Schreiben Gemeinde an LR Steinkellner

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Franz Allerstorfer Bürgermeister

Herrn Landesrat Mag. Günter Steinkellner Altstadt 30/II 4021 Linz Feldkirchen, am 25.02.2019

Betreff: Bushaltestelle Unterlacken; Lösungsmöglichkeiten

Sehr geehrter Herr Landesrat! Lieber Günter!

Die Haltestelle Unterlacken wurde von Mitarbeitern der Direktion Straßenbau, Verkehr und Verkehrssicherheit hinsichtlich ihrer technischen Eignung überprüft. Die Überprüfung ergab, dass sie den aktuellen Genehmigungskriterien nicht mehr entspricht. Ein richtlinienkonformer Umbau wird mit der Begründung, dass dieser im groben Widerspruch zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern stehe, abgelehnt. Die Direktion Straßenbau und Verkehr führt kostenintensive Umbauten zur Bestandswahrung von Haltestellen nur dann durch, wenn durch eine Mindesteinsteigerzahl eine entsprechende Wirkung in der Bevölkerung erreicht werden kann.

Die do. Feststellungen über die Fahrgastzahlen (18. Juni 2018) stehen in krassem Widerspruch zu unseren diesbezüglichen Gesprächen mit den betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner. Nach unserer Meinung kann es sich bei der Fahrgastzählung vom 18.Juni 2018 nur um eine nicht repräsentative Momentaufnahme handeln. Darüber hinaus gibt es dokumentierte Beschwerden, dass Busse ohne anzuhalten an der Haltestelle vorbeigefahren sind. Diese Fahrgäste können in einer Fahrgastzählung natürlich auch nicht aufscheinen. Eine gravierende Schwachstelle bei der Feststellung über den 18. Juni 2018 ist aus unserer Sicht Hauptstraße 1 4101 Feldkirchen a.d.D. T 07233 7255-20 F 07233 6504 Mobil: 0664/3323501 E bgm.allerstorfer@feldkirchen.donau.at www.feldkirchen-donau.at

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auch, dass offensichtlich der aktuelle potentielle Nutzerkreis entweder gar nicht berücksichtigt oder völlig falsch eingeschätzt wurde. Wenn man darüber hinaus davon ausgeht, dass für eine derart weitreichende Entscheidung auch absehbare zukünftige Entwicklungen der Bevölkerung mitberücksichtigt werden müssen, erscheint die Schließung der Haltestelle Unterlacken völlig unverständlich. Konkret ist zu erwarten, dass in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren alleine in der Schatzsiedlung etwa 120 Wohneinheiten errichtet werden. Es ist zu erwarten, dass wegen der steigenden Attraktivität im Einzugsbereich der Haltestelle Unterlacken darüber hinaus noch weitere Eigenheime und Wohnungen errichtet werden.

Eine Haltestelle, die von den Nutzern in den Fünfzigerjahren des vorigen Jahrhunderts selbst errichtet wurde, ohne umfassende Analyse der Ist- Situation und ohne Berücksichtigung absehbarer zukünftiger Entwicklungen, ersatzlos zu streichen, ist unfreundlich und steht im Widerspruch zum politischen Anspruch, die Bedürfnisse und Erwartungen der „kleinen Mitbürgerinnen und Mitbürger“ ernst zu nehmen und respektvoll zu behandeln.

Eine Haltestelle wegen Sicherheitsbedenken zu schließen und damit gleichzeitig die Bewohner auf einen äußerst gefährlichen, beinahe zwei Kilometer langen Fußweg, teilweise entlang der stark befahrenen B 127 bis zur nächsten Haltestelle zu schicken, lässt jegliche Rücksichtnahme auf die Sicherheitsbedürfnisse der betroffenen Mitbürgerinnen und Mitbürger vermissen.

Es ist der Direktion Straßenbau, Verkehr und Verkehrssicherheit sicherlich bekannt, dass die Haltestelle Unterlacken mehr als 50 Jahren betrieben wurde und es in all den Jahren keinen einzigen Unfall mit Personenschaden gegeben hat. Wenn auf Grund neuerer „Sicherheitserkenntnisse“ Bedenken gegen den bisher problemlosen Betrieb der Haltestelle Unterlacken bestehen, stellt sich die Frage warum die vielfältigen Möglichkeiten der Kennzeichnung und Ankündigung von „Gefahrenstellen“ die die Straßenverkehrsordnung bietet, hinsichtlich ihrer Eignung als geeignete Maßnahmen, zur Sicherstellung des weiteren Betriebes der Haltestelle, nicht geprüft wurden. Geschwindigkeitsbeschränkungen, Vorhinweistafeln und Bodenmarkierungen sollten ausreichen, den Sicherheitserfordernissen gerecht zu werden.

Unabhängig von den bisherigen Ausführungen erschiene es im Sinne der gegebenen und zu erwartenden Bautätigkeit im Umkreis der Ortschaft Lacken (Schatzsiedlung) und zur Erhöhung der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer als sinnvolle Maßnahme, vor der etwa 500 m Richtung Lacken auf der B 127 gelegenen Zufahrt zur Schatzsiedlung einen Linksabbieger zu errichten.


Wenn unverständlicherweise aus prinzipiellen Erwägungen der Weiterbetrieb der Bushaltestelle Unterlacken nicht mehr gestattet werden kann, könnten im weiteren Umfeld des oben angeführten Linksabbiegers Bushaltestellen errichtet werden.

Es ist mir ein großes Anliegen, dass der öffentliche Verkehr für die Bevölkerung im besprochenen Sozialraum um Lacken, erreichbar bleibt. Ich ersuche daher auch die von Frau Mag. Windbichler in der Sendung – Bürgeranwalt -, aus einem Schreiben des Amtes der O.Ö Landesregierung zitierten, Neuerrichtung einer ca. 175 m langen, parallel zur B 127 verlaufenden Fußwegverbindung zu konkretisieren und der Abteilung Gesamtverkehrsplanung und öffentlicher Verkehr Auftrag zu geben, ergebnisorientierte Gespräche mit der Marktgemeinde Feldkirchen an der Donau zu führen.

Vielleicht kann die im Anhang beigefügte Sichtweise und Argumentation von Herrn Dr. Fritz Menzl einen Beitrag dazu leisten.

Mit freundlichen Grüßen! Der Bürgermeister

Franz Allerstorfer

Anhang:


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