Tirolerin (April 2012)

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| wirtschaft

Foto: Ertl-Gratzel

Brigitte Stampfer beeindruckt durch ihren Erfolg, aber auch durch ihr starkes und zugleich sympathisches Auftreten.

Foto: Eichholzer

Brigitte Stampfer ist als Unternehmensberaterin und als Vizepräsidentin der WK Tirol Expertin für die Neugründung von Unternehmen.

Unternehmensberaterin Brigitte Stampfer

Karriere mit Lehre A

ls Brigitte Stampfer ihre kaufmännische Lehre begann, hätte sie sich wohl nicht vorstellen können, eines Tages ein Interview als erfolgreiche Unternehmensberaterin und Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Tirol zu geben. Und die 15-jährige Brigitte Stampfer wäre sicher beeindruckt gewesen von ihrem erwachsenen Ich, das auch in der Außenwirkung den Prototyp der erfolgreichen Frau widerspiegelt. Entspannt zurückgelehnt erzählt sie von ihrem Weg, der sie nach der Lehre vom Ötztal nach Innsbruck führte, wo sie – anfangs mit Verständigungsschwierigkeiten aufgrund der fremden Sprache „Innsbruckerisch“ – einige Jahre bei einem Steuer- und Unternehmensberater tätig war, während sie abends ihre Berufsreife nachholte. Nach Abschluss ihres BWL-Studiums war sie dann unter anderem drei Jahre in der Wirtschaftskammer im Gründerservice tätig, ehe sie im Jahr 2000 den Sprung in 174 | TIROLERIN April 2012

die Selbstständigkeit wagte. Für Brigitte Stampfer war es ein logischer Schritt: Mit fünf Geschwistern aufgewachsen, hatte sie bereits im Alter von zehn Jahren ihre erste Waschmaschine im Elektrounternehmen ihrer Eltern verkauft. Der unternehmerische Gedanke sollte sie nie mehr loslassen, und sie sieht auch heute noch die Vorteile der Selbstständigkeit: „Der sicherste Arbeitsplatz ist der, den ich mir selber schaffe.“ Ein weiterer Grund war der Wunsch nach einer flexiblen Arbeitszeiteinteilung. Nachdem 2002 ihre Tochter geboren wurde, verlegte sie ihre Coaching-Tätigkeit vor allem aufs Wochenende, so dass sich ihr Ehemann um die Tochter kümmern konnte. Heute strahlt die Unternehmensberaterin Zufriedenheit, innere Ruhe und Kompetenz aus. Diese Stärken sind es auch, die sie ihren Klienten mitgeben will. In den letzten Jahren hat sie sich als

Unternehmensberaterin einen Namen in den Bereichen „Kernkompetenz“ und „Self-Branding“ gemacht. Hinter diesen Begriffen steht die Absicht, ihren Klienten das Werkzeug für einen erfolgreichen Auftritt mitzugeben. Aber auch in ihrer Funktion als Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Tirol unterstützt sie Unternehmer und Unternehmerinnen, insbesondere die 18.000 Ein-PersonenUnternehmen (EPU) Tirols. Damit ist sie Ansprechpartnerin für jedes zweite Unternehmen in Tirol. So sehr sie sich über die Erfolge der letzten zwei Jahre freut, gibt sie doch offen zu, dass, als sie gefragt wurde, ob sie die ehrenamtliche Position als Vizepräsidentin der WK Tirol übernehmen würde, ihr erster Gedanke war, das Angebot aufgrund der zusätzlichen zeitlichen Belastung abzulehnen. Für Stampfer ist der Reflex, vor großen Herausforderungen zu viel Respekt zu haben, auch eines von vielen Hindernis-


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