

FERIEN IM HERZ DER ALPEN
WINTER 2025/26


PURE SKIGAUDI
IN DER REGION HOHE SALVE

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER!
Tirol ist immer einen Besuch wert, aber im Winter zeigt es sich von seiner magischsten Seite: Im Mittelpunkt stehen Entspannung und Entschleunigung, saisonale Traditionen, aussergewöhnliche Sporterlebnisse und kulinarische Köstlichkeiten. Die Leute sorgen mit der typischen Tiroler Herzlichkeit für Geborgenheit und Wärme, ganz egal, wie kalt es draussen auch sein mag – und für alle, die sich hinauswagen, bietet die verschneite Bergwelt die perfekte Kulisse für winterliche Abenteuer.
Genau diese Kombination aus aussergewöhnlicher Natur und authentischer, seit Jahrhunderten gelebter Gastfreundschaft macht Ferien in Tirol zu etwas Besonderem. 92 Prozent aller Tourismusbetriebe werden immer noch familiär geführt, und das spürt man: Gäste kommen als Fremde und gehen in Freundschaft – sie sind immer willkommen und ihr Wohlbefinden liegt ihren Gastgebern ehrlich am Herzen.
Auf den kommenden Seiten laden wir Sie ein, Tirol in all seinen Facetten zu entdecken und einen Eindruck davon zu bekommen, wie einzigartig der Winter in der Tiroler Bergwelt ist. Übrigens: Wenn Sie nach der Lektüre immer noch nicht genug von Tirol bekommen, können Sie Ihre ganz persönliche Tirol-Erinnerung auf www.tirol.at planen.
Ihre Redaktion




INHALT



Tirol im Überblick S. 6
Wintererlebnisse in ganz Tirol
Im Rausch der Tiefe S. 8 Ein Hobbyfahrer wagt sich auf die Harakiri-Piste
Pisten mit Kultstatus S.20 Legendäre Tiroler Abfahrten
Auf die sanfte Tour S. 26 Entschleunigte Ferien mit Schneeschuhwandern
Spuren im Schnee S. 36 Winterwanderungen für jeden Geschmack
Soulfood S. 46 Tirol am Teller
Gute Nacht in Osttirol S. 66
Ruhe pur im verschneiten Hof
Magischer Advent S. 75 Die Tiroler Weihnachtsmärkte
Anreise S.82 Auf Schienen in den Winter
EIN ERLEBNISREICHER WINTER IN TIROL

MAGISCHE WEIHNACHTEN
In Seefeld und vielen anderen Tiroler Orten sorgen Weihnachtsmärkte ab November für magische Adventsstimmung. Mehr dazu ab
SEITE 75

LEGENDÄR
Tirol hat zahlreiche Pisten mit Kultstatus, darunter die Valluga-Nordabfahrt am Arlberg. Mehr dazu und zu weiteren spektakulären Abfahrten ab
SEITE 20


Im Bergsteigerdorf Schmirn in den Tuxer Alpen lässt sich der Winter entschleunigt erleben: auf Schneeschuhen.
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Reutte

WAGEMUTIG
Legendäre Herausforderung: Die Harakiri in Mayrhofen – die steilste Piste des Zillertals – ist nichts für schwache Nerven.
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Innsbruck

Ruhe inmitten einer herrlichen Winterlandschaft.
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ESSEN FÜR DIE SEELE
Im Alpengasthof Schneeberg in Thiersee wird deftiger Bauernschmaus serviert. Mehr dazu und zu anderen Tiroler Speisen, die
Schwaz
Kufstein
Kitzbühel
Lienz

IM RAUSCH DER TIEFE

FOTOS Peter Neusser
TEXT Jakob Schrenk
Kann ein Durchschnittsskifahrer in drei Tagen lernen, elegant die steilste Piste des Zillertals zu meistern? Unser Autor hat sich der legendären «Harakiri» gestellt. Und erlebte dabei auch eine emotionale Berg- und Talfahrt.
Übermut
Es ist nie angenehm, auf dem harten Boden der Realität aufzuschlagen. Noch unangenehmer wird es, wenn dieser Boden aus härtestem Tiroler Eis besteht. Und wenn der Sturz vor dem Aufprall 400 Meter lang ist. Den entscheidenden Fehler mache ich schon bei der Einfahrt in das steilste Stück der Harakiri. Auf einer Eisplatte rutscht der Talski weg. Vielleicht habe ich ihn zu wenig aufgekantet. Sicher war ich zu schnell. Aber die Fehleranalyse steht gerade nicht oben auf meiner Prioritätenliste. Ich knalle mit der Hüfte auf die Piste, rutsche schneller und schneller. Mit den Armen rudere ich verzweifelt, mit den Füssen versuche ich, den Sturz zu stoppen. Damit erreiche ich nur, dass sich mein rechter Ski verhakt. Ich überschlage mich, stürze in Purzelbäumen die Piste hinunter, eine menschliche Kugel aus Schmerz, Empörung, Angst und wachsender Verwunderung: Hört dieser Sturz denn nie auf? Doch! Irgendwann pralle ich nach einer letzten Halbrotation gegen den linken Pistenrand, eine knietiefe Mauer aus gefrorenen Schneebrocken. Irgendetwas knirscht (das Eis? Meine Ski? Meine Knie?).

Eigentlich war mein Plan, während meines dreitägigen Aufenthalts in Mayrhofen im Zillertal meine Technik zu verbessern, vor allem im steilen Gelände. Dazu wollte ich mir halbtags einen Skilehrer nehmen, die Harakiri aber auch immer wieder allein hinunterfahren und sie am Ende mit eleganten Carvingschwüngen meistern, als Beweis meines neu erworbenen Könnens. Nun aber liege ich am Fusse des ersten Steilstücks, bewege vorsichtig Arme und Beine und blinzle in die Tiroler Wintersonne, die mein Elend ungerührt ausleuchtet: Habe ich mich überschätzt? Habe ich mir zu viel vorgenommen?
Schmerz
Eine halbe Stunde später bin ich an der Bergstation der Penkenbahn mit meinem Skilehrer von Snowsports Mayrhofen zum ersten Training verabredet: Michael Steger – vor 25 Jahren in Mayrhofen geboren, Meteorologie-Student, Teilzeit-Skilehrer – zieht zur Begrüssung seinen Handschuh aus, gibt mir die Hand und deutet eine Verbeugung an. Er trägt einen Schnurrbart, dessen Enden sich nach oben kräuseln.
1., 2. Teilzeit-Skilehrer Michael Steger (l.) bereitet Autor Jakob Schrenk auf die Harakiri vor.
Es wirkt, als hätte ihn die Gondel nicht aus dem Tal, sondern aus der K.-u.-k.-Monarchie in den Mittagsrummel von Mayrhofen befördert. Michael ist das Gegenteil des Skilehrer-Klischees von brauner Lederhaut und schreiend guter Laune. Mit unbewegter Miene hört er sich meinen Harakiri-Plan an. Dann sagt er leise: «Zuerst schauen wir im Flachen, was bei dir überhaupt an Technik vorhanden ist.»
Ich habe erst mit 30 Jahren mit dem Skifahren angefangen und mir das meiste selbst beigebracht. Bisher dachte ich, dies sei mir ganz gut gelungen. Schliesslich komme ich jede Piste runter (okay, fast jede!) und habe auch im Tiefschnee kaum Probleme. Jetzt fahre ich Michael voraus, alle paar hundert Meter stoppen wir. Jedes Mal forsche ich in seinem Gesicht nach Anzeichen von Anerkennung, sehe aber nur mein verzerrtes Lächeln, das sich in seiner Brille spiegelt. Und statt mich zu loben, stellt mir Michael Fragen. Dabei folgt er einer österreichischen Höflichkeitsform und vermeidet die Anrede mit Du oder Sie: «Fühlt man sich bei der Hochentlastung wohl? Bleibt man
sauber auf den Kanten?» Durch Michaels Fragen in der dritten Person, durch seinen Blick, den ich beim Fahren ständig in meinem Rücken spüre, beginne ich mich selbst wie von aussen zu sehen. Und was ich sehe, gefällt mir nicht. Zum Beispiel leite ich eine Kurve nicht mit einer Hochentlastung ein, mit einem Strecken der Hüfte Richtung Tal. Stattdessen hole ich mit der Schulter Schwung. Dadurch dreht sich mein Oberkörper zu stark, anstatt in einer stabilen, taloffenen Position zu bleiben. Das wiederum ist ein Grund dafür, dass ich selten wirklich sauber auf den Kanten stehe, sondern drifte und rutsche. Im Lift sagt Michael: «Viele Skifahrer machen immer wieder dieselben Fehler. Du musst diese alten Muster vergessen. Erst dann bist du bereit für das Neue.» Er klingt wie ein Philosoph. Schon an der Uni habe ich gelernt: Altes Wissen und alte Routinen blockieren die Gesellschaft, das Vergessen hat zu Unrecht einen schlechten Ruf. «Aber wie kann ich absichtlich vergessen?», frage ich. Michaels Barthaare zittern melancholisch im Wind. Dann sind wir oben, die Bügel öffnen sich. Michael wartet nicht, bis seine Ski den Boden berühren, sondern springt direkt aus dem Sessel auf die Piste. Er sagt: «Einfach losfahren.»
Verwirrung
Michael steht so gelassen auf seinen Brettern, als wäre er mit ihnen verwachsen, als wäre diese Verbindung einfach der nächste logische Schritt der Evolution. Er schlängelt sich über die Nachmittagsbuckel. Verzückt und ver-
zweifelt schaue ich ihm nach. In diesem Moment würde ich alles opfern, um so fahren zu können wie Michael.
Um mich auf die Harakiri vorzubereiten, üben wir vor allem Schwünge im Steilen: Ich soll aktiv den Stock in den Schnee stecken, die Hüfte strecken, mich weit nach vorne und ins Tal und ins Leere beugen und die Ski in die Falllinie drehen. Doch je mehr ich übe, desto verwirrter werde ich: Wann kommt der Stockeinsatz? Soll ich den Tal- oder den Bergski mehr belasten? Welcher ist überhaupt der Bergski? Wie ein Ingenieur auf Fehlersuche hat Michael alle meine Bewegungs-
abläufe auseinandergenommen. Jetzt kann ich sie nicht mehr zusammensetzen. Um vier Uhr bezweifle ich, ob ich die Gondel hinunter nach Mayrhofen unfallfrei besteigen kann. Es gelingt. Ich betaste die Prellungen an Schulter und Hüfte vom Harakiri-Sturz. Je tiefer ich ins Tal sinke, desto mehr fällt auch meine Stimmung: Warum habe ich mich so dumm angestellt? Ich nehme mir vor: Morgen wird alles besser!
Hoffnung
Am nächsten Tag stehe ich früh in der Schlange vor der Gondel. Da ich recht gross bin und die

Liftkarte in der Brusttasche trage, muss ich vor dem Kartenleser am Drehkreuz in die Knie gehen, eine Verneigung vor den Göttern der Berge. Ich bekomme grünes Licht, die Schranke öffnet sich und ich überschreite die Grenze in das Land der Abenteuer und der grossen Erwartungen. In der Liftkabine fällt mir auf, wie unterschiedlich die Fahrgäste aussehen. Neben mir steht ein Kind, es trägt einen riesigen Helm und reicht mir trotzdem nur bis zum Knie. Eine Seniorengruppe schwärmt von künstlichen Hüften. Ich blicke hinunter auf die Piste und bekomme in der Totalen ein LiveLehrvideo der Dos und Don’ts des Skisports vorgeführt. Demonstriert werden die unterschiedlichsten Möglichkeiten, einen Hang zu bewältigen (Schuss, Carven, Wedeln, Rutschen auf zwei Ski, auf nur noch einem Ski, ohne Ski). Und gleichzeitig manifestieren sich auch diverse Bewusstseinszustände: von übervorsichtig über mutig bis hin zu den oberen Graden der Donald-Trump-Skala der Selbstüberschätzung. Zum ersten Mal seit meinem Sturz bin ich wieder gut gelaunt und denke: Irgendwo zwischen diesen Extremen von Können und Charakter werde auch ich meinen Platz finden.
Eifer
Ein sportlicher Mensch bin ich nicht. Ich habe kein Talent zur Bewegung, sondern zur Zähigkeit. Also wiederhole ich verbissen alle Übungen, die Michael mir gezeigt hat. Im Lift versuche ich dann, mich ganz bewusst zu erholen, und schliesse die Augen. Die
Gespräche der anderen drehen sich ständig um die Harakiri: ein Gefälle von 78 Prozent, steiler als eine Sprungschanze, zwei Kilometer Länge, wobei das eigentliche Steilstück nur 400 Meter beträgt, ein Mythos aus Schnee und Eis. Die Wintertouristen suchen nicht nur den Fahrspass, sondern wild entschlossen auch die Gefahr. Niemandem bereitet es Vergnügen, die Harakiri zu fahren. Allen bereitet es Vergnügen, sie gefahren zu haben. Am Nachmittag zeige ich Michael meine Fortschritte. Er lächelt und meint: «Ich sage allen meinen Schülern, dass man sich bei der Schwungeinleitung gar nicht zu weit nach vorne lehnen kann. Du bist der Erste, der das doch schafft.» Skifahren, erklärt mir Michael, könne man nicht erzwingen. Man müsse in sich gehen, die Hüfte, die Knie und die Füsse spüren, die Skikanten, den Schnee. «Bleib weich und spielerisch, auch um die Unebenheiten der Piste auszugleichen. Finde heraus: Wann leiste ich Widerstand, wann gebe ich nach?» Michael sagt, dass man an der Art, wie jemand Ski fährt, oft auch auf den Charakter eines Menschen schliessen könne. Mir fällt ein, dass sich meine Frau immer über meine Verbissenheit lustig macht, bei der Arbeit, beim Kochen, überall. Kann ich in Tirol nicht nur das Skifahren, sondern auch die Lockerheit lernen?
Freude
Der nächste Hang beginnt mit einem breiten, flachen Abschnitt. Ich drifte etwas zerstreut dahin. Einem Reflex folgend kippe ich

mit der Hüfte nach vorne Richtung Tal. Meine Ski beschreiben einen leichten Linksschwung, und plötzlich spüre ich zum allerersten Mal, wie ganz am Anfang des Schwungs die Kante meines neuen Talskis zaghaft in den Hang greift. Vorsichtig belaste ich ihn mehr, gehe tiefer in die Knie, kante stärker auf, der Druck auf meine Knie wächst immer weiter. Irgendwann gebe ich einfach nach, schnelle nach oben, automatisch kippen die Ski in die nächste Kurve. Links,
rechts, links. Ich werde immer schneller, rase wie auf Schienen fast parallel zum Hang, merke gar nicht, wie es immer steiler wird. Meine Oberschenkel fangen an zu brennen. Ich höre das Surren meiner Ski. Auf meinem Gesicht spüre ich die Nachmittagssonne und den Schneestaub, den ich aufwirble. In mir öffnet sich ein riesiger Reissverschluss. Das also ist Carven. Das ist der Rausch von Freiheit und Geschwindigkeit.
Unten am Lift hält mir Michael die Hand hin und ich schlage ein.
Schwung für Schwung wird die Piste erkundet.
Angst
Abends liege ich so erschöpft und kraftlos auf dem Hotelbett, als hätte man mir die Knochen gestohlen. Mit der Energie verschwindet auch das Hochgefühl aus meinem Körper. Morgen ist mein letzter Tag in Tirol, meine letzte Chance, die Harakiri zu fahren. Mit Carvingschwüngen wird mir das nicht gelingen. Michael glaubt, dass nicht einmal er das schaffen würde. Dafür ist die Piste im Moment zu eisig. Saubere Kurzschwünge sind also das Ziel. Aber klappen die? Ich brauche nicht nur Technik, sondern auch Mut. Aus Furcht lehne ich mich im Steilen oft nicht Richtung Tal, ins Leere, sondern Richtung Hang. Dadurch übe ich zu wenig Druck auf die Kanten aus und verliere den Halt. Die Angst ist also ein schlechter Ratgeber. Andererseits kann auch Übermut schaden, wie ich am ersten Tag erfahren habe. Werde ich morgen wieder stürzen? Reisse ich mir das Kreuzband im Knie oder breche mir die Hand? Soll ich Angst vor der Harakiri haben? Oder Angst vor der Angst?
Mut
Am Morgen des nächsten Tages stehe ich neben Michael direkt vor dem Steilstück der Harakiri. Vor unseren Skispitzen kippt der Hang so steil ab, dass man ihn nicht mehr sieht. Er verschwindet im Nichts. Um Zeit zu gewinnen, stelle ich alle Schnallen meiner Schuhe so fest, wie es geht, wie ein Ritter, der zum letzten Mal seine Rüstung kontrolliert, bevor er aufbricht ins Gemetzel. «Man darf seine Angst nicht verleug-


Die Harakiri – eingebettet in eine atemberaubende Gebirgskulisse –ist die steilste Piste des Zillertals.
nen», sagt Michael, der offenbar in meiner Seele liest. «Man muss sich ein bisschen über sie hinauswagen, ohne es zu sehr zu erzwingen. Neulich hatte ich eine Kundin, die sich nicht getraut hat, Geschwindigkeit aufzunehmen. Ich habe ihr gesagt: Wenn sie das Gefühl hat, zu schnell zu sein, soll sie bis zwei zählen – und dann erst bremsen.» Offenbar hat Michael das Gefühl, damit alles geklärt zu haben. Er fährt los. Ich folge ihm und stürze mich in die Tiefe …
Wenige Sekunden später bin ich unten, am linken Rand der Harakiri, wie vor zwei Tagen. Doch dieses Mal stehe ich. Allerdings muss ich mich weit vorlehnen und mit zwei Stöcken abstützen. Mein Atem geht schwer. Einmal bin ich leicht weggerutscht. Aber mir sind mutige, rhythmische Schwünge gelungen, ich war weich in den Knien, konnte die Schläge der harten Piste ausbalancieren. «Gut gemacht», sagt Michael.
Weil ein Lob von ihm so selten ist, gebe ich vor, ihn nicht verstanden zu haben. Ich will das Kompliment noch einmal hören und koste es aus wie ein Stück Schokolade, das man langsam im Mund schmelzen lässt. Ich denke an all das, was ich in den letzten Tagen gelernt und erlebt habe. Ich versuche in mich hineinzufühlen, wie es gute Skifahrer laut Michael tun. Ich spüre die Müdigkeit, die in meinen Körper kriecht, die Seelenzustände der letzten Tage, die Angst, die Verwirrung, die Freude. Und dann spüre ich ein neues Gefühl, das sacht und sanft in mir zu wachsen beginnt: Stolz.
DAS OBENAUF-GEFÜHL
AUF TIROLS HOCHPLATEAU
Wintergenuss in der Region Seefeld
Langlaufen auf Weltklasse-Niveau: Tirols Hochplateau und seine Loipen stehen für Wintergenuss pur.


Mit der Sonne im Rücken durch wunderschöne Landschaften gleiten: Das ist Langlauf-Liebe in Seefeld.
Kennt ihr dieses Gefühl? Wenn man sich so richtig obenauf fühlt? Wenn man vom Gipfel die Aussicht ins Tal geniesst oder im Hotelpool einfach mal die Seele baumeln lässt? Wenn die Antwort darauf Nein lautet … dann wird es höchste Zeit für Ferien in der Region Seefeld. Ferien auf Tirols Hochplateau sind eine Einladung, das Leben einmal von oben zu betrachten – oft ganz wortwörtlich. Wer hier Zeit verbringt, ist nicht nur oben in den Bergen. Man

fühlt sich obenauf – spürt Weite, Leichtigkeit und diesen einen Moment, der bleibt.
Wenn der Schnee glitzert … geht uns das Herz auf. Wenn die Wintersonne durch die Bäume scheint, der Schnee auf den Ästen funkelt und die Langlaufskis sanft durch die Spur gleiten – dann stimmt einfach alles. Vielleicht ist es dieser Moment am Feuerkorb mit einer warmen Tasse Tee in der Hand. Oder das Knistern im Kamin einer Hütte, in der es nach Holz und gutem Essen duftet. Vielleicht ist es auch nur das Ausstrecken im Liegestuhl, während die Wintersonne das Gesicht wärmt. Es sind diese kleinen Augenblicke, in denen der Winter auf dem Hochplateau das Herz berührt.
Ein ganzes Dorf leuchtet
Tausende solcher Augenblicke erlebt ihr beim Seefelder Lichterzauber – genauer gesagt 100 000 davon! Auf dem neuen Lichterweg reiht sich ein Licht ans nächste und führt euch mit sanftem Funkeln durch das verschneite Seefeld. Romantisch für Paare, aufregend für Kinder, die jedes Lämpchen zählen wollen. Doch
das ist nur ein Teil des Seefelder Lichterzaubers. Über das ganze Dorf verteilt finden sich kreative Lichtinstallationen von Künstlerinnen und Künstlern aus ganz Europa. Vom Kurpark bis zum Seekirchl lassen sich verschiedenste Tiere und Formen in allen Farben bewundern.
Herzstück dieser Funkelparade ist der wunderschöne Weihnachtsmarkt mitten in der Seefelder Fussgängerzone. In Tirol gibt es viele schöne Weihnachtsmomente – aber nirgends kommt alles so harmonisch zusammen wie hier. Wenn die Waisenbläser spielen, man in der einen Hand einen Punsch und in der anderen ein Südtiroler Vinschgerl hält,
Abends schlüpft die Region Seefeld in ein funkelndes Kleid aus 100.000 Lichtern: Erlebt den einzigartigen Seefelder Lichterzauber.
dann bekommen selbst die grössten Weihnachtsmuffel glänzende Augen.
Ruhige Abenteuer & grosse Entdeckungen
Wer die Stille und die Natur bevorzugt, wird diesen Winter auf den Winterwanderwegen der Region Seefeld fündig. Über 140 Kilometer perfekt präparierte Wege laden dazu ein, den Alltag loszulassen und zu sich selbst zu finden. Besonders eindrücklich gelingt das bei einem mehrtägigen Abenteuer. Der sternförmige Winter-Weitwanderweg der Region Seefeld führt zu einigen der schönsten Orte des Hochplateaus – und das ganz bequem mit

© Region Seefeld
Nirgendwo kommen Gemütlichkeit, Lichtschauspiel und Kulinarik so zusammen wie am Seefelder Christkindlmarkt.

Die stille Schönheit der Natur geniessen, während der Schnee unter den Schuhen knirscht und die Zeit wie angehalten wirkt: Winterwandern in der Region Seefeld ist ein Nein zum Alltag und ein Ja zum inneren Frieden. Zwischendurch eine Wohltat auf einer der vielen urigen Hütten und zum krönenden Abschluss in den Spa. Ein perfekter Tag!


fester Unterkunft. Dank dem gut ausgebauten ÖV-Netz könnt ihr jeden Tag eine andere Facette der Region kennenlernen und echte Naturschätze entdecken.
Wem das Wandern zu gemütlich ist, der schnappt sich am besten die Langlaufskis und gleitet über die 245 Loipenkilometer der Region. Sie führen euch fast an jede Ecke des Plateaus – durch traumhafte Landschaften, die ihresgleichen suchen. Ihren Status als Top-Langlaufdestination bestätigt die Region Seefeld Jahr für Jahr mit grossen Investitionen in Infrastruktur und neue Angebote. Im Winter 2025/26 kommt unter anderem eine neue Höhenloipe hinzu – 7,5 Kilometer pure Langlauf-Freude auf den Spuren der Olympialoipe von 1976.
Viel Genuss, wenig Aufwand Wer lieber auf festem Boden bleibt, kommt in der Seefelder Fussgängerzone voll auf seine Kosten. Auch ausserhalb der Adventszeit lädt sie zum Flanieren durch stilvolle Boutiquen, gemütliche Cafés und stimmungsvolle Bars ein. Vielleicht ein Aperitif mit Blick aufs Seekirchl? Alles kann, nichts muss – und alles liegt nur einen Spaziergang entfernt.
Etwas mehr als einen Spaziergang braucht es, um in die Region Seefeld zu kommen. Aber nicht viel mehr. Nur 30 Minuten vom Flughafen Innsbruck entfernt, mit einem internationalen Bahnhof mitten in Seefeld und einem top ausgebauten ÖV-System ist die Anreise ein Kinderspiel.

Region Seefeld –Tirols Hochplateau
Bahnhofplatz 115, 6100 Seefeld t +43 50880 e region@seefeld.com www.seefeld.com
© Region Seefeld

Das Unvergleichliche.
Ein stilvolles Wellness-Refugium auf 1.136 m Höhe, umgeben von der stillen Bergwelt Tirols. Die alpine Moderne, die Ruhe und die erstklassige Entspannung – wo Gedanken zur Weite werden – das ist der Quellenhof Leutasch. Ungezwungene kulinarische Raffinesse mit besten regionalen Zutaten, während im großzügigen QSPA Außen- und Innenpool, Saunen und Anwendungen auf Sie warten. Und draußen: Loipen, Wanderwege, Bike-Routen – direkt vor der Hoteltür. Irgendwie schön? Auch. Aber schlicht unvergleichlich. Das macht den Unterschied.

5 PISTEN MIT KULTSTATUS
3.400 Kilometer. So lang sind alle Tiroler Skipisten zusammen. Das ist mehr als der Landweg von London nach Athen. Selbstverständlich sind alle Pisten des Landes bestens präpariert, bieten grossartige Abfahrten, schöne Ausblicke. Aber manche Abfahrten sind eben noch ein wenig steiler, rasanter, legendärer.

1. DIE GESCHICHTSTRÄCHTIGSTE
Spätestens die Olympischen Winterspiele 1976 zementierten den Ruf Österreichs als Skination. 60.000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren damals auf den Patscherkofel gekommen, um Franz Klammer auf der Olympiaabfahrt siegen zu sehen. Bei der Zwischenzeit lag er jedoch nur auf Rang drei. Klammer gab alles, war mehrfach kurz vor dem Sturz, fuhr im «Bäreneck» sogar neben der eigentlichen Strecke. Seine Verwegenheit brachte ihm olympisches Gold. Und die «Hauspiste» der Innsbrucker ging in die Geschichte ein.


2. DIE VERWEGENSTE
Die Valluga-Nordabfahrt am Arlberg gilt als eine der spektakulärsten Freeride-Strecken Tirols. Die Tiefschneeabfahrt im Skigebiet Ski Arlberg ist steil und ausgesetzt – und genau deswegen berühmt und berüchtigt. Ganz besonders macht die Strecke der Weg nach oben. Wer die Kabinen der Vallugabahn II mit Ski oder Snowboard benützen will, darf das nur mit einem Bergführer oder einer Bergführerin tun. Für alle anderen ist auf der Aussichtsplattform auf 2.809 Metern Schluss.
© Tirol Werbung/Roman Huber
3.
DIE LÄNGSTE
Auf der Schwarzen Schneid in Sölden sind brennende Wadeln garantiert. Mit 15 Kilometern ist sie die längste Piste Österreichs. Die Bergstation der Schwarzen Schneid ist der höchste Punkt im Ötztal, der mit einer Seilbahn erreicht werden kann. Vom Rettenbachferner überwindet man fast 2.000 Höhenmeter bis zur Talstation der Gaislachkoglbahn. Österreichweit einzigartig: Das Skigebiet Sölden umfasst gleich drei Dreitausender, die mit Liften erschlossen sind.


4. DIE BEKANNTESTE
An die 90.000 Zuschauerinnen und Zuschauer kommen jedes Jahr zum Hahnenkamm-Rennen nach Kitzbühel und 260 Millionen sind am Bildschirm mit dabei. Die Streif gilt als die schwierigste Rennstrecke der Welt. In der Königsdisziplin legen die Athleten 860 Höhenmeter in unter zwei Minuten zurück und springen bis zu 80 Meter weit. Die durchschnittliche Geschwindigkeit liegt bei 103 Kilometern pro Stunde. Vom Rennwochenende abgesehen ist die Piste den ganzen Winter lang für Freizeitsportlerinnen und -sportler geöffnet.


5. DIE SCHWÄRZESTE
Wenn eine Piste so steil ist, dass sogar die Ski bei der Abfahrt flattern, braucht es nicht nur Nervenstärke, viel Können und frisch geschliffene Kanten, um sie zu bezwingen – ohne eine ordentliche Portion Mut ist schon der Einstieg in die Black Ibex am Kaunertaler Gletscher kaum zu schaffen. Mit ganzen 87,85 % Gefälle fühlt sich die 500 Meter lange Fahrt auf der steilsten Piste Österreichs wie ein freier Fall an. Zum Vergleich: Bereits ab 40 % Neigung wird jeder Hang als «schwarze Piste» eingestuft! Die Black Ibex ist also ganz ohne Übertreibung schwärzer als schwarz und sollte nur von geübten Skisportlerinnen und -sportlern in Angriff genommen werden.


AUF DIE SANFTE TOUR:
WINTERFERIEN IM BERGSTEIGERDORF SCHMIRN
Was den Lärm der Zivilisation am besten dämpft, ist Schnee. Im Bergsteigerdorf Schmirn gibt es im Winter noch sehr viel davon, allerdings (fast) keinen Lärm, der sich dämpfen liesse. Eine Woche lang haben meine Frau und ich dieses verträumte Tal in den Tuxer Alpen mit Schneeschuhen erkundet – und zum ersten Mal ausprobiert, ob wir in den Bergferien ohne Auto auskommen. Bericht einer Rucksack-Reise.
FOTOS & TEXT Sebastian Höhn
Es ist, als wollte man uns mit Salutschüssen verabschieden, an diesem letzten, eiskalten Morgen in Kasern, ganz hinten am Ende des Schmirntals. Eine Woche Winterferien liegt hinter uns. In einem abgelegenen Seitental der Tuxer Alpen, dessen Ruhe und Ursprünglichkeit wir in uns aufgesogen haben. Umso irritierter sind wir zunächst über das ferne, dumpfe Donnern. Je weiter wir Richtung Talschluss wandern, desto vernehmbarer wird es. Dann ist ein Hubschrauber zu sehen, der an einem Berggipfel kreist. Wir erinnern uns: Auf der anderen Seite verbirgt sich der Hintertuxer Gletscher mit seinen Skipisten, und es gibt eine Menge Neuschnee. Also müssen dort die

Lawinensprengmeister am Werk sein.
Dann ist die Abschiedskanonade vorbei und nur wenig später blinzelt die aufgehende Sonne hinter dem Berg hervor, an dem eben der Hubschrauber kreiste. Wir nehmen noch einmal die wiederhergestellte Ruhe in uns auf – und die Wärme der Sonnenstrahlen. Denn die –16 Grad an diesem Morgen haben unseren Fingern und Zehen zugesetzt. Schmirn, das haben uns die Leute im Ort berichtet, kann ein echtes Kälteloch sein.
Sieben Tage vorher. Meine Frau und ich sitzen im Zug von Berlin in Richtung Innsbruck. Eine Woche Schneeschuhwandern liegt vor uns. Wir freuen uns auf verschneite Berge, die Ruhe eines touristisch wenig erschlossenen Tals und hoffen auf winterliche Temperaturen.
Bisher sind wir fast immer mit dem Auto in die Berge gefahren. Weil wir in den abgelegenen Tälern, in die es uns oft verschlägt, flexibel sein wollen. Dieses Mal aber fahren wir mit der Bahn, vor Ort werden wir den öffentlichen Nahverkehr ausprobieren. Schon länger denken wir darüber nach, das eigene Auto endgültig abzuschaffen. Vor allem aus Klimaschutzgründen, aber auch, weil es uns auf den oft übervollen Strassen zu anstrengend wird und wir die Zeit in der Bahn viel sinnvoller zum Arbeiten oder Lesen nutzen können. Nun fragen wir uns: Wird uns das Auto vielleicht doch fehlen? Kommen wir mit dem übersichtlichen Busfahr-
plan zurecht? Und: Erspart uns insbesondere die Deutsche Bahn Verspätungen, Zugausfälle und sonstige Abenteuer?
Als wir in Steinach am Brenner mit der S-Bahn aus Innsbruck ankommen, haben wir eine höchst angenehme Anreise hinter uns, ohne eine einzige Minute Verspätung. Beim örtlichen Tourismusverband Wipptal händigen uns die Mitarbeiterinnen die Schneeschuhe aus, die unsere Gastgeberin vorab für uns bestellt hat. Was uns dabei positiv überrascht: Mit der Gästekarte erhalten wir die Leih-Ausrüstung die ganze Woche lang kostenlos. Das haben wir noch nicht erlebt. Obendrauf gibt es zwei paar Grödel (Halbsteigeisen). Überhaupt wird uns autolosen Reisenden die Gästekarte immer sympathischer. Denn die Damen im Tourismusbüro erzählen uns, dass sie seit Anfang des Jahres auch als Fahrkarte für den gesamten ÖPNV in der Region gilt – bis hinunter nach Innsbruck und hinauf zum Brenner. Kurz darauf sitzen wir im Postbus, der sich oberhalb von St. Jodok die steilen Serpentinen ins zunehmend verschneite Schmirntal hinaufarbeitet.
St. Jodok, das Schmirntal und das benachbarte Valsertal gehören zu den Bergsteigerdörfern der Alpenvereine, die nach der Devise «Weniger ist mehr» den Einklang zwischen Mensch und Natur in den Mittelpunkt stellen. 2019 kam auch das gegenüberliegende Gschnitztal dazu.
Dann sind wir endlich da. Ortsteil Toldern, eine Handvoll


1. Entschleunigt durch den Schnee
2. Das Ziel: Eine Handvoll Höfe vor majestätischer Kulisse.
3. Wandern einmal anders: mit Schneeschuhen durch die winterliche Landschaft.
Höfe, ein Gasthaus und ein freier Blick auf den majestätischen Olperer (3.476 Meter), dessen markante Gipfelwand gerade im warmen Abendlicht erstrahlt. Mehr gibt es hier nicht. Keine Bergbahnen, kein Skigebiet, keine Hotelburgen. Dafür unglaublich viel Ruhe. Und eine Gastgeberin, die uns schon auf der Strasse entgegenläuft, um uns zu begrüssen. In den ersten Tagen kommen wir ganz ohne den Postbus aus. Wir entdecken die Möglichkeiten, die sich direkt vor unserer Tür bieten. Und die sind zahlreich. Auf Schneeschuhen laufen wir durch das Wildlahnertal dem Olperer entgegen und hinauf zur Isse-Alm, entdecken den einsamen Weiler Kasern mit dem zu Eis erstarrten Schragerwasserfall, wandern ein Stück in Richtung Mader-Ochsenalm hinauf. Die schönste Tour allerdings führt uns auf den Rauhen Kopf (2.150 Meter). Durch dichten Nadelwald und offenes Almgelände geht es auf diesen Vorgipfel der Hohen Warte, von dem sich ein wunderschöner Blick in die westlich gelegenen Stubaier Alpen mit dem alles

überragenden Habicht bietet. Höher gehen wir nicht, denn weiter oben liegt die Lawinengefahr bei Stufe 3.
Mehrmals begegnen uns kleine Gruppen von Skitourengehern. Beim Abendessen im Gasthaus Olpererblick erzählt uns die junge, gut gelaunte Wirtin Kati Früh, das Schmirntal und seine Nachbartäler würden immer beliebter für Skitouren. Das liege auch daran, dass hier besonders viel Schnee falle. Innerschmirn, heisst es, profitiere in Sachen Niederschlag von seiner Nähe zu den Zillertaler Alpen. «Bei uns im Betrieb ist deshalb im Winter mehr los», sagt Kati. Im Sommer sei es vergleichsweise ruhig, weil viele Wanderer auf den Berghütten einkehrten. Das Gasthaus ist Mitglied bei den «Tiroler Genussregionen» und hat sich dem Tiroler Grauvieh verschrieben. Eine alte Rinderrasse, die den Sommer auf den umliegenden Almen verbringt. «Ich sehe es auch als meine Aufgabe an, die Leute von ihrem Stress herunterzuholen», sagt Kati. Hektik und Ungeduld auf 1.500 Meter Höhe – das dürfe
1. Beim Blick über das Tal kommt man automatisch zur Ruhe.
2. Beim Schneeschuhwandern lässt sich die Natur ungestört geniessen.
es eigentlich gar nicht geben.
In unsere kleine, hübsche Ferienwohnung sind es vom Gasthaus nur wenige Schritte. Sie befindet sich direkt im Wohnhaus von Familie Salchner, unseren überaus herzlichen Gastgebern. In der zweiten, grösseren Ferienwohnung ein Stockwerk höher haben sich gerade einige Skitourengeher einquartiert. Die Betten und Möbel verströmen den beruhigenden Duft von Zirbenholz. Sie stammen aus eigener Herstellung – Gerhard Salchner betreibt direkt neben dem Haus eine Tischlerei. Aus dem Küchenfenster blicken wir auf einige der schönen alten Höfe in der Nachbarschaft und talauswärts auf die Berge des Wipptals, das uns von hier aus sehr fern erscheint.
Die Menschen, die uns begegnen, sind hilfsbereit. Als es mal einen ganzen Tag regnet, nimmt uns Kati vom Gasthaus mit dem Auto nach Innsbruck mit. Auf dem Rückweg von einer Wanderung steigen wir in das Auto von anderen Feriengästen ein, nachdem meine Frau an der Strasse kurzerhand den Dau-

men rausgestreckt hat. Und der Rufbus-Fahrer, der an drei Tagen in der Woche für Gästekarteinhaber kostenlos fährt, macht eine Ausnahme und bringt uns zwei ausserplanmässig nach St. Jodok. Nachdem der Regen wieder in Schnee übergegangen ist und wir die Naturschlittelbahn in Toldern ausprobieren wollen, werden uns zudem von allen Seiten Schlitten angeboten. Wir stellen wieder einmal fest: Wer ohne Auto unterwegs ist, kommt viel mehr mit Einheimischen in Kontakt –und muss sich obendrein keine Gedanken über Schneeketten und geräumte Strassen machen.
Am letzten Abend, während draussen der Neuschnee auf 40 Zentimeter anwächst, laden uns Gertraud und Gerhard Salchner zum Abschied in ihre Wohnküche ein. Es gibt – natürlich – Zirbenschnaps und das wärmende Gefühl, nicht nur als zahlende Gäste, sondern vor allem als Menschen willkommen zu sein.
Nachdem uns am nächsten Tag die Lawinensprengmeister vom Hintertuxer Gletscher auf ihre Art verabschiedet haben, sitzen wir gut erholt wieder im Zug Richtung Berlin und warten in Innsbruck auf die Abfahrt. Wir fragen uns: Hat uns in den vergangenen Tagen einmal ernsthaft das Auto gefehlt? Klare Antwort: Nein. Zuerst reichten uns die

Schneeschuhe. Danach mussten wir uns auf den durchaus lückenhaften Busfahrplan einstellen. Aber wir fanden immer eine Antwort auf unsere Mobilitätsbedürfnisse.
Eine Lautsprecherdurchsage holt uns aus unserer Rückschau in die Gegenwart zurück: Die Lok müsse getauscht werden, der Zug werde so bald nicht abfahren. Es ist der Auftakt zu einem kleinen Abenteuer, mit dem wir nicht mehr gerechnet haben. Im nächsten Bahnhof dasselbe wieder: Nun muss die Ersatz-Lok ersetzt werden. Lange wissen wir nicht, ob und wie es weitergeht. Als wir nach mehr als einer Stunde
wieder rollen und der Zugchef mit immer neuen Hiobsbotschaften bezüglich der Anschlüsse in München aufwarten muss, fängt er die Ärgernisse mit humorvollem Fatalismus auf: Die Strecke durch das Inntal sei seine Pechroute, immer habe er hier schlechte Nachrichten zu verkünden. Wir Fahrgäste sollten einmal erwägen, mit ihm Richtung Salzburg zu fahren. Da laufe immer alles glatt. Am Ende bekommen wir in München unerwartet eine schnelle Verbindung nach Berlin, die die Verspätung zusammenschmelzen lässt. Die Ferien in Tirol ohne Auto haben gut funktioniert. Das schöne Salzburg kann warten.

1. Authentisch: Das Bergsteigerdorf Schmirns ist geprägt von unberührter Natur und traditionellen Höfen.
2. Schneeschuhe gehören zur Grundausrüstung.
Weitere Winter wanderungen gibt es hier:
VIELFÄLTIGES WINTERPARADIES KAISERWINKL
Nordischer Wintertraum: Loipenvielfalt und Ballonfahrten im Tiroler Kaiserwinkl

Der Kaiserwinkl zeigt den Winter von seiner schönsten Seite: 250 Kilometer bestens präparierte Loipen – teils beschneit und kostenlos nutzbar – machen die Region zwischen Kössen, Walchsee, Schwendt und Rettenschöss zu einem der grössten Langlaufgebiete der Alpen. Das Tiroler Loipengütesiegel garantiert höchste Qualität, und wer noch üben möchte, findet in den Langlaufschulen professionelle Begleitung.
Abseits der Loipen locken 150 Kilometer Winterwanderwege und traumhafte Schneeschuhrouten zu Hütten wie der Taubenseehütte oder Haraualm.
Nachtwanderungen im Kerzenschein sorgen für besondere Wintermomente. Familien finden ihr Glück in den kleinen, charmanten Skigebieten Hochkössen und Amberglift, wo Kinder mit der Schneemannkarte für nur fünf Euro pro Tag fahren. Schlittelbahnen wie jene zur Aschingeralm bieten Spass für Gross und Klein – ebenso das rasante Snowtubing am Staffnerhoflift in Kössen, das auch bei Flutlicht für Adrenalinkicks sorgt.
Im Ballon schwerelos über verschneite Gipfel
Einmal im Jahr wird der Himmel über dem Kaiserwinkl

Wo Tirols Winter seine ganze Vielfalt zeigt. Das Highlight im Kaiserwinkl:
• 23. Kaiserwinkl Alpin Ballooning
• 17.01.2026 – 24.01.2026
• 50 Ballonfahrerteams aus 5 Nationen
• Jetzt Mitfahrgelegenheit sichern unter www.alpen-ballon-events.at
zur Bühne: Beim Kaiserwinkl Alpin Ballooning vom 17. bis 24. Jänner 2026 schweben rund 50 Teams aus fünf Nationen über das verschneite Kaisergebirge. Bei Weitfahrten und Zielkreuz-Wettbewerben zeigen die Piloten ihr Können, während die farbenprächtigen Ballons das Tal in ein leuchtendes Panorama tauchen. Höhepunkt ist das Night Glowing am Hacklfeld in Kössen – eine magische Lichtshow mit Musik, die man erlebt haben muss.

Tourismusverband Kaiserwinkl Postweg 6, 6345 Kössen/Tirol t +43 501 100 e info@kaiserwinkl.com www.kaiserwinkl.com
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SPUREN IM SCHNEE
Wandern beschränkt sich in Tirol nicht auf Frühling, Sommer und Herbst: Auch im Winter laden im ganzen Land herrliche Routen dazu ein, die verschneite Landschaft zu Fuss zu erkunden.

1 WINTERWUNDERLANDRUNDE WILDER KAISER –
BIEDRINGER PLATTE
Wo Bergdoktoren, Riesen, Kaiser und verlassene Almen ihre Heimat haben, lässt es sich im Winter wunderbar wandern: Die mittelschwere Rundwanderung zur Biedringer Platte startet im Zentrum von Ellmau und führt vorbei an mehreren hübschen Weilern. Im Riesenwald kann man wählen, ob man rechts oder links um das Rieser Moor herumgehen möchte. Die Biedringer Platte bietet dann den perfekten Aussichtspunkt, um den traumhaften Blick auf das Kaisergebirge und Ellmau einzufangen. Wichtig: Proviant nicht vergessen – die Biedringer Alm ist ideal für eine Pause, wird aber nicht bewirtschaftet. Danach kann man gestärkt über die Biedringer Bauernhöfe zurück ins Tal wandern.
Start & Ende: Wanderstartplatz Tourismus Info, Ellmau
Länge: 12,7 km
Höhenmeter: 470 m ↓
Dauer: 5:30 h
Schwierigkeit: mittelschwer

2 WINTERWANDERUNG DORFBERG
Wer eine etwas anspruchsvollere Wanderung möchte, liegt mit der Winterwanderung Richtung Dorfberg richtig. Sie ist die längste Etappe im Winterwanderdorf Kartitsch in Osttirol und bietet einen atemberaubenden Panoramablick auf den Karnischen Kamm und die Grosse Kinigat. Der Weg schlängelt sich konstant ansteigend durch den Wald nach oben und bietet ein Wechselspiel zwischen sonnigen und schattigen Passagen. Entlang der Höhenloipe und vorbei an der verschneiten Ochsenwiese mit den alten Heuschupfen führt die Wanderung zu den Breitwiesen mit tollem Blick auf den Dorfberg. Eine köstliche Einkehrmöglichkeit gibt es zurück am Ausgangspunkt im Dorfbergstüberl.
Start: Parkplatz St. Oswald
Ende: Bushaltestelle/Parkplatz Rauchenbach
Länge: 12 km
Höhenmeter: 680 m ↑, 525 m ↓
Dauer: 5 h
Schwierigkeit: schwierig
3 ABENDWINTERWANDERUNG KLEINMUTZKOPF
Wer dem Impuls widersteht, sich im Winter abends im Warmen zu verkriechen, wird bei der Abendwinterwanderung Kleinmutzkopf – möglich dank der reflektierenden Nachtbeschilderung –mit einem einzigartigen Blick auf die Berge in der Dämmerung und fast unheimlicher Ruhe im Wald belohnt. Den Startpunkt erreicht man bequem mit dem Mutzkopf-Sessellift, dann kann es auch schon losgehen mit der Umrundung des Kleinmutzkopfgipfels. Von dort hat man eine wunderbare Aussicht auf das Dreiländereck Österreich-Italien-Deutschland. Auf einem gespurten Waldweg geht es gemütlich nach Nauders ins Tal, wo mehrere Einkehrmöglichkeiten zum Aufwärmen einladen. Wichtig: Der Lift fährt im Winter nur mittwochs.
Start: Bergstation Mutzkopf
Ende: Talstation Mutzkopf/Dorf
Länge: 6 km
Höhenmeter: 70 m ↑, 450 m ↓
Dauer: 2 h
Schwierigkeit: leicht


4 WINTERWANDERUNG MARKBACHJOCH –NIEDERAU
Die sonnige Winterwanderung von der Bergstation Markbachjochbahn ins Tal führt auf der Südseite des Markbachjochs in lang gezogenen Kurven nach unten – wunderschöne Aussicht ins Brixental inklusive. Der Weg führt an malerischen Bauernhöfen vorbei durch den Wald ins urige Penningdörfl, wo sich die Kapelle zum Hl. Kreuz befindet. Zur Stärkung bietet sich ein Abstecher zum Leamwirt an. Von dort geht es an einigen hübschen Höfen vorbei und über verschneite Wiesen zurück nach Niederau.
Start: Bergstation Markbachjochbahn
Ende: Talstation Markbachjochbahn
Länge: 10,5 km
Höhenmeter: 56 m ↑, 676 m ↓
Dauer: 2 h
Schwierigkeit: mittelschwierig
5 WINTERWANDERUNG FILZENKOGEL
Die mittelschwere Gipfelwanderung führt in präparierten Serpentinen von der Bergstation Ahornbahn vorbei am Ahornsee und an der Aussichtsplattform Zillertal – von wo aus man einen grandiosen Blick auf die Zillertaler Bergwelt hat – zum Gipfel. Das letzte Viertel des Weges ist etwas schmaler, aber dennoch gut begehbar. Für den Aufstieg belohnt wird man mit der traumhaften Aussicht sowie der Möglichkeit, ein Foto mit dem hübschen Gipfelkreuz mit Edelweiss zu machen. Achtung: Der Weg ist nicht immer freigegeben, deshalb am besten vorher auf der Tourismusverbandswebsite prüfen, ob die Wanderung möglich ist.
Start & Ende: Bergstation Ahornbahn
Länge: 3,6 km
Höhenmeter: 250 m ↑, 250 m ↓
Dauer: 1:30 h
Schwierigkeit: mittelschwierig

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NOSTALGIE GEFÄLLIG?
Die Retro Week in der Region Hohe Salve | 2. – 7.

Zieh den alten Skianzug deiner Eltern an, schnapp dir die Skier und ab auf die Piste – die Retro Week in der SkiWelt Hopfgarten-Itter ruft! Tauche ein in ein buntes Spektakel voller Nostalgie, wo Dauerwellen, Stirnbänder
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und echte Ski-Legenden wieder aufleben. Beim Gaudi-Skirennen am Samstag zählt nicht die Zeit, sondern der Spass – kreative Outfits und gute Laune garantiert. In den Hütten warten über die gesamte Woche traditionelle

Schmankerl, heisse Drinks und Songs aus der Vergangenheit, die für beste Stimmung sorgen. Eine Woche voller RetroFeeling, nostalgischer Vibes und unvergesslicher Momente – sei dabei, wenn Geschichte wieder lebendig wird!
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Ihre Winter-Auszeit
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SOUL FOOD
Tirol ist die Heimat des herzhaften Wohlgeschmacks. Die Gedanken an die schlanke Linie verschwinden hier hinter dem Hochgenuss, den Knödel, Bauernschmaus oder Prügeltorte bieten. Wir haben uns durch das Paradies der Kalorienbomben gegessen.
TEXT Wolfgang Westermeier

In Fügen im Zillertal, noch vor dem ersten Bissen dieser Reise, sind wir für einen Moment beunruhigt. «Damit es nicht ganz so mächtig wird», erzählt uns Anna Fiechtl, habe man einen Teil des Butterschmalzes ersetzt. Ist jetzt also Tirol an der Reihe? Ersetzt man nun auch hier die Teller durch Bowls, füllt sie mit regenbogenbunter Schonkost und streut als Topping eine Prise Freudlosigkeit darüber?
Anna Fiechtl gibt Entwarnung. Rapsöl sei es, das beim Ausbacken etwas Schmalz ersetze. Fett durch Fett also. Wir atmen auf. Nicht, dass unsere Mission mit einer kalorienarmen Neuinterpretation der Zillertaler Krapfen direkt gescheitert wäre. Aber auf das Original zu verzichten, das

so hervorragend zu unserem Vorhaben passt, wäre doch schade gewesen.
Unser Plan: eine kulinarische Reise durch Tirol – und zwar so üppig wie möglich. Ein solcher Kalorienmarathon lässt sich in Tirol nämlich einzigartig gut bewerkstelligen, von den Gründen dafür wird später noch die Rede sein. Doch jetzt verlangen zunächst die Zillertaler Krapfen, beziehungsweise Anna Fiechtl, unsere Aufmerksamkeit: «So frisch schmecken s’ am besten», sagt sie in einem Ton, der irgendwo zwischen freundlicher Ermunterung und unbedingter Aufforderung liegt. Man möchte sich nicht lange bitten lassen, nimmt eine der goldbraun ausgebackenen Teigtaschen in die Hand, ein krachender Biss, hastiges Einsaugen von Luft, um die Füllung – ein cremiger Kartoffelbrei, durchzogen von Adern geschmolzenen Graukäses – abzukühlen. Man kaut, man schluckt, man staunt: Uns wurde nicht zu viel versprochen.
In Tirol isst man traditionell üppig, was seinen Ursprung in der Not vergangener Zeiten hat. Das mag heute paradox anmuten, aber weil es früher manchmal nichts und häufig wenig zu essen gab, galt es, aus jeder Mahlzeit so viel wie möglich zu machen. Mit diesen esskulturellen Voraussetzungen steht Tirol keineswegs allein da. Doch während andernorts der mit der Industrialisierung einhergehende Überfluss das diätische Schielen auf Kilojoule und Cholesterin auslöste, konnte man
sich hier sein kulinarisches Erbe bewahren.
Wie so vieles, haben die Tiroler auch das ihren Bergen und ihrem Fleiss zu verdanken, bis heute sind viele von ihnen auf die eine oder andere schweisstreibende Art an den Steilhängen unterwegs. Aber auch den Touristen, die zum Skifahren oder Bergsteigen hierherkommen. Tirol war und ist damit ein Ort, an dem man sich Kalorienbomben jeder Art mit gutem Gewissen schmecken lassen darf.
Dass es dadurch zufällig zu einem Gegenentwurf aktueller urbaner Essgewohnheiten wurde, ist eine schöne Ironie des Schicksals. Vor allem aber ist es ein Glücksfall, wie sich direkt bei unserem ersten Stopp zeigt: im Pfarrhaus von Fügen im Zillertal.
Jeden ersten Freitag des Monats versammeln sich dort rund 30 Frauen zum Krapfenformen. Anna Fiechtl, die bereits vor zehn Jahren den ersten «Krapfentag» organisierte, nimmt diese Rolle auch heute noch ein.
Die Frauen, die meisten um die 80 Jahre alt, dürften insgesamt knapp zwei Jahrtausende Krapfenkompetenz mitbringen. Das schmeckt man. Ein guter erster Stopp für unsere Reise. Nur ein Problem wird direkt offenkundig: Die Grösse unserer Mägen kann mit der Tiroler Gastfreundschaft kaum mithalten. «Grosse Esser schaffen zehn Krapfen», sagt Anna Fiechtl und lädt uns jeweils sechs auf einen Teller. Fotograf Martin, dem die Damen schon zuvor einige frisch

1. Der Roggenteig für die Krapfen wird mit der Hand geknetet.
2. Knusprig und goldgelb kommen die Krapfen aus dem heissen Fett.
ausgebackene Exemplare zugesteckt hatten, muss kämpfen. Zum Glück ist noch etwas Zeit bis zum Abendessen.
Als wir bei Andreas Mairhofer im Alpengasthof Schneeberg in Thiersee ankommen, ist das schon in Vorbereitung. Der Herr des Hauses, der auch der Küchenchef ist, berichtet, dass das bei ihm bestellte Gericht bereits seit Mitte der 1970er-Jahre auf der Karte steht. Es ist ein Klassiker der Tiroler Küche: der Bauernschmaus. Auf die Frage hin, was einen guten ausmache, antwortet Mairhofer trocken: «Mei, bodenständig und reichhaltig muss er sein, damit man schön satt wird.»
Eine vermeintlich simple Angelegenheit, die ganz so einfach dann doch nicht ist. Das wird klar, als uns Mairhofer von der Herkunft der einzelnen Zutaten, der Hausschlachtung und den verschiedenen BauernschmausVariationen berichtet, die abhängig von der Jahreszeit auf den Tisch kommen. Uns wird ein mit Sauerkraut gefülltes Pfandl serviert, darauf eine grosszügige Scheibe Geselchtes, eine Wurst, ein Knödel und eine Scheibe Schweinebraten mit noch vor Hitze knuspernden Kümmelkörnern auf der Kruste, dazu eine ordentliche Kelle Bratensaft. Es schmeckt vorzüglich. Martin und ich sind trotzdem froh, uns eine Portion zu teilen.

Süsse Köstlichkeit: die Schicht für Schicht gebackene Prügeltorte.
Unser Frühstück am nächsten Tag wollen wir in Kramsach in der Bäckerei Mader zu uns nehmen. Sie hat sich darauf spezialisiert, eine ganz besondere Tiroler Spezialität herzustellen: die Prügeltorte. Ihren Namen verdankt 3
sie der Backweise, bei der man traditionell Schicht für Schicht etwas Teig auf einen Holzprügel aufträgt, während man diesen langsam über dem Feuer dreht. Eine Art Tiroler Baumkuchen also. Uns interessiert die Prügeltorte vor allem aufgrund ihrer Zutaten: Butter, Zucker, Eier, Mehl – zu gleichen Teilen. «Ein sogenannter Eischwerteig», erklärt uns die 27-jährige Juniorchefin Linda Mader. In der Bäckerei verkaufen sie die Prügeltorte auf Bestellung und bereits fertig verpackt. Die Kilovariante ist 27 Zentimeter hoch und bringt 4.110 Kalorien mit. Pro Meter ein stolzer Wert von 15.222 Kalorien. Einige Zentimeter sind der ideale Snack, um den Magen schon mal auf den Kaiserschmarrn vorzubereiten, den wir uns für später vorgenommen haben.
Hüttenwirtin Maria Mück auf der Böglalm in Alpbach bekam das Rezept für ihren Kaiserschmarrn vor über 40 Jahren von ihrer Schwiegermutter beigebracht. Alles beginnt mit einem Löffel Butterschmalz in einer Edelstahlpfanne, zu dieser ersten Nocke werden sich im Laufe der Zubereitung noch drei weitere gesellen. Das verbreitete Aufschlagen des Eischnees lehnt sie ab: «Das machen nur die, die Angst haben, dass er ihnen im Rohr zammfällt», sagt sie. Ihre Variante, die ohne Backofen auskommt, ist aufwendiger, weil man über die gesamte Zeit danebenstehen muss. «Aber so bleibt er schön saftig.»
Das Ergebnis, das wir kurze Zeit später mit etwas Apfelmus serviert bekommen, gibt ihr recht: Marias Kaiserschmarrn ist tiefgelb, geschmeidig, locker. Weil sie den Zucker nicht schon zum
Teig hinzufügt, sondern erst beim abschliessenden Karamellisieren, schmeckt er weniger gehaltvoll als gewöhnlich. Noch können wir nicht ahnen, dass uns dieses «leichte» Mittagessen bei der abschliessenden Knödelschlacht von Pfunds das Gesicht wahren lässt.
Zu der sind wir mit Chefkoch Harald Fuchs und seinem Sohn Fabian im Hotel Traube

1

in Pfunds verabredet. Als ich Fabian im Vorfeld von unserem Plan erzähle, beschliesst das Vater-Sohn-Gespann kurzerhand, das ganz grosse Knödelgedeck auszupacken: Die beiden entwerfen ein viergängiges Knödelmenü für uns, und schon der erste Gang – ein Kaspressknödel – ist eine Offenbarung. Serviert wird er mit einer Kraftsuppe vom Rind, von der Qualität der Brühe durften wir uns davor in der Küche überzeugen. «Eine richtige Suppe ist’s, wenn mehr Augen rausschauen als reinschauen», sagt Harald.
Der Kaspressknödel wurde in Butterschmalz ausgebraten, ein dünner Fettfilm benetzt angenehm die Lippen, die Brühe schmeckt, wie sich eine Umarmung einer lieben Person anfühlt.
Dann geht es weiter: mit einem Trio von Speck-, Leber- und Käseknödel. Darauf folgt eine «Erfrischung» – ein Paar knallgrüne Brennnesselknödel mit Nussbutter und Salat.
Ab Knödel fünf fällt es Martin zusehends schwer mitzuhalten. Ich erkläre mich bereit, einen der seinen zu übernehmen. Als sich nach dem letzten Brennnessel-
knödel ein Gefühl des Triumphs bei uns breitmacht, bringt uns Fabian eine letzte, mit Puderzucker bestäubte Kanonenkugel: ein Vanilleeisknödel, der tatsächlich aussen warm und knusprig ist, während sich in seinem Inneren kaltes, cremiges Eis befindet.
Wir können nicht mehr. Aber der Eisknödel geht trotzdem noch, muss – so himmlisch ist die sündige Kombination der Texturen. Als wir uns auf den Heimweg machen, stellen wir uns vor, wie die vielen Knödel in unseren Mägen hin und her purzeln. Und wir schwören uns, Tirols Gaststuben das nächste Mal wieder auf die bewährte Art und Weise zu geniessen: mit wohlverdientem Hunger nach einem langen Tag am Berg.
1. Knödel gehören in Tirol zum kulinarischen Grundrepertoire.
2. Wenn sie nicht in kräftiger Suppe serviert werden, kommen Knödel gerne mit Käse und brauner Butter daher.
Diese Gerichte müssen Sie probiert haben:
WO ALPINE RUHE AUF
URBANEN PULS TRIFFT
Familien, die sich nach unvergesslichen Winterferien sehnen, bietet die Region Innsbruck alles, was das Herz begehrt: Zwischen majestätischer Bergwelt und leuchtenden Altstadtgassen verschmelzen hier Wintersport, Lichterfunkeln und IndoorAbenteuer zu einem harmonischen Ensemble.

In Kühtai gibt es Schlittelspass für die ganze Familie.
Schlitteln bei Tag und Nacht
Die leichten bis anspruchsvollen und stets top präparierten Schlittelbahnen der Region, etwa in Kühtai, am Erlebnisberg Muttereralm oder am Rangger Köpfl, erfreuen Jung und Alt gleichermassen: Während die Abfahrt in Kühtai auf 2.020 Metern Tirols höchstgelegene und besonders kurvenreich ist, punktet jene auf der Muttereralm mit ihrer Familienfreundlichkeit und der Nähe zu Innsbruck.
Wer es ein wenig sportlicher angehen möchte, findet am Rangger Köpfl rund acht Streckenkilometer, die eine actiongeladene partie versprechen und den Aufstieg von etwa dreieinhalb Stunden mehr als wettmachen. Ein grosser Vorteil für Eltern mit kleineren Kindern: Auf Wunsch gelangt man ebenso mit dem Lift hinauf, zudem können auch nur einzelne Abschnitte der Bahn befahren werden. Und bei guten Bedingungen lockt zweimal wöchent-

lich das Nachtschlitteln: Unter Sternenhimmel und umgeben von funkelnden Schneekristallen, entstehen Ferienmomente, die in Erinnerung bleiben.
Pistengaudi für alle Kühtai und die Muttereralm begeistern Familien im Winter aber nicht nur auf Kufen: Sie sind auch

Der Christkindlmarkt am Marktplatz erfreut Kinder mit Karussell und Kasperltheater.
qualitätsgeprüfte, zertifizierte Familienskigebiete, wo Gross und Klein ein auf sie zugeschnittenes Angebot vorfinden – in Form von kindgerechten Pisten, Zauberteppichen, Schneesportschulen, Gastronomiebetrieben und mehr. Sind der Nachwuchs oder dessen junggebliebene Eltern schon so fortgeschritten unterwegs, dass auch der eine oder andere Sprung gewagt werden kann, gibt es in der Axamer Lizum und auf der Nordkette ein überaus abwechslungsreiches Terrain für jegliche Vorlieben und Erfahrungslevels zu entdecken: den Golden Roofpark mit Jibs, Rails und mehr in der Lizum, den Skylinepark mit Quarterpipe und Kickern vor alpiner Traumkulisse auf der Nordkette.
Streifzüge durch Pulverschnee
Ob Gipfelroute Patscherkofel, der Grünberg oder die Juifenalm: Auch abseits von Bahnen und Pisten erlebt man in der Region Innsbruck Winterspass pur – so etwa bei einer Schneeschuhwanderung, bei der alle Beteiligten in Bewegung und gleichzeitig zur Ruhe kommen. In den Gipfelstuben und urigen Almhütten
Freerider:innen werden auf der Nordkette glücklich.
entlang der Wege bietet sich die Möglichkeit zu einer gemütlichen Einkehr samt Genuss klassischer Tiroler Schmankerln wie Kaiserschmarrn und Gröstl.
Stadtabenteuer für alle Sinne
Programm für eine Auszeit von der sportlichen Action hält die Stadt Innsbruck zuhauf bereit. Insbesondere in der (Vor-) Weihnachtszeit weiss die Alpenmetropole zu begeistern: Sieben Christkindlmärkte laden dazu ein, sich an Kiachln und Maroni satt zu essen, mit Punsch aufzuwärmen und sich so richtig in Weihnachtsstimmung versetzen zu lassen.
Familien schätzen insbesondere den Christkindlmarkt am Marktplatz mit Karussell und Kasperltheater, die Kinderaugen © Bezahlte Anzeige
LUMAGICA – der zauberhafte Lichterpark im Hofgarten

zum Leuchten bringen. Wenige Gehminuten trennen ihn vom Markt in der Altstadt, in dessen Märchengasse Hänsel und Gretel, die Schneekönigin und andere Gestalten zum Leben erweckt werden. Direkt daneben, in der Riesengasse, thronen mythische Riesenfiguren als stumme Repräsentant:innen bekannter Tiroler Sagen. Zwischen all dem Zauber schweben goldene Weihnachtsengel durch die Gassen der Innenstadt und verbreiten Adventsstimmung. Und auch im Hofgarten glitzert und funkelt es, denn hier ist wieder Zeit für LUMAGICA: Der liebevoll inszenierte Lichter-
park voller Tiere, Fabelwesen und interaktiver Installationen zieht Gross wie Klein in seinen Bann.
Unter Dach und Fach
Sollte das Wetter mal nicht mitspielen oder Wissensdurst aufkommen, dann bieten das Experience Tirol und das Audioversum viel Grund zum Staunen. Ersteres befindet sich im Kaufhaus Tyrol, wo Besucher:innen über fünf Räume hinweg auf immersive Weise Natur, Geschichte, Kultur, Kunst und Sport des Landes nähergebracht werden. Bei Zweiterem handelt es sich um ein interaktives Museum, in dem
der menschliche Hörsinn aktiv entdeckt werden kann, etwa im Zuge einer 3D-Navigation durch das Ohr, einer akustischen Jagd nach unsichtbaren Vögeln oder der Berührung überdimensionaler Sinneszellen.
Innsbruck Tourismus Burggraben 3, 6020 Innsbruck t +43 512 53 56 e office@innsbruck.info www.innsbruck.info

Freude mit einem bewegenden WeihnachtsGeschenk

TIROL AM TELLER
Rezepte gegen die Sehnsucht: Regionale Klassiker wie Kaiserschmarrn und Kaspressknödel gelingen in jeder Küche und bringen so ein Stück Tirol an den Esstisch.


TIROLER KAISERSCHMARRN
Zubereitungszeit: 30 Minuten
Zutaten für 2 Portionen
Zutaten
Für den Teig
• 3 Esslöffel Mehl
• 1 Teelöffel Vanillezucker
• etwas Milch
• Salz
• 3 Eier
• 1 Schuss Rum
• Butter
• Rosinen
• 1 Esslöffel Zucker
Fürs Topping
• Zwetschgenröster
• Puderzucker

Zubereitung
1 Das Mehl, Vanillezucker, Milch und eine Prise Salz mit einem Schneebesen vermengen. Zu dem glatten Teig die Eier hinzugeben und mit Rum verfeinern.
2 Butter in der Pfanne erhitzen, den Teig hinzufügen und mit Rosinen toppen. Mit geschlossenem Deckel den Schmarrn in der Pfanne von beiden Seiten ausbacken.
3 Schmarrn zerkleinern, mit Zucker bestreuen und diesen leicht karamellisieren lassen. Den Kaiserschmarrn in der Pfanne mit Zwetschgenröster und Puderzucker anrichten und servieren.

Zutaten
Für den Teig
• 500 g Roggenmehl (alternativ die Hälfte davon durch Weizenmehl ersetzen, dann werden die Krapfen heller und weicher)
• 1 Ei
• Salz
• 250 ml Wasser
Für die Füllung
• frischer Schnittlauch
• 4 Stück grosse Kartoffeln, gekocht
• 500 g Bröseltopfen (Quark)
• 300 g topfiger Graukäse
• Salz
Zum Ausbacken
• ausreichend Sonnenblumenöl (alternativ Butterschmalz)


ZILLERTALER KRAPFEN
Zubereitungszeit: 30 Minuten
Zutaten für 4 Portionen
Zubereitung
1 Für den Teig das Mehl auf eine Arbeitsfläche geben, das Ei mit etwas Wasser verquirlen und zum Mehl hinzufügen. Den Teig salzen und mit den Händen fest durchkneten. Immer wieder etwas Wasser zugeben, bis der Teig geschmeidig ist.
2 Für die Füllung den Schnittlauch fein hacken. Die gekochten Kartoffeln schälen und zerstampfen. Die Kartoffeln mit dem Schnittlauch, Topfen und zerbröselten Graukäse gut vermischen und gut salzen. Immer wieder Wasser zugeben, damit die Masse nicht zu fest wird.
3 Den vorbereiteten Teig zu einer Rolle formen, kleine Würfel abschneiden und die Teigstücke ganz dünn ausrollen. Etwas Kartoffel-KäseMasse auf die Teigstücke geben und dabei darauf achten, dass es nicht zu viel ist, sonst läuft die Masse später beim Backen aus. Die Teigtaschen fest zusammendrücken, damit sie sich beim Backen nicht öffnen. Tipp: Mit einem «Krapfenrad» bekommt der Rand eine hübsche gewellte Linie.
4 Nun die Krapfen in heissem Sonnenblumenöl goldbraun ausbacken. Alternativ kann auch Butterschmalz verwendet werden.

KASPRESSKNÖDEL
Zubereitungszeit: 45 Minuten
Zutaten für 4 Portionen
Zutaten
• 1 Stück Zwiebel
• 100 g Butter
• 300 g Knödelbrot
• 150 g würziger Bergkäse
• 100 ml Milch
• 4 Eier
• Salz
• Pfeffer
• Majoran
• 1/2 Bund fein geschnittene Petersilie
Zubereitung
1 Die Zwiebel fein schneiden und mit der Butter anschwitzen. Das Knödelbrot und den geriebenen Käse vermischen. Anschliessend die Zwiebel, Milch, Eier und Gewürze dazugeben und alles gut vermischen.
2 Aus der Masse Knödel formen und diese flach drücken.
3 Die Knödel in einer Pfanne beidseitig goldgelb braten und mit verschiedenen Salaten oder einer Suppe servieren.
ALPINER LUXUS NEU DEFINIERT
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Im Herzen des Zillertals vereint das neu eröffnete PACHMAIR 1453 apart resort alpinen Charme mit modernem Luxus – ein stilvoller Rückzugsort für anspruchsvolle Geniesser. Die edlen Appartements und Doppelzimmer überzeugen mit hochwertigem Interior, viel Raum und durchdachtem Design.
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Feinschmecker geniessen im À-la-carte-Restaurant ANNA’S STUBN gehoben bodenständige Küche mit alpiner Seele – von regionalen Klassikern bis zu internationalen Trends.
Die Top-Skigebiete Hochzillertal, Spieljoch und Hochfügen sind in wenigen Minuten erreichbar –der Skibus hält direkt vor der Tür.

Preis: ab 110 € pro Person/Nacht im Doppelzimmer inkl. Anna’s Geniesserfrühstück
Hotel Pachmair GmbH Dorfstraße 62, 6271 Uderns t +43 5288 62521 e info@pachmair.com www.pachmair.com
GUTE NACHT IN OSTTIROL

Manchmal überwiegt auch in den Ferien die Sehnsucht nach Ruhe: Statt Action und Abenteuer will man runterkommen, schlafen, einfach nur sein. Unsere Autorin hat sich an den perfekten Ort dafür begeben.
FOTOS Christian Kain
TEXT Julia Rothaas

Manchmal fährt man ein Wochenende weg und will etwas Tolles erleben. Manchmal fährt man aber auch ein Wochenende weg – und will nichts anderes als schlafen. Sich erholen. Richtig runterkommen. Nicht mehr vor die Tür gehen. Nur scheint Schlafen inzwischen etwas zu sein, das uns Menschen nur mehr mit viel Glück gelingt.
«In dem Moment, an dem ich diesen Ort betreten habe, hat sich eine Entspannung eingestellt, die ich von einem Wochenende daheim so nicht kenne.»
Und weil das mit dem Glück nicht verlässlich genug erscheint, wirft der Markt sehr verlässlich Produkte aufs Bett, mit denen die Nacht doch noch was werden soll. Es gibt Kissen für jede Befindlichkeit, Decken für jede Jahreszeit, Matratzen für jeden Lebensabschnitt. Der Schlummertrunk in der schicken Flasche soll den Schlaf fördern, die App überwacht die Herzfrequenz und der KuschelRoboter die Atmung. Erstaunlich eigentlich, dass die Menschheit mal ohne den ganzen Kram zur Ruhe gefunden haben soll. Die gute Nacht kann auch fern aller Gadgets gelingen. Zum Beispiel an einem kleinen Ort am Ende eines Tals, dort, wo einem die Berge die Weiterreise versperren, und an dem es so ruhig

ist, dass man morgens sogar den Hahn im Nachbarort krähen hört. Ein solcher Ort ist Kalkstein, ein Weiler am Ende des Villgratentals in Osttirol, etwa 45 Kilometer westlich von Lienz und ein Katzensprung bis Italien. Wären da nicht die Berge. Im Leitbild der Region steht: «Ruhig bleiben». Gute Idee.
Ich erreiche das Dorf erst am späten Abend, mit Anlauf schaffe ich es durch den frischen Schnee, der seit dem Vortag ohne Unterlass vom Himmel fällt. Perfekte Voraussetzung dafür, die Wohnung gewiss nicht zu verlassen an diesem Wochenende.
Das Giatla ist ein über 300 Jahre altes Bauernhaus, das seit 2015 vier Ferienwohnungen auf zwei Etagen beherbergt. Von vorne und von hinten sieht es immer noch aus wie damals, mit seinen alten, vom Wetter gegerbten Holzbalken und dem Stadl-Tor, doch dazwischen öffnen grosse Fenster den Blick ins Tal. Die massgefertigten Möbel sind aus unbehandeltem Fichten- und Zirbenholz und sämtliche Matratzen, Kissen, Decken und Sitzauflagen wurden aus reiner Schafwolle gefertigt. Die steckt sogar als Wärmedämmung in den Wänden, Natur pur.
Das Bett steht in dem Teil des Hauses, in dem früher die Stube war; aus kleinen, neu gedämmten Fenstern fällt der Blick in den Garten und auf die andere Talseite. Damit das mit dem Ruhigbleiben klappt, versuche ich, die Wege kurz zu halten: Bücher, Backgammon und Getränke finden ihren Platz auf einem Holzregal über

dem Bett, der weiche Überwurf und die dicken Socken kommen ans Matratzenende. Hier bekommt mich so schnell keiner mehr weg. Normalerweise zieht es mich in den Ferien vor die Tür, sobald der Tag begonnen hat. Alles entdecken wollen, mitnehmen, was geht. In Kalkstein drehe ich noch mal um, das Abenteuer kann mich mal. Viel zu bequem liege ich in dem kuscheligen Bett, das mich festzuhalten scheint wie ein überdimensionaler Magnet. Nicht mal zum Frühstücken muss ich mich gross bewegen: Vor der Tür wartet ein Korb mit knusprigen Brötchen, frischer Butter und Käse vom Bauern und Eiern von den Nachbarhühnern.
1. Idyllisch: Vor dem Hof türmt sich das für den Winter vorbereitete Brennholz.
2. Entspannt: Im Giatla kommt man bestens zur Ruhe und kann sich so richtig ausschlafen.

1. Draussen kann es noch so kalt sein –im Giatla bleibt es gemütlich.
2. Im tiefsten Winter zeigt sich Osttirol von seiner magischsten Seite.
Ich muss an ein Zitat des Extremkletterers Alex Honnold denken, der meint, dass man nichts Grosses erreichen könne, indem man einfach nur glücklich ist und es sich in seinem Leben gemütlich macht. Ich finde: Besser als glücklich und gemütlich geht es nicht. Also ab auf die Eckbank. Gestützt von grünen Kissen und unter einer Decke, die an ein riesiges Schaf erinnert, rieselt der Tag an mir vorbei wie die Flocken vor dem Fenster. In dem Moment, an dem ich diesen Ort betreten habe, hat sich eine Entspannung eingestellt, die ich von einem Wochenende daheim so nicht kenne. Sie lullt mich ein wie eine Ganzkörperwärmflasche. Ich werde leicht, der Kopf wird frei.
Als am Nachmittag die Sonne durch die graue Wolkendecke blinzelt, stehe ich dann doch auf
und gehe spazieren. Zugegeben: Es geht mir dabei nicht so sehr darum, die kleine Wallfahrtskirche zu besichtigen und durch die Lärchenwälder zu laufen. Mit roten Backen liege ich wenig später in einem Heubett, es duftet nach Sommer und die Augenlider werden schwer. Könnte gerne ewig so weitergehen. Zurück daheim, erscheint das Wochenende wie eine Endlosschleife aus Decken und Kissen. Wie ich wieder nach Hause gekommen bin? Keine Ahnung. Vielleicht habe ich ja alles nur geträumt.

WINTERVIELFALT AM ACHENSEE
Bühne frei für magische Momente
Wenn sich Tirols grösster See in eine sanfte Schneedecke hüllt, beginnt eine besondere Zeit: Der Winter am Achensee lädt ein zum Innehalten, Geniessen und Aktivsein – eingebettet in eine eindrucksvolle Naturkulisse. Langläufer erleben ein echtes Paradies zwischen Berg und See. Wer lieber talwärts wedelt, geniesst in den familiären Skigebieten sonnige Pisten, weite Ausblicke und viel Raum für genussvolle Schwünge. Auch abseits der klassischen Wege offenbart der Winter seine ganze Schönheit: beim Skitourengehen im Rofanund Karwendelgebirge oder zu Fuss beim Winterwandern oder Schneeschuhwandern durch stille Wälder. Zum Ausklang eines erfüllten Wintertages wartet wohlige Entspannung in den warmen Wasserwelten oder bei einem Saunagang mit Seeblick.
Langlaufmomente zwischen See und Berg
Die Region Achensee bietet sowohl Anfängern als auch Profis beste Voraussetzungen fürs Langlaufen. Über 230 Kilometer

Wintervielfalt am Achensee – wenn sich Tirols grösster See in eine sanfte Schneedecke hüllt, beginnt eine magische Zeit zwischen Berg und See.
Loipen laden ein, die Naturbühne Achensee im klassischen und im Skating-Stil zu erkunden – am glitzernden See entlang oder in die tief verschneiten Karwendeltäler hinein.
Skispass für die ganze Familie
Klein, fein und besonders familienfreundlich: Die Skigebiete rund um den Tiroler Achensee überzeugen mit breiten Pisten und ihrer überschaubaren Grösse. Ideal für Familien und alle, die es entspannt mögen. Auf 53 Pistenkilometern können Skifans die bestens präparierten Hänge geniessen. Carver und Snowboarder schätzen die Abfahrten, während



Kinder ihre ersten Versuche direkt im Ort machen können.
Winterwandern mit Weitblick
Winterwandern am Achensee bedeutet Eintauchen in eine stille, verzauberte Welt. Gut eingepackt erkundet man auf geräumten Wegen idyllische Dörfer und tief verschneite Wälder. Insgesamt stehen über 150 Kilometer geräumte Winterwanderwege zur Verfügung. Zwischendurch laden urige Almhütten zum Aufwärmen und Geniessen ein. Wer die Natur noch intensiver erleben möchte, kann sich dem Winterwanderprogramm von Achensee Tourismus anschliessen.
Abseits der Pfade beim Schneeschuhwandern
Beim Schneeschuhwandern am Achensee taucht man lautlos in die Stille des Winters ein – begleitet nur vom Knirschen des Schnees und dem Ruf eines Vogels in der Ferne. Mit den «breiten Tellern» an den Füssen geht es gemächlich durch verschneite Wälder, die in dieser Langsamkeit besonders intensiv wirken.
Auf zwei Kufen durch den Winter Für Klein und Gross, für Junge und Junggebliebene: Schlitteln ist ein Riesenspass für alle! In der Region Achensee kann man zwischen 6 verschiedenen Schlittel-
Beim Schneeschuhwandern entdeckt man die stille Schönheit der Natur auf besonders eindrucksvolle Weise.
Die Skigebiete rund um den Achensee begeistern mit breiten, sonnigen Pisten und viel Platz für grosse und kleine Wintersportfans.

bahnen wählen. Die Bahnen sind zwischen 0,8 km und 4,8 km lang und teilweise beleuchtet, sodass auch ein Schlittelvergnügen unter dem Sternenzelt möglich ist. Wer nicht zu Fuss auf den Berg stapfen will, gondelt mit der Bahn in die Höh’ oder nimmt den «Rodlexpress», der auf die «Rodlhütte» in Pertisau fährt.
Auf zu neuen Gipfeln beim Skitourengehen Skitourengehen am Achensee ist Naturerlebnis und Auszeit zugleich. Schritt für Schritt geht es bergauf, der Blick nach vorn, der Alltag bleibt im Tal zurück. Mit jedem Höhenmeter wird der
Wohlige Wärme mit Weitblick – im Penthouse-SPA des Atoll Achensee geniesst man Entspannung mit traumhaftem Seepanorama.
Atem ruhiger, der Kopf freier, bis schliesslich am Gipfelkreuz der Blick weit über die weisse Winterwelt schweift. Während oben der Moment stillsteht, beginnt für Tiefschneefans das eigentliche Abenteuer: die Abfahrt über unverspurte Hänge, durch Pulverschnee und Freiheit – Winterglück in seiner reinsten Form.
Abtauchen und Auftanken beim Wellnessen Nach einem aktiven Wintertag gibt es kaum etwas Schöneres, als Körper und Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Beim Wellnessen rund um den Achensee lässt sich das Erlebte entspannt Revue passieren – ob in der wohltuenden hoteleigenen Sauna mit Blick auf Berg und See oder bei einer regenerierenden Massage mit Tiroler Steinöl®, das sich wohltuend auf Muskulatur und Gelenke auswirkt und nur hier am Achensee gewonnen wird. Ein Besuch lohnt sich auch im Atoll Achensee, das mit seinem Panorama-BAD und dem Penthouse-SPA für pure Erholung sorgt.
TVB Achensee Achenseestraße 63
6212 Maurach am Achensee t +43 5 95300-0 e info@achensee.com www.achensee.com

MAGISCHER ADVENT
TEXT Lisa Schwarzenauer
Rund um Weihnachten zeigt sich Tirol von seiner stimmungsvollsten Seite: Zahlreiche Märkte, besondere Veranstaltungen und liebgewonnene Traditionen sorgen für besinnliche Momente, winterliche Genüsse und Vorfreude.

In Tirol muss man nicht lange suchen, um den Zauber der Weihnachtszeit zu erleben: Dank uralter Traditionen wie dem Anklöpfeln und den Rauhnächten hat die Adventszeit hier immer noch etwas Magisches und Ursprüngliches, das meilenweit von Kommerz und Kitsch entfernt ist. Verbunden mit der typischen Gastfreundschaft, authentischen Gemütlichkeit und den saisonalen Gaumenfreuden wird die Zeit um Weihnachten deshalb zum Highlight für Gross und Klein: Auch wenn man eigentlich schon lange nicht mehr an Christkind und Weihnachtsmann glaubt, ist es einfach, sich der Vorfreude hinzugeben.
Stimmungsvoll
Die Tiroler Adventmärkte bieten die ideale Gelegenheit, sich in vorweihnachtliche Stimmung zu bringen: Beim Spaziergang durch festlich geschmückte Gassen liegt der Duft von Zimt und Weihrauch in der Luft, im Hintergrund ertönen die Klänge von Chören und Turmbläsern, an den Marktständen gibt es regionales Handwerk zu bestaunen – und natürlich Tiroler Kulinarik zu verkosten. Wer das Glück hat, diese Zeit in Tirol zu verbringen, kann kulinarisch aus dem Vollen schöpfen – denn viele der typischerweise auf den Weihnachtsmärkten angebotenen Speisen gibt es sonst nur selten zu finden. Auf keinen Fall entgehen lassen sollte man sich Kiachl: Die frisch herausgebackenen Germteigstücke sind aussen knusprig und golden, innen fluffig und schmecken sowohl süss mit Staubzucker und Preiselbeeren als auch herzhaft mit Sauerkraut. Auch Zillertaler Krapfen – knusprige, mit Topfen, Kartoffeln und würzigem Graukäse gefüllte Teigtaschen – zählen zu den Klassikern und wärmen von innen heraus.
Winterliche Traditionen
Dass langsam, aber sicher Weihnachten und das neue Jahr vor der Tür stehen, bemerkt man auch an den jahrhundertealten Traditionen, die in Tirol in den Wintermonaten nach wie vor Teil des Lebens sind. So treibt spätestens ab Anfang Dezember treibt im ganzen Land der Krampus – manchmal in
Begleitung des Nikolaus, öfter zusammen mit anderen Teufeln und den sogenannten Perchten – sein Unwesen. Bei den traditionellen Umzügen der wilden Gesellen mit ihren furchteinflössenden, handgeschnitzten Masken und aufwendigen Kostümen, die in jedem Ort ein bisschen anders sind, wird getrommelt und getanzt, um die bösen Geister des Winters zu vertreiben. Weniger laut, dafür von ihrer ganz eigenen Mystik umgeben sind die Nächte zwischen 24. Dezember und dem 5. Januar, die als Rauhnächte bekannt sind. Alten Erzählungen zufolge ist das Tor zur Unterwelt in dieser Zeit zwischen den Jahren weit offen. Um die so in die Welt gelangenden Geister zu besänftigen und Unheil abzuwehren, sind über die Jahrhunderte verschiedene Traditionen entstanden, eines gehört aber immer dazu: das Räuchern, traditionell mit Tiroler Kräutern und Fichtenharz, heute auch gerne mit Weihrauch, bei dem oft die ganze Familie gemeinsam durch die Wohnräume schreitet. Weihnachtsstimmung kommt auch beim sogenannten «Anklöpfeln» auf. Dabei treffen in einigen Orten im Tiroler Unterland traditionell an den drei Donnerstagen, heutzutage aber auch an anderen Abenden, vor Weihnachten die Anklöpfler ein: Die kleinen Gruppen, bestehend aus meist jungen Männern, ziehen als Hirten, Wirt, Josef und Maria verkleidet von Haus zu Haus und erzählen in Liedern die Herbergssuche von Maria und Josef nach.


1. Kiachl gibt es süss mit Staubzucker oder herzhaft mit Kraut.
2. In Innsbruck gibt es gleich mehrere Weihnachtsmärkte – unter anderem in der Altstadt.
3. Krampus und Perchten gehören in Tirol zur Adventszeit.
Der Rattenberger Advent ist bekannt für seine besonders stimmungsvolle Atmosphäre.
Adventmärkte in Tirol
• St. Johanner Weihnachtsmarkt St. Johann in Tirol, jeden Freitag, Samstag und Sonntag, 28. November bis 24. Dezember 2025
• Seeweihnacht am Achensee Pertisau, 28. November bis 21. Dezember 2025
• Weihnachtsmärkte in Seefeld Seefeld, 21. November 2025 bis 6. Januar 2026
• Rattenberger Advent Rattenberg, jeden Freitag, Samstag und Sonntag, 21. November bis 21. Dezember 2025
• Haller Adventmarkt Hall in Tirol, 21. November bis 24. Dezember 2025
• Weihnachtsmarkt Kufstein Kufstein, 21. November bis 21. Dezember 2025
• Schwazer Adventmarkt Schwaz, 21. November bis 23. Dezember 2025
• Bergweihnacht Innsbruck Innsbruck, 15. November 2025 bis 6. Januar 2026
Weitere Infos finden Sie unter:


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AUF SCHIENEN IN DEN WINTER
Tirol ist auch im Winter einfach und bequem mit dem Zug erreichbar: Dank moderner Schnellzugverbindungen und einem gut ausgebauten Öffinetz im Land kann man getrost auf das Auto verzichten.

Die Top-Verbindung aus der Schweiz nach Tirol
• 7 × täglich ab Zürich nach Tirol
Innsbruck
Zürich
IMPRESSUM
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Brunecker Straße 1, 6020 Innsbruck
T 0512 58 6020
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Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Lisa Schwarzenauer (Ltg.)
Grafik: Sebastian Platzer
Basisdesign: Tirol Werbung
Coverfoto: Tirol Werbung/Bert Heinzlmeier
Gesamtverkaufsleitung: Wolfgang Mayr
Verkauf: Hannah Aumayr, Carmen Larch, Michael Steinlechner
Weitere Informationen:
Hersteller: Ferdinand Berger & Söhne
Ges.m.b.H., Horn
Die Informationen zur Offenlegung gemäss § 25 MedienG können unter www.target-group.at/ offenlegungen abgerufen werden.
Stand: November 2025


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