So grün & digital baut Tirol
Holzbau-Koryphäe
Michael Flach
Holzbau-Koryphäe
Michael Flach
Kaum eine Branche prägt unsere Gesellschaft so wie der Bausektor. Damit kommt der Sparte große Bedeutung, aber auch viel Verantwortung zu. Damit, ob und wie die Branche in Tirol sich den Herausforderungen , denen wir uns gegenübersehen, stellt und stellen will, befassen wir uns in dieser Ausgabe. Dabei dreht sich zum einen alles um die Digitalisierung. Dank neuer Werkzeuge können Abläufe perfekt geplant, in Echtzeit erfasst und drastisch optimiert werden. Kombiniert mit neuen Baustoffen und -technologien und der Vorfertigung passgenauer Teile lassen sich so Bauvorhaben schneller, effizienter und kostengünstiger abwickeln denn je. Mehr dazu ab Seite 4.
Zum anderen steht das Thema Ökologie im Fokus. Wie sich die Baubranche im Hinblick auf den Klimawandel verändern kann, muss und wird, erzählt ATP-Geschäftsführer Christoph
M. Achammer ab Seite 20. Außerdem haben wir mit Michael Flach , dem Begründer des Lehrstuhls für Holzbau an der Universität Innsbruck , ab Seite 12 darüber gesprochen, wie der alte/neue Baustoff Holz dazu beitragen kann, unsere Städte besser, schöner, lebenswerter und nachhaltiger zu machen.
Wir wünschen eine spannende Lektüre.
Die Redaktion
IMPRESSUM: top.tirol – April 2023
Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/586020, office@target-group.at, www.target-group.at • MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Daniel Feichtner (Ltg.), Philipp Buchacher, Theresa Kirchmair, Barbara Kluibenschädl, Cornelia Pipal, Lisa Schwarzenauer • Grafik: Thomas Bucher, Lisa Untermarzoner • Fotos sofern nicht anders gekennzeichnet: Axel Springer, Franz Oss • Gesamtverkaufsleitung: Wolfgang Mayr • Verkauf: Tanja Ischia, Hannah Aumayr, Bruno König • Hersteller: Intergraphik GmbH, Innsbruck
Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.
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Digitale Optimierung
Fünf Fragen an Anton Rieder
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So grün baut Tirol
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So digital baut Tirol
Auf dem Holzweg der Zukunft
Holzbau-Experte Michael Flach im Interview
Baustelle Zukunft Fünf Fragen an Manfred Lechner
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Anreize schaffen Fünf Fragen an Michael Kugler
ERFOLGSGESCHICHTEN Tiroler Unternehmen zeigen, was sie können 29
Tirol ist mit Sicherheit (noch) kein Spitzenreiter in puncto digitalisierten Bauens. Erste Schritte sind aber getan und diese sind zukunftsweisend.
Digitale Technologien ent wickeln sich rasant weiter und erweitern damit auch das Anwendungsspektrum im Bauwesen.
TEXT: BARBARA KLUIBENSCHÄDL
Materialeigenschaften: Statik, Gewicht und Dimensionen der einzelnen Bauelemente
Modelldaten: 3D-Geometrie für die Formgebung
Dreidimensionale Darstellungen sind das wichtigste Werkzeug der Zukunft . Alle baurelevanten Informationen werden in ein Modell eingespeist. Daraus entsteht ein digitaler Zwilling des Bauwerks. Mehr dazu auf der nächsten Seite.
Wartungsrelevante Eigenschaften: Wartungsintervalle für Geräte und eingebaute Produkte
Kosten: Preise für Baustoffe und Bauelemente
Cloudbasierte Datensammlungen, 3DComputermodelle und Virtual-RealityDarstellungen sind für die weltweite Baubranche keine Zukunftsmusik mehr. In Tirol haben sich diese Technologien noch nicht etabliert. „Fehlende Vorgaben von Seiten des Gesetzes in Österreich und Tirol schaffen zwar Freiheit in der Entscheidung, ob und wie digitale Produkte in der Baubranche genutzt werden sollten“, erklärt der Geschäftsführer der BERNARD Gruppe Lukas Praxmarer. Diese würden die Geschwindigkeit im digitalen Fortschritt aber auch einbremsen.
Termine: Einbau- und Herstellungsdatum verschiedener Bauabschnitte oder Bauelemente
Bauphysikalische Eigenschaften: Informationen über Wärmeleitfähigkeit, Brandschutz, Schallschutz …
Geteilte Datensätze und echte Kooperation innerhalb der Gewerke und Teams sind das Ziel. „Anders als in großen Ländern ist das Bauwesen in Tirol sehr kleinstrukturiert“, weiß Baumeisterin und Digitalisierungsexpertin Adriane Gasteiger, daher profitiere es umso mehr von einer engen Zusammenarbeit. Auch Arbeitserleichterung, wo immer diese durch digitale Hilfsmittel möglich ist, sollte vorne auf der Agenda stehen. Mit diesen Zielen kann die Wirtschaftlichkeit gesichert und der Fortschritt im Bauwesen gefördert werden.
Unsicherheiten bei der Einführung von BIM
Eine externe Beratungsfirma , die die Verantwortlichen innerhalb eines Unternehmens auf den BIM-Prozess und dessen Softwarelösungen schult, erspare das mühsame Learning-by-doing , weiß Adriane Gasteiger.
Die Bestückung des Modells mit Details sei „ein Fass ohne Boden“, erklärt Gasteiger. Zeit und Energie können ohne Mehrwert in das Modell fließen. Es müssen spätestens dort Grenzen gezogen werden , wo der Aufwand den Nutzen übersteigt, erklärt Lukas Praxmarer.
Es gibt Aspekte im Bau, die mit einer Digitalisierung auch komplizierter werden können. Für einen Polier sei das Ablesen der Maße aus einem digitalen Modell zeitintensiver als von einem Polierplan, so Adriane Gasteiger. Analoge Pläne am Bau würden noch lange unersetzbar bleiben, schätzt auch Praxmarer.
BIM ist die Abkürzung für Building Information Modeling (Gebäudedaten-Modellierung). Darunter versteht man die Planung und Ausführung von Gebäuden mithilfe von digitaler Software. Dieser P rozess bietet die Grundlage für die digitale Transformation in der Architektur und im Ingenieur- und Bauwesen.
So funktioniert ein BIM-Prozess
Adriane Gasteiger erklärt anhand eines Gebäudebaus, wie ein BIM-Prozess in der Praxis ablaufen kann.
Der Prozess beginnt mit der ersten Besprechung mit dem Bauherrn . Danach werden grobe Skizzen des Projekts auf Papier erstellt. Im Anschluss wird mithilfe einer Software , wie zum Beispiel Revit, Allplan oder Archicad, ein grober 3D-Körper erstellt. Solche Softwares sind für den BIM-Prozess optimiert und können auf Firmenbedürfnisse angepasst werden.
Das 3D-Modell wird im Laufe der Planung immer detaillierter. Daraus werden dann unter anderem Polierpläne, Statik und Ausschreibungen abgeleitet.
ist Diplomingenieurin, Gesellschafterin und Baumeisterin der AGA Bau Planungs GmbH und der b.i.m.m. GmbH , einer Consultingfirma für die Digitalisierung im Bauwesen . Ihre Spezialgebiete sind digitale Gebäudemodelle und der Fachbereich Statik.
Alle Anpassungen, die auf der Baustelle gemacht werden müssen, werden in der Software festgehalten, entweder vom Planer oder den Baufirmen selbst. Am Ende entsteht ein digitaler Zwilling .
Das entstandene Modell wird für Dokumentationszwecke aufbewahrt. Darüber hinaus gibt es aber auch Möglichkeiten der Weiterverwendung des digitalen Zwillings, etwa für die Gebäude wartung oder für Ausbau und Abriss.
B austellen-Dokumentationsprogramme wie zum Beispiel Sitelife ermöglichen eine direkte Einspeisung der Bautagesberichte des Poliers in ein 3D-Modell . Die gesammelten Daten können für Vergleiche verschiedener Projekte herangezogen werden, erklärt Adriane Gasteiger.
Bei der Verkehrsplanung werden Bürgerbeteiligungsverfahren durch eine selbst entwickelte Web-Plattform unterstützt, bei der Kritikpunkte und Anregungen beispielsweise für Radwegprojekte georeferenziert eingebracht werden können. „Diese digitale Vorgehensweise bindet mehr Menschen ein, macht die Auswertung schneller, transparenter und ist objektiver“, so der Geschäftsführer der BERNARD Gruppe.
Auch wenn das Bauwesen im eigenen Land noch Aufholbedarf hat, sind schon einige digitale Produkte erfolgreich in Anwendung. Sie bieten Lösungs ansätze für bestehende Probleme und erleichtern die Arbeit.
VR-Brillen erzeugen mithilfe einer animierten Rundumdarstellung ein echtes Raumgefühl . „Dies schließt die Vorstellungslücke zwischen Bauherren und Planer und beugt Missverständnissen und teuren Änderungen vor“, erklärt Adriane Gasteiger
Die Bausubstanz von Tunneln wird regelmäßig überprüft . Kameras in Verbindung mit Lasertechnik helfen bei der Erfassung der Oberflächenstruktur. Diese erzeugen ein 3D-Modell des Bauwerks und überlagern es mit Fotos. In Zukunft könnten KIs bei der Bewertung der gesammelten Daten helfen – die endgültige Beurteilung des Bauwerkzustandes muss aber immer durch den Ziviltechniker erfolgen.
Lukas Praxmarer ist Diplomingenieur und Geschäftsführer der BERNARD Gruppe gemeinsam mit Dipl.-Ing. Dr. Maria Bernard-Schwarz Er kommt aus dem konstruktiven Ingenieurbau und arbeitet seit 22 Jahren für die Firma am Standort Hall.
„Das Wichtigste im Digitalisierungsprozess sind die MitarbeiterInnen. Sie dürfen nicht auf der Strecke bleiben.“
Lukas Praxmarer, Geschäftsführer BERNARD Gruppe
Haftungsrisiken, eine Reihe von Gesetzesnovellen sowie die veränderte Marktsituation am Immobilienmarkt führen zu neuen Herausforderungen (Gefahren) für Hausverwalter und Eigentümer. Die Versicherungsbroker von Steinmayr & Co und CHG Czernich Rechtsanwälte laden zu einer Informationsveranstaltung.
Eine Frage der Haftung
Unter dem Motto Fit für 55 drängt die EU zur Nullemission. Dies betrifft auch den Gebäude-Sektor. Die Hauptziele der EU bestehen darin, dass alle neuen Gebäude spätestens 2030 Nullemissionsgebäude sein sollten und dass bestehende Gebäude bis 2050 in Nullemissionsgebäude umgebaut werden sollten. Daneben werfen neue gesetzliche Regelungen im Wohnungseigentumsgesetz (z. B. die erleichterte Errichtung von E-Ladestationen) laut Dr. Roland Wegleiter, Spezialist für Immobilienrecht, CHG Czernich Rechtanwälte, etliche Haftungsfragen für Eigentümer und Hausverwalter auf: „Hier stellt sich insbesondere bei bestehenden Gebäuden die Frage, wer die Verantwortung trägt, diese klimafit zu machen, und vor allem, wer dafür einstehen muss, wenn dies verabsäumt wird.“
Rechtslage – Versicherungsfrage
„Auch bei der Bewertung der Frage, ob durch die Installation von E-Ladestationen ein erhöhtes Risiko abzudecken ist“, so Dr. Daniel Tamerl, CHG Czernich Rechtsanwälte, „sind Eigentümer und Hausverwalter künftig gefordert. La-
den stellt im Vergleich zum Parken ein höheres Risiko dar und es stellt sich die Frage, wer im Schadensfall für Schäden durch das Laden, z. B. einen Fahrzeugbrand in der Tiefgarage, aufkommen muss, die Haftpflicht-Versicherung des Autos, die Gebäudeversicherung oder der Fahrzeughalter?“ Michael Perlornigg, Geschäftsführer Steinmayr & Co Insurance Brokers, denkt weiter: „Da gibt es verschiedene Haftungsszenarien und rechtliche Komponenten. Vor allem aber ist zu klären: Ist die Versicherungssumme ausreichend hoch gewählt?“
Zeit und Wert
Ü berhaupt seien viele Immobilien und Wohngebäude unterversichert. Die sich in den vergangenen Monaten massiv veränderte Marktsituation, insbesondere bei den Baukosten, Rohstoffpreisen, Zinsen sowie Liquidität hätten auch Auswirkungen auf die Bewertung von Immobilien.
„Wir hatten in Innsbruck eine Immobilienpreiserhöhung von 100 Prozent in 10 Jahren“, erklärt Immobilienrechtsexperte Dr. Wegleiter und konkretisiert: „Doch der Marktwert ist bei einem Schadensfall sekundär. Bei der Frage, ob die
Deckung einer Gebäudeversicherung ausreicht, ist der Wiederbeschaffungswert (= Neuwert) heranzuziehen. Hat man die Versicherungssumme nicht entsprechend nachgezogen, steht man vor einem massiven Problem.“ Bei privaten Eigenheimen träfe es den Eigentümer, bei Wohnungseigentumsanlagen sei primär die Hausverwaltung verpflichtet anzupassen. Beim Wiederbeschaffungswert sind nicht nur die massiv gestiegenen Baukosten zu berücksichtigen, sondern vor allem auch eine Reihe von
„Das Portfolio muss korrekt versichert und bewertet sein.“
MICHAEL PERLORNIGG , STEINMAYR & CO
Haftungsrisiken. Michael Perlornigg (Steinmayr & Co Insurance Brokers) und Roland Wegleiter (CHG Czernich Rechtsanwälte) laden zu einer Informationsveranstaltung.
(Achtung begrenzte Teilnehmeranzahl)
Haftungsrisiken aufgrund neuer Trends und der veränderten Marktsituation am Immobilienmarkt.
Wann? 24. Mai 2023, 16 Uhr
Für wen?
Bauträger, Immobilienentwickler, Hausverwaltungen, Eigentümer, die Immobilien selbst verwalten, Wohnungseigentümer, Anleger
Wer?
• Steinmayr & Co Insurance Brokers (versicherungstechnische Aspekte)
• CHG Czernich Rechtsanwälte (rechtliche Aspekte)
• Ortner & Partner, Sachverständigenbüro (Immobilienbewertung)
Nähere Infos unter: info@steinmayr.com
geänderten Rahmenbedingungen (Energieeffizienz, Barrierefreiheit, Ein- und Zubauten etc.).
Immobilienbewertung
Ein Sachverständigen-Gutachten könne den korrekten Wert einer Immobilie darstellen, so Versicherungsexperte Perlornigg. Ein Spezialist für Immobilienbewertungen, wie etwa DI Thomas Ortner, Geschäftsführer Ortner & Partner Sachverständigenbüro, könne da Unklarheiten ausräumen. Das sei wichtig für die
Hausverwaltungen, da sie ja gewisse Haftungen hätten. Das Portfolio müsse korrekt versichert und bewertet sein, so Steinmayr-Geschäftsführer Perlornigg. Und weiter: „Für uns als Versicherungsmakler ist es natürlich ebenfalls wichtig, die richtigen Versicherungssummen zu wählen. Und am allerwichtigsten ist es für die Eigentümer, weil die sonst am Schaden sitzenbleiben.“ Perlornigg und Wegleiter sind sich einig: „Unsere Informationsveranstaltung wird viele der aufgeworfenen Fragen beantworten.“
Wa s macht die Tiroler Baubranche besonders? Die Baubranche hierzulande ist überaus leistungsfähig. Das muss sie auch sein. Denn wir bauen nicht „nur“ für die einheimische Bevölkerung, sondern auch für den sehr bedeutenden Tourismus. Zugleich haben wir in Tirol zum einen Player, die weit über die Landesgrenzen hinaus aktiv sind, und zum anderen sehr innovative Unternehmen im Bereich Digitales Handwerk, die sich auch international hervorzutun wissen.
Welche Technologien werden die Zukunft der Tiroler Bauindustrie gestalten? Da ist das Building Information Modelling sicher an vorderster Front. Dazu kommen die Entwicklungen in der Systematisierung, Standardisierung und Vorfertigung. Es gibt bei uns einige Unternehmen, die in dem Bereich federführend sind.
Wird sich die Preisentwicklung in der Branche wieder beruhigen? Das lässt sich mit einem klaren Jein beantworten. Natürlich werden sich die Preise stabilisieren, aber auf einem deutlich höheren Niveau als noch vor zwei, drei Jahren.
Was wird dazu nötig sein? Für uns wäre eine kontinuierliche Auftragslage wichtig. In den vergangenen Jahren hatten
wir dank Nullzinspolitik, Konjunkturentwicklung und Investitionsprämie eher zu viele Aufträge, jetzt wird es wieder weniger. Würde uns die Politik beständig mit Aufträgen versorgen, würde das zur Glättung und damit zur Stabilisierung beitragen.
Was wäre Ihr Traumprojekt? Das wäre für mich ein voll durchdigitalisiertes Projekt, das von A bis Z unter Einsatz modernster digitaler Methoden und unter der Berücksichtigung von standardisierten und vorgefertigten Bauteilen umgesetzt wird – und dabei natürlich sowohl den Ansprüchen unserer Kunden als auch architektonischen und städteplanerischen Aspekten gerecht wird. Mit herkömmlichen Methoden können wir das bereits. Aber ich würde gerne den Prozess optimieren und beweisen, dass die rund 15 Prozent Fehlerkosten bei gleichen Resultaten drastisch reduziert werden können.
Zur Person Anton Rieder ist Innungsmeister der Landesinnung Bau Tirol sowie Vizepräsident der Wirtschaftskammer Tirol und Geschäftsführer von RIEDERBAU
„I n den vergangenen Jahren hatten wir eher zu viele Aufträge.“
Holzbauexperte Michael Flach im Interview über die Vorteile des Baustoffs, sein Potenzial für Bauprojekte im urbanen Raum und die Voraussetzungen für erfolgreichen Holzbau
Der gebürtige Münchner Michael Flach wurde zusammen mit dem Holzpionier Julius Natterer für unzählige Holzbauprojekte in Frankreich ausgezeichnet. 2002 wurde er an die Universität Innsbruck berufen, um dort einen Lehrstuhl für Holzbau aufzubauen, der sich weltweit durch praxisnahe Forschung und Entwicklung bemerkbar gemacht hat. Mittlerweile ist er in Pension.
Neben skandinavischen Städten zählen London und Berlin – beides dicht bebaute Städte mit strengen Bau- und Transportvorschriften –zu den Vorreitern im urbanen Holzbau
Im internationalen Vergleich nimmt Zürich eine besondere Rolle ein: Nachdem die BewohnerInnen in einem Volksentscheid durchgesetzt haben, dass die Stadt zur 2.000-Watt-Gesellschaft werden soll (Durchschnittsenergieverbrauch pro Kopf und Jahr in der Schweiz: 6.000 Watt), wird dort fast nur noch mit Holz gebaut
a nz generell – welche Vorteile bietet Holz als Baustoff?
R iesige! Es ist der einzige Baustoff, der nachwächst und lokal fast überall verfügbar ist. Holz ist als CO2-Speicher außerdem ein wichtiger Klimaschutzfaktor, und es hat das mitunter beste Verhältnis von Festigkeit zu Eigengewicht. Holz ist auf Druck so fest wie Beton, wiegt aber fünfmal weniger. Das ist ein ganz wichtiges Kriterium, wenn wir in Städten bauen: Dann müssen wir fünfmal weniger Gewicht anliefern, haben wesentlich billigere Transporte – und es gibt Großstädte, die schwere Lastwagen gar nicht mehr in die Stadt fahren lassen, weil es der Stadtverkehr nicht mehr zulässt. London war eine der ersten Städte, die das begrenzt haben, und dann hat man 2008 angefangen, Hochhäuser aus Holz zu bauen, obwohl es ein bisschen teurer war. Aber das wurde locker mit der kürzeren Bauzeit kompensiert.
Warum geht Holzbau schneller? Es wird alles im Werk vorgefertigt. Mithilfe von digitaler Technik bekommt man extrem präzise Bauteile, da es praktisch keine Fehlerquellen gibt. Das heißt wir können sehr genau, sehr schnell und vor allem im Trockenen vorfertigen. Dadurch vermeidet man die Feuchtigkeit im Bau und muss nicht warten, bis er austrocknet. Deshalb ist Holz genial, um schnell und präzise zu bauen.
Wie viel teurer ist ein Holzbau im Vergleich zu Beton & Co.? Solange wir ausschließlich auf die Primärkosten schauen, erscheint der Holzbau auf den
ersten Blick geringfügig teurer zu sein. Faktoren wie kurze Bauzeiten, Erhaltung, Entsorgung und die Nebenwirkungen aufs Klima werden dabei aber ignoriert. Wenn ich anstatt Holz Beton oder Stahl verbaue, werden erhebliche Mengen CO2 in die Atmosphäre freigesetzt und verursachen großen Schaden, den man irgendwann bezahlen muss. Bei einer Gesamtbilanz, wo auch die Kosten der Auswirkungen auf den Klimawandel mitberücksichtigt werden, ist Holz im direkten Vergleich zu anderen Baustoffen immer günstiger.
Welche Nachteile hat Holz? Holz ist ein lebendiger Baustoff und daher feuchteempfindlich. Wenn Feuchtigkeit, Wärme und Sauerstoff zusammenkommen, entstehen Pilze und Insekten, die das Holz zersetzen. Wir müssen daher Holz trocken bzw. mit Ausgleichsfeuchte einbauen und vor Wasser schützen. Holz verzeiht keine Fehler, deshalb brauchen wir Spezialisten, die wissen, wie man es bearbeitet, wie man es einbaut und wie
„Holz ist genial, um schnell und präzise zu bauen.“
MICHAEL FLACHGemeinsam mit seinen Kindern hat Michael Flach einen jahrhundertealten Bauernhof in Trins renoviert und ausgebaut – natürlich in Holzbauweise.
man es schützt. Das gilt vor allem für Holzbrücken.
Wie sieht es mit der Brandgefahr aus? Holz brennt, aber es brennt vorhersehbar. Man kann genau ausrechnen, wie viel Überdicke man für Holzquerschnitte einplanen muss, damit ein Haus auch einen Brand von zwei Stunden übersteht. Dank umfangreicher Forschung wissen wir, dass man heute absolut sichere Hochhäuser in Holz bauen kann, solange man gewisse Regeln und Kompensationsmaßnahmen einhält.
Welches Potenzial hat Holz für Städte? Holz eignet sich besonders gut beim Nachverdichten und Aufstocken von bestehenden Gebäuden, weil es sehr leicht ist und man die vorhandenen Fundamente mit weniger zusätzlichem Gewicht belastet als mit Beton. Vorgefertigte Leichtbauteile lassen sich mit dem Kran relativ einfach montieren, wodurch man schnelle und saubere Baustellen in der Stadt durchführen kann. In den
Im Innsbrucker Stadtteil Hötting West entsteht eine Kleinwohnanlage.
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Stadtzentren bieten sich vor allem Hochhäuser aus Holz für Bürogebäude an.
Warum? Mein Mitarbeiter und inzwischen Nachfolger an der Uni Innsbruck, Roland Maderebner, hatte die geniale Idee, die Gebäudetypologie von Betonhochhäusern mit punktgestützten Flachdecken auf den Holzbau zu übertragen. Durch das Weglassen der Balkenlage kann man sehr flach bauen, was bei Hochhäusern den Vorteil bietet, dass man mehr Geschoße aus einer vorgegebenen Höhe herausholen kann. So ist es möglich, Flachdecken-Stützenkonstruktion in Holz mit den gleichen Abmessungen wie mit Beton bei gleichen Lasten und gleichen Spannweiten zu realisieren. Gegenüber einer geometrisch gleich-
wertigen Betonkonstruktion sind wir aber fünfmal leichter und können alles vorfertigen. Das hat den großen Vorteil, dass man geringere Gründungskosten hat und dank Vorfertigung wesentlich schneller montieren kann als bisher, deshalb können wir in Zukunft mit Holz wesentlich schneller, günstiger und natürlich ökologischer bauen.
Welche Schwierigkeiten gibt es aktuell im (städtischen) Holzbau? Was den Holzbau am meisten bremst, ist die Macht der Gewohnheit. Ich war vor Jahren bei Bürgermeister Willi, der gemeint hat, er würde liebend gerne viel mehr in Holz bauen lassen, aber seine MitarbeiterInnen bauen seit 20, 30 Jahren mit Beton und werden nicht von heute auf morgen auf Holz umsteigen. Ein Kulturwandel braucht viel Zeit, Ausbildung und Überzeugung. Davon abgesehen braucht es einen Strukturwandel in den Betrieben und Zimmereien, um sich auf das großvolumige Bauen umzustellen. Wichtig ist, dass wir anfangen, ganzheitlich und langfristig zu denken, um aus den alten Fahrwassern der bisherigen Baukultur herauszukommen. Wir brauchen junge Leute, die mit nachhaltigen und digitalen Technologien im Holzbau vertraut sind. Wenn ein Architekt sich mit Holzbau auskennt, wird er selbstverständlich Holzbauten initiieren. Aber da gibt es bei
„Was den Holzbau am meisten bremst, ist die Macht der Gewohnheit.“
MICHAEL FLACH
Ein Baum im Wohnzimmer: Michael Flach ist ein Fan von organischen Formen und Strukturen.
der Ausbildung noch viel zu tun, weil der Zugang zur Realität und zur Technologie oft fehlt.
Was braucht es konkret, um den Holzbau in Tirol voranzutreiben? In erster Linie müssen wir weiterhin ArchitektInnen und IngenieurInnen an der Universität und den HTLs im Holzbau ausbilden. Aber auch die Holzwirtschaft muss mit der Nachfrage wachsen und entsprechende Kapazitäten mit zugehöriger Logistik aufbauen. Die Tiroler Zimmereien sind nach wie vor eher kleine, familiengeführte Unternehmen, die sich langfristig auf großvolumiges Bauen mit hohem Vorfertigungsgrad umstellen sollten.
In den letzten 20 Jahren, als ich Gelegenheit hatte, den Holzbaulehrstuhl an der Universität Innsbruck auf-
zubauen, ist einiges geschehen. Es wuchs eine neue Generation von praxisnahen HolzbauingenieurInnen heran, und auf wissenschaftlicher Ebene wurden neue Holz-Beton-Verbundtechniken, innovative Systemverbinder, hochwertige Schraubentechnologien mit einzigartigen Prüfverfahren und brandgeprüfte Fassadensysteme aus ökologischen Bau- und Dämmstoffen entwickelt. Es mangelte nicht an internationalen Auszeichnungen, was aber fehlte, war die politische Unterstützung für Leuchtturmprojekte, die für den Holzbau in Tirol wichtige Zeichen setzen.
Können Sie hier Beispiele nennen? Ich konnte leider nicht mit einem Holzhochhaus, dem sogenannten „Haus des Holzes“, überzeugen. Es gelang mir auch nicht, PolitikerInnen für ein sym-
SWIETELSKY ist ein internationales Bauunternehmen. Rund 12.000 Mitarbeiter/-innen erwirtschaften jährlich mehr als 3,4 Milliarden Euro. Seit rund 85 Jahren wächst das Unternehmen stetig. Heute bieten wir das gesamte Leistungsspektrum am Bau. Unser nachhaltiger Erfolg baut auf exzellente Mitarbeiter/-innen, die wir fordern und fördern. Die Bezahlung am Bau ist überdurchschnittlich gut, die Perspektiven vielversprechend. Besonderen Wert legen wir auf eine Unternehmenskultur, die Zusammenhalt und Vertrauen in den Mittelpunkt stellt. SWIETELSKY soll sich für seine Mitarbeiter/-innen anfühlen wie eine große Familie.
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Tirol hat das Zeug, um zum absoluten Vorreiter im Holzbau zu werden : In keiner anderen Region der Welt werden so viel Holz und so viele Holzbaukomponenten hergestellt wie hier.
Neben großen Holzfirmen wie Binder, Egger, Pfeiffer und Rubner ist mit Rothoblaas einer der führenden Schraubenhersteller der Welt in unmittelbarer Nähe.
Mit dem Aufbau des Holzbaulehrstuhls an der UI und dem jährlichen Internationalen Holzbauforum
IHF gehört Innsbruck inzwischen auch zu den wissenschaftlichen und ausbildungsrelevanten Hochburgen des Holzbaus
bolisches Zeichen für Innsbruck mit einer weltrekordverdächtigen Holzbrücke über den Inn zu gewinnen. Auch der längst fällige Ausbau eines Radwegs von Innsbruck zum Brenner mit holzsymbolischen Bauwerken zu einem Kultur- und Erlebnisweg lässt auf sich warten. Solange weder das Land Tirol noch die Stadt Innsbruck markante Zeichen setzen, wird der Holzbau in Tirol nicht den Platz finden, der für die Zukunft so wichtig wäre. Ich habe mich damit beschieden, in Eigeninitiative einen alten Bauernhof in Trins in ein anspruchsvolles Multigenerationenhaus mit höchster Energieeffizienz umzubauen, aber selbst dieses fand bisher trotz geballter Innovationstechnik wenig öffentliche Beachtung.
Gibt es auch rechtlich gesehen Handlungsbedarf? Ja, da gibt es auch noch einiges zu tun. Obwohl die Brandvorschriften schon holzfreundlicher geworden sind, hört man immer wieder, dass der Holzbau relativ planungsaufwendig ist, weil die Nachweise so kompliziert sind. Wenn Vorschriften praxisnäher wären, damit auch eine einfache Zimmerei damit zurechtkommt und keinen Wissenschaftler dafür einstellen muss, tun wir uns leichter. Vor allem haben wir
ja die Informatik und Hilfsmittel, mit denen wir uns manche Sachen einfacher machen können. Und natürlich kann die Politik mehr dazu beitragen, damit die CO2-Steuer dort angewendet wird, wo wir gegen den Klimaschutz arbeiten um sie den ökologischen Baumethoden gutschreiben. Ich denke dabei konkret an Fassadenelemente aus ökologischen Dämmstoffen, um die Vollwärmeschutzfassade aus Polystyrol abzulösen.
„Holz verzeiht keine Fehler, deshalb brauchen wir Spezialisten, die wissen, wie man es bearbeitet, wie man es einbaut und wie man es schützt.“
MICHAEL FLACH
Eine Kombination aus jahrzehntelanger Erfahrung und frischem Wind in der Führung garantiert höchste Qualität bei jedem Bauvorhaben!
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Ressourcenintensive Wirtschaftszweige wie die Baubranche auf einen nachhaltigen Weg zu bringen, ist ein ambitioniertes Unterfangen. Wie es gelingen kann und warum kein Weg daran vorbeiführt, erklärt Prof. Christoph M. Achammer, Vorstandsvorsitzender des integralen Planers ATP architekten ingenieure.
Architekt Univ.-Prof. Christoph M. Achammer ist Vorstandsvorsitzender von ATP architekten ingenieure und lehrte von 2002 bis 2022 als ordentlicher Universitätsprofessor am Institut für Integrale Bauplanung und Industriebau der Technischen Universität Wien.
b Wohnung oder Arbeitsplatz, ein anständiges Dach über dem Kopf zählt zu den elementaren Grundbedürfnissen des Menschen. Eine gute Zukunftsperspektive ebenso – einer der zahlreichen Gründe, aus denen Nachhaltigkeit aktuell ein drängendes Thema ist. In der Bauwirtschaft beißen sich die beiden Bedürfnisse: Die Branche verbraucht im großen Stil Ressourcen in Form von Energie, Rohmaterialien und Grund. Hinzu kommen Schutt und anderer Abfall, der später auf den Deponien landet.
„Darüber hinaus akzeptiert man bei Planung und Errichtung von Gebäuden 30 bis 50 Prozent Verschwendung an Zeit, Material und Kosten“, kritisiert Acham mer, der sich intensiv mit Ressourcenschonung durch Integrale Planung beschäftigt.
Für den Tiroler Architekten und langjährigen Universitätsprofessor an der TU Wien bedeutet grünes Bauen, an dieser Situation nachhaltig etwas zu ändern.
OBesonders die Problematik des Ressourcenverbrauchs im Bereich Grund und Boden schlägt sich in Tirol nieder, die bebaubaren Flächen sind rares Gut. Für Achammer folgt daraus, dass grünes Bauen hierzulande ein vollkommen anderes Verständnis von Raumordnung und Umgang mit Flächen bedeute. Gleichzeitig betont er, dass die Tiroler Gegebenheiten auch einen Vorteil bergen: „Die lokalen Rahmenbedingungen sind hier prädestiniert für eine ausschließlich elektrische Zukunft von Gebäuden.“ Heizen, Kühlen, Lüften können also künftig rein durch mit Strom betriebene Anlagenlösungen erfolgen.
Dass ein konkreter Wandel nicht nur auf Gegenliebe stoßen wird, ist Achammer bewusst: „Die größte Herausforderung besteht sicher im Akzeptieren von disruptiven Änderungen in Kultur, Organisation und Prozessen des Bauens.“ Solche tiefgreifenden Vorgänge brauchen üblicherweise lange Zeitspannen – diese stehen nach Einschätzung des Unternehmers jedoch nicht mehr zur Verfügung. „Die größte Hürde sind zweifellos die Veränderungsresistenz in der Bauwirtschaft und alle damit verbundenen gesetzlichen Regelungen und
„D ie größte Hürde s ind zweifellos die Veränderungsresistenz i n der Bauwirtschaft u nd alle damit verbundenen gesetzlichen R egelungen und ökonomischen Anreizsysteme.“
CHRISTOPH M. ACHAMMER
ATPs Antwort auf den European Green Deal als größter Treiber für PlanerInnen und AuftraggeberInnen, da er die künftige Wertentwicklung von Immobilien festschreibt.
entsteht bei Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung der Materialien
entsteht durch den Gebäudebetrieb
ATP architekten ingenieure
Integrales Planungsbüro Headquarter in Innsbruck
1.200
MitarbeiterInnen
12
Standorte in DACH + CEE
Seit 2012
Nutzung von BIM
ökonomischen Anreizsysteme“, bilanziert er. Was nicht heißt, dass es keine vielversprechenden Möglichkeiten gäbe. Für Achammer tun sich in drei Bereichen vergleichsweise schnelle Erfolgsmöglichkeiten auf: Reduktion von überbordenden Normen und Gesetzen, ein Ende der Spekulation mit Grund und Boden und umweltgerechte Raumplanung, die qualitative Verdichtung ermöglicht.
Der Weg zur Nachhaltigkeit verspricht, holprig und konfliktbeladen zu sein. Warum muss eine gesamte Branche ihn dennoch beschreiten? „Wenn wir unseren Kindern und Kindeskindern ein lebenswertes Land hinterlassen wollen, geht an dieser Zielsetzung kein Weg vorbei“, erklärt Achammer. Dabei müsse jedoch klar sein, dass Neubau nur einen sehr begrenzten Beitrag liefern kann.
„In erster Linie wird es darum gehen, die bestehenden Strukturen unter den Prämissen der vier R der Immobilienindustrie – reduce, reuse, repair, recycle – zu verdichten und multifunktional zu machen, zu ertüchtigen oder rückzubauen“, analysiert der Architekt
Grünes Bauen ist für Achammer auch eine Frage dessen, den nächsten Generationen ein lebenswertes Land zu hinterlassen.
und ergänzt: „Darüber hinaus müssen wieder attraktive öffentliche Räume wie Straßen und Plätze entstehen, die kombiniert mit Grünanlagen den Menschen nutzbare Freiflächen zurückbringen. Damit verbunden sind alternative Mobilitätskonzepte umzusetzen, die die entartete Nutzung dieser Räume durch Abstellen unserer Stehzeuge reduzieren.“
Für eine radikale Wende in der Art, wie Bebauung gedacht wird, reiche das bestehende Anreizsystem laut Achammer aber nicht aus – würde es doch lediglich versuchen, Symptome zu bekämpfen, ohne die Ursachen anzugehen. „Ich denke, es besteht derzeit die große Chance, gerade in unserem Land, einen Systemwechsel herbeizuführen“, zeigt sich der Unternehmer vorsichtig optimistisch. Dabei plädiert er für die intelligente Nutzung der limitierten Ressourcen – Einschränkungen durch Verbote sieht er nicht als Mittel der Wahl. Stattdessen legt er seine Hoffnung auf Technologie und Innovationskraft als beschleunigende Faktoren. Mit dem Willen, diese auch zu nutzen, sei ein rascher Wandel möglich.
A ls eines der führenden Planungsbüros Europas hat auch ATP einen gewissen Einfluss auf den Fortschritt in der Branche. Achammer erklärt, man habe schon vor 40 Jahren angefangen, intern die Kultur und die Prozesse zu verändern. Integrale Planung ist das dazugehörige Schlagwort: Inhouse werden Teams aus ArchitektInnen und IngenieurInnen für Tragwerksplanung und Gebäudetechnik gebildet. Das spart Zeit und ermöglicht einen ganzheitlichen Blick auf das Bauvorhaben, um ökonomische, ökologische und soziale Bedürfnisse im gesamten Bau besser abzubilden.
L aut Achammer erleichtert das auch die Digitalisierung der Arbeitsweise mit BIM, die vor über zehn Jahren erfolgte. „So sind alle aktuellen Planungsprojekte im Gesamtumfang von über fünf Milliarden Euro als virtuelles Abbild der Wirklichkeit digital aufgebaut
und können damit nach verschiedenen Kriterien – auch der Nachhaltigkeit – vor Baubeginn simuliert werden“, führt er aus. Da sich das Unternehmen mit dem ATP Green Deal zu klimaneutralem Planen und Bauen verpflichtet, wird jedes ATP-Projekt im Zuge des integralen Vorprojektes hinsichtlich seines CO2-Fußabdruckes an roter und grauer Energie analysiert. Diese Daten ermöglichen ATP und seinen AuftraggeberInnen, weitere Planungsschritte mit solider Entscheidungsgrundlage festzulegen.
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„Ich denke, es b esteht derzeit die große Chance, gerade in unserem Land, einen Systemwechsel herbeizuführen.“
CHRISTOPH M. ACHAMMER
Zur Person
Manfred Lechner ist Sprecher der Bauindustrie der Wirtschaftskammer
Tirol sowie Technischer Direktionsleiter und Prokurist der STRABAG.
5 FRAGEN AN: MANFRED LECHNER
Wa s macht die Tiroler Baubranche besonders? In der Tiroler Baubranche sind selbst Vertreter global agierender Großkonzerne mit unserem Land persönlich verbunden, genauso wie viele regionale Familienbetriebe. Wir arbeiten gemeinsam an der Zukunft für Tirol und daran, unser Umfeld entsprechend zu gestalten.
Wie nachhaltig kann Bauen werden? Es stellt sich nicht die Frage, wie nachhaltig Bauen werden kann, sondern wie nachhaltig es werden muss. Die Bauindustrie verursacht weltweit 38 Prozent der CO2-Emissionen. Wie kaum eine andere Branche stehen wir in der Verantwortung, Teil der Lösung zu sein, um klimaneutral, sozial und umweltgerecht zu wirtschaften. Die Branche braucht einen echten Wandel – getragen von uns allen – um wirklich nachhaltig zu werden.
Was braucht die Branche, um das umzusetzen? Der Weg in eine klimaneutrale Zukunft gelingt nur, wenn wir durch Innovationen und Effizienzsteigerungen Emissionen rasch und massiv senken. Daran arbeiten wir – mit der Entwicklung nachhaltiger Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen ebenso wie mit der Aufbereitung bereits verwendeter Baustoffe. Bei so einem komplexen und globalen Thema gibt es nicht den einen Königsweg. Wir müssen an vielen Stell-
schrauben drehen. Fakt ist: Nur wenn Gesellschaft, Branchenvertreter und Politik zusammenarbeiten, schaffen wir es, unser Ziel einer klimaneutralen Bauwirtschaft zu erreichen.
Welche zukünftigen Herausforderungen sehen Sie für die Bauindustrie? Die Emissionen zu senken und klimaneutral zu werden, ist definitiv die schwierigste Herausforderung! Unsere größte Baustelle ist die Zukunft, sagen wir bei STRABAG.
Um in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen wir schon jetzt die richtigen Fragen stellen und dürfen keine Zeit verlieren, an den Lösungen zu arbeiten.
Was wäre Ihr persönliches Traumprojekt? Ich verfolge kein einzelnes Traumprojekt. Bauen bedeutet für mich Gestalten, und das mache ich mit Begeisterung. Ich wünsche mir, dass wir durch Innovation und Fortschritt demnächst, damit meine ich spätestens das übernächste Jahrzehnt, klimaneutral bauen werden. Darin sehe ich unseren Beitrag, unsere Umwelt zu schützen und unsere Lebensqualität nachhaltig zu sichern.
„D ie Bauindustrie verursacht weltweit 38 Prozent der CO 2 -Emissionen.“
MANFRED LECHNER
Tipps vom Profi, wie Sie Ihre Immobilie bestmöglich verkaufen können
Brauche ich wirklich einen Makler, um meine Immobilie zu veräußern? S CHWABL: Der Verkauf einer Immobilie stellt eine der wichtigsten Lebensentscheidungen dar. Wer von Beginn an einen seriösen Profi wie s REAL mit der Vermittlung beauftragt, kann nicht nur rechtliche sowie finanzielle Risiken vermeiden, sondern spart sich viel Zeit und Nerven und erzielt den optimalen Verkaufspreis.
Wird sich die Preisentwicklung fortsetzen bzw. ist jetzt ein guter Zeitpunkt zu verkaufen? Für potenzielle Käufer wird es zunehmend schwieriger, eine Wohnbaufinanzierung zu erhalten, was zu einem Rückgang der Nachfrage bei gleichzeitig gestiegenem Angebot beiträgt. Aufgrund der demographischen und der topographischen Situation in Tirol wird sich hier auf Basis der tatsächlich reüs-
sierten Vergleichswerte 2021 und 2022 jedoch kein Abwärtstrend abzeichnen und insbesondere in Innsbruck und den anderen Ballungszentren in Tirol werden Immobilien weiterhin wertstabil bleiben. Festzuhalten ist jedoch, dass nicht jede Immobilie zu jedem „überspitzten“ Preis einen Käufer finden wird und die teilweise überhöht inserierten Angebotspreise nicht bezahlt werden.
Wie findet s REAL den passenden Käufer? Der Markt verlangt heute mehr denn
je Professionalität bei der Wertermittlung und Vermarktungsaktivitäten, denn ein maßgeschneidertes Gesamtkonzept für eine Immobilie wird auch in Zukunft zu erfolgreichen Immobilientransaktionen führen. s REAL bietet hierbei Immobilien digital und offline mit umfassenden Vermarktungsmöglichkeiten und größter Reichweite an. In Zeiten wie diesen wird es noch entscheidender sein, über ein weitreichendes Netzwerk zu verfügen, um sowohl die richtige Immobilie als auch den richtigen Käufer erfolgreich zusammenzuführen.
6020 Innsbruck
Tel.: 050 100-26350
E-Mail: info.tirol@sreal.at www.sreal.at
Der Bausektor bietet viele Chancen, sich mit gutem Gespür und innovativen Ansätzen hervorzutun. Drei Tiroler Unternehmen, die diese zu nutzen wissen, haben wir in dieser Ausgabe wieder Platz eingeräumt, um ihre Erfolge zu präsentieren.
30 Koch Türen
32 RIEDERBAU
34 Tiroler Immobilien
Bei den top.tirol-Erfolgsgeschichten auf den folgenden Seiten handelt es sich um bezahlte Werbeeinschaltungen unserer Kunden, die von uns redaktionell kuratiert werden.
Türen vom Tiroler Familienunternehmen Koch sind mehr als funktionale Elemente in Tischlerqualität: Sie eröffnen buchstäblich den Raum zum eigenen Wohnhimmel.
Koch Türen vereint die Liebe zum Handwerk mit effizienter Produktion. Was vor über 40 Jahren als kleiner Tischlereibetrieb begann, ist heute ein erfolgreicher Türenhersteller. Koch Türen ist Vorreiter im Bereich der industriellen Fertigung von Innentüren in Tischlerqualität, einer der wichtigsten Arbeitgeber im Wipptal und ein verlässlicher Partner für die Baubranche. In Steinach am Brenner fertigen heute 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 15.000 m² mit modernsten Anlagen und in Handarbeit ca. 20.000 Innentüren pro Jahr.
„Auf das, was wir erreicht haben, sind wir stolz“, sagt Koch-Geschäftsführer Andreas Koch mit Blick auf die Unternehmensgeschichte. „Und wir ruhen uns nicht darauf aus – im Gegenteil: Wir entwickeln unsere Produkte und unsere Produktion laufend weiter, um unseren Kundinnen und Kunden verlässliche Qualität zu einem guten Preis liefern zu können. Das ist unser Anspruch und Ansporn.“
DIE EXPERTEN
A ls reines B2B-Unternehmen beliefert Koch Türen Tischlereibetriebe und Fachhändler und setzt dabei auf starke und langfristige Partnerschaften. Vertriebsleiter Alexander Koch dazu: „Wir haben in den vergangenen Jahren viel in die Automatisierung und die Effizienzsteigerung unserer Produktion investiert. Dadurch sind wir heute in der Lage, auch bei hohen Stückzahlen gleichbleibende Qualität zu liefern.“
„Die Tür ist für uns kein Funktionsteil, sondern ein wesentlicher Bestandteil der R aumgestaltung. Das ist unsere Überzeugung seit den Anfängen in den
1980er Jahren und heute noch wesentliches Element unserer Firmentradition. Türen sind für uns nicht nur Teil des Raumes, sie machen den Raum“, erklärt Andreas Koch.
Koch Türen bieten ein breites Repertoire an Qualitätstüren für den Wohnbereich: Innen-, Schiebe-, Glas- sowie Eingangs- und Sicherheitstüren. „Es gibt für jeden Geschmack die r ichtige Tür. Ob lebhaft oder ruhig, sanft oder bunt – die Modellvielfalt begeistert und wird laufend weiterentwickelt“, unterstreicht Alexander Koch. „Dabei greifen wir nicht nur Trends u nd Marktanforderungen auf, sondern entwickeln auch gemeinsam mit unseren Partnern u nd Bauträgern eigene Produktreihen, die den Anforderungen in jeder Hinsicht gerecht werden.“
Die hohe Qualität, die Verlässlichkeit und die Flexibilität machen Koch Türen zu einem starken regionalen Partner für Tischler und Bauträger. A lexander Koch abschließend: „ Mit u nserer Tischlerqualität schaffen wir einen Mehrwert für jede Immobilie. Und wir sind stolz d arauf, dass wir durch unsere Verlässlichkeit, unsere Effizienz und unsere Flexibilität heute ein starker Partner der Baubranche sein können – diese Rolle werden wir in den kommenden Jahren weiter ausbauen.“
„A uf das, was wir erreicht haben, sind wir stolz.“
ANDREAS KOCH
Alles aus einer Hand: Planen, Bauen und Nutzen in einer neuen Dimension
Massive Teuerungen, der Engpass bei Material sowie die neuen Kreditvergaberichtlinien bescheren der Bauwirtschaft momentan Kopfzerbrechen.
Diese Liste ließe sich schier unendlich fortsetzen und ist etwas ungewohnt für die Baubranche. Doch woran liegt es? Und vor allem welche möglichen Ansätze gibt es für die Zukunft?
Vordenker digitalen Bauen s und Geschäftsführer von RIEDERBAU – Die Zukunft baut mit, Bmst. DI Anton Rieder, gibt einen Einblick in die aktuelle Situation der Bauwirtschaft und mögliche Ansätze für die Zukunft. Denn all die oben genannten Gründe machen es immer schwieriger, ein bezahlbares Zuhause zu realisieren.
Besonders betroffen ist der Wohnbau, hier treffen viele negative Einflussfaktoren aufeinander. Einerseits treiben die hohen Energie- und Baumaterialkosten die Kauf- und Mietpreise in die Höhe, andererseits bremsen die neuen Kreditvergaberichtlinien, allen voran die Eigenkapitalquoten bei Wohnbaukrediten, die Nachfrage. „Es ist offenbar vergessen worden, dass bereits die Zinsanhebungen und die Teuerung die Wohnbaukosten in die Höhe treiben“, so Rieder. Spe-
ziell der geförderte Wohnbau steht still: Der Kostendeckel für Bauträger geht sich bei der aktuellen Kostensteigerung nicht mehr aus!
A NSÄTZE FÜR DIE ZUKUNFT
Weniger Planungs- und Baukosten aufgrund geänderter Bauvorschriften, z. B. durch weniger Tiefgaragenbauten angepasst an die persönliche Mobilitätssituation sowie eine Anpassung der Kreditrichtlinien auf der Nachfrageseite, könnten laut Anton Rieder mögliche Ansatzpunkte für die Zukunft sein.
Doch auch auf der Seite der Bauunternehmen gibt es einige Ansätze, die Erfolge in der Zukunft versprechen. Standardisierung ist ein Schlagwort. „Es braucht nicht immer neue Teams, neue Pläne und Detaillösungen.“ Die RIEDERBAU-Holztechnik geht hier einen neuen Weg. Im letzten Jahr wurde intensiv an
Die digitale Baustelle: RIEDERTECH myBauOffice & BIM+CAFM
ist das führende Totalunternehmen im Tiroler Unterland und Südbayern.
verspricht die Digitalisierung am Bau. Während Materialflüsse und Produktionen oft bereits perfektioniert sind, ist die Bauwirtschaft großteils noch weit weg von digitalen Prozessen.
ANTON RIEDER
einer kosten- und ökologisch-effizienteren Bauform getestet. Das RIEDERBAU-Holzbausystem, ein Skelettbau aus Stahlbeton mit standardisierten Teilen im Holzrahmenbau, verbindet bei dieser Mischform das Beste aus zwei Welten und verbraucht dabei weniger Ressourcen. Darüber hinaus besteht aufgrund der Leichtigkeit die Möglichkeit höher nach oben zu bauen, was sich kostensenkend auf den qm-Preis auswirkt.
DIGITALISIERUNG AM BAU
Ü bersichtlichkeit, optimierte Prozessabläufe, wenige „Leerkilometer“ und dadurch vor allem Kosteneinsparungen
Das Start-up von RIEDERBAU, RIEDERTECH, entwickelt digitale Lösungen, wo es bisher keine ausreichenden digitalen Möglichkeiten gab. Bisher sind zwei zukunftsfähige und vor allem durch RIEDERBAU praxiserprobte Tools für die Bauwirtschaft am Markt.
myBauOffice, eine Projektmanagement- und Kollaborationslösung basierend auf Microsoft365-Technologie, vereint die Ansprüche moderner Unternehmensführung mit den spezifischen Anforderungen der Bauwirtschaft.
BIM+CAFM sammelt all Ihre Facility-Management-Informationen digital zentral an einem Ort, überprüft diese qualitativ und verknüpft sie in einem CAFMSystem, das ein einfaches Prozess- und Dokumentenmanagement sowie ein optimiertes Betreiben und Nutzen von Gebäuden und Anlagen ermöglicht.
Das Familienunternehmen mit Sitz in Schwoich/Kufstein entwickelte sich seit 1956 von einem traditionellen Baumeisterbetrieb zu einem Kompetenzzentrum für digitales Bauhandwerk.
Als einer der wenigen Totalunternehmen in Österreich baut RIEDERBAU schon jetzt nach der neuen BIM Norm (Building Information Modeling).
„E s ist offenbar vergessen worden, dass bereits die Zinsanhebungen und die Teuerung die Wohnbaukosten in die Höhe treiben.“
Qualitativ hochwertiger Wohnraum entsteht durch ganzheitliches Agieren auf allen Ebenen. Bei den Kufsteiner Tiroler Immobilien hält diese Vision nun Einzug. Ein lückenloses Rundumservice wird Realität.
Heute herrscht geschäftiges Treiben bei den Tiroler Immobilien. Das ganze Team trifft sich zur Kick-off-Sitzung. Ein neues Projekt soll im Detail besprochen werden. Man spürt den Spirit, der dieses Treffen begleitet, man sieht die Begeisterung, mit der jeder Einzelne ans Werk geht. Natürlich ist dies ein Grund für den herausragenden Erfolg des Kufsteiner Unternehmens, das sich seit der Gründung im Jahr 2011 beständig auf dem heiß umkämpften Markt etabliert hat.
Doch es gibt noch ein gewichtiges Argument für das stetige Gelingen. Dabei fällt immer wieder ein Wort, das dem Ganzen die Kraft verleiht: Ganzheitlichkeit wird hier nicht nur so dahergesagt, es wird in jedem Bereich gelebt. Mit der Verkettung eines Dienstleistungsangebotes, das seinesgleichen sucht, fungiert das Immobilienunternehmen als Bauträger, Makler, Hausverwaltung und überzeugt zudem mit dem neuesten Coup, nämlich einem Vermietungsservice. Somit schließt sich der Kreis.
Für Prokurist Hannes Lottersberger ist dies das Fundament für den Erfolg. Er kümmert sich um das Bauträgergeschäft. Ursprünglich wirkte er 25 Jahre lang in der Bankenbranche und hat vor einem Jahr zu Tiroler Immobilien gewechselt. Weil hier Sicherheit, Vertrauen, Sympathie und Stabilität am Markt
gegeben seien, sagt er. Zurzeit schnuppert er ins erste Projekt hinein, weitere in Innsbruck und Salzburg sind ebenfalls auf Schiene.: „Von der grünen Wiese bis zur Fertigstellung eines Vorhabens steckt jede Menge Arbeit dahinter. Wir haben den großen Vorteil, dass alle Bereiche professionell und harmonisch ineinandergreifen.“ Dies wird auch heute bei dem Kick-off-Termin sichtbar. „Die Schlüsselpositionen aller Abteilungen sitzen zusammen und dabei gehen wir in die Tiefe. So stellen wir fest, wo alles rundläuft und wo wir noch nachjustieren müssen. Dabei wird jedes kleinste
„Die Schlüsselpositionen aller Bereiche setzen sich zusammen und gehen in die Tiefe.“
Ü ber
Jahre Erfahrung in der Immobilienbranche
Detail besprochen. Wenn jeder wei ß, um was es geht, hat man eine ganz andere Herangehensweise und Bezug zum Projekt“, weiß Mario Tribus, verantwortlich für den gesamten Vertrieb.
M it der feierlichen Übergabe eines Projektes bekommt Thomas Jenewein, Leiter der Hausverwaltung, symbolisch die Schlüssel überreicht: „Wir betreuen alle unsere Projekte selbst, wir übernehmen aber auch gerne bestehende Immobilien.“ Auch das Thema Digitalisierung hat bei Tiroler Immobilien einen hohen Stellenwert eingenommen und es wurden bereits die ersten w ichtigen Maßnahmen getroffen. „In der schnelllebigen Zeit, in der wir uns befinden, ist es immer wichtiger, Kundenanliegen so rasch und effizient wie möglich zu beantworten sowie Lösungen zu finden.
Durch die Einführung der Hausverwaltungs-App oder des digitalen Kundenporta ls haben wir nun, egal ob vor Ort oder von unterwegs, die Möglichkeit sämtliche Unterlagen, Daten, Vorschreibungen oder Betriebskosten-Abrechnungen auf einen Klick einzusehen, und können dadurch noch mehr auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen und die Anfragen direkt beantworten.“
Um ganzheitlich zu agieren, präsentiert Tiroler Immobilien nun auch einen Vermietungsservice. „Wir bieten einerseits die klassische Hausverwaltung an und zudem diese besondere Dienstleistung. So haben wir festgestellt, dass Leute, die in Immobilien investieren, sich nicht um die Vermietung kümmern können oder wollen, da dies mit viel Arbeit verbunden ist. Wir übernehmen sowohl die Betriebskostenabrechnungen für Eigentümer und Mieter, besuchen Hausversammlungen, kümmern uns um die Neuvermietung, Besichtigungen, Ausschreibungen, Mietverträge, Indexanpassungen, Kündigungen und Reparaturen. Man kann wählen, ob man ein komplettes Rundumservice möchte oder nur Teile davon“, erklärt Thomas Jenewein, Leiter der Hausverwaltung. Ein Service, der für so manchen Eigentümer so wertvoll sei, ist absolut überschaubar von den Kosten, da dies eine enorme Zeitersparnis darstelle. „Das funktioniert nur, zumal wir ein ganzheitliches Büro zur Verfügung haben“, freut sich Mario Tribus über diesen Dienst, der nun die letzte Lücke bei den Tiroler Immobilien schließt.
Zahlen
2011 Gründung von Tiroler Immobilien
2017 Einführung der Maklertätigkeit
2019 Beginn der Geschäfts tätigkeit im Bereich Hausverwaltung
2019 Auftritt als ganz heitliches Immobilienunternehmen
2021 Gründung Bayern und Salzburg Immobilien
„W ir haben den Vorteil, dass alle Bereiche professionell und harmonisch ineinandergreifen.“HANNES LOTTERSBERGER
Wa s macht die Tiroler Immobilienbranche besonders? Unsere Branche realisiert Wohnbau auf höchstem Niveau. Einen solchen Baustandard muss man im europäischen Vergleich erst einmal finden.
Wie muss heute gebaut werden, damit morgen alle profitieren? Ein Kernaspekt ist die Verdichtung kombiniert mit mehr Grünraum. Das schafft Wohnraum bei geringerer ökologischer Belastung, reduziert Bodenversiegelung und wirkt vor allem im ländlichen Raum dem wirtschaftlichen Aussterben von Handel, Gastronomie und mehr entgegen.
Wie können Immobilien wieder leistbarer werden? Eine Aufweichung der neuen Bankenverordnung ist unumgänglich, denn dadurch wird der Kauf von Wohnungen für junge Leute verhindert. Die Blockadepolitik der Gemeinden für neuen Wohnbau muss ein Ende haben, denn wir brauchen dringend mehr Wohnungen, damit die Kaufpreise sowie die Mieten nicht explodieren. Hier sollten Gemeinden mit deren steigenden Infrastrukturkosten durch Zuwachs durch das Land und den Bund entlastet werden, damit ein Anreiz für neuen Wohnbau geschaffen wird.
Wo liegt die Verantwortung dafür, Eigentum wieder leistbarer zu machen?
Wir müssen dringend das Angebot am Wohnungsmarkt erhöhen. Wie aus der aktuellen Exploreal-Studie zu erkennen ist, geht die Neubauleistung drastisch zurück. Durch das Bevölkerungswachstum, den stark ansteigenden Bedarf an Neben- und Zweitwohnsitzen (z. B. Personalwohnungen in der Tourismuswirtschaft, steigende Anzahl der Studenten etc.) und die Veränderung der Haushaltsgrößen entsteht ein großes Ungleichgewicht zwischen Neubauleistung und Bedarf.
Die steigenden Zinsen sowie die Bankenregulierung reduzieren zwar die Nachfrage am Eigentumsmarkt, erhöhen jedoch zum gleichen Verhältnis den Mietmarkt. Dadurch werden Anleger am Wohnungsmarkt mehr denn je benötigt, damit das Mietangebot erhöht wird.
Was wäre Ihr persönliches Traumprojekt? Das wäre ein innovatives studentisches Wohnprojekt in Innsbruck: Ein modernes und zeitgemäßes Studentenheim, das für Studierende mehr als ein Zuhause ist.
Zur Person Michael Kugler ist Mitglied der Fachgruppe Immobilienund Vermögenstreuhänder Tirol und leitet den Bauträger Carisma Immobilien als Geschäftsführer.
„Eine Aufweichung der neuen Bankenverordnung ist unumgänglich.“
MICHAEL KUGLER
W er einen Baugrund besitzt oder kaufen will, muss dies im Grundbuch öffentlich machen. Seit über 250 Jahren werden dort die Grundstücksrechte geregelt.
Das Grundbuch ist ein öffentliches Verzeichnis, wo alle in einem Bezirk vorhandenen Grundstücke –die sogenannten Liegenschaften – und deren Eigentumsverhältnisse notiert sind.
• Informationen zum Grundstück (Nutzungsrechte oder Beschränkungen)
• Name der EigentümerInnen (bei mehreren Personen mit Eigentumsanteil)
• Lastenblatt (Belastungen wie Pfandrechte oder Hypotheken)
Um das Grundbuch kümmern sich die jeweiligen Bezirksgerichte.
• Relevante Dokumente (wie etwa der Kaufvertrag )
Was wird eingetragen?
• Eigentum
• Wohnungseigentum
• P fandrecht
• B aurecht
• Dienstbarkeiten
• Reallasten
Das Grundbuch ist ein öffentliches Verzeichnis –jeder kann Einsicht nehmen und einen Abzug verlangen.
Eingeführt wurde das Grundbuch in der heutigen Form unter Maria Theresia im Jahr 1770.
Heute ist das Grundbuch kein Buch im klassischen Sinn mehr. Seit 2005 sind alle Einträge elektronisch.
Beim Kauf eines Baugrunds oder einer Immobilie lohnt es, sich im Grundbuch über Rechte und Belastungen des Objektes zu informieren.
Ein Auszug kann kostenpflichtig über die Verrechnungsstellen oder justizOnline durchgeführt werden.
Die NEUE HEIMAT TIROL (NHT) ist ein zentraler Player für leistbares Wohnen in Tirol. Derzeit ist vor allem die Nachfrage nach geförderten Eigentumswohnungen im Steigen.
Mit 439 fertiggestellten Wohnungen zieht die NHT eine positive Bilanz zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2022. Das Bauvolumen blieb mit 107 Mio. Euro auf konstant hohem Niveau. „Auch für heuer stehen 464 Wohnungsübergaben am Plan. Derzeit befinden sich über 1.000 Wohnungen in 20 Gemeinden in Bau. Damit ist auch in den nächsten Jahren die Pipeline gut gefüllt“, berichtet NHT-Geschäftsführer Hannes Gschwentner.
Dabei stellt die NHT vor allem eine wachsende Nachfrage nach geförderten Eigentumswohnungen fest. „Mit ca. 16.000 Wohnungen in unserem Bestandsportfolio hat die Mietvariante nach wie vor die Nase vorne. Aktuell bauen wir aber – vor allem am Land – immer öfter geförderte Eigentumswohnungen. In Zeiten der Teuerung und allgemeinen Unsicherheit ist die Sehnsucht nach einem sicheren Hafen offensichtlich groß“, weiß NHT-Geschäftsführer Markus Pollo.
Ein Leuchtturmprojekt in diesem Zusammenhang ist die zuletzt fertiggestellte NHT-Wohnanlage in Serfaus. Neben günstigen Mietwohnungen wurden dabei auch Reihenhäuser und Eigentumswohnungen errichtet. Mit einem Quadratmeterpreis von 3.400 Euro lagen
Hannes Gschwentner (re.) und Markus Pollo führen die Geschäfte des größten Tiroler Wohnbauträgers.
die Kaufpreise bei einem Drittel zu den ortsüblichen Angeboten der gewerblichen Bauträger. „Unsere Kund:innen bekommen höchste Qualität zu einem wesentlich günstigeren Preis“, betont Hannes Gschwentner.
Heute mieten, später kaufen Eine weitere Option ist der Mietkauf. Dabei kann die Immobilie nach einer bestimmten Frist in das Eigentum übernommen werden. Miete mit Kaufoption findet, auch im ländlichen Bereich, zunehmend Anklang. Zuletzt haben über 100 Wohnungen den Besitzer gewechselt. „Der Vorteil beim Mietkauf ist, dass die derzeit strengen Vorgaben für die Eigenkapitalquote nicht sofort schlagend werden, sondern für den Ankauf zu einem späteren Zeitpunkt angespart werden kann“, erklärt Markus Pollo. Die nächsten NHT-Mietkauf- und Eigentumsprojekte sind bereits in Planung.
NEUE HEIMAT TIROL
Gemeinnützige WohnungsGmbH
Gumppstraße 47
6020 Innsbruck
E-Mail: k undencenter@nht.co.at w ww.neueheimat.tirol
Serfaus: Das moderne Wohnquartier im Ortsteil Lourdes umfasst insgesamt 40 Wohnungen sowie sechs Reihenhäuser. Das Projekt in ansprechender Holzoptik wurde in Zusammenarbeit mit dem renommierten Bregenzer Architekturbüro Dorner-Matt umgesetzt. Die hochwertig ausgestatteten Eigentumswohnungen über drei Geschoße sind in den Hang gebaut und bieten einen einzigartigen Panoramablick über das Oberinntal.
Thaur: In der Thaurer Moosgasse laufen derzeit die Bauarbeiten für eine neue Wohnanlage mit 14 geförderten Eigentumswohnungen. Die Pläne für das Neubauprojekt stammen vom Innsbrucker Architekturbüro teamk2. Die Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen weisen eine Nutzfläche von 52 m² bis 100 m² auf und sind mit Komfortlüftung, Fußbodenheizung sowie großzügigen Außenbereichen sehr hochwertig ausgestattet.
Oberperfuss: In der Gemeinde Oberperfuss wird aktuell eine Wohnanlage mit 14 geförderten Eigentumswohnungen errichtet. Die NHT investiert dafür rund 6,1 Mio. Euro. Die Umsetzung erfolgt gemeinsam mit scharmer –wurnig – architekten ZT. Die Wohnungen sind mit großzügigen Loggien, Fußbodenheizung und Komfortlüftung sehr hochwertig ausgestattet. Die Fertigstellung und Schlüsselübergabe ist für Herbst 2024 geplant.
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