Ziel: die Neue Welt

ZUR WARTBURG Spielzeiteröffnung am 15. Oktober 2020 · www.theaterhaus-jena.de

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Willkommen

| INHALT |

| VORWORT |

Liebe ­Leserinnen, liebe Leser,

Jena

Hätten Sie Anfang dieses Jahres gedacht, dass 2020 eine neue Zeitrechnung beginnen würde? Sie wissen schon: BC und AC? ›Before Corona‹ hätte dieses Vorwort eigentlich so beginnen sollen: Schon seit Jahren versetzt der Herbstmonat Oktober uns mit Veranstaltungsreihen in Verzückung, die teilweise auf eine ebenso lange Tradition zurückblicken können wie die sommerliche KulturArena. Da wäre etwa der Jenaer Lesemarathon — Nennung der entsprechenden Festivalauflage plus Aufzählung der zu erwartenden AutorInnen und Vorlesenden. Die Jazzmeile und die Irischen Tage Jena — Nennung der jeweiligen Auflage sowie Hervorhebung der J. A. Röblings Weg zum Ruhm im Amerika des 19. Jahrhunderts — Teil 1 16 vielversprechendsten Auftritte. Der Beginn der neuen Spielsaison am Theaterhaus und der Philharmonie. Zur Abrundung: All die anderen Veranstaltungen im Kassablanca, im F-Haus, im TRAFO, im Café Wagner und und und. Schließlich noch, als Abschluss und Ausblick: Erwähnung der mittlerweile soundsovielten Lichtbildarena, wie gewohnt am ersten Novemberwochenende — die wie immer als wahrer Zuschauermagnet wirken dürfte …

Im Jahr des Virus sieht das alles anders aus. Corona-Schlaf für alle Kulturinstitutionen — aus dem jedoch, und das ist eine 5 9 wahre Freude, die uns im Oktober beschert Willkommen zum Kneipenabend!

4 Neues am DNT Weimar 26 wird, mehr und mehr Veranstalter wieder erwachen und alte, liebgewonnene Formate Lesung & Disko im Trafo 5 Endlich wieder Bach!

27 unter neuen (Hygiene-)Bedingungen präsentieren. So können wir in dieser Ausgabe des 27. Jazzmeile Thüringen 6 Ingo Kirchner im Haus Schulenburg Gera 27 Stadtmagazin 07 unter anderem doch eine Auf zur Refill-Station!

8 Bildgeschichten in der DDR — Teil 13 28 Fortführung der Jazzmeile verkünden, vielversprechende neue Stücke aus dem TheaterMax Goldt liest im Theaterhaus 9 Eine DDR in Afrika 29 haus vorstellen, handverlesene Konzerte im TRAFO ankündigen, besondere AusstellunMein liebstes Ding — Škodas 10 Neue DVDs 30 gen hier und da empfehlen — und unserem altUnnützes Wissen 11 Neue Bücher 31 bewährten Kulturkalender wieder zu etwas mehr wohlverdienter Fülle verhelfen. NatürDer Feldherr und der Philosoph 12 Wir fragen, ihr antwortet 42 lich ist vieles davon so lange mit einem großen Fragezeichen behaftet, bis es tatsächlich Obscura Naturell 13 stattgefunden hat, aber immerhin: Es geht Die Zwei von der Bumms-Show 14 noch was in diesem neuen Zeitalter — Maske Kalender auf, Kultur an!

Sommerabenteuer mit Esel 20 Kulturkalender Oktober 2020 32 Kommen Sie gesund und gut unterhalten Jena in alten Ansichten — Teil 8 24 Filmempfehlungen Schillerhof durch den Oktober, Marc Chagall im Kunsthaus Apolda 25 zum Herausnehmen 22 Ihr Stadtmagazin 07

Adieu Heimat!

07 — Das Stadtmagazin für Jena & Region

Augen

auf!

07 — Das Magazin für Gera & Ostthüringen

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September Oktober Oktober 2020 2012

| THEATERHAUS JENA |

GLEICH ZWEI PREMIEREN wird es im Oktober am Theaterhaus Jena geben. Nachdem die ursprüngliche Aufführung zum Kneipenstück »Zur Wartburg« pandemiebedingt abgesagt werden musste, eröffnet nun der zweite Versuch die neue Spielzeit. Im Solostück »Stadt der Engel« stattet das Theaterhaus dem Kassablanca nach langer Zeit wieder einen Besuch ab.

Willkommen zum Kneipenabend!

Highlight dessen sei verraten: die originale Einrichtung der Wartburg! »Wer diese also noch einmal erleben möchte, der muss uns besuchen kommen«, lacht Walter Bart.

Was wurde denn thematisch gegenüber der Ursprungsversion verändert? »Eigentlich sind wir von unserer Grundidee gar nicht so weit entfernt, nur eben auf einer anderen Ebene. Wir treffen im Stück auf Stammgäste der Kneipe, die in ihrer Verschiedenheit auch heute wieder über Themen wie Freiheit und Gleichheit reden. Nur unter anderen Vorzeichen und mit anderen Regeln. Immer noch offenbaren sich Vorurteile, alle scheinen ihre eigene Wahrheit schützen und verbal verteidigen zu wollen«, so Walter Bart: »Momentan kommt es in Wirtshäusern natürlich zu einem Konflikt zwischen Lockerungen und Regeln — und diesen nutzen wir, indem wir uns die Frage stellen: Kann eine Kneipe nicht auch genau der Ort sein, der Ressentiments und Verschwörungstheorien in Stammtischgesprächen zum Platzen bringt?«

klärt, wie es zum Stück gekommen ist: »Während wir im Frühjahr alle zu Hause waren, haben die Schauspielerin Charlotte Puder und ich viel miteinander telefoniert. Dabei ist uns aufgefallen, dass wir beide Christa Wolfs Spätwerk »Stadt der Engel« sehr beeindruckend finden. Dieses Buch ist eine Selbstbefragung von Christa Wolf nach ihrem eigenen Erinnern, eine Auseinandersetzung mit ihrer DDR und ihrer Idee des Sozialismus. Diesem sah sie sich verpflichtet, doch nicht der Umsetzung, wie sie die Regierung vollzog. Ein spannendes und intensives Buch, was uns dazu bewegte, es für die Bühne umzusetzen.« Aufgeführt wird das Stück im Kassablanca Jena. »Wir freuen uns, dort endlich wieder Gast sein zu dürfen und durch unser Stück den Club zu unterstützen. Denn ob Kneipe oder Club, jeder hat dies momentan mehr als nötig.« Womit sich zur Spielzeiteröffnung des Theaterhauses auch hier ein Bogen zur Wartburg spannt … (mst)

SELBSTBEFRAGUNG NACH CHRISTA WOLF Ganz ohne Kontakt auf der Bühne kommt wiederum die zweite Oktober-Premiere am Ende des Monats aus. Denn »Stadt der Engel« nach Christa Wolf ist ein klassisches Solo und zugleich ein intimes Kammerspiel unter der Leitung von Lizzy Timmers, das ebenso wie »Zur Wartburg« im weitesten Sinne mit der Zeit der DDR verknüpft ist. Die Regisseurin er-

Zur Wartburg: am 15.10. (Premiere), 16., 17., 23. und 24.10.2020 — jeweils 20 Uhr am Theaterhaus Jena.

Stadt der Engel: am 30.10. (Premiere), 02., 03., 19., 20. und 21.11.2020 — jeweils 20 Uhr am Theaterhaus Jena.

Karten sowie weitere Informationen sind erhältlich unter: www.theaterhaus-jena.de

Foto: Theaterhaus Jena

Als das Theaterhaus Jena aus der Sommerpause zurückkehrte, warteten gute Nachrichten auf das Team: denn seit September dürfen Theater — unter geltenden Coronamaßnahmen — wieder bespielt werden! Walter Bart von der künstlerischen Leitung Wunderbaum am Theaterhaus blickt freudig voraus: »Wir sind sehr froh, wieder Gäste empfangen zu können. Natürlich wird es hier und da Abstriche geben. Aber wir haben uns viel einfallen lassen, um schöne Theaterabende stattfinden zu lassen.« Los geht es mit der Spielzeiteröffnung am 15. Oktober. Diese ist gleichzeitig der zweite Versuch, das Kneipenstück »Zur Wartburg« auf die Bühne zu bringen. Ursprünglich war die Premiere über die Kult-Kneipe im Jenaer Damenviertel, die bis vor Kurzem optisch scheinbar die DDR-Zeit überdauerte, für vergangen April angesetzt. Bekanntermaßen kam alles ganz anders. Nun unternimmt das Theaterhaus Jena einen erneuten Anlauf, muss aber auf Grund der Umstände etwas am Stück feilen. Walter Bart erklärt es genauer: »›Zur Wartburg‹ war als richtiges Kneipenstück konzipiert. Denn die Gaststätte versprühte nach all den Jahren immer noch DDR-Flair und bewahrte somit auch einige Erinnerungen, die wir im Stück aufzeigen wollten. Gedanken von Freiheit und Einheit bei einem gemeinsamen Abend mit Bier und Zigaretten — und alle sitzen und stehen eng beieinander. Wie das in einer Kneipe eben so ist. Das geht momentan natürlich nicht.« Denn die aktuellen Verordnungen haben sowohl auf die Zuschaueranzahl und Sitzplatzregelungen als auch auf das Schauspiel ihre Auswirkungen. »Wunderbaum arbeitet ja auch an Theatern in den Niederlanden, dort ist Schauspiel jetzt offiziell Kontaktberuf. In Deutschland ist das noch nicht der Fall. Wir müssen also auch auf der Bühne Abstände einhalten, was natürlich einen Einfluss auf einen theatralen Kneipenabend und das Bühnenbild hat.« Apropos Bühnenbild — ein

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| KONZERT |

Lesung & Disko

Fotos: Privat / Andreas Hornoff / Sara Perovic / Nhi Thran

DEM EINEN KRIBBELT’S EINFACH IN DEN FINGERN, der Zweite ist gleichermaßen scharfsinniger wie schlagfertiger Charmeur, das vergoldete Disko-Schiff wird sicher von weiblicher Hand manövriert und fünf Fremde werden zum Ensemble, das sich gegen die Unterhaltungsindustrie auflehnt.

Vor fünf Jahren trat Lambert zum ersten Mal Medienbetrieb sowie Marketingmethoden im in Erscheinung. Die Person hinter der Maske Musikbusiness. Gaier vermag gesellschaftlibleibt bis heute unerkannt. che Entwicklungen mit popOftmals fällt sein Name in kulturellen Phänomenen zu neoklassischen Zusammenerklären. Zugleich hinterfragt hängen. Dabei sprechen Lamer seine Biografie und seine berts Harmonien auch eine Arbeit mit den Goldenen Zitdeutliche, andere Sprache: ronen und dem PerformanceMelodien zwischen den Beakollektiv Schwabinggrad Baltles und Chopin treffen auf lett. Sein solidarischer Blick rhythmische Strukturen und auf die Welt, die Offenheit LAMBERT mitreißende Bewegungen, die und Klarheit, die Ironie, aber moderne elektronische Tanzauch die Selbstzweifel des musik referenzieren. Lambert Künstlers und Aktivisten mascheint nicht viel darauf zu chen seine kürzliche erschiegeben, pop- oder hochkultune Anthologie »Argumenterell verortet zu werden. Es panzer« aus. tut schließlich auch nichts zur Sache, ist es doch so oberTheresa Stroetges steuert das flächlich und trügend wie Golden Diskó Ship, ein elekjede Äußerlichkeit. troakustisches One-WomanGOLDEN DISKÓ SHIP Orchestra zwischen Pop und Ted Gaier schreibt als teilExperiment. Als Wandlerin nehmender Beobachter über zwischen Club und KlangProteste in Athen und Prag labor, mit E-Gitarre, Gesang oder den Widerstand einer und Live-Projektionen ausHausgemeinschaft gegen gestattet, bewegt sich Stroeinen Großinvestor. Er beetges überaus gekonnt über richtet von strukturellem ideenreiche Klangflächen PEOPLE CLUB mit fragilen, in Nostalgie geRassismus im Theater- und

TED GAIER

tauchten Melodielinien, tanzbaren Beats und verzerrten Ambientpassagen. Ihr viertes Solo-Album »Araceae« ist von Veränderungen unserer Umwelt und den beklemmenden, mit Naturerfahrungen einhergehenden Gefühlen inspiriert.

Das schwarze Brett als Glücksfee. Womöglich wären sich die fünf MusikerInnen von People Club mit Wurzeln in Australien, Neuseeland, USA und UK ansonsten nie über den Weg gelaufen. Was nur schwer zu verkraften gewesen wäre. Das Quintett gibt sich als klassisches Soul Ensemble mit warmer Stimme, flirrenden Gitarrenläufen, funkigen Synthesizern und akzentuierten Effekten. Ihre Texte behandeln Sexismus, Rassismus, Homophobie und von der Gelegenheit, die Zeit besser zu nutzen, anstatt sie mit sozialen Medien oder TV-Serien zu vergeuden. (sha) Trafo-Veranstaltungen im Oktober 02.10.2020: Lambert 15.10.2020: Ted Gaier 16.10.2020: Golden Diskó Ship 23.10.2020: People Club Beginn jeweils 20 Uhr Vorverkauf via Tixforgigs, in der Jenaer Bücherstube am Johannistor

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| JENA |

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Kunstrundgang mit Doris Weilandt durch Lobeda-Ost WOLFGANG SCHMIDTKE ORCHESTR A

| KONZERT |

Jazz-Klangwelten DIE ERSTEN KONZERTHIGHLIGHTS DER DIESJÄHRIGEN JAZZMEILE mögen zwar schon über die Bühne gegangen

sein – es wartet allerdings noch so manch weiterer JazzAct, den es sich vorzumerken lohnt. Unsere JazzmeileRundgang besteht die Gelegen- Konzerttipps für den Oktober.

DANIELA DANZ

FALK ZENKER

Lesekonzert am 21.10. im TRAFO. Der Jazzgitarrist und die Dichterin lassen klanglich dezidiert die Wildnis der Sprache und jene der musikalischen Pause aufeinandertreffen — gehen also einer Wildnis auf den Grund, die Chaos birgt und doch auch immer wieder Formen großer Harmonie bereithält.

Ganz der ›alten Schule‹ des Jazz verschrieben hat sich schließlich der Wuppertaler Saxophonist und Komponist Wolfgang Schmidtke.

Anlässlich des diesjährigen 100.

Geburtstag von Charlie ›Bird‹ Parker setzen er und sein 15-köpfiges Wolfgang Schmidtke Orchestra sich am 22.10. im TRAFO mit dem mitreißenden Repertoire des legendären BeBop-Pioniers auseinander. (fgo) 27. Jazzmeile Thüringen noch bis 07.12.2020 Das komplette Programm: www.jazzmeile.org

Fotos: Herb Weisrock / Christian Engel / Guido Werner

heit, das Gespräch unter den aktuell geltenden Hygienebestim- Die vielfache Absage von Veranstaltungen in den zumungen fortzusetzen. rückliegenden Monaten hat sowohl Besucher*innen von Kunstrundgang durch klassischen Konzerten als auch Lobeda-Ost Besucher*innen von Jazz- und 09.10.2020, 16 Uhr anderen Livekonzerten hart geTreffpunkt: Kreatives troffen. Ein Erleben von Musik Baubüro, Stauffenberg­unter unmittelbarer Beteiligung straße 10 / hinter Kaufland der Interpreten war nicht möglich. Umso mehr kann dieses geteilte Verlustempfinden nun zum Ausgangspunkt für ein gemeinsames neues Musikerleben werden. Gerade der Jazz scheint Spielzeit 2020/21 wie dafür gemacht, ist dieser doch, wie der Musiker Quincy Jones einst formulierte, »die Verkörperung einer Kunst, die überwältigend negative Umstände in Freiheit, Freundschaft, Hoffnung und Würde verwandeln kann«.

In diesem Sinne dürfte daher auch die dieser Tage beginnende 27. Jazzmeile Thüringen zu einem lohnenswerten, spannenden Experiment werden.

Antrittskonzert des neuen GMD Ruben Gazarian Fulminante Klangwelten erschließen kann man sich so unter anderem beim offiziellen Eröffnungskonzert mit der Schweizer Werke von Giovanni Paisiello, Anton Reicha, Jazzsängerin Sarah Buechi, die Wolfgang Amadeus Mozart und Mario Castelnuovo-Tedesco mit ihrem Septett und der Jenaer Philharmonisches Orchester Altenburg Gera Philharmonie im Volkshaus Jena Violine Maximilian Hörmeyer · Flöte Andreas Knoop gleich an zwei Tagen (02./03.10.)

Dirigent GMD Ruben Gazarian und in wahrhaft konzertanter Weise Stücke aus ihrem Album DI 20. OKT / MI 21. OKT 2020 · 19:30 »Contradiction of Happiness« DO 22. OKT 2020 · 14:30 + 19:30 vorstellt.

Gera · Konzertsaal Was entstehen kann, wenn Töne, Geräusche und Klänge auf FR 23. OKT 2020 · 19:30 Sprachrhythmus und den Sog der Altenburg · Theaterzelt Worte treffen, das zeigen wiewww.theater-altenburg-gera.de derum Daniela Danz und Falk Zenker bei ihrem »Wildnis«-

2. Philharmonisches Konzert

Foto: Hans Georg Fischer

Foto: Doris Weilandt

In keinem anderen Stadtteil gibt es im öffentlichen Raum so viele Kunstwerke wie in Lobeda. Viele dieser Plastiken stehen in neu gestalteten Anlagen, wie etwa der Meeresgott »Neptun« auf dem Allende-Platz oder die sich balgenden »Boxer« an Rand des Marienwäldchens. Andere verstecken sich in Busch- und Baumgruppen — wie die Bronzeplastik »Daphne und Syrinx«, in welcher der Künstler Alfred Priebe zwei Mythen aus dem alten Griechenland vereint.

Auf Einladung von jenawohnen und initiiert vom Kreativen Baubüro führt Kunsthistorikerin Doris Weilandt am 9. Oktober Interessierte zu ausgewählten Kunstwerken im Stadtteil Lobeda-Ost. Eine Einführung in die Thematik und die Erläuterung der Gesamtkonzeption zur Kunst im öffentlichen Raum ermöglicht allen Teilnehmern den Zugang.

Nach dem etwa zweistündigen

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| ERHOLUNG |

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Ihr Urlaub im Alltag … ZUR THÜRINGER BÄDERNACHT am Samstag, den

07.11.2020 von 18 – 23 Uhr in der Avenida-Therme Hohenfelden.

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| UMWELTSCHUTZ |

Flasche leer? Auf zur Refill-Station!

– verstrickt und gefangen in herumtreibenden Plastikmüll – und der Wunsch, etwas gegen die zunehmende Vermüllung unserer Umwelt zu tun, waren es, die Tino Buschbeck dazu bewogen, auf eigene Art und Weise aktiv zu werden und sich für eine Umsetzung der landesweit um sich greifenden Refill-Idee auch in seiner Heimatstadt Jena einzusetzen. Was genau hinter diesem »Refill« steckt, erklärte er uns im Gespräch.

DAS BILD EINER MEERESSCHILDKRÖTE

Refill richtet sich also an alle, die durstig unterwegs in der Stadt sind?

BUSCHBECK: Genau. Refill richtet sich an alle, die Trinkwasser brauchen und gerade durstig in der Stadt unterwegs sind. Viele haben ja im Alltag eine Trinkflasche dabei und unsere Idee baut auf dem Grundgedanken auf: ist die leer, was mach ich dann?

WO DIESER AUFKLEBER in Jena zu sehen ist, gibt’s kostenfrei Trinkwasser

Dann geh ich meistens in einen Laden und kauf mir was zu trinken. Meistens in einer Plastikflasche, die bleibt dann, wenn sie leer ist, irgendwo liegen oder wird einfach weggeschmissen. Über das Refill-Konzept soll genau dies vermieden werden.

Grundvoraussetzung ist also, dass man seine eigene Flasche mitbringt — und weiß, wo sich die nächste Refill-Station befindet?

BUSCHBECK: Richtig, ein eigenes Gefäß braucht man — das kann eine Trinkflasche, genauso gut aber auch ein Marmeladenglas sein — nur sauber muss es sein. Um die nächste RefillStation zu finden, braucht man einfach nur auf der interaktiven Landkarte der Refill-DeutschlandWebsite zu schauen oder sich die App der »Karte von morgen« herunterladen. Alle aktuellen Jenaer Stationen lassen sich auch ganz fix unter »Refill Jena« ergooglen.

Oder man hält in der Stadt Ausschau nach unseren Refill-Aufkle-

bern, die sich meist im Eingangsbereich der beteiligten Stationen befinden: ein kleiner blauer Wassertropfen, über dem »Refill Jena« steht. In Jena gibt es derzeit 18 Stationen. Unter anderem bei »Del Corazon«, im Coworkingspace »Leuchtturm Jena e. V.«, im »Kabuff« in der Wagnergasse, bei »Holz & Hygge« sowie in der Bürgerstiftung in der Unterlauengasse oder bei »Bikepoint« und »Höhenfitness« in Jena-Ost kann man sich während der Öffnungszeiten frisches Leitungswasser zapfen.

lässt dem Refill-Gedanken ja nicht viel Raum?

BUSCHBECK: Das Trinkwasser aus der Leitung ist in Deutschland immer noch das am besten geprüfte und am stärksten überwachte Lebensmittel, egal ob im Osten, Westen, Norden oder Süden der Republik. Man kann sich dazu auch jederzeit bei den Stadtwerken Jena informiert, wie es um die Wasserqualität hier vor Ort bestellt ist. Klar hat jedes Stadtviertel hier in Jena seine Abstufungen bezüglich Kalk und Wasserhärte, aber grundsätzlich ist es von reiner, trinkbarer Qualität. Und das ist ein Gut, das wir im Grunde jeden Tag wertschätzen sollten. Wir hatten eine Gruppe aus der Ukraine hier, die waren ganz erstaunt darüber, dass es das umsonst gibt, noch mehr aber, dass wir das Wasser aus der Leitung tatsächlich trinken können — was bei ihnen in der Ukraine ohne vorheriges Abkochen absolut nicht möglich wäre.

Können sich auch Privatpersonen an der Refill-Initiative beteiligen?

BUSCHBECK: Nein, nur Läden mit einem Wasserhahn und mit klaren Öffnungszeiten können Refill-Station werden. Dabei ist es egal, ob Café, Apotheke, Arztpraxis, Steuerberater, Sportstudio oder Schuhladen. Das sind einfach rechtliche Aspekte. Manche Läden haben übrigens auch gefragt, wie damit umzugehen ist, wenn da jemand zigmal am Tag Danke für das Gespräch. kommt oder gleich mit einem 20 Interview: Matthias Eichardt Liter-Kanister — das obliegt natürlich immer noch dem Ladenbesitzer, da die Grenzen zu ziehen.

Weitere Informationen: www.refill-deutschland.de Noch zum Wasser selbst: Viele www.refill-deutschland.de/ begegnen dem Leitungswasser jena/ ja nach wie vor mit Argwohn Kontakt: und greifen ganz bewusst zum Refill.Jena@gmail.com gekauften Flaschenwasser. Das

Fotos: Christopher Dütsch, Refill Jena

Was genau steckt hinter »Refill«?

TINO BUSCHBECK: Hinter »Refill« steckt der Wunsch, dem vorherrschenden Plastikwahnsinn aktiv und bewusst ein Ende zu bereiten und auf die Ressourcenverschwendung und Verschmutzung durch Plastikmüll hinzuweisen. Um dies zu erreichen, macht sich Refill dafür stark, dass Läden als RefillStationen Menschen auf Nachfrage mitgebrachte Trinkgefäße kostenlos mit Leitungswasser befüllen. Je mehr Leute sich dem Refill-Konzept anschließen, umso weniger Plastik wird verbraucht und umso weniger Müll erzeugt. »Refill« selbst versteht sich dabei komplett als Non-Profit-Organisation von Privatpersonen, die in ihren jeweiligen Städten ehrenamtlich jeweils die Initiative ergreifen. Das funktioniert mittlerweile europaweit, mit insgesamt mehr als 5.200 beteiligten Stationen.

TINO BUSCHBECK von der Initiative Refill Jena: »Wir müssen heute die Natur schützen, damit unsere Kinder morgen gesund leben können!«

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Foto: Axel Martens

| LESUNG |

Doppellesung vom Allroundtalent MAX GOLDT

HUMOR BIRGT ER IN SCHIER UNENDLICHER VIELFALT IN SICH und weiß diesen schon seit mehreren Jahrzehnten

auch höchst erfolgreich in Worte zu fassen. Am 21. und 22. Oktober trägt Max Goldt im Jenaer Theaterhaus Altes und Neues aus seinem breiten Schaffenspotpourri vor. »Dass Max Goldts Werk sehr komisch ist, weiß ja nun jeder gute Mensch zwischen Passau und Flensburg. Dass es aber, liest man genau, zum am feinsten Gearbeiteten gehört, was unsere Literatur zu bieten hat, dass es wahre Wunder an Eleganz und Poesie enthält und dass sich hinter seinen trügerischen Gedankenfluchten die genaueste Komposition und eine blendend helle moralische Intelligenz verbergen, entgeht noch immer vielen, die nur aufs Lachen und auf Pointen aus sind. Max Goldt gehört gelesen, gerühmt und ausgezeichnet.« Besser als wie hier durch den Schriftstellerkollegen Daniel Kehlmann geschehen, kann man das literarische bzw. kolumnistische Schaffen und Wirken des Schriftstellers und Kolumnenkönigs Max Goldt eigentlich kaum treffen — allenfalls noch ergänzen, wie unlängst durch die Westfalenpost geschehen: »Nur wenig geht über die Texte von Max Goldt, höchstens die Lesung der Texte von Max Goldt durch Max Goldt. Besser geht’s nicht.« Max Goldt, geboren 1958 in Göttingen und lebhaft in Berlin, gilt als Pionier für Humor und Sprachgefühl, egal ob als Schrift-

steller, Satire-Kolumnist bei der »Titanic« oder Hitmaschine mit »Foyer Des Arts«, wo er mit dem zum Hit gereiften »Wissenswertes über Erlangen« bereits 1982 unsere fränkische Partnerstadt besang. Mittlerweile hat er eine Vielzahl Bücher geschrieben, diverse Hörbücher aufgenommen, vierzehn Comicbände »Katz & Gold« veröffentlicht und den medialen Äther sicher schon mit mehreren Hundert Kolumnen gefüttert. Als Vortragender eigener Texte bereist er nicht selten den deutschen Sprachraum — ins ­Jenaer Theaterhaus kommt er als Gast des Kassablancas diesen Monat gleich für zwei Lesungen: am 20. und 21. Oktober. Und wer um die Qualitäten von Max Goldt weiß, erkennt auch sofort, dass es selbst bei zwei Veranstaltungen immer noch höchste Not tut, sich beim Kartenvorverkauf zu sputen … (jüg)

Max Goldt liest 21./22.10.2020, Theaterhaus Jena Beginn jeweils 20 Uhr www.kassablanca.de www.theaterhaus-jena.de

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| MEIN LIEBSTES DING |

» Bei dieser Marke bleibe ich!« WAS DAS ›LIEBSTE DING‹ VON UWE HOFFMANN IST, gibt sich bereits auf den ersten Blick zu erkennen: Škodas in allen Typen, Jahrgängen, Formen und Farben

Das WWWW des Liebhabers: Wer: U we Hoffmann

Es kann einem schon ein »Wow!« über die Lippen kommen, wenn man das 1. Deutsche Škoda-Museum im kleinen Örtchen Stiebritz bei Jena betritt. So viele Oldtimer — ca. 50 an der Zahl — hätte man nie und nimmer in dem unscheinbaren Bau vermutet. Den erstaunten Blick der Gäste des privat geführten Museums scheint Betreiber Uwe Hoffmann schon zu kennen, denn schmunzelnd sagt er gleich: »Kommen Sie mit, wir schauen uns erst einmal um. Fangen wir doch einfach beim ältesten Modell an!« Daraufhin geht es quer durch die 500 m2 große Halle, bis wir am betagtesten Fahrzeug der Sammlung ankommen. Stolz erklärt Uwe Hoffmann: »Das ist ein Škoda Popular 4, Baujahr 1938, Halbcabrio-Variante. Ein wahres Schmuckstück« und zeigt auf die Reihen der anderen Autos. »Die stehen alle nach Baujahr geordnet, man kann also schön die Entwicklung der Fahrzeuge ablaufen.« Was direkt auffällt: die meisten Fahrzeuge sind nicht restauriert. Auf Hochglanz polierten Lack und Chrom sucht man hier vergebens. »Das muss auch genauso sein«, erklärt der eigentlich gelernte Bäckermeister. »Denn das sind gelebte Autos. So wie die Wagen zum Schluss gefahren wurden, so sollen sie auch bleiben. In manchen Fahrzeugen liegt dann eben noch eine Zeitung oder eine alte Zigarettenpackung aus dem jeweiligen Jahrzehnt. Und das hat seinen ganz besonderen

Reiz. In einer originalen Patina steckt eben Geschichte.« Wie kam es denn zu dieser Leidenschaft für Škoda? »Das ist wirklich ein bisschen kurios. Ich hatte immer mit Škoda zu tun, selbst als Kind. Im Freundes- und Bekanntenkreis meines Vaters fuhren alle diese Marke, wir selbst besaßen kein Auto. In meinen Kinderjahren sind wir einmal umgezogen und der neue Nachbarn war KFZ-Meister — spezialisiert auf Škoda. Warum auch immer der Zufall das so geregelt hat. Aber mir haben die Autos auch wirklich gefallen. Schon als kleiner Junge wusste ich: ich bleibe bei dieser Marke«, lacht Uwe Hoffmann.

Doch selbst wenn man großer Fan einer Automarke ist, heißt das ja nicht automatisch, dass man diese sammelt — geschweige denn ein Museum errichtet. »Die Sammelleidenschaft ist in der Wendezeit zu finden. Quasi in der Stunde null nach dem Mauerfall habe ich eine Abschleppfirma gegründet. Damals kam es oft vor, dass die Leute sich in der BRD ein neues Auto gekauft haben und ihre alten Ost-Fahrzeuge einfach in den Straßen von Jena stehen ließen. Irgendwann hat die Stadt natürlich den berühmten roten Punkt zur Entsorgung draufgeklebt und ich habe die Fahrzeuge mit meinem Unternehmen zur Entsorgung gebracht.« An dieser Stelle wird der Autoliebhaber etwas nachdenklich. »Das muss man sich mal überlegen. Auf die Autos

Was: 1 . Deutsches Škoda-Museum Seit wann: seit 2005 Wo: S tiebritz bei Jena

hat man mitunter über ein Jahrzehnt gewartet, die haben zudem ein kleines Vermögen gekostet. Und dann hat man sie einfach stehen lassen. Klar, die Fabrikate der westlichen Hersteller mögen technisch besser gewesen sein, trotzdem ist das für mich nicht nachvollziehbar. Aber irgendwann habe ich mir gesagt: was für schöne Autos dass doch teilweise sind. Die kann man nicht einfach so verschrotten! Einige Fahrzeuge habe ich dann den Vorbesitzern abgekauft, bevor sie in der Schrottpresse landeten.« LANGE TRADITION Wie viele andere Autobauer auch, startete Škoda einst als Fahrradhersteller — und das bereits im Jahre 1895. Genau zehn Jahre später wurde das erste Automobil gefertigt. Damit gehört Škoda zu den ältesten Unternehmen der Autobranche. »Das macht mich immer ein bisschen traurig, wenn ausschließlich nur von der deutschen Automobilhistorie gesprochen wird. Auch Škoda blickt auf eine lange Tradition zurück und hat eine richtig große und teilweise sehr erfolgreiche Geschichte hinter sich. Und gerade durch die DDR gehörten viele der Autos, die hier im Museum zu sehen sind, mit zum deutschen Straßenbild dazu.« Während wir weiter durch die Halle laufen und die Fahrzeuge bewundern — Uwe Hoffmann weiß zu jedem Modell Interes-

Fotos: Michael Stocker

werden alle Oldtimerund Škodafans glücklich – denn hier befindet sich das 1. Deutsche ŠkodaMuseum voll mit wahren Schätzen tschechischer Automobilkunst. Wir haben das privat geführte Museum einmal besucht.

IM BESCHAULICHEN STIEBRITZ KURZ HINTER JENA

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santes zu berichten — stellt sich natürlich eine Frage: wieso gerade ein Museum? »Den Traum hatte ich schon länger. Aber ich habe mir selbst eine Bedingung gestellt: ohne Halle geht nichts! Die Fahrzeuge bleiben nicht unüberdacht und damit in Gefahr, zu verrotten.

Ich bin also jahrelang herumgefahren und habe nach einem passenden Objekt gesucht.

Als ich diese Halle hier gefunden habe, hat schlussendlich auch meine Frau ihren Segen gegeben und gesagt: Na los, dann erfülle Dir deinen Traum«, schmunzelt der Museumsbesitzer.

Aber ein Museum gründet man ja nicht so nebenbei. »Richtig, ein paar Formalitäten waren schon noch zu klären. Den Markennamen durfte ich zum Beispiel nicht einfach so verwenden, da musste eine Lösung her. Ich bin also auf der Leipziger Automobilmesse zum Škoda-Stand gegangen und habe mich und mein Anliegen vorgestellt. Dafür habe ich sogar eine kleine Präsentation angefertigt«, lacht Uwe Hoffmann. »Anschließend habe ich aber erst einmal ein gutes Jahr nichts von Škoda gehört. Da dachte ich schon, die haben das als Spinnerei abgetan und wieder vergessen.« Doch irgendwann klingelte das Telefon und der Automobilhersteller schickte einen Vertreter vorbei. »Dieser lief durch die Halle, gab mir die Hand und sagte: Spitzensammlung, das geht klar! Und so feierte ich 2005 die Eröffnung. Seitdem werde ich auch von Škoda unterstützt. Einige der zahlreichen Requisiten wurden mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt.«

| WISSEN |

Hätten Sie’s gewusst?

NÜTZLICH WIE EIN SCHOKORIEGEL für Zwischendurch: Stadtmagazin 07 verbreitet unnützes Wissen. Bitte miteinander teilen und schmecken lassen!

1149 Aus der Borke bestimmter Bäume kann man Aspirin gewinnen.

1150 Die ägyptischen Pyramiden waren anfangs mit polierten weißen Kalksteinplatten verkleidet.

1151 Der Karokönig im Skatblatt soll Julius Caesar darstellen, der Herzkönig Karl den Großen.

1152 In 62 Ländern der Welt gilt Linksverkehr.

1153 Das Wort Himalaya kommt aus dem Sanskrit und bedeutet »Heimat des Schnees«.

1154 Der Hamburger Moldauhafen ist bis 2028 an die Tschechische Republik verpachtet.

1155 Der 18. Oktober ist der Internationale Tag der Krawatte.

1156 Die Grenzlinie zwischen Tag und Nacht wird in der Astronomie ›Terminator‹ genannt.

CIRCA 50 OLDTIMER-ŠKODAS versammelt der Liebhaber in seinem privat geführten Museum

Regelmäßig geöffnet hat das Museum aber nicht. »Ich mache eigentlich nur an zwei Feiertagen auf. Zum 1. Mai — was dieses Jahr wegen Corona leider nicht geklappt hat — und zum 3. Oktober. Dann treffen sich hier Oldtimerfreunde und Škodabegeisterte und es wird eine Menge gefachsimpelt. Aber die Türen öfter für Besucher zu öffnen — das geht nicht, weil ich mittlerweile als Fernfahrer unterwegs und somit die ganze Woche nicht zu Hause bin.« Das muss aber nicht heißen, dass das ewig so bleibt. Uwe Hoffmann lacht: »Stimmt, irgendwann gehe ich in Rente — und dann schauen wir mal.« (mst) Weitere Infos zum 1. Deutschen Škoda-Museum sind zu finden unter www.skoda-museum.de!

1157 In der deutschen Sprache gibt es mehr als 600 Synonyme für »sterben«.

1158 Die Romanautorin Virginia Woolf schrieb alle ihre Bücher im Stehen.

1159 Der menschliche Körper enthält genug Carbon, um daraus theoretisch acht Bleistifte herstellen zu können.

1160 Mangos sind die weltweit meistverzehrten Früchte.

1161 Südindische Zebrarennschnecken bewegen sich im Dunkeln schneller als im Hellen.

1162 Eis wird bei Temperaturen unter minus 200 Grad Celsius wieder flüssig.

1163 Zwanghafte Nutzung von Fäkalsprache wird als Koprolalie bezeichnet.

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| AUSSTELLUNG |

Der Feldherr und der Philosoph: Eine denkwürdige Begegnung im Jahr 1806 ANLÄSSLICH SEINES 250. GEBURTSTAGES widmet sich das Romantikerhaus derzeit mit einer Ausstellung der bedeutsamen Jenaer Zeit Georg Wilhelm Friedrich Hegels – und dessen nachhaltiger Faszination für Napoleon und die Französische Revolution.

ILLUSTRATION AUS DEM HARPER’S MAGAZINE, 1895: Hegel begegnet auf Jenaer Pflaster leib-

haftig dem »Weltgeist zu Pferde«

tes« erscheinen konnte. Klaus Vieweg sieht in der Schrift den zweiten, geistigen Schlag gegen die alte (Denk-)Ordnung, nachdem Napoleon ihr zuvor bereits einen militärischen versetzt hatte. Obwohl Napoleon seinen Verehrer sicher nicht wahrgenommen hat und obwohl es eine rein zufällige Begegnung war, hat sie dennoch in der Rückschau eine geradezu symbolhafte Bedeutung.

Hegels Jenaer Zeit steht im Zentrum der aktuellen Ausstellung im Romantikerhaus: »Abenteuer Denken. Der Jenaer Hegel«. Sie ist bis zum 15. November zu sehen (dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags zusätzlich bis 20 Uhr). (fgo) Weitere Informationen: www.romantikerhaus-jena.de

Theaterhaus Jena im Kassablanca:

STADT DER ENGEL oder THE OVERCOAT OF DR. FREUD nach Christa Wolf Ab 30. Oktober 2020 im Kassablanca · www.theaterhaus-jena.de

Abb.: Wikipedia, Städtische Museen Jena, Sammlung Schulenburg

1801 hatte sich Georg Wilhelm Als Anhänger Napoleons, Friedrich Hegel — damals noch in dem er den Staatenreforvöllig unbekannt — in Jena mer und den Herausgeber niedergelassen. Er war dades »Code civil« (1804), eines mit seinen Freunden aus dem modernen bürgerlichen GeTübinger Stift, Hölderlin und setzbuches sah, war es Hegel Schelling, nachgefolgt, aber vergönnt, sein Idol in Jena gewiss nicht ohne besondere leibhaftig zu erleben. Als der Erwartung an das »SaalaFeldherr am Abend vor der then«, das damalige Zentrum Schlacht, also am 13. Oktober der Philosophie. Dank eines 1806, über die Johannisstraväterlichen Erbes konnte er ße die gerade besetzte Stadt sich als Privatdozent und Univerließ, um sich zu seinen versitätsprofessor auch ohne FRIEDRICH SEBBERS: Porträt Truppen auf die Höhe beim Gehalt hier niederlassen. des Philosophen Hegel, Druck- Landgrafen-Berg zu begeben, In Jena gewannen Grund- grafik, 1828 / um 1850 ritt er an Hegel vorüber. Diezüge seine Denkens Kontuser sprach später davon, die ren: »In Jena wurde Hegel zu Hegel«, so Klaus »Weltseele zu Pferde« gesehen zu haben.

Vieweg, der aus Anlass von Hegels 250. GeBei dieser Gelegenheit hatte er möglicherburtstag eine umfang- und kenntnisreiche weise das Manuskript für sein wohl bedeuBiografie vorgelegt hat. Vieweg bezeichnet tendstes Buch bei sich, um es vor Verlust Hegel als »Philosophen der Freiheit« — und durch eine dann tatsächlich auch eingetretatsächlich blieb Hegel zeitlebens Anhänger tene Plünderung zu schützen. Am Tag der der Französischen Revolution und der in ihr Schlacht sandte er seinen Text an den Verlag, erkämpften bürgerlichen Grundrechte. so dass 1807 die »Phänomenologie des Geis-

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| AUSSTELLUNG |

Obscura Naturell

JOULE WEISZ, Obscura Naturell — No.20, 2020

Das Café Schillerhof zeigt derzeit ein ungewöhnliches Fotoprojekt der Weimarer Bauhaus-Künstlerin Joule Weisz.

Foto: Joule Weisz

OBSKUR UND FASZINIEREND:

Mit Rückbesinnung auf die Natur haben sich für Joule Weisz in und um Jena weite Blicke sowie faszinierenden Kleinode aufgetan, welche die Künstlerin mit gekonntem Auge für den Bildausschnitt und mit Liebe zum Detail eingefangen hat. Die entstandenen Motive sind anschließend von ihr gespiegelt arrangiert worden, ohne dass dabei grundlegend etwas an den Originalen verändert wurde. So lässt sich, wenn gewünscht, in allen Fotografien noch das Ausgangsbild wiederfinden.

Doch was sich für die Betrachtenden eröffnet, wenn sie sich auf die Gesamtkomposition einlassen, ist weitaus mehr als ein Vierfaches des Ursprünglichen. Mit jedem Blick scheint sich etwas Neues aufzutun, fast so als würde ein Kaleidoskop weitergedreht werden. Mit jedem Augenaufschlag eröffnet sich eine faszinierende, vom Gesamteindruck geprägte Welt, in deren Details es sich leicht verlieren lässt. Organisch geschlungene bis hin zu grafisch anmutenden Symmetrien verführen zu einer Wanderung hinaus in die Natur und hinein in die ganz individuelle Innenwelt.

1987 in Berlin geboren, gefördert durch ihre Eltern, hat Joule Weisz schon in frühster Kind-

heit ihre Liebe zur Kunst gefunden. Mit 16 Jahren entfachte der Besuch einer Ausstellung ihre Leidenschaft endgültig und sie wusste – Kunst sollte unwiederbringlich ein Teil ihres Lebens sein. Von dem Wunsch getrieben ihre Faszination und Begeisterung weiterzugeben, entschied sie sich für ein praxisorientiertes Kunstpädagogikstudium an der Bauhaus Universität Weimar.

Geprägt durch die vielseitige Ausbildung ihres projektbasierten Studiums, hat sie ihr facettenreiches Repertoire, welches sie in frühen Jahren als Manko empfand zu ihrer persönlichen künstlerischen Stärke avancieren lassen. Sie beschäftigt sich neben der Fotografie auch mit Malerei, Zeichnung, Streetart und Performance sowie mit der altehrwürdigen Buchbinderei und sucht immer wieder nach neuen Kombinationen, Formen und Wegen in ihrer Ausdrucksweise. (fgo)

Joule Weisz — »Obscura Naturell« noch bis 31.10.2020 Café Schillerhof Helmboldstr. 1, 07749 Jena täglich ab 15 Uhr (bis ca. 22 Uhr)

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| 30 JAHRE KASSABLANCA |

»OHNE PROBEN GANZ NACH OBEN«,

war das interne Motto der legendären „Falkenhorst-Show“, mit der Rainald Grebe und René Marik im Kassablanca ein Stück TheaterGeschichte geschrieben haben. Bei unserem Treffen in Berlin erzählen die beiden Star-Comedians, wie sie in Jena gelandet sind, wieso es die wichtigsten Jahre ihrer Karriere wurden – und weshalb es zu einem unrühmlichen Ende kam.

RENÉ MARIK UND RAINALD GREBE

Ihr habt zur gleichen Zeit an der Filmhochschule Ernst-Busch in Babelsberg studiert und dort mit Diplom im Puppenspiel abgeschlossen. Ihr seid fast gleich alt, stammt beide aus der westdeutschen Provinz (Westerwald und Siegerland) und wart zwischen 2000 und 2004 am Theater Jena beschäftigt. Beschreibt bitte mal, wann und wie die ersten Begegnungen zwischen euch so waren!

RENÉ MARIK: Ich war im dritten Studienjahr. Wir inszenierten gerade Goethes Faust mit Puppen. Meine Dozentin war Claudia Bauer, die später künstlerische Leiterin am Theater Jena geworden ist.

RAINALD GREBE: Ich war schon raus aus der Uni. RENÉ: Aber er hat den Faust gespielt. Tilla Kratochwil, die dann auch Schauspielerin in Jena wurde, spielte Gretchen. Und dann gab es drei Mephistos, ich war einer davon.

Später bei unserer Diplominszenierung war Claudia Bauer ebenfalls Regisseurin. Sie hat sich im Jahr darauf in Jena beworben und uns beide praktisch mitgenommen.

René, du hast auch mal gesagt, dass es für dich eine große Befreiung war, nach Berlin zu gehen und die westdeutsche Provinz hinter dir zu lassen. Wie war es, dann in Jena anzukommen?

RENÉ: Das war schon ’ne krasse Entscheidung. Denn ich hab Berlin geliebt, oder lieb’s auch immer noch. Ich hab damals ein Haus besetzt, hier in Friedrichshain, und dann wegzugehen, nach Jena — wo ist das überhaupt? Noch nie gehört!

RAINALD: Mir ging’s anders.

RENÉ: Ich hab das nur gemacht, weil ich Bock auf das Theater und die Leute hatte, auf Claudia und die anderen. Nach einem Jahr fand ich es dann auch toll in Jena. Aber erstmal war es so: Theater geil, ansonsten furchtbar. Danach hab ich mich in die Stadt verliebt,

muss man sagen, bin da auch immer noch gerne und habe da auch immer noch Freunde.

ins Oberstübchen gegangen und hab da gearbeitet.

RENÉ: Genau, in den Falkenhorst! Das war so ein winziges Dachkämmerchen neben dem Malsaal. Das hieß vorher schon so.

Und da …

RAINALD: ... da hab ich dann Pläne ausgeheckt. Man muss dazu sagen, dass wir auch noch eine andere ›Nebenbei-Reihe‹ hatten, die hieß »Weltdramatik«. Da hatte der Dramaturg, der damals da war, die Idee: Schauspieler lesen neue Dramatik. Auf der Unterbühne war das. Hat keine Sau interessiert.

RENÉ: Echt, da kann ich mich gar nicht mehr dran erinnern. Musste ich da auch lesen? Weil ich kann ja nicht lesen.

RAINALD: Na, vielleicht warst du befreit.

Der Dramaturg war jedenfalls ganz geknickt, dass das nicht läuft. Aber unsere ›BummsShow‹, die wollten alle sehen, haha.

Rainald, du hast dich selbst mal als »Provinzdödel aus gutem Haus« beschrieben.

Wie war dein Ankommen in Jena?

RAINALD: Anders als bei René, vielleicht weil ich schon länger mit dem Studium fertig war. Wenn man nicht so richtig Arbeit hat, kann Berlin ziemlich scheiße sein. Wir hatten uns große Hoffnung gemacht, dass wir als freie Truppe den Weltmarkt erobern — und es passierte: nichts. Wir mussten plötzlich für einen Proberaum bezahlen, jemanden für die Werbung engagieren und so weiter. Man war nur mit organisatorischen Dingen beschäftigt.

Und dann kackte die erste Inszenierung ab.

Es war ziemlich schlimm. Deshalb war das Ankommen in Jena eher so: Ah, es geht was Mit »Bumms-Show« meinst du die »Falkenlos! Dürfen wir das denn? horst-Show«?

RAINALD: Ja. Das war auch für die SchauDu hattest die Schnauze voll von Berlin? spieler gedacht, damit man einmal im Monat RAINALD: Ja. Alle redeten über ihre Pro- einfach loslassen und Blödsinn machen kann. jekte und was sie grad machen. Der probt gerade hier und der macht gerade das. Und wir Das Konzept bestand also aus Outtakes hatten nichts, oder wenig. Deshalb war Jena aus den Proben für andere Stücke? erstmal so ’ne Befreiung: Ja, jetzt raus hier, RAINALD: Das hat sich alles nach und Arbeit! Ich hab Jena gar nicht so sehr als Pro- nach entwickelt. Aber der Frosch war von vinz gesehen. Meine kleine Vorstadt da bei Anfang an dabei!

Köln, die war ja noch viel kleiner. Jena hat Geschichte. Und jetzt darf ich hier arbeiten Günther Falkenhorst? und ich geb alles dafür! Das war so mein AnRENÉ: Ja. In der Regel gab es ein Thema. satz. Also ich hab mich da voll reingehangen Rainald hat das immer ausgeheckt. Und dann und war glücklich. Denn Berlin war zu groß. hat jeder für sich überlegt, was man so maUnd ich verwirrt. chen könnte. Da ich ja eigentlich Puppenspieler bin, aber fast gar nichts mehr mit Puppen Wolltest du von Anfang an nicht nur Schau- machte, hab ich diesen Frosch genommen, spieler, sondern auch Dramaturg in Jena der noch aus Studienzeiten bei mir rumlag, werden, Rainald? und hab den Herrn Falkenhorst genannt.

RAINALD: Nee. Aber wir haben in den ersten zwei Jahren zwei Dramaturgen ver- Herr Falkenhorst hatte also ein Vorleben? schlissen. Und dachten, bevor dann wieder RENÉ: An der Ernst Busch hatten wir für irgendjemand herkommt, lösen wir das in- ein Szenenstudium mal Romeo und Julia mit tern. Und ich hatte auch Bock. Ich bin dann vier Kermit-Fröschen gespielt. Die hatten wir

Fotos: Uli Kaufmann, Martin Gommel

Die Zwei von der Bumms-Show

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einfach im Comicladen gekauft. Ich kann keine Puppen bauen, das interessiert mich auch überhaupt nicht, also hab ich genommen, was da war.

RAINALD: Die Klammer der FalkenhorstShow war ja, dass der Frosch und ich moderieren.

RENÉ: Wobei man sagen muss, Rainald hat hauptsächlich moderiert, und der Frosch hat ab und zu dazwischen gequakt.

RAINALD: Du hast den Anfang gemacht, oder, den Anchorman?

RENÉ: Ja, nicht viel mehr. Aber irgendwann kam dann der Maulwurf dazu und Kalle, der Eisbär. In der Regel war das so, dass ich mir morgens unter der Dusche überlegt hab, was ich abends mache, deswegen waren die Requisiten auch alle nur so doof aus Pappe ausgeschnitten. Einmal haben wir versucht, die »Falkenhorst-Show« zu proben.

RAINALD: Die erste Show.

RENÉ: Da hatten wir ein bisschen mehr Zeit.

RAINALD: Eine Woche haben wir geprobt.

RENÉ: Und das war furchtbar. Grottenscheiße. Ab da war das Prinzip: Ohne Proben ganz nach Oben!

RAINALD: Also, einmal treffen musste schon sein. Den Ablauf und die Songs einmal durchmachen. Und dann hat sich das über die Jahre entwickelt. Wir wurden da richtig gut manchmal. Aber die erste Idee war schon eher, dass das so eine Art Abbruchhalde ist, das stimmt schon, eine Resterampe für das, was wir sonst so machen.

Habt ihr eine Idee, warum gerade das so gut eingeschlagen ist?

RAINALD: Weil es Freude bereitet.

RENÉ: Ich glaube gerade dadurch, dass es nicht geprobt war. Das hat man natürlich gemerkt. Das war Pleiten, Pech und Pannen.

Von vorn bis hinten ging alles schief. Immer.

Aber es waren auch immer tolle Leute auf der Bühne, die das retten konnten. Und das war das Besondere, dass du als Zuschauer merkst: Das entsteht alles jetzt gerade in diesem Moment, ohne Netz und doppelten Boden und wird danach nie wieder so passieren. Wir hätten nie die gleiche Show nochmal in Zwickau oder Gera spielen können.

Herr Falkenhorst, Kalle und der Maulwurf — das sind bis heute deine Akteure geblieben.

RENÉ: Ja, absolut. Kalle war so ein Kuscheltier von Claudia, der lag bei ihr rum und irgendwann hab ich ihn mit eingebaut in die »Falkenhorst-Show«. Und den Maulwurf hat ein dänischer Student hier in Jena gebastelt, Nis Sögart, für das Stück »Die Eingeborene« von Franz Xaver Kroetz. Der Maulwurf hat es letztlich aber nie auf die Bühne geschafft …

RAINALD: … das war dann so ein Fall für unsere Resterampe …

RENÉ: ... Nis hatte mir den da gelassen.

Das war ja nur so ein bisschen Plüsch und Schaumstoff mit Spaghetti-Armen …

RAINALD: Und dann kam er ganz groß raus!

RENÉ: Das Ding ist, die Figuren sind mir jede für sich ans Herz gewachsen. Und dann bin ich auch nicht so, dass ich mich hinsetze und überlege: Ah, jetzt könnte noch das lustige Wiesel dazukommen, und das könnte dann so und so sein. Ich muss irgendwas finden, irgendwas in der Hand haben und denken: Guck mal, das ist ja lustig!

Rainald, gab es in deiner Zeit in Jena Dinge, die entstanden sind, die heute noch in deinem Repertoire sind?

RAINALD: Ich hab mein erstes Solokonzert 2004 in Jena gegeben, das »Abschiedskonzert«, wie dann auch mein erstes Album hieß. Vorher hatte ich nie einen ganzen Abend allein gemacht.

Warum war die »Falkenhorst Show« eigentlich zuerst im Theatercafé?

RAINALD: Das war naheliegend. Das Kassa war noch gar nicht auf dem Plan bei uns.

RENÉ: Und war natürlich auch erstmal viel zu groß. Wir dachten, mal gucken ob überhaupt jemand kommt. Aber nach zwei, drei Shows ist das Ding explodiert. Das Theatercafé hat einfach nicht mehr ausgereicht, ist aus allen Nähten geplatzt.

RAINALD: Und die Bühne war dafür nicht geeignet. Diese Show-Atmosphäre mit Rauchen und Trinken konnte man da nicht herstellen. Und, wie viel passten ins Kassa rein? 100, 200? Das war von vornherein immer rappelvoll.

RENÉ: Ich weiß gar nicht, ob es Karten im Vorverkauf gab, auf jeden Fall war da immer eine ewige Schlange, und alle wollten noch irgendwie rein und das war so …

RAINALD: ... wie man sich das wünscht.

RENÉ: Die Anfangszeit war auch später, 9 oder 10 Uhr. Also nicht die klassische Theaterzeit um 8 oder so. Vor kurzem war ich übrigens in Rüsselsheim und habe mich mit unserem damaligen Jenaer Schauspielkollegen Holger Kraft getroffen. Er hat mir Aufnahmen gezeigt, die er damals im Backstage mit seiner Videokamera gemacht hat.

RAINALD: Backstage beim »Falkenhorst«?

RENÉ: Ja, alle schön mit Sektchen ...

RAINALD: Ich nicht!

RENÉ: ... und völlig total drüber.

Uuuuh. Kann man die Aufnahmen mal sehen?

RENÉ: Nee, das möchte niemand sehen.

Das ist nur für uns lustig. Auf den Fotos von damals, das ist merkwürdig zu sehen für mich. Sieht aus als wären wir heute hundert Jahre alt, und damals zwölf.

RAINALD: Das legendäre Backstage vom Kassa! Die Assel-Sofas und Kühlschränke, das Geschreibsel an der Wand.

RENÉ: Und das geile Catering immer!

RAINALD: Das war natürlich wirklich geil! Der Koch hieß Socke. Ganz fein immer.

Opulent!

RENÉ: Das waren wir aus dem Theater gar nicht gewohnt.

Warum seid ihr dann weggegangen aus Jena?

RENÉ: Weil wir mussten.

RAINALD: Es gab Streit, tatsächlich, richtig fiesen Streit.

RENÉ: Intrigen kann man sagen.

RAINALD: Eigentlich wären wir noch ein Jahr länger geblieben. Ich dachte, Dramaturg, das kann man drei Jahre machen, dann sind insgesamt auch sechs Jahre um, und dann reicht’s auch mit der kleinen Stadt. Aber das wurde uns nicht gestattet.

RENÉ: Ich glaube, letztendlich war das einfach ein Fall von ausgeprägtem Machismo.

Die Gesellschafter haben zusammen Zigarre geraucht und Rotwein getrunken und sind einfach nicht mit Claudia zurechtgekommen.

Das Theater hatte damals eine Auslastung von sowas wie 90 Prozent. Davon träumen andere Häuser. Es gab ständig überregionale Presse, wir waren in der Stadt sehr beliebt.

Weil alte weiße Männer mit Befindlichkeiten nicht mit ’ner starken Frau klar gekommen sind, haben die uns gekantet.

RAINALD: Die »Falkenhorst-Show« mochten die auch nicht. Naja, der Abgang war unrühmlich.

Ein kurzes Fazit eurer Zeit in Jena?

RAINALD: Eine tolle Zeit! Ich kam zurück nach Berlin und war richtig geerdet. Ich konnte sagen: das mag ich oder mag ich nicht.

Das war so eine innere Stärke, eine Normalität im Zugriff auf die Dinge. Das hat mir Jena gegeben.

RENÉ: Jena hat den Grundstein gelegt für alles. Es war eine sehr intensive Zeit, wo man herumprobieren und herausfinden konnte: Wer bin ich, was liegt mir, was will ich?

Thomas, vielen Dank für das Gespräch.

Interview: Christian Gesellmann

CHRISTIAN GESELLMANN

Das »Kassablanca« feiert dieses Jahr seinen 30. Geburtstag! Ein Jahr lang werde ich mich aus diesem Anlass als Stadtschreiber mit all den Menschen treffen, die diesen einzigartigen Verein und Club geprägt haben, und ihre Erinnerungen aufschreiben – und natürlich mit euch teilen: auf dem JenaKultur-Blog, auf Facebook und Instagram und eben auch hier im Stadtmagazin 07.

Welche Geschichten und Erinnerungen verbindet ihr mit dem Kassablanca? Habt ihr noch irgendwo alte Fotos von euch und euren Freunden im Kassa? Ich freue mich auf eure Post an: allesgute@kassablanca.de

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| HISTORIE |

GETRIEBEN VOM WUNSCH NACH SELBSTVERWIRKLICHUNG treibt es

ZU EMIGRIEREN HIESS IM 19. JAHRHUNDERT in der Regel, für immer Abschied von seiner Heimat zu nehmen. Auch Auswanderer J. A. Röbling sollte seine Heimat nie wieder sehen. Hier zu sehen: »Abschied der Auswanderer« von Antoine Volkmar, 1860

J. A. Röblings Weg zum Ruhm Teil 1: Vom Aufbrechen und Ankommen Die Wehmut, die er beim Abschied aus der Heimat empfand, hielt sich in Grenzen. »Heute reisten wir von Mühlhausen ab«, schreibt Johann August Röbling am 11. Mai 1831 in sein Tagebuch, »nahmen Abschied von den Freunden, Verwandten und Bekannten und sagten der heimathlichen Flur Lebewohl, in der Hoffnung, uns in dem westlichen Continente, jenseits des atlantischen Meeres, eine neue Heimat zu gründen, ein neues Vaterland, welches wirklich väterlich handelt.« — Nein, der 25-jährige Mühlhäuser war mit seinem Dasein im »Vaterland« — zu diesem Zeitpunkt ein loser Verbund deutscher Einzelstaaten, das in einem Zustand politischer Knebelung und allgemeiner gesellschaftlicher Repression gefangen schien — so unzufrieden, dass er wie viele andere auch in diesem Land für sich keinerlei Zukunft mehr sah.

Gemeinsam mit seinem wenige Jahre älteren Bruder Karl und gut 40 weiteren Mühlhäusern schloss er sich einer gut 200 Köpfe zählenden Gruppe von Auswanderungswilligen an, die sich ausgehend von Bremen und verteilt auf zwei Schiffe auf den Weg in die ›Neue Welt‹ machten — und damit zum Teil einer Auswanderungswelle wurden, die in den Folgejahren stetig anwachsen und nach der gescheiterten Revolution von 1848 sogar noch um ein Vielfaches in die Höhe schnellen würde. Insgesamt 5,5 Millionen Deutsche sollten letztlich in den Jahren zwischen 1820 und 1920 ihrer Heimat den Rücken kehren, um ihr Glück auf der anderen Seite des Ozeans zu versuchen.

Allen gemein war die Hoffnung, dort, in jenem verheißungsvollen Land der unbegrenzten Möglichkeiten, einen Neuanfang wagen, sich mit Müh’ und Fleiß eine neue

Existenz aufbauen, vielleicht sogar für einen günstigen Preis ein eigenes Stück fruchtbares Land erwerben zu können. Im Gegensatz zu vielen ihrer Mitreisenden, die für ihren ›Neustart‹ ihr letztes Hab und Gut in der Heimat versetzt haben, reisen die beiden RöblingBrüder allerdings mit einem gut gefüllten Scheckbuch voller Erspartem und dem ihnen vorab ausgezahlten elterlichen Erbteil als Startkapital in die Neue Welt. Ihr Plan ist es, zusammen mit bereits vorgereisten Freunden aus Darmstadt zunächst irgendwo im Osten des Landes eine eigene deutsche Kolonie zu gründen und sich mit Landwirtschaft und Viehzucht die Grundlagen für die weitere Zukunft zu schaffen. Selbstbestimmt und ja, vor allem frei von den »vielen hemmenden Einschränkungen und Hindernissen, welche sich jedem Unternehmen in Teutschland von Seiten der bangen Regierung und des zahllosen Beamtenheeres entgegenstellen«, wie Johann August Röbling mit leicht zu erkennendem Verdruss seinem Tagebuch anvertraut. Für ihn, den Auswanderer aus Thüringen, gibt es überdies noch einen weiteren, wenn auch fürs Erste zurückgestellten Beweggrund, auf jene ›unbegrenzten Möglichkeiten‹ zu setzen, für die die Vereinigten Staaten seit eh und je stehen: Röbling hofft, sich hier endlich als der talentierte und gut ausgebildete, von Ideen und Visionen erfüllte Ingenieur, der er ist, behaupten zu können.

RÜSTZEUG UND AUSBILDUNG Als er 25 Jahre zuvor, im Juni 1806, als das jüngste von vier Geschwistern das Licht der Welt erblickt, dürfte Johann August Röbling der Gedanke an den beruflichen Werdegang allerdings noch genauso fern gewesen sein

wie der Entschluss, nach Amerika auszuwandern. In eine Zeit fortwährender Unruhe hineingeboren, die von militärischen Auseinandersetzungen, Besetzung, Truppendurchzügen und Einquartierungen geprägt ist und auch um seine Heimatstadt Mühlhausen keinen Bogen macht, hat er das Glück, in den soliden und gut gesicherten Verhältnissen einer Tabakzüchterfamilie aufzuwachsen. Während sein Vater, dem man nachsagt, dass er nie mehr an einem Tag zu tun pflegt als unbedingt nötig und als Tabakhändler sein bester Kunde ist, seine Aufgabe eher darin sieht, seine Kindern allabendlich mit frei erfundenen Geschichten zu unterhalten, in denen er von ›eigenen‹ Reisen in die entlegensten Regionen der Welt berichtet, sorgt die Mutter dafür, dass ihre Kinder das passende charakterliche Rüstzeug für die Zukunft und natürlich auch eine Ausbildung zur Sicherung des eigenen Lebensunterhalts erhalten. Vor allem ihrem Jüngsten, Johann August, will die ehrgeizige Frau zu beruflichem Erfolg verhelfen.

Als sich abzeichnet, dass der Junge sich zwar in Mathe und Physik durch eine überdurchschnittliche Auffassungsgabe hervortut, in Fächern wie Latein und Religion hingegen ganz und gar nicht glänzt, nimmt sie den 15-jährigen kurzerhand vom Mühlhäuser Gymnasium und schickt ihn stattdessen nach Erfurt ins »Ungersche Institut«. Die private ›Spezialschule‹ des Mathematikers Ephraim Salomon Unger ist seinerzeit weit über Thüringen hinaus bekannt und zieht Matheenthusiasten aus allen Landesteilen an.

Mutter Röblings Investition in ihren Sohn — 100 Thaler Schulgeld pro Jahr — soll sich bald auszahlen: Johann August erhält bei Unger über zwei Jahre hinweg eine exzellente Ausbildung in Algebra und Geometrie, die ihm den Weg zum anschließenden, 1824 angetretenen Studium an der Berliner Bauakademie ebnet. Zwei Semester Theoriestudium und dann noch eins-zwei Jahre zugehöriger Praxisteil: Der angestrebte Baumeistertitel

Abb.: Wikipedia

den gebürtigen Mühlhäuser Johann August Röbling anno 1831 in die Neue Welt. Nach einem eher holperigen Anfang findet er schließlich seinen Platz: als Drahtseilpionier und Großbrücken-Konstrukteur. Eine Thüringer Auswanderergeschichte.

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scheint dem ehrgeizigen jungen Mann in zelung, willkürliche Inhaftierungen und diGriffweite — und doch wird er ihn nie errin- verse weitere Repressalien standen an der Tagen. gesordnung. Verständlich, dass Röbling und sein Bruder Karl schließlich wie viele andere FRUSTRIERENDE ERKENNTNIS auch den Gedanken einer Auswanderung ins Mit etwas Glück erhält er für die Erfüllung Auge fassen — und auch umsetzen. seines Praxisteils eine Anstellung als ›Baukondukteur‹. Im Auftrag der preußischen KOLONISTENTRÄUME Seehandlung, die landesweit den Neubau von Doch der Neustart in Amerika verläuft von 1.000 Kilometern Chaussee-Straße plant, pro- Anfang an anders als geplant. Zwar erreichen jektiert und überwacht er im westfälischen die Auswanderer ohne nennenswerten ZwiRegierungsbezirk Arnsberg ab 1825 den Aus- schenfall nach gut zweieinhalb Monaten die bau der Handelsstraßen — und lernt in den andere Seite des Ozeans, jedoch erweist sich nachfolgenden Jahren den schwerfälligen die ursprüngliche gefasste Idee eines gemeinpreußischen Verwaltungsapparat kennen, samen Siedlungsprojekts bereits bei ihrer der ihn, den kleinen aufstrebenden Ange- Ankunft in Philadelphia als unbrauchbar: Der stellten fortwährend in seinem Bemühungen Darmstädter Teil der Aussiedlergesellschaft, ausbremst und bürokratische Steine in den die auf einem anderen Schiff schon früher anWeg legt. gekommen sind, hat sich, ohne auf die MühlOb es letztlich tatsächlich ein konkretes häuser Gruppe um Röbling zu warten, bereits Ereignis dafür gab, dass der beinahe 25-jähri- in den Süden aufgemacht. Und dessen eigege Fast-Ingenieur im Frühjahr 1831, eigentlich ne Gruppe an Kolonisten ist mittlerweile so unmittelbar vor Abschluss seines ersehnten zerstritten, dass von der am Anfang gut 200 Baumeisterexamens, den Beschluss fasst, alle Köpfe zählenden Siedlerschar in Philadelphia Zelte in der alten Heimat abzubrechen und lediglich noch eine Handvoll übrig ist, die seistattdessen in Übersee eine neue zu suchen, ne Kolonie-Idee weiterhin unterstützen. ist nicht überliefert. Anlass und Grundlage Getreu dem von ihm zu Papier gebrachten dürfte jedoch jene mehrjährige Erfahrung Motto »Wenn man ernstlich will, läßt sich albürokratischer Ernüchterung während seiner les bewirken«, lässt Johann August Röbling Zeit als Baukondukteur im Westfälischen ge- sich davon jedoch nicht entmutigen und erliefert haben — gepaart mit einer in der ersten wirbt in der Nähe von Pittsburgh ein Stück Hälfte des 19. Jahrhunderts zunehmend auf- urbares Land, um darauf seine später »Saxongeladenen, zunehmend unerträglichen gesell- burg« genannte deutsche Kolonie zu begrünschaftspolitischen Atmosphäre, die nahezu den. Und dennoch will sich kein Licht am jegliche individuelle Entfaltung unmöglich zu Horizont zeigen: Die Jahre des Aufbaus sind machen schien. Insbesondere nach der Juli- von steter Mühsal und einer Vielzahl RückRevolution von 1830 im benachbarten Frank- schlägen geprägt und lassen die Vision einer reich ging bei der preußischen Obrigkeit die erblühenden Kolonie immer wieder in Ferne Angst um, der Geist der Revolution könnte rücken. Lange bemüht sich der Kolonievater über den Rhein schwappen und das eigene um eine Besserung der Situation. Als sich Volk infizieren. Entsprechend angespannt nach sechs Jahren — Roebling ist mittlerweile verlief das öffentliche Leben: Zensur, Bespit- 31 Jahre alt, hat eine Familie gegründet und

AUSGANGSPUNKT DES LEBENSWEGS VON J. A. RÖBLING: MÜHLHAUSEN IM NORDWESTEN THÜRINGENS. Hier in einer Ansicht von 1842

JOHANN AUGUST RÖBLING (1806—1869) als

›gemachter‹ Mann um 1855

schreibt sich amerikanischer Staatsbürger fortan mit »oe« — immer noch nicht abzeichnet, dass »Saxonburg« in absehbarer Zeit einen wirtschaftlicher Aufschwung erleben könnte, beschließt der junge Vater, sich außerhalb der Kolonie eine Anstellung als Ingenieur zu suchen. Zunächst ohne Erfolg — dann mit Engagements, die eher Gelegenheitsjobs ähneln. Niemand scheint wirklich auf den gut ausgebildeten Einwanderer zu warten.

Auch all jene verschiedene technologischen Erfindungen, die Roebling sich ›nebenher‹ einfallen und patentieren lässt — etwa einen Funkenfänger für Lokomotiven, verschiedene Sicherheitsventile oder auch einen Pflug — finden nirgends Anklang oder Interesse.

VERMESSUNGSARBEITEN Erst durch die zufällige Begegnung mit einem alten Klassenkameraden aus Ungers Erfurter Mathe-Spezialschule, den es als Auswanderer ebenfalls nach Pennsylvania verschlagen hat, kommt Roebling 1939 an eine Festanstellung — die den Anfangspunkt einer nun doch noch phänomenal verlaufenden Karriere markieren sollte. Als Ingenieur eines Vermessungsteams, welches der Aufgabe nachgeht, die beste Route für eine Eisenbahnverbindung zwischen Pittsburgh und Harrisburg, der Hauptstadt des Bundesstaates, zu ermitteln, reist Roebling wiederholt auch entlang der erst wenige Jahre alten staatlichen Allegheny Portage Railroad, die seinerzeit als Wunder der Ingenieurskunst gepriesen wird. Um die Transportzeiten von Handelsgütern zwischen dem Mittleren Westen und der Ostküste zu reduzieren, hatte man den verkehrswichtigen PennsylvaniaKanal mit jener ›Abkürzung‹ bereichert: Zur Überwindung des sonst umschifften Allegheny-Gebirges wurden sämtliche Flussboote

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DRAHTSEILPIONIER Roebling, der Tüftler erkennt diese Schwachstelle und sieht seine Stunde gekommen: Was wäre, wenn anstelle des verschleißanfälligen Hanftaus ein in ähnlicher Weise aus Drähten geflochtenes Seil zum Einsatz käme? Wie sich schnell zeigt, ist die Idee tatsächlich Gold wert. Was im Harzer Silberbergbau in Roeblings alter Heimat schon seit längerem zum Einsatz kommt, wird hier Anfang der 1840er Jahre zu einem Novum, auf das ganz Amerika nur gewartet zu haben scheint. Nicht nur die Betreiber der Portage

Die ersten Jahre flicht er die oftmals mehrere Hundert Meter langen Drahtseile noch mehr oder weniger ›händisch‹ auf der Wiese hinter seiner Farm, doch irgendwann ist das Auftragsbuch so voll, dass die Drahtseilproduktion in eine Fabrik verlagert werden muss. 1849 errichtet er in Trenton, New Jersey ein Drahtseilwerk, das binnen zweier Jahrzehnte nicht nur die Ausmaße einer Kleinstadt gewinnt, sondern auch zu einem weltweit agierenden Unternehmen heranwächst — und seinen Gründer zu einem schwerreichen Mann macht.

Dieser indes sieht sich trotz allen wirtschaftlichen Erfolgs, den ihm seine Drahtseilproduktion — welche er übrigens fortlaufend weiterentwickelt — in der erblühenden Industrialisierung beschert, nach wie vor von Haus aus weniger als Unternehmer denn als geborener Konstrukteur und Ingenieur mit wahrhaft großen Ideen und Ambitionen.

1849 VON J. A. ROEBLING GEGRÜNDET, Denn längst hat Roebling eine weitere Möggewinnt das Drahtseilwerk in Trenton (N.J.) lichkeit ins Auge gefasst, seine patentierten innerhalb weniger Jahrzehnte die Ausmaße Drahtseile über ihre Transportfunktion hineiner Kleinstadt aus höchst innovativ zum Einsatz zu bringen: Railroad sind begeistert von dem neuartigen, beim Großbrückenbau … (mei) verrottungsfreien, überaus stabilen Seil, in dem sieben jeweils aus 19 Schmiededrähten bestehende Stränge helixförmig miteinander verflochten und verspleißt sind — bald kann Wie J. A. Röbling zu einem der berühmtesten sich Roebling vor Aufträgen kaum noch ret- Brückenbauer im Amerika des 19. Jahrten, mit dem andere Kanal- und Transportge- hunderts wurde, lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Stadtmagazin 07. sellschaften ihn betrauen. | THEATER GERA |

Abb.: Wikipedia

und Last­kähne auf einer Länge von etwa 58 Kilometern mittels Portage-Eisenbahnen über verschiedene schiefe Ebenen im wahrsten Sinne des Wortes den Berg hinaufgezogen und dann auf der anderen Seite wieder herabgelassen. Das ›technologische Wunder‹ verkürzte die Transportzeiten vom Ohio River nach Philadelphia tatsächlich erheblich — statt mehrerer Wochen war man nun nur noch drei bis fünf Tage unterwegs. Es hatte jedoch ein großes Manko: Aufgrund der enormen Betriebs- und Wartungskosten erwies es sich als höchst unrentabel. Insbesondere die an den Schrägseilbahnen verwendeten Seilläufe aus Hanf ließen sich als kostenstarke Schwachstelle ausmachen. Hanf mag zwar eine robuste Faser sein, fürs ganzjährige Portieren von Schiffen über ein Gebirge ist es jedoch nicht geeignet.

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AUCH IN ZEITEN VON PHYSISCHEM DISTANZGEBOT

muss das Theaterpublikum nicht auf Oper verzichten.

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Gleich zwei Kurzopern haben am Freitag, 30. Oktober um 19.30 Uhr Premiere im Theater Gera.

In der opera buffa »Das Telefon oder Die Liebe zu dritt« von Gian Carlo Menotti möchte Ben seiner Freundin Lucy in deren Apartment einen Heiratsantrag machen. Doch jedes Mal, wenn er zu sprechen anhebt, klingelt das Telefon und Lucy hebt ab. So bleibt ihm nichts anderes übrig, als Lucys Wohnung zu verlassen, in die nächstgelegene Telefonzelle zu gehen und von dort aus sein Anliegen vorzubringen.

Die bewegende Mono-Oper »Die menschliche Stimme« von

Francis Poulenc handelt dagegen von einer Frau, die verlassen wurde. Verzweifelt versucht sie am Telefon ihre Beziehung doch noch zu retten. Zunächst spielt sie die Starke, dann verweist sie auf die angeblich glückliche gemeinsame Vergangenheit und schließlich droht sie mit Suizid.

Die Inszenierung liegt in den Händen von Generalintendant Kay Kuntze.

Termine, Infos, Karten: www.theater-altenburggera.de Tel. 0365-8279105

Foto: Ronny Ristok

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September Oktober 2020 2012

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Oktober 2020

| JUBILÄUM |

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›Das macht SiNN‹ IM KOPF UND IM HERZEN JUNG, DYNAMISCH UND OPTIMISTISCH FÜR DIE ZUKUNFT: Die SiNN GmbH feiert im Oktober 2020 das 120-jährige Bestehen

des Unternehmens und lädt alle Kundinnen und Kunden ein, dieses besondere Ereignis mit speziellen Angeboten und Aktionen mitzufeiern.

Im Jahr 1900 wurde die WHG (Westdeutsche Handelsgesellschaft) durch die verschiedenen unabhängigen Modehäuser der SinnFamilien gegründet. Aus dieser Gesellschaft ist über die letzten 120 Jahre die heutige SiNN GmbH entstanden. Die SiNN GmbH hat eine klar definierte Strategie, die Basis für ein erfolgreiches Handeln in den nächsten Jahrzehnten ist: • Persönliche und kompetente Beratung und Betreuung unserer Kundinnen und Kunden.

• Bekenntnis zu national und international erfolgreichen Marken, die Mode und Nachhaltigkeit verbinden.

• Permanente Verfügbarkeit von aktuellster Mode und Bedarfsartikeln.

• Ein modernes (digitales) Einkaufserlebnis kombiniert mit menschlicher Nähe.

• Ein Warenangebot, dass auf die spezifischen Wünsche und Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden in jedem Bekleidungshaus angepasst ist.

• Faire Preise im Vergleich zu den Angeboten im Internet und in Relation zu der angebotenen Qualität, kombiniert mit dem Verzicht auf Produkte, die nicht im Einklang mit unseren Werten in Bezug auf die natürlichen Ressourcen und der Menschlichkeit stehen.

dürfen sich deshalb im Oktober auf spezielle Angebote und Aktionen freuen, die diesem besonderen Anlass gerecht werden. Wir Wir sind davon überzeugt, dass unsere freuen uns auf den kommenden Monat und Strategie den Spaß an Mode, einem indivi- auf die nächsten 120 Jahre, denn ›das macht duellen Lebensgefühl und verantwortliches SiNN‹.

Handeln in sich vereint. Deshalb gehen wir als Unternehmen mit einem positiven Gefühl in die Zukunft und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bekleidungshäusern jeden Tag mit einer erfrischend positiven Haltung auf alle Menschen zu, die uns besuchen. Denn unser Markenauftritt ‘das macht SiNN SiNN‘ ist gleichzeitig die Philosophie unseres Goethestraße 3, 07743 Jena Handels.

Tel. 03641-2890 Unsere Kundinnen und Kunden, die uns www.sinn.com teilweise schon über Generationen begleiten,

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September Oktober 2020 2012

| REISEN |

DIE PLANUNG FÜR DIE FORTFÜHRUNG IHRER PERUREISE MIT MAULTIEREN WAR GERADE IN VOLLEM GANGE – da

kam Corona und die bekannten Folgen, insbesondere für den Urlaubsverkehr. Reisejournalistin Barbara Vetter musste – wie so viele in diesem Sommer – umplanen. Thüringen statt Peru, da fehlte nur noch die tierische Begleitung. So sollte auch für die beiden Jenaer Esel Atlanta und Atlas ein Sommerabenteuer anbrechen …

WIE LÖST MAN die Handbremse?

Frau Vetter, dies war nicht Ihre erste Trekkingtour mit tierischer Begleitung. Was macht für Sie das Reisen mit Tieren und speziell mit Eseln aus?

BARBARA VETTER: Ganz pragmatisch und eigennützig könnte ich jetzt antworten: Sie tragen einen Großteil des Gepäcks. Aber das ist natürlich nur ein Aspekt — wenn auch ein sehr nützlicher. Mit Tieren zu Reisen ist toll und immer auch eine Herausforderung.

Schließlich sind wir auch schon mit Kamelen und Elefanten unterwegs gewesen. Jedes Mal stellt man sich auf die Eigenheiten der Tiere ein. Man hat mit den Tieren eben Reisepartner mit speziellen Bedürfnissen und auf diese muss man Rücksicht nehmen. Das macht mir persönlich unglaublich Spaß, weil so zum Reisen immer eine große Portion an Spontanität und Kreativität dazu kommt. Und, ein weiterer sehr wichtiger Aspekt beim Reisen mit Tieren entsteht: Die Menschen begegnen einem anders. Sie sind offener, neugieriger und damit auch gesprächiger und gastfreundlicher.

HEULIEFERUNG von Bauer Frank aus Reinstädt

Reisen im Ausland große Gastfreundschaft zuteil wurde, dachte ich ehrlicherweise oft: »Ob dir das in Deutschland auch passiert wäre?« Nach knapp vier Wochen Unterwegssein mit den Eseln konnten wir dies eindeutig bejahen. So hieß uns der Bürgermeister von Reinsdorf prompt auf der Gemeindewiese willkommen. Auf dem einsamen Gestüt von Karen Kiffner in Rothvorwerk durften wir im Heuschober übernachten. Bauer Sigurd Weihrauch in Erdmannsdorf unterbrach bei unserem Anblick sofort seine Arbeit und stellte uns für zwei Tage sein Haus zur VerfüKonntet Ihr das auf eurer Tour auch erlegung und ein sympathischer Simson-Fahrer ben? namens Ronny suchte für uns stundenlang VETTER: Unbedingt. Esel sind absolute einen verloren gegangenen Schuh (er war aus Sympathieträger. Wenn mir bei bisherigen dem Eselskorb gefallen).

TOCHTER SABA und Esel

Wer hat Sie dieses Mal begleitet?

VETTER: Oh, das war spannend und einer der großen Vorteile, in der Nähe zu Reisen, denn so konnten uns zahlreiche Freunde abschnittweise begleiten und uns unterwegs auch mal versorgen. Durchweg dabei war meine große Tochter Saba, die mir eine große Hilfe war. Letztlich haben meist sie und ihre Freundin sich um die Tiere gekümmert, sie gepflegt und abends den Elektrozaun aufgebaut. Das war eine neue, schöne Erfahrung für mich.

Hat Ihnen im Vergleich zu Ihren Fernreisen etwas gefehlt?

VETTER: Die knapp 4-wöchige Reise war so spannend und erlebnisreich, dass sie meinen Fernreisen in nichts nachstand. Sie war sicher etwas einfacher, besonders was die Verpflegung angeht. Auch musste sich anfangs das Gefühl des Reisens erst etwas einstellen. Immerhin waren wir gerade einmal in einem Umkreis von 30 Kilometern um Jena herum unterwegs. Ich habe mit der Zeit beMan kennt ja die Mär vom störrischen Esel. merkt, dass ich meine direkte Umgebung gar Wie viel ist da dran? nicht richtig kenne. Wir haben immer wieder VETTER: Esel sind sicher nicht störrisch. Neues entdeckt und sind durch die Esel ganz Das klingt so, als täten sie etwas mutwillig neue Wege gegangen. nicht, um uns zu ärgern. Aber es gibt Situationen, wo ein Esel einfach nicht will. Und Haben Sie Ihre Tour im Vorfeld lange dann geht gar nichts mehr, nicht mal mit den geplant? schmackhaftesten Leckerlis und gutem ZureVETTER: (Lacht) Nein. Der Weg war das den. Wir hatten uns unterwegs noch mit zwei Ziel. Wie auf all meinen Reisen.

Mildaer Eseln zusammengetan, die sich aber absolut weigerten, auf Schotter zu Laufen. Vielen Dank für das Gespräch.

Dann ist einfach Geduld gefragt … Doch die Interview: Nancy Droese

Fotos: Barbara Vetter

Was für eine Eselei!

kostet mitunter Kraft und Nerven. Vor allem dann, wenn das Ende nicht absehbar ist.

Letztlich hilft dann nur selber umzudenken, einen neuen Weg zu suchen. Die Erfahrung machte unterwegs auch ein netter Mann im Anzug, der mit seinem Auto extra angehalten hatte, um uns zu helfen, einen Esel über eine Brücke zu bringen. Letztlich half auch hier nur, einen Umweg in Kauf zu nehmen.

Highlights — September Februar 2012 2020 2012 Termine vormerken!

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Jenaer Jahrmarkt ist jetzt Bunter Markt Der bekannte Markt mit seinem breiten Sortiment an Accessoires, Kleidung, Schuhen und mehr findet seit 5. August in neuem Format statt: immer mittwochs 8 bis 17 Uhr auf dem Jenaer Marktplatz Aktuelle Informationen erhalten Sie jederzeit unter: www.jenakultur.de/maerkte

Neue Sonderausstellung im Romantikerhaus: »Abenteuer Denken. Der Jenaer Hegel« Einer der bedeutendsten Denker in der Jenaer Geistesgeschichte war Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770 — 1831). 1801 siedelte er sich in Jena an, unterrichtete als Privatdozent und Professor an der Universität, lehrte und publizierte gemeinsam mit Schelling, fand Aufnahme in den geselligen Kreisen um Goethe und den Verlagsbuchhändler Frommann. In der Saalestadt entwickelte er

die Grundgedanken seiner »Philosophie der Freiheit« (Klaus Vieweg) und verfasste hier sein wohl wichtigstes Buch, die »Phänomenologie des Geistes«.

Die Ausstellung zeichnet den Lebensweg und die Bedeutung Hegels nach. Den Schwerpunkt bilden dabei die Jenaer Jahre (1801 — 1807).

Bis 15. November, Di–So 10–18 Uhr, Do zusätzlich bis 20 Uhr www.romantikerhaus-jena.de

Abb.: C. Haecker / Olivia Vieweg / JenaKultur

Die Tagungen der ­Zukunft sind hybrid Endlich wieder Veranstaltungen! Bei einem Treffen der Jenaer Tagungsallianz in der Badehalle des Volksbads konnten sich die Teilnehmenden ein Bild davon machen, wie Tagungen unter den aktuellen Hygieneschutz-Bestimmungen aussehen können. Das Jena Convention Bureau hatte die Begegnung organisiert, um das Netzwerk der lokalen Dienstleister zu pflegen und mit ihnen einen

Blick in die Zukunft der Veranstaltungsbranche zu werfen. Die Prognose lautet: Hybride Formate, bei denen reale Events mit virtuellen Inhalten angereichert werden und sich Interessenten online zuschalten können, werden künftig dominieren. Bei der Anpassung an diese Entwicklungen unterstützt das Jena Convention Bureau die Partner der Tagungsallianz.

Kontakt und Informationen: www.jenaconvention.de

Denkmale / Kunst im öffentlichen Raum | Ernst-Abbe-Bücherei | Jenaer Philharmonie | Jena Tourist-Information | KulturArena | Kulturförderung | Kulturpreise | Kunstsammlung Jena | Märkte & Stadtfeste | Musik- und Kunstschule Jena | Romantikerhaus | Sonderprojekte | Stadtmuseum | Stadtteilzentrum LISA | Tourismus | Villa Rosenthal | Volksbad | Volkshaus | Volkshochschule Jena

KINO

LERHOFT IM SCHIL ARK M &A M

Wenn jemand das Leben von Rainer Werner Fassbinder verfilmen kann, dann Oskar Roehler, und wenn jemand dieses manisch sich verbrauchende Genie spielen kann, dann Oliver Masucci. So fulminant beginnt der Oktober im Kino und es geht so weiter, allerdings unter weiblicher Regie.

Keira Knightly beschehrt gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen den Machos der 70er eine Misswahl der ganz anderen Art, und Isabelle Huppert führt die gesamte Drogenszene von Paris vor, inklusive des Dezernats, das diese eigentlich kontrollieren soll. Der deutsche Beitrag des Herbstes trägt ebenfalls eine weibliche Handschrift. Julia von Heinz zeigt mit „Und morgen die ganze Welt“ ein Stück Wirklichkeit ungeschönt und kantig.

Wir sehen uns!

SH

F

LLERHO

IM SCHI

SONDERTERMINE

30.09. 20:00 URLAUB IN DEUTSCHLAND TEIL 1 Theaterhaus 01.10. 20:00 URLAUB IN DEUTSCHLAND TEIL 2 Theaterhaus 06.10. 18:00 HEIM/JUGEND WERKHOF Erziehungszwang-Zwangserziehung 07.10. 20:00 DRIVE 35mm-Kino FILM e.V. 08.10. 18:00 BÜRGSCHAFT FÜR EIN JAHR ErziehungszwangZwangserziehung 10.10. 10:00-20:00 FILMTHUER KURZFILMFESTIVAL 13.10. 18:00 FREISTATT ErziehungszwangZwangserziehung 15.10. 18:00 SYSTEMSPRENGER ErziehungszwangZwangserziehung

Die Misswahl – Der Beginn einer Revolution ab 01.10. bei uns London 1970, Royal Albert Hall. „Ich habe genug von den Emanzen, die behaupten, das sei nichts als ein Viehmarkt“, verkündet der legendäre amerikanische Entertainer Bob Hope als Moderator des alljährlichen „Miss World“-Wettbewerbes. Doch der smarte Chauvi erlebt diesmal bei der weltweit beliebtesten Livesendung mit 100 Millionen Zuschauern eine besondere Überraschung.

Noch kurz vor der Gala hatte Impresario Eric Morley erklärt: „Wenn die Maße nicht 90, 60, 90 sind, sitzen die Kurven nicht an den richtigen Stellen“.

Und so stehen die Bewerberinnen Schlange, um gemessen zu werden.

Die alleinerziehende Mutter und Geschichtsstudentin Sally Alexander findet das angeblich familientaugliche Massen-Entertainment wenig amüsant. Als sie sieht, wie Tochter Abbie den Fernsehbericht über den bevorstehenden Miss World Wettbewerb regelrecht aufsaugt und die Schönheitsköniginnen imitiert, ist sie entsetzt.

Gemeinsam mit der rebellischen Jo Robinson und ihren Mitstreiterinnen aus dem Women‘s Liberation Movement beschließen sie, die sexistische Show zu boykottieren.

Mit ihrer unwiderstehlichen Hymne auf den Kampf der Frauenbewegung Anfang der 70er Jahre trifft Regisseurin Philippa Lowthorpe einen Nerv.

Zeitgemäßer könnte ihre vielschichtige Hommage an weibliche Zivilcourage nicht sein. Basierend auf den wahren Ereignissen um die Wahl zur „Miss World“ 1970 in London, funktioniert ihr charmant inszenierter feministischer Agitprop mit seinen sorgfältig komponierten, detailgetreuen Bildern als packende Geschichtsstunde. Ein unbedingt sehenswerter Frauenfilm mit der grandiosen Keira Knightly in der Hauptrolle.

Luitgard Koch Großbritannien 2019, 106 Min Regie: Philippa Lowthorpe mit Keira Knightly, Gugu Mbatha-Raw, Jessie Buckley, Rhys Ifans

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KT AM MAR

SONDERTERMINE

20.10. 19:00 EDUARD ROSENTHAL Film & Gespräch

12.10. 15:00 EINE FRAU MIT BERAUSCHENDEN TALENTEN Seniorenkino

27.10. 10:00 TOD AUF DEM NIL (vorr.) Seniorenkino

15.10. 20:00 DER PRINZ Queerfilmnacht

Enfant Terrible

Tod auf dem Nil

ab 01.10. bei uns

ab 15.10. bei uns

„Ich will doch nur, daß ihr mich liebt“ lautet der Titel eines Fernsehfilms, den Rainer Werner Fassbinder 1976 drehte, ungefähr in der Mitte seiner Karriere.

Die Suche nach Anerkennung und Liebe benutzt Oskar Roehler als roten Faden seines biographischen Films, der Fassbinders atemloses Leben in kurzen Episoden nachzeichnet.

Ende der 60er Jahre beginnt der unaufhaltsame Aufstieg am Münchner Action-Theater, das Fassbinder geradezu im Handstreich übernimmt und zum Antitheater formt. Bald bringt er seinen typischen Stil der betonten Künstlichkeit auch auf die Leinwand, dreht fortan in rasendem Tempo einen Film nach dem anderen, verbraucht Mitstreiter und Männer, nimmt immer größere Mengen Kokain, feiert immer größere Erfolge, bis er 1982 viel zu jung, aber völlig ausgebrannt stirbt.

Oliver Masucci verkörpert Fassbinder mit zunehmend extremerem Körpereinsatz. Die dunklen, zerstörerischen Seiten Fassbinders stehen neben seinem Genie, der enormen Schaffenskraft, der schneidenden Analyse der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft. Die Essenz dieses Lebens hat Oskar Roehler in seinem Film eingefangen, der an Exzess, Kraft und Zärtlichkeit seinem Sujet kaum nachsteht.

In der Neuverfilmung des AgathaChristie-Romans führt Kenneth Branagh Regie und hat auch wieder die Hauptrolle übernommen. Am Ende von „Mord im Orient-Express“ wurde ja bereits ziemlich eindeutig klar, dass Hercule Poirot anschließend in Richtung Ägypten aufbricht.

Nun also schließt er sich einer bunt gemischten Reisegruppe an, die auf einem Dampfer den Nil bereist. Es kommt zum Mord an der schönen und reichen Linnet Doyle, doch die Hauptverdächtige Jacqueline de Bellefort, der Linnet ihren Verlobten Simon weggeschnappt hat, hat zum Tatzeitpunkt ein Alibi.

Poirot nimmt die Ermittlungen auf und muss unter den zahlreichen anderen Verdächtigen, darunter Linnets Dienstmädchen Louise Bourget, der überzeugte Kommunist Mr. Ferguson und der italienische Archäologe Guide Richetti, den Täter finden…

Michael Meyns Deutschland 2020, 134 Min, FSK 16 Regie: Oskar Roehler mit Oliver Masucci, Hary Prinz, Katja Riemann, Eva Mattes, Sunnyi Melles, Alexander Scheer

USA 2020 Regie: Kenneth Branagh mit Kenneth Branagh Tom Bateman, Annette Bening, Russell Brand, Gal Gadot Tod auf dem Nil

Filmkritiken aus www.programmkino.de · Mit freundlicher Genehmigung der AG Kino. Fotos: Verleiher ·

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SONDERBEILAGE

Gute Filme im

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KINO + THEATER Urlaub in Deutschland

Eine 5-teilige Filmserie zum Urlaubszustand der Nation vom Theaterhaus Jena und Wunderbaum Sommer 2020. Die Sonne scheint, der Urlaub wartet, die Menschen sehnen sich nach Freiheiten, die sie einst hatten und hoffentlich bald wieder haben werden. Dieser Sommer jedoch ist anders. Fernreisen fallen aus, Reisewarnungen gelten in einem nie zuvor gesehenen Ausmaß. Stattdessen also Urlaub auf Balkonien, oder, wenn es dekadenter werden soll, an der Nordseeküste - der deutschen, selbstredend. Im Urlaubsjahr 2020 wird selbst den Heimatverbundensten bewusst, dass Grenzen einschließen, den Horizont verkleinern. Der Touristenguide muss digitale Führungen anbieten, die Schauspielerin ihre Wohnung untervermieten. Es ist an der Zeit, das Konzept des Urlaubs neu zu befragen.

Eine Frau mit berauschenden Talenten

Und morgen die ganze Welt

ab 08.10. bei uns

ab 29.10. bei uns

„Da vertickt eine Frau tonnenweise Shit in Paris“, tobt der ehrgeizige Leiter des Drogendezernats Philippe „und wir haben keine Ahnung wer das ist, Scheiße“. Ahnungslos tappt die Polizei im Dunklen auf der Suche nach einem Phantom. Eine freilich sitzt direkt an der Quelle: Patience Pourtefeux, die Geliebte Philippes. Rund um die Uhr übersetzt die selbstbewusste Dolmetscherin für Arabisch im Drogendezernat die abgehörten Telefonate aus der Szene. Massiv unterbezahlt hat Patience in ihrem Leben schon bessere Zeiten gesehen. Mit der Miete für die chinesische Hausverwalterin ist die Mutter zweier Töchter massiv im Rückstand. Das kostspielige Pflegeheim für ihre Mutter frisst den Rest ihrer kläglichen Finanzen. Just in diesem Moment tut sich etwas in der observierten Szene.

Mitreißend inszeniert Regisseur JeanPaul Salomé seine Mischung aus Komödie und Thriller, die sich zum großartigen Frauenporträt entwickelt, gespielt von der Ikone des zeitgenössischen Autorenfilms Isabelle Huppert.

Mit ungeheurer Schlagfertigkeit behauptet sich die fragile, unabhängige Leinwandkämpferin in der Männerdomäne.

Die aus gutem Hause stammende Luisa studiert im ersten Semester Jura – und spürt innerlich, dass sich etwas ändern muss in diesem Land, das immer weiter nach rechts rückt und in dem die populistischen Parteien stetig an Zulauf gewinnen. Zunächst tut sie sich mit einigen ihrer Freunde zusammen, um gegen die „Faschos“ zu demonstrieren. Dabei lernt die Studentin den charismatischen Alfa und dessen besten Freund Lenor kennen. Für ihre neuen Bekannten ist auch Gewalt ein legitimes Mittel, um Widerstand zu leisten. Die Situation spitzt sich immer weiter zu, bis sich Luisa endgültig entscheiden muss, wie weit zu gehen sie bereit ist – mit allen Konsequenzen, die das für sie, ihre Familie und ihre Freunde haben könnte...

Luitgard Koch Frankreich 2020, 104 Min Regie: Jean-Paul Salomé mit Isabelle Huppert, Hippolyte Girardot, Farida Ouchani, Liliane Rovére

In fünf Episoden erzählt das Theaterhaus Jena von diesem einzigartigen Sommer in nah und fern. Das lokale Schauspielensemble verbündet sich mit Künstler*innen in Frankreich, China, Spanien, Ungarn und den Niederlanden, um vom Urlaub zumindest noch träumen zu können. Doch in der schwülen Sommerluft verschiebt sich die Urlaubsrealität allmählich zur flirrenden Spiegelwelt, die dieses Jahr geworden ist.

Regie + Video + visuelle Konzeption: Florian Schaumberger Konzeptionelle Leitung: Wunderbaum, hashtagmonike, Florian Schaumberger, Bettina Kirmair Von und mit dem Ensemble des Theaterhauses Jena und Gästen

Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess

weiter im Programm FSK 0, empf. ab 8 Niederlande, Deutschland 2019 ( 84 Min)

Petterson und Findus - Kleiner Quälgeist, große Freundschaft Mit Petterssons neuem Kater Findus fegt ein frischer Wind über den Bauernhof. Der sprechende Kater verlangt nicht nur eine grüne Hose, er will sogar drei Mal pro Jahr Geburtstag feiern! Als dann auch noch ein Hahn auf den Hof kommt, muss Pettersson eine Fuchsfalle bauen.

Der Hahn verschwindet trotzdem – und plötzlich benimmt sich Findus sehr komisch.

FSK 0, empfohlen ab 6 Deutschland 2013. 80 Min

DOKUMENTARFILM

30.09., 20 Uhr: Part 1; Dauer: 132 min 01.10., 20 Uhr: Part 2; Dauer: 86 min

Der Bär in mir

Deutschland, Frankreich 2020, 110 Min Regie: Julia von Heinz mit Mala Emde, Noah Saavedra, Tonio Schneider, Und morgen die ganze Welt

Kinderkino im Schillerhof

Markt 5 www.kinoammarkt.de Tel. (03641) 23 61 303

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Löbdergraben

Helmboldstr. 1 www.schillerhof.org Tel. (03641) 52 36 53

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Der Schweizer Dokumentarfilmer Roman Droux begleitet den bekannten Bärenforscher David Bittner nach Alaska, wo sie den arktischen Sommer unter Grizzlybären verbringen.

Kino pur mit großen Gefühlen und unvergesslichen Bildern von atemstockender Schönheit – die Geschichte der beiden mutigen Menschen, die als Lehrmeister und Schüler mit der Kamera in die Wildnis ziehen, ist eine packende Reise zurück zur Natur und zu den Ursprüngen des Menschen, die von Instinkten, Mythen und Ängsten gesteuert wird. Absolut faszinierend, expressiv und leidenschaftlich.

Schweiz 2019, 96 Min Drehbuch, Kamera und Regie: Roman Droux

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| STADTGESCHICHTE |

Jena in alten Ansichten Teil 8: Töpfer und Flößer WER HÄTTE DAS VERMUTET: Die Postkarte feiert den 150. Geburtstag. Vor ihrer offiziellen Einführung aufgrund i­ hrer Unverschlossenheit noch als »unanständige Form der Mitteilung auf offenem Postblatt« gebrandmarkt, ­begann ab 1869 ihr Siegeszug als perfektes Medium, um den Menschen daheim rasch einen netten Gruß aus der Fremde zu schicken – häufig auch opulent bebildert. Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, um mit Ihnen das eine oder andere Paar Jenaer Postkarten-Ansichten oder auch Fotos aus der ›guten alten Zeit‹ zu teilen und ein wenig Lokal­geschichte bildhaft wieder zum Leben zu erwecken.

KIRCHPLATZ, 1899

Blick in die damalige »Saalgasse« — heute »Saalstraße«. 1886 wurde der Platz in »Kirchplatz« umbenannt, vorher allerdings auch schon »Töpfermarkt« oder »Am Kreuz« genannt: Bereits seit längerem fand dort der Töpfermarkt vor der Stadtkirche statt. Die Töpfer durften ihre Waren nicht auf dem Markt anbieten, sondern mussten sich mit diesem abgelegenen Platz begnügen.

Die Ansichtskarte ist als Chromolithographie gestaltet, meist kurz auch als Litho bezeichnet. Diese Technik wurde im Wesentlichen von ca.

1872 bis 1910 für Postkarten genutzt.

Bei mehrfarbigen Lithographien werden verschiedene Farbschichten übereinander gedruckt. Jena hatte im Erscheinungsjahr der Ansichtskarte ca. 17.500 Einwohner. Im Paradies vor der Schützenbrücke fahren noch Langholzflöße. Infolge der ab 1925 erbauten Talsperren konnten diese bei stetig fallendem Wasserpegel bald nur noch eingeschränkt die Saale befahren. In den 1930er/1940er Jahren wurde die gewerbliche Flößerei dann endgültig eingestellt.

Fotos Postkarten: Sammlung Ralph Seide

GRUSS AUS JENA, 1897

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Oktober 2020

| AUSSTELLUNG |

MIT SEINER MALEREI SCHUF MARC

eine einzigartige Bildsprache, für die es in der Kunstgeschichte kein Pendant gibt. Ganz aus der Nähe bestätigen lässt sich dies gegenwärtig im Kunsthaus Apolda Avantgarde, das in der Ausstellung »Marc Chagall: Von Witebsk nach Paris« aktuell ca. 70 Grafiken aus dem Spätwerk des ›Maler-Poeten‹ zeigt.

CHAGALL

CHAGALL, MARC: QUAI DE LA TOURNELLE (REGARDS SUR PARIS) / QUAI DE LA TOURNELLE ANSICHTEN VON PARIS), Paris 1960, Farblithografie, 39,0 × 60,0 cm, M. 351, Dauerleihgabe der

Sparkasse Münsterland Ost im Kunstmuseum Pablo Picasso Münster

»Meine Kunst braucht Paris«

Abb.: © VG-Bildkunst, Bonn 2020

1887 im russischen Witebsk geboren, wuchs Marc Chagall in einem jüdischen ›Schtetl‹ auf, das von der chassidischen Tradition geprägt wurde. Bereits in Russland begann er mit der Malerei, doch erst in Paris fand seine Kunst zu wahrer Blüte: In dieser Stadt, die Chagalls große Liebe und Hort seiner Inspiration wurde, reiften seine Visionen heran, die es ihm ermöglichten, sein jüdisches Erbe mit den Formen und der Ausdruckskraft der Moderne zu verbinden. Paris wurde zum Hauptgegenstand seiner späten Lithografien, die zum umfassendsten und bedeutendsten druck-

CHAGALL, MARC: AUTOPORTRAIT À LA FENÊTRE / SELBSTPORTRÄT AM FENSTER,

Paris 1957, Lithografie mit Farbkreiden, 65,1 × 50,1 cm, M. 182, Dauerleihgabe der Sparkasse Münsterland Ost im Kunstmuseum Pablo Picasso Münster

grafischen Werk der Moderne neben Picasso gehören. »Das Land, das die Wurzeln meiner Kunst genährt hat, war Witebsk, aber meine Kunst braucht Paris, wie ein Baum Wasser braucht«, so sagte Marc Chagall, der wie kein anderer Tradition und Moderne miteinander zu verbinden verstand und somit ein kulturübergreifendes und doch höchst persönliches Werk schuf.

Marc Chagall gilt als einer der außergewöhnlichen und eigenwilligsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Seine scheinbar träumerischen Bildmotive, die von schwebenden und fliegenden Menschen, von Hybridwesen zwischen Mensch und Tier und immer wieder von Liebenden bevölkert werden, geben dem Betrachter Rätsel auf und entführen ihn in eine Welt, die jenseits des üblichen Realitätsverständnisses liegt. Chagalls Freude an kräftigen Farbtönen brachte ihm zudem den Ruf als ›Großmeister der Farbe‹ ein.

Aber auch sein bewegtes Leben, das ihn vom russischen Witebsk nach Paris, in die russische Revolution, wieder nach Paris, ins Exil in die USA und schließlich zurück nach Frankreich führte, ließ ihn zu einem wichtigen Vermittler zwischen Osten und Westen, Judentum und Christentum, archaischer und modernistischer Tradition werden. Vor allem in seiner zweiten Lebenshälfte gehörte er zu den international anerkanntesten Künstlern und schuf, neben einem umfassenden druckgrafischen Werk, Wandmalereien und spektakuläre Glasfensterarbeiten in aller Welt. So entwarf er unter anderem die Glasfenster am Gebäude der Vereinten Nationen in New York und in der Synagoge im Hadassah-Universitätsklinikum Jerusalem sowie das berühmte Deckengemälde in der Pariser Oper.

Paris, seine zweite Heimat, war für ­Chagall Inspiration und Erfüllung zugleich. Zahllose Gemälde und Drucke haben die Stadt an der Seine zum Inhalt oder ihre Silhouette und Bauwerke als Hintergrund. Die mannigfaltigen Ansichten von Paris vermischen sich dabei mit persönlichen Erinnerungen und mit den bildnerischen Formen der russischen Volkskunst sowie der Kultur des ›Schtetl‹ und den chassidischen Traditionen. Seine fliegenden Wesen und phantasievollen Tier-MenschGestalten fußen häufig auf Sprach-Metaphern aus dem Jiddischen und auf dem verspielten und immer nach universaler Liebe strebenden Wesen Chagalls. Mit seinem Werk schuf Chagall eine einzigartige Bildsprache, für die es in der Kunstgeschichte kein Pendant gibt.

Die Ausstellung »Marc Chagall: Von Witebsk nach Paris« präsentiert ca. 70 Grafiken aus dem späten Werk Chagalls von 1952 bis 1985 in Form von zum Teil farbigen Lithografien und Holzschnitten. Dabei werden insbesondere sein großes Motivrepertoire und dessen Ursprung in der chassidisch-jüdischen Kultur herausgestellt, aber auch seine tiefe Verbundenheit mit Paris sowie sein Selbstbild als Künstler, der auch immer ein Gaukler ist. Als Leihgeber begleitet das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster die Ausstellung mit zahlreichen Unikaten und seltenen Zustands- und Probedrucken. (afr/tob)

»Marc Chagall: Von Witebsk nach Paris« noch bis 13.12.2020, Kunsthaus Apolda Avantgarde www.kunsthaus-apolda.de

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September Oktober 2020 2012

Selbst ist die Frau

| DNT WEIMAR |

ZEITPORTRÄT II – Anlässlich des 30. Jahrestags der ­ eutschen Einheit widmet sich das DNT Weimar in D ­einer Theateradaption von Fassbinders Film »Die Ehe der Maria Braun« der deutschen Nachkriegszeit.

ZEITPORTRÄT I – Zwischen »Goldenen Zwanzigern« und heraufziehendem Nationalsozialismus spielt der MusicalKlassiker »Cabaret«, der nicht zuletzt durch die oscarprämierte Verfilmung mit Liza Minelli Kult geworden und nun erstmals auch am DNT Weimar zu erleben ist.

»Willkommen, Bienvenue, Welcome!« in der pulsierenden Metropole Berlin am Beginn der 1930er Jahre, deren weltoffener Ruf so manchen Fremden auf der Suche nach Glück und Ruhm anlockt. Und natürlich im legendären Kit Kat Klub, in dem man nächtliche Zerstreuung vom oft entbehrungsreichen Alltag findet.

In dieses Milieu zwischen Vergnügungssucht, Dekadenz und Wollust einerseits, existenziellen Nöten und dem brodelnden politischen und geistigen Klima der untergehenden Weimarer Republik andererseits, entführt das Musical »Cabaret« von Joe Masteroff, John Kander und Fred Ebb. Hier begegnen sich der amerikanische Schriftsteller Cliff Bradshaw und die NachtklubSängerin Sally, die jeden Abend mit ihrer Stimme und Ausstrahlung die Gäste in ihren Bann zieht. Die beiden werden ein Paar und zunächst scheint ihnen eine glückliche Zeit beschert. Doch es deuten sich bereits Zeichen eines epochalen historischen Umbruchs an: Berlins inspirierender internationaler Charme verblasst und einst zugewandte Menschen salutieren bald in braunen Uni-

formen. Die sich abzeichnende Machtergreifung der Nationalsozialisten lässt Cliff an einem Leben in Deutschland zweifeln, während Sally an ihrem Traum festhält, ein Star zu werden …

Auch musikalisch spiegelt sich in diesem Zeitporträt der ausgehenden Berliner »Roaring Twenties« der sprichwörtliche Tanz auf dem Vulkan wider: Die von Ragtime, frühem Jazz und den Revuen der 1920er Jahre inspirierten Klangbilder fangen eindringlich das Lebensgefühl einer bewegten Epoche und einer Gesellschaft ein, die unaufhaltsam auf den Abgrund zusteuerte.

Dabei strotzen einige der Nummern vor Glamour, Albernheit und Effekten, andere wiederum berühren zutiefst oder geben einen ahnungsvollen Ausblick, auf das was schon bald folgen sollte. (sle) Cabaret Premiere: 03.10.2020, 19.30 Uhr, Großes Haus Vorstellungen: 10., 16. und 23.10., 07., 08. und 14.11.2020; weitere in Planung

und seine Frau mit ihrem Geliebten erwischt, ermordet Maria Bill.

Hermann nimmt die Schuld auf sich und geht ins Gefängnis – erneut muss das gemeinsame Eheleben warten. Doch auch nach diesem Schicksalsschlag weiß die lebenshungrige Frau ihre Vorzüge zu nutzen und kämpft sich, getragen vom Rückenwind des aufkommenden Wirtschaftsaufschwungs, nach oben. Alles für eine Zukunft mit Hermann.

So wird Maria — beruflich wie privat — unverzichtbar für den wohlhabenden Fabrikanten Karl Oswald, der ihr zu Reichtum und Erfolg verhilft. Aber um welchen Preis? (lev)

Die Ehe der Maria Braun Premiere: 31.10.2020, 19.30 Uhr, Großes Haus Vorstellungen: 06., 15. und 20.11.2020, weitere in Planung

Grafiken: grafikdesignerinnen I Griesbach & Tresckow

Tanz auf dem Vulkan

Rainer Werner Fassbinders Welterfolg zählt zu den wichtigsten filmischen Auseinandersetzungen mit den Gründungsjahren der Bundesrepublik. Anhand der Geschichte einer unerfüllten Liebe zwischen Kriegslärm und Wirtschaftswunder entfaltet er ein faszinierendes Zeitportrait, das zugleich einen kritischen Blick auf die Wirtschaftsphilosophie der Nachkriegsjahre wirft. Im Zentrum steht mit der Titelfigur eine starke Frau, die selbstbestimmt handelt, sich irgendwo irrt, oder verirrt und am Ende unter Umständen scheitert.

Als Marias Mann Hermann nicht aus dem Krieg zurückkehrt, nimmt sie ihr Schicksal selbst in die Hand: Sie schlägt sich mit Schwarzmarktware durch und verdient sich ihren Lebensunterhalt in einer Bar, in der sie den amerikanischen GI Bill kennenlernt. Maria beginnt eine Affäre mit ihm, obwohl sie immer noch an der Liebe zu Hermann festhält.

Als dieser unerwartet heimkehrt

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Februar 2012 Oktober 2020

| KONZERT |

Endlich wieder Bach!

PANDEMIEBEDINGT MUSSTE DAS FESTIVAL »PLAY BACH!«

Foto: Nicolas Zonvi

im Rahmen der Thüringer Bachwochen im Frühjahr leider abgesagt werden. Doch jetzt wird zumindest ein Teil der Konzerte nachgeholt.

Vom 9. bis 18. Oktober wird es an historischen Bach-Orten in Arnstadt, Weimar, Erfurt, Jena, Mühlhausen und Meiningen insgesamt 14 Konzerte geben. Internationale Stars werden die Orte ebenso wie neu gegründete Ensembles mit Bachs Musik bespielen.

Den Auftakt macht auch gleich ein solches: Weimar Baroque entstanden 2019 und gastieren am 9. Oktober mit Bachs berühmter Messe h-Moll im Erfurter Dom. Schon am nächsten Tag geht es zunächst in der Erfurter Cruciskirche und anschließend erneut im Dom mit dem englischen Organisten William Whitehead weiter, welcher sein »Orgelbüchlein-Projekt« vorstellen wird — eine kreative Auseinandersetzung mit Bachs choralgebundenen Orgelstücken, die der weltberühmte Komponist allerdings nie abgeschlossen hat.

Lediglich die Partitur in den Überschriften

DANIEL HOPE spielt am 16.10. im Rahmen des Festivals »Play Bach!« im Theater Erfurt

war bereits angelegt. Diese Struktur hat Whitehead genutzt und Komponisten aus aller Welt eingeladen, Bachs Werk zu vervollständigen. Eine Auswahl der Ergebnisse wird er zusammen mit Tom Bell an den Orgeln präsentieren.

Einer der prominentesten Vertreter der Klassik wird gleich für ein Doppelkonzert nach Thüringen reisen. Daniel Hope schlägt dabei am 16.10. im Theater Erfurt gekonnt virtuos auf der Violine eine Brücke zu Mendelssohn und Schostakowitsch — zwei Komponisten, welche enorm von Bach geprägt wurden.

Weitere internationale Stars der Szene sind der englische Kammerchor Tenebrae sowie das belgische Ensemble Vox Luminis — erstere sind am 10. Oktober in der Georgenkirche Eisenach, letztere einen Tag später in der Stadtkirche Weimar zu erleben.

Besonders zu erwähnen ist das Glenn Gould Bach Fellowship, das künftig alle zwei Jahre von der Stadt Weimar gemeinsam mit den Bachwochen verliehen werden soll.

Es richtet sich an Musikerinnen und Musiker, die Bachs Werke auf neuen medialen Wegen vermitteln möchten. Als Gründungsmitglied des Fellowships macht der irische Pianist ­Peter Tuite den Auftakt. Dieser beschäftigt sich bereits seit längerer Zeit mit einer filmischen Umsetzung von Bachs Goldberg-Variationen und wird den Zyklus am 11. Oktober im Rahmen einer Matinee auf Schloss Ettersburg aufführen. (mst)

Das komplette Programm ist zu finden unter: www.thueringer-bachwochen.de

| AUSSTELLUNG |

Späte Aufmerksamkeit HAUS SCHULENBURG GERA zeigt Ausstellung »Ingo Kirchner – Abstraktion

und Pop aus Ostberlin«.

Fotos: Haus Schulenburg

Die erste neue Ausstellung dieses Jahres im Geraer Haus Schulenburg ist ein Knaller, schaut sie doch auf das Schaffen des Berliner Künstlers Ingo Kirchner (1930—1983) zurück.

Sie tut das in einer Vielfältigkeit, die bisher so noch nicht zu sehen war. In mehreren Räumen des Hauses sind groß- und kleinformatige Grafiken, aber auch farbenfrohe Aquarelle und Collagen zu sehen. Auf diese Weise erfährt Kirchner die Aufmerksamkeit, die ihm in der DDR zeitlebens verwehrt blieb.

Sein Kunststudium in Berlin von 1949 bis 1955 prägte ihn wenig und der beengende Realismus-Begriff in der DDR ließ eine kreative Entwicklung nicht zu. Mit Repressalien als Folge suchte er eigene Wege, beteiligte sich an Grafik-Biennalen und -Ausstellungen in der BRD und international. 1968 gewann er den Grand Prix der 2. Internationalen GrafikBiennale in Krakow, wo er 1969 eine große Laureaten-Ausstellung hatte. In der DDR blieb seine erste Ausstellung 1964 in Berlin für Jahre das einzige öffentliche Forum. Erst in den 70er Jahren entschlossen sich neben treuen Sammlern grafische Kabinette in Berlin und Dresden zu Ankäufen.

In dieser Zeit schuf Kirchner ein reiches, vielschichtiges Werk, das formale und technische Brillanz gewann. Er wendet sich nahezu allen klassischen Medien zu, konzentriert sich schließlich immer wieder auf den Holzschnitt, liebt aber auch besonders Aquarell und Collage. Das Werk nimmt an Intensität zu, erfährt um 1977 einen Kulminationsgrad.

Werke Ingo Kirchners sind u. a. in Sammlungen in Berlin, Dresden, Erfurt, Frankfurt/ Oder, Kyoto, Krakow und Warschau zu sehen. (flb) Ingo Kirchner — Abstraktion und Pop aus Ostberlin Haus Schulenburg Gera Straße des Friedens 120 07548 Gera Ausstellungsende noch offen Mo–Fr: 14–16.30 Uhr www.haus-schulenburg-gera.de

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| DDR-COMICS |

AUCH DIE PUNKS kamen aus dem Untergrund in die Comics

Bildgeschichten in der DDR Teil 13: Politisch-ideologisch oder keine Druckmöglichkeit LETZTER TEIL UNSERER SERIE ÜBER COMICS IN DER DDR, die dort bekanntlich ›Bildgeschichten‹ hießen. Obwohl in dem kleinen Land diese Art von Kunst eigentlich verpönt war und man die Sprechblasen als »Feind des Sozialismus« ansah, gab es doch allerlei Bildmaterial in verschiedenen Zeitungen zu bewundern.

MIT SEINER MANNSCHAFT befährt Käpt’n Bramsegel Meer und Weltraum

Aber zurück zu Günter Hain, Hauptzeichner der »Atze«: Er setzte ebenfalls politisch-ideologische Titelgeschichten um, die stilistisch hölzern waren. Seine hervorragenden Bilder machten das leider nur zum Teil wieder wett. Auch Märchen wurden von Hain zu Comics verarbeitet. So entwickelte er nach Textvorlagen der Märchenerzählerin Ilse Korn tolle Zeichnungen zu »Hodscha Nasreddin«. Zumindest nennen

muss man in diesem Zusammenhang natürlich auch Franz Kerka, der für die kurzlebige Kinderzeitschrift »Unser Robinson« Bildgeschichten gestaltete, wie beispielsweise »Käpt’n Bramsegels Abenteuer«.

Schließlich noch einige Worte über den Berliner Zeichner und Karikaturisten Karl Holtz (1899 – 1978), der 1957 für den »Eulenspiegel« die Reihe »Möchtelmanns Abenteuer« schuf. Diese vorrangig politischen Zeichnungen richteten sich gegen den westdeutschen Imperialismus und blieben auch Holtzs einziger Comic. Die Idee war bescheiden, aber die Zeichnungen dazu auf hohem künstlerischem Niveau — wie auch all seine Karikaturen.

Zu guter Letzt noch dies: Wie sah es eigentlich mit den Comics aus dem DDR-Untergrund aus? Da gab es nur vereinzelte Zeichner und Autoren, die sich aus einer fast völligen Chancenlosigkeit auf Veröffentlichung ergaben. Eine Szene fehlte völlig, denn es mangelte an Druckmöglichkeiten und außerdem lauerten die Ohren und Augen der Stasi überall. Mit der Wende konnten dann einige Zeichner ihre Werke der Öffent-

lichkeit präsentieren. Kurzlebige Comic-Hefte, wie der Leipziger »Messitsch«, »Liane« aus Dresden, »Sno’ Boy« und diverse Hefte der Kirche von unten machten die hartnäckig gebliebenen Comiczeichner bekannt. Einige von ihnen schwenkten später auf Cartoons um oder zeichneten kleine Comicgeschichten für Stadtmagazine. Genannt sollen sein: Peter Bauer, Detlev Beck, Ralph Alex Fichtner, Schwarwel, Ol oder auch Helmut Ziehrke.

Wer heute in einem Zeitungsladen nach Comics sucht, findet neben den üblichen Verdächtigen »Mosaik« und »Micky Maus« die komplette Palette von amerikanischen Superhelden, natürlich »Asterix«, ungezählte schlechte Kinderhefte mit gerade angesagten TV-Figuren (Yakari, Pokemon, Barbie) oder die noch schlechteren »Zombie«-Hefte.

Wahre Comicfans suchen da lieber die Comic-Läden ihres Vertrauens auf, denn die bieten nicht Alltägliches und mitunter auch gut erhaltene Hefte aus der früheren Comic-Zeit. (tbe)

Grafiken: Sammlung Behlert / Franz Kerka

Alle Zeichner, Cartoonisten und Comic-Gestalter konnten wir in den bisherigen Folgen zur DDRComickunst leider nicht berücksichtigen, etwa jene Künstler, die für die Monatszeitschrift »Atze« vorwiegend einfache und sehr durchschaubare Bildgeschichten zeichneten. Bei ihnen ging es oft um kämpfende und immer siegende Partisanen, aufopferungsvoll arbeitende Sozialisten und für Vietnam Papier sammelnde Pioniere.

Der Vollständigkeit halber soll in diesem letzten Teil der Serie unter anderem an Günther Hain erinnert werden, der mit dünnem Strich zwar der meist veröffentlichte Bildgeschichtenzeichner war, aber vorwiegend auch politische Botschaften umsetzte.

Oder an Hans Räde, der ebenfalls viele Comics für die »Atze« entwarf, wie »Die Winterschlacht« und »Harzschützen«. Für die Technikzeitschrift »Jugend und Technik« schuf er zudem bereits in den 1950er Jahren »Collis wundersame Reise«. Nach Motiven von Pinocchio ließ er einen Alten einen Roboter zusammenbauen, der — zum Leben erwacht — den normalen Alltag im Osten Deutschlands erlebt.

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| INTERVIEW |

Eine DDR in Afrika HEUTZUTAGE IST ES GAR NICHT MEHR SO UNGEWÖHNLICH, nach Afrika zu reisen. Vor dem Mauerfall war es

das schon. Die gebürtige Erfurterin Dominique Engler hat es erlebt – damals noch als kleines Mädchen – und einen autobiografischen Roman darüber geschrieben. In »Mutti, sind wir Stasi?« erzählt sie ihre Geschichte: von der Sehnsucht nach aufregenden Abenteuern auf einem anderen Kontinent, dem Ankommen in der Realität und geplatzen Träumen.

DOMINIQUE ENGLER

Darauf zielt letztendlich auch Ihr Buchtitel ab.

ENGLER: In Somalia ist mir auch als Kind schnell klar geworden, dass wir dort nicht

Wie das?

Eine Reise in die Ober lausitz katap rin in ihren ultiert die Erzäh Erinnerung en explo leKindheit. Bis genau zu jenem siv zurück in ihre DDR det: »Wir gehen Tag, als ihr Vater verkü nach Afrika!« nDie damals Sechsjährige ahnt noch Nachricht ihr nicht, dass ganzes Lebe diese n verändern gen sie im August 1980 wird. Zwar flievon Ost-Berlin schu, landen aber wieder nach Mogadiin kleinen DDR . Aberwitzige einer streng kontrollier ten erhofften Aben Regeln, Verb ote anstelle teuers. Und des wilden Land doch, einge , schafft es das sperrt in diese Mädchen, sich m heit zu erobe rn. Was wird ein Stück Freisie davon in ihre Zukunft die DDR und mitnehmen können? in Lebendig erzäh lt die Autorin Geschichte ihre außergew über öhnliche sie traurig und Heimat und Entfremdu ng. Dabei lässt zugleich witzi g eine DDR wie sie so noch erscheinen, nicht besch rieben wurd e.

ISBN 978-3 -7519

-1861-9

wir Stasi?

Rom an

ENGLER: Ich habe eine virtuelle Fahrt in einem Taxi unternommen. Der Fahrer hat die Tour ins Internet gestreamt und so konnte ich die Stadt erneut entdecken. Das Stadtbild, so Sie haben damals als noch junges Mädwie ich es in Erinnerung habe, hat sich natürchen die DDR schon bewusst wahrgenomlich stark verändert. Der Bürgerkrieg mit all men? seinen Folgen hat tiefe Spuren hinterlassen.

ENGLER: Auf eine kindliche Art, ja. Mir Das bunte Treiben, wie ich es als Kind erlebt war früh klar, dass da Mauern sind. Ich habe habe, gibt es nicht mehr. vor unserer Abreise nach Somalia schon oft in den Atlas geschaut. Trotzdem sind wir im- Der Traum vom »Abenteuer Afrika« hat mer nur nach Bulgarien oder Ungarn gefah- sich als Kind für Sie nicht erfüllt. Würden ren, andere Länder waren tabu. Da habe ich Sie die Reise trotzdem noch als ein solches dann schon mal intensiver nachgefragt. Aber beschreiben? von den politischen Gegebenheiten wusste ENGLER: Definitiv. Sogar als lebenslanich natürlich noch nicht so viel. ges Abenteuer, denn diese Zeit hat mein persönliches Verständnis von Dominique En Warum haben Sie sich für einen Roman Leben und Freiheit enorm gler Mutti, sind und nicht für eine klassische Biografie geprägt — und tut es immer wir Stasi? entschieden? noch..

ENGLER: In dieser Art zu schreiben fühle ich mich wohl. Die Veröffentlichung ist zwar Danke für das Gespräch. mein Debütroman, aber nicht der erste Text, Interview: ­M ichael den ich in dieser Art geschrieben habe. Zu- ­Stocker dem wollte ich meine Geschichte auch nicht einfach nur nacherzählen, sondern fand eine künstlerische Verarbeitung passender. Der Dominique Engler — Schriftsteller Uwe Johnson schrieb einmal »Mutti, sind wir Stasi?« von »tatsächlichen Erfindungen« — das trifft Buchverlag Andrea Stangl, 292 Seiten es ziemlich genau.

ISBN 978 -3-7519-1861-9 Mutti, sind

Das hat aber noch eine Weile gedauert.

ENGLER: Bis zu unserer Abreise vergingen noch zwei Jahre, die sich für mich wie ein endlos langes Warten anfühlten. Es war zunächst nicht klar, in welches Land es gehen wird. Dazu kamen viele bürokratische Hürden, welche unsere Abreise verzögerten.

Schlussendlich sind wir im Sommer 1980 nach Mogadischu geflogen, aber nach unserer Ankunft erlebte ich ein anderes Afrika, als ich es mir erdacht hatte.

Konnten Sie Mogadischu schon einmal wieder besuchen?

ENGLER: Leider nein. Den Zeitpunkt, als man noch halbwegs problemlos nach Somalia reisen konnte, habe ich verpasst. Und heute ist eine Reise nach Mogadischu einfach zu gefährlich. Aber ich war trotzdem wieder dort, irgendwie …

Engler |

Foto: Dominique Engler; Cover: Buchverlag Andrea Stangl

Sie erwarteten einen Kontinent voller Abenteuer?

ENGLER: Genau. Der Dschungel, all die großen Tiere, die riesige Savanne — meine Fantasie kannte keine Grenzen. Ich bekam damals von meiner Großmutter ein bebildertes Buch geschenkt. »Eva in Afrika«, von der ungarischen Autorin Zenta Ergle. Eva erlebt darin viele aufregende Dinge und ich dachte: so wird es bei mir auch werden. Eigentlich konnte ich es kaum erwarten, dass es losgeht.

frei leben können. Alles war organisiert und überwacht. Wir wohnten isoliert in einem Compound — einer abgegrenzten Siedlung — ausschließlich mit anderen Familien aus der DDR, hatten eine eigene Schule und meine Pionierbluse lag immer griffbereit. Selbst in diesem winzigen Compound gab es einen Parteisekretär. Dieser hat mir schnell zu verstehen gegeben, dass ich nur mit Kindern aus den Bruderländern sprechen durfte. Und so platzten meine Träume. Es war eine DDR in klein, nur das man sie durch den begrenzten Raum noch viel intensiver erlebt hat.

Dominique

Frau Engler, worum geht es in Ihrem Buch genau?

DOMINIQUE ENGLER: Um eine ostdeutsche Familie — in diesem Fall meine eigene.

Wir erfuhren 1978, dass wir als Entwicklungshelfer nach Afrika gehen werden. Für mich als sechsjähriges Kind war das natürlich eine andere Sache als für meine Eltern.

Diese wurden auf die Zeit vorbereitet, besuchten Seminare und Kurse und wurden in der DDR auch politisch geschult. Ich hingegen hatte ganz andere Vorstellungen von Afrika.

Roman

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| FILME |

Neues fürs Heimkino Wortwitz trifft Flachwitz Zunächst auf die Bühne beschränkt, dann, mit wachsender Beliebtheit als Podcast und Buchreihe etabliert, war es nur eine Frage der Zeit, bis »Die Känguru-Chroniken« auch das (Heim-)Kino erreichen würden. Alles beginnt auch hier, wie sollte es anders sein, mit dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Protagonisten: Das sprechende Beuteltier (gesprochen von Marc-Uwe Kling) klingelt an der Tür von Marc-Uwe (Dimitrj Schaad), seines Zeichens unterambitionierter Berliner Kleinkünstler, weil es Eier braucht — und um diesen davon in Kenntnis zu setzen, dass er von nun an einen neuen Mitbewohner hat: es — das Känguru, ohne Berufsstand, dafür durch

und durch von einer, nun ja, regelaversiven, antikapitalistischen Grundhaltung geprägt. Und schon ist die perfekte Ausgangslage geschaffen für jede Menge abstruse Erlebnisse, die den Bodensatz für jeweils neues Chaos bilden. Roter Fadengeber der Filmgeschichte: Der rechtspopulistische Immobilienhai Dwigs (Henry Hübchen) will den malerischen Nachbarschaftskiez verschandeln. Klare Kampfansage für das Beuteltier und seinen Mitbewohner … Auch wenn die Brillanz der originären Känguru-Erzählungen bei weitem nicht erreicht wird und der Flachwitz stellenweise arg dominiert, hat Komödienkönner Dani Levy der literarischen Vorlage hier eine Verfilmung zur Seite gestellt, die immer noch eines leichthin vermag: zu unterhalten. (mei)

DIE KÄNGURU-CHRONIKEN Jetzt auf DVD und Blu-ray

Zeitlose Geschichte einer Freundschaft Wie es heißt, sträubte sich Hermann Hesse zeitlebens mit Händen und Füßen gegen eine Verfilmung seiner komplexen Erzählwelten, sprach hierbei von etwaiger »Degradierung und Barbarei«. Bis auf wenige Ausnahmen und häufig wohl auch aus Sorge, sich damit einer unlösbaren Aufgabe anzunehmen, haben Filmschaffende diesen Wunsch ›berücksichtigt‹. Jetzt hat sich doch einer gefunden: Der Österreicher Stefan Ruzowitzky hat »Narziss und Goldmund« auf die Leinwand gebracht — und vermag es wie durch Zauberei, der Erzählung in all ihrer Vielschichtigkeit und ganz ohne ›Barbarei‹ ein filmisches Kleid überzustreifen, das einfach passt.

Die Geschichte selbst noch einmal in aller Kürze zur Rekapitulation: Der junge Goldmund (Jannis Niewöhner) kommt zum Studium

ins Kloster Mariabronn, wo er auf den frommen und vom aketischen Leben überzeugten Klosterschüler Narziss (Sabin Tambrea) trifft. Zwischen den beiden entwickelt sich schon bald eine innige Freundschaft, doch Goldmund spürt immer stärker, dass das streng geregelte Klosterleben für ihn auf Dauer nichts ist — nicht mit seinen Vorstellungen von Freiheit übereinstimmt. Bestärkt von Narziss begibt er sich auf eine Reise voller Abenteuer, die ihn weit weg, nach vielen Jahren aber schließlich wieder zu seinem Freund zurückführt. Doch nicht nur die Zeiten, auch die Menschen um sie herum haben sich geändert. Kann ihre Freundschaft dem standhalten …?

Perfekt besetzt, aufwendig inszeniert und dialogisch durchweg dicht am Original, könnte vermutlich selbst Hermann Hesse für dieses atmosphärisch dichte Filmdrama ein paar Worte des Lobes finden. (mei)

NARZISS UND GOLDMUND Jetzt auf DVD und Blu-ray

Wandel in kleinen Schritten

DIE PERFEKTE KANDIDATIN Jetzt auf DVD und Blu-ray

am auf dem Weg zu einer Konferenz in Dubai am Flughafen nicht in den Flieger gelassen wird, weil Frau dazu in Saudi-Arabien die Unterschrift eines männlichen Vormunds braucht, wendet sie sich an ihren Cousin, der in seinem Büro gerade Kandidaten für die kommenden Gemeinderatswahlen empfängt — und beschließt kurzerhand, sich ebenfalls in die Wahlliste einzuschreiben. Vielleicht könne sie dann ja wenigstens an der Krankenhauszufahrt etwas ändern. In einem Land, in dem Frauen erst seit 2018 selbst Auto fahren dürfen, ruft sie damit natürlich viele kleine und große Widerstände auf den Plan … Haifaa Al Mansours Filmkomödie zeigt auf unaufgeregt-humorvolle Weise und mit einer wahrhaftig mitreißenden Protagonistin, wie der Wandel selbst in einer geschlossenen Gesellschaft Schritt für Schritt Fuß fassen kann. (mei) Cover: Labels

Wie weit die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern hierzulande bei allem, was noch zu erreichen ist, vergleichsweise doch schon gediehen ist, bekommt man in »Die perfekte Kandidatin« recht deutlich vor Augen geführt, der uns Einblicke in die aktuelle ›Geschlechtertrennungswelt‹ Saudi-Arabiens gewährt: ­ Maryam (Mila Al Zahrani) arbeitet als Ärztin in einem Kleinstadt-Krankenhaus in der saudi-arabischen Provinz. Was sie nervt, sind sicher auch die männlichen Patienten, die sich aus ›guter alter Tradition‹ weigern, von einer Frau untersuchen zu lassen. Vor allem aber stört sie sich an der Zufahrt zum Krankenhaus, die sich bei Regen regelmäßig in einen Sumpf verwandelt, in dem die Krankenwagen stecken bleiben. Als Mary-

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| SCHÖNE BÜCHER |

Leseempfehlungen Es kommt, wie es kommen muss …

Eigentlich meinte Anna Majakowski ja, endlich in ihrem Leben angekommen zu sein. In Berlin, als Sozialarbeiterin, fern ihrer provinziellen brandenburgischen Heimat und vor allem fern jenes traumatischen Brandes, bei dem 20 Jahre zuvor ihre ganze Familie ausgelöscht wurde. Eigentlich — denn jetzt erreichen sie plötzlich mehrere mysteriöse Drohbriefe, die die vermeintlich gut ›weggepackte‹ Vergangenheit doch wieder sehr aktuell werden lassen. Wie es der ›Zufall‹ will, soll überdies ausgerechnet jener Serienbrandstifter, der für den Brand damals verantwortlich gemacht wurde, just dieser Tage aus der Anstalt entlassen werden. Was wiederum Willy Urban, Ex-Dorfpolizist mit selbst erklärter Mission, auf den Plan ruft, der angesichts der möglichen Rückkehr des ›Feuerteufels von Gollwitz‹

Schlimmstes für die kleine brandenburgische Dorfgemeinschaft befürchtet. Nur dumm, dass diese alles andere als interessiert daran ist, jene alten Geschichten noch einmal aufzuwärmen. Doch Urban und Majakowski haben längst Dinge ins Rollen gebracht, die drastische, sehr drastische Folgen nach sich ziehen werden …

Nach zwei ziemlich überzeugenden Thrillern, die Jena zum Schauplatz hatten, lässt Autor Christoph Heiden nun das entlegene brandenburgische Gollwitz zur Stätte verhängnisvoller, mörderischer Entwicklungen werden und zeigt auch hier wieder wahre Könnerschaft: Inklusive seines griffigen Titels weist »Zurück im Zorn« alles auf, was es braucht, um des Lesenden Aufmerksamkeit gleich einem Schwamm aufzusaugen — und ein Ende, das recht nachhaltig mit so manch Erzählkonvention bricht. (mei)

Christoph Heiden: »Zurück im Zorn« Gmeiner Verlag, 350 Seiten (TB)

Wie ein kanadischer Franz Kafka Die diesjährige Frankfurter Buchmesse ist bekanntlich dem Gastland Kanada gewidmet. Ganz klar, dass sich in der Folge große wie auch kleine Verlage entsprechend in Stellung zu bringen. Der eher kleine Leipziger Verlag Faber & Faber hat sich mit Larry Tremblay einen überaus produktiven kanadischen Autoren ins Boot geholt, der in seinem Heimatland schon seit längerem für zahlreiche Theaterstücke, zudem aber auch für mittlerweile insgesamt sieben Romane bekannt ist. Mit der Übersetzung seines 2012 erschienenen »Le christ obese« wird uns nun ein gleichsam düsteres wie auch faszinierendes Leseerlebnis beschert: Edgar, ein seltsamer junger Mann, geht

jeden Tag auf dem Friedhof, um das Grab seiner Mutter zu besuchen.

Diesmal ist er jedoch vor Ort eingeschlafen. Als er erwacht, wird er Zeuge, wie in der Nähe eine junge Frau von vier Männern drangsaliert und geschändet wird. Edgar nimmt sich des Opfers an, pflegt dieses daheim — wird aber bald schon von einer obskuren Obsession gepackt, seinen ›Gast‹ nicht mehr gehen lassen zu wollen, stattdessen im Bett anzuketten und zu mästen. Noch seltsamer: Er erfährt dabei keinerlei Gegenwehr, ganz im Gegenteil … »Der feiste Christus« ist ein Buch, in dem nichts so bleibt, wie es zunächst scheint — ein Buch, in dem mit jedem weiteren Kapitel, jeder weiteren Seite sich mehr Abgründiges einschleicht. (mei)

Larry Tremblay : »Der feiste Christus« Faber & Faber, 128 Seiten (geb.)

Fotos: Verlage

Russische Geschichten aus bewegten Zeiten Kaum einer wusste so meisterhaft und wirklichkeitsnah ein literarisches Abbild des ländlichen und provinziellen Russland des 19. Jahrhunderts zu erschaffen wie Iwan Bunin (1870 – 1953). Viele der Figuren, die er in seinen Erzählungen ›porträtiert‹, sind zwar arm und ungebildet, häufig auch geprägt von grobem Handeln und Denken oder wie ›selbstverständlich‹ anfällig für die kleine oder größere Tragödie, dafür augenscheinlich von einer inneren Stärke getrieben, die ihnen den notwendigen Willen und Optimismus verleiht, sich stets wieder aufzurappeln. Im gerade erschienenen neunten Band der im Dörlemann Verlag erscheinenden Bunin-Werksausgabe, welcher 18 zwischen 1916 und 1919 entstandene Erzählungen versammelt — Iwan Bunin: »Leichter Atem — Erzählungen 1916 – 1919« Dörlemann Verlag, 288 Seiten (geb.)

acht davon erstmalig in deutscher Übersetzung — ist allerdings ein durch Weltkrieg und Oktoberrevolution sichtlich gewandelter Autor am Werke. In vielen jener Erzählungen finden sich jetzt nicht nur ganz neue Szenerien und Themenfelder, sondern sie sind darüber hinaus auch nahezu allesamt von einem spürbaren Pessimismus behaftet, der Bunins fatalistischen Blick auf die Zukunft ›seines‹ Russlands zum Ausdruck bringt — und seine unmittelbar bevorstehende Emigration ins französische Exil quasi vorwegnimmt. Und dennoch: Selbst in jener dunklen Schaffensphase hat Iwan Bunin der Nachwelt Geschichten hinterlassen, die auch noch 100 Jahre später glanzvoll funkeln und einen ohne weiteres abholen — sogar besser als so manches von dem Vielen, was heut geschrieben wird … (mei)

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Termine & Tagestipps Oktober 2020

NOCH BIS ZUM 18.10.2020 Milda, In der Plinzmühle, Jochen Und Gisa Bach »FERNES RAUSCHEN, NAHES LEUCHTEN« NOCH BIS ZUM 22.10.2020 Villa Rosenthal, Di 12 — 15 Uhr | Mi 13 — 17 Uhr | Do 12 — 15 Uhr »Freilegung des ›Historischen Fries‹ im ehemaligen Kinderzimmer von Curt Arnold Otto Rosenthal« Für drei Wochen wird der dekorative Fries im früheren Kinderzimmer der Familie Rosenthal freigelegt. Die handgemalte Wanddekoration zeigt Symbole, welche Curt Rosenthal in seinen ersten Lebensjahren begleiteten: Engel, welche die Geburt des Sohnes ankündigen sowie ein Klapperstorch, aber auch Insignien des Deutschen Reiches in Form von Gewehr und Trommel. Der Wandschmuck aus dem späten 19. Jahrhundert wurde erst im Zuge der Restaurationsarbeiten im Jahr 2007 wiederentdeckt. Auch den ehemaligen Mietern der Villa Rosenthal war nicht bekannt, welches kleine Kunstwerk sich hinter den mehrmals übermalten Wänden befand. Ergänzt wird die Freilegung des historischen Wandfries durch die Dauerausstellung im Gedenkraum des Obergeschosses. Die Forschungsergebnisse des ersten Clara-und-EduardRosenthal-Stipendiaten Stephan Laudien sind hier zu sehen, u. a. das bis heutige einzige großformatige Bildnis von Clara Rosenthal in der Villa Rosenthal, gemalt von Raffael SchusterWoldan.

NOCH BIS ZUM 30.10.2020 Erfurt, Außenstelle der Behörde der Stasi-Unterlagen, Petersberg 19 »Von der Friedlichen Revolution zur deutschen Einheit«

THEATER & BÜHNE Theater Gera, Konzertsaal, 19.30 Uhr »1. Philharmonisches Konzert« Johann Friedrich Fasch: Ouvertüre (Suite) B-Dur (FWV K:B 3) Johann Friedrich Agricola: Sonate A-Dur für Flöte und Basso continuo Enjott Schneider: Omaggio a Vivaldi Johann Sebastian Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur BWV 1048 Antonio Vivaldi: Konzert für Blockflöte und Orchester C-Dur RV 443 Philharmonisches Orchester Altenburg Gera Blockflöte: Clara Starzetz · Violoncello: Jesús Antonio Clavijo Rojas Dirigent, Cembalo: Yury Ilinov

NOCH BIS ZUM 15.11.2020 Erfurt, Naturkundemuseum, Große Arche 14 »Juwelen der Natur — Orchideen in der Kulturlandschaft Thüringens« NOCH BIS ZUM 15.11.2020 Romantikerhaus Jena »Abenteuer Denken. Der Jenaer Hegel« Einen zweiten Jubilar gilt es aus Anlass des 250. Geburtstages zu würdigen: Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770— 1831). Der wirkungsmächtige Philosoph lebte von 1801 bis 1807 in Jena.

In dieser Schaffenszeit verfasste Hegel eines der wichtigsten Bücher der europäischen Philosophiegeschichte — die »Phänomenologie des Geistes«. Dargestellt werden Leben und Werk unter besonderer Würdigung der Jenaer Zeit.

NOCH BIS ZUM 10.01.2021 Erfurt, Erinnerungsort Topf & ­Söhne, Sorbenweg 7 »Die Mädchen von Zimmer 28. L 410, Theresienstadt« Zur Erinnerung an die Kinder des Ghettos Theresienstadt

VOM 05.10. BIS 01.11.2020 Sparkassen-Arena Jena »Organwelt Jena — begehen — erleben — verstehen, die etwas andere Ausstellung« Die Ausstellung Organwelt Jena mit zahlreichen verschiedenen überdimensionalen und begehbaren Organmodellen nimmt den Besucher, ob Groß oder Klein, mit auf eine unvergessliche Reise. Die anatomischen Darstellungen verbunden mit der beeindruckenden Größe und der ungewohnten Perspektive ermöglicht einen Blick in den eigenen Körper. Sie erhalten Einblicke in den komplexen Aufbau und im Zusammenhang mit den dazugehörigen Medien weitere Informationen über Funktionsweise und Zusammenspiel der einzelnen Systeme und Organe.

DNT Weimar, Foyer, 20 Uhr »Kammerkonzert: Gestillte Sehnsucht« Ludwig van Beethoven: Trio B-Dur op. 11 für Klavier, Klarinette und Violoncello / Johannes Brahns; 3 Lieder und Trio aMoll op. 114 für Klavier, Klarinette und Violoncello Mit Tanja Schubert (Klavier), Sayaka Shigeshima (Mezzosopran), Junko Kada (Klarinette) und Lukas Dihle (Violoncello) Theaterhaus Jena im Kino im Schillerhof, 20 Uhr »Urlaub in Deutschland, der Film; Part 2« VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Jena Tourist-Information, 14 Uhr »Allgemeiner Stadtrundgang Jena — zwischen Historie und Hightech« SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt« Zoom Onlineplattform, Salvador-Allende-Platz, 9 Uhr »Digitaler Workshop »Haupts(pr)ache Deutsch!? — Zum Umgang mit Mehrsprachigkeit in unserer Kita«« Blickpunkt Auge, 13 Uhr »Beratungsstelle für alle Augenpatienten« Frauenzentrum TOWANDA, 19 Uhr »Song of Nature« »Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft« (Richard Wagner) — und um diese Leidenschaft zu entfachen, begeben wir uns an besonderen Plätzen in der Natur auf eine klangvolle Reise in unser Innerstes. Vielleicht kommen wir gemeinsam den Antworten auf die entscheidenden Fragen näher: »Wer bin ich?«, »Was möchte ich?«, »Wo liegen meine Stärken und Interessen?«, »Was ist mir im Leben wirklich wichtig?«. Anmeldung bis 3 Tage vor der Veranstaltung

Fr, 2. Oktober THEATER & BÜHNE Theaterhaus Jena, 16+20 Uhr »Eduard Rosenthal — Fragmente eines Lebens« Filmpräsentation

Theater Gera, Großes Haus, 19.30 Uhr PREMIERE: »Vater« Schauspiel von Florian Zeller Zum 50-jährigen Bühnenjubiläum von Peter Prautsch Theater Gera, Puppentheater, 19.30 Uhr »Pudels Kern …« Kabarett-Programm mit Hund und Frau Schramm · Von Karin Eppler DNT Weimar, e-werk, 20 Uhr »ZUSAMMEN GEWACHSEN?!« 30 Jahre Deutsche Wiedervereinigung DNT Weimar, Foyer, 20 Uhr »Lieblingslieder: Ein Jüngling liebt ein Mädchen — Etappen einer Ehe« Lieder von Robert Schumann Mit Heike Porstein (Sopran), Andreas Koch (Bass) und André Kassel (Klavier) KONZERT Stadtkirche St. Michael, 19 Uhr »Karussell« Die DDR-Kultband mit ihren schönsten Liedern und Balladen — live in Jena.

TRAFO, 20 Uhr »Lambert« Die Klassifizierung des Künstlers und Phänomens namens Lambert in ein enges Genre-Korsett, ganz gleich ob pop- oder hochkultureller Natur, wird durch seine Vielseitigkeit nahezu untragbar.

Volkshaus Jena, 20 Uhr Eröffnungskonzert der Jazzmeile Thüringen in Jena (1. Aufführung) »Jenaer Philharmonie trifft Sarah ­Buechi« Werke von Sarah Buechi Sarah Buechi — Contradiction of Happiness (Septett) Sarah Buechi, Gesang und Komposition/Arrangement Vincent Membrez, Klavier; Wolfgang Zwiauer, E-Bass; Lionel Friedli, Schlagzeug; Estelle Beiner, Violine; Isabelle Gottraux, Viola; Sara Oswald, Violoncello; Jenaer Philharmonie; Simon Gaudenz, Leitung VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG

Universitätshauptgebäude, 15 Uhr »E. R. — eine performative Suche nach Eduard Rosenthal« Eine theaterinszenierte Führung auf den Spuren von Eduard Rosenthal anlässlich der Errichtung seines dezentralen Denkmals. »E.R.« lädt ein zu einer unterhaltsamen und eigenwilligen Entdeckungsreise in eine Stadt, die wir zu kennen glauben — die aber ohne Eduard Rosenthal nicht die heutige wäre.

Ausgestattet mit allerlei Werkzeug und angeleitet durch den Schauspieler Markus Fennert bewegen sich die Teilnehmer*innen im Spannungsfeld zwischen dem Hier und Jetzt und werden dabei selbst zu Spurensucher* innen. Aus »E. R.’s« Perspektive schärfen die Reisenden den Blick, vermessen Leerstellen, markieren Wendepunkte, tauchen zwischen Akten und Büchern ab und treffen auf laufende Zitate.

Foto: Judith Rosenzweig, geb. Schwarzbart/Haifa, Jüdisches Museum Prag

NOCH BIS ZUM 11.10.2020 Weimar, Schiller-Museum »Von Delacroix bis Warhol — Schenkungen von Wilhelm Winterstein« 40 Aquarelle und Zeichnungen von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein und Carl Gustav Carus über Eugène Delacroix bis hin zu George Sand umfasst die Schenkung des Münchner Privatsammlers Wilhelm Winterstein an die Graphischen Sammlungen der Klassik Stiftung Weimar.

NOCH BIS ZUM 01.11.2020 Erfurt, Haus Zum Stockfisch — Stadtmuseum, Johannesstr. 169 »Willy Brandt — Freiheitskämpfer, ­Friedenskanzler, Brückenbauer« Sonderausstellung

Do, 1. Oktober

Foto: Remo+Lisa Ubezio

NOCH BIS ZUM 10.10.2020 Jenaer Kunstverein im Stadtspeicher, Mi, Fr, Sa 12–16 Uhr, Do 12–19 Uhr »Vom Glück der Provinz.« Perspektivwechsel — Ausstellungsreifen im ländlichen Raum Thüringen: reich an Kultur, schwach an Struktur. Was soll, was ist, was kann Thüringen heute sein?

NOCH BIS ZUM 01.11.2020 Phyletisches Museum »10 Tons — Medusen — Ernst Haeckel«

Foto: Armin Dett

NOCH BIS ZUM 04.10.2020 Apolda, Eiermannbau Apolda, ­Auenstr. 11, 1. Etage Öffnungszeiten: 3.10. / 4.10. von ­jeweils 11 — 18 Uhr »THillA — Illustrationsausstellung« Die Thüringer Illustrator*innen präsentieren die Vielfältigkeit ihrer lebendigen Szene zwischen Kunst und Beruf der Öffentlichkeit und stellen in der Open Factory der IBA Thüringen im Eiermannbau Apolda ihre Arbeiten aus.

Daneben werden Schüler*innen-Workshops und Mitmachaktionen angeboten. Trägerverein ist der Lösungslabor e.V. aus Weimar.

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Oktober 2020

AUSGEHEN Restaurant Bauersfeld, 18.30 Uhr »Piano-Abend« KINDER & FAMILIE Ernst-Abbe-Bücherei, 16 Uhr »VORgelesen — Vorlesen für Kinder in der EAB« ZEISS-PLANETARIUM »Die Entdeckung des Weltalls — Mit ­Galileo auf Forschungsreise«, 11.30 Uhr »Unser Weltall«, 13 Uhr »Explore — Expedition Weltraum«, 17 Uhr »Voyager — Die unendliche Mission«, 19 Uhr SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt« Verwaltungsgebäude Am Anger 26, 8 Uhr »Öffentliche Auslegung Bebauungsplan »Neubau Carl-Zeiss-Promenade«« »Öffentliche Auslegung Bebauungsplan »Nördlich der Karl-Liebknecht-Straße«« (bis 09.10.2020/ mit Terminvereinbarung)

Sa, 3. Oktober THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Großes Haus, 11 Uhr Festliche Stadtratssitzung zum Tag der Deutschen Einheit 19.30 Uhr Premiere: »Cabaret« Joe Masteroff (Buch), John Kander (Musik) und Fred Ebb (Gesangstexte) Koproduktion von Schauspiel, Musiktheater und Staatskapelle Weimar Theater Gera, Großes Haus, 19.30 Uhr »Vater« — Schauspiel von Florian Zeller Theater Gera, Puppentheater, 19.30 Uhr »Pudels Kern …« Kabarett-Programm mit Hund und Frau Schramm · Von Karin Eppler Theater Gera, Bühne am Park, 19.30 Uhr »In der Strafkolonie« Kammeroper von Philip Glas · Nach der Erzählung Franz Kafkas Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 19.30 Uhr »Du bist heute wie neu« Ein Manfred-Krug-Liederabend Dieser neue Liederabend versteht sich als Hommage an einen der großen Unterhaltungskünstler Deutschlands. Wie die Lieder des selbsternannten »Gauklers« Krug soll es eine Feier des Lebens und der Liebe werden, ein Wechselbad von zarten Tönen und packenden Grooves, bewegt vom Mut zu viel Gefühl und durchweht von einer Brise anarchischen Humors.

KONZERT Volkshaus Jena, 17.30+20.30 Uhr Eröffnungskonzert der Jazzmeile Thüringen in Jena (2.+3. Aufführung) »Jenaer Philharmonie trifft Sarah Buechi« 30 Jahre Deutsche Einheit / 30 Jahre Städtepartnerschaft Jena — Erlangen Werke von Sarah Buechi Igor Strawinski: Oktett für Blasinstrumente

Igor Strawinski: Concertino für 12 Instrumente Sarah Buechi — Contradiction of Happiness (Septett) Sarah Buechi, Gesang und Komposition/ Arrangement Vincent Membrez, Klavier; Wolfgang Zwiauer, E-Bass; Lionel Friedli, Schlagzeug; Estelle Beiner, Violine; Isabelle Gottraux, Viola; Sara Oswald, Violoncello; Jenaer Philharmonie; Simon Gaudenz, Leitung VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Jena Tourist-Information, 17 Uhr »Großstadtgeschichten — Jena vor der Wende« Öffentliche Themenführung Jenaer Kunstverein im Kassablanca, 19.30 Uhr Lesung: »Haymatlos« mit Özlem Özgül Dündar, Nadire Y. Biskin & Tamer Düzyol in Kooperation mit der Ernst-Abbe-Bücherei Jena im Rahmen der interkulturellen Woche Eintritt frei; Zutritt nur mit Mund-NasenSchutz; Voranmeldung erwünscht an: julia.hauck@jena.de ZEISS-PLANETARIUM »Der Regenbogenfisch und seine Freunde«, 11.30 Uhr »Queen Heaven — Das Original!«, 10+17.30 Uhr »Dinosaurier — Und das Abenteuer des Fliegens«, 14.30 Uhr »Zeitreise — Vom Urknall zum Menschen«, 16 Uhr »Milliarden Sonnen — Die Vermessung des Himmels«, 19 Uhr »Space Rock Symphony — Die größten Rockballaden vereint in einer Show«, 20.15 Uhr SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt« REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 13—17 Uhr »Ausschank im Weinberg« Am Fuße der Leuchtenburg befindet sich ein kleiner Weinberg. Der alten Tradition folgend wird an dieser Stelle wieder Wein angebaut. Etwa 1.500 Weinstöcke wachsen unter der liebevollen Pflege des Förderkreises Leuchtenburg. Wer die aktuellen Weine der Sorten Gutedel und Portugieser kosten mag, ist zum Ausschank herzlich willkommen.

So, 4. Oktober THEATER & BÜHNE Theater Gera, Konzertsaal, 11 Uhr »278. Foyerkonzert« Mit Musiker*innen der Dualen Orchesterakademie Thüringen Werke von Gioachino Rossini, Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy u. a.

Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 14 Uhr »Ellenbogen Ellenbogen« Ein Stück Gegenwart von Steffen Mensching und Michael Kliefert Aus einer alten Benimmregel für Kinder ist ein alternatives Begrüßungsritual für Jedermann geworden. Die Welt übt sich in neuen Verhaltensweisen. Was heute richtig scheint, ist morgen falsch. Und was heute falsch ist, ist morgen vielleicht richtig. Wir machen uns auf die Suche nach diesen Veränderungen, nach der Welt vor fast zweihundert Tagen, nach den Gesichtern, die sich hinter Masken verbergen. Was ist verschwunden, was dazu gekommen?

FAmilien-Ausstellung

ab 4. oktober 2020

burg-posterstein.de

Aus dem AlltAg eines burgherrn Theater Gera, Puppentheater, 16 Uhr »Rapunzel« · ab 4 Jahren Marionettentheater nach dem Märchen der Brüder Grimm DNT Weimar, Großes Haus, 18 Uhr »Warten auf Wunder« — Die Gala mit allem, was geht mit Solist*innen des Musiktheater-Ensembles, Mitgliedern des Opernchores, Musiker*innen der Staatskapelle Weimar Theater Gera, Großes Haus, 18 Uhr »Vater« Schauspiel von Florian Zeller Theater Gera, Bühne am Park, 18 Uhr »In der Strafkolonie« Kammeroper von Philip Glas · Nach der Erzählung Franz Kafkas KONZERT Stadtkirche St. Michael, 10 Uhr »Kantatengottesdienst zum Michaelistag/ Erntedankfest« mit: Antonio Vivaldi: Gloria, RV 589 für Soli, Chor und Orchester Kantorei St. Michael — Collegium musicum Leitung: KMD Martin Meier Rathausdiele Jena, 11+15 Uhr »Jenaer Philharmonie/ Kammerkonzert # 1« Busch / Kodály / Fuchs KuBuS, 17+18.30 Uhr Folk Club: »KaTiRa« KaTiRa ist die musikalische Begegnung der brasilianischen Musiker Kamai Freire (Gesang, Gitarre, Saxophone, Percussion), Tito Lery (Gesang, Gitarre, Bass) und Rafael Silveira (Gesang, Gitarre, Percussion). Der Name ist aber auch ein Wortspiel mit dem traditionellen, südamerikanischen Rhythmus »Catira«, der in dem brasilianischen Sertão getanzt wird. Speziell für die aktuelle Folk ClubAusgabe haben die drei Musiker Lieder ausgewählt, die wie die Stimme der Stimmlosen klingen: Sie thematisieren Alltag, Liebe, Natur, Sehnsucht und Hoffnung der einfachen Menschen, die es so meisterhaft schaffen, ›Leid‹ in ›Lied‹ zu verwandeln.

Di, 6. Oktober THEATER & BÜHNE DNT Weimar, e-werk weimar, 20 Uhr »Sensemann & Söhne« Komödie von Jan Neumann und Ensemble VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG URANIA Volkssternwarte, 20 Uhr »Kuppelführung und Beobachtung des aktuellen Sternhimmels« SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt« Seniorenbegegnungsstätte Jahresringe, 10 Uhr »Besuch der Salzgrotte meeresbrise«

Mi, 7. Oktober THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Studiobühne, 10 Uhr »Die Königin der Farben« — Musiktheater von André Kassel nach dem Bilderbuch von Jutta Bauer für alle ab 4 20 Uhr »Goethe mit Schlagwerk und Geige« Balladen, Lieder und Texte von Goethe KONZERT Kassablanca, 19+21 Uhr »Black Box # 1 LOCKDOWN! 1.+ 2. Aufführung« Eine audiovisuelle Installation von Musiker*innen der Jenaer Philharmonie mit Musik von Phillip Bimstein, Pēteris Vasks, Claude Barthélémy, Geoff Sheil, Rhona Clarke u. a.

LOCKDOWN! — bezeichnet inzwischen für alle einen existenziellen wie emotionalen Ausnahmezustand. Wie reagieren Menschen darauf? Was macht er mit uns oder mit den Musiker*innen der Jenaer Philharmonie? Einsamkeit, Isolation und Trauer? Wut und Verzweiflung?Rückzug in die Natur? Klaustrophobie und Wahn?

Werden bunte Kreise plötzlich zur tickenden Zeitbombe? Besinnung auf den Glauben, Flucht in die Spiritualität? Wer kann uns da heraushelfen? Was ist mit unseren Grundbedürfnissen wie Essen und Trinken? Oder dreht sich am Ende doch alles wieder nur um SEX? Es ist ernst, bitte nehmen Sie es ernst!

Foto: Geoff Sheil

Bahnhof Jena-Paradies, 16 Uhr »Stadtrundgang »Mehrsprachiges Jena«« In unserem Stadtrundgang zeigen wir anhand von Beispielen aus dem Stadtbild die Jenaer Sprachenvielfalt — vom Arabischen bis zum Thüringischen, vom Amtsdeutsch bis zur Gebärdensprache.

URANIA Volkssternwarte, 20 Uhr »Kuppelführung und Beobachtung des aktuellen Sternhimmels«

VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Universitätshauptgebäude, 15 Uhr »E. R. — eine performative Suche nach Eduard Rosenthal« ZEISS-PLANETARIUM »Das Kleine 1×1 der Sterne«, 13 Uhr »Die Magie der Schwerkraft — Limbradur und die Magie der Schwerkraft«, 16 Uhr »Star Rock Universe — Aktuelle Musik und Hits der 70er, 80er und 90er«, 18 Uhr SONSTIGES Restaurant Bauersfeld, 10 Uhr »Sonntagsbrunch« REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 14 Uhr »Orgelspiel für alle!«

Mo, 5. Oktober VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Jena Tourist-Information, 14 Uhr »Allgemeiner Stadtrundgang Jena — zwischen Historie und Hightech«

AUSGEHEN Kino im Schillerhof, 20 Uhr 35mm Kino: »DRIVE« (OmU) Nicolas Winding Refn, 2011 Grandios inszenierter Neo-Noir-Kult-Thriller über einen Stuntman und Fluchtwagenfahrer, der sich in seine Nachbarin verliebt und dadurch reichlich Ärger mit der Unterwelt einhandelt. Score von Cliff Martinez!

ZEISS-PLANETARIUM »Eingefangene Sterne — Live«, 19 Uhr SONSTIGES Innenstadt Jena, 8 Uhr »Bunter Markt«

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E rs t m a ls u n d in Zu ku n ft im

Klostergang 4 | 99084 Erfurt

Oktober 2020

www.kulturquartier-erfurt.de

INTERNATIONALES

20 20

ERFURT

G E S TA LT U N G : G R A F I K B U E R O _ O L E . B © 2 0 2 0 | F o t o : S u s a n n N u e r n b e r g e r

TANZTHEATER

PROGRAMM 02.10. BIS 10.10.2020 02.10. UN POYO ROJO POYO ROJO & AURORA NOVA

07.10. ECHODRAMA DAZWISCHEN DAS MEER CULTURAL GROUP

04.10. WUNSCHKONZERT COOPERATIVA MAURA MORALES

09.10. CONTACT.ENERGY’20

05.10. MR. GAGA | CLIMAX FILMABEND | KINOKLUB www.tanztheaterfestival-erfurt.de

& TANZTHEATER ERFURT

WETTBEWERB FÜR ZEITGENÖSSISCHEN TANZ

10.10. APOCALIPSYNC KURZFILM TANZANWEISUNGEN MORITZ OSTRUSCHNJAK

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Oktober 2020

VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Foto: Doris Weilandt

Frauenzentrum TOWANDA, 14 Uhr »Interkulturelles TOWANDA Frauen Café« Seniorenbegegnungsstätte Jahresringe, 14 Uhr »Besuch von Herrn Tischendorf aus der Sparkasse in Jena-Nord« Restaurant Bauersfeld, 20 Uhr »Astro — Stammtisch«

VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Jena Tourist-Information, 14 Uhr »Allgemeiner Stadtrundgang Jena — zwischen Historie und Hightech« Universitätshauptgebäude, 15 Uhr »E. R. — eine performative Suche nach Eduard Rosenthal«

Do, 8. Oktober THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr »Nathan der Weise« Gotthold Ephraim Lessing VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Romantikerhaus, 17.30+18.30 Uhr »Wie Hegel zu Hegel wurde« — Öffentliche Führung durch Hegels Jenaer Jahre Ist Hegel immer gleich Hegel? Diese Frage ist nicht trivial, denn erst in Jena kam Hegel zu immer größerer Bekanntheit. Der einfache — und doch nicht so einfache — Grund ist, dass erst in Jena, der damaligen »Welthauptstadt der Philosophie«, Ereignisse stattfanden, die seine Philosophie nachhaltig prägten und ihn zum bedeutendsten Philosophen der Moderne machten.

ZEISS-PLANETARIUM »Explore — Expedition Weltraum«, 10 Uhr »Voyager — Die unendliche Mission«, 11.30 Uhr »Zeitreise — Vom Urknall zum Menschen«, 12.30 Uhr »Queen Heaven — Das Original!«, 20 Uhr SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt« Seniorenbegegnungsstätte Jahresringe, 10 Uhr »Smartphone Anfänger Jena Nord« Blickpunkt Auge, 13 Uhr »Beratungsstelle für alle Augenpatienten« Frauenzentrum TOWANDA, 19 Uhr »Singkreis«

Fr, 9. Oktober THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr »Ein Sommernachtstraum« William Shakespeare Theater Gera, Bühne am Park, 19.30 Uhr PREMIERE: »Der Kontrabaß« Monolog von Patrick Süskind Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 19.30 Uhr »Die Verteidigung der Gummibären« (Premiere) Satirische Einmischungen von Gerhard Polt Der bayerische Kabarettist, Schauspieler und Schriftsteller Gerhard Polt gibt dem deutschen Durchschnittsmenschen in seinen Satiren eine unversöhnlich rumorende Stimme. Trotz aller Unterschiede haben Polts Figuren etwas gemeinsam: eine fühlende Gefühllosigkeit, die zwischen Bequemlichkeit und Brutalität ein breites Spektrum an Gemeinheiten bereithält. Man höre und staune: Selbst für die »Verteidigung der Gummibären« lassen aufgebrachte Zeitgenossen alle Hemmungen fallen.

Theater Gera, Großes Haus, 19.30 Uhr PREMIERE: »Tanz aus der Reihe« Gala mit dem Thüringer Staatsballett Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 19.30 Uhr »Die Verteidigung der Gummibären« (Premiere) — Satirische Einmischungen von Gerhard Polt

AUSGEHEN Stadtteilzentrum LISA, 21 Uhr »Familientanz mit DJ Tino«

Stadtteilbüro Stauffenbergstraße/ hinter Kaufland, 16 Uhr »Kunstrundgang durch Lobeda-Ost« Auf Einladung von jenawohnen führt Kunsthistorikerin Doris Weilandt am 9.

Oktober Interessierte zu ausgewählten Kunstwerken im Stadtteil. Eine Einführung in die Thematik und die Erläuterung der Gesamtkonzeption zur Kunst im öffentlichen Raum ermöglicht allen Teilnehmern den Zugang. Nach dem etwa zweistündigen Rundgang besteht im Baubüro von jenawohnen in der Stauffenbergstraße Gelegenheit, das Gespräch fortzusetzen.

URANIA Volkssternwarte, 20 Uhr »Kuppelführung und Beobachtung des aktuellen Sternhimmels« AUSGEHEN Restaurant Bauersfeld, 18.30 Uhr »Piano-Abend« Haus auf der Mauer, 20 Uhr »BandsPrivat JamSession Vol. XLIV« Gustav Mahler sagte einst »Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.« Wir von BandsPrivat sagen, dass er damit vollkommen Recht hat!

Wir stellen die Bühne im Gewölbekeller des Internationalen Centrums »Haus auf der Mauer«, ihr bringt eure Instrumente mit und gestaltet den Abend musikalisch oder ihr kommt einfach vorbei und hört den Musikern zu!

KINDER & FAMILIE Ernst-Abbe-Bücherei, 16 Uhr »VORgelesen — Vorlesen für Kinder in der EAB« ZEISS-PLANETARIUM »Augen im All — Vorstoß ins unsichtbare Universum«, 10 Uhr SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt«

Sa, 10. Oktober THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr »Cabaret« Joe Masteroff (Buch), John Kander (Musik) und Fred Ebb (Gesangstexte) Koproduktion von Schauspiel, Musiktheater und Staatskapelle Weimar Theater Gera, Bühne am Park, 19.30 Uhr »Der Kontrabaß« Monolog von Patrick Süskind

ZEISS-PLANETARIUM »Der Mond — Ein Märchen unter Sternen«, 11.30 Uhr »Tabaluga und die Zeichen der Zeit«, 17.30 Uhr »Best Of Show«, 19 Uhr »Psychedelic Pink Rock — Eine Show mit Musik von Pink Floyd«, 20.15 Uhr SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt« Forstweg, Ecke Döbereinerstraße, 10 Uhr »Pflanzaktion — Mach mit und pflanz Deinen eigenen Baum.« Am 10. Oktober freuen wir uns gemeinsam mit den Mitarbeitern des Stadtforst Jena und dem BUND auf viele helfende Hände, die neue Bäume in Jenas Wald pflanzen. Treffpunkt ist am Forstweg/ Ecke Döbereiner Straße. Ein kurzes Stück den Berg weiter hinauf, kann jeder seinen eigenen Baum pflanzen. Hier wurden Fichten, die im vergangenen Sommer vom Borkenkäfer befallen wurden, gefällt. Nun soll neuer Wald entstehen.

Alles, was zum Pflanzen benötigt wird, ist bereits vor Ort. Fleißige Helfer können sich bei Stockbrot am Lagerfeuer stärken.

Zwei Ausflugsgaststätten sind ganz in der Nähe.

Volkshaus Jena, 10 Uhr »40. Immobilienmesse — Kaufen, Bauen, Mieten« »18. Jenaer Hochzeitsmesse« REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 10 Uhr »Erlebnisprogramm Ritteressen« (öffentlicher Termin) Ein besonderes Event Dinner: Erleben Sie einen unterhaltsamen Abend mit Ihren Freunden, den Kollegen oder ihrer Firma.

Lassen Sie sich verzaubern und schlemmen Sie in mittelalterlichem Ambiente.

Unser Herold begrüßt das Volk gebührend und wird nach Verkündigung der Tischregelarien alle in seinen Bann ziehen. Als Zeitenbummler und Verwandlungskünstler verbreitet er Kurzweil und Vergnügen, so wandelt der mittelalterliche Burgvogt durch die ehrwürdigen Mauern und erfreut als Narr und Geschichtenerzähler.

So, 11. Oktober THEATER & BÜHNE Theater Gera, Konzertsaalfoyer, 11 Uhr »279. Foyerkonzert« Ludwig van Beethoven: Quartett Nr. 3 D-Dur Franz Schubert: Quartett Nr. 14 d-Moll Violine: Maximilian Hörmeyer, Maria Holzer-Graf · Viola: Robert Hartung · Cello: Viktoria Tater

DNT Weimar, Studiobühne, 16 Uhr »Die Königin der Farben« — Musiktheater von André Kassel nach dem Bilderbuch von Jutta Bauer für alle ab 4 Theater Gera, Puppentheater, 16 Uhr »Rapunzel« · ab 4 Jahren Marionettentheater nach dem Märchen der Brüder Grimm Theater Gera, Großes Haus, 18 Uhr »Tanz aus der Reihe« Gala mit dem Thüringer Staatsballett Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 18 Uhr »Du bist heute wie neu« Ein Manfred-Krug-Liederabend DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr »Rambazambabar: Comeback — Zurück in der Zukunft!« VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Museum 1806, 10 Uhr »Die Ereignisse der Jahre 1806 und 1808« Vortrag mit anschließendem Rundgang auf dem Jenaer Schlachtfeld Jena Tourist-Information, 10.30 Uhr »Allgemeiner Stadtrundgang Jena — zwischen Historie und Hightech« Universitätshauptgebäude, 15 Uhr »E. R. — eine performative Suche nach Eduard Rosenthal« SONSTIGES Restaurant Bauersfeld, 10 Uhr »Sonntagsbrunch« Volkshaus Jena, 10 Uhr »40. Immobilienmesse — Kaufen, Bauen, Mieten« »18. Jenaer Hochzeitsmesse« REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 14 Uhr »Orgelspiel für alle!«/ »Cos in the Castle« — Cosplayer, Anime und Comic Freunde aufgepasst!Freut euch auf ein verträumtes Fotorrendezvous auf der#Leuchtenburg!

DNT Weimar, Weimarhalle, 19.30 Uhr »2. Sonderkonzert der Staatskapelle Weimar« Anton Webern: 5 Orchesterstücke op. 10 Arnold Schönberg: »Verklärte Nacht« op.

4 Joseph Haydn: Sinfonie G-Dur Hob.: I:92 »Oxford« Dirigent: Michael Boder

Mo, 12. Oktober SONSTIGES Seniorenbegegnungsstätte Jahresringe, 10 Uhr »Pflanzentauschbörse« 15 Uhr »Smartphone Café« Kinder- und Jugendzentrum KLEX , 17 Uhr »Kochabend — Kitchen in the Klex« Der Kochabend für jeden der Lust auf gemeinsames Kochen und Kennenlernen von neuen Leuten hat.

REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 14 Uhr »Festwoche der Chöre« — Modern, rein, strahlend weiß und klar wirkt sie, die erste Porzellankirche der Welt auf der Leuchtenburg. Glasklar ist auch ihr Klang!

Am historischen Ort — auf der Leuchtenburg — begann bereits im Jahre 1920 die Tradition Lieder zu singen. Damals nahm die Jugendbewegung hier Quartier und genoss die unglaubliche Freiheit. Man tanzte und musizierte, man brachte diesen Ort zum Klingen. Seither machen immer wieder Chöre auf der Leuchtenburg Station und stimmen Lieder im Burghof und der Kirche an.

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Di, 13. Oktober THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Foyer, 20 Uhr »Lieblingslieder: Italienisches Liederbuch von Hugo Wolf« mit Ylva Stenberg (Sopran), Max Landgrebe (Sprecher) und Stéphane Bölingen (Klavier) VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG URANIA Volkssternwarte, 20 Uhr »Kuppelführung und Beobachtung des aktuellen Sternhimmels«

KINDER & FAMILIE Frauenzentrum TOWANDA, 16 Uhr »Mutter-Kind-Töpfern« ZEISS-PLANETARIUM »Im Jahreskreis der Sonne — Eine verzauberte Reise durch die Jahreszeiten«, 10 Uhr SONSTIGES Innenstadt Jena, 8 Uhr »Bunter Markt« Seniorenbegegnungsstätte Jahresringe, 13 Uhr »Besuch von Frau Wächter — Seniorenbeauftragte der Stadt Jena«

THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr »Rambazambabar: Comeback — Zurück in der Zukunft!« Foto: Wartburg/ Theaterhaus Jena

SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt« REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 14 Uhr »Festwoche der Chöre«

Mi, 14. Oktober THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Foyer, 20 Uhr »Russisch — Jüdisch — Deutsch.« Jüdische Kontingentflüchtlinge zwischen Integration und Antisemitismus in Deutschland Stammtischgespräch mit Dr. Karen Körber (Soziologin am Institut für Geschichte der deutschen Juden der Universität Hamburg) und Maria Kireenko (Bundesvorstand des Jungen Forums der DeutschIsraelischen Gesellschaft e.V.) / In Zusammenarbeit mit dem Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft

Foto: Yat Ho Tsang

KONZERT TRAFO, 20 Uhr »Olga Pashchenko« Die Russin Olga Pashchenko ist eine der vielseitigsten Interpretinnen auf historischen Tasteninstrumenten ebenso wie auf dem modernen Flügel und hat für die Bachwochen ein reines »Bach«-Programm zusammengestellt

KONZERT TRAFO, 20 Uhr »Golden Diskó Ship« Golden Diskó Ship ist ein One-WomanOrchestra zwischen Pop und Experiment, mit elektronischen und akustischen Elementen, E-Gitarre, Gesang und Live-Projektionen.

REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 14 Uhr »Festwoche der Chöre«

Do, 15. Oktober

ZEISS-PLANETARIUM »Das Kleine 1×1 der Sterne«, 9 Uhr »Planeten — Expedition ins Sonnensystem«, 10 Uhr »Zeitreise — Vom Urknall zum Menschen«, 11.30 Uhr »Unser Weltall«, 13 Uhr »Space Tour«, 14.30 Uhr »Space Rock Symphony — Die größten Rockballaden vereint in einer Show«, 20 Uhr

Theaterhaus Jena, 20 Uhr »Zur Wartburg«

Foto: SaraPerovic

DNT Weimar, Weimarhalle, 19.30 Uhr »2. Sonderkonzert der Staatskapelle Weimar« Anton Webern: 5 Orchesterstücke op. 10 Arnold Schönberg: »Verklärte Nacht« op. 4 Joseph Haydn: Sinfonie G-Dur Hob.: I:92 »Oxford« Dirigent: Michael Boder

nen zu erklären. Zugleich hinterfragt er seine Biografie und seine Arbeit mit den Goldenen Zitronen und dem Performancekollektiv Schwabinggrad Ballett.

Foto: Frank Egel

VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Jena Tourist-Information, 14 Uhr »Allgemeiner Stadtrundgang Jena — zwischen Historie und Hightech«

Theaterhaus Jena, 20 Uhr Premiere: »Zur Wartburg« Mit der Wiedervereinigung zweierlei Deutschlands wurde Geschichte geschrieben, eine Geschichte, welche auch jeder Mensch für sich neu schreiben musste. Orte wurden umgewidmet, verschwanden, erneuerten, kapitalisierten sich. Man ging Richtung Kaufhalle los und landete im Galeria Kaufhof. Und trotzdem bestehen mittendrin kleine Inseln einer Vergangenheit, die passé ist, Zeitkapseln geradezu. Eine dieser Kapseln fand sich lange im Damenviertel. Die Wirtschaft »Zur Wartburg« bewahrte in ihrem Gastraum ein Stück DDR-Flair und damit Erinnerung bis ins Jahr 2019 hinein. In der Theaterhaus-Produktion, die ihren Ursprung in den Geschichten um diese sehr besondere Restauration hat, diskutieren Stammgäste, angetrieben von den vielen Volumenprozent der Getränke­auswahl, über ihre Wahrnehmung der Wahrheit, über Verschwörungen und alles, was eben nur in Stammtisch­atmosphäre sagbar ist. Vor der Kulisse der Nachwendezeit offenbaren sich über Jahre entstandene Ressentiments und Alternativerzählungen. Gleichzeitig jedoch stellt sich das Ensemble die Frage, ob nicht die Kneipe derjenige Ort sein kann, an dem man die Filterseifenblasen zum Platzen bringen kann und mit Menschen, die eine andere Meinung als man selbst haben, endlich ein Gespräch beginnen kann.

ZEISS-PLANETARIUM »Der Sprung ins All«, 11.30 Uhr »Star Rock Universe — Aktuelle Musik und Hits der 70er, 80er und 90er«, 18.30 Uhr SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt« Blickpunkt Auge, 13 Uhr »Beratungsstelle für alle Augenpatienten« REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 14 Uhr »Festwoche der Chöre«

Fr, 16. Oktober THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr »Cabaret« Joe Masteroff (Buch), John Kander (Musik) und Fred Ebb (Gesangstexte) Koproduktion von Schauspiel, Musiktheater und Staatskapelle Weimar Theater Gera, Bühne am Park, 19.30 Uhr »Der Kontrabaß« Monolog von Patrick Süskind Theater Gera, Puppentheater, 19.30 Uhr »Gefährliche Liebschaften« Stück nach dem Briefroman von Choderlos de Laclos Von Fabian Joel Walter Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 19.30 Uhr »Ellenbogen Ellenbogen« Ein Stück Gegenwart von Steffen Mensching und Michael Kliefert

VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG URANIA Volkssternwarte, 20 Uhr »Kuppelführung und Beobachtung des aktuellen Sternhimmels« AUSGEHEN Restaurant Bauersfeld, 18.30 Uhr »Piano-Abend« KINDER & FAMILIE Ernst-Abbe-Bücherei, 16 Uhr »VORgelesen — Vorlesen für Kinder in der EAB« SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt« REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 14 Uhr »Festwoche der Chöre«

Sa, 17. Oktober

BEREUE. ICH BEREUE. ICH ZUR WARTBURG

KONZERT TRAFO, 20 Uhr »Ted Gaier »Argumentepanzer«« Ted Gaier vermag gesellschaftliche Entwww.theaterhaus-jena.de wicklungen mit popkulturellen Phänome-

Kulturbahnhof Jena, 21 Uhr Ersatztermin: »Humulus« Psych-Stoner-Rock aus Italien HUMULUS Spezialität sind die ellenlangen, hypnotischen Stoner Jams, die sie in einsamen Jamsession im Proberaum reifen lassen. Von fuzzy-rockig, über tonnenschwer-doomig bis psychedelischspacig reichen dabei die konstrastreichen Ausdrucksformen des sympathischen Trios. Die drei Musiker, deren Bandname das lateinische Wort for Hopfen ist, pflegen auch eine Leidenschaft für das Bierbrauen: Seit 2014 brauen HUMULUS deshalb mit viel Liebe ihr eigenes Bier, ein dunkles »Stoner IPA«, welches sie auch extra mit auf Tour bringen!

www.theaterhaus-jena.de www. theaterhaus-jena.de

THEATER & BÜHNE Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 17+20 Uhr »Ellenbogen Ellenbogen« Ein Stück Gegenwart von Steffen Mensching und Michael Kliefert

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Foto: Bernd Hartung

KONZERT

TRAFO, 20 Uhr »Aki Takase & Yoko Tawada« Während Yoko Tawada als Autorin gezielte Sprachbewegungen vorgibt und etwa das Bild eines Ertrinkenden in immer neuen Variationen spiegelt, füllt Aki Takase den Raum mit ihren harten, selbstbewussten Klaviermelodien.

VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Stadtmuseum Jena, 15 Uhr »Die Sprache der Steine« Eine geologische Entdeckungstour durch Jena ZEISS-PLANETARIUM »Lars der kleine Eisbär«, 11.30 Uhr SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt« Frauenzentrum TOWANDA, 10—12 Uhr »Tai Chi zum Kennenlernen« Mit ausgewählten Tai Chi- und Qigongübungen erhalten Sie an diesem Samstag einen Einblick in die Bewegungsprinzipien, sowie theoretisches Wissen über Tai Chi. Anmeldung bis: 12.10.2020 REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 14 Uhr »Festwoche der Chöre« Messe Erfurt, 16 Uhr »Nachtflohmarkt«

So, 18. Oktober THEATER & BÜHNE Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 11 Uhr »3käsehoch 5+« Bühne frei für Kinder! — Kleine Theaterspieler ganz groß Theater Gera, Großes Haus, 14.30 Uhr »Vater« — Schauspiel von Florian Zeller DNT Weimar, Foyer, 15 Uhr »Cafékonzert ›Musik! Musik!‹« — mit dem Salonorchester Belvedere Weimar

Theater Gera, Puppentheater, 16 Uhr »Rapunzel« · ab 4 Jahren Marionettentheater nach dem Märchen der Brüder Grimm DNT Weimar, Großes Haus, 18 Uhr »Ein Sommernachtstraum« William Shakespeare Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 18 Uhr »Die Verteidigung der Gummibären« Satirische Einmischungen von Gerhard Polt Theater Gera, Bühne am Park, 18 Uhr »In der Strafkolonie« Kammeroper von Philip Glas · Nach der Erzählung Franz Kafkas KINDER & FAMILIE Stadtteilzentrum LISA, 15.30 Uhr »Schneeweißchen und Rosenrot« mit dem LAG Puppenspiel e. V. Thüringen SONSTIGES Restaurant Bauersfeld, 10 Uhr »Sonntagsbrunch« REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 10—16 Uhr »Alpaka Wanderung« — Ferienkinder aufgepasst! Wir haben eine besonders tolle FerienaktionWer mag, kann mit den niedlichen Alpakas unseres »AlpakaNinchens« um die Leuchtenburg wandern!

14 Uhr »Orgelspiel für alle!«/ »Festwoche der Chöre«

Mo, 19. Oktober THEATER & BÜHNE Theater Gera, TheaterFABRIK Tonhalle, 19 Uhr »LesBar« Der Lesekreis in Gera mit Theresa und Birgit VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Jena Tourist-Information, 14 Uhr »Allgemeiner Stadtrundgang Jena — zwischen Historie und Hightech« ZEISS-PLANETARIUM »Unser Weltall«, 10 Uhr »Der Notenbaum«, 14.30 Uhr »Space Tour«, 16 Uhr »Dimensions — Es war einmal die Wirklichkeit«, 20 Uhr REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 10—16 Uhr »Alpaka Wanderung« — Ferienkinder aufgepasst!

11 Uhr »Familienführung«

Di, 20. Oktober THEATER & BÜHNE Theater Gera, Bühne am Park, 10 Uhr »Babbel« · ab 5 Jahren Musik-Theater zum Mitmachen von Paula Fünfeck DNT Weimar, Junges DNT, Foyer, 15+16.30 Uhr »Concerto Piccolino« Konzert mit Musiker*innen der Staatskapelle Weimar für Kinder von 2 bis 3

Theater Gera, Konzertsaal, 19.30 Uhr »2. Philharmonisches Konzert« Giovanni Paisiello: Ouvertüre zu Il Barbiere di Siviglia Anton Reicha: Sinfonia concertante für Flöte, Violine und Orchester G-Dur Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 Prager Mario Castelnuovo-Tedesco: Figaro-Variationen über Rossinis Il Barbiere di Siviglia für Violine und Orchester Philharmonisches Orchester Altenburg Gera Violine: Maximilian Hörmeyer · Flöte: Andreas Knoop Dirigent: GMD Ruben Gazarian DNT Weimar, Studiobühne, 20 Uhr »Oldtimer — als der Mauerfall, mein Ford Fiesta und ich 30 wurden« Theaterprojekt von Ulrike Günther und Isabel Tetzner VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG URANIA Volkssternwarte, 20 Uhr »Kuppelführung und Beobachtung des aktuellen Sternhimmels« KINDER & FAMILIE Stadtmuseum Jena, 15 Uhr »Ferien im Mittelalter — Stadtspaziergang für Zeitreisende« Wie sah Jena vor über 500 Jahren aus?

Wie lebten die Menschen, was hat es mit hohlen Pfennigen auf sich und gab es damals vielleicht auch Drachen? Neugierige Ferienkinder können sich auf eine kleine Zeitreise begeben, um all dies und noch viel mehr über das Leben im mittelalterlichen Jena herauszufinden. Für Kinder ab 6 Jahren, unter 12 Jahren ist die Begleitung durch einen Erwachsenen erforderlich. Bitte wetterfeste Kleidung / Sonnenschutz nicht vergessen!

ZEISS-PLANETARIUM »Ferien unter Sternen — Sternenabenteuer im Feriencamp«, 10 Uhr SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt« REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 10—16 Uhr »Alpaka Wanderung« — Ferienkinder aufgepasst!

11 Uhr »Familienführung«

Mi, 21. Oktober THEATER & BÜHNE Theater Gera, Bühne am Park, 10 Uhr »Babbel« · ab 5 Jahren Musik-Theater zum Mitmachen von Paula Fünfeck Theater Gera, Konzertsaal (Abo), 19.30 Uhr »2. Philharmonisches Konzert« Giovanni Paisiello: Ouvertüre zu Il Barbiere di Siviglia Anton Reicha: Sinfonia concertante für Flöte, Violine und Orchester G-Dur Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 Prager Mario Castelnuovo-Tedesco: Figaro-Variationen über Rossinis Il Barbiere di Siviglia für Violine und Orchester Philharmonisches Orchester Altenburg Gera Violine: Maximilian Hörmeyer · Flöte: Andreas Knoop Dirigent: GMD Ruben Gazarian DNT Weimar, Foyer, 20 Uhr »Love Letters« Schauspiel von A. R. Gurney

Kassablanca im Theaterhaus Jena, 20 Uhr »MAX GOLDT LIEST « »Dass Max Goldts Werk sehr komisch ist, weiß ja nun jeder gute Mensch zwischen Passau und Flensburg. Dass es aber, liest man genau, zum am feinsten Gearbeiteten gehört, was unsere Literatur zu bieten hat, dass es wahre Wunder an Eleganz und Poesie enthält und dass sich hinter seinen trügerischen Gedankenfluchten die genaueste Komposition und eine blendend helle moralische Intelligenz verbergen, entgeht noch immer vielen, die nur aufs Lachen und auf Pointen aus sind. Max Goldt gehört gelesen, gerühmt und ausgezeichnet.« (Daniel Kehlmann) KONZERT TRAFO, 20 Uhr »›Wildnis‹ — Lesekonzert mit Daniela Danz & Falk Zenker« VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Frauenzentrum TOWANDA, 19 Uhr QueerFeministischen Gesprächabend: »May Ayim: »Ich bin Afrodeutsche«« May Ayim ist eine deutsche Dichterin, Pädagogin, Logopädin. Die Aktivistin der afrodeutschen Bewegung wurde 1960 in Hamburg geboren.

AUSGEHEN Volkshaus Jena, 20 Uhr »Hagen Rether: LIEBE« »Wir können die Welt nicht retten? Ja, wer denn sonst?« Es ist kein klassisches Kabarett, was Hagen Rether seinem Publikum serviert, sondern eher ein assoziatives Spiel, ein Mitdenkangebot. Der Kabarettist verweigert die Verengung komplexer Zusammenhänge und gesellschaftlicher wie politischer Absurditäten auf bloße Pointen. Auch das Schlachten von Sündenböcken und das satirische Verfeuern der üblichen medialen Strohmänner sind seine Sache nicht, denn die Verantwortung tragen schließlich nicht allein »die da oben«.

Foto: Klaus Reinelt

DNT Weimar, Studiobühne, 18 Uhr Premiere : »Hoffnung — schiller synthesized« Gedichte und Balladen von Friedrich Schiller DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr »Warten auf Wunder« — Die Gala mit allem, was geht mit Solist*innen des Musiktheater-Ensembles, Mitgliedern des Opernchores, Musiker*innen der Staatskapelle Weimar Theater Gera, Großes Haus, 19.30 Uhr PREMIERE: »Das Tagebuch der Anne Frank« Mono-Oper von Grigori Frid Theater Gera, Puppentheater, 19.30 Uhr »Gefährliche Liebschaften« Stück nach dem Briefroman von Choderlos de Laclos Von Fabian Joel Walter Theaterhaus Jena, 20 Uhr »Zur Wartburg«

Foto: Axel Martens

Oktober 2020

SONSTIGES Innenstadt Jena, 8 Uhr »Bunter Markt«

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Oktober 2020

Wir danken dir von Herzen fĂźr deine

UnterstĂźtzung des Corona-Nothilfefonds

www.drk.de

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Oktober 2020

REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 10—16 Uhr »Alpaka Wanderung« — Ferienkinder aufgepasst!

11 Uhr »Familienführung«

KONZERT Volksbad Jena, 16 Uhr »Rudy Giovannini Sologala« Rathaus Jena, 17+20 Uhr 29. Irische Tage Jena »More Maids« — The first ladies of Irish Folk

Do, 22. Oktober THEATER & BÜHNE Theater Gera, Konzertsaal, 14.30+19.30 Uhr »2. Philharmonisches Konzert« Giovanni Paisiello: Ouvertüre zu Il Barbiere di Siviglia Anton Reicha: Sinfonia concertante für Flöte, Violine und Orchester G-Dur Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 Prager Mario Castelnuovo-Tedesco: Figaro-Variationen über Rossinis Il Barbiere di Siviglia für Violine und Orchester Philharmonisches Orchester Altenburg Gera Violine: Maximilian Hörmeyer · Flöte: Andreas Knoop Dirigent: GMD Ruben Gazarian DNT Weimar, Foyer, 20 Uhr »Sehnsucht nach Zufall« Ein Ringelnatzabend mit Kompositionen von Eckehard Mayer Kassablanca im Theaterhaus Jena, 20 Uhr »MAX GOLDT LIEST « KONZERT TRAFO, 20 Uhr »Wolfgang Schmidtke Orchestra«

VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Jena Tourist-Information, 20 Uhr »Öffentliche Kostümführung »Galgen, Gassen und Ganoven«« ZEISS-PLANETARIUM »Der kleine Tag«, 11.30 Uhr SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt«

KONZERT Restaurant Bauersfeld, 20 Uhr 29. Irische Tage Jena »JPSON« Frech Folk from South Africa (Termin findet eventuell nicht statt) TRAFO, 20 Uhr »People Club« People Club haben ihre Wurzeln in Australien, USA, Neuseeland und dem vereinigten Königreich. Ihre Texte handeln von Sexismus, Rassismus und Homophobie; die besondere Ästhetik der Band verbindet Sozialkritik mit einem klassischen Soul Ensemble, gewürzt mit einer großzügigen Portion Synthesizern und Effekten.

AUSGEHEN Irish Pub Jena, 20 Uhr 29. Irische Tage Jena »Traditional Irish & Folk Session« SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt« Blickpunkt Auge, 13 Uhr »Beratungsstelle für alle Augenpatienten« REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 10—16 Uhr »Alpaka Wanderung« — Ferienkinder aufgepasst!

11 Uhr »Familienführung«

Foto: Nhi Thran

VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Jena Tourist-Information, 14 Uhr »Allgemeiner Stadtrundgang Jena — zwischen Historie und Hightech« Romantikerhaus, 17.30 Uhr »Erotische Romantik« Führung durch die Schlafzimmer um 1800

Kulturbahnhof Jena, 21 Uhr »Vibravoid« — Psychedlic Kraut Rock Seit ihrer Gründung Anfang der 90er haben sich Vibravoid an die Spitze der europäischen Psychedelic-Rockszene gespielt: Anfang der 90er Jahre entschieden drei junge Musiker in Düsseldorf, dass Psychedelic Rock nicht hätte sterben sollen. Was folgte, war ein gnadenloser Angriff auf Trommelfelle und Nerven, aber auch die Geburt von Vibravoid.

Beeinflusst durch das Psychedelic- und Garagenrock-Revival der 80er Jahre und die Bands der späten 60er Jahre, fand die Band schnell einen eigenen Sound, der

THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr »Cabaret« Joe Masteroff (Buch), John Kander (Musik) und Fred Ebb (Gesangstexte) Koproduktion von Schauspiel, Musiktheater und Staatskapelle Weimar Theater Gera, Großes Haus, 19.30 Uhr »Tanz aus der Reihe« Gala mit dem Thüringer Staatsballett Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 19.30 Uhr »Ellenbogen Ellenbogen« Ein Stück Gegenwart von Steffen Mensching und Michael Kliefert Theaterhaus Jena, 20 Uhr »Zur Wartburg«

Foto: Karola Bauer

Fr, 23. Oktober

Treffpunkt der Moderne GRASSIMESSE vom 22.—25.10.2020 in Leipzig Designinteressierte und Liebhaber schöner Dinge kommen am Wochenende in Leipzig auf ihre Kosten: die GRASSIMESSE lädt zum Schauen, Informieren und Kaufen hochwertiger Produkte ein. www.grassimesse.de

bis heute großzügig frei von kurzfristigen Trends ist und die Band als europäisches Aushängeschild des Genres etablierte.

VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG URANIA Volkssternwarte, 20 Uhr »Kuppelführung und Beobachtung des aktuellen Sternhimmels« ZEISS-PLANETARIUM »Voyager — Die unendliche Mission«, 10 Uhr »Lars der kleine Eisbär«, 11.30 Uhr »Tabaluga und die Zeichen der Zeit«, 14.30 Uhr »Kosmische Evolution — Vom Urknall zum Leben«, 18.30 Uhr

REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 10—16 Uhr »Alpaka Wanderung« — Ferienkinder aufgepasst!

11 Uhr »Familienführung« Messe Erfurt, 11—18 Uhr »handgemacht Kreativmarkt« — Der Marktplatz für Kreative . Designer & Upcycling Produkte »StoWoMa« — Alles für Selbermacher

So, 25. Oktober

Sa, 24. Oktober

THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Foyer, 11 Uhr »Kammerkonzert: Die launische Forelle« Franz Schubert: Klavierquintett A-Dur D 667 »Forellenquintett« Johann Nepomuk Hummel: Klavierquintett es-Moll op. 87 Mit David Castro-Balbi (Violine), Loan Cazal (Viola), Alexandre Castro-Balbi (Violoncello), Michael Kogan (Kontrabass) und Jean Redon (Klavier) Theater Gera, Großes Haus, 14.30 Uhr »Vater« Schauspiel von Florian Zeller Theater Gera, Bühne am Park, 16 Uhr »Babbel« · ab 5 Jahren Musik-Theater zum Mitmachen von Paula Fünfeck DNT Weimar, Großes Haus, 18 Uhr »Nathan der Weise« Gotthold Ephraim Lessing Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 18 Uhr »Du bist heute wie neu« Ein Manfred-Krug-Liederabend

THEATER & BÜHNE Theater Gera, Puppentheater, 16 Uhr PREMIERE: »Des Kaisers neue Kleider« · ab 4 Jahren Puppentheater nach dem Märchen von Hans Christian Andersen DNT Weimar, e-werk, 16 Uhr Premiere: »Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch« Familienoper von Elisabeth Naske nach Michael Ende DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr »Wir« Ballettabend mit Musik von Johann Sebastian Bach Gastspiel des Landestheaters Eisenach Theater Gera, Großes Haus, 19.30 Uhr »Das Tagebuch der Anne Frank« Mono-Oper von Grigori Frid Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 19.30 Uhr »Ellenbogen Ellenbogen« Ein Stück Gegenwart von Steffen Mensching und Michael Kliefert Theaterhaus Jena, 20 Uhr »Zur Wartburg«

KONZERT KuBuS, 18.30 Uhr 29. Irische Tage Jena »Blue(s)Green« BlueSgreen ist zuerst mal ein Wortspiel und Gunnar Nilson ein begnadeter Musiker, dessen große Liebe der irischen Musik gilt. Er sagt von sich, dass jede Musik, die er spielt, irgendwie nach Irland klingt. Bei Josa ist es der Blues, mit dem er in der Thüringer Szene der 80er Jahre aufgewachsen ist und der seine Musik färbt. Das Duo »BlueSgreen« bringt die Spezialitäten zusammen: Josa spielt irische tunes auf der Mundharmonika — ursprünglich für fiddle und Flöte gemacht, klingen sie auf der Mundharmonika ganz besonders. Gunnar begleitet mit Gitarre, Mandoline, Mandola auf unvergleichlich farbige und rhythmisch dichte Art und Weise. Zur Erbauung des geneigten Publikums interpretieren sie außerdem den einen oder anderen irischen Gassenhauer.

Café Zeitreise, 20 Uhr 29. Irische Tage Jena »The Rudi Tuesday Band«

SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt« REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 10—16 Uhr »Alpaka Wanderung« — Ferienkinder aufgepasst!

11 Uhr »Familienführung« Thalbürgel, Museum Zinsspeicher, 19 Uhr »Die unglaubliche Geschichte Thüringens« Kabarettistischer Historien-Surfkurs mit Ulf Annel, für musikalische Unterbrechungen sorgt Jürgen Adlung alias Mr. Speedfinger (um vorherige Anmeldung wird gebeten)

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Oktober 2020

Foto: Buschfunk Musikverlag

AUSGEHEN Volkshaus Jena, 17 Uhr »Katrin Weber — Nicht zu fassen!« »Ein neues Soloprogramm voller Unterhaltung mit Ironie, Zeitgeist, Poesie und Humor, in dem Katrin Weber auch neue musikalische Wege geht und sich in vielen Stilen bewegen wird. Nicht zu fassen eben. So wie die Weber nun mal ist.«

KINDER & FAMILIE KuBuS, 10 Uhr Sternstunden Familienkino Nur mit Voranmeldung: www.kubusjena. de/corona Film: »Leon und die magischen Worte« F/I 2009, Spielfilm, 74 min, FSK 0, JMK 5 In Corona-gerechtem Ambiente können sich Kinder und Eltern diesmal von dem Spielfilm »Leon und die magischen Worte« begeistern lassen. Der Mittagssnack muss leider entfallen. Und das Kreativangebot gibt es einfach zum Mitnehmen.

ZEISS-PLANETARIUM »Dinosaurier — Und das Abenteuer des Fliegens«, 13 Uhr »Die Magie der Schwerkraft — Limbradur und die Magie der Schwerkraft«, 16 Uhr »Psychedelic Pink Rock — Eine Show mit Musik von Pink Floyd«, 18 Uhr SONSTIGES Restaurant Bauersfeld, 10 Uhr »Sonntagsbrunch« REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 10—16 Uhr »Alpaka Wanderung« — Ferienkinder aufgepasst!

11 Uhr »Familienführung« 14 Uhr »Orgelspiel für alle!« Messe Erfurt, 10—17 Uhr »handgemacht Kreativmarkt«/ »StoWoMa« Messe Erfurt, 18 Uhr »Jeck im grünen Herzen« Närrisches Karnevalskonzert

Mo, 26. Oktober KONZERT Zur Noll, 19 Uhr 29. Irische Tage Jena »Folker Quint« Irish Folk & Rock Music aus der Stadt mit dem 5t-Liga-Fußball Wichtig: der Biergarten ist immer sehr schnell ausgebucht!

Marktmühle, 21 Uhr 29. Irische Tage Jena »G. O‘ Neil« — Fine Irish Music VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Jena Tourist-Information, 14 Uhr »Allgemeiner Stadtrundgang Jena — zwischen Historie und Hightech« SONSTIGES Seniorenbegegnungsstätte Jahresringe, 15 Uhr »Smartphone Café«

REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 11 Uhr »Familienführung«

Di, 27. Oktober THEATER & BÜHNE Theater Gera, Bühne am Park, 10 Uhr »Alle da! Unser kunterbuntes Leben« · ab 6 Jahren Nach dem Kinderbuch von Anja Tuckermann und Tine Schulz Theater Gera, Puppentheater, 10 Uhr »Des Kaisers neue Kleider« · ab 4 Jahren Puppentheater nach dem Märchen von Hans Christian Andersen DNT Weimar, Junges DNT, Foyer, 15+16.30 Uhr »Babykonzert der Staatskapelle Weimar« Konzert mit Musiker*innen der Staatskapelle Weimar für die Allerkleinsten von 0 bis 1 Jahr DNT Weimar, e-werk weimar, 20 Uhr »Sensemann & Söhne« Komödie von Jan Neumann und Ensemble Theaterhaus Jena, 20 Uhr »Bilder deiner großen Liebe« Nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf mit Sandra Hüller, Sando Tajouri und Moritz Bossmann Gastspiel des Theaters Neumarkt-Zürich KONZERT Panoramagaststätte Schlegelsberg, 20 Uhr 29. Irische Tage Jena »Fast Lane« Old Time Mountain Music VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG URANIA Volkssternwarte, 20 Uhr »Kuppelführung und Beobachtung des aktuellen Sternhimmels« AUSGEHEN Irish Pub Jena, 20 Uhr 29. Irische Tage Jena »Live — Rudi — Tuesday« Irish Special SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt« REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 11 Uhr »Familienführung«

Mi, 28. Oktober THEATER & BÜHNE Theater Gera, Bühne am Park, 10 Uhr »Alle da! Unser kunterbuntes Leben« · ab 6 Jahren Nach dem Kinderbuch von Anja Tuckermann und Tine Schulz Theater Gera, Puppentheater, 10 Uhr »Des Kaisers neue Kleider« · ab 4 Jahren Puppentheater nach dem Märchen von Hans Christian Andersen DNT Weimar, Studiobühne, 20 Uhr Uraufführung / Premiere: »Ich liebe Dir« Dirk Laucke Theaterhaus Jena, 20 Uhr »Bilder deiner großen Liebe«

Nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf mit Sandra Hüller, Sando Tajouri und Moritz Bossmann Gastspiel des Theaters Neumarkt-Zürich KONZERT Restauration Stilbruch, 20 Uhr 29. Irische Tage Jena »Jake Shane« (USA) Grandioser Singer/Songwriter!

VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Jena Tourist-Information, 14 Uhr »Allgemeiner Stadtrundgang Jena — zwischen Historie und Hightech« Universitätsklinikum Jena, HS 1, 19 Uhr »Abendvorlesung: Antibiotika« Das einstige Wundermittel unter der Lupe Referentin: Prof. Dr. Jutta Bleidorn, Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin Die Entdeckung des Antibiotikums gehört zu den Meilensteinen der Medizingeschichte: Viele vormals todbringende Krankheiten konnten fortan geheilt werden. Heute gehören Antibiotika zum Standard — werden aber leider zu oft und zu leichtfertig eingesetzt. Die Folge: Erreger entwickeln zunehmend Resistenzen. Über Neben-) Wirkungen von Antibiotika spricht Prof. Jutta Bleidorn. Im Anschluss an den Vortrag haben Sie die Möglichkeit, Fragen an die Referentin zu stellen.

SONSTIGES Innenstadt Jena, 8 Uhr »Bunter Markt« REGION Seitenroda, Leuchtenburg, 11 Uhr »Familienführung«

Do, 29. Oktober THEATER & BÜHNE Theater Gera, Bühne am Park, 10 Uhr »Alle da! Unser kunterbuntes Leben« · ab 6 Jahren Nach dem Kinderbuch von Anja Tuckermann und Tine Schulz Theater Gera, Puppentheater, 10 Uhr »Des Kaisers neue Kleider« · ab 4 Jahren Puppentheater nach dem Märchen von Hans Christian Andersen DNT Weimar, Studiobühne, 20 Uhr »Oldtimer — als der Mauerfall, mein Ford Fiesta und ich 30 wurden« Theaterprojekt von Ulrike Günther und Isabel Tetzner Theaterhaus Jena, 20 Uhr »Bilder deiner großen Liebe« Nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf mit Sandra Hüller, Sando Tajouri und Moritz Bossmann Gastspiel des Theaters Neumarkt-Zürich VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Jena Tourist-Information, 14 Uhr »Allgemeiner Stadtrundgang Jena — zwischen Historie und Hightech« AUSGEHEN Irish Pub Jena, 21 Uhr 29. Irische Tage Jena »28 Jahre »Fiddlers Green« Irish Pub Jena« Wir feiern heute Geburtstag! Und zwar hinein — ab 00.oo Uhr mit einem Faß GUINNESS-FREE-BEER! Live aus dem »Land der Eidgenossen«: »Birds of a Feather« Die Schweiz gibt ihr Debüt auf unserem Festival! Wer die beiden genialen Musiker mal erleben durfte, fragt sich: warum erst jetzt ?

SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt« Blickpunkt Auge, 13 Uhr »Beratungsstelle für alle Augenpatienten« REGION Messe Erfurt, 10 Uhr »Reisen & Caravan« Ob Campingplätze, Reisen in Deutschlands schönste Regionen, nach Tschechien oder Österreich: Das Angebot der »Reisen & Caravan« ist breit gefächert.

Erstmals sind alle Landkreise und Städte Thüringens präsent. Wer Urlaub machen will, findet hier Inspiration und die richtigen Gesprächspartner. Natürlich mit der gebotenen Sicherheit, denn vor Ort gelten die aus dem Alltag bekannten Hygienemaßnahmen. Eintritt nur mit Online-Ticket!

Seitenroda, Leuchtenburg, 11 Uhr »Familienführung«

Fr, 30. Oktober THEATER & BÜHNE Theater Gera, Bühne am Park, 10 Uhr »Alle da! Unser kunterbuntes Leben« · ab 6 Jahren Nach dem Kinderbuch von Anja Tuckermann und Tine Schulz Theater Gera, Großes Haus, 19.30 Uhr PREMIERE »Das Telefon oder Die Liebe zu dritt« — Buffo-Oper von Gian Carlo Menotti »Die menschliche Stimme« — Mono-Oper von von Francis Poulenc DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr »Warten auf Wunder« — Die Gala mit allem, was geht mit Solist*innen des Musiktheater-Ensembles, Mitgliedern des Opernchores, Musiker*innen der Staatskapelle Weimar DNT Weimar, Studiobühne, 20 Uhr »Hoffnung — schiller synthesized« Gedichte und Balladen von Friedrich Schiller

Theaterhaus Jena im Kassablanca, 20 Uhr Premiere: »Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud« Schauspiel nach dem Roman von Christa Wolf Zu Beginn der 1990er-Jahre verbringt eine deutsche Schriftstellerin eine Rechercheresidenz in Los Angeles. In der Fremde der Vereinigten Staaten wird sie auf ihre Identität als Deutsche zurückgeworfen und muss sich mit der Geschichte im Allgemeinen wie auch ihrer persönlichen auseinandersetzen.

Immer wieder wird sie vor sonnendurchtränkter Kulisse mit den blinden Flecken ihrer Vergangenheit, mit Vergessen und Erinnern konfrontiert. Wie kann es ihr gelingen, die eigene Geschichte zu erzählen, und welche Geschichte konstruierte sie für sich selbst? Mit »Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud« veröffentlicht die Schriftstellerin Christa Wolf 2010 eine Analyse der Wendepunkte ihres Lebens. In ihrem Spätwerk schickt sie eine literarische Stellvertreterin auf eine psychoanalytisch-inspirierte Ausgrabung in ihr eigenes Erinnern. Dabei stellt sie sich dem Wandel ihres Verhältnisses zur DDR von der einsatzbereiten, den Zielen des Sozialismus verpflichteten Genossin über den Prozess der allmählichen Ablösung, bis hin zum Dissens mit der ideologisch erstarrten SED-Führung

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Oktober 2020

Veranstaltungsadressen

Telefon: 036 41-42 43 35 Keßlerstraße 27, 07745 Jena KONZERT Restaurant Bauersfeld, 20 Uhr 29. Irische Tage Jena »GOOD STRANGERS« (IRL) ...einfach schöne Musik mit Hitpotential....

Folk-Pop von der Grünen Insel / Coronabedingt leider nur 46 Tickets!

VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG URANIA Volkssternwarte, 20 Uhr »Kuppelführung und Beobachtung des aktuellen Sternhimmels« AUSGEHEN Restaurant Bauersfeld, 18.30 Uhr »Piano-Abend« Kino im Schillerhof, 20 Uhr 35mm Kino: »Öffentliche Testsichtung« (FSK 18) Retro-Sneak bei der wie immer ALLES möglich ist. Zartbesaitete bleiben der Veranstaltung besser fern.

Pea Fröhlich nach einer Vorlage von Rainer Werner Fassbinder Theater Gera, Bühne am Park, 19.30 Uhr »Der Kontrabaß« Monolog von Patrick Süskind Theater Gera, Großes Haus, 19.30 Uhr »Das Telefon oder Die Liebe zu dritt« — Buffo-Oper von Gian Carlo Menotti »Die menschliche Stimme« — Mono-Oper von von Francis Poulenc Theaterhaus Jena im Kassablanca, 20 Uhr »Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud« Schauspiel nach dem Roman von Christa Wolf KONZERT Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 16 Uhr »Rumpelstilzchen« (Premiere) 5+ Kinderstück von Irene Budischowsky frei nach den Gebrüdern Grimm Irene Budischowsky hat den Stoff der Brüder Grimm auf erfrischende Weise ins Heute übertragen. In poetischen Bildern und mit vielen Liedern zeigt dieses Stück, dass es im Leben nicht nur um Reichtum und Profit geht. Und das Rumpelstilzchen? Soviel sei verraten: Zerreißen wird es sich am Ende nicht.

Friedenskirche, 20 Uhr 29. Irische Tage Jena »THE OCELOTS« (IRL) Feine authentische Music zweier Irischer Brüder!

ZEISS-PLANETARIUM »Der kleine Tag«, 10 Uhr »Explore — Expedition Weltraum«, 11.30 Uhr »Unser Weltall«, 13 Uhr »Das Kleine 1×1 der Sterne«, 14.30 Uhr »Zeitreise — Vom Urknall zum Menschen«, 16 Uhr »Space Rock Symphony — Die größten Rockballaden vereint in einer Show«, 18.30 Uhr SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt«

Foto: RAM Regio Ausstellungs GmbH

REGION Messe Erfurt, 10 Uhr »Reisen & Caravan«

Seitenroda, Leuchtenburg, 11 Uhr »Familienführung«

VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Jena Tourist-Information, 14 Uhr »Allgemeiner Stadtrundgang Jena — zwischen Historie und Hightech« Hanfried-Denkmal , 14 Uhr »Sibylle von Kleve erzählt von der Reformation in Jena«

Telefon: 036 41-44 31 65 www.optischesmuseum.de Rosenkeller e. V. Johannisstraße 13 Telefon: 036 41-93 11 90 www.rosenkeller.org Theaterhaus Jena Schillergäßchen 1 Telefon: 036 41-88 69 0 www.theaterhaus-jena.de Volksbad Knebelstraße 10 Telefon: 036 41-49 82 90 www.volksbad.jena.de Volkshaus Carl-Zeiß-Platz 15 Telefon: 036 41-49 81 80 www.volkshaus-jena.de Volkshochschule Jena Grietgasse 17 a Telefon: 036 41-49 82 00 www.vhs-jena.de Villa Rosenthal Kahlaische Straße 6 Telefon: 036 41-49 82 71 www.villa-rosenthal-jena.de GALERIEN UND KUNST Galerie Kunsthof Jena e. V. Ballhausgasse 3 Telefon: 0178-14 56 704 www.kunsthof-jena.de galerie pack of patches Lutherstraße 160 Telefon: 036 41-54 34 57 www.packofpatches.com Galerie eigenSinn Wagnergasse 36 Telefon: 036 41-42 66 82 www.eigensinn.de Kunsthandlung Huber-Treff Charlottenstraße 19 Telefon: 036 41-44 28 29 www.huber-treff.de

Stadtmuseum & Kunstsammlung Jena Markt 7 Telefon: 036 41-49 82 61 www.stadtmuseum.jena.de Galerie Schwing Johannesplatz 10 Telefon: 036 41-44 92 08 www.galerie-schwing.de ADRESSEN REGION

Thüringer Landestheater Rudolstadt Anger 1, 07407 Rudolstadt Telefon: 036 72-42 27 66 www.theater-rudolstadt.com Theater Gera Theaterplatz 1 07548 Gera Telefon: 0365-827 91 05 www.tpthueringen.de Puppentheater Gera Gustav-Hennig-Platz 5 07545 Gera Tel. 0365-827 91 05 www.tpthueringen.de Jenaer Kunstverein im Stadtspeicher Markt 16, 07743 Jena www.jenaer-kunstverein.de Deutsches National­ theater (DNT) Weimar Theaterplatz 2 99401 Weimar Telefon: 036 43-75 50 www.nationaltheaterweimar.de M-Pire Music Club Prüssingstraße 18 Telefon: 036 41-56 46 565 www.mpire-jena.de

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SONSTIGES Innenstadt Jena, 7 Uhr »Wochenmarkt«

Verlag Florian Görmar Verlag Lindenhöhe 16, 07749 Jena Telefon: 036 41-54 34 48 eMail: info@stadtmagazin07.de Internet: www.stadtmagazin07.de

REGION Messe Erfurt, 10 Uhr »Reisen & Caravan« Seitenroda, Leuchtenburg, 14 Uhr »Gottesdienst zum Reformationstag«

Herausgeber, Eigentümer und verantwortlicher Chefredakteur i. S. d. P. Florian Görmar Lindenhöhe 16 07749 Jena

Beilagen-Hinweis

Redaktion Lindenhöhe 16 07749 Jena

Sa, 31. Oktober THEATER & BÜHNE Theater Gera, Puppentheater, 16 Uhr »Des Kaisers neue Kleider« · ab 4 Jahren Puppentheater nach dem Märchen von Hans Christian Andersen DNT Weimar, e-werk weimar, 16 Uhr »Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch« Familienoper von Elisabeth Naske nach Michael Ende DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr Premiere: »Die Ehe der Maria Braun« Drehbuch von Peter Märthesheimer und

ADRESSEN JENA Abantu Kulturlabor www.kulturlabor-jena.space Café Wagner Jena e. V. Wagnergasse 26 Telefon: 036 41-47 21 53 www.wagnerverein-jena.de Internationales Centrum Haus auf der Mauer Johannisplatz 26 07743 Jena www.haus-auf-der-mauer.de Ernst Abbe Bücherei Carl-Zeiß-Platz 15 Telefon: 036 41-49 81 52 www.stadtbibliothek.jena.de F-Haus Johannisplatz 14 Telefon: 036 41-55 81 11 www.f-haus.de Jenaer Philharmonie im Volkshaus Jena Carl-Zeiß-Platz 15 Telefon: 036 41-49 81 15 www.philharmonie.jena.de Kassablanca Gleis1 FelsenkellerStr. 13a Telefon: 036 41-28 26 0 www.kassablanca.de Kulturbahnhof im Saalbahnhof Spitzweidenweg 28 Telefon: 0178-479 59 95 www.kulturbahnhof.org KuBuS Theobald-Renner-Straße 1 a Telefon: 036 41-53 16 55 www.kubus.jena.de Kurz & Klein Kunstbühne Teutonengasse 3 Telefon: 036 41-22 14 90 www.kurz-und-kleinkunst.de Optisches Museum Carl-Zeiß-Platz 12

Autoren dieser Ausgabe (mit Kürzel) Florian Berthold (flb), Tom Beege (tob), Thomas Behlert (tbe), Nancy Droese (ndr), Lisa Evers (lev), Dr. Matthias Eichardt (mei), Andrea Fromm (afr), Florian Görmar (fgo), Jürgen Grohl (jüg), Stefan Haake (sha), Susann Leine (sle), ­Michael Stocker (mst)

ICH BEREUE.

STADT DER ENGEL oder THE OVERCOAT OF DR. FREUD www.theaterhaus-jena.de www. theaterhaus-jena.de

Anzeigenleitung Florian Görmar, Telefon: 036 41-54 34 48 oder schriftlich an die Verlagsadresse.

Druck Lehmann Offsetdruck GmbH, Gutenbergring 39, 22948 Norderstedt

Titel: Wikipedia, Refill Jena Seite 3: Wikipedia, Sara Perovic, Axel Martens Nicht immer gelingt es, die Rechteinhaber von Fotos zweifelsfrei zu ermitteln. Berechtigte Anspruchs­­­in­haber wenden sich bitte an den Verlag.

Kino Empfehlung Schillerhof Oktober 2020 Abonnement 11 Ausgaben 28,— € incl. Porto im Inland Erscheinungsweise elfmal pro Jahr Anzeigen- und Redaktionsschluss 19.10.2020 für die November-Ausgabe 2020 Veranstaltungshinweise werden kostenlos abgedruckt, aber eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. Veranstalter, die honorarpflichtige Fotos zur Ankündigung ihres Programms an das Stadtmagazin 07 übergeben, sind für die Forderungen des Urhebers selbst verantwortlich. Für den Inhalt geschalteter Anzeigen wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und sonstige Unterlagen kann keine Gewähr übernommen werden. Die Urheberrechte für gestaltete Anzeigen, Fotos, Berichte sowie der gesamten graphischen Gestaltung liegen beim Verlag und dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung und gegebenenfalls gegen Honorarzahlung weiterverwendet werden. Gerichtsstand ist Jena. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen.

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Oktober 2020

| WIR FRAGEN, IHR ANTWORTET |

Zufall oder Schicksal – woran glaubst Du?

Interviews und Fotos: Florence Schmalz

SOPHIA, 28

LISA, 26

RENÉ, 31

Studentin

Referendarin

Jurist

Ich glaube an den Zufall. Die Idee, dass etwas vorherbestimmt ist, setzt ja einen Glauben an eine höhere Sache voraus. So was kann ich mir ehrlich gesagt nur sehr schwer vorstellen.

Ich muss sagen, dass ich in meinem Leben schon einige lustige, interessante und auch wirklich faszinierende Begegnungen hatte, die ganz zufällig waren.

Ich glaube auf jeden Fall ans Schicksal! Das heißt jetzt nicht, dass ich glaube, dass ‘da oben‘ jemand sitzt und alles vorherbestimmt.

Allerdings glaube ich, dass manche Begegnungen zum Beispiel gewollt sind. Ich habe in meinem Leben schon häufiger die Erfahrung machen können, dass mir Menschen begegnet sind, die am Anfang einer Ursachenkette standen, die mein Leben verändert haben.

Das sind Menschen, ohne die ich heute nicht an dem Punkt stehen würde, an dem ich bin.

Für mich ist es nicht vorstellbar, dass bestimmte Dinge, die passieren, vorherbestimmt sein sollen. Deswegen glaube ich nicht an Schicksal. Ich kann zwar verstehen, dass manche Menschen mit dem Begriff Schicksal etwas Positives assoziieren, etwa eine Begegnung oder ein schönes Erlebnis.

Konsequenterweise müsste das dann aber auch für die unschönen Dinge im Leben gelten. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist das dann der Schicksalsschlag. Allerdings würde man sicher nicht sagen, dass solche Begebenheiten vorherbestimmt waren. Daher ist es für mich plausibler, an Zufälle zu glauben.

RODRIGO, 28

JESSICA, 26

JULIAN, 26

Student

Studentin

Musiker

Ich würde gerne glauben, dass es so etwas wie Schicksal gibt. Wir haben ja die Tendenz, dass wir uns gern mit den positiven Dingen im Leben identifizieren und uns ein Happy End wünschen. Aber wenn es so etwas wie Schicksal gibt, was ist dann mit den Menschen, die leiden. Das motiviert doch niemanden, an Schicksal zu glauben?! Wenn ich mich also entscheiden müsste, würde ich den Zufall wählen, weil dann die Chance größer ist, einfach auch mal Glück zu haben. Außerdem habe ich dann das Gefühl, dass ich Einfluss auf mein Leben habe und selbst etwas zu meinem Happy End beitragen kann.

Ich glaube nicht an Schicksal, weil ich den Gedanken, dass alles was im Leben passiert vorbestimmt ist, gar nicht so romantisch finde, wie es oft dargestellt wird, sondern schrecklich. Das hieße ja, dass man selbst gar nicht einwirken kann und keine Kontrolle über sein Leben hat. Ich glaube nur bedingt an Zufall, weil die meisten Ereignisse kausal zu erklären sind und es dann eher glückliche oder unglückliche Überschneidungen sind, wenn Sachen passieren, auf die man nicht hätte einwirken können — z. B. zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.

Für mich gibt es keine Zufälle. Alles hat seinen Sinn, alles hat seinen Platz und alles strebt danach, seine Bestimmung zu erfüllen.

Auch in den kleinen Begegnungen, Momenten und Situationen, die auf den ersten Blick zufällig erscheinen, liegt immer auch ein tieferer Sinn, wenn man ihn denn betrachtet beziehungsweise betrachten möchte. So erkenne ich viel Schönheit in vielem. Leid und Schmerz gehören zum Leben dazu und ich sage nicht, dass jemand es verdient hat zu leiden oder Pech zu haben. Aber oft verstecken sich dahinter Lektionen oder Botschaften für uns und unsere Mitmenschen.

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