EPU Magazin (Mai 2014)

Magazin

M A I 20 14

Wir machEn ZukunFt!

R E N T R A P .

1 DER NOVATIVE FÜR IN NEHMEN! UNTER

Wirtschaftskammer Tirol Innovation und Technologie Meinhardstraße 14 | 6020 Innsbruck T 05 90 90 5-1372 | F 05 90 90 5-51372 E innovation@wktirol.at | W WKO.at/tirol/innovation

E D ito r i a l | inh a lt

EDitorial

inhalt

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ollten Ihnen die drei Buchstaben EPU nichts sagen, dann gilt dies sicher nur für das Kürzel selbst, nicht aber für das, was dahinter steckt: Ein-PersonenUnternehmen. Jeder zweite Mitgliedsbetrieb der Wirtschaftskammer Tirol ist ein Ein-Personen-Unternehmen, das neben dem Inhaber selbst keine weiteren Mitarbeiter beschäftigt.

Man könnte also sagen: EPU – wohin man blickt.

Vielleicht ist es aber ohnehin vernünftiger, sich nicht zu lang mit der Definition der Firmenform aufzuhalten.

WK-Präsident Jürgen Bodenseer etwa sagt im Interview (Seite 10): „Ich mag die ganzen Abkürzungen wie EPU und KMU grundsätzlich nicht – für mich sind alle Unternehmer

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ePU in Tirol: zahlen, Daten, Fakten warum ePU? Drei Mythen interview mit Jürgen Bodenseer und Mark schuchter sharing: Teilen ist das neue haben Für immer ePU? work-life-Balance webinare Das war der ePU-Tag interview mit Markus hengstschläger

sErVicE

„sollten ihnen die drei buchstaben EPu nichts sagen, dann gilt dies sicher nur für das kürzel selbst, nicht aber für das, was dahinter steckt: Ein-Personen-unternehmen.“

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und Unternehmerinnen.“ In diesem Sinn will das EPU-Magazin die Arbeitswelt dieser zehntausenden Unternehmer in Tirol beleuchten und mit dem einen oder anderen Vorurteil aufräumen. So erfahren Sie, liebe Leserin, lieber Leser, zum Beispiel, was von Aussagen wie „EPU sind für gewöhnlich von einem Kunden abhängig“ zu halten ist, aber auch, warum der Satz „Teilen ist das neue Haben“ für Ein-Personen-Unternehmen ganz besonders gilt. Weiters sind wir der Frage nachgegangen, welche Wachstumsstrategien EPU einschlagen können, wenn der große Erfolg kommt.

Unternehmerservice erfolge gründerservice | Abteilung innovation Förderservice | Frau in der wirtschaft rechtsservice wiFi Junge wirtschaft | Awo

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Eine angenehme Lektüre wünscht Die Redaktion

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IMPRESSUM: Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. +43 (0)512/58 60 20 Fax +43 (0)512/58 60 20-2820, office@target-group.at, www.target-group.at

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Zahlen, Daten, Fakten Definition EPU = Ein-PersonenUnternehmen und GmbH der gewerblichen Wirtschaft ohne unselbstständig Beschäftigte

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1 Arbeitszeit

in-Personen-Unternehmen haben in Öster­ reich eine große Bedeutung. Mehr als die Hälfte (51,5 %) aller WirtschaftskammerMitglieder in Tirol sind EPU, österreichweit sind etwa 56 % der Unternehmer Ein-Personen-­Unternehmen.

Der Großteil der EPU ist zwischen 40 und 50 Jahre alt, zum Zeitpunkt der Unternehmensgründung hatten die in einer Studie der WKO befragten Unternehmer und Unternehmerinnen durchschnittlich 15,2 Jahre Berufserfahrung und 8,8 Jahre Branchenerfahrung. Mehr als ein Drittel der EPU hat Wachstumspläne. Durchschnittlich haben die EPU 30 verschiedene Kunden, zwei Drittel arbeiten mit Geschäftspartnern zusammen.

22 %

nebenberuflich in Teilzeit

15 % Teilzeit

63 % Vollzeit

2 Wirtschaftliche Situation

der EPU in Österreich/Umsatz ca. 21 % ca. 25 % ca. 18 % ca. 12 % ca. 9 % ca. 15 %

unter 10.000 €

3 Mitarbeiterplanung

zw. 10.000 € und 30.000 € zw. 30.000 € und 50.000 € zw. 50.000 € und 70.000 € zw. 70.000 € und 100.000 €

39 % wollen MA anstellen

über 100.000 €

61 % wollen keine MA anstellen

4 Ein-Personen-Unternehmen (EPU)* 2013 *nach Bundesländern (Ein-Personen-Unternehmen, GmbH)

Oberösterreich Anzahl EPU: 40.492 (15,2 %)

Salzburg

Vorarlberg Anzahl EPU: 10.454 (3,9 %)

Niederösterreich Anzahl EPU: 55.547 (20,9 %)

Wien Anzahl EPU: 60.419 (22,6 %)

Anzahl EPU: 16.898 (6,3 %)

Österreich

Burgenland

Anzahl EPU: 266.910 (100,0 %) Tirol Anzahl EPU: 20.234 (7,6 %)

Kärnten Anzahl EPU: 16.446 (6,2 %)

4

Anzahl EPU: 9.858 (3,7 %)

Steiermark Anzahl EPU: 36.262 (13,6 %)

5 Motiv für Unternehmensgründung Anmerkung: Je häufiger ein Begriff genannt wurde, desto größer erscheint er in Relation zu anderen Wörtern. Die farbliche Darstellung und die Anordnung bzw. Lage der einzelnen Wörter, auch zueinander, in der Begriffswolke erfolgt durch die eingesetzte Software großteils zufallsgesteuert.

Erkennen Marktchance

Selbstverwirklichung

Steigerung Einkommen

Flexible Zeiteinteilung Bessere Vereinbarkeit: Familie/Beruf

Unabhängigkeit Unzufriedenheit Arbeitsplatz

Umsetzung Produktidee Keine beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten

Verhinderung

Arbeitslosigkeit

Fortsetzung

Quelle: KMU Forschung Austria

Vorschlag Arbeitgeber

Familientradition

6 EPU in Tirol nach Sparten (2013) 58,4

Gewerbe und Handwerk

44,0

Industrie

7 Geschlecht der EPU in Österreich

54,3

Handel Bank und Versicherung

2,4 37,6

Transport und Verkehr Tourismus und Freizeitwirtschaft

51,7 % männlich

33,3 66,4

Information und Consulting

48,3 % weiblich

8 Arbeitsort

18 % direkt beim Kunden

4 %

Gemeinschafts­ büro mit anderen EPU

47 % von zuhause aus

9 EPU in Tirol nach Alter (2013)

3 %

32,9 % 22,0 % 9,4 % 0,2 %

20 bis 30

30 bis 40

40 bis 50

Sonstiges

28 %

eigenen Unternehmensstandort

26,1 % 50 bis 60

7,4 %

1,8 %

60 bis 70

Unter 20

0,2 %

70 bis 80

älter als 80

Quellen: WKO, Ein-Personen-Unternehmen in Österreich, Daten 2013 KMU Forschung Austria, Ein-Personen-Unternehmen (EPU) in Österreich. Ein- und Ausblicke 2011

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EPU-Mythen auf der Spur

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Dr e i My t h e n

EPU sind keine vollwertigen Unternehmer, sie sind in prekärer Situation und von nur einem Kunden abhängig. Drei Annahmen über Ein-Personen-Unternehmen, die in der Öffentlichkeit herumschwirren. Doch wie viel Wahrheit steckt dahinter? Eine Entmystifizierung in drei Akten Text: Daniel Naschberger

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in-Personen-Unternehmen hat es immer gegeben und wird es immer geben. Natürlich wird nun immer mehr darüber diskutiert, je mehr EPU entstehen, sowohl absolut als auch bezogen auf den Anteil an der gesamten Unternehmenspopulation“, meint Peter Voithofer, Direktor der KMU Forschung Austria, der sich in seiner Tätigkeit als Wirtschaftsforscher seit vielen Jahren intensiv mit der kleinstmöglichen aller Unternehmensformen beschäftigt.

Bereits mehr als die Hälfte aller Mitglieder der Tiroler Wirtschaftskammer sind mittlerweile Unternehmen, deren Geschicke in den Händen von lediglich einer Person liegen – eine durchaus beachtliche Anzahl.

Für Voithofer ist diese jedoch wenig überraschend, kommen EPU doch vor allem in bestimmten Phasen des Unternehmens-Lebenszyklus vor: „Sehr viele Gründer sind EPU, aber auch am Ende des Zyklus, also vor einer etwaigen Schließung, sind sie vielfach vorzufinden. EPU sind aber absolut auch eine nachhaltige Unternehmensgröße. Warum es inzwischen so viele gibt, liegt an der gegenwärtigen Organisationsstruktur der österreichischen Wirtschaft, Stichwort Fokussierung auf Kernkompetenz. Viele Unternehmen, die früher bestimmte Dienstleistungen noch selbst erbracht haben, lagern diese heutzutage an

externe Spezialisten aus. Zudem ist es zu einer weiteren Ausdifferenzierung des Angebots gekommen.“ Die drei Mythen Ein-Personen-Unternehmen sind also weiter auf dem Vormarsch, Mut zur Selbstständigkeit und der nicht unwichtige Innovationsgeist sind offenbar ungebremst. Als ein integraler Bestandteil der heimischen Wirtschaft sind EPU aus dem Wirtschaftsleben jedenfalls nicht mehr wegzudenken, die Heterogenität und Vielfalt stechen dabei besonders hervor. Allerdings ruft der Zuwachs an EPU auch negative Stimmen auf den Plan – so gibt es Meinungen, die die Prosperität und Überlebensfähigkeit vieler EPU anzweifeln. „Auf Basis der Studien und Analysen, die wir zu diesem Thema durchgeführt haben, kann man aber getrost feststellen, dass dies nicht wirklich eine objektive Sichtweise ist – gerade weil die Vielfalt der unter den EPU eben viel größer ist als gemeinhin angenommen“, spielt Peter Voithofer auf die drei „Mythen“ an, die im Zusammenhang mit Ein-PersonenUnternehmen häufig kolportiert werden.

Ein-Personen-Unternehmen tragen kein unternehmerisches Risiko, heißt es da, schaffen keine Wertschöpfung, sind von einem Klienten abhängig und prekär. Daraus resultierend besitzen sie keine Wettbewerbsfähigkeit und haben den Schritt

im Gegenteil. Allein im Jahr 2010 haben die heimischen EPU eine Bruttowertschöpfung von 5,8 Milliarden Euro erwirtschaftet. Jedes zehnte EPU plant definitiv, einen Mitarbeiter einzustellen – wenn jedes diesen Schritt auch tatsächlich tätigen würde, wären dies 25.000 neue Arbeitsplätze. Außerdem weisen EPU eine hohe Überlebensdauer auf: Nach fünf Jahren sind noch sechs von zehn der gegründeten Unternehmen tätig.

Die Motive, warum EPU gegründet werden, sind ebenso vielfältig wie das Branchenspektrum: Der Großteil will eine flexiblere Zeiteinteilung erreichen, sein eigener Chef sein, eine Projektidee umsetzen oder strebt eine bessere Selbstverwirklichung an. Der Schritt in die Selbstständigkeit geschieht fast immer bewusst. Für über drei Viertel der EPU ist es der Hauptberuf, 15 Prozent üben das Unternehmertum dagegen als Teilzeitjob aus.

Keine Unternehmer?

Ein-Personen-Unternehmer teilen dieselbe Motivation wie Unternehmer, die Mitarbeiter beschäftigen. Die Zahl der Mitarbeiter spielt keine Rolle, wie „unternehmerisch“ jemand ist. EPU sind in ihrem unternehmerischen Alltag auch mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert: Sei es bei der Kundenakqui-

„ Ein EPU erfüllt alle Voraussetzungen für das Unter­nehmertum und diese in einem sehr umfassenden Sinn, da einer oder eine alleine die gesamte Arbeit leisten muss, die normalerweise auf unterschiedliche Personen aufgeteilt wird.“ © Center creation

Christian Stadler, seit acht Jahren selbstständiger Designer, Produktentwickler sowie Projektmanager im Bereich Interior Design

in die Selbstständigkeit meist aus der Not heraus getätigt. Zudem haben sie nicht mit denselben Problemen zu kämpfen wie „richtige“ Unternehmen. Sie sind damit keine wirklichen und echten Unternehmer.

Diese Sichtweise ist weit verbreitet.

Das bedeutet aber nicht, dass diese Mythen deshalb wahrer werden – ganz 7

se, den bürokratischen Vorgaben oder der Arbeitszeit. 42 Prozent der EPU geben an, eine wöchentliche Arbeitszeit von 41 bis 60 Stunden zu haben. „Zuerst sollte man einmal den Begriff ‚Unternehmer‘ analysieren. Was macht ein solcher bzw. welche Voraussetzungen muss dieser erfüllen, um diesem

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Dr e i My t h e n

„Ich halte die Situation der EPU generell nicht für prekär, die meisten machen sich doch sehr viele Gedanken, insbesondere übers Geld: Wie soll man das bezahlen, was muss man investieren? Das ist wohl allen EPU ziemlich klar.“

© Pragma

Helmut Erler, seit fünf Jahren selbstständiger Unternehmensberater und Manager

Begriff gerecht zu werden. Der Unternehmer unternimmt – zumeist basierend auf einer innovativen Geschäftsidee – auf eigenes Risiko, mit enormem Arbeitsaufwand den Schritt in ein selbstständiges Arbeiten. Dabei ist der Begriff ‚selbstständig‘ in Kombination mit dem Term ‚Unternehmer‘ absolut in einem Satz zu nennen“, betont Christian Stadler. Für ihn ist es normal, das Unternehmertum „16 Stunden am Tag oder wenn nötig auch mehr“ in allen Facetten intensiv zu leben. Stadler kommt ursprünglich aus dem Tourismus, ist aber seit nunmehr acht Jahren selbstständig als Designer, Produktentwickler sowie Projektmanager im Bereich Interior Design in Verbindung mit Kristallelementen tätig und hat in dieser Zeit Tag für Tag festgestellt, warum EPU ohne mit der Wimper zu zucken als „wahre“ Unternehmer bezeichnet werden können. „Ein EPU erfüllt alle Voraussetzungen für das Unternehmertum und diese in einem sehr umfassenden Sinn, da einer oder eine alleine die gesamte Arbeit leisten muss, die normalerweise auf unterschiedliche Personen mit unterschiedlichen Kenntnissen und Erfahrungsschatz aufgeteilt wird. Weiters muss ein EPU auch über ein umfassendes Wissen in allen Bereichen verfügen, um sich langfristig am Markt behaupten zu können“, unterstreicht Stadler, der in eine hochspezielle, kleine Nische vorgedrungen ist, in der er sich als EPU vor allem dank wichtiger Partnerschaften behaupten kann. „Kooperationen sind für viele EPU immens wichtig, gerade zu Beginn. So kann etwa das Risiko nach dem Einstieg minimiert werden, es ergeben sich Synergien, ohne dass man aber seine Eigenständigkeit einbüßt“, gibt

Christian Stadler ein weiteres Beispiel dafür, wie unternehmerisch EPU denn eigentlich so sind.

Prekäre Situation?

Wenn man der landläufigen Meinung zu viel Glauben schenken würde, müsste man annehmen, dass sich fast alle EinPersonen-Unternehmen in einer prekären Lage befinden. Der Blick auf die Zahlen spricht jedoch eine andere Sprache. EPU sind im Gesamten betrachtet erfolgreich: Sie können ihren Bankverbindlichkeiten nachkommen und Zukunftsinvestitionen tätigen. Durchschnittlich weisen bilanzierende EPU einen Cash-Flow von 18 Prozent der Betriebsleistung auf, bei EPU mit Einnahmen/Ausgaben-Rechnung sind es im Mittel drei Prozent. Die sogenannte Innenfinanzierungskraft ist damit also gegeben, sodass die durchschnittliche Schuldentilgungsdauer bei 5,1 Jahren liegt. Das URG (Unternehmensreorganisationsgesetz) weist im Übrigen eine Dauer von 15 Jahren aus, bis ein Reorganisationsbedarf besteht. „Ich denke schon, dass sich für viele EPU beim Start durchaus große finanzielle Herausforderungen ergeben, für einen Dienstleister vielleicht weniger als für einen Produktionsbetrieb, der in der Anschaffung größeren Finanzbedarf hat. Ich halte die Situation generell aber nicht für prekär, die meisten machen sich doch sehr viele Gedanken, insbesondere übers Geld: Wie soll man das bezahlen, was muss man investieren? Das ist wohl allen EPU ziemlich klar. Was manchmal vielleicht eher fehlt, ist die strategische Weitsicht, da könnten einige nachjustieren“, meint Helmut Erler, der fast drei Jahrzehnte in diversen internationalen Managementtätigkeiten beschäftigt war, ehe er vor fünf 8

Jahren nochmals eine neue Herausforderung suchte. Beratung und Begleitung von Unternehmen in allen Orientierungsfragen sind seither das täglich Brot des Managers und Consulters, der als EPU in einem Netzwerk von interdisziplinären Experten operiert. Zu Erlers Portfolio zählen unter anderem auch die Unterstützung von EPU bei der Firmengründung und die Begleitung bei der Erstellung von Businessplänen. „Als Berater hatte ich natürlich eine relativ einfache Situation zum Start ins EPU-Leben, denn es fielen an sich nur geringe Investitionen an. Ich brauche ja eigentlich nur ein Auto, ein Handy, einen Laptop und meinen Kopf. Das sieht bei anderen EPU sicher anders aus. Doch dafür gibt es ja gewisse Förderungen – nur sind diese sicher kein Entscheidungskriterium dafür, ob man den Schritt zum EPU wagt oder nicht. Meiner Meinung nach muss sich das Geschäft auch ohne Fremdförderung starten lassen, persönliche Energie ist wichtiger“, glaubt Erler, dass diverse Förderungen nur einen kleinen, aber willkommenen Puffer für sämtliche Unternehmen bilden – vor allem in der Anfangszeit, wenn das Geschäft nicht so schnell und dynamisch anläuft, wie sich das viele gerne wünschen.

Dass EPU sich nicht häufiger in prekären Verhältnissen befinden als Unselbstständige, wird auch anhand der allgemeinen Arbeitslosenzahlen offensichtlich. Denn Selbstständige – und damit auch Ein-Personen-Unternehmer

© Garden4You

„Ich kann den Mythos, dass man als Ein-Personen-Unternehmen nur von einem Kunden abhängig ist, überhaupt nicht nachvollziehen. Ein einzelner Kunde würde wohl die meisten EPU nicht lange überleben lassen.“ Verena Petzer, seit fünf Jahren selbstständige Gartenplanerin

Dr E i my t h E n

– sind nicht öfter von Arbeitslosigkeit betroffen als Unselbstständige. Diese liegen mit 1,1 Prozent sogar deutlich darunter. Im Vergleich dazu sind es bei den unselbstständig Beschäftigten 4,6 Prozent. Cash-Flow, Schuldentilgung, Arbeitslosigkeit und Motive belegen, dass EPU keineswegs prekär sind.

Von einem Kunden abhängig?

Der dritte gängige Mythos in puncto Ein-Personen-Unternehmen besagt, dass die Existenz eines EPU mit einem Kunden steht und fällt. Demnach sei die gesamte unternehmerische Tätigkeit auf einen einzigen Kunden konzentriert und biete wenige Entwicklungsmöglichkeiten.

Aufgrund der finanziellen und zeitlichen Ressourcen sei eine strukturierte Kundenakquisition nur begrenzt oder kaum möglich. Steckt hier mehr Wahrheit dahinter? Für die Gartenplanerin Verena Petzer gibt es darauf nur eine Antwort: „Ich kann diesen Mythos überhaupt nicht nachvollziehen, ein Kunde würde wohl die meisten EPU nicht lange überleben lassen.

Ich beschäftige mich zwar intensiv mit einem Kunden, aber wenn dessen Garten mit Nachbetreuung dann fertig ist, ist das Wichtigste meiner Arbeit erledigt. Und so

ist es in allen planerischen Berufen.“ Die ehemalige Lehrerin wagte sich 2009 als Selbstständige in ein völlig anderes Metier und ist heute sehr froh über diesen Schritt. „Die Etablierung am Markt ist in den Gründungsjahren sicherlich in jedem Unternehmen schwierig – so war es auch bei mir. Aber Qualität und Kundenbetreuung haben offenbar gepasst, über Mundpropaganda hat sich meine Arbeit immer weiter herumgesprochen, jetzt kann ich mich vor Aufträgen kaum erwehren. Man muss seinen Beruf lieben, aus Überzeugung handeln, Inhalte schaffen und Individualität ‚sichtbar machen‘. Wenn ich nur bei einem Kunden geblieben wäre, gäbe es mein EPU schon lange nicht mehr“, konstatiert Petzer, die sich sicher ist, dass im Grunde jedes EPU auch nach der Etablierung am Markt nach der Akquise neuer Kunden strebt.

Ergebnisse einer 2011 durchgeführten Studie der KMU Forschung Austria zeigen dies auch eindeutig: Im Durchschnitt haben Österreichs EPU 30 unterschiedliche Kunden, wobei es natürlich branchenspezifische Schwankungen gibt.

Während ein EPU im Handel durchschnittlich sogar 168 Kunden zu seinem

Portfolio zählt, sind es in der Sparte Information und Consulting zwischen zehn und zwölf. Darüber hinaus konnte knapp die Hälfte der EPU im Zeitraum von zwei Jahren neue Kundenfelder erschließen.

In erster Linie bedienen EPU lokale Märkte. So befinden sich knapp 50 Prozent der Klienten in der Region des Standortes der EPU, bei einem Fünftel sind sie sogar aus demselbem Ort. Dies ist vor allem bei Privatkunden der Fall.

Darüber hinaus zählen rund ein Viertel der EPU-Kunden aus ganz Österreich zu ihrem Kundenstock. Bei Tourismus- und Freizeitbetrieben gehen die Kundenbeziehungen auch über die Staatsgrenzen hinaus. Die Kundenakquisition erfolgt auf unterschiedliche Weise: Die Mehrheit der EPU bekommt ihre Aufträge wie Verena Petzer aufgrund von Weiterempfehlungen von zufriedenen Klienten bzw. wird direkt vom Klienten kontaktiert.

Quellen: BMWFJ (2012): Mittelstandsbericht.

KMU Forschung Austria (2011): Ein-Personen-Unternehmen (EPU) in Österreich. Ein- und Ausblicke.

KMU Forschung Austria (2014): Betriebswirtschaftliche Analyse der Ein-Personen-Unternehmen (EPU).

Schubert, M./Keck W. (2006): Österreichischer Bericht über die Befragung von Ein-Personen-Unternehmen.

Arbeitslose lt. AMS, Quelle: Statistik Austria (Mikrozensus), AMS + ibw-Berechnungen

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© FEEl IMAGE WIEn 2010

Peter Voithofer von der KMU Forschung Austria nimmt die drei EPU-Mythen unter die Lupe.

Mythos 1: ePU sind keine Unternehmer.

Das stimmt für die überwiegende Mehrheit natürlich nicht, EPU sind absolut vollwertige Unternehmer. Vor allem Neugründungen sind häufig EPU – und wer, wenn nicht die Neugründer, sind echte Unternehmer, jene, die den mit Risiken verbundenen Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Die Motive der selbstständigen Tätigkeit von EPU sind durchwegs mit jenen von Unternehmern größerer Betriebsgrößenklassen vergleichbar. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es einen kleineren Teil der Unternehmer gibt, der die Selbstständigkeit nicht aus den üblichen Motiven heraus wählt.

Mythos 2: ePU sind nur von einem Kunden abhängig.

Die Heterogenität spielt hierbei eine große Rolle: Ein Einzelhändler hat zwangsweise viel mehr Kunden als etwa ein Unternehmensberater – die meisten EPU haben viele verschiedene Kunden, die konkrete Anzahl ist von der Branche getrieben.

Unter den hauptberuflich Selbstständigen gibt es schon etwa ein Zehntel, das lediglich bis zu fünf Kunden hat. Aber das ist normal – wer gestern in die Selbstständigkeit gestartet ist, kann nicht heute schon viele Kunden haben. Es werden im Laufe der Zeit sukzessive mehr. Weniger als fünf Kunden haben nur EPU in ausgewählten Branchen zu ausgewählten Zeitpunkten – die Zahl ist verschwindend.

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Mythos 3: ePU sind prekär.

In Österreich ist es leider normal, öfter über schwache Umsatzergebnisse zu diskutieren als über tolle – es wird hierzulande ja gerne geraunzt. Man muss zudem die große Bandbreite der EPU beachten, es gibt hauptberufliche und nebenberufliche. Ein Unternehmer im Nebenerwerb kann nicht denselben Umsatz wie einer im Haupterwerb erwirtschaften. Hinzu kommen EPU in Teilzeit, auch deren Einkommen ist niedriger. Der Begriff „prekär“ würde also einer fundierten Analyse nicht gerecht.

„ EPU sind Brutstätten für Innovation“ Tirols WirtschaftskammerPräsident Jürgen Bodenseer und Mark Schuchter, Sprecher der Tiroler EPU, erläutern im Interview, warum EPU das Rückgrat der heimischen Wirtschaft sind, sich immer mehr EinPersonen-Unternehmen am Markt etablieren und welche Heraus­forderungen künftig zu erwarten sind.

Interview: Daniel Naschberger

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arum kann man EPU getrost als das „Rückgrat der Tiroler Wirtschaft“ bezeichnen?

Jürgen Bodenseer: Das ergibt sich zum einen allein durch einen Blick auf die Zahlen, EPU machen immerhin über 50 Prozent der WirtschaftskammerMitglieder aus. Zum anderen sind sie die Keimzelle der Zukunft für eine neue, junge Unternehmergeneration.

Mark Schuchter: Wir bilden wie erwähnt mehr als die Hälfte der Kammer-Mitglieder und sind eigentlich in allen Sparten vertreten. Die Flexibilität der EPU hilft mit, dass auch die Wirtschaft flexibel bleibt und gewisse Stöße von Krisen abfedern kann.

Wie sehen Sie die derzeitige Lage der EPU in Tirol?

Bodenseer: Sehr zufriedenstellend. Zum Glück halten sich die meisten EPU im wirtschaftlichen Leben sehr gut, auch dank der Hilfe vonseiten der Wirtschafts10

kammer sowie der Jungen Wirtschaft.

Die Unternehmer und Unternehmerinnen werden von der Idee bis zur praktischen Umsetzung begleitet, das trägt dazu bei, dass sich immer mehr junge Menschen ans Abenteuer Wirtschaft wagen. Aber es geht hier natürlich nicht nur um junge Unternehmer, EPU gibt es ja in allen Altersschichten. Zuletzt war ein richtiger Boom bei Ein-Personen-Unternehmen zu erkennen – vor allem deshalb, weil wir uns immer mehr von der Produktionsgesellschaft hin zur Dienstleistungsgesellschaft entwickeln.

Schuchter: Wir haben zum Glück ein extrem breites EPU-Spektrum in Tirol, von ganz jungen Menschen, die sich gleich nach dem Studium in die Selbstständigkeit stürzen, bis hin zu deutlich älteren Semestern, die nochmals etwas Neues ausprobieren wollen. Das Durchschnittsalter liegt immerhin bei 45,5 Jahren.

Insgesamt sind die Tiroler EPU jedenfalls sehr gut aufgestellt.

© Franz Oss (3)

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Welche Vorteile bzw. Nachteile haben EPU gegenüber größeren Unternehmen?

Schuchter: Ein großer Vorteil ist sicher die Flexibilität. Zu den vermeintlichen Nachteilen gehört, dass man alleine ist – es gibt eben keine Vertriebsabteilung, die dafür sorgt, dass die nächsten Kunden kommen, dafür ist man selbst verantwortlich. Man kann das zyklisch betrachten: Wenn man viel zu tun hat, bleibt weniger Zeit für Akquise und umgekehrt. Wobei ich den Vergleich zwischen kleinen und großen Unternehmen gar nicht so spannend finde.

Viel spannender ist die zunehmende Vernetzung zwischen EPU, KMU (Kleine und mittlere Unternehmen) und Leitbetrieben, bei der die jeweiligen Vorteile der einzelnen Unternehmensgrößen zum Tragen kommen und das Gesamtprojekt dadurch an Stabilität gewinnt.

Ist es erstaunlich, dass es so viele EPU in Tirol gibt?

Schuchter: Nein, denn der Trend sieht in ganz Österreich gleich aus. Österreichweit sind ca. 50 Prozent der Unternehmer EPU. Für viele ist EPU zu sein der Daseinszweck. Ich kann nur von mir selbst sprechen: Als ich noch Angestellter war, gab es natürlich Tage, an denen ich nicht gerne aufgestanden bin. Seit ich mein EPU gegründet und das verwirklicht habe, was mir Spaß macht, gibt es eigentlich keinen Tag, an dem ich nicht versuche, die Welt aus den Angeln zu heben.

„Ich mag die ganzen Abkürzungen wie EPU und KMU grundsätzlich nicht – für mich sind alle Unternehmer und Unternehmerinnen.“ Dr. Jürgen Bodenseer, Präsident der WK Tirol

„ Ich würde das Leben als EPU nicht missen wollen.

Unternehmer zu sein, ist der nächste Evolutionsschritt für Menschen, die etwas erreichen wollen.“ Mark Schuchter, Sprecher der Tiroler EPU

Wie schwierig ist der Schritt von EPU zu KMU? Bodenseer: Ich mag die ganzen Abkürzungen wie EPU und KMU grundsätzlich nicht – für mich sind alle Unternehmer und Unternehmerinnen. Der Schritt, ein größeres Unternehmen zu werden, ist – auch dank der entsprechenden Unterstützung durch die Wirtschaftskammer – an und für sich ein relativ einfacher: Eigentlich bedarf es nur eines Anrufes bei einer Zeitung, der Schaltung einer Stellenanzeige und schließlich der Auswahl aus den hoffentlich zahlreichen Bewerbungen. Andererseits wollen viele ja EPU bleiben, weil es auch Spaß macht, allein zu sein. Man ist alleiniger Chef und für sämtliche Entscheidungen verantwortlich – alles, was man gut macht, trifft einen genauso wie alles, das weniger gut läuft. Schlecht ist es natürlich, wenn man krank wird, dann ist niemand zur Unterstützung da.

Welche Chancen ergeben sich durch den Schritt in die Selbstständigkeit?

Schuchter: Man kann sein eigener Chef sein, das bedeutet alleiniges Risiko, aber auch alleinigen Erfolg. Ich kann mir keine andere Arbeitsform mehr vorstellen.

Natürlich bedeutet es auch, dass bei Krankheit kein Geld fließt – und wenn man in den Urlaub geht, dann mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Aber ich würde das Leben als EPU nicht missen wollen. Unternehmer zu sein, ist der nächste Evolutionsschritt für Menschen, die etwas erreichen wollen.

Bodenseer: Man entscheidet alles selbst, niemand redet drein. Man kann unheimlich gut gestalten und innovieren.

In größeren Unternehmen gibt es Abteilungen, in denen gewisse Prozesse langsamer anlaufen oder Ideen abgewürgt werden – das Abenteuer Innovation ist als Einzelner meines Erachtens nach viel leichter anzugehen. EPU sind eine Art Brutstätte für Innovation.

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Wie werden EPU von der Wirtschaftskammer unterstützt?

Bodenseer: Umfassend, von der ersten Idee bis hin zur Erstellung von Business- oder Marketingplänen. Die Wirtschaftskammer zeigt, wie man sich als Ein-Personen-Unternehmen horizontal oder vertikal in eine Gruppe eingliedern kann, damit Kooperationen erschafft und wie mehrere EPU zusammenarbeiten und damit größer werden können. Diese EPU-Gruppe kann dann ein interessanter und starker Partner für große Abnehmer werden. Die Kammer hilft auch bei allen bürokratischen und juristischen Fragestellungen gerne weiter.

Welche Herausforderungen warten künftig auf EPU? Schuchter: Die aktuelle Transformation hin zur Wissensgesellschaft wird EPU herausfordern, man muss immer up to date bleiben und offen fürs Vernetzen sein. Ganz junge Unternehmer sind an Facebook und Co. schon gewöhnt. Es ist die moderne Geisteshaltung, Wissen mit anderen zu teilen, daraus ergeben sich Synergien und Chancen, etwas noch Besseres zu entwickeln. Heutzutage kann man viele Bereiche outsourcen. Es kommt auf die innovativen Ideen an.

Bodenseer: Ich glaube, dass EPU extrem viel Zukunft haben und sich sehr gut entwickeln werden. Die Zukunft gehört den Schnelleren, den Wendigeren und eben auch den Kleineren. Das liegt an der ganzen Umgebung, in der wir im jetzigen Kommunikationszeitalter leben – diese spricht nicht für Dinosaurier, sondern für dynamische Unternehmensformen der Zukunft.

Vielen Dank für das Gespräch.

S h a r in g

Teilen ist das neue Haben

Co-Working, Workspace-Sharing oder Crowdsourcing, alle drei Begriffe lassen sich mit einem Wort übersetzen: Teilen.

Der neu eröffnete Raum13 in Innsbruck bietet Selbstständigen und EPU einen Arbeitsplatz mit Infrastruktur und Platz für Kreativität. Vortragsredner, Berater und Autor Hannes Treichl ruft zur „Meuterei des Denkens“ und der konventionellen Arbeitswelt auf und sieht den Nährboden für Kreativität und Innovation vor allem im Miteinander.

Text: Rebecca Müller

W

ährend die Gründer des Raum13 ein neues berufliches Zuhause im Palais Sarnthein in der MariaTheresien-Straße in Innsbruck geschaffen haben und es anderen kreativen Köpfen aus verschiedenen Branchen öffnen, richtet sich Hannes Treichl sein Büro auch schon einmal am Berg oder am Balkon ein. Allen gemein ist, dass sie aus alten Strukturen heraus neue Wege gesucht haben und schlussendlich im Co-Working und nicht zuletzt im Teilen ihrer Ideen angekommen sind. Sie nutzen und erzeugen Synergieeffekte, blicken über ihren Tellerrand hinaus, und sei es nur bis zum Schreibtisch des Nachbarn im „shared workingspace“, dem geteilten Arbeitsraum.

Dort finden Interessierte die für ihre Arbeit notwendige Infrastruktur, Gleichgesinnte und fruchtbaren Boden für ihre Kreativität. Viele kommen aus ihrem oft einsamen und belastenden Heimoffice und freuen sich über den sozialen Aspekt und in manchen Fällen auch über einen Tischfußballpartner nach Feierabend.

Die Idee eines Co-Working-Büros schwirrte Herwig Zöttl, einem der Gründer des Raum13, schon länger im Kopf herum. 2013 lernt er Nikola Weiser kennen und findet in ihr eine Geschäftspartnerin, mit der er den Raum13 realisiert. „Der Name ist eigentlich in Zusammenhang mit dem ursprünglichen Objekt entstanden, in dem wir unsere Pläne umsetzen wollten: Dieses hatte 13 Räume“, erzählt Grafikerin Nikola Weiser. Die Umsetzung passierte schlussend12

lich zwar an einem anderen Ort, aber im Jahr 2013, und so ist der Name geblieben. „Außerdem hat sich diese Bezeichnung schon vor der Eröffnung bei allen durchgesetzt und etabliert“, ergänzt Weiser.

Mit Jänner 2014 hat der Raum13 nun seine Türen geöffnet, Anfang März fand die offizielle Eröffnung statt und bereits Ende desselben Monats sind 14 der derzeit 28 Arbeitsplätze besetzt. Eine Rakete ist zum Maskottchen des Projekts geworden. „Das geht auf Herwig zurück. Er hat irgendwann gemeint, jetzt würden wir in das Kreativuniversum starten“, erzählt Weiser. Bevölkert wird dieser Kosmos heute von Grafikern, Fotografen, Ein-Personen-Unternehmen aus dem Bereich des Online-Marketings, Eventmanagern, einem Sounddesigner und einem Koch. „Er bietet auch Catering an, man kann ihn für Zuhause oder Veranstaltungen buchen, hier bei uns erledigt er den administrativen Teil seiner Arbeit“, erzählt Weiser. Wer für das leibliche Wohl bei der Eröffnung des Raum13 sorgte, war damit schnell klar. Ein Beispiel für alltägliche, ab und zu auch unerwartete Synergieeffekte, die in einem Co-Working-Kreativstudio im Idealfall zum Büroalltag gehören.

Kooperation ohne Konkurrenz Abgesehen davon, dass die freiwilligen Bürokollegen alle aus kreativen beruflichen Ecken kommen, teilen sie sich eine weitere Gemeinsamkeit. Sie haben ihren Schreibtisch im Kreativstudio bezogen, weil ihnen am

© Emanuel Kaser (2)

selbigen in den eigenen vier Wänden die sprichwörtliche Decke auf den Kopf zu fallen drohte. Einer dieser „Home-Office-Flüchtlinge“ ist Werber Martin Zangerl. „Von dem Projekt Raum13 habe ich das erste Mal auf Facebook erfahren, war von der Idee gleich begeistert und konnte die Eröffnung kaum erwarten.

Ich musste einfach raus“, erzählt er. Ganz oben auf seiner für ihn langen Liste der Vorteile seiner neuen Arbeitssituation ist der soziale und menschliche Part: „Andere Leute und somit auch andere EPU kennen lernen, nicht mehr täglich stundenlang alleine im Büro vor sich hin arbeiten, das genieße ich sehr. Gleichzeitig trennt sich durch das Co-Working-Studio bei mir endlich das Zuhause vom Arbeitsplatz“, betont Zangerl und spricht damit wohl vielen aus der Seele. „Es war schon eine Belastung. Ich war ständig im Büro, egal ob ich gearbeitet habe, gekocht habe, Freunde zu Besuch waren – der Computer, die Arbeit und die To-Do-Listen waren immer präsent.“ Diese Erfahrungen kann auch Nikola Weiser unterschreiben, beide hören ähnliche Geschichten von ihren Kollegen immer wieder.

Aber nicht nur der menschliche Faktor zählt für Zangerl, auch seine Arbeit habe an Qualität gewonnen, stellt er fest: „Einfache, gezielte und professionelle Feedbacks der Kollegen helfen schnell weiter, fördern die eigene Qualität und motivieren zusätzlich.“ Er arbeite heute schneller und effizienter, betont Zangerl. Davon profitieren natürlich auch seine Kunden. Oft benötigt er bei seinen Aufträgen zum Beispiel einen Fotografen, dieser findet sich dann sogleich in buchstäblich greifbarer Nähe.

Kooperation ohne Konkurrenz findet im Raum13 nicht nur täglich statt, sondern ist den Co-Workern mittlerweile auch zur Philosophie geworden.

Der Raum13 will Platz schaffen für ein kreatives Miteinander.

Tunnelblick und Tellerrand Jeder, der an einem Projekt, einer Idee oder einem Produkt über einen längeren Zeitraum arbeitet, kennt ihn. Auch wenn er aus der eigenen Perspektive heraus nicht immer einfach zu erkennen ist: der berühmte, der berüchtigte, der gefürchtete, der oft nicht vermeidbare Tunnelblick. Selbstständige und EPU finden sich in solchen Sackgassen meist alleine wieder. Ein noch so kleines Problem kann so viele Arbeitsstunden und noch mehr Nerven kosten. „Wenn ich hier vor einem Problem stehe, spreche ich es einfach laut aus und schon kommen schnell und unkompliziert Tipps und Hilfestellungen von meinen Co-Workern. Das spart viel Zeit und Energie“, freut sich Martin Zangerl.

Auch der Faktor Sparen beziehungsweise Geld spielen im Konzept des Co-Working gerade für EPU eine große Rolle. „Der Arbeitsplatz im CoWorking-Studio inklusive Internetanschluss, Strom, Besprechungsräumen, Aufenthaltsraum und vielem mehr ist sicherlich immer noch weit günstiger als ein eigenes, kleines Büro“, bestätigt Martin Zangerl.

Gewinnbringend ist für Nikola Weiser immer wieder

„ Einfache, gezielte und professionelle Feedbacks der Kollegen helfen schnell weiter, fördern die eigene Qualität und motivieren zusätzlich.“ Martin Zangerl, werber und mieter im Raum13

13

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s h a r in g

kontakt raum13

nikola Weiser Tel. 0699/1706 8985 nikola@raum13.at

herwig Zöttl Tel. 0676/844 311 400 herwig@raum13.at

der Blick über ihren eigenen Tellerrand hinaus. Durch die Zusammensetzung der Kreativen im Raum13 hat sie viel Neues gelernt und Erfahrungen gemacht, die nur in ihrem Beruf als Grafikerin wohl ausgeblieben wären. „Ich war bei einem Fotoshooting und einem Videodreh dabei und habe sogar beim Drehbuch mitgeschrieben“, freut sich Weiser.

Der Kreativraum ist Treff- und Angelpunkt des Raum13 und in seiner Konzeption so vielseitig wie das Projekt selbst. Er dient als Aufenthaltsraum, ist mit einer kleinen Küche ausgestattet, aber auch mit einer Videoleinwand, einem Beamer und Lautsprechern.

Dadurch kann er auch für Veranstaltungen genutzt und für diese auch von Externen gemietet werden. „Kleine Firmen, aber auch große, EPU oder Selbstständige können ihn zum Beispiel für Präsentationen, Netzwerkveranstaltungen oder Workshops nutzen und Kunden einladen“, erklärt Nikola Weiser und ergänzt: „Raum13 soll eine Plattform für Ideen, Austausch und Vernetzung werden.“ Nach langen Arbeitstagen ist er auch ein Ort der Erholung. Hier wird schon einmal ein Feierabendbier getrunken und wenn der Tischfußball wieder aus der Reparatur kommt, wird er wohl auch Austragungsort des einen oder anderen Freundschaftsspiels der Kreativbranche im Raum13.

Blogger statt Bürohengst Hannes Treichl hat jahrelang im Marketing großer Tiroler Firmen gearbeitet. „Wie viele von uns, habe ich in Filmen Menschen gesehen, die bis spät in der Nacht vor ihren Computern saßen, und dachte, das müsste ich auch. Dann habe ich es geschaff t“, blickt er heute zurück. Doch bald merkte er, das bedeutet für ihn nicht erfolgreich zu sein. Er kündigt seinen angesehenen, gut bezahlten Job und erntet dafür nicht wenig Verwunderung und Kopfschütteln.

Er arbeitet als selbstständiger Unternehmensberater, beginnt auch, Vorträge zum Thema Marketing auf immer größeren Veranstaltungen zu halten. „Bei diesen habe ich gerne praktische Beispiele gebracht. Immer wenn ich dann vor der Videoleinwand stand und das gewählte Exempel sah, sind mir drei weitere eingefallen“, erzählt Treichl. Aus dieser Erfahrung heraus schöpft er das Bedürfnis, seine Exempel irgendwo zu sammeln. Er unterhält sich

raum 13 Das co-Working-kreativstudio in innsbruck will kreativen EPu impulsbringende, kostengünstige und repräsentative geschäftsräumlichkeiten bieten.

Ein Arbeitsplatz inklusive Infrastruk tur kostet 299 Euro im Monat. Der „Kreativraum“ bietet Equipment für Veranstaltungen und kann auch von externen Firmen gebucht werden. www.raum13.at

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hannes treichl eröffnet sein büro dort, wo die Inspiration auf ihn wartet.

mit Freunden, will von ihnen wissen, ob er dies in einer Datenbank machen soll, auf die nur er Zugriff hat, oder ob er sie im weltweiten Netz freilassen soll. „Nein, ins Internet kannst du sie nicht stellen, da wird doch alles gestohlen“, war die häufigste Antwort, die er zu hören bekam.

Weil also alle dagegen waren, hat es Hannes Treichl natürlich trotzdem getan. In einer Nacht- und Nebelaktion ist so sein Marketing-Blog entstanden, der bald sein Leben verändern sollte. „Das war im Jahr 2006. Eine Zeit, in der noch jeder Blog Beachtung gefunden hat, weil das Bloggen etwas Neues war. Das war mein großes Glück“, erzählt Treichl.

Sein Blog wird zu einem der meistgelesenen im deutschsprachigen Raum. Zurück kommen nicht nur Leserkommentare, sondern auch weitere Beispiele für seine Arbeit, Erfahrungen und Tipps von Gleichgesinnten und vor allem: Aufträge für neue Vorträge. „In meinem ganzen beruflichen Leben habe ich noch nie Akquise betrieben, könnte ich auch gar nicht“, gibt Treichl gerne zu.

Zum Arbeiten bezieht er seinen Balkon oder schnappt sich einen Laptop, setzt sich auf sein Mountainbike und radelt auf den nächsten Berg. Oft wird er von Freunden begleitet. Selbstständige wie er, auf der Suche nach einem „anderen“ Büro. „Wir haben dann schnell unsere erste Bürogemeinschaft gegründet. Ein Anwalt, ein Versicherungsmakler, eine klassische Unternehmensberaterin und ich“, fasst Treichl zusammen. Diese Gemeinschaft geht für Hannes Treichl bis heute über die Räumlichkeit an sich hinaus. Teilen, glaubt er, ist ein äußerst fruchtbarer Boden für kreatives Arbeiten. Und so ruft er regelmäßig in die Arbeitswelt hinaus: „Helft uns denken!“ gemeutert und geentert Hannes Treichls Blog zählt heute über 3.000 Einträge, er hält Vorträge, ist Gründer mehrerer Agenturen.

Jahrelang trägt er eine Buchidee im Kopf herum. Als er endlich konkreten Kurs setzt und mit dem Schreiben

© Emanuel Kaser (2), Hannes Treichl (2)

beginnt, segeln die Worte zielstrebig aus seinem Gedankenmeer und landen bereits nach eineinhalb Monaten im Hafen. „Die Meuterei des Denkens“ erscheint 2014. „Ja, geschrieben war es schnell, aber dafür habe ich auch zehn Jahre gebraucht, um erst einmal anzufangen“, schmunzelt Treichl.

Bei seinen Vorträgen und Kreativ-Workshops macht er mit den Mitarbeitern, jener Firmen die ihn buchen, meist ähnliche Erfahrungen. Das Potenzial

GENUG VOM

für kreatives Denken und innovative Lösungswege für Probleme aller Art, ist vorhanden: „Man muss nur die richtigen Fragen stellen und die Menschen geben sich die richtigen Antworten selbst. Was sie brauchen, sind Motivation und Sicherheit.“ Wichtig bei seiner Arbeit sei vor allem eines: Zuhören. Wichtig für gutes Marketing, glaubt er, seien Orientierung und Fokus. „In meinen Sommercoachings wird am ersten Tag fühlbar gar nicht gearbeitet. Wir gehen auf den Berg“, erzählt Treichl. Denn, um sich zu konzentrieren und neu orientieren zu können, müsste der Mensch sein System erst einmal herunterfahren und freimachen. Kreatives Denken verlangt Freiraum, kreatives Arbeiten verlangt Pausen und ein optimaler kreativer Output verlangt Input, ist Hannes Treichl überzeugt. Der Schlüssel zu all dem kann also nur im Miteinander liegen, daher seine Empfehlung: „Redet miteinander, über Hierarchien hinweg und über Branchengrenzen hinweg.

Seid weniger egoistisch, habt keine Angst davor, dass euch Ideen gestohlen werden und ihr werdet sehen, sie werden euch geschenkt.“ Für Hannes Treichl ist Teilen auf jeden Fall das neue Haben und er glaubt auch, dass diese Entwicklung bei uns erst am Anfang steht. Co-Working oder Sharing, ob in materieller oder in ideeller Form, so seine Überzeugung und Hoffnung, werden unsere Arbeitswelt erfolgreich entern.

Zur Person Hannes Treichl ist Autor, Managementberater, Top-Business-Speaker und Coach. Er hält Vorträge und bietet Workshops für Firmen und ihre Mitarbeiter. www.andersdenken.at

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F ü r i m m e r E PU?

Wachstumschancen Was macht ein EPU, wenn der Erfolg kommt? Drei Unternehmer berichten, wie sie ihr Unternehmen über unterschiedliche Wachstumsstrategien auf neue Herausforderungen vorbereitet haben.

Text: Kl aus Erler

© Privat

Wachstum durch Netzwerken

2011 verhalf Alois Stotter mit fundiertem ErnährungsKnow-how 16 ehemaligen Profiskifahrern ins Guinness-­Buch der Rekorde: Gemeinsam überwanden sie in 24 Stunden 1,7 Millionen Abfahrts-Höhenmeter mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 93 km/h.

Alois Stotter „Top Fit by Lois“ Lienz acnet.biz

V

or 25 Jahren machte Alois Stotter sich mit dem Vertrieb von Nahrungsmittelergänzungen (Mineralien, Vitamine, Spurenelemente ...) nebenberuflich selbstständig.

Seit 2001 konzentriert sich der ehemalige Finanzdienstleiter in Vollzeit auf sein EPU. Firmensitz und Büro befanden sich anfangs im eigenen Haus in Lienz, von dort aus organisierte Alois Stotter seine Firma als Marketingleiter und Netzwerker. Zeitgleich ließ sich Stotter zum Ernährungs- und Gesundheitsberater ausbilden. Über Gesundheitsvorträge zum Thema „Leistungssteigerung in Beruf, Familie und Sport“ (bis zu 100 Auftritte pro Jahr) stellte er sein EPU auf ein zusätzliches Standbein und eröffnete sich weitere Vertriebswege.

In den folgenden Jahren rückte immer mehr die Betreuung von Breiten- und Leistungssportlern in den beruflichen Vordergrund. Parallel dazu erweiterte Stotter sein EPU vom Anbieter von hochwertigen Nahrungsergänzungen bis hin zur saisonalen und regionalen Gemüsekiste: Lieferant von fünfzig verschiedenen Gemüseprodukten ist ein Thaurer Bauer.

Da Stotter für den Vertrieb dieser Produkte Zeit und 16

logistische Ressourcen fehlten, delegierte er diese Aufgabe an sechs eigenständige EPU, die damit auf Provisions­basis 700 Osttiroler Familien beliefern.

Die Vorteile einer derartigen Zusammenarbeit liegen auf der Hand: Alois Stotter ist durch die Abgabe des Vertriebs entlastet und kann sich auf die organisatorischen Aspekte konzentrieren, ohne zusätzliche Mitarbeiter einstellen zu müssen. Die Vertriebspartner ihrerseits müssen sich nicht um die zeitintensive Beschaffung der Waren kümmern und können einmal pro Woche frische Waren an ihre Kunden liefern.

Funktionales Prinzip Dass dieses Prinzip des Netzwerkens funktioniert, weiß Alois Stotter längst, da er es auch beim Vertrieb von Nahrungsmittelergänzungen anbietet.

Hier spricht er über seine Homepage Interessierte an, die sich an seinem beruflichen Weg orientieren möchten. Ihnen bietet er die Möglichkeit, sich nach einer detaillierten Einschulungs- und Wissensvermittlungsphase ebenfalls in diesem Bereich selbst­ ständig zu machen.

© Franz Oss

Claudia Lajda (links), Stoffhandel und Atelier für Modedesign, „Cala Begegnung mit Stoffen“ und Birgit Kopp, GF „Blickfang“-Shop. Gemeinsames Projekt: Lieblingsgwand, www.lieblingsgwand.at

Wachstum durch Kooperation

M

odedesignerin Claudia Lajda ist seit 2004 selbstständig und gerade dabei, ein neues Ladengeschäft für Stoffhandel samt integriertem Schneider-Atelier zu gründen. Diesen Schritt hin zum eigenen Geschäft hat Architektin Birgit Kopp bereits 2006 vollzogen. In der Innsbrucker Riesengasse 3 führt sie als EPU seit 2009 ihren Shop „Blickfang“ für handgefertigtes Design mit Schwerpunkt auf Siebdruck von Textilien.

Kombinierte Kräfte Dass sich in einer Stadt wie Innsbruck zwei Frauen mit textiler Leidenschaft und ähnlicher kreativer Ausrichtung früher oder später treffen würden, war nur eine Frage der Zeit. Tatsächlich kennengelernt haben sich Birgit Kopp und Claudia Lajda dann Mitte des vergangenen Jahrzehnts auf den

damals bereits regelmäßig veranstalteten Gründerinnen-Workshops und Selbstständigen-Informationsveranstaltungen. Über Gespräche und den regelmäßigen Erfahrungs­austausch entwickelte sich langsam die Idee einer möglichen Zusammenarbeit: Nähen, Designen und Siebdrucken, das sollte sich doch eigentlich sehr gut miteinander verbinden lassen. Kreative Synergien könnten geschaffen werden und niemand müsste bei einer Kooperation die bestehende und funktionierende EPUStruktur aufgeben.

Nach einigen Jahren der Ideenreifung nahm 2012 das gemeinsame Projekt „Lieblingsgwand“ Gestalt an. Unter diesem Label werden seit zwei Jahren mittelpreisige Kleidungsstücke für Frauen designt und vertrieben, die versprechen, „bequem wie ein T-Shirt, schön wie ein Schmetterling“ zu sein. Verkauft werden 17

diese von Claudia Lajda geschaffenen und von Birgit Kopp bedruckten Kleinserien derzeit im „Blickfang“, besichtigt werden können sie unter lieblingsgwand.at.

Echte Win-win-Situation Einigkeit herrscht bei beiden Frauen, dass sie durch die Kooperation eine Win-winSituation geschaffen haben: Birgit Kopp freut sich über die Sortimentserweiterung im Shop, Claudia Lajdas textile Kreationen profitieren vom Textildruck als Gestaltungsmittel.

Der größte Vorteil dabei ist allerdings, dass handwerkliches Know-how gebündelt werden konnte, ohne dass Mehrkosten entstanden. Zudem wurde eine neue Produktlinie ins Leben gerufen, ohne das bereits begrenzte Zeitbudget der beiden EPU noch weiter über Gebühr zu belasten.

© Franz Oss (2)

Von zuhause aus beliefert Caroline Ziefreind einen seit Jahren wachsenden Kundenstock.

Wachstum durch Mitarbeiter

C

aroline Ziefreinds Berufsausbildung hatte ursprünglich wenig mit Kreativität zu tun: Die AHS-Absolventin und ausgebildete Wirtschaftsassistentin arbeitete jahrelang im Baugewerbe und im Sekretariat einer Kalkulationsabteilung. Ihre künstlerische Seite konnte die junge Innsbruckerin nur in der Freizeit leben: Mit Leidenschaft gestaltete sie komplexe, naturnahe Blütengebilde und detailgetreue Objekte aus Zucker, um in einem weiteren Arbeitsschritt damit aufwändige Motivtorten zu kreieren.

Caroline Ziefreind, „Caros Zuckerzauber“, Weer www.zuckerzauber.at

Per Zufall zur Geschäftsidee Die Idee, über ihre Motivtorten-Leidenschaft eine berufliche Veränderung zu wagen, kam Caroline Ziefreind im Urlaub: Auf einem großen asiatischen Markt fand sie alle Bestandteile, die man für das Modellieren mit Zucker braucht in viel größerer und exotischerer Auswahl als in den englischen InternetShops, bei denen sie bisher Kundin gewesen war.

Als sich dann noch herausstellte, dass sich diese Utensilien über Internetforen sehr gut verkaufen lassen, waren die Weichen in eine neue berufliche Zukunft gestellt. Caroline Ziefreind gründete „Caros Zuckerzauber“, einen Internetshop, der alle notwendigen Produkte zum Erstellen von süßen Dekorationsobjekten bereitstellt.

In den darauf folgenden Jahren durchlief dieser Shop mehrere Entwicklungsphasen: In der ersten Zeit betreute die junge Frau das Geschäft berufsbegleitend und musste zunächst nur wenig Zeit dafür aufwenden.

Eineinhalb Jahre später erforderten Arbeitsschritte wie Kundenkontakt, Versand und Überprüfung des Zahlungsverkehrs allerdings bereits bis zu sieben 18

Arbeitsstunden täglich. Diese musste Caroline Ziefreind zusätzlich zum normalen 40-Stunden-Job leisten.

Derartige Arbeitsmodelle funktionieren nur für einen begrenzten Zeitraum: Als nach drei Jahren klar war, dass „Caros Zuckerzauber“ auf wirtschaftlich gesunden Füßen steht, begann eine Zeit der beruflichen Neuorientierung für die junge Unternehmerin. Sie kündigte ihr Angestelltenverhältnis und kümmerte sich von nun an in Vollzeit um den Online-Shop, den sie als EPU führte.

Ein Mitarbeiter Bereits ein Jahr später erforderten regelmäßige 14-Stunden-Tage eine weitere Grundsatzentscheidung: Um EPU zu bleiben, hätte Caroline Ziefreind das Wachstum ihres Unternehmens künstlich bremsen müssen. Es galt, einiges an Für und Wider abzuklären: Ein neuer Mitarbeiter hätte Caroline Ziefreind zeitlich entlastet, Firmenwachstum ermöglicht, das Unternehmen allerdings auch finanziell belastet und Ziefreind als Arbeitgeberin größere Verantwortung beschert. Und obwohl die Contra-Argumente gewichtig waren, entschied sich Caroline Ziefreind dennoch für die Einstellung einer Teilzeitkraft.

Rasch stellte sich heraus, dass sie richtig entschieden hatte: Das Gewinnplus durch die neu hinzugekommenen Bestellungen übertraf bereits im ersten Monat die anfallenden Mehrkosten. Der größte Vorteil dieser Entscheidung war allerdings, dass Caroline Ziefreind dadurch Zeit für ihr neugeborenes Kind freimachen und sich eine kurze unternehmerische Verschnaufpause gönnen konnte. Lange wird diese dennoch nicht andauern, denn der Erfolg hält an. Schon bald, so Ziefreind, wird über den nächsten Ausbauschritt mit weiteren Mitarbeitern nachzudenken sein.

E Pu -t r E nDs t u D iE

DiE untErnEhmEnsForm DEr ZukunFt: EPu

Unser Leben, unsere Gesellschaft und unsere Arbeit ändern sich laufend. Der Zukunftsforscher Harry Gatterer hat sich mit Ein-Personen-Unternehmen beschäftigt und fünf Thesen aufgestellt.

TexT: sylvia ainEt tEr

ePU: eine Unternehmensform für jeden Die EPU spiegeln die Entwicklung unserer Lebenswelt. Immer mehr Menschen möchten ihre eigenen Ideen umsetzen und ihr Leben frei planen. Menschen jeden Alters und Geschlechts entschließen sich deswegen, das klassische Arbeitsleben zu verlassen. ePU: die individuellen ziele umsetzen EPU bieten individuelle Lösungen. Mit individuellen Dienstleistungen, Einzelstücken und Kleinserien bedienen sie

© zUKUnFTSInSTITUT

ePU: stark durch stabile systeme EPU können mit Veränderungen besser umgehen und sich an die Gegebenheiten des Markts schnell anpassen. Ihre Netzwerke sind eine besonders stabile Organisationsform in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. ePU: die gewinner der Produktion 3.0 Die EPU gehören zu den Gewinnern der

Digitalisierung, die neue Produktionstechniken hervorbringt. Denn neue Technologien eröffnen auch Ein-PersonenUnternehmen Geschäftsfelder, die bisher nur großen Unternehmen offenstanden. ePU: der innovationsmotor Große Unternehmen nutzen die Vorteile von Open Innovation ausgiebig: Sie laden Zulieferer, externe Experten und Kunden zu Workshops ein, um Innovationen zu entwickeln. Hier können EPU ihre Stärken ausspielen: mit individuellen und unkonventionellen Zugängen zu schnellen und flexiblen Lösungen zu kommen.

„EPu sinD Ein ausDruck gEsEllschaFtlichEr EntWicklung“

Der Trendforscher Harry Gatterer im Gespräch über Innovation, Erfolg und die Vorteile von EPU.

W

auch kleinste Marktlücken und werden dem gesellschaftlichen Anspruch nach Einzigartigkeit eher gerecht.

elchen stellenwert nehmen ePU heute ein und welche rolle werden sie künftig spielen?

Harry Gatterer: Die Unternehmensform EPU ist nicht nur ökonomisch zu betrachten, sondern als Ausdruck einer gesellschaftlichen Entwicklung zu sehen. Im Fokus steht dabei die Individualisierung.

Immer mehr Menschen wollen ihr Arbeitsleben selbst organisieren und gestalten.

Mit der Form des EPU hat diese Haltung einen ökonomischen Ausdruck. Die EPU sind nicht die Armen, die keinen Job mehr gefunden haben. Ganz im Gegenteil.

was braucht man, um als ePU erfolgreich zu sein?

Gatterer: Als EPU muss man ein Multitalent sein: Man muss nicht nur das Fach beherrschen, sondern sich selbst organisieren, Rechnungen schreiben, netzwerken und das Ganze in sein Privatleben integrieren.

Wer sich selbst nicht organisieren kann, dem nützt das beste Fachkönnen nix. warum sind ePU so innovativ?

Gatterer: EPU sind nicht per se innovativ. Aber das System der EPU in einem Wirtschaftssystem erzeugt Innovation – durch Vernetzung, lose Kooperationen und stetige Veränderungen. Aus der Innovationsforschung wissen wir, dass lose Verbindungen viel schneller Neues produzieren können.

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welche rolle spielen netzwerke für ePU? Gatterer: Eine ganz große! Das Netzwerk ist einerseits der Markt für EPU, andererseits finden sich hier auch Kooperationspartner. Wer sich gut vernetzen kann, hat größere Chancen, als EPU erfolgreich zu sein. reagieren ePU auf Krisen und Veränderungen anders als große Unternehmen?

Gatterer: Große Unternehmen bauen meist Personal ab, das geht bei EPU nicht. Das Leben als EPU ist permanentes Krisenmanagement. EPU sind es gewohnt, dass sich alles jeden Tag wieder ändert. EPU sind flexibel und im Grunde genommen trainiert auf Krise.

Vielen Dank für das Gespräch.

Firmen-Coach Dagmar Reuter und der erfahrene Unternehmer Manfred Lackmaier brechen eine Lanze für die Selbstständigkeit.

Working Nine to Five?

Vor allem beim Führen eines EPU können sich Arbeit und Privatleben leicht vermischen.

Wie die richtige Work-Life-Balance ausschaut und ob diese Vermischung am Ende vielleicht sogar Vorteile bringt, erklären eine Expertin und ein langjähriger EPU. Text: Kl aus Erler

D

er Haller Manfred Lackmaier ist ein alter Hase, geht es um das Führen von EPU. Bereits im Alter von 23 hat er sich selbstständig gemacht, um in Hall dann 28 Jahre lang ein Musikfachgeschäft hauptsächlich als Ein-Personen-Unternehmen zu betreiben. Im Jahr 2008 orientierte er sich aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus neu. Unter dem eingeführten Namen „musicpark“ begann er, Musikkonzepte für Gastronomie und Handel zu entwickeln und erstellte für seine Kunden umfangreiche MP3-Mediatheken für die passende Beschallung der jeweiligen Räumlichkeiten. In Zusammenarbeit mit der Tiroler Firma „eartunes“ bietet Manfred Lackmaier dieses System inzwischen als Gesamtpaket aus Hardware und Software für einen großen Kundenstock im alpenländischen Raum an. Ein

weiterer, davon unabhängiger Bestandteil des „musicpark“-Konzepts ist die Gestaltung und erfolgreiche Vermarktung von eigenen CD-Compilations für gastronomische In-Destinationen wie die MaierlAlm in Kitzbühel oder die Kristall-Hütte in Kaltenbach.

Rund um die Uhr Arbeiten könnte Manfred Lackmaier rund um die Uhr, seine Absamer Privatwohnung dient gleichzeitig auch als „musicpark“-Büro. Ein normaler Arbeitstag beginnt allerdings erst gegen 9 Uhr: Den ganzen Vormittag über werden Mails bearbeitet, Promotion-Tracks diverser Musiklabels sondiert, CD-Bestellungen abgewickelt, Lizenzierungen verhandelt und der CD-Vertrieb organisiert. Oft zeitgleich, spätestens jedoch Mittags studiert Lackmaier Charts, informiert 20

sich über neu erschienene Musik, bereitet Musikdateien für das „eartunes“-System vor und erstellt dafür umfangreiche Playlists von Klassik über Pop, Jazz, Soul, bis zur Electronic. Es sei denn, die Sonne scheint und frisch verschneite Berghänge locken mit Abfahrten auf wenig frequentierten Pisten. Dann gibt sich das EPU manchmal kurzfristig selbst frei und nutzt die Gunst der Stunde: „Das ist der große Vorteil meines schlanken Betriebs.

Wenn mich der Hafer sticht oder sich Erholungsnotwendigkeiten ergeben, bin ich in der Natur oder auf der Terrasse und arbeite später, wenn es sein muss, bis in die Nachtstunden oder am drauffolgenden, verregneten Wochenende.“ Nicht nur Sonnenschein Dennoch ist Manfred Lackmaier nicht blind gegenüber den Schattenseiten

© Emanuel Kaser (2)

Wo r k- Life- B a l a n c e

„ Gerade das Eingehen auf eigene Erholungsbedürfnisse ist ja ein großer Vorteil eines Unternehmens, dessen einziger Angestellter man selbst ist.“ Dagmar Reuter, Inhaberin einer Coachingpra xis für Führungskräfte, Führung und Persönlichkeit

seines EPU-Daseins: „Für mich zählen da Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit genauso dazu wie die permanente Notwendigkeit der Selbstdisziplinierung.“ Und die sei dringend notwendig: „Der Computer als Arbeitsgerät ist zu jeder Zeit in greifbarer Nähe: Immer noch schnell was für die Arbeit zu erledigen und Arbeits- und Freizeit nicht klar zu trennen, ist da eine große Falle, in die man als EPU leicht tappen kann.

Wenn ich nicht aufpasse, kann es sogar schwierig werden, einfach nur entspannt ein Buch zu lesen.“ Disziplin sei aber auch beim Einhalten einer fixen Tagesstruktur notwendig: „Ohne Zeitplan, ohne Pflichtbewusstsein funktioniert kein EPU.“ Aber die Vorteile überwiegen, hier ist sich Manfred Lackmaier sicher: „Herr über die eigene Zeit zu sein, wiegt für mich alle Nachteile auf. Wäre es nicht so, würde ich mich schon morgen anstellen lassen.“ Achtung: Jogginganzug Die Wohnung als Arbeitsplatz ist eines der Hauptmerkmale von EPU. Dagmar Reuter, die als Inhaberin einer Coachingpraxis für Führungskräfte, Führung und Persönlichkeit seit 16 Jahren Unternehmer betreut und berät, ortet in diese Tatsache zwar durchaus

auch Vorteile: Dann etwa, wenn es gilt, Kinderbetreuung und Arbeit möglichst gut zu vereinbaren. Grundsätzlich jedoch sieht sie in der räumlichen Verbindung von Privat und Beruf eine der größten Gefahren für das Misslingen einer geglückte Work-Life-Balance: „Wer permanent zwischen Computer, Waschmaschine und Herd hin- und herpendelt, ist mit dem Kopf an tausend Ecken und verliert dabei Energie und Arbeitseffizienz. Ein starkes Indiz dafür, dass man Gefahr läuft, diese Grenzen zu verwischen, wäre die Jogginghose, aus der man den ganzen Tag nicht herauskommt!“ Ein deutliches „Jetzt nicht“ Die akkreditierte Prozessbegleiterin im Auftrag des Bundesministeriums für Familie zum Thema Arbeit, Beruf und Familie rät daher zu klaren Strukturen. Wichtig ist zunächst ein eigener Arbeitsplatz, der durch eine Tür von der restlichen Wohnung abgetrennt ist. Dazu gehört auch, dem beruflichen und familiären Umfeld klare Grenzen zu setzen: Bei immer wiederkehrenden Begehrlichkeiten – Stichwort Einkaufen, Putzen oder kurzfristig zu erledigende Arbeitsaufträge – braucht es auch ein klares „Jetzt nicht“.

„Wenn mich der Hafer sticht oder sich Erholungsnotwendig­ keiten ergeben, bin ich in der Natur oder auf der Terrasse und arbeite später, wenn es sein muss, bis in die Nachtstunden oder am drauffolgenden, verregneten Wochenende.“ Manfred Lackmaier, Inhaber von musicpark records

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Wer fixe Arbeitszeiten eingerichtet hat, ist hier im Vorteil: Je genauer diese kommuniziert und eingehalten werden, desto leichter fällt dem EPU auch die klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit.

Das bedeutet allerdings nicht, dass man als EPU genau wie in einer Fix­anstellung agieren soll. Dagmar Reuter: „Gerade das Eingehen auf eigene Erholungsbedürfnisse ist ja ein großer Vorteil eines Unternehmens, dessen einziger Angestellter man selbst ist. Wichtig ist allerdings, dass man schon im Vorhinein ganz genau weiß, wann man die Auszeit, die man sich zugesteht, wieder hereinarbeiten wird.

Sonst besteht die Gefahr, mit schlechtem Gewissen im Genick die Erholungszeit alles andere als entspannend zu erleben.“ Gemeinsam zu mehr Produktivität Die Unternehmensberaterin empfiehlt auch, soziale Kontakte nicht zu vernachlässigen und nicht immer ans Limit zu gehen: „Vor allem bei Büro- und Schreibtischarbeit ohne regelmäßigen persönlichen Kundenkontakt besteht die Gefahr, über fehlende Außenbeziehungen zum Griesgrämer zu werden. Wenn dann zusätzlich noch ein zu hoher Anspruch an die eigene Perfektion besteht, mixt man einen ungesunden Arbeitscocktail: „Ein Überprüfen, ob der kräftezehrende 100-Prozent-Einsatz vom Kunden überhaupt gefordert, vor allem aber auch entsprechend honoriert wird, lohnt sich in jedem Fall.“ Dagmar Reuter weist schließlich noch auf einen weiteren Energieräuber hin: den Versuch, alles alleine machen zu wollen. „Ich kann EPU nur empfehlen, sich zu Netzwerken zusammenzuschließen. Im Team zu gestalten, zu schöpfen und zu entwickeln, bringt Lebendigkeit, Produktivität und Entlastung.“

Weiterbilden im Web

Keine Reisekosten, wenig Zeitaufwand – so bildet man sich modern und effektiv fort. Die kostenlosen Webinare („Web-Seminare“) der Wirtschaftskammer Tirol setzen ein zukunftsträchtiges Beispiel.

Text: Barbar a Wohlsein

I

n der Arbeitswelt von heute ist es wichtiger denn je, sich laufend weiterzubilden. Für Ein-Personen-Unternehmen sind Seminare und Workshops aber oft nur schwer mit dem Arbeitsalltag in Einklang zu bringen. Die An- und Abreise zum Seminarort ist zeitintensiv, hinzu kommen vielleicht auch noch Hotelkosten.

Was bleibt, ist das Gefühl, zu viel investieren zu müssen, um an eine überschaubare Menge an Information zu kommen.

Bequem und effizient Einen neuen Weg schlagen hier die sogenannten Webinare ein, die die Wirtschaftskammern mittlerweile österreichweit und kostenlos für EPU anbieten. Darunter versteht man ein „Web-Seminar“, also eine Weiterbildungseinheit, die man zuhause 22

bzw. im Büro vor dem eigenen Computerbildschirm absolvieren kann. Die einzigen Voraussetzungen sind: ein handelsüblicher PC mit Internetanschluss und Lautsprecher bzw. einem Plug-in für Kopfhörer. „Dank dieser einfachen Voraussetzungen sind Webinare eine sehr bequeme und effiziente Art, Wissen aufzunehmen“, erklärt Wolfgang Muffat, Geschäftsführer der Firma salesfocus. Er hat die Webinare für die Wirtschaftskammer konzipiert, produziert und leitet auch einige von ihnen, zum Beispiel das Webinar „Neukundengewinnung – Erfolg ist planbar“.

Sich trauen, Fragen zu stellen Das Webinar „Neukundengewinnung“ dauert in etwa eine Stunde. In der ersten Hälfte geht es um die Wissensvermittlung – hier erklärt Wolfgang Muffat, der in den letzten zwölf Jahren über 10.000 Menschen

W E b in a r E

„Jedes EPu kann auch selbst Webinare anbieten – das ist eine businessidee, die in den nächsten Jahren noch wachsen wird.“ wolFgAng MUFFAT, gEschäftsführEr salEsfocUs © MUFFAT

trainiert und gecoacht hat, welche strukturellen Punkte ein EPU beachten sollte, um die geeignete Neukundengewinnungs-Strategie zu finden.

In der zweiten Hälfte des Webinars sind dann die konkreten Fragen der Teilnehmer dran: Über eine einfache Chatfunktion, die rechts am Bildschirm zu sehen ist, kann jeder Webinar-Teilnehmer Fragen an den Experten stellen. Aus Erfahrung weiß Wolfgang Muffat, dass die Anonymität sehr förderlich sein kann: „In einem großen Saal mit 500 Menschen traut sich kaum jemand, aufzustehen und sein Problem zu schildern. Bei unseren Webinaren gibt es immer zahlreiche Fragen und Wortmeldungen, weil hier die Hemmschwelle viel geringer ist.“

DiE WEbinarE Für EPu Eine beliebig große gruppe von max. 500 Personen kann an den Webinaren teilnehmen. Es kommen mehrere Kameras zum Einsatz und die Experten präsentieren ihre Inhalte in einem Interview-Setting.

Die Fragen werden über Chat gestellt und von den Experten live beantwortet.

Der Einsatz von Folien, Simulationen, Videos und Unterlagen während des Expertengesprächs unterstreicht und verdeutlicht die Inhalte.

zukunftsträchtig Das Feedback kann sich sehen lassen: Hunderte EPU nehmen bereits die Möglichkeit wahr, sich via Webinar schnell und mit wenig Aufwand weiterzubilden. Die moderne Mischung aus Informationsübermittlung und Interaktion triff t den Nerv der Zeit und gibt der Wirtschaftskammer außerdem einen Einblick in die Wünsche und Bedürfnisse der EPU. Dadurch kann das Serviceangebot noch besser an die Ansprüche der Ein-Personen-Unternehmen angepasst werden.

Wolfgang Muffat selbst hat sich seit zwei Jahren auf „Interaktive Live Sessions“, wie er seine hochwertigen Webinar-Angebote nennt, spezialisiert. Er empfiehlt das Geschäftsfeld mit voller Überzeugung weiter: „Jedes EPU kann auch selbst Webinare anbieten – das ist eine Businessidee, die in den nächsten Jahren noch wachsen wird. Ein-Personen-Unternehmer sind Spezialisten in ihrem Fachgebiet und können ihr Wissen mittlerweile mit einfachen Weblösungen und überschaubarem Aufwand an Menschen auf der ganzen Welt weitergeben.“ Mit Webinaren ist es außerdem möglich, rasch Feedback zu erhalten, wie gefragt die eigenen Angebote sind.

In Zukunft wird man also nicht nur vor dem Bildschirm lernen, sondern Fachkenntnisse auch im Rahmen von Webinaren weitergeben. Der erste Schritt in diese Richtung beginnt mit den kostenlosen Webinaren der Wirtschaftskammer – dann geht es weiter, Klick für Klick.

VErblEibEnDE tErminE 2014: »

neukundengewinnung – Erfolg ist planbar Wolfgang Muffat 15. 5., 10–11 Uhr und 22. 5., 19–20 Uhr

»

mein unternehmerisches ich Klaudia Wurzer 2. 10., 10–11 Uhr und 9. 10., 19–20 Uhr

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Empfehlungsmarketing Alice van der Lee 27. 11., 10–11 Uhr und 4. 12., 19–20 Uhr

Weitere Infos: epu.wko.at/webinare

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E PU -Tag

Voller Erfolg

„Gemeinsam sind wir stark“ – das war der Grundtenor des EPU-Tags Anfang April im Congress Igls.

Text: Sylvia Ainet ter

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PU sind keine Einzelkämpfer – das hat sich am EPU-Tag am 4. April deutlich gezeigt.

Rund 350 Unternehmer waren nach Igls gekommen, um den Vortrag von Bestseller-Autor und Genetiker Markus Hengstschläger zu hören und natürlich auch um sich auszutauschen und zu vernetzen. Durch den Abend führte die charmante Ö3-Moderatorin Olivia Peter.

Die Mehrheit der Unternehmer in Tirol sind EPU. Ihre Bedeutung strich Mark Schuchter, EPU-Sprecher der Wirtschaftskammer Tirol, in seiner Ansprache deutlich hervor. Die Innovationskraft der EPU sei nicht nur ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor, sondern vielmehr seien die EPU der „Innovationsmotor der Wirtschaft“. Dass sie Unterstützung von Seiten der Politik benötigen, liegt auf der Hand. Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, die es sich trotz Terminnot nicht nehmen ließ, beim EPU-Tag vorbeizuschauen, sicherte den EPU ihre Hilfe zu und lobte den Mut der Unternehmer. Doch nicht nur Mut, sondern auch sich seiner Stärken und Talente bewusst zu sein, ist notwendig, um als EPU Erfolg zu haben. „Mittelmaß ist megaout, Individualität ist in“, befand WK-Tirol-Präsident Jürgen Bodenseer in seiner Begrüßung. Für ihn bedeutet EPU: Exzellent, Professionell und Unternehmerisch.

Networking In dieselbe Kerbe schlägt der Genetiker und Bestsellerautor Markus Hengstschläger. In seinem launigen Vortrag warnte er vor der Durchschnittsfalle und zeigte auf, wie das Mittelmaß die Wirtschaft Österreichs schädigt. Anhand zahlreicher Beispiele erklärte er, wie Individualität zum Erfolg führt und befand, dass EPU aufgrund ihrer Flexibilität und ihrer besonderen Leistungen das Rückgrat der ös-

Von links: Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger, Herwig Zöttl (Gründer des Raum13-Co-Working-Kreativstudios), WK-Tirol-Präsident Jürgen Bodenseer, LR Patrizia Zoller-Frischauf, EPU-Sprecher Mark Schuchter und Bernd Troger (Deferegger Senf)

terreichischen Wirtschaft bilden. Nur Innovation und Exzellenz sichern den Wohlstand, so Hengstschläger (siehe Interview Seite 26).

Wie das in der Praxis funktioniert, erklärten Bernd Troger (Deferegger Senf) und Herwig Zöttl (Gründer des Raum13-Co-Working Kreativstudio Innsbruck), in einem Interview. Am Ende des offiziellen Teils wurden fünf Exemplare von „Die Durchschnittsfalle“ des Vortragenden Markus Hengstschläger verlost. Nicht zu kurz kam der gemütliche Teil des Abends: Zahlreiche EPU nutzten die Gelegenheit, um sich zu vernetzen und Eindrücke und Ideen auszutauschen.

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© DIE FOTOGrAFEn (6)

Voller Erfolg: Rund 350 Unternehmerinnen und Unternehmer kamen zum EPU-Tag 2014.

inDiViDualität siEgt

Die Gewinner des EPU-Videowettbewerbs „mein EPU – das Video“ stellen sich vor.

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eim EPU-Videowettbewerb „mein EPU – das Video“ wurden die besten Videoeinreichungen von Ein-Personen-Unternehmen aus ganz Österreich prämiert. Die jeweils sieben Besten jedes Bundeslands bekamen als Preis die Produktion eines Video-Unternehmensporträts geschenkt. In Tirol gehören Jeremias Fuchs, der den nationalen Bewerb gewann, und Bernd Troger, Landessieger, zu den Gewinnern.

Jeremias Fuchs aus Volders bietet mit seinem Unternehmen „voraus“ individuelle Lösungen in den Bereichen Vakuum Hebe- & Transporttechnik, Lastaufnahmemittel und Sondergreifer sowie Kabelschutz. Ihm geht es um Erleichterung in jenen Bereichen, in denen noch viel von Hand gehoben und bewegt wird. „Ich bin der Profi für einfaches Bewegen von Lasten“, erklärt er in seinem Bewerbervideo.

Der Landessieger Bernd Troger ist in einem ganz anderen Bereich tätig: Der Profikoch, der bereits in renommierten Häusern auf der ganzen Welt gearbeitet hat, hat sich dem Genuss verschrieben. Er stellt in aufwändiger Handarbeit delikate Senfspezialitäten her. Als Grundlage dienen ihm das Quellwasser des Defereggentals, beste Senfsaat und edelste Gewürze. „Ich nehme mir die Freiheit, das zu tun, was ich will. Ich mache keinen Senf auf Bestellung“, sagt Troger.

Und der Erfolg gibt ihm Recht.

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Int e rv iew

„ Wir haben in Österreich eine Talentevernichtung“ © Die Fotografen

Prof. Markus Hengstschläger ist Genetiker und Bestseller-Autor. Im Interview spricht er über Talente, harte Arbeit und wie Österreichs Wirtschaft von Individualisten profitieren kann.

Interview: Sylvia Ainet ter

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as ist so schlimm daran, durchschnittlich zu sein?

Markus Hengstschläger: Wenn zwanzig Kinder im Turnsaal stehen und einen Ball fangen sollen, von dem man nicht weiß, woher er kommt, ist es gut, wenn sie nicht alle am selben Fleck stehen. Genauso ist es mit den Herausforderungen der Zukunft. Wir wissen nicht, welche Fähigkeiten wir künftig brauchen werden.

Deshalb müssen wir unser Team so aufstellen, dass möglichst viele unterschiedliche Fähigkeiten vertreten sind.

Wenn wir einen stabilen Wohlstand in Österreich sichern wollen, haben wir am besten viele verschiedene Ein-PersonenUnternehmen, die alle etwas anderes machen. EPU haben die ideale Voraussetzung für Individualität, aber Sinn macht das nur, wenn alle zusammenarbeiten.

Warum ist der Durchschnitt so bequem?

Hengstschläger: Das ist ganz einfach: Wer das macht, was alle machen, fühlt sich sicher. Der Durchschnitt im Sinne der Gleichmacherei macht nichts falsch.

Eltern fördern das auch bei ihren Kindern: Sie vermitteln ihnen, dass die Masse nicht irrt. Jeder will, dass sein Kind weder negativ noch positiv auffällt. Dieses Verhalten ist aber keine Lösung für die Zukunft und bereitet uns nicht für die Zukunft vor.

Wie wirkt sich diese Mentalität auf unsere Kinder aus?

Hengstschläger: Angenommen, in Österreich hat ein Kind vier Nichtgenügend und ein Sehr gut im Zeugnis: Dann bekommt es gesagt, dass es in den negativen Fächern viel zu lernen hat und im Sehr-gut-Fach nichts mehr tun soll. Am Ende wird das Kind nur dort üben, wo es nicht talentiert ist. Damit kann es aber maximal Durchschnitt werden. Und auch in seinem Talent, das nicht gefördert wird, landet es im Durchschnitt. In Österreich haben wir dank dieses Systems eine Talentevernichtung.

Aber brauchen wir nicht eine Grundbildung?

Hengstschläger: Doch, natürlich! Aber wir müssen uns darauf konzentrieren, dass in Fächern, in denen das Kind offensichtlich nicht talentiert ist, auch nicht mehr erreicht werden soll als bei der Grundbildung.

Die restliche Energie sollte in die Förderung der Begabungen fließen.

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Ist das Bildungssystem schuld an unserer Durchschnittlichkeit?

Hengstschläger: Das hat natürlich etwas mit dem Bildungssystem zu tun und zwar von Beginn, also vom Kindergarten an. Doch mit dem Bildungssystem verhält es sich wie mit Fairtrade-Produkten im Supermarkt: Die liegen nur dann im Regal, wenn sie auch gekauft werden. Wenn die Wirtschaft keine Individualisten haben will, nicht Peaks und Freaks sucht, wird das Bildungssystem auch keine ausbilden. Die Verantwortlichen wollen sich ja nicht den Vorwurf machen lassen, dass sie nicht fürs Leben ausbilden würden.

Die Wirtschaft muss ein Bildungssystem fordern, das individuelle Talente fördert.

Was bedeutet die Gleich­ macherei für unsere Zukunft?

Hengstschläger: Seit dem 2. Weltkrieg geht es in Österreich darum, dass wir ein Wirtschaftssystem fördern, das auf Innovation basiert. Wir machen keine

„unser gesamter wirtschaftlicher Erfolg basiert darauf, dass wir innovativ sind.

Wenn die nachkommende generation aber einer gleichmacherei ausgesetzt ist, werden wir bald keine ideen mehr haben.“ MArKUs hengsTsChlÄger, gEnEtikEr UnD aUtor

Massenproduktion. Unser gesamter wirtschaftlicher Erfolg basiert darauf, dass wir innovativ sind. Wenn die nachkommende Generation aber einer Gleichmacherei ausgesetzt ist, werden wir bald keine Ideen mehr haben. Und darunter wird nicht zuletzt die Wirtschaft leiden. ist denn jeder talentiert?

Hengstschläger: Ja! Wir machen nur alle den Fehler, Talente zu werten. Wenn jemand singen kann wie Elina Garanca oder Fußball spielen kann wie Lionel Messi, gilt er als ein Talent. Aber wieso ist jemand, der alte Menschen pflegen kann, nicht auch ein Talent? Talente gibt’s in jedem Bereich: Soziale Kompetenz ist auch eines. Peter Rossegger hat sinngemäß gesagt: Jeder Mensch hat ein Talent, aber nur Bildung und harte Arbeit bringen es zum Vorschein. Das ist auch die Schwierigkeit: Ein Talent ist nur dann etwas wert, wenn es durch Arbeit zum Vorschein gebracht wird.

Doch hier muss man aufpassen: Ein Talent kommt durch Üben zum Vorschein. Üben ohne Talent bringt nichts.

sie sind genetiker. werden Talente vererbt?

Hengstschläger: Jeder Mensch hat individuelle genetische Leistungsvoraussetzungen. Doch es ist immer noch klüger, sich in Gebiete reinzuhängen, die einem Freude machen, als in jene, in denen man talentiert ist, ohne Freude daran zu haben. Fleiß und Ausdauer über eine längere Zeit sind jene Eigenschaften, die zum Erfolg führen. Wer im Rahmen seiner Talente bleibt, hat eine größere Wahrscheinlichkeit, erfolgreich zu werden. Wer in einem Bereich hart arbeitet, in dem er nicht talentiert ist, wird maximal Durchschnitt werden.

Vielen Dank für das Gespräch.

Günter Huber

welche Talente werden künftig besonders gefragt sein?

Hengstschläger: Ich glaube nicht, dass man das so sagen kann. Niemand kann die Zukunft voraussehen – deswegen wissen wir nicht, welche Talente gebraucht werden. Die einzige Antwort ist die Vielfalt. Denn eine Vielfalt im System rüstet uns für alle Eventualitäten.

Vergehen Talente oder kann man sie auch noch im erwachsenenalter wecken?

Hengstschläger: Das hängt vom Talent ab. Bei den körperlich-sportlichen Talenten ist ein frühes Erkennen ganz wichtig – mit 40 kann man nicht mehr Leistungssportler werden. Lebenslanges Lernen ist aber nicht dazu da, sich zu bilden, sondern sich die Chance zu geben, immer wieder etwas Neues an sich zu entdecken.

was wäre ihrer Meinung nach eine wichtige Maßnahme, die die situation ändern könnte?

Hengstschläger: Wir brauchen ein Bildungssystem, das garantieren kann, dass Talente in einem hohen Maße auch entdeckt werden können. Das wäre extrem wichtig. Ich bin für das Abschaffen der Schulpflicht, wie sie derzeit ist – im Sinne der Wirtschaft. Stattdessen würde ich die Einführung einer Mittleren Reife vorschlagen.

Das bedeutet: Erst wenn jemand bestimmte Prüfungen bestanden hat, hat er die Schulpflicht erfüllt. Unabhängig davon, ob er neun, zehn oder elf Jahre gebraucht hat. Das hätte große Vorteile für die Wirtschaft. Denn derzeit ist es so, dass Menschen aus der Schule kommen, die in der Wirtschaft noch nicht eingesetzt werden können und die im Arbeitsleben erst Dinge wie Fachwissen, aber auch soziale Kompetenzen lernen müssen.

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sErVicE 29 30 31 32 33 34 35

UnTernehMerserViCe erFolge

grünDerserViCe | ABTeilUng innoVATion FÖrDerserViCe | FrAU in Der wirTsChAFT reChTsserViCe wiFi JUnge wirTsChAFT | Awo

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u n t E r nE h m E r s E rV ic E

komPaktE untErstütZung Das Unternehmerservice der Wirtschaftskammer Tirol unterstützt Unternehmer bei ihren betriebswirtschaftlichen Herausforderungen.

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m Gegensatz zu anderen Unternehmen müssen EPU noch stärker auf ihr Ressourcen- und Zeitmanagement achten. Gleichzeitig müssen sie jedoch wie jedes andere größere Unternehmen agieren. Das Team des Unternehmerservice rund um Mag. Wolfgang Teuchner vermittelt Unternehmern das nötige Rüstzeug, das es braucht, um im Geschäftsalltag erfolgreich zu sein.

Im Rahmen der strategischen Beratung beschäftigt man sich intensiv mit dem Ist-Zustand des Unternehmens und stellt sich die Fragen „Wo hin will man?“, „Wohin kann man?“ und „Welche Maßnahmen sind dazu notwendig?“ Ein weiterer Themenkreis dreht sich um Finanzen. Das Unternehmerservice unterstützt durch eigene Förderprogramme die Darstellung des Finanzstatus und die Erstellung von Unterlagen zur Kommunikation mit Finanzierungspartnern. Dabei wird die Finanzsituation näher beleuchtet und optimiert. Um dieses Optimum zu erhalten, spielt auch das Thema Controlling eine bedeutende Rolle bei EPU. Ohne Kenntnis über die Einnahmen und Kosten sowie Kennzahlen des Unternehmens ist eine Steuerung nicht möglich. Das Unternehmerservice hilft dabei, diese Übersicht einzuführen. Eine fundierte Marketingberatung ist im Unternehmerservice ebenfalls möglich. Das Ziel ist, die Leistung des EPU für Kunden attraktiv zu gestalten und darzustellen. All diese Services dienen der Prävention und Optimierung, aber auch wenn es zu einer ernstzunehmenden Schräglage kommt, stehen Experten zur Beratung bereit, um Probleme so früh wie möglich anzugehen und Lösungswege zu finden. Im Bereich Unternehmenssicherung gilt immer der Grundsatz: Früh agieren, ansonsten muss man zeitlich knapp reagieren!

Betriebshilfe Vor allem EPU sind mit finanziellen Problemen konfrontiert, wenn sie bei Krankheit oder nach einem Unfall für längere Zeit nicht arbeitsfähig sind. Auch die Schwangerschaft der Unternehmerin stellt das

Unternehmen vor Herausforderungen. Die Betriebshilfe, eine Kooperation von Wirtschaftskammer und der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft, dient in solch existenzbedrohenden Situationen zur Aufrechterhaltung des Betriebes. Der Ausfall wird durch einen so genannten „Betriebshelfer“ kompensiert, der für maximal 70 Arbeitstage von der Betriebshilfe bezahlt wird. Somit bleiben Umsätze und Kundenbetreuung nicht auf der Strecke. Voraussetzung ist die Vollversicherung bei der Sozialversicherungsanstalt.

kontakt unternehmerservice & betriebshilfe der Wirtschaftskammer tirol Mag. Wolfgang Teuchner Tel. 05 90 90 5-1380 unternehmerservice@ wktirol.at wko.at/tirol/uns © WK TIrOl

hilFrEichE aPP Die nachzahlung der sozialversicherungsbeiträge nach drei Jahren ist vor allem für EPu und kleinunternehmer ein harter brocken. Aus diesem Grund hat die Wirtschaftskammer eine App ins Leben gerufen, die diese Hürde erleichtern soll.

Die „SVA und Steuer App“ ist ein hilfreicher Online-Rechner, um schnell und unkompliziert einen Überblick über die zu erwartenden Abgaben zu erhalten.

Nach ein paar Klicks weiß der Unternehmer genau, was er auf die Seite legen muss.

Die App steht sowohl für Android- als auch iPhone-Nutzer im Play Store und App Store zum kostenlosen Download bereit. epu.wko.at/svundsteuerrechner

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E r Fo lg E

Für DiE EPu ErrEicht Die Wirtschaftskammer konnte in letzter Zeit eine Reihe von Erfolgen für Ein-Personen-Unternehmen erzielen.

EPU Kooperationsförderung Kooperationen zwischen mindestens zwei EPU werden vom land Tirol mit maximal 3.000 Euro gefördert.

GmbH neu Bei Gründung einer GmbH wird das Mindeststammkapital von 35.000 auf 10.000 Euro herabgesetzt.

Die Mindest-Körperschaftssteuer beträgt in den ersten fünf Jahren 500 Euro.

Krankengeld für Selbstständige Selbstständige mit weniger als 25 unselbstständig Beschäftigten haben einen gesetzlichen Anspruch auf Krankengeld in der Höhe von rund 28 Euro pro Tag ab der 6. Woche nach Beginn der Arbeitsunfähigkeit bis zur Höchstdauer.

Wochengeld für Unternehmerinnen Das Wochengeld für Unternehmerinnen wurde auf 50 Euro verdoppelt, womit eine längst fällige Gleichstellung zur Arbeitnehmerin erreicht worden ist.

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G rü n de r Se rv ic e | A b t e ilu n g Inn ovat i o n

Start mit bester Information

Viele Unternehmen in Tirol werden als EPU gegründet. Das Gründerservice der WK ist dabei erste Anlaufstelle zur Klärung drängender Fragen.

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as Gründerservice der Wirtschafts­ kammer ist für Jungunternehmer zum Zeitpunkt der Firmengründung zuständig. Das Team rund um Mag. Stefan Scholze bietet kostenlose Hilfestellungen zu allen betriebswirtschaftlichen Belangen an und hilft unter anderem bei rechtlichen Fragestellungen und der Busines­splan-Erstellung.

Auch wenn es um Informationen zu den Bereichen Gewerberecht, Befähigungsnachweis, Steuer, Unternehmensvoraussetzungen oder Sozialversicherung geht, ist das Gründerservice Anlaufstelle Nummer eins. Ein weiteres Angebot des Gründerservice umfasst Gründerworkshops mit einem Fokus auf die Erstellung eines fundierten Businessplans.

Highlight Gründermesse Ein echtes Highlight ist die Gründermesse. Sie findet heuer am 16. Mai im Congresspark Igls statt und bietet zwei parallele Vortragsreihen zu Gründerrelevanten Fragestellungen. Vortragende sind dabei Experten wie Steuerberater oder Beratungsspezialis­ ten des Förderservice. Eine weitere Besonderheit der Gründermesse sind verschiedene Beratungs-Stände unter anderem der Sozialversicherungsanstalt, des Finanzamts, der Anwaltskammer und weiterer wichtiger Ansprechpartner für Gründer. Aber auch in der jungen Unter­nehmensphase nach der Gründung stehen die Türen des Gründerservice für EPU offen. So werden zum Beispiel Experten-Sprechtage organisiert und Einzeltermine an Interessierte vergeben.

Kontakt Gründerservice der Wirtschaftskammer Tirol Mag. Stefan Scholze Tel. 05 90 90 5-2222 gruenderservice@wktirol.at gruenderservice.at/tirol © Klaus Erler

Hilfe am Weg zur Innovationsvermarktung Die Abteilung Innovation und Technologie der Wirtschaftskammer Tirol unterstützt gründungswillige EPU durch eine kostenlose Erstberatung. Hilfestellungen gibt es dabei zu vielen brisanten Themen.

E

ine zentrale Frage, die dem WK-Beraterteam rund um DI Gernot Bock meist bereits zu Beginn gestellt wird, ist die nach dem Schutz der eigenen Idee oder der eigenen Erfindung.

Beantwortung von Fragen zu Schutz, Finanzierung ...

Hier können die WK-Experten helfen, Fragen zu Patenten, Marken, Designschutz, dem Urheberrecht oder geeigneten Verträgen zu erörtern.

Eine weitere wichtige Frage ist die nach der

besten Art der Finanzierung. In diesem Zusammenhang werden bestehende Innovations-Förderprogramme bis ins Detail erörtert, um das jeweils passende Programm erfolgreich zu beantragen. ... Produktvorschriften und Partnern Ebenfalls zentral wichtig für EPU ist das Finden von Entwicklungs- und Realisierungspartnern sowie relevanten Informationsquellen und Beratern: Das wird über die Abteilung Innovation und Technologie wesentlich erleichtert.

Und schließlich suchen und finden EPU hier auch die geeigneten Experten für Produktvorschriften, die eingehalten werden müssen, soll ein innovatives Produkt national oder international vermarktet werden. Im Jahr 2013 hat die Abteilung Innovation und Technologie der Wirtschaftskammer Tirol in diesem Bereich 465 Beratungen durchgeführt. Anfragen, die in verschiedensten Phasen der Ideenrealisierung aufkommen, werden gerne per E-Mail, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch beantwortet.

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Kontakt Abteilung Innovation & Technologie der Wirtschaftskammer Tirol Dipl. Ing. Gernot Bock Tel. 05 90 90 5-1372 innovation@wktirol.at wko.at/tirol/innovation

© Gerhard Berger

Fö r de r s e rv ic e | Fr au in de r W ir t s c h a f t

Den Betrieb finanziell fördern

Unternehmer, die sich in der Förderlandschaft nicht zurechtfinden, können sich an das Förderservice der Wirtschaftskammer Tirol wenden.

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Kontakt Förderservice der Wirtschaftskammer Tirol Michaela Güttler Tel. 05 90 90 5-1383 foerderservice@wktirol.at wko.at/tirol/foerderungen © Gerhard Berger

uch für EPU können Förderungen im Geschäftsalltag eine wichtige Unterstützung darstellen. Das Förderservice der Wirtschaftskammer Tirol fungiert hier als Clearingstelle und wichtiger Berater. Es verschafft den Unternehmern einen Überblick, welche Initiativen überhaupt förderbar sind, und unterstützt sie bei der Umsetzung.

Um eine Förderung beantragen zu können, müssen diverse Voraussetzungen in einzelnen Bereichen, wie z. B. Innovation und Technologie, arbeitsmarktpolitische Faktoren oder Energie und Umwelt, erfüllt werden. Bei der Abklärung hilft das Förderservice, das auch bei der Optimierung von Kostenprognosen und Projektbeschreibungen hilft. Ein optimales Beratungsergebnis ist das Ziel. Für EPU derzeit besonders relevant sind folgende Förderprogramme: 1) Förderung des 1. Mitarbeiters Diese Förderung soll ein erster Impuls sein, das Wachstum des EPU zu fördern und die Kosten im Betrieb zu schmälern. Die einjährige Beihilfe setzt unter anderem voraus, dass der Mitarbeiter mit dem Unternehmer nicht verwandt ist.

2) Kooperationsförderung Vernetzung ist besonders für EPU von großer Bedeutung. Wenn sich zwei Unternehmen zusammenschließen, werden Synergien optimiert und die Kernkompetenzen besser genutzt.

Gefördert wird ein Projekt von zwei oder mehreren EPU mit dem Ziel, durch gemeinsame Projekte einen betriebswirtschaftlichen Mehrwert für alle Beteiligten zu erzielen und gleichzeitig verbesserte Entwicklungschancen zu schaffen.

3) Beratungsförderung Die richtige Beratung spielt nicht nur bei der Gründung, sondern auch bei einer Neuausrichtung eine große Rolle.

Wichtig ist vor allem, sich rechtzeitig über Förder­programme zu informieren, denn die meisten Anträge müssen vor Projektbeginn gestellt werden. Das Förderservice organisiert regelmäßig Info-Veranstaltungen und Sprechtage, denn: Keine Suchmaschine ersetzt eine fundierte, persönliche Beratung.

Frau in der Wirtschaft

Frau in der Wirtschaft setzt sich besonders für die Interessen der Unternehmerinnen ein und bietet ihnen eine vielfältige Plattform.

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m Jahr 2013 werden 36 % der Tiroler Unternehmen von einer Frau geleitet. Chefinnen befinden sich auf dem Vormarsch und auch bei den EPU sind Frauen stark vertreten, denn 40 % aller EPU sind weiblich. Immer mehr selbstständige Frauen setzen auf starke Netzwerke, die neue Perspektiven eröffnen. „Frau in der Wirtschaft“ ist Österreichs größtes Netzwerk für alle Unternehmerinnen. Das Netzwerk dient dem gegenseitigen Austausch und erleichtert Kooperationen. Mit starken Serviceleistungen, zahlreichen Veranstaltungen und Fortbildungen sorgt „Frau in der Wirtschaft“ dafür, dass Österreichs Frauen in der Wirtschaft auf unternehmerischen Erfolgskurs sind und bleiben. Sie versteht sich auch als

Interessenvertretung und setzt sich für verbesserte Rahmenbedingungen rund um das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Jüngste Errungenschaft war die Erhöhung des Wochengeldes, das mit 1. Jänner 2013 in Kraft getreten ist.

Mit dem Magazin „unternehmerin“, das viermal im Jahr erscheint, will man einen besonderen Service bieten und über wirtschaftliche und alltägliche Debatten informieren. Über das Jahr verteilt gibt es zahlreiche Veranstaltungen zu den verschiedensten Themen und auch Fortbildungen wie der österreichweite Unternehmerinnenkongress stehen auf der Tagesordnung. Jährlich lockt auch das Event „Tag der Frau in der Wirtschaft“ hunderte Unternehmerinnen ins Kongresshaus Igls.

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Kontakt Frau in der Wirtschaft, Wirtschaftskammer Tirol Mag. Sabine Wiesflecker Tel. 05 90 90 5-1459 fiw@wktirol.at wko.at/tirol/fiw © Die Fotografen

Rec ht s s e rv ic e

Recht ist recht!

Bei rechtlichen Fragen oder Problemen können sich Unternehmer an das Rechtsservice der Wirtschaftskammer Tirol wenden.

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ir leben in einer Gesellschaft mit vielen Regeln. Vor allem die Arbeitswelt hält einige rechtliche Stolperfallen bereit, die Unternehmer immer wieder auf eine harte Probe stellen. Durch eine kompetente Beratung stellt das Rechtsservice der Wirtschaftskammer Tirol Unternehmern das nötige Know-how bereit und fungiert als wertvoller Wegweiser im immer dichter werdenden Paragraphen-Dschungel.

Die unentgeltlichen Beratungsleistungen konzentrieren sich auf viele Rechtsbereiche, mit denen man als Unternehmer immer wieder konfrontiert wird. Dazu zählen beispielsweise Detailauskünfte zu Steuer-, Gewerbe-, Wettbewerbs- oder

Gesellschaftsrecht. Aber auch bei Vertragsfragen oder zum Miet- und Pachtrecht leistet das Rechts­ service Hilfestellungen.

Die Eintragung ins Firmenbuch stellt für viele Unternehmensgründer bereits die erste Herausforderung dar. Auch hier will die Servicestelle für Klarheit sorgen und den Unternehmer darüber aufklären, welche Rechtswirkungen aus diesen Eintragungen entstehen können. Vor allem für Neueinsteiger ist ein gewisses Grundwissen zum Firmen- und Firmenbuchrecht sehr wertvoll. Wichtig ist allerdings, sich rechtzeitig über rechtliche Angelegenheiten zu informieren. Schon der kleinste Fehltritt kann nämlich die Existenz gefährden. Dabei gilt immer der Grundsatz: „Unwissenheit schützt vor Strafen nicht“.

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Kontakt Rechtsservice der Wirtschaftskammer Tirol Dr. Rieser Hanspeter Tel. 05 90 90 5-1111 rechtsservice@wktirol.at wko.at/tirol © wk tirol

W iFi

immEr auF kurs blEibEn!

Mit dem Excellence-Programm stattet das WIFI Tirol Unternehmer/innen mit dem nötigen praxistauglichen Know-how für eine ganzheitliche Unternehmensentwicklung aus.

m kontakt WiFi tirol, seminarzentrum

Mag. Andrea Czerny Tel. 05 90 90 5-7254 excellence@wktirol.at tirol.wifi.at/excellence © GÜnTEr KrESSEr

it dem Mitbewerb Schritt zu halten, reicht heute längst nicht mehr aus, um als EPU erfolgreich bestehen zu können.

Es geht vor allem darum, sich von der Masse abzuheben, eine profitable Nische zu besetzen.

Das Excellence-Programm des WIFI Tirol eignet sich auch für Gründer, EPU und Jungunternehmer. Der Unternehmer beschäftigt sich intensiv mit den Fragen „Wo stehe ich wirklich? Wo will ich hin?“.

Eine detaillierte Selbst-Evaluierung in verschiedenen Handlungsfeldern verändert die Denkweise des Unternehmers und lenkt seine Vorhaben in die richtige Richtung. Im Excellence-Programm kann der Unternehmer selbst entscheiden, wo Handlungsbedarf besteht und sich seine Schwerpunkte für die nächsten zwölf Monate setzen.

Der modulare Aufbau des Excellence-Programms stellt eine attraktive Erneuerung dar. Für EPU ist das Modul „Mitarbeiter“ optional.

ZusätZlichE angEbotE Für EPu aus DEm WiFi kursbuch: »

Projektmanagement für EPU tirol.wifi.at/346794

»

Vom Zettelchaos zur Belegorganisation tirol.wifi.at/142153

»

Erfolgreiche Kommunikation mit Banken tirol.wifi.at/243063

»

Auf der sicheren Seite! tirol.wifi.at/341133

»

So werden Sie zum Experten: Mehr Erfolg, weniger Aufwand tirol.wifi/at346823

»

Die „Mehr-Geschäft-Methode“ tirol.wifi.at/242064

Basismodul strategische Unternehmensentwicklung Strategiemodul I – Teamchef Strategiemodul II – Erwartungen des Kunden (Strategiemodul III – Mitarbeiter) Strategiemodul IV – Prozesse

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J u n g e W ir t s c h a f t | AWO

Junge Wirtschaft – für Neustarter da

Kontakt

Als freiwilliger Zusammenschluss junger Unternehmer unterstützt die Junge Wirtschaft Selbstständige und Führungskräfte.

D

ie Junge Wirtschaft ist die größte Jungunternehmerorganisation Österreichs und als überparteiliche Arbeitsgemeinschaft in der Wirtschaftskammer organisiert.

Dort ist sie in drei zentralen Aufgaben­ gebieten tätig:

„ Wir bieten jungen UnternehmerInnen Service und ein starkes Netzwerk!“ Mario Eckmaier JW-Landesvorsitzender © P&P Medien

1. Als Interessenvertretung: Mit geeinter und kräftiger Stimme (die Jungunternehmerorganisation zählt momentan 38.000 Mitglieder) werden die Anliegen der jungen Unternehmer vertreten. Die Junge Wirtschaft zeigt der Politik wichtige Rahmenbedingungen auf und setzt sich dafür ein: Jüngstes Beispiel ist die „GmbH Neu“.

2. Als Serviceorganisation: Die Junge Wirtschaft bietet Informationen zu wichtigen Trends und aktuellen wirtschaftspolitischen Themen. Sie unterstützt Unternehmer mit Serviceleistungen wie dem Leitfaden „Angels, VC&Co – Alternative Finanzierungen abseits von Banken

Junge Wirtschaft, Wirtschaftskammer Tirol

Tel. 05 90 90 5-1459 jw@wktirol.at www.jungewirtschaft.at/tirol

und Förderungen“ oder dem JW-Innovationsmonitor. Letzterer ist eine Innovationsdatenbank, die über neue Ideen und Innovationen berichtet und den Mitgliedern dadurch einen Informationsvorteil bietet.

3. Als Netzwerk zum Erfolg: Für EPU ist es wichtig, Impulse von außen zu bekommen. Die Junge Wirtschaft veranstaltet dazu regelmäßig Seminare, Vorträge und Betriebsbesichtigungen, die nicht nur Fachinput liefern. Diese Veranstaltungen bieten jedem Teilnehmer auch die Chance, sich mit Gleichgesinnten zu treffen, Kooperationen zwischen Unternehmen entstehen zu lassen und sich mit anderen auszutauschen.

Hilfe über die Grenzen hinaus

Die Abteilung für Außenwirtschaft der Wirtschaftskammer Tirol berät Unternehmer bei all ihren Auslandstätigkeiten.

W

enn EPU größer werden, wachsen auch deren Möglichkeiten. Zehn Prozent aller Tiroler Unternehmer, also etwa 4.000, sind derzeit im Export tätig und tragen einen wichtigen Teil zur Wirtschaftsleistung bei, denn sechs von zehn Euro werden im Ausland erwirtschaftet. Somit werden jährlich Waren im Wert von über elf Milliarden Euro von Tirol aus in die ganze Welt verkauft. Wer über den Tellerrand hinaussehen will, dem wird ein großes weltweites Netzwerk bereitgestellt.

Rund um den Globus warten 116 Wirtschaftskammer-Büros mit österreichischen Mitarbeitern darauf, die heimischen Unternehmer mit länderspezifischen Infos rund um den Markt zu versorgen. Außerdem unterstützen diese österreichischen AußenwirtschaftsCenter Unternehmer bei Import- oder Exporttätigkeiten, helfen bei der Niederlassungsgründung oder auch wenn Lieferanten gesucht werden. Da den EPU meist die Kapazitäten für eine intensive Kundensuche fehlen,

wird dem Unternehmer auch bei der Suche nach Vertriebspartnern in dem jeweiligen Land geholfen.

In Tirol steht die Abteilung für Außenwirtschaft der Wirtschaftskammer den Unternehmern mit Rat und Tat zur Seite.

Die AußenwirtschaftsCenter sind Erstanlaufstelle für alles, was den Markt in dem jeweiligen Land betrifft. Sie bieten ein breites Nutzungsfeld über die Grenzen hinaus an, das jeder Unternehmer jederzeit in Anspruch nehmen kann.

Die Wirtschaftskammer Tirol ist auch Teil eines europäischen Netzwerks, dem „Enterprise Europe Network“, welches Unternehmen bei der Suche nach Geschäftspartnern unterstützt.

Außerhalb des eigenen Marktes zu arbeiten, hat in den letzten Jahren enorm an Attraktivität gewonnen. Gerade Tirol befindet sich mit der Schweiz, Süddeutschland und Norditalien in einem dynamischen Umfeld, das zig Möglichkeiten bietet – auch für die ganz kleinen Unternehmen.

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Kontakt Abteilung für Außenwirtschaft der Wirtschafts­kammer Tirol

Mag. Gregor Leitner Tel. 05 90 90 5-1297 aussenwirtschaft@wktirol.at wko.at/tirol/aw www.enterpriseeuropenetwork.at © Die Fotografen

WKO.at/tirol

N E B O Z GAN IR W D N I S M. I E H A D

er Unternehmer Jeder Tiroler kennt es, jed sforderung, neue auch: Die tägliche Herau le zu erreichen und Wege zu finden, neue Zie Denn ganz oben neue Gipfel zu besteigen. den höchsten fühlen wir uns wohl: Bei n Umsatzzahlen.

Exporten oder den beste eit liegt unser Land Nur bei der Arbeitslosigk fen Tal und damit Gott sei Dank in einem tie an der Spitze in Europa.

MER.

IHRE UNTERNEHMERKAM