

WINTER IM WANDEL
Fakten, Trends & Thesen zum Wintertourismus

INHALTSVERZEICHNIS
WINTER IM WANDEL
4 Prägende Erfolgsgeschichte Kommentar von LR Mario Gerber
5 Erfolgsmodell Kooperation Editorial von Karin Seiler
6 Wintersport neu denken Ralf Roth im Interview
10 F.acT Insights Zahlen und Fakten zur Geschichte des Wintersports
12 Stabiles Produkt im Wandel So anpassungsfähig ist der Tiroler Wintertourismus
22 Warum Wintersport Zukunft hat Trends und Ideen aus Tirol und darüber hinaus


wöchentlich als

„Mit Sicherheit passiert durch die frühe, schulische Erfahrung eine essenzielle Prägung zum Skisport.“
GIMPL,
30 Früh übt sich Maßnahmen zur Nachwuchsförderung
36 Pistenspaß für alle Leistbarkeit und neue Märkte
40 Mehr als Wintersport Erfolgreich durch Unabhängigkeit von Schnee und Wintersport
46 Zukunftsfragen Schlüsselthemen für die Praxis
50 Skurril auf Skiern Skifahren mal anders
IMPRESSUM
SAISON Tourismusmagazin, Nr. 2/2025 (74. Jahrgang)
Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Tirol Werbung, Maria-Theresien-Straße 55, 6020 Innsbruck • Mit der Produktion beauftragt: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 1, 6020 Innsbruck • Chefredakteurin: Lisa Schwarzenauer, MA • Redaktion: Michaela Ehammer, Anna Füreder, Barbara Kluibenschädl, Thomas Mair, Rebecca Müller, Alexandra Schallhart, Markus Wechner • Grafik: BA, Sebastian Platzer • Anzeigenverkauf: Wolfgang Mayr, w.mayr@ target-group.at • Anschrift Verlag: Brunecker Straße 1, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/ 58 6020, redaktion@target-group.at • Geschäftsführung Verlag: Michael Steinlechner
Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL https://saison.tirol/info/impressum abgerufen werden.
Für diese Publikation wird Papier gemäß dem Umweltzeichen nach ISO Typ 1 (extern vergebene Umweltzeichen mit Überprüfung durch unabhängige Dritte, z. B.: Österreichisches Umweltzeichen, Blauer Engel, Nordic Swan, EU-Ecolabel) verwendet. Druckaufträge werden an qualifizierte Druckereien nach den Anforderungen einer ISO Typ I Umwelt zeichen-Richtlinie für Druckerzeugnisse vergeben, zertifiziert und entsprechend gekennzeichnet.

PRÄGENDE ERFOLGSGESCHICHTE

L iebe Tirolerinnen und Tiroler!
Ti rol und der Winter – diese Verbindung ist seit Generationen eine Erfolgsgeschichte. Der Wintertourismus prägt nicht nur unsere Wirtschaft, sondern auch unser Selbstverständnis als Lebens- und Urlaubsregion in den Alpen. Kaum ein anderes Produkt ist so eng mit Tirol verbunden wie der Wintersport – er ist Teil unserer Kultur, Identität und unseres internationalen Images. Wer an Tirol denkt, denkt an schneebedeckte Gipfel, perfekt präparierte Pisten und echte Gastfreundschaft.
Doch der Wintertourismus ist längst mehr als klassischer Skibetrieb. In den letzten Jahren hat sich Tirol zu einer ganzheitlichen Winterdestination entwickelt, die Erlebnis, Qualität und Nachhaltigkeit vereint. Unsere Betriebe investieren massiv in Komfort, Service und Innovation – von modernen Seilbahnen über hochwertige Unterkünfte bis hin zu digitalen Services, die den Aufenthalt individueller und bequemer machen.
Gleichzeitig erleben wir eine Phase des Wandels. Die Gäste suchen heute mehr als nur Skifahren – sie wollen Vielfalt, Authentizität und Nachhaltigkeit. Der Winter wird in all seinen Facetten erlebt: beim Winterwandern, Langlaufen, Rodeln, Eislaufen oder beim bewussten Genießen regionaler Kulinarik und Kultur. Der Trend geht klar zu Quali tät statt Quantität – hin zu Erlebnissen, die berühren und in Erinnerung bleiben.
G erade darin liegt eine große Chance für Tirol. Wir verfügen über Kompetenz, Infrastruktur und Kreativität, um das „Produkt Winter“ immer wieder neu zu denken. Nicht-schneegebundene Angebote gewinnen an Bedeutung – durch Wellness, Gesundheit, Kultur im ländlichen Raum oder neue Freizeitkonzepte, die den Winter anders interpretieren. Entscheidend wird sein, diese Potenziale gezielt zu entwickeln und zugleich das zu bewahren, was uns stark gemacht hat: alpine Authentizität und Lebensqualität.
Der Wintertourismus ist ein zentraler Wirtschaftsmotor Tirols. Damit das so bleibt, müssen wir mutig und vorausschauend handeln – mit Blick auf Trends und gesellschaftliche Entwicklungen, mit Investitionen in Qualität und Nachhaltigkeit und mit dem gemeinsamen Ziel, den Winter immer wieder neu zu erfinden. Tirol hat bewiesen, dass Tradition und Innovation kein Widerspruch sind, sondern ein starkes Versprechen für die Zukunft.
Ihr

MARIO GERBER TOURISMUSLANDESRAT VON TIROL
ERFOLGSMODELL KOOPERATION

Die Geschichte des Tiroler Tourismus ist gespickt mit Pionierleistungen. Mit Mut und Weitblick haben Visionäre die (natürlichen) Möglichkeiten des Landes genutzt, um wesentliche Grundlagen für den heutigen Erfolg zu schaffen. Die Erschließung der Berge mittels Seilbahnen ist nur ein Beispiel unter vielen.
Zwischenzeitlich hat sich der Zugang verschoben – ist das Einzelkämpfertum einem gemeinschaftlichen Tun gewichen. Nunmehr zählen Kooperationen zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren der Branche. Nicht zuletzt die Fusionen kleiner Tourismusverbände auf Ortsebene zu starken regionalen Einheiten geben Zeugnis davon.
Gerade Tirols Wintertourismus lebt stark von diesem Miteinander. Ein Leuchtturm dieser Zusammenarbeit besteht bereits seit weit mehr als 30 Jahren: Die Partnerschaft zwischen Tirol Werbung und dem Österreichischen Skiverband hat sich derart verfestigt, dass das Tirol Logo mittlerweile zum fixen Inventar gehört – egal, ob ÖSV-Bekleidung oder Werbebande bei heimischen Weltcupevents. Gerade im Zusammenspiel mit diesen Veranstaltungen vom Ötztal über Seefeld und Innsbruck bis nach Kitzbühel oder Hochfilzen wird Nutzen gestiftet, der mit herkömmlichen Maßnahmen kaum erreichbar ist. Allein beim heurigen Weltcupauftakt in Sölden wurden aus 1 investierten Euro rund 25 Euro an Werbewert für die Marke Tirol berechnet. Ähnliche Erfolgskooperationen zum Winter unterhält die Tirol Werbung mit Regionen und Betrieben
im Rahmen von Advent in Tirol, Snow Card Tirol oder den 5 Tiroler Gletschern. Auch die aktuell auf neun Märkten laufende Winterkampagne entfaltet als Gemeinschaftsprojekt mit heimischen Tourismusverbänden eine deutlich größere Wirkung.
I n Zeiten, in denen die externen Herausforderungen für den (Winter-)Tourismus größer werden – sei es aufgrund des Klimawandels oder veränderter Gästebedürfnisse –, ist dieser Zusammenhalt innerhalb der Branche umso mehr angesagt. Denn die Bedeutung und der Erfolg des Winters gehen weit über die Monate von November bis April hinaus. So fußt die Renaissance der Sommerfrische in jüngerer Zeit auch auf einem erfolgreichen Wintertourismus, der als wertschöpfungsstarke Saison die Investitionen in ein hochwertiges Sommerangebot erst mitermöglicht hat. Jetzt gilt es, gemeinsam den nächsten Schritt zu machen – in Richtung eines attraktiven Ganzjahrestourismus. Damit das Erfolgsmodell Kooperation das ganze Jahr über Saison hat.

KARIN SEILER , GESCHÄFTSFÜHRERIN TIROL WERBUNG
„ES
ERÖFFNET SICH DIE CHANCE, DEN WINTERSPORT NEU ZU DENKEN.“

ZUR PERSON
Ralf Roth leitet das Institut für Outdoorsport und Umweltforschung sowie den Masterstudiengang Sporttourismus und Destinationsmanagement (M.Sc.) an der Deutschen Sporthochschule Köln. Er untersucht, wie Raum, Infrastruktur, Umweltbedingungen und sozioökonomische Settings den Outdoor-Sport prägen und die sporttouristische Nachfrage beeinflussen.
Ralf Roth, Gründer und Leiter des Instituts für Outdoor-Sport und Umweltforschung an der Sporthochschule Köln, betont im SAISONGespräch die Zukunftsfähigkeit des Wintertourismus und plädiert gleichzeitig für eine konsequente Weiterentwicklung der Alpenregionen zu klimafitten Ganzjahresdestinationen.
Das Gespräch führten Florian Neuner und Stefan Kröll.
:
SAISON
Nicht nur angesichts der Klimaveränderungen gibt es immer wieder Diskussionen über die Zukunftsfähigkeit des Wintersports – wie sehen Sie die Zukunft? RALF ROTH : Der Wintersport bleibt zweifellos zentraler Bestandteil der alpinen Identität und steht für Gesundheit, Gemeinschaft und Lebensqualität. Gerade weil sich die Rahmenbedingungen verändern – Klimawandel, neue Lebensstile und Freizeitgewohnheiten – eröffnet sich jetzt die Chance, den Wintersport neu zu denken: zugänglich, vernetzt, sinnorientiert und zukunftsfähig. Die klassischen Saisongrenzen lösen sich zunehmend auf. Wer es schafft, bestehende Infrastrukturen flexibel und verantwortungsvoll zu nutzen, kann den alpinen Raum zu einer Ganzjahresdestination mit Wintersport-DNA entwickeln. Der Winter bleibt Kern, aber nicht Grenze des Erlebens.
Was bedeutet die Klimaerwärmung konkret für Tirol und den Alpenraum? Der Alpenraum steht vor einem tief greifenden Wandel. Die Erwärmung um mehr als drei Grad seit dem vorindustriellen Zeitalter verändert die Spielräume grundlegend. Vielerorts begegnet Tirol dieser Herausforderung mit Weitblick: durch effizienteres Schneemanagement, Verlagerung von Angeboten in höhere Lagen, Ausbau öffentlicher Verkehrsanbindungen und Entwicklung schneeunabhängiger Freizeitformate. Diese Transformation ist nicht nur Anpassung – sie ist eine Chance, sich als klimafitte Ganzjahresdestination neu zu positionieren: resilient, nachhaltig und mit hohem Erlebniswert für Gäste und Einheimische. Der Erfolg hängt davon ab, ökologische, soziale und wirtschaftliche Verantwortung mit touristischer Attraktivität zu verbinden.
„Der
Winter bleibt Kern, aber nicht Grenze des Erlebens.“
Kann Wintertourismus auch mit weniger oder ohne Schnee funktionieren? Ja – wenn er klug diversifiziert. In höheren Lagen bleibt der klassische Wintersport zentral. In tieferen Regionen entstehen hybride Tourismusmodelle, die Schneeangebote mit Kultur, Kulinarik, schneeunabhängigem Sport und Bewegung, Wellness und Naturerlebnis kombinieren. So entsteht ein robustes, saisonübergreifendes System, das Wertschöpfung über das
Future Mountain International
Ralf Roth ist Teil des in Tirol ansässigen Vereins „Future Mountain International“, der sich seit 1995 mit der Zukunft des Bergerlebnisses befasst und die Expertise führender Fachleute aus Praxis und Wissenschaft im Alpenraum vereint. Der Verein hat zehn Thesen ausgearbeitet, die zeigen, dass der Wintersport auch künftig eine bedeutende wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Rolle spielen wird – vorausgesetzt, er wird aktiv weiterentwickelt. Im Mittelpunkt stehen Klimaanpassung, Nachhaltigkeit , Qualität und Kooperation als zentrale Voraussetzungen für Zukunftsfähigkeit. Die Expertinnen und Experten betonen, dass der Wintersport durch Innovation, verantwortungsvolles Handeln und ein klares Zukunftsbild seine Relevanz langfristig sichern kann und muss.
ganze Jahr ermöglicht. Wintersport bleibt der emotionale Anker – eingebettet in ein erweitertes Freizeit- und Naturerlebnis, das auch ohne Schnee begeistert.
Wohin entwickelt sich das Angebotsportfolio? Der Wintersport der Zukunft ist ganzheitlich und sinnorientiert. Er spricht Kopf, Körper und Herz an – Bewegung, Natur und Gemeinschaft gehören zusammen. Viele Menschen suchen heute und in Zukunft verstärkt eine Auszeit aus dem selbst geschaffenen Alltag. Wintersport kann genau das bieten: Abstand, Energie, Resonanz. Das Angebot muss konsequent aus der Perspektive der Gäste gedacht werden – was sie suchen, was sie bewegt. Wo Schnee liegt, wird es leichter sein, attraktive Winterangebote zu entwickeln; entscheidend ist jedoch, auch jenseits der Schneesicherheit authentische Ganzjahreserlebnisse zu gestalten.
Wie kann man junge Menschen wieder stärker für den Wintersport begeistern? Der Zugang muss emotional, erreichbar und leistbar sein. Das Interesse ist weiterhin groß, wenn die Bedingungen stimmen. Wintersport sollte als Erlebnis von Gemeinschaft, Natur und Lebensfreude vermittelt werden. Kooperationen mit Schulen, Jugendorganisationen und digitalen Formaten können Begeisterung wecken und Einstiegshürden senken. Entscheidend ist, Wintersport als Teil eines aktiven, modernen Lebensstils zu positionieren – offen, integrativ und inspirierend.
Wie können Menschen mit Migrationshintergrund gewonnen werden? Wintersport braucht Offenheit und Zugänglichkeit – wie der Fußball. Jedes Kind, unabhängig von Herkunft oder Kaufkraft, sollte die Möglichkeit haben, Winter- und Bergsport zu erleben. Dazu braucht es konkrete Projekte, einfache Sprache und eine Kommunikation, die wirklich erreicht. Wintersport ist ein Gemeinschaftswerk – von Vereinen, Schulen, Tourismus und Politik.
Wie kann die Branche ihr Image verbessern? Das Problem ist weniger das Handeln als die Wahrnehmung. Oft überlagern Emotionen die Fakten. Wichtig ist: Wintersport ist nicht Verursacher, sondern Betroffener des Klimawandels. Ein besseres Image entsteht durch authentisches Handeln: Energieeffizienz, regionale Wertschöpfung, Transparenz. Wer Nachhaltigkeit lebt, gewinnt Vertrauen. Glaubwürdigkeit ersetzt Rechtfertigung. Zugleich braucht es eine neue Kommunikationskultur: Wir sollten in Tirol gemeinsam mit den Gästen und den Einheimischen kommunizieren. Über sechs Millionen Wintersportgäste jährlich, ergänzt durch die Menschen, die hier leben, bilden eine enorme
Reichweite und Glaubwürdigkeit. Wenn wir diese Stimmen bündeln, die Botschaften gezielt in die Quellmärkte tragen und zugleich nach innen wirken – in Betriebe, Gemeinden und Organisationen – entsteht ein Kommunikationshebel, den wir bislang kaum nutzen.
Warum wird das Nachhaltigkeitsengagement der Branche so wenig wahrgenommen? Weil es zu selten und zu leise kommuniziert wird. Die Seilbahn- und Tourismuswirtschaft zählt traditionell zu den energieeffizientesten und sozial verträglichsten Branchen im Alpenraum. Sie bringen Menschen in Bewegung und Gemeinschaft, doch diese Fakten kommen kaum an. Glaubwürdigkeit entsteht, wenn ökologische, soziale und wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit im Alpenraum sichtbar und erlebbar wird –in Betrieben, Architektur und Service. Dem Rollback der Politik und dem reflexhaften Schlechtreden gilt es selbstbewusst zu widerstehen. Die Datenlage ist eindeutig: Sie spricht weiterhin für konsequenten Klimaschutz und mehr Nachhaltigkeit.
Wie ist die Stimmung in Deutschland? Die Stimmung ist differenziert, aber nach wie vor insgesamt positiv. Das Interesse am Wintersport bleibt hoch: Über sieben Millionen Alpin-Skifahrerinnen und -Skifahrer sowie rund 4,5 Millionen Langläuferinnen und Langläufer zeigen, dass die Begeisterung nach wie vor groß ist. Wir profitieren jedoch noch immer von der Wintersportformatierung der 1970er- bis 1990er-Jahre – einer Zeit, in der Skifahren gesellschaftlich verankert und medial allgegenwärtig war. Heute geht die Zahl der Skitage pro Person bereits spürbar zurück – ein Indiz dafür, dass in den traditionellen Quell- und Nahmärkten ein schleichender Rückgang eingesetzt hat. Die Gründe sind vielfältig: veränderte Freizeitgewohnheiten, höhere Kosten, kürzere Urlaube und neue Erlebnisformen. Wintersport ist kein Selbstläufer mehr – Akzeptanz und Begeisterung müssen aktiv gepflegt werden.
„Glaubwürdigkeit entsteht, wenn ökologische, soziale und wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit im Alpenraum sichtbar und erlebbar wird.“
F.acT Insights
Entwicklung des Winters
Der Winter gehört heute zur touristischen DNA Tirols, das war allerdings nicht immer so: Lange Zeit gab es hier nur die Sommerfrische – bis der Skisport die Alpen und damit auch den Tiroler Tourismus für immer veränderte.
WIE VIEL WIRD HEUTE
WELTWEIT SKI GEFAHREN?
Im letzten Winter wurden weltweit ca. 366 Mio. Skier days in knapp 6.000 Skigebieten verzeichnet, davon ca. 50 Mio. in Österreich Nur 730 dieser Skigebiete haben mehr als 100.000 Skier days und machen damit 73 % des Gesamtvolumens aus. Wie hoch die Bedeutung der Alpen im Wintersport ist, zeigt sich im Vergleich der Skigebiete: Es gibt 52 Skigebiete mit mehr als 1 Mio. Skifahrer:innen pro Saison, 78 % davon sind in den Alpen zu finden.
So hoch ist der Anteil ausländischer Skifahrer:innen in Österreich . Nur in Andorra ist die Gästequote auf den Pisten höher.
Auch der Anteil an Skifahrer:innen an der Gesamtbevölkerung ist in Österreich mit 33 % groß. Ähnlich beliebt ist das Skifahren bei Einheimischen sonst nur in der Schweiz. 66 %


Es ist schwer vorstellbar, aber bis ins 20. Jahrhundert spielten der Wintersport und vor allem das Skifahren in Tirol keine Rolle , weder für Einheimische noch für Gäste. Erst langsam wurden – inspiriert von Entwicklungen im Ausland – die Tiroler Pisten erobert und das zugehörige Potenzial erkannt . Ein kurzer Überblick über die historischen Meilensteine des Wintersports und damit Wintertourismus:
1864
Johannes Badrutt, Hotelier in St. Moritz, bringt sechs Briten über eine Wette im Winter in die Alpen
1888 Der Norweger Fridtjof Jansen veröffentlicht ein Buch zu seiner Grönland-Expedition auf Skiern, das international für Aufsehen sorgt
1892
Erste Skiwettkämpfe in Holmenkollen bei Oslo
1896 Erfindung der Lilienfelder Skibindung
1901 In St. Anton wird der erste Tiroler Skiverein gegründet
1902
Gründung der Wintersportvereinigung Kitzbühel
1908 Erste Ski-Befahrung der Haute Route in den Westalpen
1921/22
Eröffnung der Skischule Arlberg durch Hannes Schneider; dort wird die sogenannte „Arlbergtechnik“ entwickelt
1924 Erste Olympische Winterspiele in Chamonix
1924 Gründung des Internationalen Skiverbandes FIS
1926
FORSCHUNG FÜR DIE PRAXIS
Wintersport und -urlaub ist auch ein großes Thema in der Tiroler Tourismusforschung: Aktuelle Studien belegen beispielsweise, dass Winterurlaub in den Bergen stark auf hohen Weiterempfehlungswerten von Stammgästen basiert (Siller & Fecker, 2024) und Faktoren wie Ticketpreise, Schneebedingungen, Erfahrungen mit dem Skigebiet, Anreisezeit und Überfüllungsgrad eine wichtigere Rolle für Tagesgäste spielen als die Größe eines Skigebiets (Pikkemaat et al., 2025).

Eröffnung der Zugspitzbahn als erste Tiroler Seilbahn, es folgen weitere Seilbahnen, unter anderem in Innsbruck (1928) und Kitzbühel (1929)
1932 Tiroler Skischulgesetz tritt in Kraft
1947
1950erJahr
1960 bis 1989
1990er bis heute

Eröffnung des ersten Tiroler Sessellifts in der Wildschönau
Start des Ausbaus der Winterinfrastruktur in Tirol
Starker Anstieg der Anlagen und Förderleistung (Personen pro Stunde), danach Stagnation bei etwas mehr als 1.200 Seilbahnen; Olympische Winterspiele in Innsbruck 1964 und 1976
Leichter Rückgang auf ca. 1.100 Seilbahnen bei gleichzeitig steigender Förderleistung, Trend hin zur Qualitätsverbesserung
Die Serie „F.acT Insights“ entsteht in Kooperation mit F.acT, dem Zentrum für Tourismus, Forschung und Medien, das den Austausch von Wissenschaft und Praxis im Tiroler Tourismus unterstützt. Mehr Infos: www.fact.tirol





STABILES PRODUKT IMWANDEL
Der Klimawandel und gesellschaftliche Veränderungen beeinflussen naturgemäß auch den Tiroler Wintertourismus: Saisonzeiten ändern sich, Gäste reisen mit neuen Prioritäten an und Regionen entwickeln laufend neue Produkte. Hoch bleiben Nachfrage und Wertschöpfung.
Text: Rebecca Müller, Thomas Mair
Der Tiroler Wintertourismus in Zahlen – heute und damals*
Von der Sommer- zur 50/50-Destination mit kleinem Winter-Vorsprung:
1950/51
2.065.065 Übernachtungen im Sommer vs. 719.025 im Winter
74,2 % Sommernächtigungen
25,8 % Winternächtigungen
WINTER 2024/25
• 26,4 Millionen Nächtigungen
• 6,1 Millionen Ankünfte
• 4,3 Tage durchschnittliche Aufenthaltsdauer
• 50,6 % der Nächtigungen kamen von deutschen Gästen, Platz 2 ging mit 14,6 % an die Niederlande
DIE WINTERZAHLEN IM ZEITVERLAUF
Prozentanteile der Winternächtigungen
1968/69
1977/78
1986/87
2008/09
2024/25
* Quelle: Landesstatistik Tirol, aufbereitet durch Tirol Werbung
Winter im Wandel – das sagen Experten:
W enn ich die Saisonzeiten mit jenen meiner Kindheit vergleiche, dann mutet die Antwort fast paradox an“, sagt Michael Rothleitner, Leiter des Schneezentrum Tirol. Obwohl der gefühlte Winter heute später beginnen und früher enden würde, könnten wir früher und verlässlicher Ski fahren als in den Wintern vor 30, 40 Jahren, erklärt er.
Herausforderungen
Die größten Hürden sieht Michael Rothleitner unter anderem für kleine Liftanlagen in niederen Lagen: „Dass kleine Liftanlagen außer Betrieb genommen werden müssen, gehört wohl weiterhin zu den traurigen Folgen des Klimawandels.“
„(Fast)
„Wie nie
I m touristischen Angebot erkennt Rothleitner so viel Qualität und Vielfalt „wie nie zuvor“. Dieser Umstand habe aber auch „massive Auswirkungen“ auf Preisgestaltung und Wertschöpfung. Seiner Meinung nach liege genau hier daher auch eine der
größten Herausforderungen für den heimischen Tourismus.
Die Entwicklungen im Tiroler Wintertourismus fasst Rothleitner so zusammen:
„Vom Naturerlebnis zum Konsumerlebnis. Von der herrlich unter den Füßen knirschenden Schneepracht zur perfekt präparierten Piste. Von der heimeligen Eckbank in der dampfenden Küche der Gastgeberfamilie zum Fünf-Sterne-Menu. So wie in anderen Wirtschaftsbereichen auch, hat sich die Branche zunehmend optimiert.“
zuvor!“
Und ganz oben? Dynamisch!
J
e nach Höhenlage hätten sich die Saisonzeiten unterschiedlich verändert – weiß Reinhard Klier, Vorstand Stubaier Gletscher, aus erster Hand. „Auf den Gletschern gab es früher Ganzjahreskilauf, im Hochwinter war es aber sehr ruhig und teilweise wurden im Jänner Revisionen durchgeführt.“
Mittlerweile starte der Skibetrieb am Gletscher Ende September und im Hochwinter ist die Nachfrage – im Gegensatz zu früher – ungebrochen. In mittleren Höhenlagen habe sich die Wander- und damit die Sommersaison verlängert, der September sei mittlerweile ein stark nachgefragter Wandermonat. Dafür starte die Wintersaison in tiefen Lagen erst im Dezember. „Also in Summe ein durchaus dynamisches Saisonmodell und jede Region und jeder Betrieb passt seine Saisonzeiten laufend an“, sagt Klier zusammenfassend.
SDiekifahren ist unangefochten die beliebteste Aktivität im Winterurlaub in Tirol: 81 % der Wintergäste verbringen ihren Urlaub auf den Tiroler Pisten, für 75 % ist es die
klare
Nummer 1
Quelle: T-Mona Winter 2023/24
Hauptaktivität. Jene Gäste, die hauptsächlich Ski fahren, sind durchschnittlich 49,4 Jahre alt , reisen vorrangig als Familie mit Kindern oder Jugendlichen (37 %), sind häufig Stammgäste und werden abseits der Piste am liebsten beim Winterwandern (36 %), Schwimmen bzw. Baden (22 %) und Rodeln (16 %) sportlich aktiv. Bei den Freizeitangeboten sind außerdem Essengehen außerhalb der Unterkunft (47 %), Après-Ski (47 %) sowie Spazieren oder Bummeln (36 %) hoch im Kurs.
Gewandelt haben sich auch Motivation und Anspruch der Gäste,
die ihren Winterurlaub in Tirol verbringen. Immer weniger verbringen den ganzen Tag auf den Skiern, gesucht werden auch Erholung und Genuss. Ebenfalls im Trend liegen Sportarten wie Langlaufen oder Winterwandern – die Regionen reagieren mit entsprechenden Angeboten:

Winterurlaub plus
Das Angebot im Winter geht längst über den klassischen Skiurlaub hinaus. Winterwandern, Wellnessen, Weihnachtszauber und Kulinarik genießen zählen zu den Lieblingsalternativen der Urlaubsgäste. Ein Überblick, wie innovative Gastgeber:innen in Tirol ein Programm abseits der Skipiste bieten.


Gute, warme Küche - an kalten Tagen besonders gefragt
Schnee olé zu zweit beim Seefelder Seekirchl

ADVENT, WIE ER GEHÖRT
Ganz ursprünglich geht es in der Vorweihnachtszeit in Österreichs kleinster Stadt zu. In Rattenberg setzt man auf winterliche Ruhe, auf Kerzen, Fackeln und auf die eigene Wirkung der wunderschönen Altstadt. Einkaufen kann man hier im Advent hauptsächlich in den dafür bis in die Abendstunden geöffneten kleinen Geschäften und Handwerksbetrieben. Geöffnet ist der Rattenberger Advent von Freitag bis Sonntag und am Feiertag am 8. Dezember.
Ruhiger als auf den Innenstadtmärkten ist es am Christkindlmarkt auf der Innsbrucker Hungerburg. Mit Glühweinduft und Blick auf die entfernten Lichter der Stadt und erreichbar durch eine schnelle 10-minütliche und 10-minütige Busverbindung oder noch schneller mit der spektakulären Hungerburgbahn, ist der Panoramamarkt ein sehenswertes Kleinod und fühlt sich wie ein kleiner Ausflug an. Die erwähnten Märkte gehören zur Initiative Advent in Tirol, die auch in Seefeld, Hall, Schwaz, Kufstein, St. Johann und am Achensee mit Weihnachtsmärkten für besinnliche Stimmung sorgt.
DETOX DAYS
Die Weihnachtszeit ist bei den wenigsten Menschen ein Schlankmacher. Deshalb boomt im Winter der gezielte Genuss in kleinen Portionen. Es lässt sich auch besser auf allzu Üppiges verzichten, wenn man dafür aus der warmen Sauna in eine verschneite Winterlandschaft schauen kann. Im Vitalhotel Pirchnerhof in Reith im Alpbachtal wird zum Beispiel nach Hildegard von Bingen gefastet, begleitet von Meditationen, Fastenimpulsen und Einzelgesprächen. Das Resort Sonnhof in Hinterthiersee bietet Ayurveda, vegane Ernährung und ein dazu passendes Bewegungsangebot. Im Pitztal bietet das Biohotel Stillebach begleitete Basenfasten-Wochen an und berät seine Gäste auch bei einzelnen Fastentagen. Ein besonderes Erlebnis sind Fastentage im Waldrast Natur Resort im Wipptal, wo direkt am Fuße der Serles in einem Kloster entspannt wird.
WINTERWEITWANDER-VORREITER
In Seefeld hat man sich auf Winterweitwanderungen ohne Schneeschuhe spezialisiert und nach dem viertägigen Winterweitwanderweg von Hotel zu Hotel – samt Gepäcktransport zwischen den Etappen – in Leutasch und Mösern inzwischen auch die fünftägige Seefelder Hochplateau Weitwanderung entwickelt: Dabei ist Seefeld die fixe Basis, von der aus man fünf Tage lang über sternförmig angeordnete Etappen durch Seefeld, Leutasch, Mösern, Reith
Wer macht Wellness in Tirol?
• Wellness steht vor allem von Allerheiligen bis Weihnachten für viele Urlauber:innen in Tirol ganz oben am Programm: Während im Saisonschnitt 8 Prozent aller Tirol-Urlaubenden zum Wellnessen kommen, sind es von 1. November bis 7. Dezember 19 Prozent – und von da bis zum Heiligen Abend immer noch 15 Prozent.
• Wellness-Urlaubende sind formal besonders hoch gebildet – fast die Hälfte dieser Reisegruppe hat einen Uni-Abschluss.
• 8% der Tirol-Gäste im Winter machen unter anderem einen Wellnessurlaub. Aber auch sie entspannen nicht nur, sondern sind auch sportlich unterwegs: 2 von 3 (64%) gehen auch Ski fahren.
Quelle: T-Mona Winter 2023/24
In Rattenberg weihnachtet es wie vor 100 Jahren.
Wer winterwandert in Tirol?
• 42 % der Wintergäste gehen im TirolUrlaub winterwandern.
• Winterwandernde Gäste sind im Schnitt 51,9 Jahre alt und reisen vorrangig als Paare (34 %) oder als Familien mit Kindern oder Jugendlichen (31 %).
• Beliebte sportliche Aktivitäten zusätzlich zum Winterwandern sind für dieses Gästesegment Skifahren (71 %), Schwimmen bzw. Baden (33 %) und Rodeln (20 %), geschätzt werden aber auch Spazieren oder Bummeln (57 %), Essengehen außerhalb der Unterkunft (51 %) sowie Entspannen bzw. Nichts tun (39 %).
(Quelle: T-Mona Winter 2023/24)
Tirol ist Österreichs Haubenund Sterne-Hochburg: Kein anderes Bundesland hat so viele prämierte Küchen.
und Scharnitz wandert. Neben der fixen Unterkunft ist eine weitere Besonderheit, dass alle Etappen bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden können. Für dieses innovative Konzept wurde die Region heuer mit dem renommierten Tirol Touristica Award ausgezeichnet.
Das erste Winterwanderdorf Tirols ist seit 2018 Kartitsch im Osttiroler Gailtal: Acht zertifizierte und täglich gut geräumte Winterwanderwege zwischen zwei und zwölf Kilometern gibt es hier, bei, wegen der hohen Lage auf fast 1.400 Metern, Sonnen- und Schneegarantie. Wer nicht alleine den Blick auf die umliegenden Berge genießen will, kann an geführten Winterwanderungen und organisierten Fackelund Laternenwanderungen teilnehmen.
ÖSTERREICHS HAUBEN- UND STERNE-HOCHBURG
Kein anderes Bundesland hat so viele mit Sternen und Hauben prämierte Küchen. In 119 Tiroler Gaststätten gibt es kulinarischen Genuss auf Haubenniveau, 20 Lokale sind mit einem oder zwei Sternen dekoriert. In allen großen Wintertourismus-Destinationen Tirols gibt es mehrfach ausgezeichnete Küche: Spitzenreiter mit fünf Hauben und zwei Sternen ist das Stüva in Ischgl, mit vier Hauben und ebenfalls zwei Sternen ausgezeichnet folgen das Gasthaus Schwarzer Adler in Hall, das Restaurant 141 in Mieming und das Gourmetrestaurant Tannenhof in St. Anton am Arlberg.
Sogar in luftiger Höhe und mitten in Skigebieten wird in Tirol neben zünftigen Almklassikern auch internationale Spitzenküche serviert: So wird zum Beispiel in St. Anton am Arlberg in der Verwallstube und auf der Hospiz Alm mit drei Hauben prämierte Küche serviert, im Ice Q in Sölden lässt sich zum James-Bond-Feeling Zwei-Hauben-Küche auf knapp 3.050 Meter Seehöhe genießen. Besonders für Weinliebhaber:innen spannend ist unter anderem die Wedelhütte in Hochzillertal, die sich auf 2.300 Meter Seehöhe mit dem höchstgelegenen Weingewölbe der Alpen rühmt.

Wer will bei der Traumkulisse nicht winterweitwandern?
WINTER S PORT ZUKUNFT WARUM HAT

ZUKUNFT

Trotz
des Klimawandels ist und bleibt der Wintertourismus für Tirol zentral. Möglich machen das Innovationen und Anpassungsfähigkeit.
Text: Markus Wechner
Nachhaltige Technologien sichern laut Armin Möller, Leiter der Abteilung Tourismusforschung und Datenprojekte bei der Tirol Werbung, die Zukunft des Winters. So ermöglichen etwa energieeffiziente Seilbahnen, intelligentes Schneemanagement und datenbasierte Vernetzung einen ressourcenschonenden Schneebetrieb, künstliche Intelligenz regelt die smarte Besucherlenkung, digitale Angebote erweitern das Tirol-Erlebnis.
Der Klimawandel verändert die Nachfrage und das Urlaubsverhalten: Weniger Schneefall in tiefen Lagen, mehr Wettervariabilität und spontanere Buchungen führen zu einer stärkeren Fokussierung auf schneesichere Höhenlagen. Gleichzeitig gewinnen Nachhaltigkeit, Erreichbarkeit und Ganzjahresangebote an Bedeutung. Winterwandern, Wellness, Kulinarik und Kulturangebote werden wichtiger. Während dadurch für schneesichere Regionen Chancen entstehen, müssen andere ihr Angebot diversifizieren. Erfolgreich sind jene, die sich an die klimatische Realität anpassen.
L angfristige Daten zeigen, dass Deutschland als wichtigster Markt weiterwächst – ebenso wie auch Osteuropa und die USA. Luxushotellerie, Ferienwohnungen und Camping legen zu. Die Aufenthaltsdauer sinkt, das Durchschnittsalter der Gäste in Tirol liegt bei rund 50 Jahren.

NACHHALTIGKEIT UND MOBILITÄT IM FOKUS
Auf Schiene
Seit 2012 gibt es die Initiative „Tirol auf Schiene“, die Tourismus, Verkehrsverbund, Wirtschaftskammer und Bahnen aus dem DACH-Raum mit einem gemeinsamen Ziel vereint: mehr Gäste für eine klimafreundliche Anreise mit der Bahn zu begeistern. „Wenn Anreise und Mobilität vor Ort zusammengedacht werden, entsteht ein echtes Angebot, das den Umstieg vom Auto erleichtert“, erklärt Nicole

Ortler von der Tirol Werbung. Bis 2035 soll der Anteil nachhaltiger Anreisen auf 20 Prozent steigen.
Die Kooperation bringt unterschiedliche Akteure zusammen, was Abstimmung erfordert, aber auch Synergien schafft: Tourismuspartner werben für Bahnangebote, Bahnen wiederum für Tirol als Reiseziel. Das Ergebnis ist weniger Verkehr, mehr Ruhe und eine höhere Aufenthaltsqualität. „Mobilität wird im Idealfall Teil des Urlaubserlebnisses, nicht zur Hürde“, so Ortler.
Das Angebot werde zunehmend mehr genutzt – besonders aus Städten wie Berlin oder Hamburg. Beispiele wie der kostenlose Shuttle zum Winterwandern am Hintersteiner See oder der demnächst startende engere Bustakt im Stubaital würden zeigen, wie autofreie Mobilität gelingt. Jede Bahnreise spart bis zu 89 Prozent CO₂ – ein zentraler Hebel für klimafreundlichen Wintertourismus. Projekte wie „Im Nightjet zum Schnee“ machen deutlich, dass ein nachhaltiger Winter in Tirol keinen Widerspruch, sondern gelebte Zusammenarbeit darstellt.
Die Initiative „Tirol auf Schiene“ soll zur klimafreundlichen Anreise animieren.
Nicole Ortler, Teamleitung im Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit bei der Tirol Werbung

Ökostrom
„Die Tiroler Seilbahnen beziehen bereits 10 0 Prozent Ökostrom und konnten ihre CO₂-Emissionen deutlich reduzieren“, betont Reinhard Klier, Obmann der Fachgruppe Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Tirol. Neben Photovoltaik- und Wasserkraftprojekten würden zunehmend alternative Heizsysteme wie Hackschnitzel oder Erdwärme zum Einsatz kommen.
Auch die technische Beschneiung wird nachhaltiger. Dort wird mit modernen, besonders energieeffizienten Schneeerzeugern gearbeitet. „Der Energieverbrauch konnte zwischen zwei Generationen von Schneekanonen um bis zu 50 Prozent gesenkt werden“, so Klier.
Der Strombedarf liege bei nur 1–3 kWh pro Kubikmeter Schnee, das benötigte Wasser fließe nach der Schneeschmelze in den natürlichen Kreislauf zurück.
Die Branche setzt laut Klier konsequent auf Energieoptimierung und Eigenstromerzeugung, etwa durch die Doppelnutzung der Beschneiungsinfrastruktur als Wasserkraftanlage. Im Vergleich zu vielen Freizeitaktivitäten sei der Skisport „weniger energieintensiv als oft dargestellt“, erklärt Klier. Herausforderungen, wie Speicherlösungen, Netzausbau oder Akzeptanz neuer Projekte, würden trotzdem bleiben, doch es werde stetig an effizienteren und nachhaltigeren Lösungen gearbeitet.
Neue Kraftwerke
Die zwei neuen Kleinwasserkraftwerke in Söll und Hintertux zeigen, wie Tirols Seilbahnwirtschaft ihren Energieeinsatz nachhaltiger gestaltet.
In Söll wurde das Kraftwerk im Herbst 2024 in Betrieb genommen. Mit einer Leistun g von 380 kW erzeugt es jährlich rund 1,5 GWh Strom. Das genügt, um den gesamten Sommerbetrieb der Bergbahnen und etwa ein Viertel des Jahresstrombedarfs zu decken. Geplant sind zudem E-Ladestationen

an der Talstation, die mit dem erzeugten Ökostrom gespeist werden sollen.
Am Hintertuxer Gletscher ging 2025 das Kleinkraftwerk Isse in den Probebetrieb. Es nutzt bestehende Leitungen der Beschneiungsanlage und produziert mit rund 500 kWp etwa 1,8 GWh
pro Saison. Damit deckt die Zillertaler Gletscherbahn rund 40 Prozent ihres Sommerstrombedarfs. Ergänzend wurde der gesamte Fuhr park bereits 2023 auf den rege nerativen Dieselkraftstoff HVO 100 umgestellt, der die Emissionen um etwa 90 Prozent senkt.
Reinhard Klier, Obmann der Fachgruppe Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Tirol
Das Kraftwerk am Hintertuxer Gletscher ging in diesem Jahr in Betrieb.
SCHNEESICHERHEIT DURCH TECHNISCHE INNOVATIONEN
Um beste Pisten bieten zu können, braucht es modernste Technik. „Die wesentlichen Technologien sind die technische Beschneiung durch Propellermaschinen und Schneilanzen, die Schneehöhenmessung mittels GPS und Lidarsensoren sowie eine komplexe Infrastruktur aus Leitungen, Speicherteichen, Pump- und Kühlanlagen“, erklärt Michael Rothleitner vom Schneezentrum Tirol.
Entscheidend sei hierbei ein ressourcenschonender Umgang, der durch eine intensive Auseinandersetzung mit besagten technischen Mitteln gelinge. „Vom Energiehunger der Anlage über die Kühlung des Schneiwassers bis hin zur Optimierung des Wassermanagements lässt sich in vielen Bereichen Einsparpotenzial finden.“ Eine präzise Schneehöhenmessung und die Wahl effizienter Schneeerzeuger seien essenziell, um Wasserverluste und unnötigen Energieeinsatz zu vermeiden.
Investitionen in moderne Systeme würden sich langfristig lohnen, so Rothleitner, da sie Ressourcen schonen und somit auch Kosten senken. Klar sei aber auch: „Ohne technische Beschneiung wäre der Saisonstart nicht ausreichend planbar“, betont Rothleitner deren Wichtigkeit. Technische Innovationen, die dem Schutz von Landschaft, Wasser und Energie dienen, werden laut dem Experten künftig ein wesentlicher Faktor für die Qualität des Wintertourismus sein.

Michael Rothleitner, Leiter des Schneezentrums Tirol
DREI INTERNATIONALE INNOVATIONEN
WIE MACHEN’S UNSERE NACHBARN?
MODERNSTER
TERMINAL
DER ALPEN
Der Grindelwald Terminal in den Berner Alpen in der Schweiz gilt als zukunftsweisendes Beispiel für integrierte Mobilität und moderne Infrastruktur im Tourismus. Als Herzstück der sogenannten V-Bahn verbindet er öffentliche Verkehrsmittel, Bergbahnen und Freizeitangebote nahtlos miteinander. Von hier gelangen Gäste mit der 3S-Bahn Eiger Express in 15 Minuten zum Eigergletscher oder mit der 10erGondelbahn in 19 Minuten auf den Männlichen.
Der Terminal vereint Bahnhof, Bushaltestelle, Parkplätze, Skidepots, Shops und Gastronomie unter einem Dach. So wird der Wechsel zwischen Anreise, Aktivität und Aufenthalt effizient gestaltet. Ein Shoppingcenter mit internationalen Marken, Schweizer Qualitätsprodukten und Sportgeschäften ergänzt das Angebot.
Mit 1.032 Parkplätzen, VIP-Lounge und umfangreichen Serviceeinrichtungen ist der Grindelwald Terminal ein moderner Mobilitätshub und zentraler Ausgangspunkt für Ausflüge aufs Jungfraujoch sowie in die Ski- und Wandergebiete der Region.
Der Grindelwald Terminal verbindet Bahnhof, Bushaltestelle, Shops und Gastronomie.

KULINARIK AUF DER PISTE

Die Skirunde Sellaronda verläuft rund um das Sella-Massiv in den Dolomiten.
Die weltberühmte Skirunde Sellaronda in den Dolomiten verläuft rund um das Massiv des Sella und führt durch ladinische Talschaften in Südtirol, im Trentino und in Venetien. Wintersportler:innen genießen dabei den Ausblick auf die Dolomiten. Zu genießen gibt’s aber noch weit mehr, denn entlang der Sellaronda warten zahlreiche kulinarische Erlebnisse auf. Gäste finden erstklassige Berghütten, Gourmetrestaurants und Almhütten mit regionalen Spezialitäten wie Südtiroler Käse, Speck, hausgemachter Pasta und süßen Dolomiten-Desserts. Kulinarisch sticht vor allem Alta Badia hervor. Das auf der Sellaronda vertretene Tal hat sich in den letzten 15 Jahren zunehmend auf das Thema Kulinarik konzentriert und vereint Skifahren mit gehobener Gastronomie: Jeden Winter kreieren Sterneköche Gerichte für die Skihütten, die dort die ganze Saison lang serviert werden.
QUALITÄT DURCH BESUCHERLENKUNG


Gästezufriedenheit und Besucherlenkung werden im italienischen Madonna di Campiglio großgeschrieben. „Unser Ziel ist es, im Premiumsegment zu bleiben und dabei die Qualität hoch zu halten“, wie Bruno Felicetti, CEO der Liftgesellschaft in Madonna di Campiglio, erklärt. Analysen hätten gezeigt, dass bei einer Auslastung von bis zu 12.000 Skifahrer:innen pro Tag die Zufriedenheit der Gäste hoch bleibe, darüber sinke sie aber deutlich. Besonders Tagesgäste würden die Infrastruktur belasten.
Um gegenzusteuern, wurden Maßnahmen umgesetzt: „Frühere Öffnung an Spitzentagen, Begrenzung der Tageskarten und Pistenpflege untertags.“ So werde der Andrang entzerrt und die Qualität gesichert. „Eine einfache Lösung gibt es nicht – wir brauchen eine Kombination vieler kleiner Maßnahmen.“
Ein Schwerpunkt liege laut Felicetti auf der Mitarbeiterschulung und der Gästekommunikation, was rund 500 Mitarbeiter:innen betreffe. Zudem würden Fokusgruppen kritische Situationen analysieren, praktische Tipps zur Interaktion gibt’s täglich per Video.
Madonna di Campiglio setzt auf Begrenzung und Kommunikation.
Bruno Felicetti, CEO der Liftgesellschaft in Madonna di Campiglio
FRÜH ÜBT SICH
Skifahren zählt zu den touristischen Kernprodukten Tirols. Umso wichtiger ist es, die Begeisterung für den Skisport bereits bei jungen Menschen – Einheimischen wie Gästen – zu wecken. Ein Blick auf die Maßnahmen in Tirol zeigt, wie das erfolgreich gelingt.
Text: Barbara Kluibenschädl

MIT DER SCHULE AUF DIE PISTE
Die Schulskiaktion „Skifahr’n“ ist eine gemeinsame Initiative der Fachgruppe der Seilbahnen und der Bildungsdirektion Tirol. Sie ermöglicht Schüler:innen an Tiroler Schulen, den Skisport zu besonders günstigen Konditionen kennenzulernen. Konkret erhalten Klassen der 1. bis 9. Schulstufe von den Seilbahnen kostenlose Skipässe, Klassen der 10. bis 13. Schulstufe erhalten sie zum vergünstigten Preis von 5 Euro pro Tag. Außerdem können durch Kooperationen mit Sportartikelhändlern Ski, Stöcke, Skischuhe und Helme für 8 Euro pro Tag ausgeliehen werden.
„Darüber hinaus gibt es auch eine Unterstützung für Kurskosten beim alpinen Skilauf über die Abteilung Sport des Landes“, erklärt Herbert Gimpl, Leiter der Bildungsregion Tirol Mitte der Bildungsdirektion Tirol. Auch auf den Fahrtkosten bleiben Schulklassen nicht sitzen. „Bei mehr als drei Tagen werden pro Schüler:in 20 Euro als Förderung des Landes Tirol gewährt“, so Gimpl. Dies gelte jedoch nur für die Erreichung des nächstgelegenen Skigebiets. Für ihn ist Tirol damit ein Vorreiter für andere Bundesländer. Er ist sich sicher: „Um den Skinachwuchs in Tirol brauchen wir uns keine Sorgen zu machen.“
Im vergangenen Schuljahr nahmen 725 Schulklassen an der Schulskiaktion „Skifahr’n“ teil. Dabei wurde erstmals die Marke von 100.000 Skikarten überschritten.


ZUR PERSON
Herbert Gimpl ist Leiter der Bildungsregion Tirol Mitte sowie Schulsportverantwortlicher der Bildungsdirektion für Tirol.
„Mit Sicherheit passiert durch die frühe, schulische Erfahrung eine essenzielle Prägung zum Skisport.“
HERBERT GIMPL, SCHULSPORTVERANTWORTLICHER DES BUNDESLANDES TIROL
BEGEISTERUNG SÄEN
Skischulen und Skilehrer:innen sind ein unverzichtbarer Bestandteil des touristischen Angebots in Tirol. Sie vermitteln nicht nur Technik und Können, sondern wecken auch die Begeisterung und Leidenschaft für den Sport, die im Optimalfall ein Leben lang anhält. In Tirol gibt es aktuell rund 7.000 Schneesportlehrer:innen und etwa 450 Skischulen, alle vereint im Tiroler Skilehrerverband. Jährlich betreuen sie rund 900.000 Skischulgäste. „Besonders der Bereich Kinderkurse – sowohl bei Einheimischen als auch Gästen – wächst kontinuierlich. Viele kleine Regionen haben mittlerweile fantastische Kinderskischulen, die daraus ihr Hauptgeschäft gemacht haben“, erklärt Richard Walter, Präsident des Tiroler Skilehrerverbands. Vom medial oft verbreiteten Rückgang des Interesses am Skifahren merkt Walter nichts: „Die 30-prozentige Steigerung beim Vorverkauf von Saison- und Verbundkarten in diesem Jahr spricht meiner Meinung nach für sich.“

ZUR PERSON
Richard Walter ist Präsident des Tiroler Skilehrerverbands , des Österreichischen Skischulverbands und des Europäischen Berufsskilehrerverbands . Darüber hinaus war er über 30 Jahre lang als Skischulleiter für eine der größten Skischulen Österreichs , die Skischule Arlberg, verantwortlich.
Tiroler Skilehrerverband worldwide
Jährlich bildet der Tiroler Skilehrerverband in Österreich rund 3.500 Personen aus – darunter beispielsweise Anwärter:innen und Landesskilehrer:innen. Darüber hinaus gibt es Ausbildungsinitiativen weltweit , von den Niederlanden bis nach China

Wie sichert man den Skinachwuchs in und für Tirol?
RICHARD WALTER : „Der wesentliche Faktor ist die Zusammenarbeit aller Beteiligten. Wenn sich alle gegenseitig unterstützen, bleibt Skifahren auch in Zukunft ein erfolgreiches Produkt.“


Funparks wie jener in Serfaus kommen beim Skinachwuchs besonders gut an.

SKIFAHREN SCHLÄGT HANDY
Was macht ein Skigebiet für Jugendliche wirklich attraktiv? Dieser Frage ist die Tirol Werbung in einer Untersuchung mit rund 40 Jugendlichen im Alter von 10 bis 14 Jahren nachgegangen. In Fokusgruppen und Tiefeninterviews wurde ergründet, was junge Menschen am Skifahren begeistert und was sie auf die Piste zieht. Das Ergebnis: Für die Jugendlichen steht das gemeinsame Erlebnis mit der Familie an erster Stelle. Ebenso entscheidend sind Spaß an der Bewegung und ein abwechslungsreiches Angebot – von Funparks über kleine „Geheimwege“ bis hin zu besonderen Erlebnisbereichen. Da bleibt das Handy dann auch gern einmal in der Tasche. Entscheidend sei dabei weniger die Größe der Angebote: „Wichtiger ist, mehrere kleine Funparks über das Skigebiet zu verteilen“, zitiert Karin Seiler, Geschäftsführerin der Tirol Werbung, aus der Studie.

DEUTSCHE GÄSTE BEGEISTERN
Deutschland ist der wichtigste touristische Herkunftsmarkt für Tirol. Deshalb sind attraktive Angebote für junge Menschen aus Deutschland besonders wichtig, um den Skisport frühzeitig spannend und zugänglich zu machen. Die Schultz Gruppe bietet in diesem Zusammenhang bereits seit 1985 in Kooperation mit dem deutschen Reiseveranstalter Klühspies ein ISO-zertifiziertes All-inclusive-Paket für die Sportwochen deutscher Schüler:innen an. „Wir stellen einen One-Stop-Shop zur Verfügung mit Busfahrt, Übernachtung mit Vollpension, Transfer ins Skigebiet, Skilehrer:innen und Skiverleih“, erklärt Martha Schultz, interimistische Präsidentin der Wirtschaftskammer Österreich und Geschäftsführerin der Schultz Gruppe. Darüber hinaus engagiert sich die Schultz Gruppe auch regional, etwa bei der Organisation von Kinderskikursen oder in Zusammenarbeit mit Skiclubs, um den Nachwuchs direkt vor Ort zu fördern.
• 30.000 Kinder und Jugendliche aus Deutschland kommen jedes Jahr über die Schultz-Gruppe nach Tirol, um Skifahren zu lernen.
Ist die Familie die Keimzelle des Skisports?
MARTHA SCHULTZ : „Wer in eine sportliche Familie hineingeboren wird, wird oft selbst sportlich. Es gibt aber auch viele Familien, bei denen Wintersport nicht im Mittelpunkt steht. Dann sind besonders Schulen und Kindergärten gefragt.“

ZUR PERSON
Martha Schultz ist Geschäftsführerin des Seilbahn- und Tourismusunternehmens Schultz Gruppe sowie interimistische Präsidentin der Wirtschaftskammer Österreich und Bundesvorsitzende von „Frau in der Wirtschaft“ der Wirtschaftskammer Österreich.
OBERLÄNDER PIONIER
Der ehemalige Tiroler Skirennläufer Andre Arnold engagierte sich nach seiner aktiven Laufbahn intensiv für den Nachwuchsskisport. Bereits 2013 initiierte er die Aktion Wintersport an Schulen (WaS) im Bezirk Imst, mit dem Ziel, möglichst vielen Kindern das Skifahren näherzubringen. 2015 war dann auch der Bezirk Landeck dabei. Teilnehmende Schüler:innen erhielten dabei nicht nur Skipässe, sondern auch Leihausrüstung, Skikurse und die Anfahrt – alles kostenlos, bereitgestellt von den Partner:innen der Aktion. Mit diesem erfolgreichen Modell legte Arnold den Grundstein für die heute etablierte Schulskiaktion „Skifahr’n“.
• 28.500 Schüler:innen, die seit 2013 durch die Aktion auf die Piste gekommen sind.

Im Jahr 2013 initiierte der ehemalige Skirennläufer Andre Arnold die Aktion WaS.


AKTION: KIDS ON SKI
Eine weitere Initiative, die Kinder spielerisch an den Skisport und das Schneeerlebnis heranführt, ist die 2023 von Branchen-Urgestein Mike Partel ins Leben gerufene Kampagne „Kids on Ski – for free“. Ziel ist es, 50.000 Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren kostenlos das Skifahren und Snowboarden zu ermöglichen – destinationsübergreifend von Österreich über die Schweiz bis nach Italien. In Tirol ist aktuell die Bergbahn Sölden mit dabei. Das Programm wächst von Jahr zu Jahr und übernimmt dabei die komplette Skiausbildung sowie Tickets und Unterkünfte für die Kinder.

PISTENSPASS
FÜR ALLE
Wie der Nachwuchs für Tirols Pisten gesichert werden kann, hängt auch mit der Leistbarkeit des Skisports zusammen.
Wichtig ist zudem der Blick über den Tellerrand bzw. über die traditionellen Märkte hinaus – bis nach China.
Text: Rebecca Müller
Was kostet´s?
Tagesskipässe kosten aktuell zwischen 40 und 80 Euro, für Kinder und Jugendliche liegen die Preise zum Teil um die 30 Euro (der Durchschnittspreis für Skitickets lag im Winter 2024/25 bei 32 Euro)*. Zum Vergleich: Die Preise für eine Strandliege mit Schirm rangierten im Sommer in Italien zwischen 30 und 100 Euro pro Tag, vielerorts waren es durchschnittlich 55 Euro
Dynamische Preise Für Vielfahrer:innen
* Quelle: MANOVA-Erhebung im Auftrag der Tiroler Seilbahnwirtschaft
Für Familien und Vielfahrer:innen rentieren sich Verbundkarten wie das Freizeitticket Tirol, die Snow Card Tirol, die Tirol Regio Card und ähnliche Angebote.
Immer mehr Skigebiete bieten dynamische Preise für Tagesskipässe an. Im Vorteil ist hier, wer nicht allzu spontan plant – je früher die Tickets gekauft werden, desto günstiger sind sie in der Regel.
Weiter Blick in den Osten
SnowHow China ist eine Agentur mit Sitz in Tirol, die sich dem sportlichen Brückenschlag zwischen dem Alpenraum und China verschrieben hat. Gründer und Geschäftsführer Hermann Winkler beschreibt die Vision so:
HERMANN WINKLER : „Wir connecten Player aus dem Alpenraum, der Wiege des Berg- und Outdoorsports, mit Partnern aus dem Reich der Mitte, dem wohl dynamischsten Sportmarkt der Gegenwart.
Die Idee ist im Vorfeld der Winterolympiade Peking 2022 entstanden, als klar war, dass Sport und Reisen die klassischen Luxus-Statussymbole in China ablösen und die chinesische Mittel- und Oberschicht Bewegung und Abenteuer für sich entdecken; ähnlich dem Fitness-Boom in Amerika in den späten Siebzigerjahren.“
Wie sieht das in der Praxis aus? „Im Konkreten entwickeln wir in unserem Designstudio in Mailand zum Beispiel Kollektionen im Berg- und Skibereich, fädeln Vertriebs- und Marketingpartnerschaften ein und haben auch schon Joint Ventures zwischen alpinen und chinesischen Partnern gegründet. Neben unseren ‚Matchmaking-Tätigkeiten‘, wo wir vor allem mit Entscheidungsträger:innen und auch Celebritys arbeiten, sind wir auch an der Basis tätig und bilden chinesische Skilehrer:innen aus und bringen chinesischen Kindern in unseren indoor-Skischulen Skifahren bei. Ziel ist auch, Innovationen aus China nach Europa zu bringen.“
Wie kann der Alpenraum am chinesischen Markt mitmischen? „Ch ina ist ein extrem spannender Markt mit sehr viel Potenzial, aber auch mit extremen Dynamiken, brutaler Konkurrenz und enormem Investitionsbedarf. Viele alpine Unternehmen können in China nur noch mit den richtigen lokalen Partnern erfolgreich sein, die die Kundenbedurfnisse kennen, die Marktgeschwindigkeit beherrschen und die Flexibilitat mitbringen, sich den laufend ändernden Anforderungen anzupassen. Da hat sich sehr viel verändert in den letzten Jahren. Ein tolles Produkt und eine historische Marke reichen bei Weitem nicht mehr aus, um in China Fuß zu fassen.“

Wohin kann die Reise gehen? „Das Potenzial Chinas als Markt für den Alpenraum ist enorm, es gibt keine vergleichbare Realität mit ähnlicher Dynamik in den Bereichen Reisen und Outdoor. Gleichzeitig muss man anmerken, dass China noch unter den Auswirkungen der Pandemie leidet, die internationalen Trips haben noch nicht die Zahlen vor der Pandemie erreicht. Nichtsdestotrotz gibt es ein stark wachsendes Bedürfnis nach Outdoor-Erlebnissen, Authentizität, Berg, Schnee und Abenteuer. Die emotionalen Erfahrungen rücken in den Vordergrund, das Einzigartige und Unverwechselbare, das durchaus auch seinen Preis haben darf. Und da hat der Alpenraum natürlich sehr viel zu bieten.
Wenn man bedenkt, dass nur ein geringer Prozentsatz der Chines:innen überhaupt einen Reisepass besitzt und insofern nur wenige überhaupt international reisen, stehen wir erst am Anfang einer spannenden Entwicklung. Jetzt gilt es, die Basis zu legen.“
Die Tiroler Agentur SnowHow China wirbt im fernen Osten um Nachwuchs für heimische Pisten.

MEHR
ALS WINTERSPORT
Immer mehr Destinationen stellen sich bewusst mit einem breiten, von Schnee und Wintersport unabhängigen Angebot auf – darunter urbane Regionen wie Innsbruck, die ganzjährig Sport mit Stadtgefühl und Kultur verbinden, aber auch Destinationen wie das Kufsteinerland, die eigene thematische Schwerpunkte setzen.
Text: Anna Füreder, Michaela Ehammer
INNSBRUCK : WEISSE BERGE, BUNTE STADT
Wenn in Innsbruck der erste Schnee fällt, wird die Stadt zum Treffpunkt für Wintersport und Kultur. Zwischen Nordkette und Patscherkofel liegt alles nah beieinander – Gäste können Ski fahren, rodeln oder langlaufen und zugleich das urbane Angebot bei jeder Wetterlage nutzen.

„Innsbruck bietet vieles auf engem Raum – Museen, Konzerte, Märkte und nur eine kurze Fahrt weiter: die Skipisten. Diese Kombination ist ganz klar unser Alleinstellungsmerkmal.“
BARBARA
PLATTNER, CEO VON INNSBRUCK TOURISMUS 7
Christkindlmärkte gibt es in Innsbruck mit insgesamt 207 Ständen.
Event-Highlights
Bergweihnacht
Die Bergweihnacht ist das wichtigste Winterprodukt der Stadt. Sie findet vom 15. November bis 6. Jänner statt und zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher:innen an. So sorgen die Märkte für zusätzliche Nächtigungen und beleben Handel und Gastronomie.
Lichterpark Lumagica
Seit 2020 ergänzt der Lichterpark „Lumagica“ im Hofgarten das winterliche Angebot Innsbrucks. Er gilt als stimmungsvolle Erweiterung des Christkindlmarkts, der an Wochenenden oft stark frequentiert ist und rund 45.000 Besucher:innen anlockt
Innsbruck Winter Dance Festival
Im Feber 2024 feierte das erste Winter Dance Festival – organisiert von der La Limonada Dance Company – in Innsbruck Premiere. Vom 30. Jänner bis 8. März bietet das Festival auch 2026 wieder einen reizvollen Grund, die Stadt zu besuchen. Hauptspielort ist der Congress Innsbruck , ergänzt durch außergewöhnliche Schauplätze wie die Axamer Lizum und die Altstadt
Verteilung Nächtigungen
Die Bemühungen, ein umfangreiches urbanes Angebot zu schaffen, haben sich ausgezahlt und spiegeln sich in der Bilanz wider: In der vergangenen Wintersaison wurden 854.900 Nächtigungen verzeichnet – ein Zuwachs von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Sommer 2025
954.790
Winter 2024/25 854.900 + 6 %

KUFSTEINERLAND: WINTER NEU GEDACHT
Al s Destination ohne großes Skigebiet nimmt das Kufsteinerland im Tiroler Winter eine besondere Rolle ein – genau darin liegt seine Stärke. Es positioniert sich seit Jahren als Ganzjahresdestination mit Kultur als zentralem Thema. Dazu kommen Naturerlebnisse, bewusste Erholung und ausgezeichnete Wellnessangebote.
„Statt Massenandrang, Halligalli und Après-Ski bieten wir Raum für Stille, Qualität und echte Begegnung.“
GEORG HÖRHAGER, OBMANN DES TVB KUFSTEINERLAND
Die Tiroler Festspiele Erl, die Passionsspiele Thiersee und Erl, die Stadt Kufstein, Kulturschaffende in allen Orten sowie eine hohe Dichte an Veranstaltungen wie Sprachsalz, glück.tage, Klangfarben und Circustage schaffen so ein in Tirol einzigartiges Angebot.


„Unsere Stärke ist die Mischung: Kultur auf hohem Niveau, kombiniert mit Naturerlebnissen, die auch im Winter zugänglich bleiben. Hier findet man kein ‚Tourismuslabor‘, sondern echten Lebensraum, der mit Gästen geteilt wird.“
GEORG HÖRHAGER, OBMANN DES TVB KUFSTEINERLAND
Drei Zutaten für den Erfolg
„Winterurlaub ohne Skifahren bedeutet keinen Verzicht, sondern eine neue Qualität von Erholung“, sagt Hörhager. Im Wesentlichen brauche es dafür drei Dinge:
1. Überzeugungskraft
„Ein langer Atem ist nötig, um Betriebe und Stakeholder davon zu überzeugen, dass Qualität, Atmosphäre, Authentizität und eine klare Ausrichtung auf Kultur der richtige Weg sind, um das Kufsteinerland als attraktive Ganzjahresdestination weiterzuentwickeln.“
2. Kommunikation
„Wir müssen aktiv vermitteln, dass Winterurlaub auch ohne Skifahren attraktiv und erfüllend sein kann.“
3. Finanzierung
„Hochwertige Kulturprogramme, gute Vermarktung und professionelle Eventorganisation kosten Geld – doch sie schaffen nachhaltige Wertschöpfung, unabhängig von Schneehöhen.“
KITZBÜHEL
: MEHR ALS HAHNENKAMM
Die touristische Entwicklung Kitzbühels begann Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Tradition der Sommerfrische. Erst mit der Etablierung des Hahnenkamm-Rennens rückte der Winter zunehmend in den Fokus. Heute sind Sommer- und Wintersaison in der Region weitgehend ausgeglichen.
Nächtigungen Winter 2024/25: 544.718 Nächtigungen Sommer 2024: 430.205
Um die ruhigeren Monate zu beleben, werden neue Angebote und Formate entwickelt, die den Ort auch abseits der klassischen Hauptreisezeiten attraktiv machen:


BusinessEvents
Gerade in den Nebensaisonen wird der Geschäftstourismus für die Destination immer wichtiger und bildet eine tragende Säule des Angebots.
„Seit mehreren Jahren konzentrieren wir uns bewusst auf den Geschäftstourismus. Die Betriebe vor Ort haben ebenfalls reagiert und entsprechende Räumlichkeiten eingerichtet. Im Trend sind aktuell kleine, feine Formate wie Executive Meetings.“
Viktoria Veider-Valser, CEO von Kitzbühel Tourismus
„Events können die Saisonen deutlich beleben. Dabei nutzen wir sie sowohl, um an der Produktqualität zu arbeiten, als auch, um Sichtbarkeit zu erzeugen und direkte Buchungen anzustoßen.“
VIKTORIA VEIDER-VALSER, CEO VON KITZBÜHEL TOURISMUS
MICE-Anfragen
über und mit Kitzbühel Tourismus seit Jänner 2025
• 66 Anfragen
• 42 Organisationen
• 16 Buchungen
• 24 Agenturen
• 16 Länder
• 919 Gäste
• 4.602 Nächte
• 2,53 Mio. Euro Wertschöpfung
OSTTIROL: GANZJAHRESTOURISMUS AUF BETRIEBSEBENE
Das Hotel Hinter
egger in Matrei in Osttirol gehört zu den Betrieben in Osttirol, die ganzjährig geöffnet haben. Lediglich nach der Winter- und Sommersaison bleibt das Haus für drei bis vier Wochen geschlossen.

Kreativ durch die Nebensaison
Katharina Hradecky leitet den Familienbetrieb bereits in vierter Generation. Während das Hotel früher nur während der beiden Hauptsaisonen geöffnet war, empfängt es heute das ganze Jahr über Gäste.
Entscheidend für Hradecky ist es, in den Nebensaisonen, wenn Skilifte stillstehen und Almen geschlossen sind, kreative Wege zu finden, um Besucher:innen anzusprechen. Dabei nutzt sie die Zeit für abwechslungsreiche Programme – von Wellnesspaketen über Konzerte bis zu kulturellen Veranstaltungen.


„Vor allem für unsere Mitarbeiter:innen ist der Ganzjahrestourismus entscheidend. Wer das ganze Jahr über angestellt ist, kann besser planen – und wir profitieren von einem treuen, regional verwurzelten Team.“
KATHARINA HRADECKY, INHABERIN UND GESCHÄFTSFÜHRERIN VOM HOTEL HINTEREGGER IN MATREI IN OSTTIROL
NÄCHTIGUNGEN IN OSTTIROL 2024
ACHENSEE: SANFTER WINTER
Am Achensee wird bewusst auf die sanfte Seite des Winters gesetzt: Neben dem klassischen Wintersportangebot mit Skifahren und Langlaufen liegt der Fokus auf Erlebnissen, die Entschleunigung und Naturverbundenheit bieten. Die Region entwickelt diese sanfte Angebotsstruktur seit Jahren konsequent weiter, weshalb Gäste und Einheimische heute neben präparierten Pisten und Loipen vielfältige Alternativen erleben, die das Naturerlebnis in den Mittelpunkt stellen.

WINTERWANDERN
Im Rahmen des Achensee Winterwanderprogramms geht es zu Fuß oder mit Schneeschuhen hinein in den Naturpark Karwendel. Ranger und Naturparkführer:innen vermitteln dabei Wissen über Flora, Fauna und das sensible Ökosystem. Insgesamt stehen rund 150 Kilometer präparierte Winterwanderwege zur Verfügung.
WELLNESS
Eine weitere Säule des sanften Angebots ist Wellness: Viele der Beherbergungsbetriebe stellen Erholung in den Mittelpunkt und bieten hochwertige Spa-Bereiche. Zusätzlich ergänzt das Atoll Achensee seit seiner Eröffnung 2018 dieses Angebot mit ganzjährig und bei jedem Wetter nutzbaren Wasserwelten, Saunen und Fitnessangeboten.
BESONDERE MOBILITÄT
Die Region lässt sich mit unkonventionellen Verkehrsmitteln erleben: Bei der Fahrt mit einem Heißluftballon können Gäste den See und seine Umgebung im Winter wie im Sommer aus einer komplett anderen Perspektive erleben. Weniger luftig wird es bei den angebotenen Pferdekutschenfahrten durch die Region.
SCHIFFFAHRT
Das Winterwandern kann mit einer Fahrt auf der Winterlinie der Achenseeschifffahrt kombiniert werden. Sie verkehrt auch im Winter zwischen den Orten rund um den See und funktioniert als bequeme Verbindung zwischen den Ausgangspunkten für verschiedene Wanderungen.

Zukunfts
v. l.: Lukas Heymich, Hubert Siller, Benny Pregenzer, Kathi Hager, Selina Gull, Bruno Felicetti und Mike Partel
fragen
Beim Expertentreff „Ein Blick in die Zukunft“ von Mountain Management Consulting trafen sich Ende Oktober internationale Vertreter:innen aus den Bereichen Tourismus, Bergbahnen und Wissenschaft in Innsbruck, um über den Wintertourismus von morgen zu diskutieren.
Text:

Lisa Schwarzenauer
Qualitätssicherung, Exzellenz, Ansprüche der Gäste und neue Angebote: Das waren unter anderem die Themen beim von Mike Partel, Geschäftsführer von Mountain Management Consulting, initiierten Expertentalk zum Wandel im Wintertourismus. Im Fokus stand dabei vor allem, wie man Veränderungen proaktiv begegnen, sich durch Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft von der Konkurrenz abheben und Wintersport leistbar halten kann.
Dazu war eine Mischung aus Expert:innen aus dem internationalen Tourismus und der Wissenschaft zu Gast: Neben Initiator Partel diskutierten Hubert Siller (Leiter MCI Tourismus), Bruno Felicetti (CEO Madonna di Campiglio), Lukas Heymich (Obmann TVB Serfaus-Fiss-Ladis), Selina Gull (Marketingleitung Zermatt Tourismus) und Benny Pregenzer (Consultant, früher CEO Bergbahnen Fiss) vor Ort. Online zugeschaltet wurden Marius Streb (CEO Lumifai & KI-Experte), Berno Stoffel (CEO Seilbahnen Schweiz), Kurt Matzler (Strategieprofessor Universität Innsbruck) sowie Jürg Schmid (Schmid&Pelli Consultant, ehem. CEO Schweiz-Tourismus). Sie diskutierten einige Kernfaktoren, die es für eine erfolgreiche Zukunft brauche, darunter:
1) QUALITÄT & ZUFRIEDENHEIT
M ike Partel hob hervor, dass nach Jahren steigender Gesamtzufriedenheit beobachtbar sei, dass diese in den letzten fünf Jahren in den Top-Skigebieten des Alpenraums rückläufig ist. Zudem stagniere die Weiterempfehlungsrate. „Beides hängt unmittelbar mit dem wahrgenommenen Preis-Leistungs-Verhältnis zusammen. Umso wichtiger ist es, die Positionierung zu schärfen, die

Differenzierung gegenüber anderen Skigebieten konsequent herauszuarbeiten und die Marke mit ihrem Qualitätsversprechen als Erfolgsfaktor zu stärken“, so der Initiator der Veranstaltung.
Ein Erfolgsbeispiel sei hier Zermatt, das es geschafft habe, sich nicht auf das Matterhorn verlassen zu müssen, sondern Gäste mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Herkünften durch die Qualität des Angebots zu überzeugen. Marketingleiterin Selina Gull erklärt das unter anderem mit der Innovations- und Investitionsbereitschaft im Ort sowie dem gesunden Wettbewerb der Leistungspartner, die alle ein gemeinsames Ziel hätten: „Wir sehen es als eine unserer Aufgaben, die Sicht des Gastes einzunehmen und zu schauen, wo es noch Potenzial gibt.“
Hubert Siller ging in seinem Impuls näher auf die Weiterempfehlungsrate ein. „Der Winterurlaub in den Bergen lebt stark von der Weiterempfehlung seiner ‚Experten‘, also jener besonders treuen Gäste. Bei Urlaubern, die regelmäßig in die Berge fahren, liegt die Weiterempfehlungsrate bei fast 70 Prozent und es gibt
Praxis trifft Wissenschaft: Selina Gull von Zermatt Tourismus und Hubert Siller vom MCI Tourismus

„Nach zehn Jahren Arbeit verfügt Serfaus-Fiss-Ladis über die meisten Datensätze aller österreichischen Tourismusdestinationen. Nun gilt es, diese Datensätze so zu verarbeiten, dass wir den Gästen einen Mehrwert bieten.“
LUKAS HEYMICH, OBMANN TVB SERFAUS-FISS-LADIS
nur wenige Kritiker. Bei WinterurlaubsNeulingen hingegen erreicht sie kaum mehr als 40 Prozent“, berichtete er. „Wir müssen daher dafür sorgen, dass wir auch die junge Generation für den Winterurlaub begeistern.“
2) BESUCHERLENKUNG
R elevant für die Zufriedenheit sei neben der Qualität der Infrastruktur auch, wie viele Menschen in einem Ort oder Skigebiet unterwegs sind: Überschreite man hier die Grenze des Erträglichen, verliere man Zufriedenheit – und vermutlich langfristig auch Gäste. Kurt Matzler, Mitinitiator der Best-Ski-Resort-Studie, betonte, dass Overtourism längst kein Randthema mehr sei: „Es braucht digitale Systeme zur Steuerung von Besucherströmen und Anreize, um den Ansturm zeitlich und räumlich zu entzerren – bis hin zu Limitierungen an Spitzentagen, um die Qualität zu sichern und Wartezeiten zu verkürzen.“ Wichtig sei dabei, dass eine Limitierung nicht als Begrenzung, sondern als Qualitätssicherungsmaßnahme gesehen werde.
„Knappheit kann die Attraktivität steigern, wirkt aber nur positiv, wenn sie richtig kommuniziert und nicht als Abzocke gesehen wird“, so der Wissenschaftler. Eine Steuerung allein über die Preise hält er – gleich wie Partel – für problematisch.
3) DIGITALISIERUNG
Nicht mehr aus dem Alltag von Tourismusdestinationen wegzudenken seien außerdem die Digitalisierung und besonders die Nutzung von künstlicher Intelligenz. TVB-Obmann Lukas Heymich führte aus, wie das in Serfaus-Fiss-Ladis bereits seit einiger Zeit umgesetzt wird: „Wir verfolgen die gesamte Customer Journey ab der Ankunft. Sobald der Gast vor Ort ist, müssen wir überlegen, wie managen wir diesen zu Spitzenzeiten“, erklärte er. „Ich muss als Destinationsmanager heute versuchen, meinen Gast zu jeder Sekunde zu verstehen, was will er, was macht er.“ Diese Daten sammelt Serfaus-Fiss-Ladis seit zehn Jahren, weshalb die Region heute den größten Datensatz aller österreichischen Destinationen dazu habe, der letztendlich helfen soll, einen Mehrwert für den Gast zu erreichen.
Auch KI-Experte Marius Streb betonte das Potenzial von KI im Tourismus – vor allem in der Kommunikation, wo man bisher noch eher zurückhaltend agiere. „KI ist über Smart Pricer und ähnliche Tools schon an vielen Stellen vertreten, nur in der Kommunikation wird sie hinterfragt“, so Streb. ChatGPT habe maßgeblich verändert, was man unter KI versteht, und diese generative KI biete historisch einzigartige Chancen für Markenkommunikation: Content Creation funktioniere mit weniger Auf-
wand und Kosten, brauche aber natürlich trotzdem die Beurteilung im Rahmen der Marketingstrategie.
4) UNTERNEHMENSKULTUR & NACHWUCHS
Für Berno Stoffel, CEO der Seilbahnen Schweiz, ist die Unternehmenskultur entscheidend für die Zukunft. Die Branche sei aktuell sehr technikgeprägt, er glaubt allerdings, dass es einen Shift hin zu mehr Kulturprägung geben werde: „Wir haben Gäste unterschiedlicher Herkunft, und hier gilt es, Offenheit zu haben und auf die Gäste einzugehen. Wer das macht, wird zu den Gewinnern gehören.“ Zusätzlich gelte es, Generationswechsel erfolgreich zu schaffen, langfristige Nachfolgelösungen zu finden und das Zusammenspiel zwischen Jung und Alt zu fördern. Um junge Leute anzuziehen und zu halten, brauche man eine empathische, wertschätzende und offene Führungskultur: „Mitarbeiter müssen spüren, dass sie in einem Unternehmen arbeiten, das sich kontinuierlich weiterentwickelt.“
Auch Jürg Schmid, ehemaliger CEO von Schweiz Tourismus und inzwischen Consultant, unterstreicht die Relevanz zufriedener Mitarbeiter:innen. „Die Mitarbeitenden sind entscheidend“, betont er – ihre Leidenschaft führe dazu, dass der Urlaub für die Gäste positiv in Erinnerung bleibe. „Der Kern des Tourismus hat sich nicht verändert: Es geht um das Erlebnis der Gäste.“ Er sieht den demografischen Wandel und damit verbunden den verstärkten Kampf um Arbeitskräfte, den Klimawandel, Overtourismus und New Marketing mit einem verstärkten Fokus auf Inspiration und Werte als wichtigste Themen für die Zukunft.
So skurril fährt man anderswo Ski

Skifahren bei über 40 Grad Außentemperatur – was will man mehr? Nur zu gut, dass das in der „Mall of the Emirates“ in Dubai möglich ist. Nach dem Einkaufen ist vor dem Skifahren, oder umgekehrt. Durch Glasscheiben kann man dem Wintergestöber und den Wedel-Fans vom Einkaufszentrum aus zuwinken.
Weil es in England meist nur wenig Schnee und kaum Pisten gibt, lernen viele das Skifahren auf Plastikmatten . So auch beispielsweise Dave Ryding, der Hahnenkamm-Slalomsieger von 2022 aus Nordengland, der erst mit zwölf Jahren das erste Mal auf einer Piste aus Schnee stand.
Schon mal darüber nachgedacht, mit über 200 km/h den Berg hinunterzurauschen? Beim Geschwindigkeitsskifahren wird genau das gemacht. Vom sogenannten „Speedski“ gibt es sogar einen eigenen Weltcup. Er gehört zu den normalen FISBewerben und gilt als schnellster nicht motorisierter Sport der Welt.

Selbst in Hongkong ist Skifahren nicht unmöglich. Dank eigens entwickelten Ski-Simulatoren kommen auch in der chinesischen Metropole Ski- und Snowboardliebhaber:innen nicht zu kurz. Österreicher:innen fallen da genügend Gründe dagegen ein, es spricht aber auch einiges dafür: Die perfekte Skiausrüstung von oben bis unten kann man sich sparen, das Wetter spielt keine Rolle, und es gibt kein Anstehen am Lift.
NEWS LETTER
SAISON: Tourismus im Wochentakt
Der wöchentliche Newsletter mit den wichtigsten Neuigkeiten und Infos für die Tiroler Tourismusbranche.

JETZT GRATIS ANMELDEN!
Miteinånd Seit 525 Jahren


erfolgs REZEPTE

Fermentation
Geringer Aufwand, großer Geschmack
Nachhaltigkeit Zero Waste in der Küche
Smarte Helfer Digitalisierung in der Gastronomie

VERTRAUEN FINDET IMMER NEUE WEGE.
Es hat einen Grund, warum wir für so viele Menschen Sehensuchtsland sind. Und es hat einen Grund, warum wir uns dem Tourismus verbunden fühlen. Weil wir an diese Branche glauben und an die vielen verantwortungsbewussten Tourismusunternehmen, die sich voll und ganz auf uns verlassen können.
erfolg
s REZEPTE
ZUTATEN FÜR IHREN VORSPRUNG
Liebe Leser:innen,
wir freuen uns, Ihnen die erste Ausgabe der ERFOLGS REZEPTE präsentieren zu dürfen.
Der Name ist Programm: In der Tourismus- und Freizeitwirtschaft geht es nicht nur um ein perfektes Menü im Restaurant oder ein toporganisiertes Hotel. Es geht um das Gesamtrezept – die richtige Mischung aus Kreativität, Effizienz, Weitsicht und klugen Entscheidungen.
Was sind aber die wahren Zutaten für nachhaltigen Erfolg in einer Zeit, die von steigenden Kosten, Fachkräftemangel und sich wandelnden Gästebedürfnissen geprägt ist? Wir wissen: Ein wesentlicher Faktor, der den Unterschied zwischen Erfolg und bloßem Überleben bestimmt, ist die strategische Beschaffung und Investition. Wer seine Einkaufsentscheidungen fundiert und zukunftsorientiert trifft, sichert sich den entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Um diese klugen Entscheidungen treffen zu können, ist es gerade in einer so dynamischen Branche unerlässlich, sich laufend mit aktuellen Informationen zu versorgen. ERFOLGS REZEPTE liefert Ihnen genau das: Wir berichten über aktuelle Trends und Neuigkeiten aus den Bereichen Food & Beverage, Verbrauchsgüter, Investitionsgüter sowie Service & Beratung und stellen Anbieter:innen eine Plattform zur Präsentation ihrer Produkte und Dienstleistungen zur Verfügung.
Wir freuen uns, Sie künftig dabei zu unterstützen, Ihre eigenen ERFOLGS REZEPTE zu verfeinern, und Sie auf diesem Weg zu begleiten.
IMPRESSUM
Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Brunecker Straße 1, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/ 58 6020, redaktion@target-group.at, www.target-group.at • Redaktion: Pascal Pali Anzeigenverkauf: Manuela Peer manuela.peer@target-group.at, Gerlinde Motz, Iwan Gögele, Andrea Hausegger • Geschäftsführung Verlag: Michael Steinlechner • Coverfoto: Freepik • Druckerei: Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., Horn
FERMENTIERTE LEBENSMITTEL im Trend

DKimchi – fermentiertes Gemüse, meist Chinakohl und Rettich – ist fixer Bestandteil der koreanischen Küche.
Beispiele für fermentierte Klassiker wären Kimchi, ein koreanisches Gericht aus Gemüse, und Kombucha, ein fermentierter Tee als Alternative zu süßen Limonaden. Generell sind bis zu einem Drittel unserer täglich konsumierten Lebensmittel fermentiert: Von Joghurt und Käse Längere Haltbarkeit, intensiverer Geschmack und eine bessere Darmgesundheit: All das versprechen fermentierte Lebensmittel. Was vor Jahrtausenden bereits praktiziert wurde, erlebt in der heutigen Zeit ein echtes Comeback.
as Fermentieren ist die älteste Konservierungsmethode und hat ihren Ursprung vor über 10.000 Jahren. China gilt als das erste Land, das Lebensmittel so länger haltbar machen konnte. Fermentierte Getränke wurden übrigens zu dieser Zeit in einigen Regionen auf der Welt als Schmerzmittel eingesetzt. Zahlreiche positive Effekte soll der Trend heute bei Konsument:innen auslösen. Grob gesagt werden einem Lebensmittel beim Fermentieren Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilze zugeführt. Das führt dazu, dass sich ihre Textur und ihr Geschmack verändern. Fermentierte Speisen und Getränke enthalten ein höheres Vorkommen an Vitamin A, Eisen und Magnesium. Außerdem sorgt der Verzehr für eine erhöhte Vielfalt gewisser Bakterien im Darm, die vor krank machenden Keimen schützen.
KIMCHI, KOMBUCHA UND CO.
bis hin zu Oliven und alkoholischen Getränken wie Bier und Wein haben viele Produkte des täglichen Gebrauchs einen Fermentationsprozess durchlaufen.
FERMENTIEREN LEICHT GEMACHT
Lebensmittel werden fermentiert, indem man sie mit Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien, Hefen oder Schimmelpilzen in Kontakt bringt. Diese bauen Zucker und andere Bestandteile im Lebensmittel ab. Dazu werden meist frische Zutaten, wie z. B. Gemüse, Milch oder Getreide, mit Salz oder einer Salzlake in ein Gefäß gegeben und luftdicht oder zumindest luftarm verschlossen. Während des Prozesses vermehren sich die Mikroorganismen und erzeugen Säuren, Gase oder Alkohol, die das Lebensmittel haltbarer machen. Temperatur, Zeit und Hygiene spielen eine wichtige Rolle: Meist muss bei Raumtemperatur mehrere Tage bis Wochen gewartet werden, bis der gewünschte Geschmack erreicht ist.



TREND IN DER GASTRONOMIE
Auch alltägliche Produkte wie Essig entstehen durch Fermentation.
Produkte wie die bereits genannten Kimchi, Kombucha und Co. bringen natürliche Umami-Tiefe, Säure und Aroma in Gerichte und ermöglichen kreative Menükomponenten. Außerdem können Betriebe durch Fermentation aufgrund der längeren Haltbarkeitsdaten die Lebensmittelverschwendung reduzieren. Durch die wachsende Nachfrage nach natürlicher und nachhaltiger Küche können sich Restaurants mit hausgemachten Fermenten profilieren und Gästen ein besonderes kulinarisches Erlebnis bieten.
36


TIEFSTE PREISE & HÖCHSTE VIELFALT
TIEFSTE PREISE & HÖCHSTE VIELFALT
Kaufen auf Komission
Kaufen auf Komission
36x IN ÖSTERREICH
In unseren T&G Märkten bieten wir dir die Möglichkeit, Getränke und Trockensortiment auf Kommission einzukaufen
In unseren T&G Märkten bieten wir dir die Möglichkeit, Getränke und Trockensortiment auf Kommission einzukaufen
Bei Fragen kannst du dich gerne an unsere T&G Mitarbeiter*innen wenden.
Bei Fragen kannst du dich gerne an unsere T&G Mitarbeiter*innen wenden.
GROSSGEBINDE & XL-PACKUNGEN
GROSSGEBINDE & XL-PACKUNGEN
MEHRWEG & MEHRWERT


Die besten Deals im Abo
Jetzt kostenlos für den T&G WhatsApp Newsletter anmelden und kein Angebot mehr verpassen. Die besten Deals im Abo
Jetzt kostenlos für den T&G WhatsApp Newsletter anmelden und kein Angebot mehr verpassen. SpezialAktionen


KÜCHE OHNE ABFALL
Lebensmittelverschwendung und ihre Folgen betreffen unzählige Menschen auf der ganzen Welt. Vor allem die Gastronomiebranche kämpft mit Abertausenden von Tonnen an Essen, die in den Müll wandern. Ein nachhaltiges Konzept soll dagegen ankämpfen: die Zero-Waste-Küche.
Zero Waste, also „Null Verschwendung“, ist keine Floskel, sondern ein Konzept. Es geht vor allem darum, eigene Verhaltensweisen zu hinterfragen und das Verschwenden von Lebensmitteln infrage zu stellen. All das vereinen die sogenannten „Fünf Rs“: Refuse, Reduce, Reuse, Recycle und Rot. Übersetzt heißt das so viel wie: auf unnötige Sachen zu verzichten, den Konsum reduzieren, so viel wie möglich wiederverwenden, recyceln und Abfälle kompostieren.
TIPPS FÜR DIE UMSETZUNG
Viel Potenzial für Einsparungen steckt vor allem in der Reduzierung von Verpackungen aller Art. Wiederverwendbare Behälter sind dabei eine nachhaltige und langlebige Alternative zu umweltschädlichem Einwegplastik. Ergänzend lohnt es sich, organische Abfälle zu kompostieren, um wertvolle
Nährstoffe in den natürlichen Kreislauf zurückzuführen. Ebenso wichtig ist der Einsatz regionaler und saisonaler Lebensmittel. Dies stärkt die lokale Wirtschaft und kurze Transportwege schonen die Umwelt. Das höhere Aroma von frischen Produkten sorgt auch für ein intensiveres Geschmackserlebnis beim Gast.
UMWELT UND LEBENSQUALITÄT
Das Konzept der Zero-Waste-Küche ist mehr als eine kurzfristige Idee: Sie schont die Umwelt, spart Geld und macht den Betrieb nachhaltiger und attraktiver für Gäste, die Wert auf Umweltbewusstsein legen. Wer auf langlebige Produkte und unverpackte, regionale Lebensmittel setzt, tut sich selbst etwas Gutes und unterstützt eine nachhaltigere Zukunft. Ein kleines Umdenken im Alltag kann also Großes bewirken.


Die fünf Rs
Refuse: Verzicht auf unnötige Sachen. Reduce: Konsum reduzieren. Bewusster einkaufen und weniger verbrauchen.
Reuse: Dinge öfter verwenden. Wiederverwendbare Artikel den Einwegprodukten vorziehen.
Recycle: Wiederverwerten, sicherstellen, dass Materialien ordnungsgemäß recycelt und dem Stoffkreislauf wieder zugeführt werden.
Rot: Abfälle kompostieren, um wertvolle Nährstoffe in den Boden zurückzuführen und Mülldeponien zu entlasten.



Qualität für Profis
Kreationen der Bonnevit Feinbäckerei
Bonnevit überrascht seit 40 Jahren mit handgemachter PremiumConvenience aus Tirol. Strudel, Brote, Baumkuchen und Terrinen – alles aus regionalen Zutaten, schnell servierfertig für Gastro, Hotel und Catering. Neue Winterspecials wie Kartoffel-Baumkuchen, süße Terrinen und feines Frühstücksgebäck bringen Vielfalt aufs Buffet. Effizient
planbar, IFS/HACCP zertifiziert –Genuss im Handumdrehen. Los!
BONNEVIT FEINBÄCKEREI
Reith im Alpbachtal Tel.: 05337/67375-0 office@bonnevit.at www.bonnevit.at


NACHHALTIG SAUBER BLEIBEN

Nachhaltigkeit im Bereich Housekeeping wird immer wichtiger. Einen Blick auf Reinigungsprozesse, Planungen und Ausführung zu werfen, lohnt sich – nicht nur, um Kosten zu senken, sondern auch, um wertvolle Ressourcen zu sparen.
Warum spielt das Thema Nachhaltigkeit im Housekeeping so eine große Rolle? Die Antwort ist simpel: Über das Abwasser gelangen giftige Chemikalien – zum Beispiel aus aggressiven Reinigungsmitteln – in das Grundwasser. Diese können zu Atemwegsproblemen, Reizungen und anderen körperlichen Belastungen führen. Zudem verunreinigen Millionen Tonnen an Plastikmüll viele Flüsse, Seen und Ozeane. Nicht zuletzt entsteht auch ein enormer Wasserverbrauch, welche die lokalen Wasserressourcen benötigen.
WENIGER IST MEHR
Viele Hotels auf der ganzen Welt arbeiten bereits nach einem ganz bestimmten Konzept: Gäste sollen selbst bestimmen, ob und wie häufig das Hotelzimmer gereinigt werden soll. Das spart nicht nur Material und Zeit, sondern soll auch den Gästen ein gewisses Umweltbewusstsein vermitteln. Manche überlegen es sich dann lieber doch, ob es wirklich nötig ist, jeden Tag zwei neue Handtücher zu verwenden. Prinzipiell gilt hier der Grundsatz: Weniger ist mehr.
TIPPS FÜR DAS HOUSEKEEPING
Bei Reinigungsmitteln sollte man darauf achten, dass sie biologisch abbaubar sind und die Inhaltsstoffe aus möglichst pflanzenbasierten und regionalen Quellen stammen. Der Einsatz von Produkten ohne künstliche Duft- und Farbstoffe hilft außerdem Gästen, die empfindlich darauf reagieren oder sogar allergisch sind. Aufwändige Zusatzreinigungen lassen sich in Verbindung mit einem aktuellen Trend vermeiden: Minimalismus. Weniger und gezielte Dekorationen wirken aufgeräumter und lassen sich einfacher reinigen.
KOMMUNIKATION
ALS A UND O
Eine transparente und offene Kommunikation mit Gästen ist dabei essenziel. Das Thema Nachhaltigkeit wird immer wichtiger in der Auswahl von Restaurants, Hotels und Freizeitaktivitäten. Eine glaubwürdige und gelebte Nachhaltigkeitsstrategie bringt zahlreiche Vorteile. Öko-Labels zertifizieren die Einhaltung und sorgen zusätzlich für ein stärkeres Vertrauen zwischen Betrieb und Gast.


Ihr Winter in der TIWAGVorteilswelt
Entdecken Sie Tirols Skigebiete zum Vorteilspreis. Jetzt mit bis zu - 50% Rabatt!
Jetzt in der TIWAG-Vorteilswelt anmelden und Pistenfreude zum Vorteilspreis erleben. vorteilswelt.tiwag.at
Smarte Helfer für den Gastro-Alltag

In der Gastronomie gibt es inzwischen zahlreiche smarte Systeme und Küchengeräte, die den Arbeitsalltag erleichtern.
Smarte Küchengeräte erleichtern viele Dinge in einem Gastronomiebetrieb, egal ob beim Aufgeben von Bestellungen oder beim Zubereiten von Gerichten. Vorteile gibt es viele: Automatisierte Vorgänge sparen Zeit, sparen Energie und sorgen für geringere Ausfallzeiten. Zudem sorgen sie für eine effizientere Küchenorganisation und damit verbunden für weniger Wartezeiten und weniger Stress.
DER TREND IM ÜBERBLICK
Vernetzte Küchengeräte, kurz IoT-Geräte (Internet of Things), ermöglichen es,
Von vernetzten
Küchengeräten
über automatisierte Bestellungen bis hin zu intelligenten Kochsystemen: Smarte Helfer sind voll im Trend und nicht mehr aus den Küchen wegzudenken. Eine Übersicht über die neuesten technischen Innovationen.
Küchengeräte miteinander zu verbinden und miteinander abzustimmen. So ist es möglich, die Temperatur innerhalb eines Backofens automatisch regulieren zu lassen. Dieser kann in weiterer Folge eine Warnung senden, wenn sich die Temperatur verändert oder außerhalb des sicheren Bereichs liegt. Die Küchengeräte können so in Echtzeit überwacht und gesteuert werden. Mithilfe einer automatisierten Bestandsverwaltung können Geräte einen knappen Vorrat erkennen und bei Bedarf automatische Nachbestellungen auslösen. Diese Technologie hilft unter anderem dabei,
Die Vorteile von smarten Küchengeräten sind auch für Gäste spürbar.
Lebensmittelabfälle zu reduzieren und sicherzustellen, dass immer alle Zutaten verfügbar sind.
Intelligente Kochsysteme können automatisch verschiedene Garprozesse anwenden. Das hilft dabei, stets die ideale Temperatur und Feuchtigkeit beizubehalten. Meistens können diese Systeme außerdem ihre Wartung quasi selbst übernehmen und
Hinweise oder Alarm geben. Das minimiert Ausfallzeiten und soll unglückliche Zwischenfälle vermeiden.
SMARTE KÜCHENSTATIONEN
Hoch entwickelte Küchengeräte verfügen über Sensoren, die alle Vorgänge rund um das Kochen erleichtern. Einige Modelle sind sogar in der Lage, durch künstliche Intelligenz Vorschläge für Rezeptanpassungen zu liefern. Vorteile dadurch sind etwa eine konsistente Qualität, ein platzsparendes Design und eine deutliche Effizienzsteigerung.
Die Vorteile von smarten Küchengeräten sind aber nicht nur innerhalb einer Küche spürbar, sondern auch für die Gäste. Die kürzeren Wartezeiten, der stressarme Service und der verbesserte Komfort führen zu einem insgesamt besseren Restauranterlebnis.

Wollen auch Sie Ihre Produkte & Dienstleistungen unseren Leser:innen präsentieren? Senden Sie Ihre Anfrage an manuela.peer@target-group.at.
Soft Skills im Fokus
Soft Skills spielen in Dienstleistungsbranchen eine entscheidende Rolle, oft sogar eine größere als fachliche Kompetenzen, denn: Gästeerlebnisse entstehen nicht nur durch gute Speisen und saubere Zimmer, sondern vor allem durch zwischenmenschliche Qualität.

KGefragte Soft Skills im Gastgewerbe
- Kommunikationsfähigkeit
- Teamgeist
- Kulturelles Bewusstsein
- Offenheit
- Flexibilität
- Empathie
- Positive Grundeinstellung
- Multitaskingfähigkeit
ommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, Konflikte und Beschwerden lösen zu können, sind im Arbeitsumfeld generell wichtige Kompetenzen. In der Hotellerie und Gastronomie sind diese aber kein „Nice-to-have“, sondern ein zentraler Erfolgsfaktor. Eine professionelle Aus- und Weiterbildung von Mitarbeiter:innen in dem Bereich sollte daher nicht vernachlässigt werden. Es ist wichtig, dass die Mitarbeiter:innen – egal ob an der Rezeption, im Service oder im Housekeeping – bereit und in der Lage sind, auch herausfordernde Aufgaben zu lösen, damit sie den Gästen das bestmögliche Urlaubserlebnis bieten können.
SCHULEN UND FÖRDERN
Um Soft Skills zu fördern, sollten Arbeitgeber:innen deshalb neben den fachlichen Fortbildungen auch Wert darauf legen, ihr Personal dementsprechend zu schulen. Der Fokus sollte dabei auf der Kombination zwischen Fachwissen und sozialer Kompetenz liegen, um exzellente Gastfreundschaft zu kreieren. Das kann mithilfe von Workshops, Kommunikationstrainings oder Seminaren gelingen.


Alle gesetzlichen Unterweisungen für das Gastgewerbe in 21 Sprachen. Sofort einsatzbereit in Deinem Betrieb. Schon ab 69 € monatlich!
Berufsreifeprüfung Mathematik
Start am 16. Februar 2026
Ausbildung zur Sicherheitsvertrauensperson
Start am 18. Februar 2026
Basismodul für die Ausbildung zum_zur Kosmetiker_in und Fußpfleger_in
Start am 2. März 2026
Ausbildung für Brandschutzbeauftragte
Start am 3. März 2026
Ausbildung zum_zur Buchhalter_in
Start am 6. März 2026
Mehr Energie, weniger ErschöpfungDie unsichtbaren Treiber für Burnout stoppen
Start am 9. März 2026
Ausbildung zum_zur Kräuterpädagog_in
Start 18. März 2026
Gewaltfreie Kommunikation
Start am 20. März 2026
Barrierefreies Web: Ein praxisnaher Einstieg zur digitalen Inklusion
Live Online am 26. März 2026
Ausbilder_innentraining
Start am 13. April 2026
Jetzt anmelden!
KI in Marketing und Vertrieb: Grundlagen und Use Cases
Live Online am 14. April 2026
Basic English for Tourism
Start am 20. April 2026
Kurse Deutsch und Fremdsprachen
Das BFI Tirol bietet Deutschkurse im Bereich Hotellerie, Gastronomie, Housekeeping, Rezeption uvm. auf allen Niveaustufen an - maßgeschneidert und auch vor Ort. Fremdsprachen gerne auf Anfrage.
RICHTIG VERSICHERT?
Die richtige und beste Versicherung für den eigenen Betrieb zu finden, ist oft keine leichte Aufgabe. Viele unterschätzen die Wichtigkeit und verschwenden keine großen Gedanken darauf – dabei gibt es ein paar einfache Grundsätze, die man beachten sollte.
Die richtige Versicherung bietet zahlreiche Vorteile: Einerseits natürlich die finanzielle Sicherheit und die damit verbundene Möglichkeit, den Fokus auf die Arbeit zu legen und nicht auf potenzielle Risiken. Das Vertrauen bei den Gästen wird mit einer umfassenderen Versicherungsleistung gesteigert und nebenbei ist man je nach Versicherung häufig auch vor hohen Anwaltsoder Gerichtskosten geschützt.
WIESO IST EINE VERSICHERUNG SO WICHTIG?
Mit Versicherungen kann man sich vor allen denkbaren Schäden schützen, seien es Brand- oder Wasserschäden oder Diebstahl. Hinzu kommt eine rechtliche Absicherung bei Haftungsfällen. Haftpflichtansprüche können oft hohe Schadensersatzzahlungen mit sich bringen. Beispielsweise können beschädigte Einrichtung, Mängel bei der Sicherheit von Pool oder Sauna oder Fehler bei der Lebensmittelzubereitung zu hohen Forderungen führen. Die richtige Versicherung schützt vor diesem Risiko. Hinzu kommt die Sicherung des laufenden Betriebs: Betriebsunterbrechungsversicherungen schützen vor Einnahmeverlusten, welche beispielsweise anfallen, wenn die Küche ausfällt. Zusammengefasst schützt die richtige Kombination an Versicherungen Tourismus- und Gastronomiebetriebe davor, durch unvorhergesehene Ereignisse in ernsthafte Existenznöte gebracht zu werden.

Auch wenn es mühsam sein kann: Es zahlt sich aus, in einen guten Versicherungsschutz zu investieren.
Für Hotels und Gastronomiebetriebe ist die passende Versicherung nicht nur Pflicht, sondern kann oft ein strategischer Vorteil sein. Wer Risiken frühzeitig erkennt und absichert, schützt dabei nicht nur sein Eigentum, sondern auch seinen Ruf und seine Einnahmen. Ohne passende Versicherung reicht ein einziger Vorfall aus, um schnell die Existenz zu bedrohen.
WORAUF SOLLTE BESONDERS GEACHTET WERDEN?
Am wichtigsten ist wohl die bereits erwähnte Betriebsunterbrechungsversicherung. Die Kombination aus Haftpflicht, Sachversicherung, Betriebsunterbrechung und Rechtsschutz bildet die Basis. Spezialversicherungen ergänzen den Schutz je nach Betriebsart und Größe. Das sind zum Beispiel Eventversicherungen, Cyberversicherungen für alle möglichen Arten von Cyberattacken oder Versicherungen für Mitarbeiter:innen.
Urlaub daheim in Österreich



Sommerurlaub in Österreich

Ausgabe erscheint im April 2026
In der April-Ausgabe 2026 des ÖSV-Mitgliedermagazins SKI AUSTRIA (Auflage 70.000 Stück) erscheint unsere Sonderbeilage „Urlaub daheim in Österreich“, in der wir unseren Leser:innen die besten Angebote präsentieren, um einen perfekten Sommerurlaub daheim in Österreich zu verbringen. Wollen auch Sie Ihren Beherbergungsbetrieb oder Ihre Region in dieser Beilage präsentieren? Senden Sie Ihre Anfrage an manuela.peer@target-group.at.
Urlaub daheim in Österreich

Jetzt entdecken