INNOVATION
Mit der sogenannten HPCL-Analyse werden die Käseproben in kleinste Bestandteile aufgetrennt, um sie anschließend quantifizieren und qualifizieren zu können.
So ein Käse Käse ist nicht gleich Käse. Welche Unterschiede alpine Käsesorten haben und wie man diese wissenschaftlich beschreiben kann, damit beschäftigt sich ein Forschungsprojekt am MCI. T E X T: K A T H A R I N A W I L D A U E R
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er im Supermarkt vor dem Käseregal steht, hat die Qual der Wahl: nicht nur zwischen unzähligen Sorten, sondern auch zwischen zahlreichen Labels. Die Verpackungen tragen Gütesiegel, auf denen Bio, Heumilch oder geschützte Ursprungsbezeichnung zu lesen ist. Ob und wie sich der Inhalt unterscheidet, untersucht ein Forschungsprojekt am MCI. „Wir wollen herausfinden, inwieweit Käsesorten sich voneinander abheben“, erklärt Hannah Innerbichler, die das Projekt im Rahmen ihrer Dissertation am MCI durchführt.
SCHUTZ VOR TÄUSCHUNG
Im Fokus des Projekts stehen Käse mit „geschützter Ursprungsbezeichnung“ (g. U.), einem Label der EU, das regionaltypische Produkte bezeichnet. Unterscheidet sich der geschützte Käse aber tatsächlich von nicht geschützten Sorten? Das will 114
„Damit könnte man ehrliche Produzenten sowie Konsumenten vor Mislabeling schützen.“ HANNAH INNERBICHLER, DOK TOR ANDIN LEBENS M I T T E LT E C H N O L O G I E
Hannah Innerbichler herausfinden: „Damit könnte man ehrliche ProduzentInnen sowie KonsumentInnen vor Mislabeling schützen.“ Untersucht werden alpine Käsesorten aus Nord- und Südtirol sowie dem Allgäu. Ziel ist herauszufinden, ob sich geschützte und nicht geschützte Sorten sowie geschützte Produkte verschiedener Regionen voneinander unterscheiden und ob diese Unterschiede an gewissen Merkmalen festgemacht werden können.
RICHTIGE EINSTELLUNG
Untersucht wird das zum einen mittels Laboranalysen und analytischer, chemischer und mikrobiologischer Verfahren. Hier wird versucht, Biomarker zu finden, anhand derer man die Käsesorten authentifizieren kann. Wichtig ist dabei die Sensitivität: Wählt man Biomarker zu sensitiv, sieht man Unterschiede zwischen jeder Produktionscharge