SAISON (September 2018)

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TOURISMUSMAGAZIN • #4/18 • SEPTEMBER 2018

SPORTLAND TIROL

Klettern, Radfahren, Ski Nordisch: Drei Weltmeisterschaften in sechs Monaten

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ALLES ZUR RAD WM INNSBRUCK TIROL 2018 22. – 30. SEPTEMBER

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EDITORIAL

GEWONNEN WIRD AN DER SPITZE! erfreulich. Rund um die Rad-WM schreitet auch der Ausbau des Tiroler Radwegenetzes sowie von Bikeparks flott voran, und mit dem neuen Rad-Routing wird das steigende Angebot von Wegen, Singletrails, von Trekking-, Mountainbike- sowie Rennradstrecken für die Bevölkerung noch einfacher und schneller zugänglich. So steigert die Investition in perfekte Freizeitinfrastruktur unmittelbar die Lebensqualität in der Region.

3. INFRASTRUKTUR + INNOVATION = FORTSCHRITT: In-

T

irol hat viel in seinen Ruf als führendes Sportund Freizeitland der Alpen investiert. Dieses Image haben wir uns erarbeitet – und international renommierte Veranstaltungen und deren perfekte Umsetzung sowie große Siege von heimischen Sportlerpersönlichkeiten haben entscheidend zu diesem Wettbewerbsvorteil beigetragen. Tirol ist der Platz für Weltmeister – und die kommenden drei Weltmeisterschaften (Kletter-, Rad- und Nordische Ski-WM) in nur sechs Monaten belegen diesen Anspruch eindrucksvoll. Tatsächlich profitieren von dieser Positionierung alle im Land.

1. UNSER IMAGE WIRD AN DER SPITZE GEPRÄGT: Mit Stolz hat unser Land immer wieder eindrucksvoll Sportgeschichte geschrieben – und damit auch die Bekanntheit und Beliebtheit Tirols nachweislich geprägt. Wenn sich die Weltelite in den unterschiedlichsten Disziplinen misst, dann sind neben den Impulsen für den Spitzensport jene für den Breitensport entscheidend. Der aktuelle E-Bike-Boom, der auch viele Tirolerinnen und Tiroler erfasst hat, mag als Beleg gelten. Großevents sind aber auch Infrastruktur-Motoren mit Langzeitwirkung.

TIROL HAT DIE CHANCE, SICH DER WELT WIEDER EINMAL VON SEINER BESTEN SEITE ZU ZEIGEN.

ternationale Events stellen unser Land aber nicht nur ins Schaufenster, ermöglichen neue Infrastrukturen, stärken die Wertschöpfung und die Wirtschaftskraft – auch der Innovationsgeist wird beflügelt. Die bewusste Abkehr von Gigantomanie und die Sensibilität für nachhaltige Wirkung schaffen neue Perspektiven – etwa im Bereich der Mobilität mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebots.

WELTMEISTERLICHES RAHMENPROGRAMM SORGT FÜR SPASS & UNTERHALTUNG: Insbesondere die Kletter- und Rad-WM bescheren uns im September ein wahres Feuerwerk an tollen Veranstaltungen und Kulturevents, die in den Rahmenprogrammen verpackt wurden.

Das Sportland Tirol wird in den kommenden Wochen international wieder für viele Schlagzeilen sorgen. Die Party ist angerichtet – jetzt sollten wir Einheimischen als gute Gastgeber die internationale Freude und positive Stimmung für unser Land auch nützen, persönlich aktiv dabei sein und Teil der Geschichte werden sowie viele schöne und spannende Emotionen genießen. Was ich mir wünsche? Weltmeisterliche Leistungen der Athleten, weltmeisterliche Präsentation unserer Region und weltmeisterliche Gastfreundschaft – Tirol hat die Chance, sich der Welt wieder einmal von seiner besten Seite zu zeigen und seine unvergleichliche Geschichte als starkes Land fortzuschreiben!

© TIROL WERBUNG

2. SPORT- UND FREIZEITEINRICHTUNGEN FÜR DIE BEVÖLKERUNG: Ohne Kletter-WM hätte sich etwa der

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Erfolg des weltweit vielbeachteten Kletterzentrums in Innsbruck so nicht realisieren lassen. Und schon heute ist dort die Resonanz mit doppelt so vielen Besuchern als ursprünglich prognostiziert überaus

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JOSEF MARGREITER, GESCHÄFTSFÜHRER TIROL WERBUNG

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INHALTSVERZEICHNIS S A I S ON

WELTMEISTERSCHAFTEN IN TIROL

8 Auf der

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internationalen Bühne Drei Weltmeisterschaften in sechs Monaten rücken Tirol in den Fokus der Sportwelt.

12 Olympischer Neuzugang

Bei der Kletter-WM in Innsbruck wird erstmals der neue Kombinationsbewerb ausgetragen.

14 Aufsteiger

Aus österreichischer Sicht ruhen die Hoffnungen bei der Kletter-WM auf zwei Athleten.

24 Von Dimensionen und

Möglichkeiten Was ein Sportgroßereignis wie die Rad-WM für das Urlaubsland Tirol bedeutet

„Auch uns wurde dann recht schnell klar: Freiklettern ist das wahre Klettern.“ HEINZ Z AK

16 Von der Höhe in die Breite

Wie sich das Klettern in Tirol zum Breitensport entwickelt hat

20 Klettern in Theorie

und Praxis

Klettern lernen heißt auch Gefahren richtig einschätzen zu können.

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„Die Rad-WM ist das größte Sommersportevent, das Tirol bisher erlebt hat und wahrscheinlich je erleben wird.“ ANDREAS KLINGLER, GESCHÄF TSFÜHRER DER INNSBRUCK-TIROL RAD WM 2018 GMBH

28 Neue Wege finden

Die Rad-WM und ihre Impulse für das Radland Tirol

24

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INHALT

48

AUS DER REDAKTION

Viel zu erzählen

D 30 Nach oben kommen

Der Rennradsport hat eine lange Tradition in Tirol.

34 Im Windschatten der Radprofis Die Rad-WM als Wirtschaftsfaktor

Vernetzung schaffen Kommentar von LH Günther Platter

40 Tirol im WM-Fieber

Was die Zuseher abseits der Strecke erwartet

36 Steil nach oben

44 Alles auf Piste

38 Radeln für die WM

48 Tirol und die Nordischen

Bei der Rad-WM kämpfen mehr als 1.000 Athleten in drei Disziplinen um Medaillen.

Eine Radtour durch ganz Österreich machte Werbung für die WM.

© HEINZ ZAK, FRANZ OSS, AXEL SPRINGER, INNSBRUCK-TIROL RAD WM 2018 GMBH/EMANUEL KASER

39 Synergien nützen –

Die Vorbereitungen für die Nordische Ski-WM in Seefeld sind im Plan.

Skisprunglegende Toni Innauer im Interview

50 Nachgefragt

bei Josef Geisler

rei Weltmeisterschaften binnen sechs Monaten sind selbst für ein Land wie Tirol, das schon so manche Sportgroßveranstaltung gesehen hat, eine außergewöhnliche Schlagzahl. Grund genug auch für die SAISON ausnahmsweise von Gewohntem abzurücken: Zum einen erscheint diese Ausgabe außertourlich als Beilage in der „Tiroler Tageszeitung“, um möglichst viele Menschen auf die drei Sportevents einzustimmen und um ihren Wert für das Tourismusland Tirol zu beleuchten. Zum anderen verzichten wir diesmal auf unsere bewährte Heftstruktur, die da lautet: ein Generalthema sowie aktuelle Geschichten im hinteren Magazinteil, und zwar ganz einfach, weil es zu den drei Weltmeisterschaften sehr viel zu erzählen gibt.

Da sind einmal die Fragen, warum Tirol strategisch auf die Austragung solcher Großevents setzt und wie Land und Leute davon profitieren. Weiters haben wir uns angesehen, inwieweit die drei Veranstaltungen und die tausenden Athleten aus aller Welt, die sich bei Kletter-, Rad- und Nordischer Ski-WM messen werden, hier bei uns gut aufgehoben sind. Man kann sagen: Tirol als Kletter-Mekka, Radland und Top-Wintersportdestination bildet das Gegenmodell zu Retorten-Events à la Fußball-WM in Quatar, die weder über vorhandene Infrastruktur noch entsprechende Traditionen verfügen. Nicht zuletzt erfahren Sie, liebe Leserinnen und Leser, in dieser Ausgabe auch, was Tirol im nächsten halben Jahr in sportlicher Sicht nun genau erwartet. Welche Bewerbe finden statt, wer hat die größten Gewinnchancen?

Den Auftakt machen in wenigen Tagen die Kletterer – mit besten heimischen Medaillenaussichten.

IMPRESSUM SAISON Tourismusmagazin, Nr. 4/2018 (70. Jahrgang) SAISON Abohotline: 0512/58 6020 oder saison@target-group.at

Eine angenehme Lektüre wünscht die Redaktion

Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Tirol Werbung, Maria-­T heresien-Straße 55, 6020 Innsbruck • Mit der Produktion beauftragt: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck • Chefredakteur: Matthias Krapf, MA • Redaktion: Daniel Feichtner, Mag. Susanne Gurschler, Mag. Simon Leitner, Rebecca Müller, BA, Esther Pirchner, Lisa-Maria Schwarzenauer, MA, Mag. Julia Tapfer • Autoren: Ernst Molden, Alois Schöpf • Fotografen: Franz Oss, Axel Springer • Grafik: Marco Lösch, BA • Illustrationen: Monika Cichoń Anzeigenverkauf: Walter Mair, w.mair@ target-group.at • Anschrift Verlag: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/58 6020, Fax DW -2820, redaktion@target-group.at Geschäftsführung Verlag: Mag. Andreas Eisendle, Michael Steinlechner, Matthias Krapf, MA Druck: Ferdinand Berger & Söhne Gesellschaft m.b.H., 3580 Horn Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL https://saison.tirol/info/impressum abgerufen werden.

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WELTMEISTERSCHAFTEN IN TIROL

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AUF DER INTERNATIONALEN

BÜHNE Drei Weltmeisterschaften in sechs Monaten rücken Tirol in den Fokus der Sportwelt. Das bedeutet nicht nur spannende Wettkämpfe der Straßenrad-, Kletter- und Nordischen Sport-Elite, sondern bietet dem Sportland auch gleich drei Chancen, sich zu präsentieren.

Text: Daniel Feichtner

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ieses und Anfang kommendes Jahr präsentiert sich Tirol der internationalen Sport-Community im großen Stil: Mit der Rad-, Kletter- und Nordischen WM machen gleich drei sportliche Großveranstaltungen hierzulande Station. Mit jedem dieser Events ist viel Aufwand verbunden. Doch dieser Einsatz soll sich lohnen – und das gleich auf mehreren Ebenen.

„Solche Veranstaltungen haben einen Riesen-Effekt“, ist sich Christian Pirzer, Gründer und Geschäftsführer der Sportevent-Marketing-Agentur

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Tridem Sports, sicher. Er sieht keine bessere Möglichkeit für eine Region, ihr touristisches Angebot ins rechte Licht zu rücken. „Wenn die besten Radfahrer oder Kletterer der Welt in Tirol zusammenkommen, ist das das glaubwürdigste und ehrlichste Argument potenziellen Gästen gegenüber.“

WELTWEIT SICHTBAR

Alleine die Medienleistung, die mit den drei Events einhergeht, ist enorm. Insgesamt werden rund 2.100 Pressevertreter aus aller Welt bei den WMs erwartet.

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SAISON

CHRISTIAN PIRZER, GESCHÄFTSFÜHRER TRIDEM SPORTS

Dazu kommen noch einmal geschätzte 740.000 Besucher, von denen ein beträchtlicher Teil aus dem Ausland anreisen wird. Auch sie tragen zur touristischen Strahlkraft bei: Viele von ihnen werden zum ersten Mal Tirol besuchen und mit hoffentlich positiven Eindrücken die Heimreise antreten. Damit rückt Tirol nicht nur als zukünftige Urlaubsdestination für sie in den Fokus, sondern auch als Reiseempfehlung für ihr soziales Umfeld.

ALTE UND NEUE ASSOZIATIONEN

„Außerdem unterstreicht eine Region durch Events ihre Kompetenzen“, fügt Pirzer hinzu – auch wenn das im Wintersport nur bedingt nötig sei. „Da steht Tirol bereits synonym für einige der weltbesten Angebote.“ Dennoch schade es nicht, zu zeigen, was man kann. Ein wenig anders verhält es sich bei den Sommer-Events. „Das sind Themen, mit denen man Tirol noch nicht sofort in Verbindung bringt – auch wenn das Kletter-Angebot bereits seinesgleichen sucht. Hier neue Assoziationen zu schaffen, ist zukunftsweisend. Bei der Rad-WM bin ich ein wenig skeptischer. Immerhin ist das nicht Tirols Kernkompetenz.“ Sich zu präsentieren, rechne sich aber sicher dennoch. Gerade in der Zeit billiger Fernreisen können nähere Ziele oft durch ein besonders breites Angebot punkten, das bei Strand- und Badedestinationen oft nicht zu finden ist.

AUCH DABEISEIN ZÄHLT

„Im Gegensatz zu den anderen WMs haben wir beim Rad nicht die ultimative Themenführerschaft“, gibt ihm Hubert Siller, Leiter des MCI Tourismus recht. „Hier geht es aber eher darum, zu zeigen, dass wir bei diesem Thema mit an Bord sind – wenn auch vielleicht nicht an allervorderster Front.“ Dafür punktet das Rad-Event auf einer anderen Ebene: Anstelle der Sportstätten verfolgt das internationale Publikum die Athleten auf den Rennen quer durch Tirol. Die Landschaft wird zum heimlichen Protagonisten und macht die WM zum touristischen Kommunikationsmittel.

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UP TO DATE

Zugleich geht mit Großveranstaltungen eine Modernisierung der Infrastruktur einher. „Nachhaltige Investitionen rechnen sich hier“, weiß Siller. Das trage nicht zuletzt zur generellen Verjüngung des Angebots bei – „sowohl infrastrukturell als auch auf einer kommunikativen Ebene“. Sind Einrichtungen, Sportstätten und Angebote auf dem neuesten Stand, macht sie das nicht nur für die touristische Nutzung attraktiver. Auch die Bevölkerung profitiert davon. „Man muss bedenken, dass Tirol ohne Großevents und Tourismus nur über einen Bruchteil der Sportund Freizeitangebote verfügen würde, die wir direkt vor unserer Haustüre haben.“

MEHR ALS TOURISMUS

Auch wenn die offensichtlichsten Effekte internationaler Events touristischer Natur sind, haben sie auch ein breites Spektrum an Auswirkungen jenseits der Branche. Allerdings sind diese mitunter subtiler und nicht immer so leicht in Gewinne umzurechnen. „Sich alleine auf die Werbewirksamkeit zu beschränken, wäre aber zu kurz gegriffen“, meint Siller. „Tirol ist weltweit führend im Bereich der Alpin-Kompetenz. Und auch die bauen wir durch Großveranstaltungen aus. Alpines Know-how ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal für Tirol. Und davon profitiert auch die heimische Wirtschaft.“

„SICH ALLEINE AUF DIE WERBEWIRKSAMKEIT ZU BESCHRÄNKEN, WÄRE ZU KURZ GEGRIFFEN. TIROL IST WELTWEIT FÜHREND IM BEREICH DER ALPIN-KOMPETENZ. UND AUCH DIE BAUEN WIR DURCH GROSSVERANSTALTUNGEN AUS.“ HUBERT SILLER, LEITER MCI TOURISMUS

Das betreffe sowohl Produkte und Dienstleistungen aus Tirol – beispielsweise die Seilbahn-Technologie oder Ausbildungen für Berg- und Wanderführer sowie Schneesportlehrer – als auch die Attraktivität des Standorts Tirol für Unternehmen mit Alpin-Bezug wie Sportartikelhersteller. So dienen Großveranstaltungen auch als Motor für die gesamte regionale Wirtschaft – vor allem längerfristig. Und das wird auch ein Modell für die Zukunft sein, ist Christian Pirzer überzeugt. „Was Tirol macht, ist absolut wegweisend. Es gibt kaum ein anderes Land, das dieses ‚Klavier‘ so gut spielt.“

©MCI

„ WENN DIE BESTEN RADFAHRER ODER KLETTERER DER WELT IN TIROL ZUSAMMENKOMMEN, IST DAS DAS GLAUBWÜRDIGSTE UND EHRLICHSTE ARGUMENT POTENZIELLEN GÄSTEN GEGENÜBER.“

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WELTMEISTERSCHAF TEN IN TIROL

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WELTMEISTERSCHAF TEN IN TIROL

OLYMPISCHER

NEUZUGANG

Neben den bereits etablierten Disziplinen wird bei der Kletter-WM in Innsbruck zum ersten Mal die Kombination ausgetragen.

Mit diesem neu entwickelten Format wird das Wettkampfklettern 2020 in Tokio seine olympische Premiere feiern.

Text: Simon Leitner

KLETTER-WM

LEAD Lead, auch Vorstieg genannt, ist der älteste Bewerb und gewissermaßen die Königsdisziplin des modernen Wettkampfkletterns. Dabei geht es darum, auf einer schwierigen Route möglichst weit nach oben zu kommen. Die dafür zur Verfügung stehende Zeit ist begrenzt, die Route selbst üblicherweise so anspruchsvoll konzipiert, dass es in der Regel nur den wenigsten Teilnehmern gelingt, den letzten Griff (das Top) zu erreichen – mitunter schafft es sogar keiner. Von den Athleten erfordert der Lead-Bewerb insbesondere Ausdauer und Kraft, wobei auch zunehmend komplexere Züge wie etwa Sprünge Eingang in die Routen finden.

DI BEW E

SIEGER IST, WER AM WEITESTEN KLETTERT.

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BOULDERN Beim Boulder-Bewerb klettert man ohne Seil in Absprunghöhe, etwaige Stürze werden von Weichbodenmatten aufgefangen. In jeder Runde muss innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens von wenigen Minuten eine bestimmte Anzahl an Bouldern absolviert werden – dabei handelt es sich um kürzere Routen, die sich vor allem durch komplexe Bewegungsabläufe und schwierige Einzelzüge auszeichnen. Bei dieser Disziplin sind nicht nur Maximalkraft und Koordination, sondern auch Problemlösungsvermögen gefragt: Die Athleten müssen den jeweiligen Boulder lesen können und verstehen, was zu tun ist. Ziel ist es, möglichst viele Boulder erfolgreich zu klettern, wobei ein Boulder dann als geschafft gilt, wenn man das Top erreicht. Zudem gibt es pro Boulder jeweils noch einen Zonengriff, der sich etwa auf halbem Weg Richtung Top befindet und ebenfalls gewertet wird.

SIEGER IST, WER DIE MEISTEN TOP- UND ZONENGRIFFE ERREICHT.

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WELTMEISTERSCHAF TEN IN TIROL

SPEED Der Name ist Programm: Im Speedklettern geht es in erster Linie um Geschwindigkeit.

Die Athleten treten in K.-o.-Duellen direkt gegeneinander an und müssen eine 15 Meter hohe Wand schneller als ihr jeweiliger Konkurrent bezwingen, um in die nächste Runde zu kommen. Neben Schnelligkeit spielen auch Kraft und Präzision eine wichtige Rolle, Fehlstarts wiederum führen zur sofortigen Disqualifikation. Seit 2005 finden Speedbewerbe auf standardisierten Wänden mit genormten Griffabfolgen statt, wodurch auch Weltrekorde möglich wurden. Da sich das Speedklettern hinsichtlich der technischen Anforderungen deutlich von den anderen Disziplinen unterscheidet, nimmt es im Klettersport gewissermaßen eine Sonderrolle ein.

ERÖFFNUNGSFEIER

Am 6. September wird die Kletter-WM offiziell mit einem Gratiskonzert von Star-DJ Fritz Kalkbrenner am Marktplatz eröffnet.

Weitere Eventhighlights und Informationen gibt es unter www.innsbruck2018.com/ entertainment

SIEGER IST, WER DAS FINALE DUELL FÜR SICH ENTSCHEIDET.

D IE W ERBE

PARACLIMBING Der Paraclimbing-Bewerb ist Menschen mit Körper- oder Sinnesbeeinträchtigungen vorbehalten und seit 2011 integrativer Bestandteil von Kletter-Weltmeisterschaften. Je nach Handicap treten die Athleten in den Kategorien Neurologische Erkrankungen, Sehbehinderungen, Amputationen oder Querschnittslähmungen gegeneinander an. Ablauf und Wertung erfolgen wie im Lead-Bewerb, mit dem Unterschied, dass beim Paraclimbing von oben (d. h. Toprope) gesichert wird.

SIEGER IST, WER AM WEITESTEN KLETTERT.

KOMBINATION Bei der Kombination handelt es sich um ein neues Format, das speziell für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio entwickelt wurde. Zwar gab es die Kombinationswertung bei Wettkämpfen schon länger, neu ist allerdings, dass ein eigenes Finale ausgetragen wird, für das man sich über die Einzeldisziplinen qualifiziert – Athleten, die in der Kombination antreten wollen, müssen also auch für alle anderen Disziplinen registriert sein.

Die größte Herausforderung für die Sportler ist die Tatsache, dass es sich beim Kombinationsfinale um ein sehr langes Format handelt, bei dem die einzelnen Bewerbe direkt nacheinander geklettert werden.

Die Reihenfolge dabei ist Speed, dann Bouldern und schließlich Lead, dazwischen gibt es jeweils 15 Minuten Pause. Für zusätzliche Spannung sorgt die spezielle Art der Punkteberechnung, denn die Ergebnisse aus den einzelnen Bewerben werden miteinander multipliziert: Ein 20. Platz im Speed, ein erster im Bouldern und ein fünfter im Lead ergeben beispielsweise 100 Punkte (20 x 1 x 5). Bei der Kombination geht es also folglich darum, die Anzahl an Punkten möglichst gering zu halten.

SIEGER IST, WER AM ENDE DIE WENIGSTEN PUNKTE AUFWEIST.

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WELTMEISTERSCHAF TEN IN TIROL

AUFSTEIGER

Etwa 700 Teilnehmer aus bis zu 70 Nationen werden bei der Kletter-WM in Innsbruck erwartet. Wer sich am Ende die begehrten Medaillen holen wird, ist völlig offen. Aus österreichischer Sicht ruhen die Hoffnungen insbesondere auf zwei Athleten, doch die Konkurrenz ist groß.

Text: Simon Leitner

DIE FAVORITEN

© AXEL SPRINGER, PAVEL BLAZEK, EXPA/JOHANN GRODER, HEIKO WILHELM (3)

JAKOB SCHUBERT Der Lokalmatador – ÖSTERREICH geb. am 31. Dezember 1990 (27) Jakob Schubert gehört seit Jahren zu den weltweit besten Kletterern und hat in der Vergangenheit bereits viele Erfolge gefeiert. Dazu zählen unter anderem der WM-Titel 2012 in Paris sowie der Triumph im Gesamtweltcup 2011 – damals stellte der Tiroler mit sieben Weltcupsiegen in Folge einen bis heute gültigen Rekord auf. Diese Konstanz ist es auch, die den 27-Jährigen auszeichnet.

Bei den letzten Weltmeisterschaften musste sich Schubert zwar noch mit Silber zufriedengeben, bei der diesjährigen WM in seiner Heimatstadt ist der gebürtige Innsbrucker aber natürlich besonders motiviert, am Ende ganz oben auf dem Podest zu stehen. Sein Fokus liegt auf seiner Spezialdisziplin, dem Lead-Bewerb, wo er einer der Top-Favoriten auf den Titel ist. Doch auch in der Kombination rechnet sich Schubert Chancen auf eine Medaille aus.

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TOMOA NARASAKI Der Beständige – JAPAN geb. am 22. Juni 1996 (22) Der Japaner Tomoa Narasaki ist ein ausgewiesener Boulder-Spezialist und überzeugt in seiner Paradedisziplin seit zwei Jahren mit hervorragenden Leistungen – unter anderem entschied er 2016 sowohl den Gesamtweltcup als auch die Weltmeisterschaften für sich. Im Vorjahr erreichte der 22-Jährige zwar „nur“ Platz zwei im Boulder-Gesamtweltcup, dafür lag er am Ende der Saison in der Kombinationswertung ganz vorne. Auch bei der WM in Innsbruck wird der Japaner in allen Disziplinen antreten, sein primäres Ziel wird aber wohl voraussichtlich die Verteidigung des Titels im Boulder-Bewerb sein.

SHAUNA COXSEY Die Beharrliche – GROSSBRITANNIEN geb. am 27. Januar 1993 (25) Shauna Coxsey hat sich vor allem auf das Bouldern spezialisiert – und das mit Erfolg: In den letzten zwei Jahren gab es im Boulder-Weltcup kein Vorbeikommen an der 25-Jährigen, die sowohl 2016 als auch 2017 den ersten Rang in der Gesamtwertung belegte. Was Weltmeisterschaften betrifft, war Coxsey bislang allerdings weniger Glück beschieden: 2014 wurde sie Vierte, 2016 musste sie aufgrund einer Verletzung aussetzen, und auch heuer steht ihre Teilnahme noch immer in der Schwebe. Sollte die Britin, die hart an ihrem Comeback arbeitet, allerdings rechtzeitig zur WM fit werden, zählt sie auf jeden Fall zu den Top-Favoritinnen im Boulder-Bewerb.

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JANJA GARNBRET Das Ausnahmetalent – SLOWENIEN geb. am 12. März 1999 (19) Janja Garnbret zählt trotz ihres jungen Alters längst zur Weltspitze im Sportklettern und stellt ihre Klasse sowohl bei diversen Felsbegehungen als auch bei Wettkämpfen regelmäßig unter Beweis. Vor allem im Lead dominiert die Slowenin seit zwei Jahren das Geschehen, gewann in dieser Disziplin unter anderem 2016 und 2017 den Gesamtweltcup sowie die WM 2016 in Paris. Bei den letzten Großereignissen musste Garnbret zwar meist der Konkurrenz den Vortritt lassen, doch wenn die 19-Jährige keine Fehler macht, ist sie nicht nur im Lead, sondern auch im Bouldern und in der Kombination jene Athletin, die es in Innsbruck zu schlagen gilt.

DREI ...

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... ZWEI JESSICA PILZ Die Durchstarterin – ÖSTERREICH geb. am 22. November 1996 (21) Ihre ersten Wettkämpfe bestritt Jessica Pilz 2010, nur ein Jahr später holte sie sich bei der Jugend- und Junioren-WM die Lead-Goldmedaille, die sie auch in den beiden Folgejahren verteidigen konnte. 2015 kam schließlich der Durchbruch in der allgemeinen Klasse, die Niederösterreicherin wurde im Gesamtweltcup und bei den Europameisterschaften Dritte im Lead-Bewerb, bei der EM gewann sie zusätzlich noch die Kombinationswertung.

Dass sie heuer gut in Form ist, hat Pilz in den jüngsten Weltcupbewerben bewiesen, bei denen sie mehrere Podestplätze und den ersten Weltcupsieg ihrer Karriere einfahren konnte – entsprechend selbstbewusst wird die 21-Jährige auch die WM in ihrer Wahlheimat Innsbruck angehen. Die größten Chancen auf eine Medaille hat Pilz im Lead-Bewerb, doch auch in der Kombination ist ihr einiges zuzutrauen.

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DEINS!

ADAM ONDRA Der Allrounder – TSCHECHIEN geb. am 5. Februar 1993 (25) Der tschechische Ausnahmesportler Adam Ondra ist nach Ansicht vieler Experten der derzeit beste Kletterer der Welt. Neben seinen Erfolgen im Wettkampf – sowohl im Leadals auch im Boulder-Bewerb wurde er bereits Weltmeister und Gesamtweltcupsieger – begründeten vor allem Ondras zahlreiche Felsbegehungen in den höchsten Schwierigkeitsgraden diesen Ruf. Zwar hat der 25-Jährige, der als amtierender Champion im Lead nach Innsbruck anreist, in jüngster Zeit kaum Wettkämpfe bestritten, dennoch wird der Sieg in den Disziplinen Lead, Bouldern und Kombination wohl nur über den Tschechen gehen.

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WELTMEISTERSCHAF TEN IN TIROL

VON DER HÖHE IN DIE BREITE Seit den Anfängen des Freikletterns in Tirol hat sich viel getan: Ursprünglich nur wenigen Experten vorbehalten, ist das Klettern mittlerweile längst vom Nischen- zum Breitensport geworden.

Ein Ende des Booms scheint nicht in Sicht.

Text: Simon Leitner

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Seile nicht zur Fortbewegung, sondern lediglich zur Sicherung verwendet werden.

Zwar war diese Spielart nicht gänzlich neu, in den 1970er-Jahren erlebte sie allerdings in den USA als Gegenbewegung zum technischen Klettern eine Renaissance und wurde kurze Zeit später schließlich auch von europäischen Kletterern (wieder)entdeckt.

1970ER: DAS „WAHRE“ KLETTERN

Einer der Protagonisten war damals Heinz Zak, der sich 1979 zusammen mit einer kleinen Gruppe Kletterer auf den Weg in die USA machte, um diese für sie neuartige

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n den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts befand sich das technische Klettern – die bis dahin vorherrschende Art, Berge zu erklimmen – gewissermaßen in einem Dilemma: Die stetige Verbesserung der Ausrüstung hatte zur Folge, dass mit dem entsprechenden Equipment theoretisch fast jeder Berg bezwungen werden konnte.

Deshalb suchten viele Kletterer nach einer neuen Herausforderung und fanden diese schließlich im Freiklettern: Bei dieser Variante dürfen im Gegensatz zum technischen Klettern Hilfsmittel wie Haken oder

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„ Auch uns wurde dann recht schnell klar: Freiklettern ist das wahre Klettern.“ HEINZ ZAK

HEINZ ZAK

Geboren 1958 in Wörgl, war einer jener Pioniere, die Ende der 1970er-Jahre nach Amerika reisten und das Freiklettern anschließend in Tirol bekannt machten. Auch für seine persönliche Entwicklung war diese Reise in die USA samt der Entdeckung des Freikletterns prägend – Zak hat, wie er selbst sagt, den „Spirit“ des Freikletterns für sein Leben übernommen. Durch das Klettern kam Zak auch zu seiner zweiten Leidenschaft, der Fotografie, die er bis heute erfolgreich ausübt.

Form des Kletterns persönlich in Augenschein zu nehmen. Auslöser der Reise war für Zak ein Foto der Route „Separate Reality“ im Yosemite-Nationalpark. „Wir haben das Foto gesehen und konnten es nicht glauben, das Bild hat einfach überhaupt nicht zu unserer Vorstellung vom Klettern gepasst“, so Zak über den bleibenden Eindruck, den das Foto des kopfüber an der Wand hängenden Amerikaners Ray Jardine damals auf ihn und seine Kollegen gemacht hat.

„Bei uns wurde zu jener Zeit maximal senkrecht oder leicht überhängend geklettert. Als wir dann in Amerika waren, haben wir gemerkt, dass wir eigentlich keinen Meter in dieser Route klettern können.“ Doch nicht nur das Freiklettern selbst, auch die damit einhergehende Philosophie imponierte Zak: „Das waren alles coole Typen, und für die war das Klettern nicht nur ein Sport, sondern eine Lebensform. Auch uns wurde dann recht schnell klar: Freiklettern ist das wahre Klettern.“

1980ER: ERSTE ERSCHLIESSUNGEN

Nach ihrer Rückkehr begannen Zak und seine Kollegen – darunter Reinhard

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Schiestl und andere – damit, das Freiklettern auch in Tirol zu praktizieren und bekanntzumachen.

Anfang der 1980er wurden die ersten Klettergärten im Karwendel, im Ötztal und im Zillertal erschlossen, im Höttinger Steinbruch in Innsbruck fand zudem auch eine Kletterdemonstration statt. „Da waren wirklich haufenweise Leute da und haben uns zugesehen“, erinnert sich Zak. „Viele der Zuschauer sind dort zum ersten Mal mit Freiklettern in Kontakt gekommen.“

In der Folge wurden in Tirol immer mehr Klettergärten erschlossen, wobei es gegen Ende der 1980er-Jahre noch einmal einen großen Schub in die Breite gab.

Unter jenen Kletterern, die damals unermüdlich unterwegs waren, um Routen zu entdecken und einzubohren, befand

sich auch Reinhold Scherer, der sich Zak zufolge durch eine unheimliche Energie auszeichnete. „Ich ging bei der Erschließung systematischer vor als viele andere“, sagt Scherer selbst. „Die meisten Kletterer waren immer auf der Suche nach einer speziellen, möglichst schwierigen Route. Ich wollte aber auch etwas zum Aufwärmen daneben haben.

Außerdem dachte ich mir, wenn man Kletterern etwas bieten will, muss man auch ein entsprechendes Angebot schaffen. Deshalb habe ich begonnen, Gebiete systematisch zu erschließen und jeweils gleich mehrere Touren einzubohren.“

1990ER: KÜNSTLICHE WÄNDE

Der erste große Schritt zur Popularisierung des Kletterns war damit getan: Durch die zunehmende Erschließung von Klettergärten in Talnähe hatten immer mehr Menschen Zugang zu einer Sportart, deren Ausübung zuvor auf den Berg beschränkt und mit erheblichen Gefahren →

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18 REINHOLD SCHERER sowie großem Zeitaufwand verbunden war. Einen noch viel stärkeren Zustrom erlebte das Klettern dann allerdings in den 1990er-Jahren mit dem Aufkommen künstlicher Kletterwände, dessen logische Konsequenz schließlich der Bau von Kletter- und Boulderhallen darstellte. „Mit dem Indoorklettern ist das Ganze dann noch mal schlagartig explodiert“, erläutert Scherer. „Es gab bei uns zwar schon immer einen Boom, aber mit der Entstehung der Kletterhallen hat sich die Zahl an Kletterern noch einmal verdreifacht.“

Die erste kommerzielle Kletterhalle Tirols wurde 1997 in Imst eröffnet, etwa drei Jahre später kam jene in Innsbruck dazu, seitdem ging es Schlag auf Schlag.

Das sorgte nicht nur für eine weitere Popularisierung, sondern auch für eine zunehmende Professionalisierung der Sportart, was sich nicht zuletzt in den Erfolgen der Tiroler Wettkampfkletterer zu jener Zeit niederschlagen sollte.

HEUTE: KLETTERMEKKA TIROL

Heute wird Tirol im In- und Ausland als eine Art Klettermekka wahrgenommen,

Geboren 1965 in Lienz in Osttirol, hat als einer von vielen in den 1980er-Jahren systematisch Routen in Tirol erschlossen. Er war, gemeinsam mit Rupert Messner, von 1997 bis 2014 als Trainer des österreichischen Kletternationalteams tätig und damit mitverantwortlich für die Erfolge der heimischen Sportkletterer in diesen Jahren. Heute leitet Scherer als Geschäftsführer das Kletterzentrum Innsbruck, an dessen Konzeption er maßgeblich beteiligt war.

„Es gab bei uns zwar schon immer einen Boom, aber mit der Entstehung der Kletterhallen hat sich die Zahl an Kletterern noch einmal verdreifacht.“ REINHOLD SCHERER

wobei Scherer zufolge vor allem die gelungene Mischung aus Klettergärten und -hallen Tirol von anderen Kletterdestinationen abhebt: „Es gibt viele schöne Gebiete zum Klettern, aber diese Kombination aus Felsen und Hallen in Tirol ist fast einzig-

artig“, so Scherer. Für den hohen Stellenwert Tirols in der Welt des Sportkletterns spricht auch die Tatsache, dass die Landeshauptstadt mittlerweile nicht nur die Heimat vieler erfolgreicher Klettersportler, sondern auch Stützpunkt für zahlreiche ausländische Athleten ist, die Innsbruck als Trainingszentrum nutzen. Nicht nur deshalb macht sich Scherer keine Sorgen um die Zukunft des Klettersports in Tirol: „An manchen Orten passt es einfach – in sportlichen Gegenden wie etwa Innsbruck, die das Urbane mit dem Alpinen verbinden. Solange zusätzlich zur Infrastruktur auch die entsprechende Szene vor Ort ist, wird sich der Klettersport dort halten, der Boom nicht enden.“

Im Paradies

Mike Gabl, technischer Leiter Climbers Paradise

Die Anfänge von Climbers Paradise, dessen treibende Kräfte Peter Thaler und Mike Gabl waren, gehen zurück bis ins Jahr 2006. Damals wurde Gabl, der auch heute noch als technischer Leiter für die Plattform tätig ist, von Ötztal Tourismus beauftragt, aus dem Ötztal ein internationales Klettergebiet zu machen. Als kurz darauf auch andere Tourismusverbände mit ähnlichen Anliegen an Gabl herantraten, wurde beschlossen, alle Klettergärten auf einer Plattform unter dem Namen „Climbers Paradise“ zusammenzufassen. Seitdem sind immer mehr Gebiete aus ganz Tirol dazugekommen.

STRENGE KRITERIEN Neben dieser touristischen Vermarktung ist die Verbesserung der Sicherheitsstandards in den Klettergärten das wichtigste Anliegen von Climbers Paradise. Um auf der Plattform, die neben Fotos der jeweiligen Routen unter

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anderem auch Details zu deren Verlauf, Schwierigkeitsgrad oder Felsqualität liefert, aufgenommen zu werden, müssen strenge Kriterien erfüllt werden. Zudem sorgt die Gefahrenmeldestelle dafür, dass etwaige Mängel in Klettergärten – wie fehlende Haken und dergleichen – schnellstmöglich behoben werden.

Seit 2016 wird Climbers Paradise, das ursprünglich aus einem Projekt des Regionalmanagements des Bezirkes Imst hervorgegangen ist, vom Verein Climbers Paradise Tirol geführt. Der Schwerpunkt der Plattform liegt derzeit vermehrt auf Familienklettergärten, Klettersteigen und Bouldergebieten. Darüber hinaus sind auf der Plattform viele urlaubsrelevante Infos verfügbar – von qualitätsgeprüften Kletterunterkünften bis hin zu Ausflugstipps. www.climbers-paradise.com

© HEINZ ZAK, MIKE GABL

Die Internetplattform Climbers Paradise listet tausende Routen, Touren, Kletterhallen und Klettersteige aus 16 Tourismusregionen Tirols und bietet damit kostenlos umfassende Information für Kletterbegeisterte aus dem In- und Ausland.

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KLETTERN

in Theorie und Praxis Neben allen schönen Seiten des Bergsports bleibt der alpine Raum nie ganz ohne Gefahren. Je bewusster der Umgang mit dieser Tatsache, desto geringer das Unfallrisiko.

Text: Rebecca Müller

„ Die Halle ist gut zum Üben und um am Ball zu bleiben, aber natürlich ist das Klettern im alpinen Gelände das wahre Erlebnis.“ SEPP RETTENBACHER, BERGSTEIGERSCHULE STUBAI, OBMANN T VB STUBAI

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Seit 1987 bietet Sepp Rettenbacher, Chef der Bergsteigerschule Stubai und Obmann des TVB Stubai, über vier Wochen im Sommer Klettercamps an. Eine Woche lang können Kinder zwischen sechs und 18 Jahren mit einem Team von erfahrenen Bergführern und Betreuern klettern lernen. In den Camps waren über die Jahre Teilnehmer aus der ganzen Welt dabei, im Schnitt bestehen die Gruppen aber zu zwei Dritteln aus Einheimischen.

DAS WAHRE ERLEBNIS

Mittlerweile ist die Sonne herausgekommen, der Fels ist trocken und die ersten Routen sind eingehängt.

Die Kinder sichern sich gegenseitig, die Betreuer behalten sie im Auge. „Partnercheck nicht vergessen!

Und für die, die sichern – immer nach oben schauen und euren Partner nicht aus den Augen lassen“, ruft Bergführer Much Mayr in die Runde. „Du packst das!

Versuch in der Rinne weiter nach oben zu steigen!“

© AXEL SPRINGER (7)

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ach dem knapp 20-minütigen Weg von der Erfurter Hütte bis zum Klettergarten stehen die 17 Kinder und ihre vier Betreuer unter einem Baum – noch regnet es leicht, bald soll die Sonne rauskommen und den Fels schnell auftrocknen. Die Kinder steigen in ihre Klettergurte, rücken Helme gerade und üben, Knoten zu machen.

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Knoten üben, bis sie sitzen: Bevor es in die Kletterroute geht, muss die Technik passen.

oder: „Vor dir rechts ist ein guter Griff. Ja, super!“, rufen sich die angehenden Kletterer zu.

Dass die Kinder das Klettern am Fels und nicht in der Halle lernen, findet Rettenbacher wichtig. „Die Halle ist gut zum Üben und um am Ball zu bleiben, aber natürlich ist das Klettern im alpinen Gelände das wahre Erlebnis.“ Hier lernen sie auch mit alpinen Gefahren umzugehen und sie einzuschätzen. Neben allem Spaß steht auch einiges an Theorie auf dem Plan – zum Beispiel ein Vortrag zur Ausrüstung oder zum Wetter in den Bergen.

Im Klettercamp steht aber nicht nur Klettern auf dem Programm. „Wir haben auch Kinoabende, gehen zum Speichersee schwimmen, grillen am Lagerfeuer und gehen auf Schatzsuche“, erzählt Rettenbacher.

Das Rahmenprogramm sei das Um und Auf, nur Klettern alleine würde den Kindern nicht reichen.

WICHTIGE WEGWEISER

Auf die unmittelbare Verbindung von Theorie und Praxis setzt auch die Bergrettung Tirol mit der „Alpine Safety Area“ bei St. Magdalena im Gschnitztal. Auf Schildern können sich Wanderer und Berggeher über die verschiedenen Schwierigkeitsgrade der Wege und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen informieren. Die Idee dazu hatte Peter Veider, Geschäftsführer der Tiroler Bergrettung, schon vor ein paar Jahren. Auf der Suche nach einem sympathischen Ansatz, Einheimische wie Gäste über Gefahren und Besonderheiten am Berg aufzuklären, ist dann die „Alpine Safety Area“ entstanden, die es nun seit einem Jahr gibt.

Schon am Parkplatz klärt eine Infotafel über die Gefahren am Berg auf, auch alle Notfallnummern sind hier zu finden, eine zweite beschreibt den Weg zum neuen Klettersteig St. Magdalena und zur „Alpine Safety Area“. Dieser Weg beginnt als Wanderweg, eine weitere Tafel listet die Charakteristika solcher Wege auf.

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Ein paar Meter tiefer in den Wald hinein befindet man sich bereits auf einem roten Bergweg. Während auf Wanderwegen keine Erfahrung notwendig ist, werden rote Bergwege als mittelschwer eingestuft.

Sie führen in alpines Gelände, Trittsicherheit und Kondition sind erforderlich. Die Sportschuhe tauscht man hier besser gegen Wanderschuhe ein. „Solche Unterscheidungen kennen viele Einheimische nicht, woher sollen es dann die Gäste wissen?“, fragt Peter Veider.

BEWUSSTSEIN SCHÄRFEN

Nach einer halben Stunde hat man den Eingang zum Klettersteig erreicht. „Achtung! Helm aufsetzen!“ steht auf der ersten Tafel, die dort angebracht ist. Auf weiteren werden Tipps und Verhaltensregeln rund um die Klettersteige vorgestellt sowie die verschiedenen Schwierigkeitsgrade – A, B, C und D – und auch allgemeine Tipps zum Bergauf- und Bergabgehen.

„Prinzipiell geht es uns darum, die Menschen zu sensibilisieren. Gefahren gibt es am Berg immer“, sagt Veider. Der erfahrene Bergführer hofft deshalb, dass Projekte wie die „Alpine Safety Area“ dieses Bewusstsein für die Besonderheiten und Gefahren des alpinen Raums schärfen können.

„PRINZIPIELL GEHT ES UNS DARUM, DIE MENSCHEN ZU SENSIBILISIEREN. GEFAHREN GIBT ES AM BERG IMMER.“ PETER VEIDER, GESCHÄFTSFÜHRER BERGRET TUNG TIROL

Auf einen Blick: In der Alpine Safety Area geben Schilder Auskunft über die wichtigsten Merkmale und Unterschiede der verschiedenen Bergwege und Klettersteige.

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BEWUSST

UNTERWEGS Um die Vorteile und die Schönheit des alpinen Raums so sicher wie möglich nutzen zu können, appellieren der Alpenverein und das Kuratorium für alpine Sicherheit an die Eigenverantwortung der Bergsportler.

„Niemand kommt als Bergsteiger auf die Welt.

Auch die Tiroler nicht.“

„Die Zahl der Alpinunfalltoten verzeichnet einen eindeutigen Trend nach unten.“

MICHAEL LARCHER, LEITER ABTEILUNG BERGSPORT IM ÖAV

KARL GABL, PRÄSIDENT ÖSTERREICHISCHES KURATORIUM FÜR ALPINE SICHERHEIT

© EMANUEL KASER, ALPENVEREIN

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em Österreichischen Alpenverein (ÖAV) ist Bergsteiger auf die Welt. Auch die Tiroler nicht.“ es nicht nur wichtig zu betonen, dass die Überschätzung führt nicht selten zu Unfällen.

Sicherheit am Berg stets im Vordergrund stehen sollte, Michael Larcher, Leiter der Ab- UNFALLZAHLEN RÜCKLÄUFIG teilung Bergsport im ÖAV, will auch die Vorzüge des Ein Blick in die Unfalldatenbank des Österreichischen alpinen Raums hervorheben: „Das In-der-Natur-Sein, Kuratoriums für Alpine Sicherheit zeigt: Die absolute die sportliche Betätigung in der Höhe, die Ruhe und Zahl der Alpinunfälle bleibt seit Jahren konstant – die Weite – der Bergsport hat so viele positive und auch wenn mehr Menschen in ihrer Freizeit in den auch gesundheitsfördernde Seiten.“ Bergen unterwegs sind. „Die Zahl der Alpinunfallto In Sachen Sicherheit appelliert der Alpenverein ten verzeichnet sogar einen eindeutigen Trend nach daher an alle Bergsportler, sich das nötige Know-how unten“, sagt Karl Gabl, Präsident des Kuratoriums. Die anzueignen, Kurse zu belegen und die entsprechende Skiunfälle hätten sich laut einer Studie im Zeitraum Literatur zu lesen. „Online findet von zehn Jahren etwa halbiert. man auch aufschlussreiche Vi Was die Statistik auch verrät: RETTUNG PER APP deo-Tutorials“, so Larcher. Wichtig Beim Wandern und Bergsteigen Die Notfall-App der Tiroler Bergrettung seien aber auch die richtige Aussind die häufigsten Unfallursaermöglicht eine schnelle und präzise rüstung sowie die Bereitschaft, im chen Stolpern und Stürzen. „Das Ortung, wenn ein Bergsteiger in eine Zweifelsfall auf den Gipfelsturm zu zeigt, dass es vielen Bergsportlern alpine Notlage gerät. Die App ist mit verzichten. Auch am Berg, betont an Trittsicherheit mangelt. Dies einem Notfallknopf ausgestattet, der Larcher, müsse man sich Ziele ermuss gezielt verbessert werden“, automatisch geografische Daten an die Leitstelle übermittelt. Ist keine arbeiten: „Niemand kommt als appelliert Gabl.

Internetverbindung vorhanden, sendet die App eine SMS.

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TIROLER

TOURISTIKERGESPRÄCH VOM CAFE BIS ZUM TOPHOTEL Verändern, verbessern und Akzente setzen!

Das ist unser Motto und deshalb laden wir euch herzlich zu einem persönlichen Gespräch am Dienstag 11. September oder Donnerstag 13. September 2018 bei der FAFGA ein und nehmen eure Anliegen und Vorschläge gerne auf.

An diesen Tagen sind wir jeweils von 11 bis 14 Uhr in der Halle C bei der Espressobar der Tourismusschulen Villa Blanka erreichbar und freuen uns auf euch und interessante Gespräche.

Gemeinsam wollen wir stärker werden, dafür brauchen wir eure Unterstützung und Mithilfe.

Mario Gerber Obmann Fachgruppe der Hotellerie Tirol

Alois Rainer Obmann Fachgruppe der Gastronomie Tirol

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VON DIMENSIONEN

RAD-WM

UND MÖGLICHKEITEN

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Was ein Sportgroßereignis wie die Rad-WM für das Urlaubsland Tirol bedeutet, welche Herausforderungen ein solches Event mit sich bringt und warum es das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker toppen könnte.

Text: Rebecca Müller

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ndreas Klingler, Geschäftsführer über eine Auslastung von 90 Prozent der Innsbruck-Tirol Rad WM 2018 kann sich Kufstein um diese Jahreszeit GmbH, sagt: „Die Rad-WM ist das auch dank des Sportgroßevents freuen. größte Sommersportevent, das Ti- „Normalerweise beträgt die Buchungsrol bisher erlebt hat und wahrscheinlich lage um die 40 Prozent“, erzählt Andreas je erleben wird.“ Stützen Klingler. kann er diese Aussage auf entsprechende INTERNATIONALE ZAHLEN, BITTE! Zahlen: Rund 500.000 DIMENSION Zuschauer werden in Sportlich und von der 1.000 Athleten und 5.000 Offizielle Tirol und Innsbruck Aufmerksamkeit her (Betreuer, Trainer etc.) erwartet – eine konbetrachtet rangiert die servative Schätzung.

WM im Radzirkus weit Bei der Rad-WM 2013 vorne – gleich nach in Florenz wurden die dem ewigen Klassiker sind bei der UCI Straßenrad WM im Einsatz.

Athleten von rund einer Tour de France oder Million Fans bejubelt, dem Giro d’Italia. „Die letztes Jahr im norwehochkarätigsten Ren400 – 1.500 STRECKENPOSTEN gischen Bergen waren nen, die Straßenrennen PRO TAG es 750.000. Zu den Zuder Damen und Herren schauern kommen noch Elite, werden wir am rund 1.000 Athleten, zweiten Wochenende, 5.000 Betreuer und 700 am 29. und 30. SepHÖHENMETER Medienvertreter, knapp tember erleben“, so der haben die Herren beim Final-Rennen 50 TV-Stationen haben Geschäftsführer. Zum vor sich. sich angemeldet. Auch Finale werden auch die zahlreiche Sponsoren meisten Zuschauer erund beteiligte Firmen wartet.

Der steilste Anstieg ist mit 28 % die „Höttinger Höll“ beim werden zum Sportevent Ein Event wie die Straßen­rennen Herren Elite. anreisen.

Rad-WM hat natürlich

Während andere auch eine internationale Sportveranstaltungen Dimension. Und die ist sich im Normalfall auf ungleich größer als zum einen lokalen Bereich beschränken, Beispiel bei Alpinsport und eher mit weltwird die Rad-WM in ganz Tirol spürbar weit etablierten Sportarten wie Fußball sein – unter anderem in Bezug auf die vergleichbar, ordnet Andreas Klingler das Buchungslage. In Innsbruck ist praktisch Event ein: „Australien, Südamerika, China, kein Zimmer mehr zu bekommen. Und Afrika, die europäischen Länder, →

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ANDREAS KLINGLER, GESCHÄFTSFÜHRER DER INNSBRUCK-TIROL RAD WM 2018 GMBH

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„DIE RAD-WM IST DAS GRÖSSTE SOMMERSPORTEVENT, DAS TIROL BISHER ERLEBT HAT UND WAHRSCHEINLICH JE ERLEBEN WIRD.“

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In den TV-Bildern liegt für den Tourismus der größte Wert.

vor allem Frankreich, die Niederlande oder Italien, überall dort erfreut sich der Radsport sehr großer Beliebtheit.“ Die Organisatoren gehen von rund 250 Millionen TV-Zuschauern in 150 Ländern aus.

anderem der ORF bzw. das ORF Landesstudio Tirol. Der heimische Rundfunk übernimmt das Signal des Rechtehalters EBU und zeigt alle Bewerbe live in ORF Sport+ und Highlights auch in ORF 1. Die Kletter-WM, die vom 6. bis zum 16. SepRADLAND TIROL tember in Innsbruck stattfindet, wird der Stichwort TV-Bilder – in ihnen liegt für ORF ebenfalls und hier als Hauptsender den heimischen Tourismus der größte selbst übertragen – 30 Stunden live.

Wert. Die mittransportierten Land- Im Vorfeld zur Rad-WM zeigt schaftsbilder sollen als Inspiration für ORF 2 am 15. September um 20:15 einen Urlaub in Tirol Uhr die 105-minütige dienen. Darauf wurde „Alpen-Radshow“, die bereits bei der Streckenvom Tiroler Landesstufindung geachtet. „61 dio produziert wurde, Prozent der Zuschauer erzählt Helmut Kriegder Tour de France hofer, Direktor des Lanschalten vorwiegend wedesstudios Tirol: „Die in 150 Ländern werden erwartet. gen der schönen LandSendung wird von Vereschaftsbilder ein“, sagt na Scheitz und Stephan Andreas Klingler und Eberharter moderiert zitiert damit Professor und stellt das Radland Daan van Reeth von der Tirol vor.“ Marlies Schild Universität Leuven bzw. und Benni Raich haben dessen Buch „The Ecofür die Show, die bereits nomics of Professional aufgezeichnet wurde, die Road Cycling“.

Höttinger Höll bezwun Das Land Tirol gen. Tags darauf wird die Bis zu 50 internationale hat derweil in den Aus„Alpen-Radshow“ auch TV-Stationen und bau und die Sanierung vom Bayerischen Rund700 Medienvertreter des Radwegenetzes infunk im Hauptabendprovestiert, und auch der gramm ausgestrahlt.

Tourismus ist dabei, nachhaltige Pakete zu schnüren. In Fol- NEUJAHRSKONZERT WIRD GETOPPT dern und auf Webportalen stellen Tirol Auch während der WM wird der ORF verWerbung, die verschiedenen Startorte schiedene Formate rund um das Sportund Innsbruck als Zielort die schöns- großereignis senden. „Besonders werden ten Rennradtouren für Hobbysportler wir natürlich unsere heimischen Sportler vor. Auch eine App zur Routenplanung im Blick behalten und sie begleiten“, gibt steht ab sofort zur Verfügung. Auf dem Krieghofer einen Vorgeschmack.

Sportsender Eurosport wurden schon Die Aufgabe des ORF geht für Kriegim Vorfeld von der Tirol Werbung und hofer dabei über das Sportliche hinaus.

Innsbruck Tourismus Werbespots plat- Als öffentlich-rechtlicher Sender habe ziert, die Tirol in Szene setzen und dabei man auch die Pflicht zu informieren: „Auf vor allem Natur und Landschaft in den orf.at sind unter anderem alle VerkehrsVordergrund stellen. „So nutzen wir das sperren abrufbar und auch auf Radio TiSportereignis auch, um touristische Bil- rol berichten wir über die Verkehrslage.“ der von Tirol in die Welt hinauszuschi- Was die Einschaltquoten betrifft, geht cken“, so Klingler.

Krieghofer von großen Zahlen aus: „Das Neujahrskonzert 2018 wurde in über 90 VON TIROL IN DIE WELT Länder übertragen und hat mehr als 50 Dafür, dass diese TV-Bilder auch um Millionen Zuschauer erreicht, die Raddie Welt geschickt werden, sorgt unter WM wird das mit Sicherheit toppen.“

200 – 250 MILLIONEN TV-ZUSCHAUER MIND. 500.000 ZUSCHAUER VOR ORT

HELMUT KRIEGHOFER, L ANDESDIREKTOR ORF TIROL

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© ORF TIROL, POLIZEI

„DAS NEUJAHRSKONZERT 2018 WURDE IN ÜBER 90 LÄNDER ÜBERTRAGEN UND HAT 50 MILLIONEN ZUSCHAUER ERREICHT, DIE RAD-WM WIRD DAS WOHL TOPPEN.“

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3 FRAGEN ZUM THEMA RAD-WM AN:

mit Feuerwehren, Ordnern und Freiwilligen die Strecken sichern, den Renntross mit Motorrädern begleiten, sind für die Verkehrssperren und Umleitungen zuständig und kümmern sich mit den privaten Securityleuten des Veranstalters um die Sicherheit bei den verschiedenen Begleitveranstaltungen. Um diese Aufgaben bewältigen zu können, erhalten wir – wie bei anderen Großveranstaltungen auch – Unterstützung aus anderen Bundesländern.

Oberst Markus Widmann, Leiter Landesverkehrsabteilung SAISON: Was werden die größten Herausforderungen bei der Rad-WM sein?

MARKUS WIDMANN: Die größte Herausforderung wird sein, die Beeinträchtigungen für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten. Die Sicherheit der Sportler auf den Rennstrecken zieht oft lange Verkehrssperren nach sich und erfordert deshalb auch Verständnis. Die Blaulichtorganisationen stellen aber sicher, dass bei Notfällen unverzüglich Hilfe ankommt – im Fall wird ein Rennen auch unterbrochen oder abgebrochen.

Wie viele Polizeibeamte werden im Rahmen der Rad-WM im Einsatz sein? Im Schnitt werden pro Tag etwas mehr als 1.000 Polizeibeamte im Einsatz sein. Sie werden

Worauf müssen sich Autofahrer, Radfahrer und auch Fußgänger vor allem in Innsbruck einstellen? Verkehrsteilnehmer müssen sich auf längere Sperrzeiten und Umleitungen einstellen. Es wird auch Einschränkungen im öffentlichen Verkehr geben. Zum Teil können gewisse Straßenzüge zeitlich gestaffelt nicht befahren werden. Für viele Wege des Alltags wird man länger brauchen als üblich.

Prinzipiell gilt, dass man mit den Öffis, insbesondere den Zügen der ÖBB, mit dem Rad oder vor allem zu Fuß am mobilsten sein wird. Wer die Möglichkeit hat, zu den Rennzeiten auf sein Auto zu verzichten, sollte dies unbedingt tun.

Vielen Dank für das Gespräch.

So sehen Sieger aus. Österreichs

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NEUE WEGE FINDEN

Viele Wege führen durchs Radland Tirol, noch mehr und bessere sollen es werden – einer von mehreren Impulsen, die Land Tirol, Stadt Innsbruck, Tourismusverbände und Gemeinden für Radfahrer setzen.

Text: Susanne Gurschler LHStv. Josef Geisler (re.) testet mit Johannes Adelsberger, Obmann des TVB Wilder Kaiser, die neue Beschilderung.

Nach dem einheitlichen Leitsystem für Mountainbikestrecken (Bild) werden auch die Radwanderwege mit einem Leitsystem versehen.

„ Innsbruck ist eine sehr kompakt gebaute Stadt und damit eine Stadt der kurzen Wege. Das macht es sehr einfach, die Leute zum Radfahren einzuladen.“ GEORG WILLI, BÜRGERMEISTER VON INNSBRUCK

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BAUEN UND SANIEREN

Radfahren liegt in Tirol im Trend, sei es im (beruflichen) Alltag oder bei Freizeitsportlern. Das ist wohl der Grund, warum die Stadt Innsbruck und viele andere Gemeinden, das Land Tirol und die Tourismusverbände mit vereinten Kräften an Verbesserungen für die Radfahrer arbeiten. Eine der wichtigsten und weitum wahrnehmbaren Änderungen ist der Bau bzw. die Sanierung von Straßen. Die erste Maßnahme bei der Weiterentwicklung der Infrastruktur setzte das Land Tirol mit der Sanierung des Inntalradwegs, zahlreiche weitere Strecken werden zurzeit ausgebaut. In ganz Tirol finden sich Projekte, die von den Tourismusverbänden, Gemeinden oder der ÖBB mit Unterstützung des Landes durchgeführt werden.

Dazu zählen eine Brücke in Vomperbach und eine in Zirl sowie der Ausbau der Radwege im Ötztal, Paznauntal, Stanzertal und entlang der Via Claudia Augusta – um nur einige größere Vorhaben zu nennen.

SCHNELL DURCH DIE STADT

Diese baulichen Maßnahmen treffen sich auch mit der Idee, in Innsbruck nach dem Vorbild von anderen radaffinen Städten Radwege entlang der großen Bahnachsen und Flüsse einzurichten oder die bestehenden Achsen zu ergänzen. Als Beispiel nennt Georg Willi zwei Durchstiche durch den Damm der Mittenwaldbahn zwischen WIFI und BRG in der Au.

© CEM, LAND TIROL, TIROL WERBUNG / GERHARD BERGER, CHRISTIAN FORCHER

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mweltfreundlich, leise, von Parkproblemen unbelastet, der Kommunikation und Gesundheit zuträglich – so beschreibt der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi das Fahrrad und schwärmt von dessen Möglichkeiten im Verkehr der so „kompakt gebauten Stadt“. Dass immer mehr Bürger und Gäste es dem Alltagsradler Willi gleichtun und alle Wege in der Landeshauptstadt mit dem Fahrrad erledigen, ist sein dezidierter Wunsch.

Dass es dazu noch infrastrukturelle Verbesserungen braucht, ist ihm bewusst.

Ähnlich sieht man den Bedarf beim Land Tirol, wo 2015 im Impulspaket besonderes Augenmerk auf das Radfahren gelegt und die Abteilung Verkehr und Straße mit diesen Agenden betraut wurde. Allein in den Jahren 2015 bis 2017 hat das Land, so Christian Molzer, Vorstand der Abteilung, rund 6,5 Millionen Euro auf die Radinfrastruktur aufgewendet.

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29 RADROUTING TIROL – SO FUNKTIONIERT’S · www.radrouting.tirol aufrufen Sie sollen gewährleisten, dass Radfahrer ohne Unterbrechung zügig vorankommen. Auch eine Kennzeichnung der Radwege wie in den Niederlanden mit rotem Asphalt kann mehr Klarheit schaffen, was wiederum weniger Behinderungen des Radverkehrs bedeutet. Aus Utrecht hat Willi auch die Idee von wettergeschützten Fahrradstellplätzen für Pendler am Bahnhof mitgebracht – auch wenn er, wie er sagt „noch nicht weiß, wo wir die unterbringen sollen“.

· Standort eingeben · „Routen in der Nähe“ zeigt eine Liste mit Routen an. · Unter „Routen planen“ und „Routenauskunft“ werden Routen zu einem Zielort auch in Kombination mit anderen Verkehrsmitteln gefunden.

Fahrrad und öffentlicher Verkehr verbessert werden.

LEITSYSTEME NUTZEN

Damit die so entstehenden neuen Wege auch gut genutzt werden können, bietet das Land Tirol zwei Lösungen an: · Mit Optionen (Fahrzeit, Distanz, das Radrouting Tirol und eine Höhenmeter) kann eine genauere Auswahl neue Beschilderung der Radgetroffen werden. wanderwege. Ersteres wurde als Gemeinschaftsprojekt von www.radrouting.tirol Land Tirol, Verkehrsauskunft Österreich und Tirol Werbung auf Basis der umfangreichen Daten aus der österreichweiten GIP (GraphenInforKREATIVE LÖSUNGEN mationsPlattform) weiterentwickelt, sodass Tirol Wie Willi ist sich auch Christian Molzer der Grenzen beim Radrouting nun federführend in Österreich ist. des räumlich und finanziell Machbaren bewusst. Die Streckenauswahl im Internet erfolgt je nach Art So anregend die Umschau in anderen führenden des Fahrrads, dem Zweck der Fahrt und den sportRegionen, etwa in Vorarlberg, gewesen sei, so lassen lichen Fähigkeiten des Fahrers. Eine Besonderheit ist, sich diese Ideen doch nicht eins zu eins auf Tirol dass auch öffentliche Verkehrsmittel dazu passend übertragen. So suchen Land und Stadt nach ande- abgerufen werden können. Mit der neuen Beschilderen Möglichkeiten, um den Radfahrern das Leben zu rung, die auf Basis eines genauen Leistungskatalogs erleichtern und die Sicherheit zu erhöhen: Auf der mit Fachplanern ausgeführt wird, wird ein in ganz engen Ellbögener Straße werden sogenannte Shar- Tirol einheitliches Leitsystem geschaffen. Schließlich rows, spezielle Bodenmarkierungen, aufgebracht. In sollen all die Straßenradler, Mountainbiker, AlltagsInnsbruck sollen die meisten Einbahnen für Radfah- fahrer und Freizeitsportler, die in Tirol unterwegs rer in die Gegenrichtung befahrbar sein, die Ampel- sind, in Zukunft immer einfach ihren idealen Weg schaltungen überprüft werden und die Kombination finden.

INTERVIEW

Gute Verbindung LHStv. Josef Geisler im Gespräch über die aktuellen Maßnahmen des Landes im Radverkehr.

Das Gespräch führte Susanne Gurschler.

SAISON: Herr LHStv. Geisler, welche Ziele verfolgt das Land Tirol mit den Maßnahmen im Radverkehr?

JOSEF GEISLER: Radfahren soll für Einheimische und Gäste noch attraktiver werden. Mit Unterstützung des Landes investieren Gemeinden und Tourismusver-

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bände stark in den Ausbau der Infrastruktur. Mit dem neuen Radrouting Tirol wollen wir das tolle Angebot an Radwegen, Singletrails, Mountainbikeund Rennradstrecken allen einfach und schnell zugänglich machen. Was noch aussteht, ist die Programmierung einer App. Auch ein neues „analoges“ Leitsystem, eine neue Beschilderung wird umgesetzt, warum? Hinweistafeln und Wegweiser sind laut Umfragen für acht von zehn Radfahrern das wichtigste Informations- und Orientierungsmittel. Auf den grünen Tafeln sind Nah- und Fernziele mit Kilometerangaben angegeben und es gibt Raum für ergänzende Informationen. Das neue Leitsystem ist auch mit dem Mountainbike-Leitsystem kombinierbar, sodass diese über das Radwegenetz leichter erreichbar sind.

Vielen Dank für das Gespräch.

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WELTMEISTERSCHAF TEN IN TIROL

NACH

OBEN „Immer eine tolle Zeit“: Höhentraining in Osttirol von Bora hansgrohe

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© TIROL WERBUNG/STEFAN VOITL, UNION RAIFFEISEN RADTEAM TIROL

KOMMEN

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WELTMEISTERSCHAF TEN IN TIROL

Hunderte Straßenkilometer auf Asphalt, gute Trainingsbedingungen und Vereine, die sich für den Nachwuchs im Radrennsport engagieren – mit diesen Voraussetzungen unterstreicht Tirol seine Kompetenz als Land des Straßenradsports.

Text: Esther Pirchner

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adfahren ist der schönste Sport der Welt und außerdem eine Schule fürs Leben – auf diese kurze Formel bringt Harald Baumann, Obmann des Landesradsportverbands Tirol und seit Jahrzehnten eine der zentralen Persönlichkeiten im hiesigen Radsport, seine Liebe zum Zweirad. Der Verband besteht seit 1894 und ist damit laut Baumann der älteste Sportverband Tirols. Schon damals sei er mit dem Ziel gegründet worden, die zahlreichen Fahrer und verschiedenen Vereine zusammenzufassen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich in Rennen zu messen. Die Kategorien waren damals andere als heute – man strampelte auf Hochrädern und Niederrädern –, die Intention sei aber, so Baumann, im Wesentlichen die gleiche geblieben. Noch heute geht es im Landesradsportverband Tirol darum, die Freude am Radsport – sei es mit Straßenrad oder Mountainbike – zu vermitteln, im Rennsport vor allem Nachwuchsarbeit zu leisten, die Interessen der im Verband organisierten Vereine zu vertreten, Sportveranstaltungen durchzuführen und die Landesmeisterschaften zu organisieren.

VEREINE MIT TRADITION

Der Landesverband (www.lrv-tirol.at), aber auch die einzelnen Vereine können auf eine lange Tradition im Radsport zurückblicken. Etliche der insgesamt siebzig Vereine bestehen seit Jahrzehnten und haben in dieser Zeit gute Fahrer hervorgebracht. Zwar habe es nie viele professionelle Radfahrer in Tirol gegeben, erzählt Baumann, aber immer einige sehr erfolgreiche. Georg Totschnig, Helmut Wechselberger, Wolfgang Steinmayr oder Thomas

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Vom Union Raiffeisen Radteaum Tirol über das Tirol Cycling Team ins Team von Alberto Contador. Patrick Gamper fährt seit 2017 für Trek Segafredo.

ÖAMTC Raika Kleider Mair ASV Inzing und Radsport Stanger Kitzbühel konzentrieren sich auf die Nachwuchsarbeit. In Österreich gebe es nur begrenzte Budgets fürs Radfahren, sagt Harald Baumann, trotzdem sind die Fahrer in den Klassen U15, U17 und bei den Junioren erfolgreich. Neben dem professionellsten Tiroler Team, dem Tirol Cycling Team, das in der dritthöchsten UCI-Kategorie mit Continental-Status operiert und ausschließlich Elitefahrer trainiert, bildet nur das Union Raiffeisen Radteam Tirol in Schwaz Elitefahrer aus. Anders als beim Tirol Cycling Team finden hier jedoch schon Nachwuchsfahrer ab zehn Jahren und Amateure eine sportliche Heimat.

180 KM BEI 40 KM/H

Rohregger zählen zu den ehemaligen Größen im Radrennsport. Neben Stefan Denifl können aktuell zum Beispiel die Brüder Gamper auf hohem Niveau mitmischen, vor allem Patrick, der von klein auf beim Union Raiffeisen Radteam Tirol trainiert wurde und nach nur einem Jahr im Tirol Cycling Team im Herbst 2017 zum spanischen Profiteam Polartec-Kometa von Trek Segafredo wechselte.

IM DIENST DES PROFISPORTS

Insgesamt sieben Vereine bilden professionell Radrennfahrer und Radrennfahrerinnen aus, die meisten von ihnen wie der Radclub Wörgl Tom Tailor, der ÖAMTC Tom Siller Radclub Tirol in Vomp, der

Bei der Union werde besonderer Wert darauf gelegt, dass junge Fahrer, die den Weg des Profisports einschlagen wollen, diese Möglichkeit auch erhalten, sagt Christian Kapferer, Finanz- und Marketingreferent des Vereins. Sie werden nicht nur trainiert, sondern erhalten auch Lizenz und Bekleidung, werden mit Teambussen zu den Rennen gefahren und betreut. Die Teams nehmen an der österreichischen Radbundesliga teil, aber auch an internationalen Rennen – und das durchaus erfolgreich.

Als Beispiel nennt Kapferer den jungen Fahrer Christian Haas, der im März 2018 bei einer Dreitagestour auf Rhodos das Bergtrikot erringen konnte.

Bis es aber so weit ist und die Fahrer über Erfolge jubeln können, sind viele Trainingsstunden und Straßenkilometer zu bewältigen. 120 Kilometer pro Tag fahren schon die Jungen, →

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Geschichte, Kunst und Technik des Fahrrads im Zeughaus

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Bildschöne Räder Noch bis 6. Januar 2019 zeigt das Museum im Zeughaus in Innsbruck die Ausstellung „Frischluft?

Freiheit! Fahrrad!“ rund um die Geschichte des Drahtesels.

FRISCHLUFT? FREIHEIT! FAHRRAD! bis 6. Januar 2018, Di–Fr 9–17 Uhr Museum im Zeughaus, www.tiroler-landesmuseen.at Während der UCI Straßenrad WM vom 22. bis 30. September 2018 ist der Eintritt frei.

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mit einer Geschwindigkeit jenseits der 30 km/h, auf Profiniveau seien es 160 bis 180 Kilometer mit im Durchschnitt mehr als 40 km/h. Insgesamt kommen die Fahrer somit auf 15 bis 20 Stunden Training pro Woche, neben Schule oder Beruf ein großes Pensum. Um im Straßenradsport mithalten zu können, sollten sie zudem schon als Jugendliche vermehrt an Rennen teilnehmen, um das Fahren im Team zu erlernen. „Wie verhalte ich mich taktisch in einem großen Feld? Wie bewege ich mich? Diese Fähigkeiten sollte man sich schon mit 16, 17 Jahren aneignen“, erläutert Kapferer.

TRAININGSCAMP: STRASSENVERKEHR

Abwechslungsreiche Trainingsstrecken sind in Tirol jedenfalls gegeben. Die Topografie sei vor allem dafür geeignet, ein guter Bergfahrer zu werden, betont Christian Kapferer. Es gebe viele asphaltierte Straßen, die auf die Berge führen, etwa ins Kühtai, in viele andere Täler oder auch rund um Innsbruck. Einziger Wermutstropfen: Wer für Straßenrennen trainiert, muss sich die Straße immer mit dem Alltagsverkehr teilen, darin sehen sowohl Harald Baumann als auch Christian Kapferer eines der größten Probleme bei der Suche nach Nachwuchsfahrern. Die Dichte

des Verkehrs in Tirol mache vor allem den Eltern der zukünftigen Rennfahrer Sorgen, meint Baumann, den jungen Sportlern selbst bereite das weniger Kopfzerbrechen. „Die sind das bald gewöhnt“, meint Baumann schmunzelnd.

HÖHE UND WETTERGLÜCK

Vom Verkehr selbstverständlich ganz unbeeindruckt zeigt sich das Profiteam Bora hansgrohe, dem unter anderem der dreifache Weltmeister Peter Sagan angehört.

An das Radsportteam mit Sitz in Niederndorf trat vor einigen Jahren Franz Theurl mit dem Vorschlag zur Kooperation heran. Der Obmann des Tourismusverbands Osttirol, dem der Radsport seit vielen Jahren am Herzen liegt und der den Giro d’Italia schon mehrmals nach Osttirol holen konnte, schlug vor, für Bora hansgrohe in Osttirol ein Trainingslager zur Verfügung zu stellen. Seither absolviert das Radteam regelmäßig einen Teil der fünf bis acht jährlichen Höhentrainings in Osttirol und legt zum Ende der Saison im Oktober auch eine Teambuilding-­ Woche in Lienz ein.

Zum Höhentraining bleiben die Fahrer jeweils circa drei Wochen, übernachten auf dem Zettersfeld und nutzen das „hervorragende Streckennetz bis hin

© WOLFGANG LACKNER, UNION RAIFFEISEN RADTEAM TIROL, TIROL WERBUNG/STEFAN VOITL (2)

Schon vor der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert fand das Fahrrad in Tirol zahlreiche begeisterte Anhänger, das Radfahren entwickelte sich rasch zum Breitensport und zu einem beliebten Freizeitvergnügen. Die lange Geschichte des Fahrrads in Tirol erzählt die Ausstellung „Frischluft? Freiheit! Fahrrad!“ aus verschiedenen Blickwinkeln. Von der technischen Entwicklung über die Vereinsgründungen und die Geschichte der Radrennen in Tirol bis zur Plakatkunst, mit der Räder, Bekleidung und Ausfahrten beworben wurden, gibt es im Zeughaus viel Interessantes zu erfahren.

Nicht zuletzt können im Zeughaus die schönsten Oldtimer und die modernsten High-End-Geräte bestaunt werden.

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WELTMEISTERSCHAF TEN IN TIROL

1 2 Bora hansgrohe rund um Peter Sagan beim Höhentraining in Osttirol 3 Union Raiffeisen Radteam Tirol bei der CCC Tour in Polen

zum Großglockner in alle möglichen Himmelsrichtungen“, wie Pressesprecher Ralph Scherzer von Bora hansgrohe betont. Die stabile Wetterlage – in eine Richtung könne man schlechtem Wetter eigentlich immer ausweichen – und auch die sonstigen Bedingungen seien in Osttirol ideal. „Die Fahrer verbringen immer eine tolle Zeit. Es ist einfach eine wunderschöne Region, die perfekt zum Trainieren geeignet ist, sowohl geografisch als auch von den Wetterbedingungen her.“ Dazu komme die „unglaubliche Gastfreundschaft“ in Osttirol.

WERBEEFFEKT FÜR DIE REGION

Der Werbeeffekt solcher Kooperationen für die Region – wenn etwa Peter Sagan

einen Tag nach seinem dritten Weltmeistertitel den ersten offiziellen Pressetermin in Osttirol wahrnimmt oder in seiner Anwesenheit der österreichische Mountainbiker und dreifache UCI-Mountainbike-Marathon-Weltmeister Alban Lakata einen nach ihm benannten Singletrail einweiht – ist hoch. Die Region Osttirol, aber auch das ganze Bundesland Tirol können so einzelne Trails promoten und ihre Radsportkompetenz im Allgemeinen unterstreichen. Dass auch ambitionierte Amateure ideale Bedingungen vorfinden oder dass ganz einfach eine schöne Landschaft auf Radbegeisterte wartet, sind weitere Botschaften, die bei potenziellen Gästen Tirols gut ankommen.

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WELTMEISTERSCHAF TEN IN TIROL

IMDERWINDSCHATTEN RADPROFIS Die Rad-WM zieht weite Kreise. Das internationale Event bringt vor allem touristische Strahlkraft für Tirol mit sich. Doch auch andere Branchen und Sektoren können mit positiven Effekten rechnen.

Text: Daniel Feichtner

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WERTSCHÖPFUNG LIVE

„EINE STUDIE HAT ERGEBEN, DASS 61 PROZENT DER TV-ZUSEHER DIE TOUR DE FRANCE VORRANGIG WEGEN DER LANDSCHAFT VERFOLGEN UND SICH INSPIRIEREN LASSEN. DAS STEIGERT DEN MEDIALEN WERT ENORM.“ ESTHER WILHELM, MARKETINGLEITERIN INNSBRUCK TOURISMUS UND KOMMUNIK ATIONSLEITERIN UCI STRASSENRAD WM 2018

Der größte Umsatzfaktor während der WM sind die Besucher. Alle, die live dabei sind, wenn die Radsportelite an den Start geht, werden in Tirol nächtigen, essen, einkaufen und touristische Angebote nutzen. Aber nicht nur interessiertes Publikum zieht es nach Tirol: Zusammen mit 1.100 Athleten aus aller Welt reisen auch Officials, Begleiter, 700 Medienvertreter sowie Sponsoren und deren Gäste an. „Alles zusammen macht das zwischen 10.000 und 12.000 in die WM involvierte Personen“, sagt Wilhelm. Ihnen dient die Meisterschaft als Knotenpunkt, den sie auch abseits des Events nutzen, um zusammenzukommen, zu netzwerken und sich auszutauschen.

Deswegen finden im Rahmen der WM viele Veranstaltungen statt – von internationalen Meetings über UCI-Kongresse bis hin zu einem Seminar der Radsport-Junioren. Und auch York, das 2019 Rad-WM-Gastgeber ist, wird sich mit einer Delegation präsentieren, erzählt Esther Wilhelm. Ähnlich wie bei anderen Sportevents werden außerdem Rad- und Ausrüstungshersteller aus aller Welt erwartet,

© INNSBRUCK TOURISMUS/TOMMY BAUSE, PRIVAT

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ie UCI Straßenrad WM ist die größte Sommersport-Veranstaltung, die Tirol bislang ausgerichtet hat“, sagt Esther Wilhelm, Marketingleiterin von Innsbruck Tourismus und Kommunikationsleiterin der UCI Straßenrad WM 2018. „Für das Event wird nicht nur Publikum aus aller Welt erwartet, es wird auch von rund 250 Millionen Zusehern rund um den Globus im Fernsehen verfolgt.“ Dazu kommt noch ein großes Publikum, das via Social Media mit dabei sein wird.

Gerade der Radsport bringt zudem zwei Besonderheiten mit: Anders als zum Beispiel bei einer Fußball-Meisterschaft sind nicht nur Sportstätten Kulisse, sondern ein großer Teil Tirols. „Eine Studie hat ergeben, dass 61 Prozent der TV-Zuseher die Tour de France vorrangig wegen der Landschaft verfolgen und sich inspirieren lassen. Das steigert den medialen Wert enorm“, erklärt Wilhelm. Zum anderen ist der Radsport extrem international.

Erreichen Wintersportevents vor allem Publikum aus anderen Wintersportnationen, sind Radfans auf allen Kontinenten zu finden, was der WM eine enorme Streuwirkung verleiht.

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„In Innsbruck merken wir bereits, wie die Rad-WM Veranstalter zu uns zieht.“

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BERGEN MACHT’S VOR

Wie viel Wertschöpfung Tirol schlussendlich durch die Rad-WM erwirtschaften wird, muss sich zeigen. Als gutes Beispiel voran geht das norwegische Bergen, wo der Bewerb 2017 stattgefunden hat. Auch dort wurde eine Studie angestrengt, die die positiven Aspekte für die Region unterstreicht.

ESTHER WILHELM

Demzufolge brachten die insgesamt 650.000 Zuschauer während der Rennen eine Wertschöpfung von 25,3 Millionen Euro in die Region. 80 Prozent der Besucher haben laut der Studie während ihres durchschnittlich 4,3 Tage dauernden Aufenthalts außerdem andere touristische Highlights besucht – und täglich hat jeder Gast im Schnitt 139 Euro ausgegeben.

Auch langfristig könnte sich die WM für Norwegen gelohnt haben: Ebenfalls 80 Prozent der Zuschauer gaben an, auf alle Fälle noch einmal in das Land kommen zu wollen und 95 Prozent des Publikums würden Bergen anderen als Reisedestination empfehlen.

Rennen über die Innbrücke bei der Tour of the Alps

VIRTUELLE RENNEN DURCH TIROL

die im Umfeld der WM ihre Produkte vorstellen. Wie das geht, hat Giant, einer der größten Bikehersteller der Welt, bei Crankworx 2017 in Tirol vorgemacht: 240 Produktmanagern und Vertriebspartnern aus aller Welt wurden in Mutters die neuesten Bikes und Produktinnovationen präsentiert.

WAS BLEIBT

All das betrifft aber größtenteils die direkte Wertschöpfung, die nur einen Teil dessen ausmachen wird, was die Rad-WM Tirol schlussendlich bringen könnte, sagt Wilhelm: „Dazu kommt noch die indirekte und induzierte Wertschöpfung: Von Marketingfirmen, Grafikern, Druckereien über Anwälte bis hin zu lokalen Investitionen, die Hoteliers wieder mit den Einnahmen tätigen.“

Großevents sind ein Infrastruktur-Motor mit Langzeitwirkung. „Vermutlich wären weder das Kletterzentrum Innsbruck in dieser Form ohne die Kletter-WM umsetzbar gewesen noch wäre der Bikepark so weit ausgebaut worden, wie er es ist, wenn Crankworx nicht nach Tirol gekommen wäre“, meint Wilhelm. Und auch die Rad-WM und die

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Die Rad-Community ist ebenso international wie vernetzt. Dazu trägt auch das Trainingstool Zwift bei. Mit der in Kalifornien entwickelten Software lassen sich Daten von Indoor-Bike-Trainern auslesen. Die Leistung des Fahrers wird in Echtzeit auf eine virtuelle Strecke übertragen, die live auf Tablet, Smartphone, Computer oder Fernseher dargestellt wird.

Radsportler haben so nicht nur die Möglichkeit, im eigenen Wohnzimmer unter realistischen Bedingungen zu trainieren, sondern können auch online mit und gegen User aus aller Welt antreten.

Bislang stellte Zwift drei Karten mit verschiedenen Routen zur Verfügung: Richmond, London und eine Fantasie-Welt.

Mit Anfang August wurde das Angebot um die „Olympia Runde“ der Rad-WM 2018 in Tirol erweitert. So ist Tirol auch virtuell erleb- und erradelbar.

generelle Thematisierung des Radthemas hinterlässt Spuren – wenn auch nicht ganz so offensichtliche. Der Ausbau des Tiroler Radwegnetzes schreitet ebenso voran wie das neu vorgestellte Rad-Routing-System das es Radfans erleichtern soll, Touren zu planen.

Und unter dem Titel „Great Rides“ bereitet Tirol die besten Strecken für passionierte Radsportler auf.

„Damit beweist Tirol zusätzlich sportliche Kompetenz“, ist Wilhelm überzeugt. Und die rechnet sich: „In Innsbruck merken wir bereits, wie die Rad-WM Veranstalter zu uns zieht.“ So laufen aktuell Verhandlungen mit der Tour Transalp, einem der größten Amateur-Etappenrennen Europas, die Innsbruck als Startlokation in Betracht zieht. Und auch für die Sportartikelbranche wird Tirol zusehends zur Prestigelokation. Mons Royal und Black Diamond hätten nicht ohne Grund ihre Europa-Headquarters in Innsbruck aufgeschlagen: „Egal, ob im Radbereich, bei den Kletterern oder im Freeridesektor: Tirol hat zunehmend einen Namen. Und der macht bei weitem nicht nur Touristen auf uns aufmerksam.“

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STEIL

NACH

OBEN

Bei der Straßenrad-WM in Innsbruck kämpfen mehr als 1.000 Athleten in drei Disziplinen um Medaillen. Die größten Chancen werden aufgrund der anspruchsvollen Streckenführung den Bergspezialisten eingeräumt.

© SWAROVSKI KRISTALLWELTEN, TIROL WERBUNG/HANNES MAIR/ALPSOLU, TIROL WERBUNG/KLAUS KRANEBITTER, BETTINI PHOTO (1), INNSBRUCK-TIROL RAD WM 2018 GMBH / EXPA (2)

Text: Simon Leitner

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ie WM-Strecken in Innsbruck beinhalten viele steile Passagen und favorisieren daher vor allem Kletterer und Eintagesfahrer“, erklärt Thomas Rohregger, der als Streckenbeauftragter der WM maßgeblich für die Konzeption der Kurse verantwortlich zeichnet. „Die Einzigen, denen die Streckenführung nicht entgegenkommt, sind die Sprinter.“ Der ehemalige Rennradprofi rechnet damit, dass zahlreiche Topfahrer aus allen Disziplinen nach Innsbruck anreisen und sich die Rennen dementsprechend spannend gestalten werden. Welche Athleten schlussendlich für ihr jeweiliges Land an den Start gehen dürfen, wird allerdings in vielen Fällen wohl erst kurz vor Beginn des Großevents entschieden.

Was das österreichische Nationalteam betrifft, zeigt sich Rohregger jedenfalls zuversichtlich: „Die österreichische Mannschaft ist sehr gut aufgestellt, wahrscheinlich so gut wie schon lange nicht mehr. Insbesondere bei den Herren gibt es eine große Anzahl an vielversprechenden Fahrern, die sich gegen die starke Konkurrenz durchaus behaupten können.“

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Anna van der Breggen Die Olympiasiegerin – NIEDERLANDE geb. am 18. April 1990 (28) Wie ihre Teamkollegin Annemiek van Vleuten ist auch Anna van der Breggen eine ausgezeichnete Bergfahrerin. Vor zwei Jahren gewann sie Olympia-Gold im Straßenrennen, bei der letzten WM in Bergen musste sich die Niederländerin allerdings im Einzelzeitfahren mit Platz zwei zufriedengeben – hinter van Vleuten, mit der sich die mittlerweile 28-Jährige wohl voraussichtlich auch in Innsbruck um den Titel duellieren wird.

Laura Stigger Die Nachwuchshoffnung – ÖSTERREICH geb. am 25. September 2000 (17) Die Mountainbikefahrerin Laura Stigger hat im vergangenen Jahr in ihrer Klasse alles gewonnen, was es zu gewinnen gab: Die Haimingerin sicherte sich nicht nur mit der maximalen Punkteausbeute den Junioren-Gesamtweltcup, sondern holte sich zusätzlich jeweils Gold bei den Junioren-Europameisterschaften und den Junioren-Weltmeisterschaften. Zudem feierte sie 2017 mit einem zweiten Platz in der Eliteklasse bei der Kolsassberg Classic auch ihre erfolgreiche Premiere auf dem Straßenrad. Deshalb werden die Augen bei der WM in Innsbruck auch auf die erst 17-jährige Tiroler Nachwuchshoffnung gerichtet sein, die in der Juniorenklasse durchaus gute Chancen auf eine Medaille hat.

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WELTMEISTERSCHAF TEN IN TIROL

DIE ATHLETEN Stefan Denifl Der Lokalmatador – ÖSTERREICH geb. am 20. September 1987 (30) Bislang war es wahrlich nicht die Saison von Stefan Denifl: Nachdem er bereits längere Zeit an Knieproblemen laboriert hatte, zog er sich kürzlich beim Training auch noch eine schwere Gehirnerschütterung zu. Mittlerweile befindet sich der Tiroler zwar wieder im Aufbau, doch nun muss er auch Ergebnisse liefern, um den Nationaltrainer von einer Nominierung zu überzeugen. Dass er ein starker Kletterer ist, hat Denifl unter anderem letztes Jahr mit einem Etappensieg bei der Vuelta a España bewiesen, seine Erfahrung und seine gute Rennübersicht sprechen ebenfalls für ihn. Außerdem sorgt die Tatsache, dass die WM bei ihm zuhause stattfindet, natürlich für zusätzliche Motivation bei dem Stubaier.

Vincenzo Nibali Der Rundfahrtspezialist – ITALIEN geb. am 14. November 1984 (33) Vincenzo Nibali gehört zu den besten Rennradfahrern der Welt. Der 33-Jährige hat in der Vergangenheit bereits alle drei großen Rundfahrten – die Tour de France, den Giro d’Italia und die Vuelta a España – gewonnen und zählt auch bei der kommenden WM zu den großen Favoriten. Als ausgewiesenem Bergspezialisten dürfte dem technisch starken Italiener die Streckenführung in Innsbruck jedenfalls zusagen.

Peter Sagan Der Seriensieger – SLOWAKEI geb. am 26. Januar 1990 (28) Der WM-Kurs in Innsbruck ist Peter Sagan, dessen Stärken vor allem im Sprint liegen, nicht unbedingt auf den Leib geschneidert. Deshalb werden dem amtierenden Straßenrennen-Weltmeister von vielen Experten keine allzu großen Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung eingeräumt.

Das wird den 28-jährigen Slowaken, der in der Vergangenheit bereits des Öfteren für Überraschungen gesorgt hat, aber nicht davon abhalten, in Tirol seinen vierten Weltmeister-Titel in Folge anzupeilen.

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Annemiek van Vleuten Die Titelverteidigerin – NIEDERLANDE geb. am 8. Oktober 1982 (35) Nachdem sie 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro noch schwer gestürzt war, feierte Annemiek van Vleuten nur ein Jahr später ein erfolgreiches Comeback bei der Weltmeisterschaft in Bergen und holte sich die Goldmedaille im Einzelzeitfahren. Auch bei der WM in Innsbruck zählt die 35-jährige Niederländerin, die vor allem in steilen Passagen ihre Stärken ausspielen kann, zu den absoluten Topfavoritinnen.

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10.–13.

SEPT.

Messe Innsbruck

fafga.at

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Nach sieben Tagen erreichte die Delegation ihr Ziel Innsbruck.

RADELN FÜR DIE WM Knapp zwei Monate vor der UCI Straßenrad WM in Tirol wurde bereits der erste Etappensieg gefeiert: Ein Team rund um WM-Botschafter Thomas Rohregger und Tirol Werbung-Chef Josef Margreiter erreichte nach einer Österreich-Radrundfahrt am 27. Juli Innsbruck.

Text: Lisa-Maria Schwarzenauer

EINMAL QUER DURCH ÖSTERREICH

„Egal wo wir in Österreich eingefahren sind, wir wurden überall mit großem Hallo und mit viel Begeisterung empfangen.“ THOMAS ROHREGGER, EX-RADPROFI UND WM-BOTSCHAFTER

Der Startschuss fiel am 20. Juli in Salzburg, dem Austragungsort der WM 2006, wo die Teilnehmer der Rundfahrt feierlich von Bürgermeister Harald Preuner verabschiedet wurden und das originale Regenbogentrikot von Weltmeister Paolo Bettini überreicht bekamen, welches im Zuge der Tour als symbolisches Staffelholz nach Innsbruck gebracht wurde.

Die Route führte das Peloton über Wien, Villach und den Großglockner nach Tirol, wo auch die WM-Startorte Kufstein und Rattenberg passiert wurden.

VOLLER EINSATZ

Neben Ex-Radprofi Georg Totschnig und dem vierfachen Österreich-Rundfahrt-Gewinner Wolfgang Steinmayr traten unter anderem Benjamin Raich, Fritz Strobl

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und Andi Goldberger zusammen mit M-Preis-Chef Sebastian Mölk, Winzer Leo Hillinger, UEFA-Manager Martin Kallen und zahlreichen weiteren namhaften Teilnehmern in die Pedale. Auch Vertreter der regionalen Tourismusverbände sowie das Gran Fondo Team Tirol unterstützten die Aktion, um die Bevölkerung für die Weltmeisterschaft zu begeistern.

GROSSE BEGEISTERUNG

Das hat laut Olympiasieger David Kreiner ausgezeichnet funktioniert: „Eine Rennradgruppe in dieser Größe zieht schon gewaltige Aufmerksamkeit auf sich. Wir haben super Gespräche geführt, tolle Menschen kennen gelernt und für die WM Werbung gemacht.“

Auch Thomas Rohregger zeigte sich nach der Zieleinfahrt mehr als zufrieden mit den Reaktionen, die auf beste Stimmung bei der WM hoffen lassen. „Egal wo wir in Österreich eingefahren sind, wir wurden überall mit großem Hallo und mit viel Begeisterung empfangen“, so der ehemalige Profi, der sich besonders über die Beteiligung vieler Rad-Clubs an der Tour freute.

© INNSBRUCK TOURISMUS/STEFAN VOITL, ALPBACHTAL SEENLAND/SHOOTANDSTYLE

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anze 1.247 Kilometer und 13.000 Höhenmeter legte die aus Sportlern und Vertretern aus Tourismus und Wirtschaft bestehende Delegation insgesamt zurück, um österreichweit die Werbetrommel für die anstehende Rad-WM zu rühren.

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WELTMEISTERSCHAF TEN IN TIROL

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KOMMENTAR

TIROLS TOURISMUSREFERENT LH GÜNTHER PLAT TER

SYNERGIEN NÜTZEN – VERNETZUNG SCHAFFEN

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portstars, Siege und Emotionen – gerade diese Bilder haben Tirols Image als führendes Sport- und Freizeitland der Alpen geprägt. Genau deshalb haben auch die drei kommenden Weltmeisterschaften einen enormen Stellenwert für unser Land. Neben der Freizeitinfrastruktur, die wir rund um diese Ereignisse ausbauen, rückt der gesamte Standort wieder in das internationale Rampenlicht. Um unser Land dabei bestmöglich zu präsentieren, braucht es alle Kräfte.

Die Zusammenarbeit aller wichtigen Organisationen wird zum Gebot der Stunde.

In den vergangenen Monaten haben wir uns daher in der Tiroler Landesregierung gemeinsam mit dem Tiroler Tourismus, der Wirtschafts- und Landwirtschaftskammer und den Institutionen Tirol Werbung, Agrarmarketing und Standortagentur Gedanken über die zukünftige Positionierung der Marke Tirol gemacht. Ich bin überzeugt, dass wir in den vergangenen Jahrzehnten rund um die Marke Tirol eine starke Anziehungskraft geschaffen haben.

Getragen wurde diese Marke bisher von der Tirol Werbung, die Großes für den Tiroler Tourismus hervorgebracht und gemeinsam mit den Tiroler Tourismusverbänden weiterentwickelt hat.

© AXEL SPRINGER

EINEN SCHRITT VORAUS

Nun ist es an der Zeit, wieder einen Schritt vorauszugehen, damit wir weiter Vorbild gegenüber anderen Regionen und Ländern sein können. Wir haben uns deshalb dazu entschlossen, die Marke Tirol zukünf-

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Nun ist es an der Zeit, wieder einen Schritt vorauszugehen. tig mit einer neuen Holding strategisch zu führen.

Diese Konstruktion soll Vernetzung schaffen, Synergien nutzen und Einsparungen bewirken. Wir haben mit dem Lebensraum 4.0 vor eineinhalb Jahren eine Struktur begründet, um die drei Institutionen Tirol Werbung, Agrarmarketing und Standortagentur stärker zu vernetzen. Die Erfahrungen daraus zeigen, dass Synergiepotenzial in der gemeinsamen Profilierung und Vermarktung des Standortes über den Tourismus hinaus besteht. Daher ist die neue Ausformung des Lebensraumes 4.0 zu einer Gesellschaft, welche die drei Organisationen zukünftig mit einer gemeinsamen Markenstrategie führt, die logische Weiterentwicklung unseres Konzeptes.

Ich sehe diese Entwicklung als große Chance für alle Beteiligten. Einerseits wird der Tiroler Tourismus von neuen Kooperationen mit der heimischen Landwirtschaft und dem Wirtschaftsstandort profitieren. Andererseits werden Landwirtschaft und Wirtschaft aus dem professionellen Markenverständnis des Tourismus viele Vorteile ziehen können. Ich freue mich auf diese Entwicklung im Sinne unseres Lebens- und Wirtschaftsraumes Tirol.

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WELTMEISTERSCHAF TEN IN TIROL

Tirol im WM-Fieber

Von 22. bis 30. September wird in Tirol nicht nur auf der Rennstrecke Gas gegeben – die Austragungsorte der Rad-WM bieten auch abseits der Straße ein volles Programm für Fans und Schaulustige.

Text: Lisa-Maria Schwarzenauer

HIGHLIGHTS Eröffnungsfeier

Zielbereich vor der Hofburg Innsbruck, 22. September, 18 Uhr

Schlussfeier

Zielbereich vor der Hofburg Innsbruck, 30. September, 17.30 Uhr

Innsbruck 23. – 30. September: Public Viewing und Konzerte im Zielbereich 23. – 30. September: Official Fan Hotspot mit Public Viewing am Marktplatz 27. – 30. September: Offizielle Fanzonen mit Public Viewing Landhausplatz, Schloss Ambras, Patscherkofel Talstation Ötztal 23. September: Area 47 Hall-Wattens 24. – 25. September: Kinderprogramm und Public Viewing in den Swarovski Kristallwelten Alpbachtal Seenland 26. September: Kinderfest, Public Viewing und Austro-Pop-Konzert in Rattenberg Kufstein 27. – 30. September: Weltmeisterliches Kufstein mit EXPO, Fanzonen und Public Viewing 28. – 30. September: Sport- und Spielefest Mariastein inkl. Public Viewing Das vollständige Programm und Tickets unter: www.innsbruck-tirol2018.com

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© BETTINI PHOTO, SWAROVSKI KRISTALLWELTEN, GRAWE, EXPA/FLORIAN SCHROETTER

Rahmenprogramm

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WELTMEISTERSCHAF TEN IN TIROL

INNSBRUCK

Eröffnet wird die Weltmeisterschaft am 22. September mit einer Radparade durch Innsbruck (Start: 17 Uhr) und der Eröffnungsfeier inklusive Präsentation des WM-Songs von Sandra Pires im Zielbereich vor der Hofburg. An den folgenden Abenden wird das Zielgelände nach den Siegerehrungen zum Schauplatz für Konzerte von Seiler und Speer, LaBrassBanda, Culcha Candela, der Zucchero Tribute Band, Tyrol Music Project, Finalisten des InfoEck Rad WM Band Contests, Star DJs Felix Jaehn und Möwe sowie Ö3 DJ in-style – der Eintritt ist jeweils im WM-Ticket für den Tag inkludiert.

Von 27. bis 30. September wird dann der Landhausplatz zum Hotspot für alle, die die Atmosphäre der WM auch abseits der Strecke erleben wollen.

Internationale Aussteller präsentieren auf der Expo alles zum Thema Rennrad, während eine Videowall die Rennen live ins Herz der Stadt bringt und verschiedene Gastrobetriebe für das leibliche Wohl der Besucher sorgen. Weitere Fanzonen mit Public Viewing befinden sich bei Schloss Ambras und der Patscherkofel-Talstation, der Marktplatz wird zum „Official Fan Hotspot“.

Bereits einen Tag vor der WM wird die Premiere der Oper Carmen bei freiem Eintritt live auf den Vorplatz des Landestheaters übertragen (21.

September, Beginn: 19.30 Uhr). Kulturinteressierte können außerdem im Zeughaus während der ganzen WM-Woche gratis die Ausstellung „Frischluft? Freiheit! Fahrrad!“ besuchen.

Wer mehr Action will, kann am 29. September beim KRONE Ride to Höll sein Durchhaltevermögen im Sattel unter Beweis stellen und sich mit anderen Hobbyradlern auf einem der entscheidenden WM-Rennteile mit bis zu 28 Prozent Steigung messen.

Und bei den Tiroler Tageszeitung Rad Tagen am 24. und 25. September können Kinder und Jugendliche bei Gratis-Eintritt im Zielgelände der Rad WM ab 14 Uhr an Workshops rund um das Thema Rad teilnehmen.

KUFSTEIN

Am Fischergries, der Volksschule und am Oberen Stadtplatz gibt es am finalen Rennwochenende (27. bis 30. September) täglich Public Viewing. Konzerte am Fischergries und vor der Volksschule sowie durch die Stadt wandernde Künstler sorgen außerdem täglich für musikalische Unterhaltung im Zentrum.

Auf der Festung wird am 28. September die 80er-Ikone Bonnie Tyler Hits wie „Holding Out for a Hero“ und „Total Eclipse of the Heart“ performen, tags

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darauf können die Fans elektronischer Musik dort Auftritte der Star-DJs Lost Frequencies und Ofenbach erleben.

ALPBACHTAL

Wenn die Herren-Elite am 26. September in Rattenberg zum Einzelzeitfahren startet, finden am Parkplatz West außerhalb der Stadt Public Viewing und ein Kinderfest mit Helmi, Tom Turbo und anderen bekannten Gesichtern aus Kinderserien statt. Ein Austro-Pop-Konzert mit „Die3“ sorgt nach dem Rennen für Stimmung.

ÖTZTAL

Nicht nur die Radfahrer kommen am Startort der Mannschaftsrennen in der Area 47 auf ihre Kosten: Am 23. September können Besucher die Teilnehmer vor Ort anfeuern, sich im Public-Viewing-Bereich entspannt die Rennen ansehen oder selbst aktiv werden – am Renntag ist der Eintritt in die Water Area (mit Waterslide Park, Wakeboard Anlage und mehr) frei.

WATTENS & UMGEBUNG

Die Swarovski Kristallwelten bieten am 24. und 25.

September neben Public Viewing ein umfangreiches Kinderprogramm mit Ballon-Rädern und Workshop-Stationen, an denen u. a. Schlüsselanhänger in Rennradform mit Kristallen verziert werden können.

Die Kristallwolke und der Spielturm werden die ganze Weltmeisterschaft über in den Regenbogenfarben der UCI beleuchtet, es wird kristalline Räder und ermäßigten Eintritt für alle WM-Ticket-Besitzer geben.

Eine Fanaktion der etwas anderen Art haben sich die Thaurer Gemüsebauern einfallen lassen: Ein überdimensionaler Radfahrer aus regionalen Salatköpfen wird neben der Strecke bei Thaur zu bewundern sein.

INITIATIVE FANTASTISCH

Die Initiative FANtastisch hat alle Tiroler Radsportfans aufgerufen, sich bis 9. September eine eigene Fan-Aktion zur Rad-WM auszudenken – je kreativer, ­desto besser. Als Hauptpreis winken Tagestickets für die AREA 47. Alle Infos unter www.innsbruck-tirol2018.com/fantastisch.

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MAGAZIN

Branchentreff

FAFGA 2018

Die Fachmesse für Gastronomie, Hotel und Design findet heuer vom 10. bis 13. September, wie gewohnt in der Messe Innsbruck, statt.

390 Aussteller, über 25 Fachvorträge, ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm und die Möglichkeit zum Netzwerken machen die Fafga jedes Jahr zu einem Fixpunkt im Kalender der gesamten Branche. Alle Infos und das Programm unter:

ATOLL DER MÖGLICHKEITEN

Gleich mehrere Freizeitvergnügen unter einem Dach gibt’s im Atoll Achensee.

Infinity-Pool auf dem Dach, SPA mit Ausblick, großzügiges Lakeside-GYM, Boulder-Area und ein „gestrandeter“ Dampfer am Abenteuer-Spielplatz: All das bietet das Seebad Atoll Achensee.

Ende Juli wurde das 6.500 Quadratmeter große Atoll Achensee am Südostufer des Sees in Maurach eröffnet. 21 Millionen Euro wurden in die multifunktionale Freizeitanlage investiert, betrieben wird sie zu je 50 Prozent vom TVB Achensee und der Gemeinde Eben.

Als Atoll wird in der Regel ein ringförmiges Riff bezeichnet, das eine Lagune umschließt. Die Ringform diente auch beim Bau und der Konzeption des Atolls Achensee als Inspiration. Die Architektur soll an einen Tropfen Wasser erinnern, die verschiedenen Erlebnisbereiche sind als Insel geformt und ringförmig angeordnet. Im Winter können zusätzlich ein Kunsteislaufplatz, eine Eisstockbahn und die Langlaufloipe genutzt werden.

www.fafga.at

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MAGA ZIN

MITEINANDER

Mit dem Programm „Bergwelt Tirol – Miteinander Erleben“ versucht das Land Tirol Konflikte am Berg zu reduzieren.

Das Programm will durch Informationskampagnen ein rücksichtsvolles Miteinander verschiedener Nutzer – wie Mountainbiker, Wanderer oder Wintersportler – ermöglichen. Im neuen Video „Expect the Unexpected“ geht es zum Beispiel um die Beachtung von forstlichen Sperrgebieten, damit die Waldbewirtschaftung ohne Unfälle von Freizeitsportlern durchgeführt werden kann.

Mehr Infos zu den Rahmenbedingungen zum Programm „Bergwelt Tirol – Miteinander Erleben“ sowie zum Mountainbike-Modell 2.0 gibt es unter www.bergwelt-miteinander.at.

NACHHALTIG IN DEN URLAUB

© TIROL WERBUNG/ GÜNTER KRESSER, ATOLL ACHENSEE (4)

In Kooperation mit Four Seasons Travel hat die Tirol Werbung einen Bahnhofshuttle eingerichtet.

Damit Gäste, die mit der Bahn anreisen, auch auf dem Weg vom Bahnhof zum Hotel so komfortabel wie möglich unterwegs sind, kann ab sofort das neue Bahnhofshuttle gebucht werden. Das Angebot ist online buchbar, angefahren werden die Bahnhöfe Kufstein, Wörgl, Jenbach, Innsbruck, Seefeld, Ötztal, Bahnhof, Imst-Pitztal, Landeck-Zams und St. Anton am Arlberg.

Der Fokus der Tirol Werbung liegt auf einer nachhaltigen Anreise mit der Bahn und der Mobilität vor Ort. Mit Angeboten wie diesem soll die Anzahl der Gäste, die umweltfreundlich ohne Auto anreisen, gesteigert werden. www.bahnhofshuttle.tirol

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BUCHTIPP

MIT DEM RENNRAD DURCH TIROL 100 Routen und die 16 wichtigsten Radrennen – Willi Hofer legt „Das große Rennradtouren-Buch Tirol“ vor.

Willi Hofer ist selbst seit vielen Jahren passionierter Rennradfahrer und beschreibt in diesem Buch erstmalig sein „Rennrad-Paradies“ Tirol. Über 100 Touren werden vorgestellt, von der leichten 30-Kilometer-Runde für den Feierabend bis zur anspruchsvollen und tagesfüllenden 250-Kilometer-Fahrt.

Willi Hofer: „Das große Rennradtouren-Buch Tirol“, 328 Seiten, Tyrolia-Verlag

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ALLES AUF PISTE

Vom 19. Februar bis zum 3. März 2019 findet in Seefeld die FIS Nordische Ski-WM statt. Sportliche Infrastruktur und sämtliche Planungen sind im Zeitrahmen – sagen die Verantwortlichen. Und: Der positive Effekt werde nachhaltig wirken.

Seefeld ist infrastrukturell gerüstet: WM-Halle (oben), Schanzenturm (li.) und Volunteercenter (re.)

S

eefeld Sommer 2018: In der Grünanlage vor dem Rathaus läuft die Zeit. Jeden Tag rückt die FIS Nordische Ski-Weltmeisterschaft 2019 näher. Die Zählmaschine braucht es kaum: Dass in Seefeld Großes bevorsteht, daran erinnern zahlreiche Baustellen seit vielen Monaten.

Seefeld wird infrastrukturell und planerisch fit gemacht für das sportliche Großevent. Alles im Plan, heißt es seitens des Österreichischen Skiverbands (ÖSV), zuständig für die Durchführung der Sport-

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veranstaltungen. Alles im Plan, heißt es seitens der Gemeinde Seefeld, zuständig für die infrastrukturellen Maßnahmen. Die Nordische Ski-WM 2019 soll sich nachhaltig positiv auf das Image von Seefeld und Innsbruck, von Tirol als Sportland niederschlagen.

VERKEHRSFLÜSSE

Fast 23 Millionen Euro haben die Österreichischen Bundesbahnen in die Hand genommen, um das Bahnhofsareal in Seefeld umzubauen. Bereits letztes

© OLYMPIAREGION SEEFELD (3), TANJA CAMMERLANDER, HOFER

FIS NORDISCHE SKI-WM

Text: Susanne Gurschler

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WELTMEISTERSCHAF TEN IN TIROL

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Jahr entstand ein neuer Busterminal. Im November FIS-Konformität der Sprungschanzen sowie der 2018 soll alles fixfertig sein. Dann verfügt der Bahn- Loipen wurden bereits im letzten Winter getestet. hof Seefeld über eine neue Unterführung, ein den Der Effekt der WM für Seefeld werde enorm modernsten Anforderungen entsprechendes Auf- sein, ist der Gemeindechef überzeugt. Allein durch nahmegebäude, einen neu gestalteten Vorplatz und die internationale Berichterstattung werde die gezwei neue Bahnsteige samt Persosamte Region in einem Ausmaß benenliften. Das Büro des Tourismusworben, wie kein TVB es mit seinem verbandes wird ins Bahnhofsareal Budget schaffen würde. Dabei ist es übersiedeln. für den Ort durchaus von Vorteil,

Dafür mussten und müssen dass hier schon öfter große SportverEinheimische und Gäste unter ananstaltungen durchgeführt wurden. derem die zeitweilige Sperre der „Als Zentrum für die Nordischen Eisenbahnkreuzungen im Ort in Disziplinen hat Seefeld sich schon Kauf nehmen. „Am Ende aber sind vor Jahrzehnten positioniert – mit wir infrastrukturell und verkehrsdem Weltcup 2003 ist man wieder technisch top. Ohne die WM wäre eingestiegen“, erinnert sich Frießer. der Seefelder Bahnhof erst 2045 auf dem Investitionsplan der ÖBB IM ZENTRUM gestanden“, betont Bürgermeister „Seefeld hat sich seinen Ruf kontinuWerner Frießer. ierlich aufgebaut: von den Olympi Zusätzlich organisiert die Geschen Spielen 1964 und 1976 über die meinde die Verkehrsflüsse im Ort WM 1985 und die Weltcups in der Norneu und erweitert die Fußgängerdischen Kombination“, unterstreicht WERNER FRIESSER, zone noch einmal deutlich, was die BÜRGERMEISTER SEEFELD auch Erich Thöni. Der FinanzwissenAufenthaltsqualität langfristig steischaftler und Sportökonom hat die gert. Auch die großen Investitionen Effekte von großen Sportveranstalin die sportliche Infrastruktur machen die Anlagen tungen, insbesondere der WM nicht nur FIS-konform. „Nach der WM herrschen 1985, auf die betroffene Region perfekte Bedingungen für Spitzen- und Breitensport und den Staat untersucht. „Im auf unseren Loipen“, so Frießer. speziellen Olympiaregionsfall haben diese sowohl im INVESTITIONEN Bekanntheitsgrad als auch im Das Investitionsvolumen seitens der öffentlichen Tourismus und im EinzelhanHand belaufe sich auf 28 Millionen Euro, getragen del das Plateau und Tirol die von Bund, Land Tirol sowie Gemeinde und Touris- darauffolgenden Jahre erhebmusverband. Zu den baulichen Maßnahmen zählen lich vorangebracht“, so Thöni. unter anderem die komplett sanierte WM-Halle, die Dass Seefeld mit den bei den Wettkämpfen als Pressezentrum fungiert, Weltcups und nun der WM und der WM-Turm, der bei künftigen Langlaufbe- an die Tradition als Langwerben für eine optimale Zeitmessung sorgen soll. laufgebiet anschließt, sei für Dazu kommen ein eigenes Volunteer- und Security- die Destination sicher von zentrum sowie ein Technical-Center, in dem die Pis- Vorteil, erklärt der SportökoERICH THÖNI, tengeräte (siehe Infobox) und die Schneecontainer nom. Auch wenn es UnterFINANZ WISSENSCHAFTER UND SPORTÖKONOM untergebracht sind. schiede zu früher gebe: 1985

Damit ausreichend winterliches Weiß zur stand die allgemeine InfraVerfügung steht, wurde am Gschwandtkopf ein struktur (mit Ausnahme Speicherteich errichtet, der 110.000 Kubikmeter der WM-Halle) nicht so im Vordergrund, zudem Wasser fasst. „Dadurch wird ermöglicht, dass pro mussten Schanze und Loipen damals teilweise Sekunde 120 Liter Wasser in Schnee umgewandelt renoviert und verbessert werden. Im Vergleich sei werden können – davor waren es nur 16 Liter pro dieses Mal infrastrukturell und in Zahlen alles gröSekunde“, unterstreicht Bürgermeister Frießer. So- ßer: „1985 gab es 15 Bewerbe, die WM dauerte zehn wohl die Leistung des Speicherteichs als auch die Tage, es waren 500 Athleten dabei, 2019 wird es →

„AM ENDE SIND WIR INFRASTRUKTURELL UND VERKEHRSTECHNISCH TOP.“

„DIE WM 1985 HAT SEEFELD ERHEBLICH VORANGEBRACHT.“

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21 Bewerbe an zwölf Tagen geben, 700 Athleten werden erwartet. Sowohl die Zahl der Medienvertreter als auch der Zuschauer wird eindeutig höher sein. Dies gilt auch für das Investitions- und Durchführungsbudget, deren Kommunikation vonseiten der Institutionen als auch im Zeitablauf nicht ganz unproblematisch verlief“, ergänzt Thöni.

EFFEKTE

Insgesamt werden rund 1.300 Personen eingesetzt, zusätzlich Kräfte des Bundesheers und der Exekutive. Auch werbemäßig sei alles auf Schiene. „PR und Kommunikation sind intensiviert worden, ein großes Event in Wien ist angedacht, wir machen Promotion bei großen Sportveranstaltungen wie Weltcup oder Vierschanzentournee“, so Scherer.

Der Austausch mit den Beteiligten, den Seefelder Touristikern und der Bevölkerung laufe gut.

„Die rund 3.500 Unterkünfte, vorwiegend Einzelzimmer, die wir brauchen, sind bereits vertraglich gesichert, der Loipenkörper ist abgestimmt, es ist genau festgelegt, wo die Kameras positioniert werden. In Innsbruck hat die Vierschanzentournee wertvollen Input geliefert, in Seefeld der Weltcup im Langlauf und Kombination. Wichtige Abläufe sind also schon getestet“, zeigt sich Scherer zufrieden.

Grundlegend geändert gegenüber 1985 hat sich die organisatorische Struktur der Vorbereitung und Durchführung. Das damalige Organisationskomitee bestand aus mehreren Ausschüssen, dem Generalsekretär, einem Exekutivkomitee und einem eigenen Vorstand. Heute liegt die Schaffung der Infrastruktur überwiegend bei der Gemeinde, finanziert durch die öffentliche Hand, die Durchführung aber beim ÖSV.

Dieser ist mit der bisherigen Abwicklung sehr zufrieden. „Die ZIRLER BERG Vorbereitungen sind planmäßig Anreisen und Transfers sollen verlaufen, die Komplettierung möglichst über Öffis erfolgen. der Infrastruktur liegt im ZeitZudem wurde das Skispringen fenster, der Austausch zwischen auf dem Bergisel in die erste den Beteiligten läuft sehr gut“, WM-Woche vorgezogen. Damit CHRISTIAN SCHERER, sagt Christian Scherer, Organireagieren die Organisatoren auf ÖSV-ORGANISATIONSDIREKTOR sationsdirektor der WM 2019. das erwartete erhöhte Aufkommen Er verweist auf das umfassende an Individualverkehr am Beginn Know-how des Verbandes in Sachen Sportgroß- der Faschingswoche. „Der Zirler Berg ist sicher ein veranstaltungen. „Die Alpin-WM in Schladming, Knackpunkt, aber wir spielen alle Möglichkeiten die Skiflug-WM in Kulm oder die Biathlon-WM in durch, hier den Verkehr so gering wie möglich zu halHochfilzen zeugen davon. Sie lieferten wertvolle Er- ten“, ergänzt Scherer. Die Herausforderung ist groß fahrungen, die in die Organisation der Nordischen – schon bei den Vorbereitungen für das Sportevent.

Ski-WM in Seefeld einfließen.“ Der ÖSV trage zudem „Wir brauchen zum Beispiel 200 Sattelschlepdas gesamte finanzielle Risiko für die Veranstaltung, per, um die benötigten 400 Container zu liefern, unterstreicht Scherer. und noch viele zusätzlich für das Material für die Tribünen und temporären Bauten“, erklärt Scherer.

NACH PLAN Auf die Menschen in Seefeld soll, so weit als mögDas Ticketing ist im Juli angelaufen und bereits im lich, Rücksicht genommen werden. „Es braucht ersten Monat seien 30.000 Karten verkauft worden. Verständnis von beiden Seiten, es geht um eine gute Insgesamt rechnet der Verband mit 150.000 Zu- Abstimmung, gute Information und Austausch. Wir schauern, überwiegend aus Österreich, Deutschland nehmen uns offensiv der Sorgen der Bürger an und und Skandinavien. Auch bei den Volunteers zeich- bieten ihnen auch einiges. So wird die Eröffnungsfeinet sich entsprechendes Interesse ab: 800 Personen er öffentlich zugänglich sein, die Menschen können hätten sich bereits gemeldet, sodass der ÖSV keine kostenfrei teilnehmen“, so der ÖSV-OrganisationsSorge hat, über 1.000 Freiwillige bzw. Mitarbeiter direktor. für die Wettkämpfe gewinnen zu können. Dazu Bis es so weit ist, läuft auf der Grünanlage vor kommen die Mitarbeiter des ÖSV, die in Seefeld und dem Rathaus die Zeit: Mit jedem Tag kommt die WM Innsbruck aktiv sein werden. näher.

© OESV, PRINOTH AG

„DIE VORBEREITUNGEN SIND PLANMÄSSIG VERLAUFEN.“

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HEIMSPIEL FÜR PRINOTH

„For perfect pistes“ lautet der Slogan des Südtiroler Pistenfahrzeugherstellers Prinoth mit Zweigniederlassung in Telfs. Das international tätige Unternehmen stattet Seefeld mit den Geräten für die Pistenpräparierung aus.

Auf den WM-Rennstrecken kommen Fahrzeuge vom Typ Husky und Bison zum Einsatz.

In Zusammenarbeit mit Leica Geosystem bietet Prinoth zudem ein satellitenbasiertes System an, das genaueste Schneehöhenmessung und Visualisierung ermöglicht.

Mithilfe der 3D-Schneehöhenmessung sehen die Pistenfahrzeugfahrer Schneehöhe und Geländeprofil direkt am Display in der Fahrerkabine und können unmittelbar auf die Daten der GPS-Antennen und Winkelsensoren eingehen.

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WELTMEISTERSCHAF TEN IN TIROL

INTERVIEW

TIROL UND

DIE NORDISCHEN

Skisprung-Olympiasieger Toni Innauer im Gespräch über die Entwicklung der nordischen Sportarten in Österreich und das Potenzial der WM 2019 in Seefeld.

Das Gespräch führte Julia Tapfer.

SAISON:

Herr Innauer, wann hat sich Ihre Sportart, das Skispringen, in Tirol verbreitet? TONI INNAUER: 1927 war das erste Skispringen auf einer Naturschanze am Bergisel.

Die Vierschanzentournee ist bereits über 60 Jahre alt, das heißt, das erste Tourneespringen fand am 3. Januar 1952 statt. Einen wichtigen Impuls haben dann aber die Olympischen Spiele 1964 in Innsbruck und auch die Studentenweltmeisterschaft in Absam gegeben. Auch die Gründung des Skigymnasiums Stams war ein wichtiger Schritt. Zu Beginn wurden dort noch keine nordischen Sportarten angeboten, aber ab 1970 kamen Skispringer dazu, die bald schon international erfolgreich waren.

© AXEL SPRINGER, ERICH SPIESS (5)

Kann man beim Skispringen von Breitensport sprechen?

Nur was die Breite der Ski betrifft (lacht). Es ist immer ein Spitzensport gewesen, es gibt zwar seit einigen Jahrzehnten eine Masterszene, also Menschen in meinem Alter, die noch kompetitiv Skispringen.

Aber das ist ein sehr exklusiver Abenteuersport. Skispringen ist wie Akrobatik im Schnee.

Das Langlaufen ist im Gegensatz zum Skispringen eindeutig ein Breitensport. Wie entwickelte sich diese nordische Sportart in Österreich und Tirol? Es hat natürlich auch hier einzelne Vorreiter gegeben, aber sicherlich waren ebenfalls die Olympischen Spiele 1964 ein wichtiger Impuls, als man gesehen hat, welche Geschwindigkeit die Skandinavier draufhatten. Da hat man im ÖSV beschlossen, dass man den österreichischen Athleten die Möglichkeit geben muss, ganzjährig zu

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trainieren. Das ganze Spektakel im Fernsehen war sicher auch ein Treiber für den Breitensport, auch die Nordischen Weltmeisterschaften in Seefeld 1985 oder die Olympischen Spiele 1976. Mit dem Sammeln von Erfahrungen hat sich der Langlauf auch in anderen Gemeinden ausgebreitet und man hat Loipen gebaut. Man hat gemerkt, dass sich das Gelände gut eignet und der Langlauf eine Alternative und gute Ergänzung zum alpinen Skifahren ist.

„ Ich bin zuversichtlich, dass die Nordische WM in Seefeld ähnlich wie die WM 1999 in der Ramsau wichtig für den Stellenwert der Nordischen sein wird.“ TONI INNAUER

Ihre aktive Zeit als Skispringer ist mittlerweile über 30 Jahre her. Was hat sich im Sport geändert? In einem Satz könnte man sagen: Die Leute springen heute, vor allem durch den V-Stil und größere Schanzen mit weniger Anlauf, deutlich weiter als früher. Natürlich hat sich technisch viel getan, aber der Sport schützt sich auch davor, dass er rein technologiegetrieben ist. Es soll das Können der Sportler und nicht das Material entscheiden.

Mit der Einführung des Weltcups, dem Fall des Amateurparagrafen bei Olympia und durch kluge

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WELTMEISTERSCHAF TEN IN TIROL

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ZUR PERSON

Der 1958 in Vorarlberg geborene Toni Innauer holte 1980 bei den Olympischen Winterspielen in Lake Placid Gold auf der Normalschanz. Er war 1976 der erste Springer, der von allen fünf Sprungrichtern die Bestnote 20 erhielt.

Bis heute ist der „perfekte Sprung“ nur sechs weiteren Athleten gelungen.

Nach seinem frühen Karriereaus arbeitete Innauer als Cheftrainer der Skispringer bzw. als Nordischer Sportdirektor beim ÖSV. 2010 zog er sich aus der Funktionärstätigkeit zurück und ist seitdem mit www.innauer+facts.at selbstständiger Berater und Unternehmer.

Produktentwicklung wurde Skispringen auch im Fernsehen zur „Formel 1 des Winters“. Wir sind noch für 10 D-Mark Taggeld gesprungen, moderne Skispringer können gut Geld verdienen.

Welchen Stellenwert nehmen die nordischen Sportarten im Vergleich zum alpinen Skifahren im ÖSV ein? Wir Skispringer haben lange an der Qualität des Sports und guten Wettkampfformaten gefeilt. Die TV-Einschaltquoten beim Skispringen sind weltweit deutlich höher als bei Ski Alpin. Wir haben lange dagegen gekämpft, dass man uns als fünftes Rad am Skisport-Wagen behandelt. Gerade in Österreich und Deutschland haben wir das im Lauf der Jahre mit erfolgreichen Sportlern und Trainern auch sehr gut geschafft. Wir haben das Gefühl, dass wir wesentlich für den Wintersport sind und ihn auch nachhaltig mitprägen.

Im Februar 2019 findet die Nordische Ski-WM in Seefeld statt. Wie profitiert Tirol von so einer Veranstaltung?

Wenn man solche Ereignisse gut über die Bühne bringt, hat man die Möglichkeit, Tirol mit seinen Voraussetzungen für Langlauf, dem herrlichen Umfeld und den schönen Loipen so ins Bild zu rücken, dass uns die Leute diese Kompetenz zu Recht zutrauen. Das beginnt schon bei der Vorbereitung, man ist, was Wettkampfstätten, Loipennetz und Erreichbarkeit betrifft, absolut am Puls der Zeit. Von solchen infrastrukturellen Maßnahmen profitieren der Tourismus, die Vereine, der Tiroler Skiverband, das Skigymnasium Stams und letztlich der bewegungsbegeisterte Teil der Bevölkerung.

Werden Sie an der WM auch beteiligt sein? Ich bin für das ZDF wieder als Experte im Einsatz. Das ist eine sehr ehrenvolle Aufgabe, unserem auch touristisch wichtigen Nachbarn Deutschland das Skispringen übermitteln zu dürfen und als Österreicher Botschafter des Sports zu sein.

Vielen Dank für das Gespräch.

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FIS NORDISCHE SKI WELTMEISTERSCHAFTEN 19. Februar bis 3. März 2019 in Seefeld Die WM umfasst Bewerbe in den Sportarten Langlaufen, Skispringen und Nordische Kombination. Sowohl Einzel- als auch Team­ konkurrenzen werden ausgetragen. Bei der Nordischen Kombination gibt es nur Herrenbewerbe, beim Langlaufen und Skispringen gehen auch Frauen in eigenen Bewerben und im Mixed-Team an den Start.

Auswahl österreichischer Hoffnungsträger

Stefan Kraft

Daniela Iraschko-Stolz

(Skispringen)

Mario Seidl

(Skispringen)

(Nordische Kombination)

Wilhelm Denifl

(Nordische Kombination)

Theresa Stadlober (Langlauf)

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NACHGEFRAG T

1 5 F R A G E N A N ...

JOSEF GEISLER SPORT BEDEUTET FÜR MICH: Frei nach Picasso: Sport wäscht den Staub des Alltags von der Seele – beim Sporteln und auch beim Zuschauen.

DREI SCHÖNE ORTE AUF DER WELT (AUSSERHALB TIROLS): Ortler, Kalterersee, Toskana

WELTMEISTER IST TIROL HEUTE SCHON: Als Sportland und in zahlreichen Disziplinen mit seinen erfolgreichen Sportlerinnen und Sportlern

LETZTER URLAUB (WO UND WANN): Im heurigen Sommer ein paar Tage zuhause und im Tannheimertal

DIE GRÖSSTEN SÜNDEN IM TOURISMUS SIND: Schleuderpreise DIE STÄRKEN DES TIROLER TOURISMUS: Unsere einzigartige Kulturlandschaft, Tiroler Gastlichkeit, Regionalität am Teller (da geht noch was), Qualitätsorientierung DIE SCHWÄCHEN DES TIROLER TOURISMUS: Das mangelnde Fachkräfteangebot

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ZUR PERSON

Josef Geisler ist seit 2013 Landesrat und Erster Landeshauptmann-Stellvertreter Tirols. Von 1994 bis 2013 war er als Abgeordneter Mitglied des Tiroler Landtags und von 2003 bis 2009 Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Aschau im Zillertal.

DIE BESTE IDEE IM TOURISMUS DER LETZTEN FÜNF JAHRE: Überall, wo Tourismus und Landwirtschaft zusammenarbeiten, entstehen attraktive Angebote – nicht nur für Gäste, auch für Einheimische.

DAS ZILLERTAL IST FÜR MICH: Meine Heimat TIROLS BAUERN SIND: Produzenten hochwertiger Lebensmittel und Gestalter unserer unverwechselbaren Kulturlandschaft, die die Grundlage für den touristischen Erfolg Tirols ist

IN DER VORDERSTEN REIHE WERDE ICH DABEI SEIN BEI: Hoffentlich möglichst vielen SportEvents in unserem Land und sicher bei der Kletter-WM, der Rad-WM und der Nordischen WM UND AM LIEBSTEN SELBER AN DEN START GEHEN WÜRDE ICH BEI: Der Hahnenkammabfahrt ALS NÄCHSTES SPORTLICHES GROSSEREIGNIS IN TIROL WÜNSCHE ICH MIR: Eine tolle Kletter-WM Anfang September, die die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient

© ILLUSTRATION: MONIKA CICHOŃ

DIE GRÖSSTEN TUGENDEN IM TOURISMUS SIND: Zusammenhalt in den Familienbetrieben, Wertschätzung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Innovationsfreude

BEI DER RAD-WM JUBLE ICH FÜR: Tirol. Denn die Tirolerinnen und Tiroler profitieren nachhaltig von dieser WM.

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