top.tirol (April 2022)

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Ausgabe #31/April 2022

S PI N U N D STA- OFFS RT-U PS 14 x

AUSBAUPOTENZIAL Wie Tirols Bauwirtschaft nachhaltig und digital wird.

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GE ER ze T ir S C F O ig o le H L en r , w Un I C G a s te H S si rne T e h E kö m e N

Retourenadresse: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck | Österreichische Post AG / PZ21Z042454P

Hochs ch ulinnova tion in Anwe n dun g

DIE INVESTORIN

Risikokapitalfonds-Geschäftsführerin Jasmin Güngör im Gespräch.

EINE BEILAGE DER



T I RO L S O PL AT T FO N LI N ER W I RTSC M F Ü R W W W.TO H A F T: P.T I RO L

T O P.T I R O L

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

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er Frühling hat begonnen. Das bedeutet nicht zuletzt den Startschuss für die Tiroler Bauwirtschaft. Und die hat bereits ordentlich vorgelegt. Wenig beeindruckt von Krisen und steigenden Rohstoffpreisen entsteht in ganz Tirol aktuell eine Vielzahl beeindruckender Großprojekte. Die sieben spektakulärsten stellen wir vor. (S. 18.)

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Zugleich sehen sich die Bauunternehmen den Herausforderungen und Chancen der Zukunft gegenüber. Sei es die neue EU-Taxonomie-Verordnung, die das Bauen nachhaltiger gestalten solln, (S. 40) oder auch die Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet. (S. 32) Ebenso digital, zukunftsorientiert und nicht zuletzt im Umbruch befindlich gibt sich die Investmentbranche. Im Interview erzählt Investorin und Onsight-Ventures+Geschäftsführerin Jasmin Güngör, welche Rolle Risikokapital und Innovation im Bezug auf das Wirtschaftswachstum spielen und wie der Sektor vom Aufbrechen von Genderrollen profitieren könnte. (S. 8) Gerade Innovationspotenzial ist auch in Tirol groß. Das beweisen nicht zuletzt 14 Start-ups und Hochschul-Spinoffs, die wir ab S. 70 vorstellen. Zugleich ist und bleibt Tirol aber auch traditionell – unter anderem in Thaur, wo Gemüsebauern sich zu einem in Österreich einzigartigen Verbund zusammengeschlossen haben und doch ihr eigener Chef bleiben. (S. 58)

© AXEL SPRINGER, GERHARD BERGER, MONIKA CICHOŃ

Und natürlich bieten wir auch in dieser Ausgabe Tiroler Unternehmen Platz, um ihre Erfolgsgeschichten zu präsentieren. (S. 79) Wir wünschen Ihnen wieder eine spannende Lektüre.

8 Die Investorin Jasmin Güngör im Interview TIROLS BAUWIRTSCHAFT 18 Die spektakulärsten Projekte 32 Der Weg in die Digitalisierung 40 Global nachhaltig 48 Digitales Work-out Drei, die vormachen, wie sich die Fitnessbranche wandelt 70 Wissenschaft wird Wirtschaft Spin-offs und Start-ups made in Tirol ERFOLGSGESCHICHTEN 79 Tiroler Unternehmen präsentieren sich

IMPRESSUM: top.tirol – April 2022 Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/58 6020, office@target-group.at, www.target-group.at • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Daniel Feichtner, Daniel Schreier, BA, Mag. Katharina Wildauer, Mag. Simon Leitner, Lisa Schwarzenauer, MA, Theresa Kirchmair, BA, Mag. Haris Kovacevic, DI Linda Pezzei, Michael Tschackert, BA Grafik: Marco Lösch, BA, Thomas Bucher • Fotos sofern nicht anders gekennzeichnet: Axel Springer, Franz Oss • Gesamtverkaufsleitung: Wolfgang Mayr Verkauf: Tanja Ischia, Hannah Aumayr, Bruno König • Hersteller: Intergraphik GmbH, Innsbruck Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.

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T O P.T I R O L

top.informiert

Tirols aktuelleste Wirtschaftsnews auf www.top.tirol

65 %

seiner Energie bezieht Tirol derzeit noch aus fossilen Energieträgern. Diese Abhängigkeit macht der Tiroler Wirtschaft und vor allem der heimischen Industrie zu schaffen. Um dieser Situation zu entkommen, muss eine offene Diskussion über den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und dabei vor allem der Wasserkraft geführt werden.

Holz und andere natürliche Bauelemente dominieren den Neubau der Firmenzentrale der Tiroler Versicherung in der Innsbrucker Innenstadt. Grün wird im fast komplett in Holzbauweise umgesetzten Bürogebäude aber nicht nur die Fassade, neben 13 Bäumen im Innenhof werden auch 625 Quadratmeter große Dachgärten angelegt.

International ausgezeichnet

„Die Krise führt zu Preis­ steigerungen bei allen Energie­formen, egal ob Öl, Gas oder Strom. Deshalb sehe ich kurzfristig nur geringe Vorteile für die e-Mobilität.“ Alois Wach, Geschäftsführer da emobil

8.500 Quadratmeter umfasst der neue Standort von Single Use Support (SUS) in Hall in Tirol. Damit verdoppelt der Pharmazulieferer seine Kapazitäten. Das junge Unternehmen konnte in den letzten drei Jahren seinen jährlichen Umsatz auf 130 Millionen Euro steigern und ein Team von 150 Mitarbeitern aufbauen. 4

88 %

der top.tirol-insightsLeser denken, dass die Viertagewoche das Arbeitszeitmodell der Zukunft ist. Einige Tiroler Unternehmen arbeiten bereits an der Einführung und stärken so ihre Position im Wettbewerb um die besten Mit­arbeiter.

Unter Führung von Viktoria Veider-Walser sammelt der Kitzbühel Tourismus derzeit eine internationale Auszeichnung nach der anderen für seine kreativen Marketingkampagnen. Der Imagefilm Kitzbühel 365 erhielt 17 Auszeichnungen bei renommierten Awards und Festivals.

Pleitewelle bleibt aus In den ersten elf Kalenderwochen des neuen Geschäftsjahres mussten 80 Unternehmen ihre Geschäfte aufgrund von fehlenden finanziellen Mitteln einstellen. Der befürchtete Pleitetsunami nach dem Ende der staatlichen Hilfen bleibt vorerst aus.

188 Mio. €

betrug im Jahr 2020 das Außenhandelsvolumen zwischen Tirol und der Russischen Föderation. Aufgrund von Sanktionen und drohenden Imageschäden werden viele Tiroler Unter­ nehmen ihre Geschäfte mit Russland bis zum Ende des Konflikts auf Eis legen.

75 Jahre So lange vertritt die Tiroler Industriellenvereinigung bereits die Interessen der Tiroler Industrie. Heute wie damals hat sich die Vereinigung zum Ziel gesetzt, die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts und damit auch die industriellen Arbeitsplätze im Land abzusichern.

© LUKAS DOSTAL, KITZBÜHEL TOURISMUS, DIN A4

GRÜNER GEHT’S NICHT


„Kein Alter, kein Geschlecht, kein Stand, keine Nation ist von den Vorteilen ausgeschlossen, welche die Spar-Casse jedem Einlegenden anbietet.“ Auszug aus der Gründungsurkunde der Sparkassen.

Unsere Haltung seit 200 Jahren. #glaubandich tirolersparkasse.at



Vollauto­ matisch

Auf neuen Ebenen ersetzt seit 2020 ein vollautomatisches Versandlager die klassischen Warenregale bei Giesswein. Die Investition von 3 Millionen Euro hat sich gelohnt: Ohne die Roboterregale, die die Waren zum Mitarbeiter bringen, anstatt dass Mitarbeiter sich auf die Suche nach Artikeln machen müssen, hätte das Zillertaler Familienunternehmen die pandemiebedingte Bestellflut kaum abwickeln können.

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INTERV

IEW

JASMIN GÜNGÖR GESCHÄF TSFÜHRERIN ONSIGHT VENTURES+

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© GERHARD BERGER, BTB VERLAG

„Unser Anspruch ist, Inspirations­ geber für junge Menschen zu sein.“


Die Investorin Jasmin Güngör leitet Tirols ersten Risikokapitalfonds Onsight Ventures+. Im Interview erzählt sie über ihren Weg in die Finanzbranche und ihre Arbeit als Geschäftsführerin und Investorin. IN T ER V IE W : K AT H A R IN A W IL DAU ER • F OTO S : F R A N Z O S S

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ie beschäftigen sich seit Ihrem Studienabschluss an der Universität Innsbruck mit Crowdinvestment, Deeptechnologie und Blockchain. Woher rührt dieses Interesse? Als ich 2012 mein Studium der Internationalen Wirtschaftswissenschaften beendet habe, hat mir mein Diplomarbeitsbetreuer die neue Biografie über Steve Jobs empfohlen. Und obwohl ich ja Wirtschaft studiert habe, war es für mich das erste Mal, dass ich verstand, was Unternehmertum ist. Das war ein Augenöffner für mich – es hat mich so sehr begeistert, dass ich in meinem beruflichen Leben dem Thema Start-up nachgehen wollte. Sie führen einen Investmentfonds, der sich an innovativen Start-ups beteiligt. Wie kann man sich Ihre Arbeit vorstellen? Das Kerngeschäft eines Fonds ist, dass man spannende Investments identi-

JASMIN GÜNGÖR

Alter: 34

Ausbildung: Internationale Wirtschaftswissenschaften und Europäische Ethnologie Fachgebiete:

fiziert, sich beteiligt und im Rahmen einer Laufzeit diese Beteiligungen wieder veräußert – sodass man den Investoren, die dem Fonds das Kapital zur Verfügung stellen, auch entsprechende Rendite zurückgibt. Wir spezialisieren uns auf Investments in Start-ups aus dem Bereich Hochtechnologie – wo wir das Gefühl haben, es ist etwas Einzigartiges, das Potenzial hat, internationale Märkte zu besetzen. Unser Anspruch ist, in Tirol als erster Risikokapitalfonds zu wirken, Know-how zu transferieren und Inspirationsgeber für junge Menschen zu sein. Die Wirtschaftswelt ist vorwiegend weiß und männlich. Wie fühlen Sie sich als Frau an der Spitze? Ich habe immer in männerdominierten Umfeldern gearbeitet, aber das nie als schlimm empfunden. Ich habe mich immer als gut aufgenommen und akzeptiert gefühlt. Aber es

Venture Capital, Deeptech, Blockchain, Fundraising Bisherige Stationen: u. a. Hermann Hauser Investment GmbH, DonBosco Finanzierungs GmbH Ich bin: abenteuerlustig, dynamisch, kreativ Ich habe immer im Büro: AirPods Pro, großes Wasserglas, Lieblingskugelschreiber

Steve Jobs Die autorisierte Biographie des Apple-Gründers, von Walter Isaacson. Erschienen 2012 im btb Verlag.

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INTERVIEW

GLOSSAR

Crowdinvestment: Finanzierungsform, bei der sich mehrere Investoren an einem meist jungen Unternehmen beteiligen und Startkapital bereitstellen. Deeptechnologie: Unternehmen, die auf Basis wissenschaftlicher oder technischer Erkenntnisse oder Innovationen beruhen. Blockchain: Chronologische, digitale Datenbank, die mittels kryptografischer Verfahren Transaktionen und Vermögenswerte aufzeichnet; Basistechnologie der Kryptowährung Bitcoin. Start-up: Neu gegründetes Unternehmen mit innovativer Geschäftsidee und hohem Wachstumspotenzial. Risikokapital (Venture Capital): Mittel, die zum Expandieren und Umsetzen innovativer, mit Risiko behafteter Projekte dienen. Investoren beteiligen sich mit Risikokapital zeitlich und finanziell begrenzt an Start-ups. Hightech: Unternehmen, die auf neuen und/oder innovativen Geschäftsmodellen beruhen.

ist wichtig, dass Frauen mehr Stärke zeigen und vorne stehen wollen. Ich glaube, dass gemischte Teams anders denken: Männer können von Frauen lernen und umgekehrt. Daraus entsteht für mich ein gelungener Mix. Haben Sie in Ihrer Karriere Widerstand erlebt? Ich glaube, dass Männer nicht im Weg stehen. In meiner Karriere waren die Türen offen, ich musste keine Wände einreißen. Ich habe in der beruflichen Welt auch nie Rassismus aufgrund meines Hintergrundes – mein Vater ist Türke, meine Mutter Tirolerin – erlebt. Das bestärkt mich, dass die Welt bereit ist für mehr Diversität. Welche Qualitäten zeichnen Sie als weibliche Investorin und Geschäftsführerin aus? Für mich ist wichtig, dass ich hinter dem stehe, was ich sage. Egal ob Deadline oder Dinge, die ich oder wir als Team umsetzen – das muss auch realistisch möglich sein. Ich glaube, dass nachhaltige Beziehungen zu Investoren und Portfoliounternehmen entscheidend sind für langfristigen Erfolg.

„Ich glaube, dass gemischte Teams anders denken.“ JASMIN GÜNGÖR GESCHÄF TSFÜHRERIN ONSIGHT VENTURES+

Wie kann es gelingen, dass mehr Frauen in die Finanzbranche kommen? Das ist ein gesellschaftlicher Prozess, den man anstoßen muss. Es hängt viel mit der Bildung, vor allem Finanzbildung, zusammen. Man muss schon im frühen Alter schauen, dass Mädchen sich für diese Themen begeistern. Da ist die Lücke, warum Frauen weniger in der Finanzbranche vertreten sind. 10

Als Geschäftsführerin von Tirols erstem Risikokapitalfonds will Jasmin Güngör Innovation und Hochtechnologie vorantreiben.

Was müssen Frauen mitbringen, wenn Sie in einem männerdominierten Umfeld Erfolg haben wollen? Wichtig ist, eine eigene Meinung zu haben und Dinge kritisch zu hinterfragen. Wenn man die richtigen Fragen stellt, gewinnt man den Respekt aus dem Team und von Vorgesetzten. Hat es Sie nie gereizt, mit Ihrer Expertise im Ausland zu arbeiten? Ich war nach dem Studium einige Jahre in Wien und Deutschland. Aber ich bin in Tirol verwurzelt, ich will hier etwas aufbauen. Die Entscheidung, es hier schaffen zu wollen, hat sich positiv ausgewirkt, und ich bin glücklich darüber. Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Ich würde mich freuen, wenn wir mit dem Fonds wachsen, einen zweiten Fonds raisen und zeigen können, dass das, was wir machen, funktioniert. Auch wenn Risiko im Namen steckt: Sieht man sich Statistiken und Durchschnittswerte an, sieht man, dass Risikokapital besser funktioniert als andere Asset-Klassen. Gerade in Zeiten der Nullzinspolitik, die Menschen müssen sich mehr mit der Geldanlage beschäftigen.


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Hochrangige Mitglieder

hat das Advisory Board von Onsight Ventures+: Hermann Hauser, Christoph Huber, Richard Hirschhuber und Martin Spitznagel.

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In den Fokusbereichen

Computing, Elektronik, Life Science und Quantum Computing will Onsight Ventures+ Investments tätigen.

WIR ENTWICKELN ZUKUNFTSWERTE FÜR TIROLERINNEN UND TIROLER.


R I S I K O K A P I TA L

ÜBER ONSIGHT VENTURES+ Tirols erster Risikokapitalfonds beteiligt sich an innovativen, disruptiven Start-ups – mit 200.000 bis zwei Millionen Euro bei Erstinvestition. Mitgetragen wird der Fonds von einem namhaften Advisory Board und der Lebensraum Tirol Holding.

Im Vorfeld eines Investments muss sich das Team ein genaues Bild des Start-ups machen, um eine mögliche Beteiligung evaluieren zu können.

BREITE EXPERTISE

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Hightech beruht auf neuen Geschäftsmodellen, Deeptech dagegen auf Wissenschaft oder Technik. Deshalb müssen Investoren die Basis des Unternehmens verstehen, um sie evaluieren zu können. „Wir müssen uns eine Meinung bilden“, weiß die Geschäftsführerin. Onsight Ventures+ deckt mit seinem Advisory Board ein breites Feld ab: BioNTech-Mitgründer Christoph Huber den Bereich Life Science, Hermann Hauser ist Experte in der Halbleiterindustrie, Martin Spitznagel ist in der Biotechnologie und Richard Hirschuber in E-Mobilität und Green Business.

INTENSIVER WEG

Die Namen der vier Entrepreneure verleiht Onsight Ventures+ in der Start-up-Szene einen guten Ruf, auch über die Landesgrenzen hinaus. Initiiert wurde der Fonds von der Lebensraum Tirol Holding, die sich eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts Tirols für Techunternehmen erhofft. Aktuell dotiert der Fonds bei zehn Millionen Euro, Ziel ist ein Volumen von 20 Millionen bis 2023.

nsight Ventures+ richtet sich an hochtechnologische Start-ups, die sich neue wissenschaftliche oder technische Erkenntnisse zunutze machen. Es handelt sich um Unternehmen, die noch kein serienreifes Produkt und einen geringen, fünf- bis sechsstelligen Umsatz haben. „Für uns sind universitäre Spin-offs interessant“, erklärt Jasmin Güngör. Hinter diesen steckt jahrelange Forschung, vielleicht schon ein Patent und eine Forschergruppe, die bereits erfolgreich gegründet und verkauft hat.

Investiert wird in der Frühphase der Gründung, der sogenannten Seed-Phase. Hier dient das Investment dazu, dem Unternehmen ca. eineinhalb Jahre Zeit zu geben, um die Entwicklungen voranzutreiben, die Unternehmensbewertung zu erhöhen und die Startups so für die nächste, noch größere Finanzierungsrunde fit zu machen. 12

Gelingt dieser Schritt, begleitet Onsight Ventures+ die Gründer langfristig mit Know-how und Kapital. „Es braucht Leute, die für das Unternehmen brennen. Es braucht Vernetzung, Empathie und Vision“, betont Güngör. Ziel ist der Exit: der Verkauf des Unternehmens, mit dem die Beteiligungen mit Rendite wieder veräußert und an die Investoren zurückbezahlt werden. Die Verdopplung des eingesetzten Kapitals innerhalb von zehn Jahren wäre hierbei das Ziel.

HOCH HINAUS


INTERVIEW

www.schrittfuerschritt.at

75 %

1,23

Milliarden Euro wurde in Start-uups in Österreich 2021 investiert.

des Risikokapitals in Österreich kommt von ausländischen Investoren.

Quelle: EY Start-up Investment Barometer Österreich 2021

„Wichtig ist, eine eigene Meinung zu haben und Dinge kritisch zu hinterfragen.“ JASMIN GÜNGÖR, GESCHÄF TSFÜHRERIN ONSIGHT VENTURES+

Nicht jeder Leser kann Hunderttausende Euro in einem Fonds anlegen. Wo würden Sie in Zeiten wie diesen 5.000 Euro investieren? Wir kaufen Beteiligungen an Unternehmen, und Aktien sind auch nichts anderes. Man sollte sich langfristig ein Portfolio aufbauen und schon jung anfangen. Die Beschäftigung mit Investments ist eine gute Erfahrung, auch wenn es nicht immer gut läuft. Man lernt aus Fehlern und merkt, dass mit der Komponente Zeit aus ein paar tausend Euro weit mehr werden kann. Welche Rolle haben Risikokapitalfonds in unsicheren Zeiten wie diesen? Ein Fonds veranlagt Geld von Investoren in Unternehmen und schafft darüber Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum. Wir werden aller Voraussicht nach hauptsächlich im DACH-Raum investieren, können aber in ganz Europa tätig sein. Das Geld fließt in die Wirtschaft, dahin, wo Innovation entsteht. Ich glaube, dass Innovation in Europa der Schlüssel ist. Wir müssen unabhängiger von den USA und China werden. Am AkIhre Spende ist absetzbar. Spendenkonto: AT71 2050 5006 0000 3511


INTERVIEW

Start-Up-Finanzierungen Tirol

8 Mio. Euro

2020

GLOSSAR

Hochtechnologie: ist eine Produkt-, Finanz- oder sonstige Innovation, die ein Unternehmen früher als andere Marktteilnehmer anbietet. Spin-offs: wandeln universitäre Forschung oder Erfindung in ein Unternehmen um. Seed-Phase: ist die frühe Gründungsphase, in der nur der Prototyp des Produkts oder der Dienstleistung vorhanden ist und die Unternehmensgründung vorbereitet wird. Start-up-Phase: umfasst die Schritte von Gründung bis Markteinführung. Scale-up: beschreibt die Phase, in der das Startup zu einem Unternehmen mit Wachstum wird. Exit: Der Verkauf hat sich als Unternehmensziel in der Startup-Szene entwickelt. Die GründerInnen verkaufen ihre Anteile und steigen aus der Firma aus.

4 Mio. Euro

2021

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aller Start-upFinanzierungen Österreichs werden in Wien vergeben.

„Ich glaube, dass Innovation in Europa der Schlüssel ist.“ JASMIN GÜNGÖR

tienmarkt ist keine der Top-10-Aktien ein europäischer Player – das ist sicherlich ein Warnsignal, dass wir mehr machen müssen. Es haben sich bereits namhafte Unternehmer wie Ingeborg Freudenthaler oder Alfred Della Torre mit Einlagen beteiligt. Welche Investoren wollen Sie noch an Bord holen? Wir haben eineinhalb Jahre Zeit, um Fundraising zu betreiben. Wir sind für Tirol sicher sehr attraktiv. Wir haben gute Unternehmer und Hoteliers im Land: Das sind potenziell alles Personen, die statt der Anlegerwohnung auch mal in ein Portfolio investieren könnten. Was bringt es Unternehmen, ein Investment bei Onsight Ventures+ zu tätigen? Erstens: Verschiedene internationale Statistiken zeigen, dass Investments in Risikokapitalfonds andere vergleichbare Anlageklassen durchaus outperformen können. Zweitens: Das Geld beginnt

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Quelle: EY Start-Up-Barometer Österreich, 2021

88 Prozent

sofort zu arbeiten. Das Geld fließt direkt in junge Firmen, die einen Plan in der Schublade haben, wen sie einstellen und was sie umsetzen. Man bekommt mit, wo Innovation passiert. Wir sind ja keine Black Box, es gibt quartalsweise Reporting und Jahresberichte. Ich traue mich zu sagen: Wir können mit unserer Erfahrung informierte Investmententscheidungen treffen. Was wollen Sie ein Jahr nach der Gründung von Onsight Ventures+ erreicht haben? Wir wollen die ersten Investments tätigen. Bei vielen Firmen können sich die Gründer aussuchen, mit welchen Investoren sie zusammenarbeiten. Bis Jahresende wollen wir fünf bis zehn Investments vorzeigen, auf die wir stolz sind und die sich gut entwickeln. Sodass auch Investoren, die später zu uns stoßen, ein gutes Bild von unserer Arbeit bekommen. Herzlichen Dank für das Gespräch.


T O P.T I R O L

Eine klasse Fahrt

Katharina Aschenwald, Vertriebsleiterin Reisen & Charter

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EDERMAIR hat es sich zur Aufgabe und zum Herzensprojekt gemacht, Rundum-sorglos-Pakete für Klassenfahrten anzubieten. Ob Anreise, Unterkunft oder Programmgestaltung – legen Sie die Organisation und Planung in professionelle Hände mit jahrzehntelangen Erfahrungen. Die Firma LEDERMAIR bietet eine kompetente sowie professionelle Beratung und präsentiert individuelle, maßgeschneiderte Lösungen.

LEDERMAIR steht für Qualität und Sicherheit. Dies spiegelt sich in den Mitarbeitern wider, die Chauffeure und Chauffeurinnen des Busunternehmens sind verlässlich und kompetent. Als umweltfreundliches Unternehmen und Partner von klimaak-

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tiv.at setzt das Unternehmen auf nachhaltiges Reisen, die Busse sind großzügig ausgestattet und barrierefrei zugänglich. Die Mitarbeiterinnen der Reiseabteilung organisieren und planen ein Rundum-sorglos-Paket für unvergessliche Klassenfahrten, die zu einem einmaligen Erlebnis und einer wertvollen Erinnerung werden. Firma LEDERMAIR Katharina Aschenwald Vertriebsleiterin Reisen & Charter Tel.: 05242/663 55 reisen@ledermair.at www.die-wienwoche.at www.ledermair.at

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

© LEDERMAIR

In einem sind wir uns wohl alle einig: Klassenfahrten sind das besondere i-Tüpfelchen in der Schulzeit, wenn es nach den Schülern und Schülerinnen geht.


© BALMUNG MEDICAL

T O P.T I R O L

Geschichte wird in der Zukunft geschrieben Balmung expandiert weiterhin.

In Kirchbichl entsteht das neue Headquarter von Balmung mit ca. 300 modernen Arbeitsplätzen.

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Darauf wird nicht nur das Europa-Logistikzentrum mit automatisiertem Hochregallager und direktem Gleisanschluss Platz finden, sondern vor allem die wichtigste Division, die Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Der neue Standort in Kirchbichl soll Platz für über 300 Arbeitsplätze bieten und nach den Wünschen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestaltet werden. Neben einem offenen Campus mit ausgedehnten Grünflächen ist die Errichtung von Open-Workspaces samt modernster Infrastruktur geplant. In einem angenehmen Arbeitsumfeld mit lichtdurchfluteten Aufenthaltsräumen und einer Betriebskantine auf hohem kulinarischem Niveau werden auch Kreativität und Innovation gefördert, berichtet Geschäftsführer Engelbert Leobacher. Krisensichere Branche Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnte Balmung Österreich seinen Jahresumsatz mehr als verdoppeln, von 157 Mio. auf 330 Mio. Euro. Das Hauptaugenmerk liegt auf der uneingeschränkten Bedienung des Gesundheitsmarktes

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

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as im Tiroler Unterland ansässige international tätige Unternehmen Balmung Medical Handel GmbH wurde im Jahr 2004 von Engelbert Leobacher gegründet. Das inhabergeführte Handelsunternehmen, welches in der HealthcareBranche agiert, hat in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung aufgezeigt. Bei Sportwagen würde man sagen von 0 auf 100 in unter 3 Sekunden, im wirtschaftlichen Sinne bedeutet das, dass Balmung bereits in der Liste der erfolgreichsten Unternehmen Tirols einzuordnen ist. Die Balmung Medical Handel GmbH zeichnet sich vor allem durch stetiges Wachstum aus und etablierte sich als einer der erfolgreichsten Global-Player am weltweiten Gesundheitsmarkt. Zu den Stärken zählen vor allem der enge und vertraute Kundenkontakt, langjährige Partnerschaften sowie das transparente Agieren in der krisensicheren Branche. Derzeit ist gerade das neue Headquarter in Kirchbichl projektiert. Auf einem Areal von 50.000 Quadratmetern entsteht ein moderner Firmenkomplex.


„Wir bieten ein internationales Umfeld und vor allem großes Entwicklungs­ potenzial in einem wachstumsorientierten, inhabergeführten Betrieb. Unsere direkte Kommunikation sowie die kurzen Entscheidungswege zeichnen uns aus und fördern die Entwicklung.“ ENGELBERT LEOBACHER, INHABER UND GESCHÄF TSFÜHRER VON BALMUNG MEDIC AL

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bei hervorragender Lieferfähigkeit. Die Balmung Medical Handel GmbH setzt auf unkomplizierte Lösungen für ihre Kunden. Das Unternehmen sieht sich als datengetriebenes Unternehmen mit angeschlossenem Großhandel. Die relevanten Marktdaten werden in der selbst entwickelten BIG-DATA-IT-Lösung abgebildet. Dabei werden die eigenständigen, nicht verknüpften Warenwirtschaftssysteme der Kunden mit dem internen Data-Warehouse, unter Zuhilfenahme von Übersetzungssystemen, verknüpft. Dies hat die Entstehung einer klaren Marktübersicht mit Echtdaten pro Vertriebskanal zur Folge. Optimierungspotenziale können daher in Bezug auf Produkte, Produktportfolios sowie Verbräuche klar aufgezeigt werden. „Wir verkaufen nicht nur Produkte, sondern bieten individuelle Problemlösungen für unsere Kunden“, so das Credo des innovativen Unternehmens. Das moderne Handelsunternehmen ist bestens für die Zukunft gerüstet. In Hinblick auf eine nachhaltige unternehmerische Zukunft werden derzeit ca. 50 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedensten Bereichen, wie Purchase, Sales, HR, IT, Logistik und Finance, eingestellt.

Head of Marketing & Communication Head of Service Center Junior IT-Consultant Junior Legal Council Junior Produktmanager Regulatory Affairs Manager Sales Assistant Sales Manager Senior Produktmanager WIR sind ein international tätiges Handelsunternehmen für Medizinprodukte. WIR sind in einer krisenfesten Branche und unterstützen damit den globalen Gesundheitsbereich. WIR sind ein inhabergeführtes Unternehmen. WIR bringen traditionelle Werte & Digitalisierung in Symbiose. Tragen auch Sie zu unserem WIR bei und bewerben Sie sich! bewerbung@balmung-medical.com

Balmung Medical Handel GmbH Sportplatzweg 15, 6336 Langkampfen Tel.: 05332/25 400 E-Mail: office@balmung-medical.com www.balmung-medical.com

Committed to Healthcare

Balmung Medical Handel GmbH Sportplatzweg 15, A-6336 Langkampfen T +43 (0)5332 25400 E office@balmung-medical.com www.balmung-medical.com


Groß stel Land der

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baulen

Die Bauwirtschaft ist einer der wichtigsten Konjunktur­ motoren und schafft Hunderte von Arbeitsplätzen. top.tirol präsentiert eine Auswahl der spektakulärsten Bauvorhaben im Land. T E X T: D A N I E L S C H R E I E R

→ Kraftwerksausbau Sellrain-Silz

→ Ceratizit Werk Kreckelmoos

→ Brenner Basistunnel

→ Pema 3

→ Sicherheitszentrum Tirol → Multifunktionsgebäude Universität Innsbruck

→ Canal & Co Baufachmarkt

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Ausbau Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz Im Kühtai wird seit April 2021 am Ausbau der Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz gearbeitet. Bis 2026 entsteht ein neuer Stausee mit einem Fassungsvermögen von 31 Millionen Kubikmetern und ein Pumpkraftwerk, mit dem jährlich 216 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden können.

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KENNZAHLEN BAUHERR: TIWAG – Tiroler Wasserkraft AG BAUMEISTERARBEITEN HAUPTBAULOS: ARGE SKW Kühtai – Swietelsky TunnelbauSwietelsky Bau-Jäger-Bodner BAUVOLUMEN HAUPTBAULOS: 450 Millionen € GESAMTINVESTITION: rund 1 Milliarde € BAUZEIT: 62 Monate ARBEITER ZU SPITZENZEITEN: 500 BAUMATERIALIEN: 250.000 m³ Beton, 20.000 t Stahl GESAMTLÄNGE: Stollen mit gesamt 34 km Länge BEWEGTE ERDMASSE: 8.000.000 m³

Durch den Ausbau der Kraftwerksguppe kann die jährliche Stromproduktion auf

762

© TIWAG/MAXIMILIAN BOSCHI

Millionen Kilowattstunden gesteigert werden.

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© AXEL SPRINGER, GEISWINKLER & GEISWINKLER/VDX


KENNZAHLEN BAUHERR: ARE Austrian Real Estate GmbH GENERALPLANER: ARGE Geiswinkler & Geiswinkler Architekten ZT Gmbh / HD Architekten ZT GmbH BAUMEISTER: Ing. Hans Bodner Baugesellschaft mbH & Co KG BAUVOLUMEN: 100 Millionen € BAUZEIT: Frühjahr 2021 bis 2025 ARBEITER ZU SPITZENZEITEN: 250 NETTORAUMFLÄCHE GESAMT: 39.000 m² NUTZFLÄCHE: 24.300 m²

Sicherheitszentrum Tirol Innsbruck Mit dem Neubau des Sicherheits­ zentrums Tirol werden die zentralen Dienststellen der Tiroler Polizei und Sicherheitsverwaltung an einem Standort gebündelt. Bis 2025 entstehen auf 24.300 m2 Nutzfläche Arbeitsplätze für rund 1.000 Beamte des Innenministeriums, inklusive moderner Trainingseinrichtungen.

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Brenner Basistunnel Der Brenner Basistunnel soll die großen Wirtschaftsräume Europas effizienter miteinander verbinden und für Entlastung der Tiroler Straßen und Bevölkerung sorgen. Seit 2007 wird zwischen Innsbruck und Franzensfeste gebaut. 2032 soll das Megaprojekt abgeschlossen werden.

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KENNZAHLEN BAUHERR: Brenner Basistunnel BBT SE BETEILIGTE BAUUNTERNEHMEN: • Porr Bau GmbH Kematen • Bietergemeinschaft Strabag AG – Impregilo S.p.a • Bietergemeinschaft Implenia Österreich, Implenia Schweiz, Webuild und CSC Construzioni • Swietelsky Tunnelbau • Bietergemeinschaft PAC S.p.A., Cogeis S.p.A. und Implenia SA • Bietergemeinschaft Webuild S.p.A. (ex. Salini-Impregilo), Strabag AG, Strabag S.p.A., Consorzio Integra und Collini Lavori S.p.A BAUVOLUMEN: 9,6 Milliarden € BAUZEIT: mindestens 25 Jahre AUSHUB: 17 Millionen Kubikmeter PROJEKTSTAND: 151 von 230 Tunnelkilometern ausgebrochen ZEITEINSPARUNG: Fahrtzeit von Personenzüge verkürzt sich von 80 auf 20 Minuten FAHRTSTRECKE: Verkürzung von Innsbruck–Franzensfeste von 75 auf 55 Kilometern

Gesamtlänge:

© AXEL SPRINGER

64 Kilometer (längster Gebirgstunnel der Welt)

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KENNZAHLEN BAUHERR: ARE Austrian Real Estate GmbH PLANUNG: Mohr Architekten ZT INVESTITIONSSUMME: 81,4 Millionen € BAUZEIT: 2 Jahre NETTONUTZFLÄCHE: 13.000 m2

Das Multifunktionsgebäude zwischen Universitätshauptgebäude und internationalem Studentenhaus komplementiert die Erweiterung und Modernisierung des Campus Innrain. Der Gebäudekomplex wird Lehre, Forschung und Verwaltung unter einem Dach auf 13.000 m2 Nutzfläche vereinen.

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© AXEL SPRINGER, GÜNTER MOHR

Multifunktionsgebäude der Universität Innsbruck


KENNZAHLEN BAUHERR: Ceratizit Austria GmbH AUSFÜHRENDE UNTERNEHMEN: • Integrale Planung: ATP architekten ingenieure, Innsbruck • Baumeister: Bodner Bau • Holzbau: Holzbau Saurer • HKL: Ortner • Sanitär: Stolz • Elektro: Elpo • Dach/Glasbau: Eitle-Ulm

Im Breitenwanger Ortsteil Kreckelmoos entsteht das neue Werk von Ceratizit Austria. Auf einer Grundfläche von mehr als 15.500 m2 werden im Endausbau 300 Mitarbeiter Hartmetallprodukte erzeugen, die mithilfe eines vollautomatisierten Warenlagers vom Außerfern in die ganze Welt geliefert werden.

GRUNDFLÄCHE GEBÄUDE: 15.500 m² GESAMTLÄNGE: 220 m GESAMTBREITE: 82 m BAUMATERIALIEN: • 28.000 m³ Beton • 6.500 m³Holz • 3.800 t Bewehrungsstahl • 150 t Stahlbauteile • 150.000 m Verkabelung

© ANDREAS SCHINDL

Ceratizit Werk Kreckelmoos

BAUZEIT: Frühjahr 2020 bis Dezember 2022

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Canal & Co Baufachmarkt

BAUHERR: Canal & Co GmbH & Co KG GENERALUNTERNEHMEN: Fröschl AG & Co KG BAUZEIT: Dezember 2021 bis Juni 2023 BEBAUTE FLÄCHE: 3.150 m2

© CANAL & CO, FRÖSCHL

In der Nähe des Haller Bahnhofs entsteht der neue Hauptstandort des Baustoffhändlers Canal & Co, an dem die Stärken des Unternehmens gebündelt werden. Herzstück des Baus ist ein 500 m2 großer Baufachmarkt und einer ebenso großen Fachausstellung mit einer angeschlossenen 2.000 m² großen Lagerhalle. Geplant ist auch eine Photovoltaikanlag mit 104 kWp.

KENNZAHLEN

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Pema 3 Das dritten Gebäude der PEMA Gruppe am Areal des Innsbrucker Hauptbahnhofs wird rund 240 Zimmer der Designhotelgruppe Motel One und Büroflächen beheimaten. Im Erdgeschoß werden Gewerbeflächen für den Handel geschaffen. Das spektakuläre Hochhaus wächst auf einem vergleichsweise kleinen Grundstück in die Höhe, was dem Bau seine einzigartige Form gibt.

KENNZAHLEN BAUHERR: Südbahnstraße 1 und 1a Entwicklungs- und Beteiligungs GmbH GENERALÜBERNEHMER: PEMA Gruppe GENERALUNTERNEHMER (AUSSER FASSADE): ARGE P3, Porr-Ortner-Elin FASSADENBAU: Sauritschnig, Alu-Stahl-Glas GesmbH BAUZEIT: 35 Monate • Abbruch: Oktober 2018 bis Feber 2019 (5 Monate) • Neubau: März 2020 bis August 2022 (30 Monate) VOLUMEN DES BAUWERKS: ca. 42.000 m³

© AXEL SPRINGER

BAUMATERIALIEN: • 6.900 m³ Beton • 790 t Stahl • 3.500 m² Glasflächen • 230.000 m Kabel

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Baustelle der Zukunft Das Team von RIEDERBAU möchte die Zukunft des Bauens mitgestalten und ist dafür auch bereit, gewohntes Terrain zu verlassen. Ob Building Information Modeling, digitale Gebäudezwillinge oder vorgefertigte Bauelemente – mit dieser innovativen Herangehensweise formt das Kufsteiner Unternehmen die Baustelle von morgen.

D „Neue Produktions- und Fertigungsverfahren führen dazu, dass wir ganze Bauteile industriell herstellen können. Es geht nicht darum, seriell zu produzieren, denn die Individualität wird beim Bauen immer im Vordergrund stehen. Unser Ziel ist es, das Beste aus zwei Welten zusammen­ zuführen.“ ANTON RIEDER, BAUMEISTER RIEDERBAU

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ie Welt befindet sich im Wandel. Die Erfahrungen aus der Pandemie und der Klimawandel verändern das Bewusstsein der Menschen. Neue Technologien mischen den Markt mitsamt seinen Spielregeln auf. Was bedeutet dieser Umbruch für Unternehmen? Es braucht künftig vor allem eine starke Innovationskultur. Das Team von RIEDERBAU hat die Zeichen der Zeit schon vor Jahren erkannt und möchte diesen Wandel aktiv mitgestalten, anstatt ihm hinterherzulaufen. Den Antrieb für diesen Prozess gibt Anton Rieder, der sich seit jeher für Zukunftsthemen begeistert und sich intensiv mit digitalen Innovationen beschäftigt. Der Baumeister ist ein Andersdenker und verfolgt mit seinem Team große Visionen. Er ist überzeugt, dass die Baubranche in Zukunft wesentlich anders sein wird, als wir sie heute kennen.

Wissen ist Macht Als Totalunternehmer vereint das Unternehmen von der Planung und Statik über die Bauausführung sowie Gebäudetechnik bis hin zum Facility Management alle Gewerke unter einem Dach. Diese Struktur macht RIEDERBAU nicht nur schnell und effizient in der Abwicklung,

sondern bietet einen weiteren Vorteil: eine kontinuierliche Steigerung des eigenen Wissens. „Die Bündelung aller Leistungen war auch ein wichtiger Schritt, um den BIMProzess zu vervollständigen“, betont Anton Rieder. BIM – die Kurzform von Building Information Modeling – bedeutet, dass sämtliche Bauprozesse digital erfasst, kombiniert und vernetzt werden. Alle Beteiligten arbeiten auf dem gleichen Modell und haben immer Zugriff auf die aktuellen Daten – das verkürzt die Planung, verbessert die Qualität und reduziert Fehlerquellen. „Ganz nach dem Motto ‚build digitally first‘ errichten wir vor Baustart digitale Gebäudezwillinge, mit denen wir die spätere Nutzung realitätsgetreu testen können“, erklärt der Baumeister. Pilotbaustelle in Kufstein Neben der integralen Planung mit BIM nutzt RIEDERBAU weitere zukunftswei-


T O P.T I R O L

© CH. ASCHER

Noch vor Baustart errichtet das Team von RIEDERBAU digitale Gebäudezwillinge.

„Ganz nach dem Motto ‚build digitally first‘ errichten wir vor Baustart digitale Gebäudezwillinge, mit denen wir die spätere Nutzung realitätsgetreu testen können.“ ANTON RIEDER

erprobtes BIM-Gebäudemodell, welches laufend mit aktuellen Informationen ergänzt wird. „Aus diesem Modell werden auch die Maße für die Aussparungen errechnet, die wir im Rahmen des Projekts mithilfe eines 3D-Betondruckers produzieren“, so der Baumeister. Auch wenn es bis zur Baustelle der Zukunft noch ein weiter Weg ist, braucht es Unternehmen wie RIEDERBAU, die mutig vorangehen, die Chancen der Digitalisierung ergreifen und damit das Bauwesen nach und nach revolutionieren.

RIEDERBAU Egerbach 12 6334 Schwoich/Kufstein Tel.: 05372/62688 E-Mail: office@riederbau.at www.riederbau.at

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

sende Tools wie Tablets, Drohnen und vorgefertigte Bauelemente. „Oft werden die Vorzüge bestehender Technologien an Großbaustellen dargestellt, was nicht bedeuten muss, dass sie auch für kleinere und mittlere Baustellen geeignet sind. Um neue Planungs- und Baumethoden zu testen und vor allem weiterzuentwickeln, haben wir in Zusammenarbeit mit AGA-BAU eine Pilotbaustelle – ein Gebäude mit 13 Wohnungen und zwei Büros – in Kufstein gestartet“, erläutert Anton Rieder. Als Basis für die Abwicklung dient ein digitales und langjährig

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Die Zukunft des Bauens In der Bauwirtschaft bahnt sich gerade eine digitale Transformation an, die die Art und Weise, Gebäude zu planen, zu bauen und zu warten, für immer verändern wird. T E X T: E V A S C H W I E N B A C H E R , D A N I E L S C H R E I E R


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DIE ZUKUNFT DES BAUENS

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an stelle sich vor: Es ist FußballEuropameisterschaft, die Regeln ändern sich von EM zu EM, die Spieler kennen sich untereinander nicht und trotzdem wollen sie gewinnen. Diesen Vergleich zieht Anton Rieder, um die Komplexität zu beschreiben, die derzeit in der Bauwirtschaft das Arbeiten prägt. „Im Prinzip bauen wir immer Prototypen“, sagt der Bauunternehmer und Innungsmeister der Landesinnung Bau in der Wirtschaftskammer Tirol. Die Branche kennzeichne sich seit mittlerweile 30 Jahren durch hohe Arbeitsteilung, wenig Standardisierung und starke Personenabhängigkeit des Erfolgs – stärker als andere Industrien. Seit einigen Jahren ändert sich das: Die Digitalisierung bringt neue Spielregeln für die Branche und Tools, die den kompletten Bauprozess verändern, ist Rieder überzeugt.

GROSSER UMBRUCH

Digitale Tools halten mehr und mehr Einzug im Bau und verändern und ver-

netzen Arbeitsweisen und Betriebe. Auch in Tirols Bauwirtschaft nimmt die Digitalisierung an Fahrt auf, wenngleich etwas langsamer als in anderen Bereichen. Das hat laut Rieder mehrere Gründe, unter anderem diesen: „Wir stellen langfristige Güter her und keine schnelllebigen Konsumgüter. Da macht man nicht jeden Trend mit.“ Doch die Digitalisierung sei bekanntlich mehr als ein Trend und künftig maßgeblich erfolgsentscheidend.

„Es geht darum, das eigene Geschäftsmodell zu analysieren und zu schauen, wie zukunfts­ tauglich es ist, um in zehn, 15 Jahren noch mitspielen zu können.“ ANTON RIEDER L ANDESINNUNGSMEISTER BAU TIROL

WERTVOLLE DATEN

Als eine Arbeitsmethode der Zukunft, die schon länger vereinzelt Anwendung findet und künftig noch mehr an Bedeutung gewinnen wird, nennt Rieder das Building Information Modeling, kurz BIM (siehe Factbox Seite 35). Auch in seiner Baufirma setzt er BIM seit 2011 ein. „BIM ermöglicht es, ein digitales Abbild des Gebäudes zu schaffen, noch bevor es dieses in der Realität gibt“, erklärt der Baumeister. 33


Es handelt sich um ein digitales Arbeitsmittel, das die Planung, Errichtung und das Facility Management optimiert. Mit einer speziellen Software werden von verschiedenen am Projekt Beteiligten, wie Architekten, Ingenieuren oder Fachplanern, für das Bauwerk relevante Daten erfasst und miteinander verknüpft. Das reduziert die für die Branche typische hohe Fragmentierung im Planungsund Bauprozess.

AUFWAND, DER SICH LOHNT

„BIM ersetzt sequenzielles durch integrales und kollaboratives Arbeiten. Wir können damit den Bau simulieren, sehr exakte Mengen ermitteln und Zeitabläufe berechnen“, zählt Rieder einige der Vorzüge auf. Ein weiteres Plus ist der verfügbare Datenschatz zum Gebäude, was unter anderem die Nutzung, den Betrieb und die Werterhaltung des Bauwerks nach seiner Fertigstellung erleichtern und verbessern kann. 34

Rieder räumt ein, dass der große Datenpool eine Herausforderung darstellt: Sämtliche Informationen müssen strukturiert werden, außerdem gebe es noch keine Standards. Das erschwere den Austausch unter den BIM-Anwendern. Aber: „Der Mehrwert überwiegt und macht den Mehraufwand wett“, ist er überzeugt.

NEUE STRUKTUREN

Der Landesinnungsmeister geht davon aus, dass die Digitalisierung bestehende Strukturen in der Branche aufbrechen wird. Der Grundsatz der Zukunft laute: Zuerst planen, dann bauen. Es werde stabilere Teams und Prozessabläufe sowie mehr Vorfertigung geben. Die Baustelle werde mehr zur Montagestelle. Rieder rechnet damit, dass die Grenzen zwischen Projektplanung und -ausführung genauso wie bisher gewohnte Hierarchien im Bau immer mehr verschwinden werden – auch in Tirol. „Es wird mittlere und größere Betriebe

3D-Darstellung des Lüftungs­s ystems eines Gebäudes mit BIM


© CH. ASCHER

BIM Building Information Modeling, kurz BIM, ist ein digitales Arbeitstool. Dabei werden alle gebäuderelevanten Daten in einem digitalen Zwilling angelegt.

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BIM-Modelle sind die Grundlage für alle Planungsschritte, die Arbeit auf der Baustelle, die Budgetierung und können durch die Integrierung von ComputerAided Facility Management Software für den Betrieb und die Wartung genutzt werden. Auch in der Visualisierung von Bauvorhaben spielt BIM eine zentrale Rolle.

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DIE ZUKUNFT DES BAUENS

7 FRAGEN AN

Anton Rieder 1.

5.

Das Bauvorhaben von morgen beginnt mit: einem perfekten Gebäude­modell.

Digitalisierung beeinflusst den Fachkräftemangel: indem sie uns dabei unterstützt, die Fachkräfte effektiver einzusetzen.

2.

Für Tiroler Bau­ unternehmen bringt die kommende Digitalisierungswelle: die Chance, wettbewerbsfähig zu bleiben. 3.

Digitale Tools schaffen: meistens, aber nicht immer einen Mehrwert.

„Wir stellen langfristige Güter her und keine schnell­ lebigen Konsum­ güter. Da macht man nicht jeden Trend mit.“

4.

Um als mittel­ ständisches Unternehmen weiterhin erfolgreich zu sein, muss man: eine digitale Strategie haben.

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ZUR PERSON Anton Rieder ist Vizepräsident der Wirtschaftskammer Tirol und Innungsmeister der Landesinnung Bau Tirol. Der Geschäftsführer von Riederbau in Schwoich interessiert sich seit seiner Ausbildung für digitale Innovationen und treibt in Tirol die Digitalisierung voran.

6.

Die Anforderungen für eine Karriere am Bau: werden sich deutlich verändern. 7.

Nachhaltigkeit am Bau wird: ein Schwerpunktthema der nächsten zehn bis 15 Jahre sein.


DIE ZUKUNFT DES BAUENS

geben, die als Totalanbieter auftreten können und unter deren Schirmherrschaft mehrere Handwerker zusammengeführt werden.“

GESCHÄFTSMODELLE ÜBERPRÜFEN

Rieder appelliert daher an die Bauunternehmen im Land, sich mit dem Thema Digitalisierung auseinanderzusetzen. Dabei bietet die Wirtschaftskammer allen Betrieben – speziell kleinen und mittelständischen –, Unterstützung, etwa in Form von Coachings, Ausbildungen oder der Prüfung des digitalen Reifegrads des eigenen Unternehmens. Zu diesem Zweck wurde auch die Zukunftsagentur Bau der Bundesinnung mit Ablegern in den neun Bundesländern gegründet. „Es geht darum, das eigene Geschäftsmodell zu analysieren und zu schauen, wie zukunftstauglich es ist, um in zehn, 15 Jahren noch mitspielen zu können“, sagt Rieder.

„Der Mehrwert von BIM überwiegt und macht den Mehraufwand wett.“ ANTON RIEDER

Mit VR-Brillen kann man Gebäude noch vor ihrer Fertigstellung besichtigen.

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Wie Unternehmen von der Digitalisierung profitieren KMU aus Westösterreich können im Digital Innovation Hub West unkompliziert auf das Digitalisierungswissen der hiesigen Universitäten und Hochschulen zugreifen.

Hand in Hand heißt's im Digital Innovation Hub West.

Alles zum Thema

MOBILITÄT

Top.tirol berichtet über die neuesten Entwicklungen am Tiroler Automarkt. www.top.tirol

nen kontinuierlichen Austausch mit Experten zu digitalen Themen. Darüber hinaus können Unternehmen im DIH West Infrastruktur zum Anwenden neuer Technologien und zum Testen von Produkten nützen. Tiroler Unternehmen sollten nicht zögern: Alle Infos und Kontakte finden sich auf www.dih-west.at.

Der DIH West wird im Rahmen des FFG-Programms „Digital Innovation Hubs in Österreich“ vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort gefördert.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

© STANDORTAGENTUR TIROL

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amit heimische Betriebe die Chancen der Digitalisierung ausschöpfen können, brauchen sie das Digitalisierungs-Know-how der Hochschulen und Unis und ein starkes Partner-Netzwerk – beides stellt der Digital Innovation Hub West (DIH West) zur Verfügung, und das insbesondere Unternehmen aus dem produzierenden Sektor und dem Tourismus sowie IT-Dienstleistern, egal ob Digitalisierungs-Einsteiger oder Profi. Inhaltlich dreht es sich im DIH West v. a. um Automation und CyberSecurity sowie Data Analytics und künstliche Intelligenz. Mit Basisschulungen und Workshops stehen KMU zahlreiche Weiterbildungsangebote zur Verfügung, eigene Arbeitsgruppen bieten KMU ei-


© AXEL SPRINGER

T O P.T I R O L

Die Profis von Leckotech bringen viel Know-how und eine Spürnase mit.

Mit Technologie, Qualität und Gespür Leckotech GmbH in Steinach am Brenner hat sich auf das Aufspüren von Wasserschäden, Trocknung und Sanierungen spezialisiert. Das Know-how der Profis ist außerdem beim Aufspüren von Schimmel ebenso gefragt wie nach Bränden.

Top Technologie Bei der Suche nach dem Ursprung von Wasserschäden hilft den Profis langjährige Erfahrung. Zugleich bauen sie aber auch auf Technologie, unter anderem auf Thermografie: Wärmebildaufnahmen, mit denen das infrarote Spektrum sichtbar wird. Ebenfalls wird bei der Trocknung auf hocheffiziente Trocknungsgeräte zurückgegriffen, um die Dauer der Trocknung für den Kunden so kurz wie möglich zu halten.

Unsere Partner Weil nahezu jeder Auftrag unterschiedlichstes Know-how verlangt, arbeitet Leckotech mit einem Netzwerk von Experten zusammen. „Wir haben eine Vielzahl von Partnern aus verschiedensten Bereichen bei der Hand, die uns unterstützen“, erklärt Schaffer. „Damit unsere Kunden sich nicht mit der Abwicklung herumschlagen müssen, fungieren wir als Ansprechpartner, die die individuell nötige Expertise bündeln.“ Qualität vor Wachstum Die Branche boomt und wir sind mittendrin. Unsere Devise ist Qualität vor Quantität. „Wir könnten natürlich viel mehr Aufträge abwickeln“, sagt Walter Schaffer, „aber dazu braucht es hochqualifiziertes Personal und das ist sehr rar.“ Unsere Mitarbeiter sind top ausgebildet. Das Know-how der Mitarbeiter wird jedes Jahr durch genau definierte Qualifikationsmaßnahmen weiterentwickelt werden, um den Herausforderungen am Markt gewachsen zu sein.

Maila – unser Schimmelspürhund Wärmebildkameras, Messgeräte und viel Erfahrung sind hervorragende Werkzeuge. Doch Leckotech hat noch ein besonderes Ass im Ärmel: Mit ihrer phänomenalen Nase steht auch Schimmelspurhündin Malia dem Team zur Seite. Dank ihres Geruchssinns, der dem menschlichen um das 40-Fache überlegen ist, kann die speziell ausgebildete Belgische Schäferhündin auch versteckte Schimmelnester unter Fußböden oder hinter dem Putz von Wänden schadenfrei erschnüffeln. Leckotech Walter Schaffer, Geschäftsführer Tel: 0676/7348392 E-Mail: office@leckotech.at www.leckotech.at

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ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

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ls Walter Schaffer 2016 gemeinsam mit seiner Frau Lydia Leckotech gegründet hat, waren sie zu zweit. „Mittlerweile sind wir ein Team von 13“, berichtet der Geschäftsführer. Im Fokus stehen Wasserschäden, die die Profis mit Hightech aufspüren und beseitigen – inklusive der Sanierung der Folgeschäden. Dazu kommt die Bekämpfung von Schimmel, die Entfeuchtung von Neubauten und mehr. Zudem ist das Sanierungs-Knowhow von Leckotech genauso auf Brandschäden applizierbar.


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NACHHALTIGKEIT KENNT KEINE GRENZEN BAUWIRTSCHAFT

Auch wenn Nachhaltigkeit in vielen Bereichen stark mit Regionalität in Verbindung gebracht wird – gerade im Bereich des Bausektors spielen zunehmend auch globale Aspekte (und unsere Antworten darauf) eine tragende Rolle.

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T E X T: L I N D A P E Z Z E I • F O T O S : F R A N Z O S S

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BAUWIRTSCHAFT

„Als Big Player der Branche sind wir uns unserer Verantwortung, den Wandel aktiv mitzugestalten, selbstverständlich mehr als nur bewusst. Wir wissen, dass uns unsere Größe, unsere Internationalität, aber auch unsere regionale Verankerung einen großen Hebel bieten, die Dinge zum Besseren zu drehen.“ MANFRED LECHNER ÜBER DIE VER ANT WORTUNG DES EINZELNEN

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„Technology is the answer, but what was the question?“

as der britische Architekt Cedric Price bereits 1966 so provokant formulierte, hat heute mehr Gültigkeit denn je. Wurden aufkeimende Fragen im Bausektor in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten stets mit mehr und noch ausgefeilterer Technik beantwortet, stellen sich heute die Fragen, wie diese Technik eingesetzt werden kann, um maximalen Nutzen zu erzielen, und sich außerdem ressourcenschonend und generationengerecht wirtschaften und bauen lässt. Und was sind die Stellschrauben, an denen die Gesellschaft und die Unternehmen drehen können?

LOKAL TRIFFT GLOBAL

Während die Region in ihrer Wertschöpfung zunehmend an Bedeutung gewinnt, rücken nationale Grenzen im gleichen Zuge mehr und mehr in den Hintergrund. Unsere Wirtschaft – auch die des Bausektors – funktioniert seit Langem ausschließlich auf Grundlage der globalen Vernetzung. Ein großer Markt mit vielen Playern und unterschiedlichen Be-

gehrlichkeiten. Dazu äußerst stabil, wie die Coronakrise rund um den Globus eindrücklich bewiesen hat. Mit Blick auf den einen Planeten, den die Menschheit in ihrer Gesamtheit bewohnen darf, sagt Manfred Lechner, Direktionsleiter der STRABAG in Tirol: „Als Konzern versuchen wir übergreifend zu denken und den Blick auf das große Ganze zu behalten, während wir im regionalen Management versuchen, vor allem auch etwas für die jeweilige Region zu tun, in der wir unsere Leistungen anbieten. Das kann zum Beispiel bedeuten, durch bestmögliche Organisation den Schwerverkehr auf ein Minimum zu reduzieren, unsere Lagerflächen so gering wie möglich zu halten oder unsere Bürohäuser nachhaltig zu betreiben.“

CRADLE TO CRADLE

In diesem Zusammenhang hat die STRABAG bereits eine Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet und arbeitet an mehreren Projekten, die darauf abzielen, den CO2-Ausstoß zu verringern. Denn


DI Manfred Lechner Prokurist & Direktionsleiter der STRABAG AG in Tirol Noch vor Abschluss seines Studiums stieg Manfred Lechner 1990 als Bauingenieur bei der Firma STRABAG ein, um von Beginn an Großbaustellen zu betreuen. Es folgte die Leitung des Tiefbaus verschiedener Regionen sowie die Direktionsleiterfunktion in Tirol seit dem 1. Jänner 2005.

Spartenvertreter Industrie der Wirtschafts­ kammer Tirol

Als Sprecher vertritt Manfred Lechner zudem die Tiroler Bauindustrie in der Sparte Industrie. Die aktive gesetzliche Interessenvertretung sieht sich als eine starke Säule für die 450 Tiroler Industriebetriebe mit ihren rund 42.000 Beschäftigten.

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ute Nachrichten: Ab der Veranlagung 2022 können Selbständige pauschale Aufwendungen für die betriebliche Nutzung der Wohnung geltend machen, etwa für Miete, Strom oder Heizung. Voraussetzung für das Pauschale ist, dass die steuerpflichtige Person keinen anderen (zumutbaren) Raum zur Ausübung ihrer betrieblichen Tätigkeit zur Verfügung hat. Es gibt eine Kleine Arbeitsplatzpauschale in Höhe von 300 Euro – diese gilt für alle selbständigen Erwerbstätigen, die andere

steht. Für alle anderen selbständig Erwerbstätigen, die ihr Einkommen hauptsächlich aus ihrer Tätigkeit zuhause beziehen, gilt eine Große Arbeitsplatzpauschale in Höhe von 1.200 Euro. Mag. (FH) Daniel Nöbauer und Mag. Astrid Graf, Geschäftsführer

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BAUWIRTSCHAFT

Aktuelle Trends in der Baubranche

AUTOMATISIERUNG DER BAUBRANCHE

#1

Gemessen an anderen Industrien (wie beispielsweise der Automobilindustrie) mag sich die Baubranche im Hinblick auf Automatisierung und Digitalisierung weniger weiterentwickelt haben.

CIRCULAR BUILDING Bauen nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft: Rückbau, Recycling, Wiederverwendung.

Was die zugrundeliegenden Prozesse betrifft, befindet sich allerdings bereits vieles im Wandel: von der getrackten Baustofflieferung über digital gestützte Qualitätssicherungsabläufe bis hin zum Wissenstransfer – Digitalisierung und Innovation sind dringend nötig, um die Baubranche als Arbeitgeberin attraktiv zu halten und junge, technikaffine Menschen für sich zu gewinnen.

#2

ZERTIFIZIERUNG

Die Standards steigen – und damit auch die Anforderungen an die Bauherren und Auftraggeber.

#3

SLOW ARCHITECTURE

The „New Local“ – der Fokus liegt auf vernakulären Bauformen und regional verfügbaren Baustoffen.

#4

SUFFIZIENZ

Weniger ist mehr: so viel wie nötig, so wenig wie möglich in allen Belangen.

#5

UPGRADE

Bestehende Strukturen reaktivieren und aufwerten, anstatt nach ewig Neuem streben.

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Fakt ist, dass durch Bautätigkeiten, die Baustoffproduktion und den Transport jede Menge CO2 freigesetzt wird. Die Bauwirtschaft ist nach wie vor einer der größten Treiber des Klimawandels – bietet damit aber auch einen enormen Hebel, an dem alle Beteiligten gemeinsam ansetzen können. Im Moment geht ein Trend dahin, eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen und Abfall zu vermeiden. De facto dürfte es zukünftig eigentlich keine Verschwendung von Baustoffen mehr geben, da jeder einzelne Rohstoff zu wertvoll ist, um verschwendet zu werden. Außerdem geht es Lechner und STRABAG auch darum, die Lieferantinnen und Lieferanten mit an Bord zu holen, um gemeinsam die notwendige Transparenz von Lieferketten zu schaffen. Rückbau, Recycling, Wiederverwendung: Circular Building ist einer der Megatrends der Zukunft.

DA GEHT NOCH MEHR

Während Aspekte der Nachhaltigkeit gerade bei Ausschreibungen der öffentlichen Hand (auch auf Druck der zu erreichenden Zertifizierungen) in den Hochbausektor bereits Eingang gefunden haben, kann Lechner – wenn es um Projekte des Tiefbaus geht – selbiges noch nicht vermerken: „Wir sind allerdings vorbereitet, sollte das Thema Nachhaltigkeit an Relevanz in den Ausschreibungen gewinnen.“ Gerade, wenn es um den Ausbau von Straße und Schiene geht, könne laut Lechner ein gut ausgeprägtes Verkehrsnetzwerk dazu führen, dass im Individualverkehr kürzere Strecken zurückgelegt werden. „Zum Beispiel werden auch für Busse Straßen gebraucht, gleiches gilt für Mobilität mit alternativen Antrieben und für Fahrradverkehr. Straßenbau wird es also weiterhin geben – vermutlich begleitet von einem starken Segment


des Bahnbaus“, wagt Lechner den Blick in die Zukunft und verweist auf die entsprechende Zuständigkeit der verkehrspolitischen Planerinnen und Planer.

CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN

Gerade die Infrastrukturen bieten ein enormes Potenzial für den Wandel und zukunftsgerichtetes Handeln, da im Prinzip jeder Bürger und jede Bürgerin dieses „Produkt“ tagtäglich nutzt. Mit Blick auf Tirol kann Lechner konstatieren: „Die Tiroler Industrie und auch der Tourismus in Tirol erfordern stabil funktionierende Infrastrukturen: gute Straßenanbindungen, Möglichkeiten zum Transport von Gütern und Personen via Schienen- oder Flugverkehr.

„Wie kaum eine Branche steht die Bauwirtschaft in der Verantwortung, Lösungen zu entwickeln, um klimaneutral, sozial und umweltgerecht zu wirtschaften. Wenn wir es ernst damit meinen, bedeutet das, dass wir unsere Technologien, Prozesse und Baumaterialien vielfach neu erfinden müssen. Die Branche braucht einen echten Wandel – getragen von uns allen. Das bedeutet, an allen Stellschrauben zu drehen, um unseren CO2-Ausstoß zu verringern. Um hier Erfolge und Fortschritte zu erzielen, müssen wir als Branche samt Zulieferern und Dienstleistern zusam­menarbeiten.“ MANFRED LECHNER Z U M T H E M A N A C H H A LT I G K E I T I N D E R B A U W I R T S C H A F T

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BAUWIRTSCHAFT

STRABAG

Trotz seines manchmal schlechten Images ist Beton, wenn er ressourcenschonend erzeugt wurde, ein wertvoller Baustoff mit vielen Einsatzgebieten.

KENNZAHLEN 2021

LEISTUNG

16.129 Mio. Euro AUFTRAGSBESTAND

22.501 Mio. Euro MITARBEITENDE

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„Manchmal ist Beton angesichts der Haltbarkeit die klügere und auf lange Sicht sogar nachhaltigere Wahl.“

Die STRABAG ist eine europäische Technologiepartnerin für Baudienstleistungen, führend in Innovation und Kapitalstärke. Das Leistungsspektrum umfasst sämtliche Bereiche der Bauindustrie und deckt die gesamte Bauwertschöpfungskette ab.

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Auch Seilbahnen in den Bergen gehören dazu. Wir dürfen zudem die Einrichtungen der Energie- und Wasserversorgung sowie unsere Abwasserentsorgungssysteme nicht vergessen. Alle dafür notwendigen Bauwerke realisieren, erhalten und erneuern wir und freuen uns auch weiterhin auf viele spannende Projekte in der Region.“ Doch auf welche Materialien und Baustoffe oder -techniken wollen wir dabei setzen? Für Lechner ist dieser Aspekt immer auch im Kontext seines Einsatzortes und -zwecks zu betrachten: „Holz an sich kann zum Beispiel ein guter, nach-

haltiger Rohstoff sein, manchmal ist Beton dann allerdings angesichts der Haltbarkeit die klügere und auf lange Sicht sogar nachhaltigere Wahl. Im Verkehrswegebau wollen wir uns zum Beispiel darauf konzentrieren, mehr Recyclingbaustoffe und mehr recycelten Asphalt zum Einsatz zu bringen. Es geht also nicht nur darum, neue Materialien zu testen oder auf den Markt zu bringen, sondern auch darum, vorhandene Baustoffe aufzubereiten, dem Kreislauf erneut zuzuführen und wiederzuverwenden. Damit schonen wir natürliche Ressourcen.“ Wie schon Cedric Price sagte.

© WEINGARTNER-FOTO/PICTUREDESK.COM, SHUTTERSTOCK.COM

MANFRED LECHNER, PROKURIST & DIREK TIONSLEITER STR ABAG AG IN TIROL


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Überflieger Der Weg zum Erfolg © INTERWORK

Starkes Durchhaltevermögen ist ein maßgebender Faktor für den Erfolg – sowohl für Unternehmer in der Wirtschaft als auch für Sportler im Wettkampf.

Höchstleistungen und vor allem niemals endendes Durchhaltevermögen, erklärt InterWork-Geschäftsführer Rainer Körber. Um heute den Markt mitanführen zu können, war Aufgeben oder Nachlassen niemals eine Option. Auch im Sport ist Talent nur die halbe Miete. Das weiß auch der österreichische Skispringer Manuel Fettner. Lange musste der heutige Olympionike auf die entscheidenden Erfolge seiner Karriere warten und viele Kämpfe allein bestreiten. InterWork-Geschäftsführer Rainer Körber hat das Potenzial des 36-Jährigen dennoch erkannt und steht ihm nun seit dem vergangenen Jahr als neuer Kopfsponsor tatkräftig zur Seite. Es ist nicht nur die finanzielle Unterstützung, sondern gerade auch die mentale. Unzählige Gespräche und viel gemeinsame Zeit haben das Band zwischen Sponsor und Sportler intensiviert und wachsen lassen.

Bei den Olympischen Winterspielen 2022 gelang es Manuel Fettner dank harter Arbeit, zuverlässigem Rückhalt seines Sponsors und vor allem dank seinem unbändigen Durchhaltevermögen, sowohl eine Silber- als auch eine Goldmedaille nach Hause zu holen. Erfolg ist nichts, das von heute auf morgen einfach vorhanden ist. Es ist das Produkt aus dem Willen, etwas Großartiges zu erreichen, dem notwendigen Know-how und der Kraft, immer weiterzumachen. Dass erfolgreich zu sein aber sehr wohl möglich ist, zeigt sowohl die Geschichte des Personalbereitstellers InterWork als auch die des heutigen Olympiasiegers Manuel Fettner nur zu gut! ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

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ie InterWork Personalservice GmbH ist tirolweit bereits ein bekannter Name, wenn es um das Thema Personalbeschaffung geht. Dies war jedoch nicht immer so und hierhinzukommen, nicht immer einfach. Um mit dem Fortschritt der Wirtschaft und der Konkurrenz mithalten zu können, erfordert es tägliche

INTERWORK GmbH Bundesstraße 25, 6063 Rum Tel.: 0501 789 E-Mail: office@interwork.co.at www.interwork.co.at

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Digitales Work-out Die Fitnessbranche zählt mit Sicherheit zu den meistbetroffenen Sektoren der Pandemie. Doch jede Krise ist eine Chance und ein Anreiz, den Schritt nach vorne zu wagen. Wir stellen drei Fitnessunternehmer vor, die das getan haben.

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MARCEL CLEMENTI

AERIAL AMAZONS

ALFA SPORTS & SPA

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MARCEL CLEMENTI

RUBRIK

Marcels Onlinestandbeine

• Instagram: 100.000 Follower • Youtube: 35.000 Abonnenten und über eine Million Views • Patreon: Aboplattform mit Inhalten zu Yoga, Lifestyle, Ernährung • Good Vibes Podcast

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„Ohne Online hätte ich nicht den Erfolg“ Als international reisender Yogalehrer lebte Marcel Clementi seinen Traum – bis zur Pandemie. Doch der 28-Jährige passte sein Geschäftsmodell schnell an und ist heute erfolgreicher denn je. T E X T: K A T H A R I N A W I L D A U E R • F O T O S : A X E L S P R I N G E R

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ls im März 2020 alles zum Stillstand kam, zählte Marcel Clementi zu den Ersten, die via Instagram-Live Yoga­stunden online anbot. In der Pandemie startete Marcel Clementi seinen Youtube-Kanal, später weitete er sein Onlineangebot auch um das Bezahlportal Patreon aus, auf dem er neben Yoga auch Lifestyle-Inhalte wie Buchtipps und Rezepte anbietet.

NEUE AUSRICHTUNG

Der Innsbrucker wechselte seinen Auftritt von Englisch auf Deutsch: „Ich habe gesehen, dass es im deutschsprachigen Raum den Markt für einen männlichen Yogalehrer gibt“, erklärt er. Clementis Retreats, Events und Ausbildungen finden nun in der DACH-Region statt und richten sich an deutschsprachiges Pu­ blikum.


© AXEL SPRINGER, TEDXINNSBRUCK, MARCEL CLEMENTI, FEEL-GOOD-FESTIVAL

MARCEL CLEMENTI

Zur Person

Marcel Clementi entschied sich gegen die Übernahme des elterlichen Betriebs – und machte Karriere als inter­nationaler Yoga­ lehrer. Er unterrichtet Yoga auf Retreats, Events und in Ausbildungen, ist PodcastHost und Speaker.

GESUNDE MISCHUNG

Vor Kurzem startete der 28-Jährige zudem seinen Podcast Good Vibes, unter demselben Namen findet im Juli auch sein erstes eigenes Yoga-Festival in Seefeld statt. Diesen Mix aus On- und Offlineangeboten will Marcel Clementi auch nach der Pandemie behalten. „Online erreichst du viel mehr Menschen“, ist sich der Tiroler bewusst. Youtube und der Podcast bleiben deshalb fixer Bestandteil seiner Selbstständigkeit.

„Bei der Digitalisierung sieht man den Aufwand nicht mehr.“ MARCEL CLEMENTI, YOG ALEHRER UND SPE AKER

FLIESSENDE GRENZEN

Auch wenn Online wenig Umsatz bei viel Aufwand bedeutet, gehört die digitale Präsenz einfach dazu. KundInnen entdecken Marcel Clementis Instagram-Profil, kommen dann aber zu einem Retreat. Die Grenzen zwischen On- und Offline verschwimmen. „Ohne meine Bekanntheit online hätte ich offline nicht den Erfolg“, betont Clementi.

UNSICHTBARE ARBEIT

Einen Nachteil hat das digitale Unterrichten aber: „Yoga ist online nicht das Gleiche.“ Und kritisch nimmt Clementi auch wahr: „Bei der Digitalisierung sieht man den Aufwand nicht mehr.“ Ein Youtube-Video, eine Podcast-Folge oder ein Instagram-Bild sind schnell konsumiert, brauchen jedoch viel Zeit in der Produktion.

Als Yogalehrer auf Events und als Speaker ist Marcel mittlerweile im DACH-Raum unterwegs.

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AERIAL AMAZONS Das Geschäftsmodell Aerial Amazons Kundinnnen können einzelne Kurse oder Blöcke für das Aerial-Amazon-Angebot (Poledance, Flexibility, Aerial Arts) kaufen, die online oder im Studio eingelöst werden können. In Zukunft soll es auch ein Abomodell für den Onlinebereich geben.

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Digitaler Rettungsanker Im ersten Lockdown hat Aerial-Amazons-Geschäftsführerin Britt Bloem innerhalb weniger Tage ihre Kurse ins Internet verlagert. Was anfangs eine Notlösung war, ist mittlerweile fixer Bestandteil ihres Angebots – und wird das auch bleiben. T E X T: L I S A S C H W A R Z E N A U E R • F O T O S : F R A N Z O S S

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chon zwei Tage, nachdem 2020 alles geschlossen wurde, hat Britt Bloem ihre ersten Onlinekurse gegeben. „Am Anfang habe ich meinen Laptop auf einen kleinen Hocker gestellt, und das war’s. Ich habe mit kleinen Gruppen angefangen

und war total überrascht, wie gut das gegangen ist“, erzählt sie. „Die Bereitschaft der Leute war aber natürlich in der Situation viel größer. Wenn wir das vor drei Jahren angeboten hätten, hätten wahrscheinlich nur wenige mitgemacht, aber jetzt hatte niemand eine Wahl.“


AERIAL AMA ZONS

ANPASSUNGEN

Inzwischen hat Bloem ihr Set-up um eine bessere Webcam, ein iPad und Airpods ergänzt: Mit dem Laptop zeichnet sie die Klassen auf, mit dem iPad behält sie den Überblick über die Teilnehmerinnen. Die ersten eineinhalb Jahre hat sie nur Live-Onlineklassen gemacht, mittlerweile kombiniert sie alle Unterrichtsformen: Wenn sie einen Kurs im Studio gibt, kann online live mitgemacht werden, die Aufzeichnung steht aber später auch on demand zur Verfügung. Diese Digitalisierung des Angebots führe dazu, dass die Kursinhalte sich etwas verändern, sagt Bloem. „Ich muss sehr viel erklären und im Vorhinein absichern, dass alle das Wissen haben, um die Übungen richtig zu machen. Also ich muss viel mit Reden lösen, wo ich im Studio vielleicht mal hingreifen würde.“ Das sei besonders bei Poledance der Fall, wo das Verletzungsrisiko relativ hoch sei.

NEUE CHANCEN

Onlineunterricht könne den Unterricht vor Ort nicht ersetzen, aber er habe neue Möglichkeiten kreiert – und ohne das digitale Angebot hätte ihr Unternehmen nicht überlebt: „Ich habe durch die Pandemie extrem viele Kunden verloren und die Onlinekurse gebraucht, um über Wasser zu bleiben. Das war meine Ret-

Bloem ist auch als Athletin erfolgreich.

tung“, betont Bloem. Die Nachfrage habe zwar von Monat zu Monat fluktuiert, aber es habe trotzdem funktioniert. Der Hauptgrund dafür: Instagram. „Ohne Instagram geht gar nichts. So bekomme ich fast alle meine Kundinnen“, so die Unternehmerin. In den Onlinekursen seien so auch Kundinnen aus der ganzen Welt, die sie entweder von einem ihrer Workshops oder Instagram kennen und jetzt die Gelegenheit nützen, trotz Distanz mit ihr zu trainieren. Ihr digitales Angebot will Bloem auch deshalb auf jeden Fall fortführen. „Ich habe mir schon überlegt, den Fokus voll auf online zu legen, aber ich liebe das Studio und meine Mädels, und solange das funktioniert, werde ich das auch weiter so betreiben.“

„Ohne Instagram geht gar nichts. So bekomme ich fast alle meine Kundinnen.“ BRITT BLOEM INHABERIN AERIAL A M A ZONS

„Am Anfang habe ich meinen Laptop auf einen kleinen Hocker gestellt, und das war’s.“ BRITT BLOEM

35K

So viele Follower hat Britt Bloem auf Instagram. Die Social-MediaPlattform ist für sie das Marketing-Tool Nummer 1 – und nimmt täglich zwei bis drei Stunden Arbeit in Anspruch.

Zur Person

Die Niederländerin Britt Bloem ist studierte Industrie- und Grafikdesignerin. Vor elf Jahren hat sie ihre Leidenschaft für Poledance entdeckt und diese inzwischen zum Beruf gemacht: Ihr Studio Aerial Amazons hat sie 2018 eröffnet, zusätzlich ist sie international für Workshops und Ausbildungen unterwegs.

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ALFA SPORTS & SPA

Ohne Katzen und Staubsauger Das Alfa Sports & Spa hat im Zuge der Coronakrise einige Live-Onlinekurse angeboten. Diese sind mittlerweile zwar nicht mehr so gefragt wie zu Beginn der Pandemie, bestimmte digitale Inhalte soll es jedoch auch in Zukunft geben. T E X T: S I M O N L E I T N E R • F O T O S : F R A N Z O S S

Digitales Training Der Alfa-Youtube-Kanal und die Alfa-App beinhalten verschiedene Workouts für das Training zu Hause – von Yoga und Pilates bis hin zu Einheiten zur Förderung von Kraft und Beweglichkeit.

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A

uch für das Alfa Sports & Spa bedeutete der Ausbruch von Corona erst mal eine Zwangspause. Nach einer kurzen Schockstarre ob der Schließung des Studios hat man jedoch recht bald daran gearbeitet, einen Teil des Angebots sozusagen digital auszulagern.

„Als 2020 alles dichtgemacht hat, hat jeder gleich versucht, schnell was online anzubieten“, erzählt Alois Fauster, Geschäftsführer des Alfa, und meint damit die zahlreichen Kurse, Einheiten und Übungen, die im Zuge des ersten Lockdowns rasch via Instagram, Youtube und Co. Verbreitung im Netz fanden. „Der


A LFA SPORTS & SPA

Zur Person

Alois Fauster fand über seine Leidenschaft Bodybuilding in die Fitnessbranche und eröffnete 1985 sein erstes Fitnessstudio, denen viele weitere folgen sollten. Unter anderem gründete er die Discountketten Fitinn und Speedfit, sein Hauptaugenmerk liegt jedoch auf dem Innsbrucker Studio Alfa Sports & Spa, das in diesem Jahr einen Ableger in Wien erhalten soll.

„Wir wollten das Ganze gleich möglichst professionell auf­ ziehen.“ ALOIS FAUSTER GE SCHÄF TSFÜHRER ALFA SPORTS & SPA

live übertragen wurden. Bei den Personal Trainings griff man mitunter auch auf Zoom zurück, wobei die technische Umsetzung durchaus eine Herausforderung gewesen sei, so Fauster: „Schließlich war das für uns alle Neuland.“

KEIN ERSATZ

Großteil davon waren Wohnzimmervideos und dergleichen, von irgendwelchen Trainern oder Privatpersonen. Wir wollten das Ganze aber gleich möglichst professionell aufziehen – ohne Katzen, die durchs Bild rennen, oder Staubsauger, die plötzlich ins Zimmer platzen.“

NEULAND

In einem ersten Schritt wurde eine App gekauft, mit denen Alfa-Mitgliedern ein entsprechendes digitales Angebot zur Verfügung gestellt werden sollte. „Anfangs beschränkte sich das auf Inhalte von Gruppenkursen wie Yoga, Pilates oder Dancing, später wurde es aber um Einheiten mit Personal Trainern erweitert“, erklärt Fauster. „Im Laufe der Zeit haben wir dann auch Live-Kurse von internationalen Toptrainern mitaufgenommen.“ Die eigenen Videos, die unter anderem Kräftigungs-, Konditions- oder spezifische Übungen für den Rücken umfassen, wurden mittels Smartphone im Alfa-Studio gedreht, von wo aus sie

Was das Feedback vonseiten der Kundschaft betrifft, lässt sich Fauster zufolge ein gemischtes Fazit ziehen: „Gerade zu Beginn der Pandemie gab es einen richtigen Hype um die Live-Onlinekurse. Man hat gemerkt, dass viele sich über solch eine Alternative für zu Hause freuen, und viele haben geglaubt, das ist die Zukunft.“ Doch dann sei diese Begeisterung allmählich in eine Art Bequemlichkeit übergeschwappt und am Ende nur „der harte Kern“ übriggeblieben. Nicht zuletzt deshalb hat man im Alfa aktuell nicht vor, die Auswahl von Live-Videos künftig groß auszubauen – zumindest nicht, solange Kurse im Studio wieder und weiterhin möglich sind. „Einerseits können wir nicht mit den unzähligen Angeboten, die sich mittlerweile im Netz finden, mithalten“, sagt Fauster. „Andererseits sind Onlinekurse einfach kein Ersatz. Es braucht das Persönliche.“ Digitale Inhalte in Form von Videoinstruktionen und dergleichen solle es allerdings auch in Zukunft geben – unabhängig von Corona.

Großer Schub

Fauster zufolge hat das Alfa, wie generell die ganze Fitnessbranche, einen richtigen „Quantensprung“ im Hinblick auf Digitalisierung gemacht. Neben unterschiedlichen Trainingseinheiten, die via Youtube und die eigene App angeboten werden, habe man mittlerweile etwa unter anderem die Anmeldungen und die Infos zu den Kursen im Alfa vollständig digitalisiert. Und nicht zuletzt verfüge man inzwischen auch über digitale Kraftgeräte im Studio, die nicht nur das biologische Alter einer Person feststellen, sondern auch ein maßgeschneidertes Programm für diese erstellen.

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T O P.T I R O L

Blick nach vorne PLANLICHT hat die Coronakrise genutzt, um über das seit 35 Jahren bestehende Kerngeschäft von architektonischen Lichtlösungen hinauszuwachsen. Der Tiroler Leuchtenhersteller setzt bei seiner Neuausrichtung ganz auf Nachhaltigkeit und neue Geschäftsmodelle.

„Unsere Kunden und Partner schätzen uns, weil wir die beste Lösung für ihre Zwecke anbieten und dies mit höheren Ansprüchen an Umwelt, Mensch und Wirtschaftlichkeit kombinieren.“

D

ie Coronapandemie hat die Wirtschaft vor ungeahnte Herausforderungen gestellt. Auch für PLANLICHT bedeuteten die letzten zwei Jahre eine Beschleunigung in der Digitalisierung von Arbeitsprozessen, standortunabhängige Zusammenarbeit und kurzfristiges Improvisieren bei der Beschaffung von knappem Rohmaterial und technischen Komponenten. „Mit viel Einsatz und Teamgeist ist es uns auch in dieser fordernden Zeit gelungen, für ein stabiles Kerngeschäft zu sorgen“, erzählt Felicitas Kohler, CEO des renommierten Leuchtenherstellers. Besonders zugute kam dem Unternehmen mit eigener Entwicklung und Produktion in Vomp dabei die Flexibilität eines mittelständischen Familienunternehmens. „Natürlich haben die gesammelten Erfahrungen auch Potentiale offengelegt, in denen wir uns verbessern wollen. Deshalb sind die Learnings aus dieser Zeit heute auch Kern in unserer strategischen Neuausrichtung.“ Die PLANLICHT-Strategie baut dabei auf drei Säulen: eine starke Differenzierung über das Thema Nachhaltigkeit, die Etablierung von neuen Wachstumsfeldern und die langfristige Positionierung als attraktiver Arbeitgeber.

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Andere Vorstellungen Als eine der größten Nachwirkungen der Coronapandemie sieht Kohler die neuen Präferenzen bei Arbeitnehmern. Sie ist überzeugt, dass sich die Arbeitswelt nicht nur aufgrund der Digitalisierung verändert hat. „Was meiner Meinung nach viel wichtiger ist: Die Menschen selbst haben sich verändert“, so die Unternehmerin. „Man schätzt Freiheit und Freizeit nun mehr als bisher. Wertvorstellungen haben sich verschoben.“ Dem steigenden Anspruch auf Flexibilität und Selbstbestimmung am Arbeitsmarkt begegnet PLANLICHT mit individuellen Arbeitsmodellen, die zum jeweiligen Mitarbeiter passen. „Dies bedeutet unter Umständen auch, dass man lernen muss, gewohnte Strukturen aufzubrechen und loszulassen“, zeigt sich Kohler offen. Gerade mit Blick auf den anhaltenden Facharbeitermangel legt PLANLICHT Wert darauf, seine Arbeitskräfte möglichst langfristig im Unternehmen zu beschäftigen. Sinnstiftende Differenzierung Vielversprechend beim Finden und Halten von Mitarbeitern ist auch der Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit. „PLANLICHT steht für individuelle Lichtlösungen, die in Österreich entwickelt und gefertigt werden“, so Kohler. „Unsere Kunden und Partner schätzen uns nicht, weil wir der billigste Anbieter sind, sondern weil wir die beste Lösung für ihre Zwecke anbieten und dies mit höheren Ansprüchen an Umwelt, Mensch und Wirtschaftlich-

© AXEL SPRINGER, BRIGIDA GONZALEZ / WULF ARCHITEKTEN, DAVID FRANCK / J. MAYER H. UND PARTNER, ARCHITEKTEN MBB

F E L I C I TA S KO H L E R , C EO P L A N L I C H T


T O P.T I R O L

Architektonische Lichtlösungen sind das Kerngeschäft von PLANLICHT. Die Leuchten werden in Tirol individuell nach Kundenwunsch gefertigt. So wie hier für den IGZ Campus in Falkenberg, Deutschland.

Nachhaltiges Wachstum PLANLICHT produziert nicht nur besonders energieeffiziente Leuchten, sondern betrachtet das Thema Nachhaltigkeit über die gesamte WertschöpIkonische Ringleuchten von PLANLICHT prägen die offene Architektur der Mensa Darmstadt.

fungskette hinweg. Hier sind regionale Fertigung, kurze Lieferwege und umweltfreundliche Verpackung eine Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus investiert Kohler mit ihrer Unternehmensgruppe auch in Start-ups mit entsprechendem Potential. Zum wachsenden Portfolio an Beteiligungen zählen ALMUT VON WILDHEIM, eine Manufaktur für Designlampen aus natürlichen Materialien, sowie CARE BY LIGHT, ein Joint-Venture mit dem MCI, welches sich auf die chemiefreie Desinfektion mithilfe von UV-C-Licht spezialisiert hat. Das jüngste und größte Projekt der leidenschaftlichen Unternehmerin heißt PLANFACTORY: Federführend mit ihrem Mann Gerald Kohler errichtet das leidenschaftliche Unternehmerpaar in Murau auf einer Fläche von 40.000 Quadratmetern bis Jahresende einen CO2-neutralen Produktions­ standort. Der hochmoderne Fertigungsbetrieb speist seine Energie aus einer riesigen Solaranlage. „Hier achten wir darauf, dass von Anfang bis Ende möglichst alles nachhaltig und umweltfreundlich gelöst wird“, erläutert Felicitas Kohler. Zwölf Millionen Euro investiert PLANLICHT in der ersten Phase – gefördert von den europäischen Investitionsprogrammen EFRE und REACT-EU. „Es ist vielleicht nicht immer der kostengünstigste Weg, aber der einzige, der für uns in Frage kommt.“

Planlicht

1986 von Johann Findl gegründet und 2013 von dessen Tochter Felicitas Kohler übernommen, hat sich PLANLICHT auf Leuchten und Belichtungssysteme für unterschiedliche Bereiche spezialisiert. Neben dem Hauptsitz in Vomp unterhält man auch Niederlassungen in Deutschland, Frankreich und Finnland.

PLANLICHT Au 25, 6134 Vomp Tel.: 05242/71608 www.planlicht.com

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

keit kombinieren.“ Diese konsequente Ausrichtung hilft PLANLICHT nicht nur bei der Differenzierung am Markt, sondern auch bei der Identifikation im Unternehmen. „Viele Mitarbeiter begeistern sich für unsere selbstgesteckten Ziele und Ambitionen, was sich nicht zuletzt in Motivation und Teamgeist widerspiegelt“, so Kohler. Als einer der ersten Leuchtenhersteller hatte PLANLICHT bereits früh sein gesamtes Sortiment auf energiesparende LED-Technologie umgestellt. Seither bietet man nahezu alle Lichtlösungen auch mit HCL an: Das Konzept des Human Centric Lightings stellt das menschliche Wohlbefinden in den Mittelpunkt. Über den Tagesverlauf hinweg unterstützen HCL-Leuchten von PLANLICHT in jeder Situation, wirken aktivierend, fördern Konzentration oder Entspannung.

ALMUT VON WILDHEIM heißt das Tiroler Start-up, das sich ganz der Herstellung hochwertiger Leuchten aus natürlichem Material widmet.

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GEMÜSELAND TIROL

GEMÜSELAND TIROL

Die Früchte der Zusammenarbeit Auf dem Areal der alten Straub-Kaserne haben fünf Bauern das Gemüseland Tirol gegründet. Dort nutzen sie die Vorteile der Kooperation und bleiben zugleich selbstständige Unternehmer. T E X T: T H E R E S A K I R C H M A I R • F O T O S : F R A N Z O S S

© SHUTTERSTOCK.COM

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rüher fuhren Heeresfahrzeuge mit Soldaten durch die Tore der ehemaligen Straub-Kaserne in Hall, heute sind es Traktoren mit Karotten. Fünf Gemüsebauern haben das Areal 2013 erworben und die Verwaltungsgesellschaft Gemüseland Tirol gegründet, die ihnen erlaubt, am gemeinsamen Standort Anschaffungen zu tätigen und Synergien zu nutzen. Teilnehmer sind die Produzenten Giner Obst & Gemüse, der Ulrichshof, Gemüse Christof Appler, Plank Gemüse und Gemüse Müßigang. Die Organisationsform des Gemüselandes erlaubt zugleich, dass alle fünf selbstständig bleiben – laut den Mitgliedern ein einzigartiges Konzept in Österreich. Eine solche Kooperation aufzubauen, war durchaus eine Herausforderung für die Unternehmer, erklärt Walter

Plank: „Normalerweise sagt man: Fünf Bauern kriegt man schon unter einen Hut, aber nur, wenn man vier erschlägt.“

GESPRENGTER RAHMEN

Darüber, wie das Gemüseland trotzdem entstehen konnte, sind sich die Bauern einig: „Eigentlich hat uns die Not zusammengeschweißt.“ Alle Hofstellen waren in den Dörfern angesiedelt, jene von Andreas Norz, Walter Plank, Stefan Müßigang und Andreas Giner in Thaur, Christof Applers Betrieb in Rum. Mit den Abnehmern wuchsen auch die Höfe, bis der Platz knapp und das Verkehrsaufkommen problematisch wurden. Über 20 Jahre überlegte man, wie sich Standorte auslagern ließen, immer wieder tauchten Hindernisse auf. Ein Außenstehender schaffte es schließlich, die Landwirte zu einen: Christian Braito erfuhr von der Versteigerung der 59


GEMÜSELAND TIROL

GEMÜSELAND TIROL IN ZAHLEN

„Wir haben Kriegs­zeiten in Friedens­zeiten gelöst.“ ANDREAS GINER

350

Menschen arbeiten auf dem Gelände von Gemüseland Tirol.

Im Jahr werden

400.000

Kubikmeter Wasser verbraucht. Der Spitzenverbrauch liegt bei 100 Sekundenlitern.

ehemaligen Straub-Kaserne und schlug sie als gemeinsamen Standort vor. „Wir haben das Fell des Bären verteilt, bevor wir ihn erschossen haben“, erinnert sich Plank, wie die Bauern damals noch vor Zuschlag die einzelnen Grundstücksflächen diskutierten. Diese ungewöhnliche Herangehensweise bot allen angehenden Mitgliedern die Möglichkeit, Kosten und Aufwand vorab zu kalkulieren. Ende November 2013 bekamen sie den Zuschlag, die Arbeit konnte beginnen.

KLEINGEDRUCKTES

Das Areal hat eine Fläche von

100.000 Quadratmetern.

60

Am Anfang stand die Klärung der Regeln und Zuständigkeitsbereiche. Andreas Giner zeigt sich zufrieden mit dem Ablauf: „Wir haben Kriegszeiten in Friedenszeiten gelöst.“ Mit Braito als Geschäftsführer hatten die Bauern acht Jahre lang einen Partner, der sie nicht nur in diversen rechtlichen Belangen beraten konnte, sondern auch die Reibungspunkte zwischen den Mitgliedern klären konnte. Er unterstützt das Gemüseland auch heute noch in rechtlichen Fragen, seine Verwaltungsaufgaben tei-

len sich Familienmitglieder der Bauern. Bei Abstimmungen sind die fünf gleichberechtigt, bei Zahlungen gibt es eigene Aufteilungsschlüssel. Braito, heute Amtsleiter der Gemeinde Rum, beteiligte sich laut den Bauern maßgeblich am ersten wichtigen Infrastrukturprojekt des Gemüselands: Die alte Zufahrt im Süden des Geländes wurde durch einen Zugang im Westen ergänzt, über den man heute ohne Kreuzungen und Ampeln an die Autobahn angebunden ist. Vonseiten der Gemeinde Thaur gab es Skepsis, denn eine Umgehungsstraße zur Autobahn war unerwünscht. Laut Müßigang stimmte Thaur unter der Bedingung zu, dass die Bauern keine Durchfahrtsstraße dulden würden. Plank hebt hervor, dass die umliegenden Gemeinden von der Auslagerung profitieren würden: „Das haben nur wir zusammengebracht, dass wir eine Gewerbefläche erschließen, ohne ein Verkehrsproblem zu erzeugen.“

GEMEINSAM STÄRKER

In der Folge wurden das Gesamtareal und die einzelnen Bereiche der Bauern


GEMÜSELAND TIROL

REGIONALITÄT. Kooperation ohne Verlust von Selbstständigkeit – das hebt Gemüseland Tirol von anderen landwirtschaft­ lichen Zusammenschlüssen ab.

weiterentwickelt. Neue Brauch- und Trinkwasserleitungen wurden gelegt, ein Tiefbrunnen gegraben, Strom-, Gas- und Glasfaseranbindung für jedes Gebäude geschaffen. Im Kern des Areals wurde eine eigene Tankstelle errichtet, die Hallenfläche hat sich seit der Übernahme durch die Landwirte verdoppelt. Keines der alten Gebäude wurde abgerissen, stattdessen hauchte man der alten Bausubstanz neues Leben ein. Durch den Tiefbrunnen konnten ein Wärmerückgewinnungssystem für Warmwasser und Kühlung durch Wasser aufgebaut werden. Auf den Dächern erstreckt sich eine Photovoltaikanlage, die laut den Betreibern lange Zeit die größte Westösterreichs war und das Gemüseland rechnerisch autark macht. Die Grundstücke der Bauern am Areal sind zwar eigenständige Einheiten und alle Betriebe firmieren nach wie vor unter eigenem Namen, zwischen ihnen wandern aber Güter, Maschinen und helfende Hände. Die Einkäufe werden gemeinsam getätigt, alles geht an eine Lieferadresse. Bei fehlenden Materialien hilft man sich rasch aus, die Logistik als

AUTHENTIZITÄT. TIROLERIN.

Eine Million Liter Diesel wird im Jahr benötigt.

Die Photovoltaikanlage liefert

1,15 Megawatt Leistung.

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GEMÜSELAND TIROL

„Normalerweise wäre es das Geschei­ teste, gar nichts zu produzieren, weil das billiger wäre.“ STEFAN MÜSSIGANG

Im Verbund konnten die Bauern in eine von Österreichs modernsten Wasch- und Sortieranlagen für Karotten investieren.

Ganzes wurde einfacher und effizienter. Selbst bürokratische Themen wie Genehmigungen sind im Verbund sinnvoller abwickelbar, da es nur einen statt fünf Behördengänge braucht.

MEHRWERT AM GELÄNDE

Was zu fünft an Investitionen möglich ist, wäre allein kaum zu bewältigen gewesen. Besonders im Bereich der angeschafften Maschinen lohnte es sich, zusammenzulegen. Schon in der Anfangsphase errichteten die Bauern eine der österreichweit modernsten Wasch- und Sortieranlagen für Karotten. Mittels Bild und Video analysiert sie das durchlaufende Gemüse und sortiert es vollautomatisch je nach festgelegten Merkmalen in Container. Die neu angeschaffte Krautputzanlage kann in der Stunde vier Tonnen Kraut vom Feld fertig für den Handel aufbereiten. Auch andere Maschinen, etwa Kompoststreuer, die bei Einzelpersonen selten gebraucht werden, kommen durch Teilen zu effizienterer Auslastung. In erster Linie sind es Lebensmittel, die das Areal verlassen, es haben sich aber auch einige Betriebe außerhalb der Landwirtschaft angesiedelt. Dies geht zurück auf eine Auflage der Gemeinde Hall, die darauf bestand, dass sich im 62

Gemüseland auch andere Gewerbetreibende einmieten konnten. Bei der Auswahl achteten die Bauern auf Synergien, erklärt Müßigang: „Wir haben geschaut, dass Betriebe herkommen, bei denen wir einen Nebennutzen haben.“ Von der Mechanikerwerkstätte etwa oder dem Schlosser am Gelände profitieren alle Betriebe.

UNRUHIGE ZEITEN

Die geschaffenen Synergien könnten dieses Jahr besondere Relevanz erhalten, denn der Gemüseanbau droht teurer und aufwendiger zu werden. Die Preise für Energie, Dünger und Rohstoffe sind massiv gestiegen, auch die Verfügbarkeiten sind unklar geworden. „Mittlerweile reden wir gar nicht mehr darüber, was ein Dünger kostet, sondern, ob wir ihn kriegen oder nicht“, so Müßigang. Ende letzten Jahres hatte man damit noch

„Man sagt: Fünf Bauern kriegt man schon unter einen Hut, aber nur, wenn man vier erschlägt.“ W A LT E R P L A N K


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„Eigentlich hat uns die Not zusammengeschweißt.“ DAS TEAM VON GEMÜSELAND TIROL

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nicht gerechnet, erinnert er sich: „Im Winter dachten wir, heuer bekommen wir ein ruhiges Jahr, heuer läuft mal alles. Und heuer läuft genau gar nichts.“ Noch ist unklar, wie viele Arbeitskräfte aus dem europäischen Ausland anreisen werden, was besonders im Fall von langjährigen Mitarbeitenden schmerzt. Europaweit gäbe es Personalengpässe in der Landwirtschaft, erklären die Bauern. Während die Lohnnebenkosten in Deutschland gesunken seien, habe man in Österreich diesbezüglich massive Ausgaben – sofern man Menschen für die Arbeit findet. „Normalerweise wäre es das Gescheiteste, gar nichts zu produzieren, weil das billiger wäre“, fasst Müßigang die Situation zusammen, allein schon

wegen der Handelspartner sei das aber keine Option. Gewisse Einschnitte seien zu befürchten, wenn die Arbeitskräfte für Pflege und Ernte ausblieben, erklärt Andreas Norz: „Alles, was mit viel Handarbeit verbunden ist, wird sicher weniger. Oder die Qualität wird leiden.“

GUT ABGEDECKT

Trotz der Herausforderungen, die das aktuelle Jahr stellt, denkt man an die Weiterentwicklung des Areals, etwa durch weitere eingemietete Unternehmen. Bei Gemüseland selbst wälzt man bereits Pläne für einen nächsten Schritt: die Errichtung von Gewächshäusern. „Wir sind in einem ungeschützten Raum zum Produzieren, weil alle Nachbarländer der EU


GEMÜSELAND TIROL

P E R S O N A L S E R V I C E UKRAINE

MEHR ALS NUR ARBEITSKRÄFTE Der Krieg in der Ukraine führt nicht nur zu einer Preissteigerung und Verknappung landwirtschaftlicher Ressourcen. Viele Ukrainerinnen und Ukrainer, oft langjährige, teils nicht ersetzbare Mitarbeitende, können ihr Land entweder nicht verlassen oder befinden sich auf der Flucht. Rund 250 von ihnen hätten dieses Jahr für Gemüseland Tirol arbeiten sollen. Die Thaurer Bauernschaft blieb nicht untätig, in den Mitarbeiterunterkünften brachten sie teils die Frauen und Kinder ihrer Mitarbeiter unter. Hilfe vor Ort leisteten sie mit sechs Lkw-Ladungen an Hilfsgütern, die sie teils persönlich an die Grenze fuhren und ihren Leuten sowie deren Angehörigen übergaben.

bessere Ausgangsbedingungen haben als wir“, attestiert Müßigang. Mit den Gewächshäusern wolle man die Eigenversorgung mit Tomaten, Gurken, Paprika, Salaten und Ähnlichem gewährleisten. So könne man auch auf kleinem Raum noch Wertschöpfung erzeugen. Auf die Bedenken, dass Gewächshäuser nicht zum Tourismusland Tirol passen würden, haben die Landwirte eine Antwort: „Wir wollen ja nicht in Obergurgl ein Glashaus aufstellen. Aber im Inntal, wo Tausende Hektar Gewerbeflächen sind, muss das für die Tiroler Landwirtschaft einfach möglich sein.“ Den Themen Eigenversorgung und Ernährungssicherheit kam zuletzt wieder mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu. „Dass es bei uns gescheiter wäre, Skifahren, Jagen und Wandern zu gehen, wird schon passen“, so Plank. Aber: „Im Endeffekt ist es wichtig, dass es eine Landwirtschaft gibt. Die kurzen Wege werden wichtig, wenn Lieferketten abreißen, und wir haben gesehen, wie schnell sowas geht.“

„Alles, was mit viel Handarbeit verbun­ den ist, wird sicher weniger. Oder die Qualität wird leiden.“ ANDREAS NORZ

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T O P.T I R O L

Raiffeisen steht für eine nachhaltige Zukunft in unserer Region Die Tiroler Raiffeisenbanken bringen vielfältige Initiativen auf den Weg.

„Bei Raiffeisen ist Nachhaltigkeit ein wesentlicher Eckpfeiler sowohl des Wertesystems als auch der Unternehmensstrategie. Wir haben schon immer Verantwortung für die Gesellschaft und eine nachhaltige Entwicklung der Region, in der wir leben, übernommen. Entsprechend forcieren wir nicht nur nachhaltige Finanzierungen und Veranlagungen, sondern arbeiten laufend auch daran, unseren eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Zudem sind wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein attraktiver und fördernder Arbeitgeber und unterstützen Initiativen, die den nachhaltigen Schutz und die Förderung unserer Regionen sowie unseres Lebensraums zum Ziel haben.“ M M A G . R E I N H A R D M AY R , SPRECHER DER R AIFFEISEN-BANKENGRUPPE TIROL

Nachhaltig investieren

Mit der Social-Media-Reihe Der Finanzradler vermittelt RLB-Nachhaltigkeitsmanager Martin Stolz im Gespräch mit Kolleg:innen nicht nur Wissen rund um nachhaltige Geldanlagen, sondern stellt auch nachhaltige Initiativen in ganz Tirol vor.

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© ARIA SADR-SALEK, GÜNTER KRESSER, RLB TIROL

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ie tiefe Verbundenheit von Raiffeisen mit den Menschen gewinnt angesichts der Globalisierung eine neue Dimension: Nicht Anonymität, sondern Persönlichkeit, nicht das Bestreben, alles zu vereinheitlichen, sondern das Eingehen auf die Menschen mit ihren spezifischen und vielfach auch regionsbedingten Bedürfnissen prägen das nachhaltige Denken von Raiffeisen. Nachhaltigkeit bei der Geldanlage bedeutet, in Unternehmen zu investieren, die besonders verantwortungsvoll mit den ökologischen und ökonomischen Ressourcen, aber auch mit ihren Mitarbeiter:innen umgehen. Nur dadurch lassen sich die heutigen Bedürfnisse befriedigen, ohne die Bedürfnisse der zukünftigen Generationen einzuschränken. Mit nachhaltigen Investments kann man nicht nur guten Gewissens an den Kapitalmärkten teilnehmen, sondern auch noch in eine lebenswerte Zukunft investieren.


Partnerschaftlichkeit

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Nachhaltig denken die Raiffeisenbanken in Tirol auch beim Thema Ausbildung. Jedes Jahr bereichern zahlreiche junge Leute die Teams.

as dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele“ hat seinen Ursprung im Solidaritätsgedanken und der genossenschaftlichen Organisationsform. Nachhaltige Partnerschaftlichkeit funktioniert nur, wenn man sich auf Augenhöhe begegnet – wertschätzend und zum gegenseitigen Nutzen, fair und verlässlich, durch Höhen und Tiefen des Lebens begleitend. Das gilt nicht nur für den Umgang mit den Kund:innen, sondern auch in hohem Maße mit den Mitarbeiter:innen. Entsprechend übernehmen die Tiroler Raiffeisenbanken Verantwortung für wichtige Themen und Werte ihrer Mitarbeiter:innen wie etwa die Work-Life-Balance, Vereinbarkeit von Familie und Karriere, berufliche und persönliche Entwicklung, Gesundheit oder Gleichstellung.

Regionalität

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#beeraiffeisenAWARD-Gewinner:innen Reinhard Mayr, Vorstandsvorsitzender der RLB Tirol und Sprecher der RaiffeisenBankengruppe Tirol (li), überreichte gemeinsam mit Christine Hofer, Geschäftsführerin der Raiffeisen Werbung Tirol (re), die ersten drei #beeraiffeisenAWARDs an die Preisträger Stefan Stoll, Direktor der Allgemeinen Sonderschule Wipptal, Maria Schmidt aus Going und Michael Kugler von Carisma.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

it Blick auf die Förderung der Ökologie haben die Tiroler Raiffeisenbanken im Jahr 2021 erstmals den #beeraiffeisenAWARD verliehen. Ausgezeichnet wurden Projekte, die in Tirol in besonders engagierter und fundierter Weise die Artenvielfalt fördern. Als Gewinner aus 58 Einreichungen in den Kategorien Privatperson, Bildungsinstitution sowie Unternehmen & Kommunen gingen die Projekte „Sonnenschlössl“, „Dein NachbarLohbach“ und „Going Artenreich“ hervor. Sie freuten sich über Preisgeld und handgefertigte Nisthilfen mit Platz für je 1.000 Wildbienen. Auch in diesem Jahr ist der Award wieder ausgeschrieben. Einreichungen können ab dem 1. April 2022 gemacht werden. Jede und jeder Einzelne ist dabei angesprochen, wertvollen Lebensraum zu erhalten und zu verbessern und damit ein „bienen- und insektenfreundlicheres“ Klima zu schaffen, wie etwa durch kleine Wildblumen-Jausenstationen am Balkon oder am Fensterbrett, das Anlegen von Blühstreifen oder die Gestaltung von natur­ nahen Gärten.

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T O P.T I R O L

Zukunft gestalten

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Mit dem RAIQA in der Adamgasse in Innsbruck und dem Markthaus in Telfs werden zukunftsweisende Projekte für die ganze Region umgesetzt.

Raiffeisen-tirol.at Raiffeisen-tirol.at/karriere beeraiffeisen.at dasraiqa.tirol

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

ur auf Abruf bereitstehen? Nur dann handeln, wenn man dazu aufgefordert wird? Das ist gegen die Philosophie von Raiffeisen, in der Zukunft mit Ideen, Kompetenz und Weitblick gestaltet wird. Mit dem RAIQA in Innsbruck und dem Markthaus in Telfs werden aktuell zukunftsweisende Projekte von Raiffeisen in der Region umgesetzt. Es entstehen nicht nur Banken, sondern innovative Begegnungsräume. Banken, die zugleich etwa Hotel, Art-Space und Eventlocation sind, einen Co-Working-Space haben, Shops und Gastronomie beherbergen. Bei beiden Projekten wird nicht nur durch die vielfältige Nutzbarkeit der Gebäude gesellschaftlich nachhaltig gedacht, sondern auch in vielen anderen Bereichen. Beim Bau des Markthauses kommen beispielsweise vorwiegend ökologische Rohstoffe zum Einsatz. Im RAIQA hat Nachhaltigkeit im vergangenen Jahr schon beim Rückbau begonnen, wie das Social-Urban-Mining-Projekt deutlich zeigt. Es wurde damit Pionierarbeit für Westösterreich geleistet und ein CO2-Äquivalent von 141,9 t eingespart. Das entspricht dem Ausstoß eines Kleinwagens auf der Autobahn über eine Wegstrecke von 830.000 Kilometern, also rund 20-mal der Länge des Äquators.


© SINGLE USE SUPPORT

T O P.T I R O L

Rocking the pharma industry since 2016

Smells like team spirit Single Use Support rockt die Pharmaindustrie mit ihren Innovationen und sucht nach neuen Teammitgliedern – in Kufstein und Hall in Tirol.

steigerte sich dieser im Jahr 2020 auf ca. 50 Mio. Euro und im Jahr 2021 auf über 130 Mio. Euro. Der kometenhafte Aufstieg ist unter anderem dem Erhalt des dynamischen Start-up-Spirits im Team zu verdanken. Neben direkter Kommunikation und flachen Hierarchien erfordert er auch weitere Unterstützung durch talentierte MitarbeiterInnen. „Wir suchen motivierte Menschen, die Flexibilität und Offenheit mitbringen, sowie neue Ideen, um unser Wachstum weiter voranzutreiben“, erklärt Philipp Hribar, Director of Finance und Administration.

Rasantes Wachstum Seit 2016 verfolgt das Tiroler Unternehmen das Ziel, mit seinen innovativen Produktlösungen zu einer schnelleren und sicheren medizinischen Versorgung beizutragen. Schloss man 2019 mit knapp 3 Mio. Euro Jahresumsatz ab, so

Platz für neue Mitarbeiter Zunehmende Aufträge und eine stark wachsende Anzahl an MitarbeiterInnen fordern Platz. Single Use Support erweitert deshalb seinen Hauptsitz in Kufstein mit dem Bau eines dreistöckigen Büro- und Produktionsgebäudes und

hat vor kurzem einen weiteren Standort mit über 6.000 m2 in Hall in Tirol eröffnet. „Wir suchen MitarbeiterInnen vom Einkauf über das Projektmanagement bis hin zur Produktentwicklung und Produktion – bei uns ist für jeden etwas dabei“, führt Philipp weiter aus. Benefits für alle MitarbeiterInnen, wie Massagen oder Fitness-Angebote, machen das junge Unternehmen zu einem attraktiven Arbeitgeber für ganz Tirol.

Single Use Support GmbH Endach 36, 6330 Kufstein Tel.: 0664/54 58 201 E-Mail: jobs@susupport.com www.susupport.com

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

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usammen mit ihrem Team aus mittlerweile über 140 MitarbeiterInnen revolutioniert Single Use Support bisherige Prozesslösungen in der Biopharma-Industrie. Sowohl sterile Verbrauchsmaterialien als auch Anlagen zum Abfüllen, Frieren und Transportieren wertvoller Flüssigmedizin werden in den Standorten Kufstein und Hall in Tirol für zahlreiche globale Biopharma-Unternehmen produziert. Bei der Herstellung von Covid-19-Impfstoffen, aber auch zukunftsweisenden Zell- und Gentherapien wird auf die Technologien aus Österreich zurück­gegriffen.

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Wissenschaft wird Wirtschaft H O C H S C H U L- S P I N - O F F S

Universitäten und Hochschulen sind nicht nur ein Ort von Theorie und Hypothesen, sondern auch Brutstätte innovativer, erfolgreicher Unternehmen, die man im Auge behalten sollte – auch in Tirol. T E X T: D A N I E L F E I C H T N E R , H A R I S K O V A C E V I C

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H O C H S C H U L- S P I N - O F F S

alpS

KENNZAHL:

Seit der Gründung konnte alpS bereits mehr als 150 Projekte erfolgreich umsetzen.

Care by light BEREICH: Technologie/Hygiene GEGRÜNDET: 2020 GRÜNDER: • Planlicht • MCI • Uni Innsbruck

SCHNELL & RÜCKSTANDSLOS:

Mit der Technologie von Care by Light genügen je nach Größe in der Regel 30 Sekunden bis 2 Minuten Bestrahlung mit UVC-Licht, um eine Oberfläche zu desinfizieren.

Experience Fellow BEREICH: Kommunikation GEGRÜNDET: 2013 MITARBEITER: 22 GRÜNDER: • Marc Stickdorn • Jakob Schneider KENNZAHL:

„This ist service design thinking“ – mehr als 80.000-mal verkauft und in sieben Sprachen übersetzt. Von den Autoren dieses BusinessBestsellers stammt auch die Idee für Experience Fellow. 72

Als international tätiges Ingenieurs- und Beratungsunternehmen steht alpS seit mittlerweile 15 Jahren Betrieben ebenso wie Kommunen und Ländern dabei zur Seite, Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu planen und umzusetzen. Dabei bietet alpS vom betrieblichen Nachhaltigkeitsmanagement und der Ressourcennutzung über Risikomanagement bis hin zu Anpassungsstrategien alles, um durch den Klimawandel verursachte Risiken zu minimieren und entstandene Chancen zu nutzen.

Hervorgegangen aus einer Kooperation von MCI und Planlicht hat sich dieses Spin-off zur Aufgabe gemacht, Ober­ flächen von Bakterien, Pilzen und Keimen zu befreien – und zwar mittels UV-C-Licht. Mit dieser Technologie kann Care by Light zum Beispiel im medizinischen Bereich schnell und effiziente Desinfektion und Sterilisa­tion bieten – ganz ohne den Einsatz von Chemika­lien und ohne Abfallprodukte.

Ob der Kunde ein Produkt oder eine Dienstleistung für gut, nicht so gut oder verbesserungswürdig befunden hat, bleibt oftmals sein Geheimnis. Nicht bei Kunden von diesem Innsbrucker Start-up. Detailliertes Feedback ist für Banken, Versicherungen und Telekomanbieter weltweit von größter Bedeutung, aber auch für Behörden – selbst die australische Regierung nimmt den Service in Anspruch.

© SHUTTERSTOCK.COM, HOLOLIGHT

BEREICH: Umwelt/Consulting GEGRÜNDET: 2002 MITARBEITER: 10 GRÜNDER: • alpS kompetenzzentrum Tirol • Universität Innsbruck • Tiroler Zukunftsstiftung


H O C H S C H U L- S P I N - O F F S

Holo-Light BEREICH: IT GEGRÜNDET: 2015 MITARBEITER: ca. 50 GRÜNDER: • Florian Haspinger • Susanne Haspinger • Luis Bollinger • Alexander Werlberger • Michael Oberlechner KENNZAHL:

In seinen ersten beiden Investment-Runden hat Holo-Light insgesamt 5,5 Millionen Euro von Investoren erhalten.

Dem Innsbrucker Start-up HoloLight ist es gelungen, die Poten­ ziale von XR-Extended reality, in der Virtuelles mit Realem verbunden wird, voll auszuschöpfen. Unter anderem erlaubt die Technologie die gemeinsame Bearbeitung virtueller Werkstücke – selbst von unterschiedlichen Lokationen aus. Damit ist Holo-Light seit der Gründung 2015 zum globalen Player geworden.

hydro-IT BEREICH: IT/Umwelt GEGRÜNDET: 2007 GRÜNDER: • Heiko Kinzel • Wolfgang Rauch

GUT ZU WISSEN:

Hydro-IT ist am Abwassermoni­ toring zur Beobachtung der Covidpandemie beteiligt. Bun­des­­weit werden dabei rund 120 Kläranlagen mit Schulstandorten ebenso wie die 24 größten Kläranlagen Österreichs beprobt.

Moderne IT-Lösungen rund um die Themen Siedlungswasserwirtschaft und Geothermie bietet hydro-IT. Neben vorgefertigter Datenbanken- und Berechnungssoftware entwickelt das Spin-off zudem maßgeschneiderte Software-Pakete für spezifische Projekte.

JE T Z T

A BONNIE

top.tirol insights ist der wöchentliche Newsletter des Wirtschaftsmagazin top.tirol, der Sie jeden Freitag mit aktuellen Analysen, spannenden Hintergrundinformationen und den neusten Meldungen aus der Tiroler Wirtschaft versorgt. www.top.tirol/newsletter

REN!


H O C H S C H U L- S P I N - O F F S

incremental3D BEREICH: Bautechnologie/Architektur GEGRÜNDET: 2017 MITARBEITER: 6 GRÜNDER: • Georg Grasser • Lukas Härtenberger • Johannes Megens

GUT ZU WISSEN:

2021 entwickelte Incremental3D gemeinsam mit dem Wiener Designer Philipp Aduatz eine eigene Kollektion 3D-gedruckter Betonmöbel.

Ionoxess BEREICH: BIOTECHNOLOGIE GEGRÜNDET: 2012 GRÜNDER: • Marco Rupprich • Thomas Obholzer

GUT ZU WISSEN:

Ionoxess Plama-Growth wurde 2018 mit dem Tiroler Innovationspreis ausgezeichnet.

Mit Beton in organischen Formen, wie es bislang kaum möglich war – und das kostengünstiger und schneller als mit herkömmlichen Methoden –, befasst sich incremental3D. Der Schlüssel dazu ist additive Fertigung oder, einfacher gesagt, 3D-Druck. Anstatt Formen zu fertigen und sie dann mit dem Werkstoff auszugießen, wird er Schicht für Schicht mit einer Düse in genau den Formen aufgebracht, die das Design vorsieht. Das Resultat sind geschwungene, gebogene Bauteile, die sonst nur mit großem Aufwand herstellbar wären – wenn überhaupt.

Der Tätigkeitsbereich dieses 2012 gründeten Hochschul-Spinoffs mutet sehr futuristisch an: Ionoxess entwickelt Wasseraufbereitungsverfahren auf Basis von Plasmatechnologie. Mit dem von ihnen entwickelten Plama-Growth kann beispielsweise das Pflanzenwachstum ohne Beisetzung von nichtorganischem Dünger um bis zu 60 Prozent beschleunigt werden, zuzüglich stärkerer Resistenz gegen Trockenheit oder Feuchtigkeit sowie Pilzbildung oder Bakterienwuchs.

BEREICH: IT GEGRÜNDET: 2007 MITARBEITER: 3 GRÜNDER: • Johann Stötter • Joachim Lindenberger • Top Admin GmbH

GUT ZU WISSEN:

Laserdata stellt seine Daten zur Berechnung des Solarpotenzials Gemeinden, Städten und Regionen zur energiewirtschaftlichen Entwicklung zur Verfügung. 74

Laserdata hat sich auf die Verarbeitung von Vermessungsdaten spezialisiert. Das Spin-off der Universität Innsbruck entwickelt Software, mit der sich unter anderem die Sonnenbestrahlung von Gebäudefassaden und Dächern auch für ganze Gemeinden berechnen lässt. Das macht es beispielsweise möglich, den Schattenwurf von Bepflanzungen zu simulieren und entsprechende Maßnahmen besser zu planen oder auch das Potenzial von Solaranlagen auf Gebäuden zu erheben.

© SHUTTERSTOCK.COM, MONIKA CICHOŃ, NAARO, GÜNTHER EGGER

Laserdata


H O C H S C H U L- S P I N - O F F S

Parity QC BEREICH: IT/Quantencomputing GEGRÜNDET: 2019 MITARBEITER: 15 GRÜNDER: • Wolfgang Lechner • Magdalena Hauser

INTERESSANT:

Mit 263 Absätzen war das 2015 eingereichte Patent, auf dem die Technologie von Paritiy-QC fußt, die längste Patentschrift, die von der Universität Innsbruck eingereicht wurde.

Sinsoma BEREICH: Medizin/Molekularbiologie GEGRÜNDET: 2018 MITARBEITER: ca. 50 GRÜNDER: • Michael Traugott • Daniela Sint • Corinna Wallungen • Thomas Traugott • Uni Innsbruck INTERESSANT:

Konnte als erste Firma tierschonende Nahrungsanalyse von Blau- und Finnwalen aus Wasserund Kotproben durchführen.

Syncraft BEREICH: Umwelttechnologie GEGRÜNDET: 2009 MITARBEITER: 30 GRÜNDER: • Marcel Huber • Jan Krueger • Georg Kreuther • MCI GUT ZU WISSEN:

Stellt in Zusam­men­arbeit mit der Carstorcon Technology GmbH Klimabeton her – einen Baustoff, der klimapositiv wirkt, also mehr CO2 speichert als bei seiner Herstellung erzeugt wird.

Gegründet von Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser, hat Parity QC eine eigene Architektur für Quantencomputer und die dazugehörigen Algorithmen entwickelt. Aufbauend auf diesen „Blaupausen für Quantencomputing-Chips“, die bereits von mehreren Hardwareherstellern weltweit produziert werden, stammt auch Parity OS, ein eigenes, plattformunabhängiges Betriebssystem für Quantencomputer von Parity QC. Das macht das Innsbrucker Spin-off nach eigenen Angaben zum ersten Quanten-ArchitekturUnternehmen weltweit. Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser

Sinsoma bietet einen breitgefächerten Werkzeugkasten an molekularbiologischen Methoden, die vor allem in der Umweltanalyse oder auch beim Nachweis von Krankheits­ erregern wie Covid zum Einsatz kommen. Mit den hochsensiblen Techniken können unter anderem Erbgutspuren in Gewässern identifiziert werden. Damit ist es möglich, beispielsweise im Rahmen von Umweltschutzgutachten Arten in Biotopen nachzuweisen, ohne dass sie jemals direkt gesichtet worden sind.

Im Mittelpunkt dieses MCI-Spin-offs stehen selbstentwickelte Holzkraftwerke. Dem Unternehmen mit Sitz in Schwaz gelingt es damit unter anderem, ressourcenschonende und nachhaltige Bioenergie zu erzeugen – indem es aus Waldrestholz klima­ positive Energie­ pro­dukte und -dienstleistungen herstellt.

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H O C H S C H U L- S P I N - O F F S

UriSalt BEREICH: Medizin/Life Science GEGRÜNDET: 2018 MITARBEITER: 7 GRÜNDER: • Pinar Kilickiran • Gerda Fuhrmann • Peter Heinz-Erian

UNSCHLAGBAR:

Das Resultat erhält man mit dem UriSalt-Testverfahren in weniger als einer Minute.

Onlim BEREICH: IT GEGRÜNDET: 2012 MITARBEITER: 40 GRÜNDER: • Alexander Wahler • Ioan Toma • Corneliu Stanciu • Dieter Fensel • Uni Innsbruck ENTLASTUNG:

Laut Onlim lassen sich 80 Prozent der Kundenanfragen bei großen Unternehmen automatisiert lösen.

Ein ausbalancierter Elektrolythaushalt ist enorm wichtig für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Bislang konnten Elektrolyte nur über Blutproben bestimmt werden. Das ist ein zeit- und kostenaufwendiger Vorgang. Mit dem von UriSalt entwickelten Testgerät erfolgt der Nachweis im Harn, ohne dass ein Labor benötigt wird. Dank der sofort vorliegenden Resultate ist es zudem deutlich schneller möglich, zu reagieren. Das birgt großes Potenzial sowohl im Bereich der Pflege als auch für Amateursportler und andere.

Auf künstliche Intelligenz statt menschliche Arbeitskraft setzt Onlim. Bis zu 80 Prozent aller Kundenanfragen könnten sich laut dem Spin-off automatisch abwickeln lassen. Dazu hat Onlim eine eigene KI und eine dazugehörige Konversations-Datenbank entwickelt, die via Chatbots direkt in Webseiten eingebunden werden kann. Dort kann das System eine Vielzahl einfacher Kundenanfragen direkt und automatisiert beantworten und so seine menschlichen Kollegen entlasten.

BEREICH: Meetings/Tagungen GEGRÜNDET: 2020 MITARBEITER: 3 GRÜNDER: • TVB Ötztal • Gemeinde Sölden • Universität Innsbruck

TREFFPUNKT:

Das Kongress- und Veranstaltungszentrum bietet Platz für bis zu 500 Leute. 76

In Sölden wurde mit dem Gurgl Carat ein Kongress- und Veranstaltungszentrum entwickelt, das sich mit modernster Meeting-Technologie und ungewöhnlicher Architektur an Wissenschaftler, Manager und Kulturinteressierte richtet. In dem, einem geschliffenen Diamanten nachempfundenen, Gebäude findet sich umgeben von der Ötztaler Bergwelt Raum für Veranstaltungen aller Art.

© SHUTTERSTOCK.COM, MONIKA CICHOŃ

Gurgl Carat


Panorama: Tirol Werbung_Rathmayr Michael; Adobe Stock;

Digitale Bildungsplattform für berufsorientierte Weiterbildung zum Thema Digitalisierung

Was weißt DU schon? Und was solltest du noch wissen? Finde mit der DiBi heraus, welche digitalen Fähigkeiten du wirklich hast, welche du für deinen (nächsten) Job noch brauchen könntest – und wer dir in Tirol die passenden Fortbildungen und Förderungen bietet.

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T O P.T I R O L

Gestalten Sie mit hollu die Zukunft der Hygiene! Das Tiroler Familienunternehmen gestaltet seinen Standort in Zirl neu und sucht Verstärkung für das #teamhollu. Lust auf einen modernen Arbeitsplatz im Grünen?

Photovoltaik für 100 % Ökostrom, eine E-Tankstelle für die neue E-Flotte, ein eigener Naturerholungspark und hochmoderne Produktions- und Logistikgebäude entstehen am hollu Standort in Zirl. Folgen Sie dem teamhollu auf Social Media!

© HOLLU

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Nachhaltig denken und handeln Der Arbeitsalltag der über 400 hollu Mitarbeiter*innen basiert auf den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten

Nationen – den Sustainable Development Goals, kurz SDGs. Beispielsweise wird in der hauseigenen Forschung und Entwicklung an umweltfreundlichen Rezepturen getüftelt, um die ökologische Produktlinie hollueco konsequent zu erweitern. „Wir möchten dazu beitragen, dass unser schöner Planet auch für die nächsten Generationen lebenswert bleibt“, betont Geschäftsführer Simon Meinschad. Hygiene zum Wohlfühlen Bei hollu steht der Mensch im Mittelpunkt: die rund 18.400 hollu Kund*innen, die regionalen Partner*innen und natür­ lich die eigenen Mitarbeiter*innen. Mit attraktiven Arbeitsbedingungen und Benefits, sportlichen Highlights, gemeinsamen Grillfesten, vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten und der betrieblichen Gesundheitsvorsorge holluvital stärkt der Hygienespezialist das allgemeine Wohlbefinden im Unter­ nehmen.

Bewerben Sie sich! Wenn Sie gemeinsam mit dem #teamhollu die Hygiene- und Reinigungslösungen von morgen gestalten wollen, dann bewerben Sie sich! Aktuell sucht das Familienunternehmen motivierte Teamplayer für die verschiedensten Bereiche, wie zum Beispiel im Einkauf, Produktmanagement, Kundendienst, Vertrieb, in der Grafik und in der Produktion, sowie wissenshungrige Lehrlinge in derzeit 7 Lehrberufen! Alle offenen Stellen finden Sie auf www.hollu.com/karriere!

hollu Systemhygiene GmbH hollu Campus 1, 6170 Zirl Tel.: 00800/52800 900 www.hollu.com

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

A

m hollu Campus entsteht ein hochmodernes Produktionsund Logistikgebäude mit Naturerholungspark vor der Tür. Die 4.000 m 2 große Photovoltaikanlage am Dach des neuen Hochregallagers produziert bald 100 % eigenen Ökostrom, der auch die E-Tankstelle speist. So bereitet sich hollu auf die E-Zukunft vor, denn das Unternehmen stellt seine PKW-Flotte auf Elektromobilität um. Im nächsten Schritt folgt die Erweiterung der Produktion mit einem einzigartigen Energiekonzept. Mit diesen und weiteren Maßnahmen kommt der Tiroler Hygienespezialist seinem großen Ziel – der CO2-Neutralität bis 2025 – immer näher. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens.


ERFOLGS­ GESCHICHTEN

Eine Krise jagt die andere. Doch egal ob Pandemie, Lieferengpässe, steigende Rohstoffpreise oder Inflation: Wer sich geschickt zu positionieren weiß, Innovation mit unternehmerischem Denken und Handeln verbindet und sich nicht unterkriegen lässt, kann sich gerade in schwierigen Zeiten hervortun. Das beweisen auch diesmal wieder Unternehmen in ganz Tirol – vom Eis- und Solartechnikspezialisten bis hin zur Biometzgerei.

AST BIO-METZGEREI JUFFINGER FELDER GROUP ME TA S Y S SCHÜLERHILFE TSCHENET TÜV

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© MIHAI STETCU/LIMEX IMAGES

E R F O L G S­G E S C H I C H T E : A S T

AST-Montageteam in Yokohama, Japan

Meilensteine AST Firmengeschichte 1985: Gründung der AST Wasser und Sonnen­technik GmbH am 30.10.1985 1992: Entwicklung der AST Eisbox

1997: Übernahme durch die Elektrizitätswerke Reutte AG 2001: Herstellung von Eisbahnen für die Redbull-Crashed-Ice-Serie 2010: Bau der Eisbahn des Eröffnungsspiels der Eishockey-A-WM in der Veltins-Arena 2018: Eisbahnen für

die Eishockey-A-WM in Dänemark

2021: Ausstattung der Steppe Arena in Ulaanbaatar

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TIROLER TECHNOLOGIEFÜHRER Die Produkte von AST machen Menschen glücklich, auch wenn die wenigsten wissen, dass sie die unvergesslichen Momente am Eis oder im wohltemperierten Nass den Innovationen und Technologien des Außerferner Hidden Champions verdanken.

A

ST produziert Glücksgefühle, indirekt zumindest, denn das Unternehmen ist einer der weltweit wichtigsten Player beim Bau, der Renovierung und der Vermietung von Eisbahnen und der dazugehörigen Infrastruktur. Möglich macht das die innovative Technik, die AST in den letzten 35 Jahren entwickelt hat und die die Produkte der Tiroler Firma in der ganzen Welt bekannt und begehrt gemacht hat. Nicht nur, dass Welt- und Europameisterschaften im Eishockey, Eiskunstlauf, Curling und Eisstockschießen auf Eis von AST ausgetragen werden, auch viele beliebte innenstädtische Eisbahnen werden von AST konzipiert und aufgebaut. „Wir machen die Welt ein bisschen besser, indem wir Bewegungs-

räume schaffen, in denen Menschen ihre Sorgen und den Alltag vergessen können“, erklärt AST-Marketingleiter Claus Alber mit einem Lächeln.

MULTIPLIKATION EINER TECHNOLOGIE

Begonnen hat AST aber eigentlich mit einem Produkt für die warmen Jahreszeiten – Ende der 1980er entwickelte das Unternehmen Solaranlagen für kommunale Schwimmbäder. „In Zeiten, in denen Energiekosten niemandem Kopfzerbrechen bereiteten, musste viel Überzeugungsarbeit für eine nachhaltigere Lösung geleistet werden“, erläutert Peter Hirvell, AST-Geschäftsführer. Heute bereiten AST Solaranlagen Warmwasser für Schwimmbäder in über 550 Gemein-


„Wir haben eine positive Klimabilanz und können unser Wissen in der Klimatechnik dafür ein­ setzen, dass auch andere Betriebe ihre Klimaziele erreichen.“

© AXEL SPRINGER, ANDREAS LANGREITER FOR GLOBAL-NEWSROOM

E R F O L G S­G E S C H I C H T E : A S T

PETER HIRVELL, A ST GESCHÄF TSFÜHRER

Beim Eröffnungsspiel der Eishockey-A-WM 2010 auf Schalke verfolgten mehr als 75.000 Zuschauer gebannt, was sich auf der von AST gebauten Eisbahn abspielt.

IN DER NISCHE GANZ GROSS

Mit der AST Kühltechnologie, die mit speziellen Schlauchsystemen aus Hochleistungsgummi arbeitet, können Eisbahnen in jeglicher Form und sogar mit steilem Gefälle konstruiert werden. Ein weiterer Vorteil: Sie lässt sich einfach transportieren und an fast jedem Ort aufbauen, was auch Einsätze in Stadtund Einkaufszentren erlaubt – ein Markt, in dem AST in den letzten Jahren stark gewachsen ist. Auch im Marktsegment der festverbauten Eisbahnen gehört das Tiroler Unternehmen zu den ganz Großen. Ne-

ben internationalen Sportgroßveranstaltungen arbeitet AST mit Stadionbetreibern und Sportligen in Europa, Asien und mittlerweile auch den Vereinigten Staaten zusammen. In der gerade eröffneten Steppe Arena in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar wird auf Eis aus Tirol Schlittschuh gelaufen und Eishockey gespielt. „Aufgrund von Covid­ beschränkungen mussten wir fast das ganze Projekt remote, über Videokonferenzen, steuern. Eine besondere Herausforderung, die unser Team aber hervorragend gemeistert hat“, erinnert sich Alber stolz.

EXPANSION IN DIE INDUSTRIE

AST liefert neben Kältetechnologie auch Maschinen für die Eispflege und eine Reihe von unterschiedlichen Bandensystemen, wie die im Profieishockey besonders beliebten Kraftabbauenden Banden, die die Verletzungsgefahr beim Aufprall stark reduzieren. In den nächsten Jahren plant die Geschäftsführung die Expansion in einen weiteren vielversprechenden Nischenmarkt: die nachhaltige Warmwasseraufbereitung für Industriebetriebe in

Entwicklungs- und Schwellenländern. Gerbereien, Molkereien und Brauereien in Süd- und Lateinamerika heizen ihr Wasser oft mit fossiler Energie, eine Umstellung auf thermische Solarabsorger-Anlagen von AST könnte in diesen Regionen Tausende Tonnen an CO2 einsparen, wie Peter Hirvell erläutert: „Bei AST hat Nachhaltigkeit einen sehr hohen Stellenwert. Wir haben selbst eine positive Klimabilanz und können unser Wissen in der Klimatechnik dafür einsetzen, dass auch andere Betriebe ihre Klimaziele erreichen.“

Größte Herausforderung: Fachkräftemangel Verschärft von der etwas abgeschiedenen Lage im Außerfern kämpft auch AST damit, neue Mitarbeiter für sein international agierendes Team zu finden. Derzeit sucht der Klimatechnik­ spezialist in allen Bereichen, von der Logistik und Montage bis hin zur Forschung und Entwicklung, neue Teammitglieder. Wer die Welt und spannende Technologien entdecken möchte, sollte sich einen Umzug ins Reuttener Becken überlegen.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

den in neun Ländern auf. Die Wärmetechnologie von AST kommt auch bei der Beheizung von Kunstrasenplätzen zum Einsatz und erlaubt es Profiteams, wie etwa dem des FC Bayern München, auch im Winter auf schneefreien Plätzen zu trainieren. Ausgehend von der Expertise, die sich die Ingenieure bei der Entwicklung von Solaranlagen aufgebaut hatten, entwickelten sie 1992 die AST Eisbox, mit der die Globalisierung des Unternehmens aus der Gemeinde Höfen begann.

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E R F O L G S­G E S C H I C H T E : B I O - M E T Z G E R E I J U F F I N G E R

GENUSS MIT GUTEM GEWISSEN Fleisch als Lebensmittel sieht sich zunehmend Kritik gegenüber. Dumpingpreise, vernachlässigtes Tierwohl und mehr haben den Argwohn kritischer Konsumenten geweckt. Doch dass es auch anders geht, beweist die Bio-Metzgerei Juffinger seit 25 Jahren.

A

ls mein Vater in den 1980er-Jahren die Entscheidung getroffen hat, seine Landwirtschaft auf Bioproduktion umzustellen, war er einer von sehr wenigen, die diese Notwendigkeit so früh schon erkannt haben“, erzählt Anton Juffinger. Bereits damals sah er sich harter Konkurrenz von Billiganbietern in Super­ märkten gegenüber. Doch das kritische Denken bei Konsumenten, nicht zuletzt befeuert durch BSE und Vogelgrippe, aber auch durch das zunehmende Bewusstsein rund um das Thema Tierwohl, half dem Landwirt, sich zu etablieren.

NACHHALTIG GEWACHSEN

Das positive Feedback ließ nicht lange auf sich warten. „Heute können wir, 25 Jahre später, mit mehr als 50 Mitarbeitern über 300 Fleisch- und Wurstprodukte in bester Bioqualität bieten“, meint Juffinger, der mit dem Biogedanken seines Vaters aufgewachsen ist und dessen Pionier­arbeit fortsetzt. „Unsere Erzeugnisse finden nicht nur bei den Endkonsumenten, sondern auch in der gehobenen Gastronomie und Hotellerie regen Absatz. Und inzwischen werden sie nicht nur in Österreich, sondern auch in mehr als 6.000 Geschäften in Deutschland angeboten.“ 82

„Der Handel und die immer kritischer den­ kenden Konsumenten haben uns geholfen, die Pandemiefolgen zu kompensieren.“ ANTON JUFFINGER, GESCHÄF TSFÜHRER BIO-METZGEREI JUFFINGER

DER KRISE ZUM TROTZ

Diese breite Aufstellung hat der größten Biometzgerei Westösterreichs auch in den vergangenen beiden Jahren geholfen. „Natürlich haben wir den Rückgang bei der Nachfrage von Hotels und Restaurants während der Pandemie gespürt“, berichtet Juffinger. „Aber der Handel und die immer kritischer denkenden Konsumenten haben uns geholfen, das zu kompensieren.“ Denn das Bio-„Versprechen“ ist deutlich mehr als das. Zum einen garantieren die EU-Vorgaben, dass Bioprodukte nicht nur qualitativ hochwertig sein, sondern auch ethischen Richtlinien entsprechen

müssen. Zum anderen geht die BioMetzgerei, die nach BIO-Austria- und Biokreis-Standard arbeitet, noch mehrere Schritte weiter.

MEHR ALS BIO

„Wir vereinen alle Produktionsschritte – von der Schlachtung über die Ver­ arbeitung bis zum Vertrieb – unter einem Dach“, erklärt der Geschäftsführer. Dabei stammt das Fleisch ausschließlich von kleinstrukturierten Biobauern aus der Alpenregion, die ihren Tieren mindestens 200 Tage Auslauf pro Jahr bieten. Das gibt diesen Zeit, artgerecht zu leben und zu wachsen. So garantiert der Tiroler Familienbetrieb das Tierwohl ebenso wie die Unterstützung heimischer, bioorientierter Kleinunternehmer und hält zudem Transportwege so kurz wie möglich. Darin sieht Anton Juffinger nicht nur einen moralischen Imperativ, sondern auch ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell: „Das Bewusstsein ist vor allem in den vergangenen Jahren enorm gewachsen – zum Glück. Gerade junge Konsumenten und Konsumentinnen legen verstärkt Wert auf die Qualität und die Herkunft von Fleisch“, ist er sich sicher. „Das gibt uns Recht und zeigt, dass Produkte zu bieten, die mit gutem Gewissen genossen werden können, der richtige Weg ist.“


© BIO-METZGEREI JUFFINGER

E R F O L G S­G E S C H I C H T E : B I O - M E T Z G E R E I J U F F I N G E R

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JUFFINGER IN ZAHLEN

12 50 72 %

2 Das von ihnen angebotene Fleisch stammt ausschließlich von kleinstrukturierten Biobauern aus der Alpenregion. 3 Juffinger vereint dabei alle Produktions-

schritte von der Schlachtung über die Verarbeitung bis zum Vertrieb unter einem Dach.

MITARBEITER

EXPORTQUOTE

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

1 Anton und Helga Juffinger betreiben die größte Biometzgerei Westösterreichs.

MIO. EURO UMSATZ

Eigenversorgung durch Photovoltaik und Blockkraftheizwerk von 65 KWh ohne Wärmerückgewinnung 83


E R F O L G S­G E S C H I C H T E : F E L D E R G R O U P

EIN SYMBOL FÜR DEN WANDEL

ZUKUNFTS­ PROJEKT HAWILA Das Steuer in Händen der Zukunft entgegen. Ein Motto, das zwei Visionsträger miteinander verbindet: die Hawila – ein Segelschiff, das den Seetransport revolutionieren soll – und die Felder Group – ein führendes Technologie­ unternehmen im Maschinenbau.

M „Es geht nur gemeinsam. Aber das ist sehr bestärkend.“ GEORGE WEIR, MITBEGRÜNDER DE S HAWIL A-PROJEK TE S

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it vereinten Kräften wurde Großartiges vollbracht und ein Zukunftsprojekt umgesetzt. Im April 2021 wurde ein Schiff zu Wasser gelassen, das eine lange Geschichte besitzt und nun nach einem aufwendigen Renovierungsprozess einer noch bewegteren Zukunft entgegensegeln soll. Das Schiff war zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht fertig, aber wassertauglich und schon bereit für große Taten. Die Mission der Hawila ist es, Küstengemeinden zu vernetzen und Brücken zu schlagen. Eine Vision von einer innovativen Kombination aus CO2-freiem Seetransport und einer Plattform für kulturellen Austausch und Bildung an Bord eines 86 Jahre alten Segelschiffes. Romed Bucher, Zimmerer und Schiffscrew-Member des Hawila-Projektes, ist gebürtiger Tiroler und mittlerweile ambitionierter Schiffsbauer mit Nachhaltigkeitssinn. Im Zuge der Renovierungs-

Die Hawila: ein Schiff mit reicher Geschichte und vielversprechender Zukunft

arbeiten nahm er Kontakt zu seinem Jugendfreund Hansjörg Felder auf, um ihn zu fragen, ob er denn immer noch mit Holzbearbeitung zu tun hat. Das klare „Ja“ des Geschäftsführers der Felder Group war der Startschuss für eine nachhaltige Unterstützung des Projektes. Romed Bucher berichtet in einer persönlichen Notiz an Hansjörg Felder: „Du hast mit den Maschinen einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass wir unseren Zeitplan einhalten konnten. So haben wir beispielsweise bis jetzt in etwas weniger als einer Woche Arbeitszeit rund 2.500 Holznägel und über 5.000 Keile produziert. Ohne deine Maschinen würden wir wohl immer noch daran herumwerkeln!“

FELDER GROUP ALS STARKER PARTNER

Die Felder Group freut sich sehr, Teil dies Projektes zu sein und die Welt vom Wasser aus ein stückweit zugunsten der


E R F O L G S­G E S C H I C H T E : F E L D E R G R O U P © FELDER GROUP

FELDER GROUP 800

Mitarbeiter:innen (Zentrale), 1.500 Botschafter:innen global

Erfahren Sie mehr übe r da s Hawila-Pro jek t: w w w.haw ila­projec t.o rg

120 Patent- und

Markenrechte weltweit jährlich rund 20 ProduktNeuentwicklungen und Markteinführungen über 270 Verkaufsund Servicestützpunkte weltweit

ROMED ZIMMERER, S C H I F F S C R E W -­M E M B E R , ZUM CEO DER FELDER GROUP

Nachhaltigkeit verändern zu können. Denn auch die Felder Group als Unternehmen kann im übertragenen Sinne als „Schiff“ betrachtet werden, das gekonnt gesteuert werden muss, um es erfolgreich ans Ziel zu bringen. Angetrieben wird das Unternehmen von der internationalen und fachlichen Vielfalt, die in der Felder Group tagtäglich gelebt wird. Die Felder Group ist in 80 Ländern mit 16 Sprachen vertreten und trägt ihre Visionen und Lösungen somit in jede Ecke der Welt. Bewerber:innen können in verschiedensten Domänen ihr berufliches Zuhause finden: Von CNC-Dreher:innen über Vertriebsmitarbeiter:innen bis hin

VISIONEN, DIE VERBINDEN

Doch auch abseits der Ressourcenschonung können sich die Errungenschaften der Felder Group sehen lassen: Mit mehr als 120 Patent- und Markenrechten weltweit, einer Modellpalette von über 180 Maschinen und rund 20 Produktneuentwicklungen und Markteinführungen jährlich zählt das Unternehmen zu den führenden Technologieunternehmen im Maschinenbau. Die Hawila ist ein Zukunftsprojekt, das dazu anregt, bestehende Strukturen neu zu denken. Und genau dieser Ansatz ist es, der die Felder Group und die Hawila zusammengeführt hat: der Wunsch nach Wandel. Denn die Ziele des Nachhaltigkeitsprojektes und der Drang, etwas zu bewegen und die Welt aus einem anderen Blickwinkel wahrzunehmen – all dies sind auch die Visionen der Felder Group.

Mit vereinten Kräften wurde eine revolutionäre Idee zur Realität. ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

„Ohne deine Maschinen würden wir wohl immer noch daran herumwerkeln!“

zu Software Developer:innen kann hier jede:r die eigenen Kompetenzen und Leidenschaften einbringen und sich dabei individuell weiterentwickeln. Wie jedes Schiff braucht auch ein Unternehmen Ziele, die es anzusteuern und zu erreichen gilt. Für die Felder Group ist nachhaltige Unternehmensführung eines dieser Ziele, weshalb die Unterstützung der Hawila ein Herzensprojekt für die Firma war. Auf dem Weg zu diesem Ziel wurden bereits unzählige Meilensteine passiert: So werden heute beispielsweise 100 % des Stroms für die Energieversorgung der Produktionsmaschinen aus erneuerbaren Energiequellen bezogen. Zudem reduziert die Felder Group durch den Einstieg in die E-Mobilität die CO2Belastung um 150 Tonnen pro Jahr.

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© AXEL SPRINGER

E R F O L G S­G E S C H I C H T E : M E T A S Y S

METASYS in Rum entwickelt Gesamtlösungen für Dentalpraxen weltweit.

SCHUTZ FÜR MENSCH UND UMWELT Als Bruno Pregenzer erfuhr, wie viel Edelmetall in Dentalpraxen in den Abfluss wanderte, ging er das Problem persönlich an und gründete 1989 ein Start-upUnternehmen. Heute entwickelt METASYS mit 80 MitarbeiterInnen hygienische Gesamtlösungen für Dentalpraxen.

E

s war mir immer ein Anliegen, den Menschen zu schützen“, erklärt Bruno Pregenzer die Motivation hinter der Unternehmensgründung. Mittlerweile liefert METASYS Medizintechnik im Dentalbereich von Rum in die ganze Welt. Neben den Stammmärkten in Europa und Nordamerika werden auch neue Märkte in Ländern mit aufstrebenden Gesundheitssystemen immer relevanter. Dabei setzt METASYS auf Gesamtlösungen aus einer Hand. Dazu gehören für das Unternehmen neben den gefertigten Geräten auch deren umweltfreundliche Reinigung und das Recycling der Amalgam­abfälle.

PRAKTISCH – ABER LEIDER GIFTIG

Eines der Hauptprodukte von METASYS sind Amalgamabscheider. Amalgam ist eine chemische Verbindung, die Queck86

„Amalgam ist in sei­ nen Eigenschaften als Werkstoff im Den­ talbereich bisher nur schwer zu ersetzen.“ BRUNO PREGENZER, G E S C H Ä F T S F Ü H R ER M E TA S Y S

silber enthält und ein beliebter Füllstoff für Zähne ist. Obwohl Quecksilber aufgrund seiner Giftigkeit zunehmend aus unserem Alltag verschwindet, tragen immer noch viele Menschen Amalgam in ihren Mündern. „Amalgam ist in seinen Eigenschaften als Werkstoff im Dentalbereich bisher nur schwer zu ersetzen“, so Pregenzer. Grund dafür sind die präzisen Fülleigenschaften des Verbundstoffs und sein geringer Preis. Obwohl Pregenzer


E R F O L G S­G E S C H I C H T E : M E T A S Y S

METASYS

• Gegründet 1989 • 80 Mitarbeiter arbeiten im Standort Rum • Recycelt Amalgam aus 17 Ländern weltweit

NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN

METASYS setzt auf Kreislaufwirtschaft. Die von der Firma vertriebenen Geräte sollen den Hygienestandard von Zahnarztpraxen erhöhen und Edelmetalle, wie Quecksilber, aus dem Abwasser filtern. Das Abwasser wird in Behältern gesammelt, an METASYS zurückgeführt und anschließend aufbereitet. Die dabei zurückgewonnenen Rohstoffe werden wieder dem Wirtschaftskreislauf zugeführt. Vom Spritzwerk, in dem die einzelnen Bauteile für die Fertigung produziert werden, bis zur Recyclinganlage befindet sich bei METASYS alles unter einem Dach. Eine große unternehmerische Verantwortung sieht Pregenzer im Schutz der Umwelt. Das Tiroler Unternehmen mit 80 Mitarbeitern orientiert sich darum an den von der EU ausgelobten Nachhaltigkeitszielen. Pregenzer weiß: „Die wichtigste Ressource, die wir auf unserem Planeten haben, ist sauberes Wasser.“ Werden Dentaleinheiten nicht fachgerecht gereinigt, reichern sich in Schläuchen, die vermeintliches Frischwasser führen, schädliche Bakterien und Keime an. Diese lagern sich dann als

Technische Bauteile von METASYS finden sich in vielen zahnärztlichen Praxen Tirols.

Biofilm in den Dentalgeräten ab. Hygiene und Umweltschutz schließen sich für Pregenzer gegenseitig nicht aus. Gemäß der Philosophie „GREEN & CLEAN“ entwickelte METASYS darum Reinigungsmittel mit neutralem pH-Wert, frei von aggressiven Chemikalien, zum Schutz von Menschen und Natur.

Amalgamabscheider sammeln Edelmetalle aus dem Abwasser.

FÜR EINE SAUBERE ZUKUNFT

„Das Thema Wasserschutz zieht sich durch unsere gesamte Produktpalette“, beschreibt Pregenzer das Selbstverständnis des Unternehmens. METASYS unterstützt das Minamata-Übereinkommen, bei dem sich 120 Länder weltweit gegen die Freisetzung von Quecksilber ausgesprochen haben. Die umfassenden Daten aus der Analyse der zurückgeführten Amalgam­ abfälle leitet die Firma deshalb an die Weltgesundheitsorganisation weiter. Um auch in Zukunft die Hygienestandards sowie den Umweltschutz weiter voranzutreiben, forscht das Unternehmen zusammen mit WissenschaftlerInnen der Universität Innsbruck an weiteren ganzheitlichen sowie nachhaltigen Lösungen im Bereich der Dentalmedizintechnik.

Vom Hochregallager aus wird die gefertigte Medizintechnik in die ganze Welt versandt.

„Die wichtigste Ressource, die wir auf dem Planeten haben, ist sauberes Wasser.“

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

die europäischen Bemühungen gegen jegliche Verwendung von Quecksilber befürwortet, ist ein Verbot von Amalgam als Füllmaterial für ihn noch keine ausgemachte Sache. Ein Grund mehr für den Unternehmer, an kompetenten Lösungen zu tüfteln, die sowohl PatientInnen als auch die Umwelt vor schädlichen Einflüssen bewahren.

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LERNHILFE FÜR ALLE Als Franchise ist die Schülerhilfe im gesamten deutschsprachigen Raum vertreten. Und auch in Tirol hat die Nachhilfeschule mehrere Standorte. Sie florieren trotz Pandemie– nicht zuletzt dank enger Kooperation mit Unternehmen. Denn nicht nur reguläre Schüler brauchen Nachhilfe.

„Auch Lehrlinge sind oft auf Lernhilfen an­ gewiesen. Oftmals ha­ ben sie zwar hervor­ ragende Kenntnisse in ihren fachspezifischen Bereichen, in den restlichen Fächern kann es aber hapern.“ THOMAS SCHMIEDER, GESCHÄF TSFÜHRER VON FÜNF S C H Ü L ER H IL F E-S TA N D O R T EN IN TIROL

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ls Thomas Schmiederer 2020 die Geschäftsführung von fünf der sieben Schülerhilfe-Standorte in Tirol übernahm, ahnte er noch nicht, was für herausfordernde Zeiten ihm bevorstanden. „Mein Timing war hervorragend“, lacht er. Denn nur wenige Monate später stand alles Kopf. „Im ersten Moment ist es uns so gegangen wie allen anderen auch“, berichtet er. „Niemand wusste, wie es weitergeht. Aber da wir alle im selben Boot gesessen sind, haben wir das Beste daraus gemacht.“

GUT VORBEREITET

Nach der ersten Lockdown-Schockstarre stellte die Schülerhilfe ihr Angebot schnell auf Onlineunterricht um – zumindest für die Schüler, die die Nachhilfe weiterhin in Anspruch nahmen. „Anfänglich hatten wir deutliche Einbrüche

um rund 20 Prozent. Und jeder weitere Lockdown hat die Anstrengungen, neue Schüler zu gewinnen, natürlich unterbrochen“, erzählt Schmiederer. Die Umstellung an sich sei aber reibungslos verlaufen, auch wenn er und sein Team deutlich gemerkt haben, dass der persönliche Präsenzunterricht das A und O für professionelle Nachhilfe sei. „Aber das ist ja mittlerweile zum Glück wieder möglich. Und inzwischen sind die Schülerzahlen auch wieder merklich gestiegen.“ Doch das dürfte erst der Anfang einer potenziellen Nachfragewelle sein. Denn die in den vergangenen beiden Jahren entstandenen Lernlücken beginnen sich erst langsam zu zeigen, meint er und rechnet mit einer deutlichen Zunahme in den kommenden Monaten. Darauf ist die Schülerhilfe zumindest in Innsbruck bereits bestens vorbereitet: Noch 2020


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© AXEL SPRINGER

„Die in den vergangenen beiden Jahren entstandenen Lernlücken beginnen sich erst langsam zu zeigen.“

Mit dem neu bezogenen Standort der Schülerhilfe in Innsbruck stehen auch für die Zukunft mehr als genügend Räumlichkeiten für die Nachhilfe vor Ort zur Verfügung.

PLATZHIRSCH Das internationale Angebot der Schülerhilfe kann sich sehen lassen.

ZWEITES STANDBEIN

Zusätzliche wirtschaftliche Sicherheit bietet der Schülerhilfe gewissermaßen ein zweites Standbein. Denn Schmiederer und seine Kollegen haben schon lange erkannt, dass nicht nur klassische Schüler Nachhilfebedarf haben. „Auch Lehrlinge sind oft auf Lernhilfen angewiesen“, erklärt er. „Oftmals haben die Auszubildenden zwar hervorragende Kenntnisse in ihren fachspezifischen Bereichen, in den restlichen Fächern kann es aber hapern.“ Deswegen kooperiert die Schülerhilfe seit mittler-

weile Jahrzehnten mit der Arbeiterkammer, von der Lehrlinge acht Gutscheine für Gratisnachhilfe erhalten. Dazu gibt es für die Unternehmen mittlerweile auch eine Förderung der Wirtschaftskammer. Dazu kommt ein Vorortangebot, das mehrere große Tiroler Unternehmen seit einiger Zeit nutzen. „Anstatt, dass die Lehrlinge Arbeitszeit verlieren, indem sie zu uns kommen müssen, schicken wir auch Nachhilfelehrer direkt zum Betrieb. Alles, was das Unternehmen tun muss, ist uns die Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen“, beschreibt Schmiederer. „Die restlichen Kosten können durch die Förderung der Wirtschaftskammer kompensiert werden. Damit bieten wir auch Berufsschülern die Möglichkeit, ihre Noten auf den besten Stand zu bringen.“

mehr als

1.000 Standorte in Deutschland

7

in Tirol

mehr als

100

Standorte in Österreich

• durchschnittlich

130 Nachhilfelehrer

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

zog der Standort in mehr als doppelt so große Räumlichkeiten um. Damit ist auch abseits von Lockdowns ausreichend Platz vorhanden – egal ob Pandemie oder nicht. Dementsprechend zuversichtlich blickt Schmiederer in die Zukunft.

• pro Jahr mehr als

13.000 Kurse

• monatlich rund

800 Schüler 89


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AKUSTIKKONZEPT MIT STIL Ursprünglich kommt die Firma Tschenet aus dem Beleuchtungs-Segment. Da Licht nur ein Aspekt angenehmer Räumlichkeiten ist, hat das Innsbrucker Unternehmen mit der Marke Soundless seine Expertise erweitert und widmet sich nun mit dem Slogan „Wir bringen Licht & Ruhe in Deine Räume“, auch akustischem Raumdesign.

E „Es war für uns also der nächste logische Schritt, uns nach Licht auch mit dem Thema Akustik zu befassen.“ P E T E R T S C H E N E T, GRÜNDER UND GESCHÄF TSFÜHRER

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gal ob am Arbeitsplatz oder in den eigenen vier Wänden: „Akustik begleitet uns überall“, sagt Peter Tschenet, Gründer und Geschäftsführer. „Es war für uns also eigentlich der nächste logische Schritt, uns nach Licht auch mit dem Thema Akustik zu befassen – und damit, wie er Einfluss auf unsere Lebensqualität nimmt.“ Und so fiel für das Tiroler Unternehmen, das seit 1996 Expertise rund um das Thema Beleuchtung bietet, Anfang 2020 der Startschuss für die Marke Soundless und somit dem Raumakustik-Segment. Auf den ersten Blick ein ungünstiger Zeitpunkt, doch der Pandemiebeginn traf die neu gegründete Tochterfirma weniger hart, als man meinen möchte: „Im Nachhinein betrachtet war das kein schlechter Einstieg“, ist der Geschäftsführer überzeugt. „Wir wussten den Stillstand zu nutzen und hatten Zeit, mehrere Produkte und Herstellungsstrategien zu entwickeln. Das ist etwas, was im regulären Tagesgeschäft oft untergeht.“

Akustik ist gerade in Räumen, in denen gearbeitet wird, ein essenzieller Faktor, der Wohlgefühl und Konzentrationsfähigkeit beeinflusst.

RAUMAKUSTIK-OPTIMIERUNG

Das Soundless-Team, das sich aus sieben Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zusammensetzt, widmet sich dem Einsatz von Schallabsorbern – und damit allen Produkten, die Ruhe in ihre Räume bringen sollen. „Das geht vom Firmenchef, der besseres Arbeitsklima schaffen will, über den Schul- oder Bankdirektor und


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„Gewissermaßen Ruhe, die man an die Wand oder Decke hängen kann – in ganz individueller Optik.“ PETER TSCHENET

erzeugt, in allen Formen geschnitten, wie Puzzle zusammengesetzt oder großflächig mit Bildern bedruckt werden. So sind sie nahezu endlos an die individuellen Bedürfnisse und die Raumarchitektur anpassbar und verbinden Funktionalität mit Design. „Das erlaubt uns eine nahtlose Integration in eigentlich jeden Raum“, erklärt Tschenet. „Gewissermaßen Ruhe, die man an die Wand oder Decke hängen kann – in ganz individueller Optik.“

Informationen dazu und zu den Angeboten von Soundless finden Sie unter www.tschenet.at

© FRANZ OSS, TSCHENET

BUNTE FORMEN

Im Kern des Angebots von Soundless stehen dabei Schallabsorber, die aus in Europa recycelten PET-Flaschen hergestellt werden. Sie schlucken Schall, reduzieren Widerhall und damit unangenehme Hintergrundgeräusche, die als störender Lärm wahrgenommen werden. Das dazu verwendete nachhaltige Material aPerf® ist extrem anpassungsfähig. Die Absorber können in verschiedensten Farben

Ein noch angenehmeres Raumklima bieten die Soundless Hybrid-Absorber, die sich aus dem ursprünglichen Akustikmaterial aPerf® und echtem immergrünen Moos, das 100% pflegefrei und natürlich ist, zusammensetzen. Die Pflanzen, die keiner Pflege bedürfen, dienen dabei nicht nur als Blickfang und bringen zusätzliche Absorption mit. Sie regulieren auch das Raumklima und dienen als Indikator für die Luftfeuchtigkeit im Raum. Wird das Moos hart, ist das ein klarer Hinweis darauf, dass mehr Feuchtigkeit benötigt wird und häufiger gelüftet werden sollte.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

den Hotelier bis hin zum Home-OfficeNutzer“, erklärt Tschenet. „Auch für Video-Calls, wie sie inzwischen zum Standard gehören, kann gute Akustik einen Riesenunterschied bei der Verständlichkeit machen.“ Und ebenso in Großraumbüros, in denen telefoniert, gesprochen und gelacht wird, sei eine angenehme Raumakustik unerlässlich, wenn man sich konzentrieren möchte – ein Thema, das für viele mit der Rückkehr aus dem Homeoffice zusätzliche Relevanz gewonnen hat.

GRÜNE WÄNDE

Freihängende Schallabsorber sind nur eine von vielen Möglichkeiten, um Lärm zu reduzieren und Räume zugleich um ansprechende Designelemente zu ergänzen.

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© AXEL SPRINGER

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Dieses Druckgerät wurde über 30 Jahre in einem pharmazeutischen Unternehmen betrieben. Aufgrund der Betriebsweise (Inhaltsstoffe, Druck, Temperatur) kam es immer wieder zu Leckagen die von Rissen hervorgerufen wurden. Recht herzlichen Dank an den Betreiber der uns als Inspektionsstelle diesen Behälter als Ausstellungsstück zur Verfügung gestellt hat.

150 JAHRE SICHERHEIT

Was 1872 mit der „Dampfkessel-Untersuchungs- und Versicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit“ begann, ist heute als TÜV AUSTRIA längst eine Erfolgsgeschichte. In vernetzten Lösungen denken. Unabhängig, flexibel, nachhaltig und digital. In Österreich und auf der ganzen Welt.

S

o vielfältig sich die Tiroler Wirtschaft zeigt, so breit gefächert ist auch das Dienstleistungsportfolio des TÜV AUSTRIA“, erklärt Peter Gredler, Leiter der Geschäftsstelle Innsbruck. Gerade in Zeiten des digitalen Wandels und der damit verbundenen raschen Veränderung vieler Geschäftsmodelle ist ein sicheres technisches Umfeld wesentlicher Bestandteil für unternehmerischen Erfolg. Mit seinem 70-köpfigen Team am TÜV AUSTRIA-Standort Innsbruck ist Peter Gredler für Kunden und Partner tagtäglich im Einsatz. „Die Anforderungen unserer Kunden und die Technik ändern sich laufend, konstant bleibt das Bedürfnis nach

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Sicherheit, Qualität und Produktivität“, so Gredler. TÜV AUSTRIA ist seit seinen Gründungstagen in allen Fragen der technischen Sicherheit nicht nur am Puls der Zeit, sondern denkt für seine Kunden immer schon einen Schritt weiter. „Auf diese Weise finden wir im Sinne unserer Kunden immer einen Konsens zwischen Produktivität und Sicherheit“, erklärt der Geschäftsstellenleiter.

LÖSUNGEN AUS EINER HAND

Mit seinen Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsleistungen sowie Aus- und Weiterbildungsprogrammen ist TÜV AUSTRIA Marktführer in Österreich. Zugute komme den Kundinnen und Kunden dabei auch die völlige Unab-

TÜV AUSTRIA Group begleitet seit Gründung 1872 neue Technologien, um sie sicher und verfügbar zu machen. Das Lösungsportfolio um Sicherheit, Technik, Umwelt, Qualität, Zertifizierung, Security, Innovation und Bildung integriert die digitale Plattform tami by TÜV AUSTRIA.


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„Die Anforderungen unserer Kund­en und die Technik ändern sich laufend, konstant bleibt das Bedürfnis nach Sicherheit, Quali­ tät und Produktivität.“ PETER GREDLER, LEITER GESCHÄF TSSTELLE INNSBRUCK

TIMELINE 1872: Die Dampfkesseluntersuchungs- und Versicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit (DUVG) wird die TÜV AUSTRIA Group in Wien gegründet 1918: DUVG ist mit +20.000 Dampfkesseln in wiederkehrender Prüfung die größte Prüfgesellschaft Europas 1938: DUVG wird Teil des Reichs­ verbands Technischer Über­ wachungsvereine 1940: Umbennennung der DUVG in Technischer Überwachungsverein (TÜV) Wien 1948: Neugründung TÜV Wien als Verein österreichischen Rechts 1982: Eröffnung Prüfzentrum Wien, das heutige Technology & Innovation Center 1989: Gründung der TÜV AUSTRIA Akademie als Bildungsinstitut der Unternehmensgruppe 1993: U mbennung des TÜV Wien in TÜV Österreich/TÜV AUSTRIA 1994: Gründung der ersten Tochterfirma TÜV AUSTRIA Hellas in Athen 2019: E röffnung des TÜV AUSTRIA #SafeSecLab für sicherheitstechnische Lösungen in der Industrie gemeinsam mit der TU Wien 2021: TÜV AUSTRIA präsentiert das weltweit erste KI-Zertifierungsschema TRUSTED AI by TÜV AUSTRIA

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ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

hängigkeit des einzigen österreichischen Augmented Reality, Tabletlösungen, InTÜV, betont Peter Gredler. „Wir reparie- spection Log und dem unternehmenseiren und warten nichts, vermitteln auch genen Online-Assistenten „tami“ ist die keine ausführenden Gewerke. Je früher Digitalisierung des TÜV AUSTRIA bei wir mit unserem vernetzten, innovativen Prüfung, Überwachung und InspektiLösungsangebot bei einem Projekt mit on weit fortgeschritten. Dazu kommen an Bord sind, umso mehr Sicherheit und digitale Lösungen für Anforderungen damit Wirtschaftlichkeit bedeutet das im Bereich Industrie 4.0, IT- und Datenfür unsere Kundinnen und Kunden.“ sicherheit sowie für das Verwalten von Bei der Entwicklung neuer Techno- Audits. Alles in allem sorgt das für ein logien ist TÜV AUSTRIA seit jeher aktiv hohes Maß an Übersichtlichkeit und an der Klärung sicherbringt ein deutliches Plus heitsrelevanter Fragen „Im Sinne der Un­ in Sachen Datenqualität, beteiligt. GeschäftsstelAktualität ternehmen entste­ Vernetzung, lenleiter Gredler weiß: und rascher Verfügbarkeit. hen so Lösungen Digitale Tools tragen aber „Um den Spagat zwischen Sicherheit und Produknicht nur zur Effizienzsteiaus einer Hand, tivität zu meistern, ist es gerung, sondern vor allem die Sicherheit wichtig, auf allen Ebenen auch zur Ressourcenschound wirtschaft­ zusammenzuarbeiten“. nung, zur Nachhaltigkeit ExpertInnen des TÜV lichen Mehrwert bei. Zudem ist man stolz AUSTRIA wirken natiodarauf, dass TÜV AUSTbringen.“ nal und international an RIA das erste UnternehPETER GREDLER technischen Beschlüssen men weltweit ist, das KIin Normengremien und Anwendungen zertifiziert. Fachausschüssen mit – immer in engem Ein Ergebnis der Zusammenarbeit mit Austausch mit der Wirtschaft. „Im Sinne Johannes-Kepler-Universität in Linz. der Unternehmen entstehen so LösunAls bester Seminaranbieter 2022 gen aus einer Hand, die Sicherheit und wurde die TÜV AUSTRIA Akademie im wirtschaftlichen Mehrwert bringen.“ Industriemagazin-Ranking ausgezeichnet. Das Bildungsinstitut der UnternehTECHNISCHE SICHERHEIT mensgruppe bietet an 13 Standorten in Österreich, Deutschland, Griechenland, FÜR MORGEN Das vernetzte Lösungsangebot und in- Polen, Rumänien, Slowenien und Türkei novative Ideen für technische Sicherheit Schulungsangebote für Sicherheit, Techvon morgen werde durch die internati- nik, Umwelt und Qualität – von Praktionale Ausrichtung des TÜV AUSTRIA kern für Praktiker. möglich. Mehr als 2.700 Mitarbeiterinnen Peter Gredler: „Mit unseren verund Mitarbeiter sind in Niederlassungen netzten Lösungen schaffen wir für in 31 Ländern weltweit für Kunden tätig. unsere Kunden Sicherheit, unternehMit Prüfapps, künstlicher Intelligenz für merischen Erfolg und Zukunft – seit Prüfverfahren, Checklistenprogrammen, mittlerweile 150 Jahren!“


RUBRIK

Wie funktioniert eigentlich …

Inflation?

Alles wird teurer – insbesondere in den vergangenen zwei Jahren. Schuld daran ist die zusehends steigende Inflation. Doch warum genau passiert das eigentlich? Und was kann man dagegen tun? T E X T: D A N I E L F E I C H T N E R

Aus Konsumenten-Perspektive bedeutet Inflation, dass Preise steigen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn Inflation geschieht erst, wenn Waren und Dienstleistungen teurer werden, während Einkommen nicht Schritt halten. Faktisch ist die Währung also weniger wert.

3.

Steigt die Nachfrage nach bestimmten Produkten oder Dienstleistungen über deren Verfügbarkeit, treibt das die Preise hoch: Für Rares muss mehr bezahlt werden. Es kommt zur Nachfrageinflation.

Inflation kann auch „von außen“ kommen: Bei Importinflation sind die Preistreiber importierte Rohstoffe oder Komponenten. Auch hier steigen die Produktionskosten, und damit das Preisniveau.

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Dahinter verbergen sich komplexe Mecha­ nismen, mit drei grund­ legenden Auslösern:

Dazu kommt noch ein weiteres Problem.

2.

1.

Nehmen Produktions- oder Lohn- und Lohnneben­ kosten zu und werden an den Konsumenten weitergegeben, spricht man von Angebotsinflation: Der Kostenanstieg geht von den Anbietern aus.

Inflation befeuert sich selbst. Ist absehbar, dass Geld bald merklich weniger wert sein wird, verlieren Menschen Vertrauen in ihre Währung. Sie beginnen, Geld in Sachwerten anzulegen, anstatt zu sparen: Es kommt mehr Geld in Umlauf.

Zur Lösung müssen Löhne steigen oder die Preisentwicklung gebremst werden. Dazu … … kann die Politik Preise und Gehälter regulieren oder Angebot und Nachfrage gezielt durch Besteuerung – oder Steuersenkung – sowie Investitionen kontrollieren.

… können die Zentralbanken den Leitzinns erhöhen. Dadurch werden Kredite weniger attraktiv, das in Umlauf befindliche Geld wird knapper und steigt damit im Wert.


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Novartis Novartis Kundl/Schaftenau Kundl/Schaftenau

Werde WerdeTeil Teildes desführenden führenden Pharmaunternehmens Pharmaunternehmensin inÖsterreich Österreich und unddenke denkemit mituns unsMedizin Medizinneu neu Unser Unsererklärtes erklärtesZiel Zielbei beiNovartis Novartisististes, es,das dasLeben Lebenvon vonMenschen Menschenzuzuretten rettenund undzuzuver ver -bessern. bessern.Diese DieseMission Missionleben lebenjeden jedenTag Tagmehr mehrals als4500 4500Mitarbeitende Mitarbeitendeam amEntwicklungsEntwicklungsund undProduktionsstandort ProduktionsstandortKundl/Schaftenau. Kundl/Schaftenau. Novartis NovartisininTirol Tirolwächst wächstund undbietet bietetChancen Chancenund undHerausforderungen Herausforderungenininunterschiedlichsten unterschiedlichsten AufgabenAufgaben-und undVerantwortungsbereichen. Verantwortungsbereichen.Aktuell Aktuellwerden werdenvor vorallem allemMitarbeitende Mitarbeitendeininden den Bereichen BereichenLabor Laborund undProduktion Produktiongesucht. gesucht.Insgesamt Insgesamtrund rund400 400offene offeneStellen StellenininKundl Kundlund und Schaftenau Schaftenauzum zumsofortigen sofortigenEintritt Eintrittsind sindsowohl sowohlüber überRandstad, Randstad,als alsPartner Partnervon vonNovartis, Novartis, sowie sowieüber überNovartis Novartisselbst selbstausgeschrieben. ausgeschrieben.

Produktions­ Produktions­ mitarbeiter mitarbeiter (m/w/d) (m/w/d)

Labortechniker Labortechniker Techniker Techniker (m/w/d) (m/w/d) (Elektrotechnik/ (Elektrotechnik/ Mechatronik) Mechatronik) (m/w/d) (m/w/d)

Engineer Engineer (m/w/d) (m/w/d)

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Bewirb BewirbDich Dichjetzt jetztbei beieinem einemder dergrößten größtenprivaten privatenArbeitgeber ArbeitgeberininTirol Tirolund undprofitiere profitierevon von umfassenden umfassendenSozialleistungen. Sozialleistungen.Wir Wirfreuen freuenuns unsauf aufDeine DeineBewerbung. Bewerbung. Für FürFragen Fragenoder oderHilfe Hilfebei beider derBewerbung Bewerbungwende wendeDich Dichbitte bittean anstaffing.austria@novartis.com. staffing.austria@novartis.com.


1821 KOSTENLOS STREAMEN:

JO MOLITORIS ÖSTERR. FILMPREIS 2020/ BESTE KAMERA

FILMPRODUKTION: DAS RUND GMBH DREHBUCH & REGIE: LAILA MONTEREY • DREHORT: MUSEUM TIROLER BAUERNHÖFE FILMMUSIK: SINFONISCHES BLASORCHESTER TIROL • KOMPONIST: CHRISTIAN HESCHL SCHAUSPIELER*INNEN: LISA HÖRTNAGL, CARMEN GRATL, TERESA WAAS, FRANCESCO CIROLINI, KONRAD HOCHGRUBER, REINHARD EXENBERGER, MARKUS OBERRAUCH, PETER WOLF, SCHULKINDER VOM ENSEMBLE „GASTSPIEL“ UND TIROLER KOMPARS*INNEN

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