SAISON (April 2018)

SP EZ IA L

P.b.b. | VERLAGSORT: 6020 INNSBRUCK | 10Z038387M

TOURISMUSMAGAZIN • #2/18 • APRIL 2018

Wofür schlägt dein Herz?

Die Impulse des Tourismus für Tirol

Die Zukunft gestalten bedeutet Umsicht am Berg und im Tal.

DIE BANK FÜR UNTERNEHMER In Chancen denken, verantwortungsvoll handeln.

Wussten Sie, dass sich die Bank für Tirol und Vorarlberg mit der Zukunft des Alpentourismus im Detail beschäftigt? Das tun wir, um die Investitionsvorhaben und Visionen unserer rund 1.800 Kunden aus der Tourismus-Branche optimal begleiten zu können.

Die Besten der Branche investieren ständig in Qualität und Ausbau. Hierfür bieten wir ein überzeugendes Gesamtpaket: mit exzellenter Beratung, einem dichten Netzwerk, einem tiefen Verständnis für die tagtäglichen Herausforderungen im Tourismus und viel Gespür für kommende Trends. Vor allem aber mit Betreuern, die Land und Leute ganz genau kennen, weil sie fest im alpinen Raum verwurzelt sind. Seit 114 Jahren. btv.at/alpentourismus

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EDITORIAL

WIR SCHAFFEN WERTE

© TIROL WERBUNG

D

ie Geschichte des Tiroler Tourismus und sein über 100-jähriger Erfolg sind geprägt vom Respekt vor dem eigenen Lebensraum. Von den ersten Projekten der Pioniertage bis zum qualitativ ausgereiften Urlaubs- und Freizeitangebot stand und steht diese Entwicklung natürlich auch immer im Spannungsfeld zwischen der Nutzung der natürlichen Ressourcen und Lebensräume bzw. dem Nutzen, den die Branche für den allgemeinen Wohlstand des Landes beisteuert.

Die aktuelle Ausgabe der SAISON spürt diesen Effekten punktuell, aber sehr konkret nach: Etwa dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs, der Gästen und Einheimischen gleichermaßen nützt. Der Stärkung der Infrastruktur gerade in abgelegenen ländlichen Regionen Tirols, aber auch der wichtigen Zusammenarbeit von Tourismus und Landwirtschaft und den vielen sozialen Engagements, die von Touristikern initiiert werden. Selbstverständlich tragen auch die modernste Freizeitinfrastruktur, die heute kompakt etwa mit Freizeitticket, Snowcard oder Tirol Regio Card genutzt werden, sowie viele hochwertige Initiativen in Kultur oder Kulinarik zur heimischen Lebensqualität und den Entwicklungsperspektiven der gesamten Region entscheidend bei.

FÜR DIE ENTWICKLUNG IM TOURISMUS IST EINE POSITIVE EINSTELLUNG DER BEVÖLKERUNG VON ZENTRALER BEDEUTUNG.

Mit Blick in die Branchenzukunft hat das Streben nach Qualität längst das permanente Wachstumsstreben abgelöst. Gerade im Tourismus richtet sich heute das Augenmerk nicht mehr auf landesweite Expansion – weder bei den Bettenkapazitäten noch bei den Bergbahnen. Die eigenen Werte zu pflegen, das Wertvolle herauszustreichen und erlebbar zu machen, den Wert des Tourismus der heimischen Bevölkerung wieder näher zu bringen – diese Initiativen gilt es aktuell zu forcieren.

POSITIVE EINSTELLUNG

Denn Wertschöpfung braucht es nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, um notwendige Investitionen weiter sicherstellen zu können. Mindestens dieselbe Bedeutung hat der gesellschaftliche Grundkonsens, wonach der Tourismus Wert für alle im Land schafft und auch schaffen muss. Wenn diese Achse zwischen Tourismus und Bevölkerung nachhaltig gestört wäre und emotionale Extrempositionen zu dominieren begännen – dann wäre Einhalt geboten.

Für die Entwicklung im Tourismus ist eine positive Einstellung der Bevölkerung von zentraler Bedeutung. Wenn sich unterschiedliche Perspektiven zwischen Stadt und wirtschaftlich sehr erfolgreichen Destinationen in den Tälern entwickelt haben, so ist der gemeinsame Dialog dringend zu verstärken.

Denn Tirol und sein Wohlstand sind ohne funktionierenden Tourismus, der von einem gemeinsamen Verständnis getragen ist, unvorstellbar.

Nur so erhalten wir unsere vom alpinen Alltag geprägte unverfälschte Lebenskultur. Und unsere darauf basierende ungebrochene Anziehungskraft.

Das sichert uns langfristig unsere Selbstbestimmtheit und eine Weiterentwicklung aus eigener Kraft – getragen von einem gemeinsamen Wertekodex, der nur so tatsächlich Wertschöpfung für uns alle garantiert.

JOSEF MARGREITER, GESCHÄFTSFÜHRER TIROL WERBUNG

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INHALTSVERZEICHNIS S A I S ON

WOFÜR SCHLÄGT DEIN HERZ?

6 Tiroler Herzmomente

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Die neue Kampagne der Tirol Werbung stellt authentische Erlebnisse in den Mittelpunkt.

8 Nachhaltig in den Urlaub Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs nützt Gästen und Einheimischen.

„Das derzeitige VVT-Angebot wäre ohne Mit­finanzierung durch Tourismusverbände und Seilbahnen nicht möglich.“ ALEX ANDER JUG, GESCHÄF TSFÜHRER V V T

24 Viel Neues bringt

der Sommer Auch 2018 gibt es eine Menge Neues zu entdecken.

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28 Trumpfkarten

Freizeitticket und Tirol Regio Card richten sich gezielt an Einheimische.

10 Jenen helfen, denen es

nicht gut geht Wie sich Touristiker im sozialen Bereich engagieren

12 Die Zusammenarbeit

ausloten Tourismus und Landwirtschaft brauchen einander.

16 Bei uns im Dorf

Über den Tourismus und die Entwicklung im ländlichen Raum

„An der Spitze ist bei uns natürlich der Skilauf.“ ROL AND REICHMAYR, GESCHÄF TSFÜHRER REGIO CARD

30 Kulturell authentisch Touristische Impulse für Tirols kulturelles Leben

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INHALT

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AUS DER REDAKTION

Impulse für Tirol und für die SAISON

Die SAISON hat eine eigene Website bekommen: saison.tirol

© TIROL WERBUNG / JENS SCHWARZ, ALPBACHER BERGBAHN, AMI PROMARKETING, AICHNER, VVT, TIROL WERBUNG / PETER NEUSSER

MAGAZIN 37

Profile Wer kommt, wer geht, wer wechselt

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Tirol herzeigen Die Cine Tirol feiert ihr zwanzigjähriges Bestehen.

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Impulsgeber für den alpinen Tourismus LH Günther Platter über die Schwerpunkte der kommenden Jahre

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Konsequent regional Warum im Zillertal Käse nun auch in kleinsten Mengen verpackt wird

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Dreifach great Die schönsten Klettertouren, Rennradstrecken und Mountainbike-Trails Tirols

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Kommentare

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Nachgefragt bei Leonhard Stock

IMPRESSUM SAISON Tourismusmagazin, Nr. 2/2018 (69. Jahrgang) SAISON Abohotline: 0512/58 6020 oder saison@target-group.at Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Tirol Werbung, Maria-Theresien-Straße 55, 6020 Innsbruck • Mit der Produktion beauftragt: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck • Chefredakteur: Matthias Krapf, BA • Redaktion: Daniel Feichtner, Mag. Susanne Gurschler, Rebecca Müller, BA, Esther Pirchner, Felix Stippler, Mag. Julia Tapfer • Autoren: Ernst Molden, Alois Schöpf • Fotografen: Franz Oss, Axel Springer • Coverfoto: Tirol Werbung / Jens Schwarz Grafik: Marco Lösch, BA, Thomas Bucher, Sebastian Platzer, BA • Illustrationen: Monika Cichoń Anzeigenverkauf: Walter Mair, w.mair@target-group.at • Anschrift Verlag: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/58 6020, Fax DW -2820, redaktion@target-group.at Geschäftsführung Verlag: Mag. Andreas Eisendle, Michael Steinlechner, Matthias Krapf Druck: NP Druck Gesellschaft m.b.H., St. Pölten.

Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.

I

n ihrer neuen Werbekampagne fragt die Tirol Werbung Einheimische und Gäste: „Wofür schlägt dein Herz?“ So vielfältig die Antworten auch ausfallen, eines haben sie gemeinsam: die Liebe zum (Urlaubs-)Land Tirol. Und es wird deutlich: Was wir Tiroler an der Heimat schätzen, begeistert auch unsere Gäste.

Egal ob Urlauber oder Einheimischer – alle profitieren wir dabei von wichtigen Impulsen, die vom Tourismus ausgehen. Ohne seine Initiativen sähe Tirol sicher anders aus.

In der aktuellen Ausgabe der SAISON wollen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, abseits aller Nächtigungsstatistiken und Wirtschaftsanalysen einmal vor Augen führen, wie die touristischen Impulse für Land und Leute aussehen – und warum unser Herz aus gutem Grund nicht nur für Tirol, sondern auch für seinen Tourismus schlagen darf.

Weil wir gerade bei Impulsen sind: Auch die SAISON hat kürzlich einen solchen erfahren. Nach acht Jahren haben wir dem Magazin ein runderneuertes „Look and Feel“ verpasst. Die Ausgabe, die Sie in Händen halten, ist die erste im neuen Design, die als Beilage in der Tiroler Tageszeitung erscheint, und wir hoffen, dass Ihnen die neue SAISON gefällt.

Zwei Mal im Jahr richtet sich unser Magazin so an die breite Öffentlichkeit, weitere vier Mal erscheint es als Fachausgabe für Tirols Touristiker.

Wenn Sie tiefer in die Themen eintauchen wollen, welche die Branche bewegt, dürfen wir Ihnen unsere neue Website saison.tirol empfehlen, wo ab nun alle neuen Ausgaben nachzulesen sein werden.

Eine angenehme Lektüre wünscht die Redaktion

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SAISON

TIROLER

HERZMOMENTE Die neue Kampagne der Tirol Werbung ist ganz den authentischen, besonderen Momenten gewidmet, wenn sie Einheimische und Gäste fragt: „Wofür schlägt dein Herz?“ Im Internet sind User dazu eingeladen, ihre ganz persönlichen Highlights zu teilen.

Text: Julia Tapfer

E

s sind mehr als 40 Geschichten, so unterschiedlich wie die Menschen, die sie erzählen. Für ihre neue Kampagne hat die Tirol Werbung einmal mehr auf ty pische Werbephrasen und geschönte Fotosujets verzichtet. Authentische Erlebnisse sollen hingegen die Vielfalt des Urlaubslandes Tirol präsentieren.

Menschen aus ganz Tirol wurden nach ihren persönlichen Herzmomenten befragt. Herausgekommen sind vielfältige Geschichten, die außergewöhnliche Erlebnisse, aber auch kleine, kraftgebende Alltagsmomente beschreiben – und deutlich machen, dass die Stärken des Tourismuslandes Tirol Gästen und Einheimischen gleichermaßen zugute kommen.

Meist sind die Erzählungen mit besonderen Orten verbunden, die den Protagonisten wichtig sind.

LOVE.TIROL

Auf der Webseite love.tirol werden die Herzmomente gesammelt und mit Fotos ansprechend präsentiert.

Die Geschichte von Katharina Daum ist eine davon. „Es ist ein anderes Leben, ein spezielles Leben“, beschreibt die Wirtin der Olperer Hütte im hinteren Zillertal ihre Sommer auf der Hütte ohne Zufahrtsstraße. Manchmal kocht sie abends für bis zu 95

Gäste – der logistische Aufwand dahinter ist nicht zu unterschätzen. „Wenn das Wetter umschlägt und der Hubschrauber im Nebel nicht fliegen kann, gehen wir zum Stausee hinunter und schleppen alles, was geht, mit dem Rucksack herauf“, erzählt die Wirtin.

Obwohl das Leben auf der Hütte also oft sehr mühevoll ist, möchte sie nicht darauf verzichten und sagt: „Wir vermissen nichts.“

TIROL IN ALL SEINEN FACETTEN

Für die „Wofür schlägt dein Herz?“-Kampagne hat die Tirol Werbung eng mit den Tourismusverbänden zusammengearbeitet. Aus allen 34 Regionen kamen Vorschläge für Personen mit besonderen Geschichten.

Diese werden seit Jänner 2018 nicht nur über digitale und Social-Media-Kanäle verbreitet, sondern bilden auch das Herzstück der diesjährigen Sommerkampagne, die mit Maßnahmen wie Außenwerbung und Medienkooperationen Menschen inspirieren soll – von Deutschland, Österreich und der Schweiz über Großbritannien, Niederlande und Belgien bis nach Italien und Tschechien.

Ziel der Kampagne ist nämlich nicht nur die Bekanntheit Tirols, sondern auch dessen Begehrlichkeit zu steigern. Je nach Land werden deshalb vor allem jene Geschichten kommuniziert, die mit den Interessen der potenziellen Gäste übereinstimmen.

HERZMOMENTE BEIM BIKEN

Die Episode der Mountainbikerin Vreni Meijerink könnte so vor allem den Sportbegeisterten Tirol näherbringen. Meijerinks Geschichte ist ein Herzmoment im doppelten Sinn – kam sie doch der Liebe

© TIROL WERBUNG / JENS SCHWARZ, TIROL WERBUNG / BERT HEINZLMEIER

WOFÜR SCHLÄGT DEIN HERZ?

Katharina Daum mit ihrem Husky auf der Olperer Hütte – sie ist Wirtin aus Leidenschaft.

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SAISON

Mountainbikerin Vreni Meijerink hat ihre neue Heimat Sölden lieben gelernt.

Schon fast

100.000 Bilder

wurden auf Instagram unter dem Hashtag #lovetirol geteilt. Einheimische und Gäste zeigen mit dem Hashtag ihre persönlichen Tirol-Highlights.

wegen von Holland nach Sölden. Den Ort musste sie allerdings erst lieben lernen, die Hauptstraße mitten durchs Dorf empfand sie anfangs als störend.

Mittlerweile hat sie aber das Gefühl, im Paradies zu leben: „Im Winter geht man vor der Tür Skifahren, im Sommer Mountainbiken oder Wandern. Obwohl es ein Dorf ist, ist immer was los. So viele Nationalitäten, so viele Leute – das gefällt mir.“

INSPIRATION FÜR EIGENE GESCHICHTEN

Die Geschichten von über 40 Tirolerinnen und Tirolern sollen nicht als etwas Abgeschlossenes

verstanden werden. Vielmehr möchten sie Inspiration sein. Ob Einheimische oder Gäste – alle sind eingeladen, ihre persönlichen Herzmomente unter dem Hashtag #lovetirol zu teilen.

Wer auf Instagram diesen Hashtag bei seinen Fotos und Videos setzt, liefert mit seiner Geschichte einen Mosaikstein für das authentische Bild, das Tirol in all seinen Facetten beschreibt. Die Kampagne „Wofür schlägt dein Herz“ ist für drei Jahre konzipiert und wird sich so ständig weiterentwickeln – wie sich das Land und seine Menschen selbst auch stetig wandeln.

TIROLER

W E L L NE S S K ONGR E S S 14. JUNI 2018 Foto: © Stanglwirt/Paul Dahan

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Der Branchentreff für Wellness, Gesundheit und innovative Hotellerie · www.standort-tirol.at/wellnesskongress18

Tiroler Wellness Kongress 2018

Standortagentur Tirol

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WOFÜR SCHL ÄG T DEIN HERZ?

NACHHALTIG IN DEN URLAUB Zehn Prozent der Gäste sollen bis 2020 mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen – so das ausgegebene Ziel des Projekts „Tirol auf Schiene“. Vom Ausbau des Nah- und Fernverkehrs profitieren derweil auch Einheimische.

Text: Rebecca Müller

„Das derzeitige VVT-Angebot wäre ohne Mitfinanzierung durch Tourismusverbände und Seilbahnen nicht möglich.“ ALEX ANDER JUG, GESCHÄFTSFÜHRER V V T

märkten, um für das Thema zu sensibilisieren – und zu mobilisieren. Bis 2020 sollen zehn Prozent der Urlauber mit der Bahn nach Tirol kommen.

POSITIVE ENTWICKLUNG MIT LUFT NACH OBEN

Für den Ausbau des öffentlichen Nahund Fernverkehrs in Tirols war und ist der Tourismus ein wichtiger Motor. „Viele Gäste nutzen im Urlaub das Nahverkehrsangebot, und das derzeitige VVT-Angebot wäre ohne Mitfi nanzierung durch Tourismusverbände und Seilbahnen nicht möglich“, sagt Alexander Jug, Geschäft sführer des VVT. Die touristische Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel habe sich in den letzten

© TIROL WERBUNG / REGINA RECHT, VVT, GERHARD BERGER

D

er Verkehr ist im Transitland Tirol ein präsentes Thema, das auch im Tourismus bearbeitet wird.

Das Ziel – so ist man sich einig – muss sein, nachhaltige Mobilitätssysteme zu forcieren. Verstärkt sollen Gäste mit dem Zug anreisen und auch vor Ort die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde 2012 das Projekt „Tirol auf Schiene“ gestartet.

Gemeinsam mit den Partnern Österreichische Bundesbahnen (ÖBB), Deutsche Bundesbahn, Schweizer Bundesbahnen (SBB) und Verkehrsverbund Tirol (VVT) forciert die Tirol Werbung verschiedene Maßnahmen wie die Erweiterung des Angebots oder Werbung und Kommunikation in den Herkunft s-

WOFÜR SCHL ÄG T DEIN HERZ?

„Gerade auf Grund der immer kürzer werdenden Aufenthaltsdauer gewinnen Flugverbindungen mehr und mehr an Bedeutung.“ PATRICK DIERICH, PROKURIST FLUGHAFEN INNSBRUCK

Jahren positiv entwickelt, so Jug, Luft nach oben wäre aber noch vorhanden. Um diese positive Entwicklung fortführen zu können, brauche es neben Angebotsverbesserungen vor allem eines: „Eine kontinuierliche Bewusstseinsbildung – man kann in Tirol auch wunderbar ohne Auto Urlaub machen.“

FÜNF MAL IN DER WOCHE NACH LONDON

Auch der Flughafen Innsbruck spielt eine wichtige Rolle. Für Patrick Dierich, Prokurist des Innsbrucker Flughafens, ist für die Zukunft außerdem klar: „Gerade auf Grund der immer kürzer werdenden Aufenthaltsdauer gewinnen Flugverbindungen mehr und mehr an Bedeutung.“ Ein gutes Beispiel dafür, wie sich der Flugverkehr nach Tirol entwickelt hat, sei der britische Markt, erklärt Dierich. Waren es vor 15 Jahren noch hauptsächlich Incoming-Charter-Flüge an den Winterwochenenden, so gibt es mittlerweile – je nach Saison – bis zu fünf tägliche Flüge nach London.

VON 70 AUF 180 RAILJET-HALTE

Der wichtigste Partner für den Tourismus – wenn es um nachhaltige Mobili-

tät geht – ist der Bahnverkehr. René Zumtobel, Regionalmanager Tirol bei den ÖBB, erkennt viel Potenzial: „Viele Menschen in Ballungszentren besitzen gar kein Auto und auch keinen Führerschein mehr. In diesen Entwicklungen liegt Potenzial für die Schiene, das in Tirol bereits erkannt wurde.“ Mit neuen Verbindungen und dem Ausbau der Railjet-Halte in Tirol von 70 auf 180 konnte die Zahl der Bahnreisenden bereits spürbar gesteigert werden, so Zumtobel. Wichtig sei aber auch die Vor-Ort-Mobilität. Die Region Kitzbüheler Alpen ist für den Regionalmanager hier Vorbild.

Seit Mai 2017 kann dort die Gästekarte als Öffi-Ticket genutzt werden – finanziert über die Nächtigungsabgabe. Rund 60 S-Bahnen oder REX-Züge können genutzt werden und Zählungen hätten ergeben, dass bereits über 600 Gäste dies täglich nutzen. Zumtobel hofft, dass immer mehr Regionen – und Gäste – auf den Zug der nachhaltigen Mobilität aufspringen. Er glaubt aber auch: „Das ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen geht, sondern Zeit und Überzeugungsarbeit ebenso braucht wie ganz konkrete Angebote.“

„Viele Menschen in Ballungszentren besitzen gar kein Auto und auch keinen Führerschein mehr. In diesen Entwicklungen liegt Potenzial.“ RENÉ ZUMTOBEL, ÖBB-REGIONALMANAGER TIROL

„TIROL AUF SCHIENE“ MASSNAHMEN SEIT 2012

KOMMUNIKATIONSKAMPAGNEN 1,7 Millionen Euro alleine in Deutschland investiert, weitere Kampagnen in Italien, Schweiz und Österreich (u. a. im Zillertal, in Kitzbühel oder St. Anton mit Plakaten in den Zügen sowie am Bahnhof Wien) NEUE VERBINDUNGEN SEIT 2016 Nachtzug „Nightjet“ täglich von Hamburg und Düsseldorf nach Innsbruck (mit Autotransport) Wochenendzug von München nach Tirol bis St. Anton, an Samstagen und Sonntagen in der Hauptsaison, Sommer und Winter IN TIROL Projekt Mobilitätscoach: 300 Hotels und Pensionen wurden vom Coach besucht und geschult. Im Fokus steht dabei unter anderem, wie die Betriebe ihre Gäste von einer Anreise per Bahn überzeugen können.

ENTWICKLUNG DIREKTVERBINDUNGEN NACH TIROL Railjet-Halte pro Tag in Tirol

2012 2018

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180

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WOFÜR SCHL ÄG T DEIN HERZ?

JENEN HELFEN, DENEN ES NICHT GUT GEHT Über ihre Bedeutung als Wirtschaftsfaktor hinaus engagieren sich zahlreiche Tourismusunternehmen im sozialen Bereich. Die Bruderschaft St. Christoph am Arlberg und die Berggala in Fiss sind zwei Beispiele.

Text: Susanne Gurschler

Weit mehr als 20.000 Mitglieder zählt die traditionsreiche Bruderschaft St. Christoph, seit Jahrzehnten geleitet von Adi Werner.

Mit dem Reinerlös der Berggala unterstützen die Bergbahnen Fiss-Ladis in Not geratene Familien und Sozialvereine.

A „Erhalten wir ein Gesuch, bitten wir einen Bruder oder eine Schwester, die in der Nähe wohnt, sich die Situation anzuschauen.“ ADI WERNER, BRUDERSCHAFTSMEISTER BRUDERSCHAFT ST. CHRISTOPH

ls 1957 das Hospiz und die dazugehörige Kapelle in St. Christoph am Arlberg abbrannte, drohte auch eine jahrhundertealte Tradition in Vergessenheit zu geraten: 1386 hatte Heinrich Findelkind das Hospiz samt angeschlossener Kapelle auf der Passhöhe errichtet, um Reisenden in Not zu helfen.

Arnold Ganahl baute das Haus samt Kapelle wieder auf und reaktivierte die Bruderschaft St. Christoph, 1964 übernahmen Tochter Gerda und Schwiegersohn Adi Werner die Leitung des Hospizes, Adi wurde Bruderschaftsmeister.

Sich im sozialen Bereich zu engagieren, ist vielen Touristikern ein Anliegen. Sie setzen Initiativen im Bereich Vereinbarkeit von Familie und Beruf (siehe Infokasten) oder sammeln Gelder, um Menschen in Not zu unterstützen. Zwei Beispiele: die „Berggala“ der Bergbahnen Fiss-Ladis und die Bruderschaft St. Christoph.

25.000-MARKE

Anfangs hatte die Bruderschaft Schwierigkeiten, Interesse zu wecken, wie Adi Werner sich erinnert. Die Wende brachte ein tragisches Ereignis. Als beim Bau des

Arlbergtunnels 18 Bergleute verunglückten, kam der Bruderschaftsmeister auf die Idee, die hinterbliebenen Kinder zu unterstützen. Eine Idee, die von den Landeshauptleuten von Tirol und Vorarlberg aufgegriffen wurde und die Geldbörsen zahlreicher Persönlichkeiten öffnete.

Seit jener Zeit verzeichnet die Bruderschaft eine stetig wachsende Mitgliederzahl. Derzeit sind es 22.250 und Adi Werner hofft, noch „zu Lebzeiten“ die 25.000-Marke zu knacken. Nach wie vor wird die Bruderschaft ehrenamtlich getragen, sämtliche Gelder gehen an Hilfsbedürftige. „Erhalten wir ein Gesuch, bitten wir einen Bruder oder eine Schwester, die in der Nähe wohnt, sich die Situation anzuschauen“, erläutert Adi Werner. So ist sichergestellt, dass die Mittel da ankommen, wo sie gebraucht werden.

SAISONAUFTAKT

Familien, die Unterstützung brauchen, sowie Vereine und Institutionen, die sich im sozialen Bereich engagieren, stehen im Fokus der Bergbahnen Fiss-Ladis.

2001 initiierten sie eine „Berggala“, zu der Geschäftspartner, Freunde und Förderer,

© PROMEDIA (2), BERGBAHNEN FISS-LADIS (2)

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FAMILIE UND ARBEIT

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IM TOURISMUS

„Die Berggala war auch als Dank gedacht. Uns geht es gut, aber es gibt Menschen, die es nicht so gut getroffen haben.“ BENNY PREGENZER, BERGBAHNEN FISS-L ADIS

Einheimische und Gäste eingeladen wurden. Mit diesem Event sollte nicht nur der Saisonauftakt gefeiert werden. „Die Berggala war auch als Dank gedacht. Uns geht es gut, aber es gibt Menschen, die es nicht so gut getroffen haben“, so Benny Pregenzer von den Bergbahnen Fiss-Ladis.

Die Spendenfreudigkeit der Teilnehmenden war hoch, die Berggala etablierte sich als Event. Mehrere zehntausend Euro kommen seither über Eintritte, Galadinner und Tombola an Spenden zusammen.

Die 15 bis 20 Preise, zur Verfügung gestellt von Partnerunternehmen, sind stets hochwertig – reichen von Werken bekannter Künstler bis zu Kurzurlauben.

Um Unterstützung anfragen können Privatpersonen und Einrichtungen aus dem Oberland, die Bergbahnen informieren sich und entscheiden unkompliziert, wer die Gelder erhält.

„Als Tourismusdestination haben wir uns den Familien verschrieben, das soll sich in den Zuwendungen spiegeln“, so Pregenzer. Seit einigen Jahren gibt es – nach gleichem Prinzip – mit der „Adventure Night“ in Serfaus eine Saisonschlussveranstaltung. Auch hier kommt der Reinerlös Hilfsbedürftigen zugute.

Mittlerweile hat das Tradition.

Die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit ist im Tourismus ein brennendes Thema.

Einige Unternehmen bieten betriebliche Kinderbetreuung, so etwa die Eurotours GesmbH in Kitzbühel oder das Autobahnhotel „Trofana Tirol“ in Mils.

In den vergangenen Jahren erhielten immer wieder Betriebe in der Tourismusbranche die Auszeichnung „Familienfreundlichste Betriebe Tirols“. Sie ergeht an Unternehmen, die sich besonders um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bemühen.

2017 kam Gasthof & Klösterle Kronburg bei Zams in der Kategorie 2 (21 bis 100 Mitarbeiter) auf den 1. Platz. Positiv aufgenommen wurde zudem das Leader-Projekt „ProFIT“ (Pro Familie im Tourismus) des Regionalmanagements Landeck, im Fokus stand hier die Betreuung der Kinder an Samstagen und in den Ferien während der Hauptsaison.

Das starke österreichische Familienunternehmen seit 1904

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WOFÜR SCHL ÄG T DEIN HERZ?

DIE MÖGLICHKEITEN DER

ZUSAMMENARBEIT AUSLOTEN

über den Ausschank, den Verkauf von Produkten Einnahmen hereinkommen. Ein einfaches Beispiel, das zeigt, wie eng Tourismus und Landwirtschaft miteinander verknüpft sind. Nicht immer ist das allen Seiten bewusst. Mittlerweile gibt es einige Initiativen in Tirol, die genau diese Verbindung aufzeigen und intensivieren – zum Nutzen aller Beteiligten.

IN KOOPERATION

Tourismus und Landwirtschaft brauchen einander.

Dies bewusstzumachen, ist Ziel einiger Initiativen.

Sie zeigen: Aus Überzeugung entstanden, sind Kooperationen für alle Beteiligten ein Gewinn.

Text: Susanne Gurschler

T

irol, das ist für die meisten im Winter Skifahren, im Sommer Wandern. Schwebt den Gästen in der kalten Jahreszeit eine verschneite Winterlandschaft vor, so haben die Tirol-Besucher in der warmen Jahreszeit vor allem herrliche Aussichten und urige Almen im Kopf. Der Tourismus profitiert von der Kulturlandschaft – gepflegt wird sie von den Bauern. Umgekehrt lassen sich die meisten Höfe und Almen leichter bewirtschaften und erhalten, wenn

Für Josef Lanzinger ist klar: An Tourismus ist ohne diese Kulturlandschaft nicht zu denken, umgekehrt profitieren viele Bauern vom Tourismus. Sie arbeiten in der Wintersaison im Tourismus, haben selbst Gasthäuser, Skihütten, Almausschank oder bieten Urlaub auf dem Bauernhof an. Zudem haben sie die Möglichkeit, ihre Produkte zu verkaufen. Eines der besten Beispiele dafür, wie Tourismus und Landwirtschaft zum Nutzen beider zusammenarbeiten können, sieht der Obmann des Tiroler Almwirtschaft svereins in der Region Serfaus-Fiss-Ladis.

Der dortige Tourismusverband machte sich dafür stark, dass die in der Umgebung gezüchteten Rinder in den Restaurants auf die Teller kommen.

Involviert sind Hotellerie und Gastronomie, Gewerbe und natürlich die Bauern. Jedes Jahr vereinbaren Metzger und Landwirte einen Fixpreis. „Das bedeutet für die Bauern 34 Prozent mehr als handelsüblich und eine garantierte Abnahme für die Restaurants, dass sie eine Spezialität aus der Region anbieten und als solche in ihren Speisekarten bewerben können“, ergänzt Lanzinger.

IM WERDEN

Ein ähnlich gelagertes Projekt könnte in der Region Kufstein-Kitzbühel entstehen. In Söll errichtet ein auf Lohnschlachtungen für Bauerngasthöfe spezialisierter Metzgereibetrieb eine neue Schlachtanlage.

Sämtliche Abläufe sollen am Tierwohl orientiert sein. „Ziel sind eine schonende Schlachtung und höchste Fleischqualität“, erläutert Lanzinger. Die

© KUFSTEINBLICK, ALMWIRTSCHAFTSVEREIN

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WOFÜR SCHL ÄG T DEIN HERZ?

„Die Almwirtschaft muss von den Gastronomen als Bereicherung gesehen werden, nicht als Konkurrenz.“ JOSEF LANZINGER, OBMANN ALMWIRTSCHAFTSVEREIN

Tiere werden dabei, so der Plan, zu 95 Prozent aus der Region Kufstein-Kitzbühel kommen.

Um das Projekt zu starten und entsprechende Strukturen aufzubauen, kooperieren Tourismusverbände, Bauern, Gewerbebetriebe und Landwirtschaft skammer. Zudem ist ein Großhändler im Boot, der die Hotellerie direkt beliefert. Mehr noch: Bauern kauften Schlacht-Gutscheine im Wert von mehr als 600.000 Euro und finanzierten so die Errichtung der Anlage mit.

Gleichzeitig unterstützt die Initiative den Erhalt der Almen. „84 Prozent der Rinder, die hier geschlachtet werden, sind davor auf der Alm gewesen“, so Lanzinger. Er betont: „In Tirol almen noch 57 Prozent der Kühe im Sommer, in Bayern sind es gerade einmal 0,3 Prozent.“ Die Tiroler Almwirtschaft sei ein Juwel, das es zu erhalten gelte – ein wesentlicher Grund für die Tourismusverbände das im Entstehen begriffene Projekt maßgeblich mitzufinanzieren.

AUF ZUSAMMENARBEIT

Für Johann Mauracher, Obmann des Tourismusverbands Kufsteinerland, ist fundamental, dass Tourismus und Wirtschaft und somit auch Landwirtschaft eng zusammenarbeiten. Als TVB-Obmann unterstützt er Ideen in diese Richtung, als Hotelier und

Tagen mit Weitblick

www.binderholz-feuerwerk.com

2017

wurde die „Initiative Landwirtschaft und Tourismus“ von der Landwirtschaftskammer Tirol und der Tirol Werbung begründet. Sie befasst sich derzeit mit den drei Themenfeldern Kulinarik und Lebensmittel, Interessenausgleich sowie Bildung, welche in Arbeitskreisen zu konkreten Projekten führen.

Landwirt zeigt er in seinem eigenen Betrieb, wie es funktionieren kann. Vor einigen Jahren hat Mauracher einen Bauernhof in Thiersee gekauft.

Selbst auf einem Hof aufgewachsen, wollte er nicht nur zurück zu den Wurzeln, ihm ging es auch darum, hofeigene Erzeugnisse direkt zu verwerten und seinen Gästen das bäuerliche Leben zu vermitteln. „Wir machen regelmäßig Hoff ührungen, stellen regionale Produkte her, laden Gäste in die Bauernstube und kredenzen ihnen Gutes aus der Tiroler Küche. Wir denken ganzheitlich in allen Bereichen“, erläutert Mauracher. Er sieht im Lindhof eine Art Musterbetrieb, der Touristikern Anregungen liefert: „Nicht jeder kann oder will einen Bauernhof übernehmen, aber jeder hat Bauern in der Umgebung, die ihn mit Produkten versorgen können.“

„Wir müssen vermitteln, wie wertvoll regionale Lebensmittel sind, welchen Genuss sie bereiten.“ JOHANN MAURACHER, OBMANN T VB KUFSTEINERL AND

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WOFÜR SCHL ÄG T DEIN HERZ?

INTERVIEW

„Das Land forciert regionale Wertschöpfungsketten“ LH-Stv. Josef Geisler spricht über bereits gut funktionierende Kooperationen, sieht aber noch Luft nach oben.

Das Gespräch führte Susanne Gurschler.

Schüler der Tiroler Fachberufschule für Tourismus und Handel Landeck und der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Imst bekamen Einblick in den jeweils anderen Bereich.

So ließen sich langfristige vertrauensvolle Partnerschaften aufbauen: Der Bauer habe einen guten Abnehmer, der Hotelier könne seinen Gästen Erstklassiges aus der Region anbieten. „Wir haben so vieles direkt vor der Haustür. Unsere Pflicht als Unternehmer ist es, das weiterzugeben“, ist Mauracher überzeugt. Im Aufbau ist ein von TVB Kufsteinerland und Landwirtschaft skammer getragenes Netz, in dem regionale Produkte vermarktet werden.

AM ANFANG

Schon bei den Auszubildenden setzt eine Kooperation zwischen der Tiroler Fachberufschule für Tourismus und Handel (TFBS) Landeck und der Landwirtschaftlichen Lehranstalt (LLA) Imst an.

In einem Pilotprojekt kamen Lehrlinge aus beiden Bereichen zusammen. „Die SchülerInnen der TFBS Landeck konnten durch dieses Projekt Erfahrungen im Bereich der Produktion von regionalen Produkten sammeln und die SchülerInnen der LLA haben den Verarbeitungsprozess im Tourismus kennengelernt“, so Josef Gstrein, Direktor der LLA Imst, und sein Kollege Günther Schwazer von der TFBS Landeck.

Die Auszubildenden erfuhren einerseits, wie Produkte in der Landwirtschaft hergestellt werden müssen, damit sie in der Gastronomie eingesetzt werden können, andererseits wo und wie diese Erzeugnisse hergestellt werden. Zudem wird eine Vertriebsschiene als Bindeglied zwischen Landwirtschaft und Tourismus aufgebaut.

Wichtig ist, dass solche Projekte langfristig angelegt und mit Engagement von allen Seiten vorangetrieben werden.

SAISON: Herr Geisler, es gibt in Tirol einige Initiativen, um die Kooperation zwischen Tourismus und Landwirtschaft zu verbessern. Welche sind aus Landessicht besonders innovativ und zukunftsweisend?

JOSEF GEISLER: Im Lebensmittelbereich sticht das Projekt „Bewusst Tirol“ der Agrarmarketing Tirol heraus, weil es partnerschaftlich aufgesetzt ist und nachvollziehbare Waren- und Mengenströme bietet. Mittlerweile führen 179 Gastronomie- und Hotelbetriebe sowie 39 Gastrogroßhändler das Gütesiegel und nutzen die Chance, sich mit regionalen Lebensmitteln zu profilieren.

Welche Maßnahmen setzt das Land Tirol, um derartige Bemühungen zu unterstützen? Seitens des Landes können wir in vielen Bereichen finanzielle und damit organisatorische Unterstützung anbieten. Wir starten gerade mit der „Modellregion Landeck“. Auf fünf Jahre übernehmen wir über den Landeskulturfonds die Finanzierung für den Aufbau regionaler Vermarktungsketten. Land, Gemeinden und Tourismusverbände haben sich im Bezirk Landeck zudem zusammengeschlossen, um die Sennalmen im Bezirk zu stärken. Das ist absolut beispielhaft. Aber auch die Käseschneide- und Verpackungsanlage von zehn Kleinsennereien sowie regionale Schlachtmöglichkeiten werden maßgeblich unterstützt. Das Land forciert regionale Wertschöpfungsketten.

Wo sehen Sie noch wenig geschöpftes Potenzial? Im Fleischbereich haben wir sicher noch Luft nach oben. Da sind wir dran. Die Käsekompetenz bauen wir laufend aus. Eine große Aufgabe sehe ich darin, die Geschichte unserer Lebensmittel zu erzählen und für den Gast erlebbar zu machen – nicht nur am Teller, sondern auch in der Natur, am Bauernhof oder auf der Alm. Mit den Herbstfesten, den Tiroler Genussrouten und der Schnapsroute gelingt das bereits. Da geht aber sicher noch mehr. Mit der Almwirtschaft und ihren hochwertigen Lebensmitteln haben wir ein Alleinstellungsmerkmal, das sich auch im Bereich der Kulinarik noch besser nützen lässt.

Vielen Dank für das Gespräch.

© KUFSTEINBLICK, TIROL WERBUNG / GERHARD BERGER

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Wissenswertes und Köstliches. Mit Konstantin Filippou.

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Speckbacher Zuegg

WOFÜR SCHL ÄG T DEIN HERZ?

BEI UNS

Ein typischer Ortskern – im Bild Mutters –, wie es in Tirol viele gibt.

© AXEL SPRINGER, KLAUS WIDKAL

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IM DORF

Ärztliche Versorgung, Lebensmittelläden im Zentrum mit teils verlängerten Öffnungszeiten und schnelles Internet auch an entlegenen Orten – der Tourismus und die Wirtschaft treiben so manche Entwicklung im ländlichen Raum voran.

Text: Rebecca Müller

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J

utta Wechselberger ist praktische Ärztin in Tux im Zillertal. Und das ist sie gerne, sie mag die Vielfalt und auch die Verantwortung, die dieser Beruf mit sich bringt. Als Landärztin habe man es mit den verschiedensten Patienten zu tun – vom Baby bis zum über 90-Jährigen, erzählt Wechselberger. Das nächste Krankenhaus liegt 55 Kilometer entfernt in Schwaz, dadurch ergibt sich zwangsläufig ein breites Tätigkeitsspektrum, von der Basis- bis hin zur Notfallversorgung. „Ich muss ganz einfach viel selber managen, bei einem Allgemeinmediziner in der Stadt ist das vielleicht anders.“

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„Im Winter haben wir 30 bis 40 Prozent Patienten mehr pro Tag als im Sommer.“ JUTTA WECHSELBERGER, ALLGEMEIN MEDIZINERIN, TUX

Tux hat knapp 2.000 Einwohner. Mit 680.000 Nächtigungen im Winter (Saison 2016/17) liegt der Ort auf Rang 8 der nächtigungsstärksten Gemeinden Tirols. Das

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WOFÜR SCHL ÄG T DEIN HERZ?

VERSORGUNGS­ SICHERHEIT IN TIROL

1.350 niedergelassene Ärzte sowie 2.435 angestellte Ärzte und 251 Wohnsitzärzte (Quelle: Ärztekammer Tirol)

200 SPAR-Filialen, 208 MPreis-Filialen, 50 Billa-Filialen

„In den Haupt­saisonen werden auch mehr Mitarbeiter­innen und Mitarbeiter benötigt.“ CHRISTOF RISSBACHER, GESCHÄFTSFÜHRER BEI SPAR FÜR TIROL UND SAL ZBURG

Ca.

der Haushalte werden mit schnellem Internet versorgt, die 100 % sollen bis Ende 2018 erreicht werden.

Bis 2023 sollen 60 % der Haushalte mit ultraschnellem Internet versorgt werden, das Land stellt dafür und für andere Digi­talisierungsprojekte

100

Millionen Euro zur Verfügung.

„Die Verfügbarkeit von ultraschnellem Internet ist ein wichtiger Wettbewerbsvorteil.“ GÜNTHER PLATTER, L ANDESHAUPTMANN UND TOURISMUSREFERENT

Arzt im Ort. „Und wir sind beide voll ausgelastet“, sagt die Landärztin.

FACHLICHE UND MENSCHLICHE ASPEKTE

Als Ärztin ist Wechselberger auch Arbeitgeberin – sie beschäftigt sechs Angestellte – und Unternehmerin. Durch die Mehreinnahmen der Wintersaison kann sie sich auch größere Investitionen wie Labor- und Röntgengeräte oder medizinische Therapiegeräte leisten. Ihre Praxis ist, was die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten betrifft, sehr gut ausgestattet. „Davon profitieren natürlich auch die Einheimischen“, betont sie.

Den kommenden Landärztemangel sieht auch Wechselberger als Problem: „Die ärztliche Versorgung am Land ist wesentlicher Bestandteil der Infrastruktur, wenn diese wegbricht, hat das für die Region weitreichende Konsequenzen.“

Natürlich bringe der Beruf des Landarztes viel Herausforderung, aber sie „würde den Schritt jederzeit wieder wagen“. Gerade die Verantwortung und die Vielfalt empfindet die Medizinerin als erfüllend. Man gibt viel, man bekommt aber auch viel zurück. Dass es in einem Ort, auch in kleinen Gemeinden, eine Arztpraxis gibt, sei zudem nicht nur aus medizinischer Sicht wichtig, glaubt Jutta Wechselberger: „Wir nehmen natürlich auch Anteil am Leben unserer Patienten und ganzer Familien. Der menschliche Aspekt ist sicher genauso wichtig wie der fachliche.“

© AICHNER, HELGE KIRCHBERGER PHOTOGRAPHY

79 %

spürt natürlich auch Jutta Wechselberger: „Im Winter haben wir 30 bis 40 Prozent mehr Patienten pro Tag als im Sommer.“ Auch Urlauber werden krank, dazu kommen noch die Skiunfälle. Neben diesem Mehraufkommen läuft die Basisversorgung für die einheimische Bevölkerung weiter. „Zuerst behandle ich eine Sportverletzung, dann eine Erkältung und als Nächstes steht eine Mutter-Kind-Pass-Untersuchung an“, gibt Wechselberger einen kleinen Einblick in ihren Arbeitsalltag.

Im Winter geht es für sie gewöhnlich ab 7.30 Uhr für zwölf bis 14 Stunden mehr oder weniger durch. Und das von Anfang Dezember bis Ostern bzw. Anfang Mai. Neben ihr gibt es noch einen weiteren

r e d n e s o i d Ihr Ra r e m m i t l e i p s ? e h c i e l G nur das

WOFÜR SCHL ÄG T DEIN HERZ?

„ Mit dem Breitbandausbau und der Entwicklung eines digitalen Tirols stärken wir den ländlichen Raum.“ PATRIZIA ZOLLER-FRISCHAUF, WIRTSCHAFTSL ANDESRÄTIN

DER LADEN UM DIE ECKE

Wichtig für das tägliche Leben im Ort sind auch Nahversorger. SPAR ist eine der Tiroler Lebensmittelketten und mit fast 200 Filialen in ganz Tirol vertreten – auch in vielen kleineren Orten.

Für Christof Rissbacher, Geschäftsführer für Tirol und Salzburg, ist klar, dass der Tourismus auch die Nahversorgung in Tirol prägt. Und das schlage sich nicht nur im Sortiment und im Umsatz nieder: „In den Hauptsaisonen haben wir in manchen Regionen längere Öffnungszeiten beziehungsweise auch am Sonntag geöffnet, und es werden natürlich auch mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigt als in der Nebensaison.“ Insgesamt beschäftigt SPAR in Tirol rund 3.460 Mitarbeiter, über 300 davon sind Lehrlinge.

Darüber hinaus wird bei SPAR Wert auf Regionalität gelegt. Der Lebensmittelhändler hat 2.700 regionale Produkte von 130 heimischen Erzeugern aus Tirol im Sortiment. MPreis ist mit 208 Filialen in Tirol vertreten, Billa mit 50 Filialen.

ULTRASCHNELL ONLINE SEIN

Eine gute, verlässliche und im Idealfall schnelle Internetverbindung gehört heute ebenfalls zum täglichen Leben. Für viele eine unangenehme Vorstellung – ein Ort, an dem man nicht jederzeit online gehen kann. Laut Angaben des Landes Tirol werden aktuell 584.250

EINE GUTE, VERLÄSSLICHE UND IM IDEALFALL SCHNELLE INTERNETVERBINDUNG GEHÖRT HEUTE EBENFALLS ZUM TÄGLICHEN LEBEN.

Personen mit Hauptwohnsitz in Tirol mit schnellem Internet (mindestens 30 Mbit pro Sekunde) versorgt, das sind 79,2 Prozent. 49,7 Prozent der Haushalte und Betriebe sind mit ultraschnellem Internet (mindestens 100 Mbit pro Sekunde) ausgestattet und in 170 Gemeinden wird mit Unterstützung des Landes bzw. auch des Bundes ein eigenes Glasfasernetz realisiert. In anderen Gemeinden laufen ebenfalls größere Breitbandprojekte.

2011 hat das Land Tirol eine Breitbandoffensive gestartet, um die Tiroler Bevölkerung mit schnellem Internet zu versorgen und um Digitalisierungsprojekte zu fördern. Von 2013 bis 2018 sind bereits 50 Millionen Euro geflossen, bis 2023 sollen weitere 100 Millionen Euro investiert werden. „Die Verfügbarkeit von ultraschnellem Internet ist ein äußerst wichtiger Wettbewerbsvorteil für die Wirtschaft, nicht zuletzt auch für den Tourismus“, betont der für Tourismusagenden zuständige Landeshauptmann Günther Platter.

Mit schnellen Internetverbindungen bis in die entlegensten Regionen würde man aber nicht nur den Bedürfnissen der Gäste entsprechen, sagt Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf: „Mit dem Breitbandausbau und der Entwicklung eines digitalen Tirols stärken wir den ländlichen Raum und können Abwanderungstendenzen an den Peripherien stoppen.“

© LAND TIROL

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24h Frische für Tirol Eigentlich ist es ganz einfach: Je frischer das Produkt, desto besser das Gericht. Deshalb bietet KRÖSWANG seinen Kunden die einzigartige 24-h-Frische: Rund 1.000 Produkte werden ausschließlich nach Bestellung produziert und innerhalb von 24 Stunden geliefert.

W

er seinen Kunden kompromisslos frische Lebensmittel bieten will, kommt an folgender Frage nicht vorbei: Wie schafft man es, frisch produzierte Waren in kürzester Zeit in die Küche des Kunden zu bringen? „Wir haben uns diese Frage schon vor Jahren gestellt und eine einzigartige Lösung entwickelt“, erklärt Manfred Kröswang. Die Rede ist von der KRÖSWANG 24-h-Frische.

Durch dieses ausgeklügelte System werden täglich tausende Gastronomen in ganz Österreich und Süddeutschland mit frischen Produkten verschiedener Frische-Partner beliefert.

Die Lebensmittel werden zum Großteil rein auftragsbezogen bei den Frische-Partnern produziert und innerhalb von 24 Stunden von KRÖSWANG zugestellt. „Durch diesen zeitlichen Vorsprung ist diese Frische auch in keinem C+C Großmarkt zu finden“, stellt Manfred Kröswang überzeugt fest.

BREITES FRISCHE-SORTIMENT

Die Palette KRÖSWANGfrischer Produkte ist breit.

Sie umfasst Frischfisch vom oberösterreichischen Fischproduzenten Eisvogel, Hühner- und Putenprodukte vom Kärntner Geflügelspezialisten Wech, kü-

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E N T G E LT L I C HE E IN S C H A LT U N G

Innerhalb von 24 Stunden landen die frischen Lebensmittel in den Küchen der Kunden.

„Unsere Frische ist in keinem C+C Großmarkt zu finden.“ MANFRED KRÖSWANG, GESCHÄFTSFÜHRER

chenfertige Salate, Rohkost und Aufstriche aus der bayerischen Feinkost-Manufaktur Kugler, Rind- und Schweinefleisch vom steirischen Feinkost-Spezialisten Schirnhofer, Pasteten und Terrinen aus der Wiener Traditionsmanufaktur Hink sowie Milchprodukte von der größten österreichischen Molkerei Berglandmilch.

Bei der Auswahl der Lieferpartner legt KRÖSWANG strenge Maßstäbe an. Nur Produzenten, die absolute Zuverlässigkeit, modernste und hygienische Verarbeitung und perfektes Qualitätsmanagement garantieren, haben eine Chance, Frische-Partner von KRÖSWANG zu werden.

© KRÖSWANG (4)

ABGESTIMMTER FRISCHE-ABLAUF

Um eine Produktion am gleichen Tag zu ermöglichen, bestellen Kunden ihre KRÖSWANGfrischen Produkte bis 11.30 Uhr. KRÖSWANG gibt die gesammelten Bestellungen unverzüglich an seine Partner weiter, damit diese mit der Produktion der Waren starten können. So werden etwa sofort nach Eingang der Bestellung bei KRÖSWANG Fische aus dem Teich geholt, verarbeitet und kommissioniert,

Hühner frisch geschlachtet, verarbeitet und versandfertig gemacht oder Salat geputzt, gewaschen, geschnitten und verpackt.

Innerhalb weniger Stunden werden alle KRÖSWANGfrischen Produkte der verschiedenen Frische-Partner an die beiden KRÖSWANG-Logistikzentren geliefert, in der Nacht werden sie auf alle zwölf KRÖSWANG-Standorte aufgeteilt. Ab fünf Uhr früh beginnt die Belieferung der Kunden in ganz Österreich und Süddeutschland – damit diese die bestellten, tagesfrisch produzierten Lebensmittel sofort verarbeiten können.

Durch die auftragsbezogene Produktion und schnelle Lieferung innerhalb von 24 Stunden kommen die Lebensmittel unvergleichlich frisch in die Küche des Gastronomen. Der Küchenchef profitiert mehrfach: Gerichte mit frischen Produkten schmecken besser, außerdem haben diese Lebensmittel ein längeres Mindesthaltbarkeitsdatum und bringen mehr Flexibilität in die Planung.

KONTAKT Kröswang GmbH 6405 Pfaffenhofen/Telfs, Gewerbepark 6 Tel.: 07248/685 94 E-Mail: telfs@kroeswang.at www.kroeswang.at

ÜBER KRÖSWANG

Der Familienbetrieb beliefert seit über 40 Jahren Gastronomie und Hotellerie mit frischen und tiefgekühlten Lebensmitteln, seit 2011 ist KRÖSWANG mit einem Standort in Tirol vertreten.

Die Filiale Pfaffenhofen wird heuer ausgebaut und flächenmäßig verdoppelt, damit die steigenden Mengen bewältigt werden können. Im Vorjahr ist der Umsatz in Tirol um über 11 % gestiegen.

Um fünf Uhr früh starten die Frische-LKWs zu den Kunden.

WOFÜR SCHL ÄG T DEIN HERZ?

1.

VIEL NEUES BRINGT DER

SOMMER 2.

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4.

5.

6.

Auf den Spuren der Starkenberger (5) oder quer durch die wilde Schönheit des Karwendels (1/4) sind nur zwei von vielen Arten, wie man den Tiroler Sommer dieses Jahr erleben kann. Im Alpbachtal geht es mit dem „Lauser-Sauser“ Alpine-Coaster (2) rasant ins Ziel und in Schlegeis (3) kann mit einem neuen Flying-Fox ein ganzes Tal gequert werden. Und am Achensee bietet das ATOLL (6) alles rund ums erfrischende Nass und eine Menge Sport und Wellness.

© ALPBACHER BERGBAHN, MOUNTAINSHOP-HOERHAGER, ARCHIV IMST TOURISMUS / BERNHARD WARTER, HECKMAIR, ARCHIV NATURPARK KARWENDEL (2), ATOLL / STUDIO GOLLWITZER ARCHITEKTEN, BERGBAHNEN SÖLDEN / CHRISTOPH NOESIG

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WOFÜR SCHL ÄG T DEIN HERZ?

Der Tiroler Tourismus steht alles andere als still.

Auch in der Sommersaison 2018 gibt es eine Menge zu entdecken. Neue Angebote bauen sowohl auf Innovation als auch auf Tradition und kommen Gästen ebenso zugute wie Einheimischen.

Text: Daniel Feichtner

ATOLL AM ACHENSEE:

A

b dem 12. Juli 2018 lässt in Söl­ den der Geheimdienst Ihrer Majestät bitten: Dann öff net die James­Bond­Ausstellung „007 Elements“ ihre Pforten. Am Gipfel des Gaislachkogls auf 3.050 Meter Seehöhe wurde eine cineastische Installation rund um das Thema Bond eingerichtet – gleich hinter dem futuristisch gestalteten Restaurant Ice Q, das als Schauplatz in James Bonds 24. Abenteuer „Spectre“ diente. Betreten wird das neue Gebäu­ de stilecht durch einen unterirdischen Tunnel. In seinem Inneren erwarten Be­ sucher auf zwei Stockwerken eine multi­ mediale Installation, die tiefe Einblicke in die Dreharbeiten eines Bond­Films bietet, und ein interaktiver Ausflug in das James­Bond­Universum.

Entwickelt wurde die Ausstellung von Kreativdirektor Neal Callow, der als Art Director an „Casino Royale“, „Quan­ tum of Solace“, „Skyfall“ und „Spectre“ beteiligt war.

Mit „007 Elements“ erweitert Sölden sein Angebot für Einheimische ebenso wie für Touristen: „Zusammen mit den zahlreichen spannenden und abwechs­ lungsreichen Aktivitäten, die in unserer Gegend bereits angeboten werden, wird diese Installation die Stellung von Sölden als ganzjährige Destination für Sport und Unterhaltung stärken“, erklärt Jakob Falk­ ner, Geschäftsführer der Bergbahnen Söl­

6.500 QUADRATMETER SAUNA, KLETTERN, FITNESS, SCHWIMMEN UND MEHR den, die James Bond mit „007 Elements“ gemeinsam mit EON Productions und Metro­Goldwyn­Mayer eine fixe Präsenz in Sölden eingeräumt haben.

RUND UMS KÜHLE NASS

Eine weitere neue Attraktion lockt diesen Sommer nach Eben am Achensee. Dort eröff net das ATOLL, eine neue Freizeit­ anlage, die am Südostufer des Sees auf 6.500 Quadratmetern ganzjährig alles rund ums Thema Wellness, Fitness und Gesundheit bietet. Neben dem Strand­ bad, das im Rahmen des Projekts kom­ plett umgestaltet wird, wartet das ATOLL mit einem Indoor­Badeareal, einem Fit­ ness­Studio und einem Boulder­Raum auf. Gekrönt wird die Anlage von einer Panorama­Saunalandschaft und einem Roof­Top­Pool mit Infinity­Rinne im Dachgeschoß, von dem aus entspannt der Ausblick genossen werden kann.

Wer das Wasser lieber in der „freien Wildbahn“ erlebt, wird einerseits am Rifflsee im Pitztal fündig, wo auf 2.232 Meter Seehöhe die höchste Floßfahrt

Europas angeboten wird. Mit einem 140 Quadratmeter großen Holzfloß können bis zu 60 Passagiere Österreichs höchst­ gelegenen Gletschersee befahren. Die Tour dauert rund 45 Minuten, und neben dem Panorama gibt es auch einiges über die Geschichte des Pitztals zu erfahren.

Zum anderen lohnt sich eine Tour ins Stubaital. Dort ist der WildeWasser­ Weg bis zur Talstation Mutterberg der Stubaier Gletscherbahn bzw. zur Mutter­ berger Klamm erweitert worden, und es gibt eine neue Aussichtsplattform beim Grawa­Wasserfall, von der aus sich das Naturspektakel beobachten lässt.

NEUES ZU FUSS

Und auch anderswo gibt es neue Angebo­ te für Wander­Fans. Der frisch eröff nete Karwendel Höhenweg führt auf sechs Etappen vom Seefelder Plateau über Wäl­ der und Almflächen bis ins Hochgebir­ ge inklusive beeindruckender Tiefblicke ins Inntal und auf Innsbruck – und bei Scharnitz wieder zurück ins Tal. Insge­ samt gilt es dabei, rund 7.000 Höhenme­ ter zu bewältigen.

Etwas weniger fordernd, aber min­ destens genauso interessant präsentiert sich der neue Starkenberger Panorama­ weg, der über rund 52 Kilometer und sieben Etappen von der Fernpass­Höhe bis zum Schloss Landeck führt. Die Route

Geheimagenten auf 3.050 Höhenmetern: In der „007 Elements“-Installation am Gaislachkogl in Sölden dreht sich alles um James Bond.

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WOFÜR SCHL ÄG T DEIN HERZ?

NEUE WEGE FÜR ZWEI RÄDER

steht dabei ganz im Zeichen des Adels­ geschlechts der Starkenberger, an deren Schlössern und Burgen sie vorbeiführt.

Interessantes zu entdecken gibt es außerdem im Kaiserbachtal bei St. Johann in Tirol. Dort wurde eine Gale­ rie unter freiem Himmel eingerichtet.

Stationen mit Fotos, Texten und Ausstel­ lungsstücken rund um sieben Bergstei­ gerlegenden wie Peter Habeler, Barbara Zangerl oder Stefan Glowacz befassen sich mit deren Leben, Erfahrungen und ihrer Beziehung zum Wilden Kaiser.

ACTIONREICHE ALPEN

Adrenalin in freier Natur versprechen 2018 zwei neue Angebote in Tirol: Im Alp­ bachtal am Wiedersbergerhorn geht der „Lauser­Sauser“, ein neuer Alpine­Coas­ ter, ab dem 19. Mai in seinen ersten Som­ mer. Rund einen Kilometer lang und mit einem Höhenunterschied von 134 Metern können auf der alpinen Achterbahn bis zu 40 Stundenkilometer erreicht wer­ den. Am Weg ins Tal warten neben zwei Sprüngen auch zwei 360­Grad­Kreisel – einer davon mit 18 Metern der höchste Österreichs – und ein Förderband, das die Passagiere wieder bequem zurück an den Start bringt.

Ein ähnlich rasantes Erlebnis wird ab Juni auch in Schlegeis im Zil­ lertal geboten: Mit der Schlegeis 131 Flying­Fox­Zipline kann das Tal vor der Schlegeis­Staumauer in 131 Meter Höhe „überflogen“ werden. Dabei überwindet man rund 600 Meter von der Bergsta­ tion bis zur Ziellinie bei der Einkehr „s’Raschtl“.

AUCH RADSPORTLER KOMMEN DIESEN SOMMER NICHT ZU KURZ:

ALPINE-COASTER „LAUSER-SAUSER“:

1 134

KM LANG

METER HÖHENUNTERSCHIED

In Sölden gibt es gleich zwei neue Shapelines. Die Lettn-Line richtet sich vor allem an Einsteiger und verspricht viel Flow. Sie führt durch Wälder und Wiesen und bietet einige Elemente, um sich auszutoben. Anspruchsvoller wird es auf der sieben Kilometer langen Ollweite-Line, die kurvenreich ins Tal führt.

In Lienz fordert der Lakata Trail am Hochstein Singletrail-Fans.

Auf 2,2 Kilometern gilt es, mehrere Sprungschanzen, Sprünge mit Wellenkombinationen und viele Richtungswechsel zu meistern.

Downhiller finden diesen Sommer unter anderem in Serfaus-Fiss-Ladis ihr Glück. Dort warten die neuen Trails Scheidtrail, Zirbentrail und Supernatural auf sie.

Nauders am Reschenpass punktet 2018 dem neuen Bergkasteltrail speziell für Enduro-Mountainbiker.

Ebenso an die Mountainbike-Community gerichtet ist ein neuer Mountainbike-Weg von Schmirn hinauf zum Tuxer Joch, der im Lauf des Sommers fertiggestellt wird.

Ebenfalls bis Sommer müssen sich Trail-Fahrer noch in Ischgl gedulden. Dann öffnet dort der Flimjochtrail, der direkt neben der Bergstation der Flimjochbahn ins Tal führt.

© ALPBACHER BERGBAHN, ÖTZTAL TOURISMUS

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WOFÜR SCHL ÄG T DEIN HERZ?

TRUMPFKARTEN Ein Ticket für über 20 Skigebiete, zahlreiche Schwimmbäder und vieles mehr. Das alles zu einem fixen Tarif.

Angebote wie das Freizeitticket und die Tirol Regio Card richten sich gezielt an Einheimische.

Text: Felix Stippler

SOMMER UND WINTER

Beide Anbieter versuchen, so viele Bergbahnen und Kleinlifte wie möglich in ihrem Angebot aufzunehmen. Diese werden von den Kunden auch am meisten in Anspruch genommen. „An der Spitze ist bei uns natürlich der Skilauf, dank der Gletscher Kaunertal, Pitztal und Sölden, die mit der Karte befahren werden können, geht hier die Saison auch schon im Oktober los“, erklärt Roland Reichmayr, Geschäftsführer Regio Card.

„Wir wollen die Bevölkerung zu mehr Aktivität motivieren und gleichzeitig das soziale Umfeld der Kunden stärken.“ THOMAS SCHROLL, GESCHÄFTSFÜHRER FREIZEIT TICKET

Auch das Freizeitticket lockt mit großen Skigebieten wie dem Stubaier Gletscher, dem Arlberg oder Ischgl. Letztere kann man mit dem Ticket an drei Tagen pro Saison nutzen. Aber auch das Sommerangebot wird von immer mehr Kunden in Anspruch genommen – Tendenz steigend. Hinter den Skigebieten liegen die Freibäder und Badeseen auf dem zweiten Platz, gefolgt von den Bergbahnen im Sommer.

MOTIVATION UND TRADITION

Die Philosophie der Karten scheint sich zu bewähren. Das Konzept von Freizeit zu einem fairen Preis an 365 Tagen im Jahr nehmen immer mehr Tiroler in Anspruch. Letztes Jahr verkaufte das Freizeitticket ungefähr 50.000 und die Regio Card rund 20.000 Stück. „Wir gehören zu den größten Freizeitkarten in den Alpen.

Wir wollen die Bevölkerung zu mehr Aktivität motivieren und gleichzeitig das soziale Umfeld der Kunden stärken“, erklärt Freizeitticket-Chef Thomas Schroll den Erfolg seiner Karte. Ähnlich ist es bei der Regio Card.

Trotz niedrigerer Verkaufszahlen ist sie auf dem Gebiet der Verbundkarten ein

© DIE FOTOGRAFEN, KARL HANDL, SHUTTERSTOCK.COM

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wei Karten, eine sehr erfolgreiche Idee: Sowohl Freizeitticket als auch Tirol Regio Card Karten bieten den Kunden ein ganzjähriges Angebot zum Fix-Tarif von 512 Euro (Freizeitticket) bzw. 484 Euro für (Regio Card). Nötig ist nur ein Hauptwohnsitz in Tirol. Besonders heimische Familien sollen von den Karten profitieren, heißt es von Seiten der Geschäftsführer Roland Reichmayr (Regio Card) und Thomas Schroll (Freizeitticket).

Deshalb zahlen Eltern für ihre Kinder auch nur einen Bruchteil des eigentlichen Preises. Für Kinder bis 17 Jahre kostet das Freizeitticket mit dem Familienbonus 68 Euro und die Regio Card 64 Euro.

WOFÜR MEIN HERZ SCHL ÄG T FREIZEITTICKETANGEBOTE:

„ An der Spitze ist bei uns natürlich der Skilauf.“

31 Skigebiete und Kleinliftanlagen 20 Schwimmbäder und Badeseen 11 Eislaufplätze 12 Museen 20 Sommerbergbahnen

ROLAND REICHMAYR, GESCHÄFTSFÜHRER REGIO CARD

Vorreiter. Das Angebot wurde bereits 1984 ins Leben gerufen. „Schon damals wurden die Stimmen laut, dass die Einheimischen sich das Skifahren nicht mehr leisten können“, betont Reichmayr. Wegen der Nähe zu den Partnern wird das Freizeitticket hauptsächlich im Raum Innsbruck und die Regio Card im Tiroler Oberland verkauft. Wer im Unterland in den Genuss eines vergleichbaren Angebots kommen will, muss aktuell bei der Snow Card Tirol mit ihren über 90 Skigebieten in ganz Tirol zugreifen. Diese erfreut sich eben-

falls großer Beliebtheit, ist aber keine Jahreskarte und beinhaltet damit keine Sommerangebote.

KULTUR UND FAMILIE

Um die Attraktivität der Karten beizubehalten, müssen die Betreiber Angebot und Aktionen stetig erweitern. Beim Freizeitticket setzt man neben Sport auch auf Kultur. Seit einigen Jahren ist der Eintritt zu ausgewählten Museen in der Karte inkludiert. Zuletzt trat das Museum Münze Hall dem Verbund bei. Über das Angebot

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der Zukunft macht man sich natürlich auch Gedanken. Derzeit wird versucht zu analysieren, wie sich das Freizeitticket auf die Aktivität der Kunden ausgewirkt hat. Auf Basis dieser Studien folgen weitere Schritte.

Ähnlich bei der Regio Card: Dort werden ebenfalls Pläne für die Zukunft geschmiedet. Ideen gibt es viele, über konkrete Beispiele kann derzeit aber noch nicht gesprochen werden. Eines steht allerdings mit Sicherheit ganz oben auf der Agenda: familienfreundlich zu bleiben.

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WOFÜR SCHL ÄG T DEIN HERZ?

KULTURELL

Formate, die auf Event- und Kulturtourismus ausgerichtet sind und dem Bild von Tirol als Land der Traditionskultur und Sehenswürdigkeiten entsprechen, finden bei Einheimischen und Gästen großen Anklang.

Andere Aspekte des Kulturlandes Tirol sind (noch) schwierig zu vermitteln.

Text: Esther Pirchner

AUTHENTISCH W

as den Einheimischen gefällt, gefällt auch den Touristen.

Auf diese knappe Formel bringt Alois Schöpf, Leiter der Innsbrucker Promenadenkonzerte, das Grundprinzip kulturtouristischer Veranstaltungen. Mit den Konzerten führt er die lange Tradition der Harmonie- und Dorfmusik weiter, bei der die Blaskapellen symphonische Musik unter die Leute brachten, und fand mit der Idee auch rasch Unterstützung bei Stadt Innsbruck und Tourismusverband. Seit 2000 finden die Konzerte im Innenhof der Hofburg statt, besucht werden sie von allen: „Da mischen sich Touristen und Einheimische, Städter und Landler“, zeigt sich Schöpf begeistert.

EVENTS GANZ OBEN

Authentisch sind die Promenadenkonzerte auch deshalb, weil sie besonders gut ins Tirolbild passen: Traditionskultur und Sehenswürdigkeiten gehören in der Außenwahrnehmung zu Tirol dazu – fast so wie das Skifahren. Um Letzteres ging es zwei Hotspots des Wintertourismus, als sie die Wintersaison vor allem in den Frühling hinein ausdehnen wollten: Sowohl im Hinteren Ötztal als auch in Ischgl gingen TVB und Seilbahngesellschaft Kooperationen ein, um selbst Events auf den Bergen zu veranstalten. In Ischgl entstanden daraus 1995 die Top-of-the-Mountain-Konzerte, in Sölden 2002 das Electric Mountain Festival. Gebucht werden die jeweils gerade angesagten Stars der Livemusik- bzw.

© AMI PROMARKETING

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WOFÜR SCHL ÄG T DEIN HERZ?

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Kulturtransfer aus Nieder­österreich: Klassik in den Alpen

DJ-Szene. Besucher sind Wintertouristen, die solche Konzerte im Sporturlaub „mitnehmen“, Eventtouristen, die ihren Skiaufenthalt drumherum planen, und nicht zuletzt die Menschen vor Ort, die das Staraufgebot sehr zu schätzen wissen.

„Klassik unter Sternen“ in Stift Göttweig als „Klassik in den Alpen“ nach Kitzbühel.

Mit dem Kulturland Tirol hat die Veranstaltung insofern zwar wenig zu tun, der Zuspruch durch Touristen und Einheimische ist dennoch ungebrochen groß.

KLASSIK IN DEN ALPEN

ABSEITS DES MAINSTREAMS

Bleibt noch die Frage nach den in den Regionen gewachsenen Initiativen, deren zeitgenössische Kulturveranstaltungen dem geltenden Tirolbild weniger entsprechen. Bei diesen sind die Verbindungen zwischen Kulturschaffenden, Touristikern und Tourismusverbänden oft nur lose geknüpft, Kooperationen gehen trotz gegenseitiger Wertschätzung über Sponsoring und regionale Bewerbung durch die TVBs kaum hinaus, wie Verena Teissl,

BUCHTIPP

Verena Teissl, Klaus Seltenheim Kulturtourismus in Tirol Chancen und Widerstände in einer Alpenregion, Bielefeld 2017

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Anders als bei den Promenadenkonzerten, bei Top of the Mountain und dem Electric Mountain Festival werden die Open-Air-Konzerte mit der Mezzosopranistin Elīna Garanča von der niederösterreichischen AMI Promarketing GmbH ohne Beteiligung eines einheimischen Kulturveranstalters und mit lediglich finanzieller und medialer Unterstützung des Tourismusverbandes Kitzbühel durchgeführt. Die AMI übertrug einfach

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WOFÜR SCHL ÄG T DEIN HERZ?

Star-DJs wie Fedde le Grand 2015 gastieren beim Electric Mountain Festival am Giggijoch.

Dass Sehenswürdigkeiten und Blasmusik als typische Tiroler Kultur wahrgenommen werden, zieht Tausende Besucher zu den Innsbrucker Promenadenkonzerten.

„Im ‚Ausnahmezustand‘ Urlaub sind Menschen viel stärker für Kultur ansprechbar als daheim.

Darauf kann man aufbauen.“ VERENA TEISSL, PROFESSORIN FÜR KULTURWISSENSCHAFT UND KULTURMANAGEMENT, FH KUFSTEIN

Professorin für Kulturwissenschaft und Kulturmanagement an der FH Kufstein, 2016/17 in einer Studie zum „Kulturtourismus in Tirol“ herausgefunden hat (siehe Buchtipp). Dafür gibt es laut Teissl mehrere Gründe: Zwischen Tourismus und Kulturschaffenden bestehe ein Zielkonflikt – ökonomische Ziele da, Kulturauftrag dort –, auch werde Kultur im Image Tirols, das auf Sport, Natur, Lifestyle etc. ausgerichtet ist, kaum mittransportiert. Selbst wenn hochkulturelle bis alternative Formate erfolgreich sind und von sich aus über Tirol ausstrahlen,

wie das Theaterfestival Steudltenn im Zillertal oder das Straßentheaterfestival Olala in Lienz, werden sie von touristischen Institutionen kaum als Teil des an Touristen gerichteten Images nach außen transportiert.

IM SCHATTEN DER ALPEN

Dem Abhilfe zu schaffen, ist schwierig.

Denn zum einen besteht im touristisch erfolgreichen Tirol kein großer ökonomischer Druck – wie er etwa im Ruhrgebiet oder Niedersachsen eine grundlegende Neupositionierung als Kulturregion notwendig machte –, zum anderen hat das Land bereits ein Alleinstellungsmerkmal, das „alle anderen Themen überragt: die Alpen. Das ist eine so tolle und beliebte Marke, dass daneben nichts Vergleichbares positioniert werden kann“, meint Teissl.

Doch auch wenn Tirol nicht vorrangig als Kulturland gesehen wird, lohnt es sich für Touristiker und Kulturschaffende, gemeinsam in dieser Richtung weiterzuarbeiten. Neben Großevents und Brauchtumskultur auch die vielfältigen anderen Kulturaktivitäten sichtbar zu machen, trägt letztlich zur Authentizität des Tirolbildes bei. Denn auch dort gilt: Was dem Einheimischen gefällt, gefällt auch den Touristen.

© FH KUFSTEIN, RUDI WYHLIDAL, INNSBRUCKER PROMENADENKONZERTE

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© Werbeagentur Auer www.werbeagentur-auer.at

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HERZLICH WILLKOMMEN im Gartendorf!

Wollen Sie dem Alltagsstress und der Hektik der Stadt entfliehen? Suchen Sie einen idealen Rückzugsort, um die Seele baumeln zu lassen?

Dann ist das „Gartendorf in Tirol“, das nur ca. 15 km westlich von Innsbruck liegt, der richtige Platz für Sie. Es erwartet Sie ein Ort mit besonderem Ambiente, eingebettet in die Tiroler Alpen und den grünen Inn quasi vor der Haustüre. Zusätzlich profitieren Sie Sommer wie Winter von der Nähe des Seefelder Plateaus und der Seitentäler des Inntals.

Insgesamt stehen 71 Kleingartenhäuser zur Verfügung, welche mit allen Annehmlichkeiten, wie Badezimmer mit Dusche und WC, moderner Küche, gemütlichem Wohn- und Essbereich und komfortablem Schlafbereich, ausgestattet sind.

Selbstverständlich verfügt jedes Haus über Strom, einen Internetanschluss und eine moderne Infrarotheizung. Weiters gehört zu jedem Haus ein privater Parkplatz.

Die unterschiedlichen Häusermodelle können ganzjährig gemietet und bewohnt und die Gärten der verschieden großen Grundstücke (120 m2 bis 261 m2) nach eigenen Wünschen und Vorstellungen gestaltet werden.

Café

Bärig

Dirschenbach 10 • A-6170 Zirl

www.gartendorf-tirol.at

In der Anlage befindet sich das gemütliche Café Bärig mit überdachter Terrasse, wo Sie Getränke und kleine Imbisse genießen können.

Vereinbaren Sie noch heute einen Besichtigungstermin und finden Sie Ihr optimales Haus in unserem charmanten Gartendorf.

Mag. Anton Weber +43 664 540 4758 Andrea Siegrist-Huck +43 650 99 49 509

Gartendorf in Tirol

de luxe

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MAGAZIN

HATTRICK

Die Internationale Tourismus-Börse (ITB) in Berlin ist die wichtigste Messe der Branche. Tirol präsentierte sich dort von der sportlichen Seite.

Bei der 52. Auflage der ITB, die vom 7. bis 11. März stattfand, hat Tirol den Schwerpunkt seines Auftritts als Sportland gelegt. Innerhalb eines halben Jahres finden in Tirol drei Weltmeisterschaften statt: die IFSC Kletter-WM vom 6. bis 16. Sep­ tember, die UCI Straßenrad WM vom 22. bis 30. September und die FIS Nordische Ski-WM vom 19. Februar bis 3. März 2019. „Diese drei Weltmeisterschaften werden einerseits Tirols Profil als Sportland Nummer eins der Alpen festigen und zum anderen die inter­nationale Be­kanntheit stärken“, sagte Josef Margreiter, ­Geschäftsführer der Tirol Werbung, im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin.

Präsentierten Tirol bei der ITB (v. l.): Thomas Schönwälder (Kaiserwinkl), Michael Mairhofer (Alpbachtal Seenland), Karin Seiler Lall (Innsbruck Tourismus), Josef Margreiter (Tirol Werbung), Margret Winkler (Kufsteinerland), Christoph Nösig (Ötztal), Sabine Geir (Alpbachtal Seenland) und Martin Friede (Hall-Wattens).

ITB

IN ZAHLEN:

10.000 AUSSTELLER

AUS

180 LÄNDERN

TIROL AUF SCHIENE

Nachhaltige Mobilität ist ein wichtiges Thema im Tiroler Tourismus.

Beim jährlichen Netzwerktreffen der Initiative „Tirol auf Schiene“ wurden die Handlungsfelder der Zukunft definiert.

Mit dem Projekt „Tirol auf Schiene“ arbeiten die Deutsche Bahn (DB), die Schweizer Bundesbahnen (SBB), die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), der Verkehrsverbund Tirol (VVT), das Land Tirol und die Tirol Werbung seit 2012 erfolgreich zusammen, um die umweltfreundliche Anreise der Gäste mit der Bahn und nachhaltige Mobilitätslösungen in den Urlaubsregionen zu forcieren.

Beim jährlichen Netzwerktreffen, das dieses Mal in den Kitzbüheler Alpen stattfand, stand neben dem Erfahrungsaustausch auch die Planung für die kommenden Jahre auf dem Programm. Neben der Forcierung neuer direkter Bahnverbindungen soll vor allem das bestehende Bahnangebot im Bewusstsein der Gäste und Touristiker fix verankert werden – als umweltbewusste und komfortable Anreisemöglichkeit.

Versammelten sich zum Netzwerktreffen von „Tirol auf Schiene“: Ekkehard Allinger Csollich (Land Tirol), Khaled El Hussein (DB), Werner Ebert (SBB), Florian Phleps (Tirol Werbung), Rene Zumtobel (ÖBB Tirol), Alexander Jug (VVT) und Kurt Bauer (ÖBB Fernverkehr, v. l.).

MAGA ZIN

TOURISM FASTFORWARD 2018

SAVE THE DATE

Die Tourismuskonferenz für digitalen Tourismus findet heuer vom 12. bis 13. Juni – wie gewohnt im Kongress­ zentrum Mayrhofen – statt.

TourismFastForward geht in die bereits sechste Runde. Im Mittelpunkt stehen heuer künstliche Intelligenz und Blockchain-Technologie sowie deren Auswirkungen auf Desti­ nationsmanagement und Hotellerie. Vorträge dazu gibt’s unter anderem von Experten wie Trendforscher Oliver Puhe, Robert Schwertner alias „CryptoRobby“ und Vertretern von innovativen Unternehmen wie IBM und Humanizing Technologies.

Alle Infos und Details zum Programm unter: www.tourismfastforward.com

200.000

GESUNDE BETRIEBE

BESUCHER

Sechs Tiroler Betriebe wurden im März erstmals mit dem offiziellen Gütesiegel für Betriebliche Gesundheitsförderung ausgezeichnet – da­runter die Tirol Werbung, der Flughafen Innsbruck und das Posthotel Achensee.

© JOCHUM, SILVIA SEEBACHER

Erstklassige Gesundheitsförderung nach europäischen Standards – das bestätigt die Tiroler Gebietskrankenkasse sechs Tiroler Betrieben mit dem offiziellen Gütesiegel für Betriebliche Gesundheitsförderung. Fünf Betriebe erhalten das Gütesiegel bereits zum zweiten Mal, zwei Betriebe dürfen sich über die bereits zweite Wiederverleihung freuen.

Die Tirol Werbung hat die Auszeichnung, wie der Flughafen Innsbruck, das Posthotel Achensee, ARBAS – Tirol, die Moserholding AG und Pirlo GmbH & Co KG, 2018 zum ersten Mal erhalten.

BUCHTIPP

DAS GANZE JAHR UNTERWEGS Für alle, die zu jeder Jahreszeit durch Tirol wandern wollen, hat Radiomoderator, Tirol-Kenner und Bergführer Hubert Gogl einen Wander­führer geschrieben.

Wer regelmäßig ORF-Radio Tirol hört, kennt Hubert Gogl und seine beliebten wöchentlichen Berg-Freizeittipps. Der staatlich geprüfte Berg- und Skiführer und passionierte Allround-Bergsteiger aus St. Jodok am Brenner hat mit „Das Tiroler Vier-Jahreszeiten-Wanderbuch“ einen Wanderführer mit 100 abwechslungsreichen Wanderungen für jede Jahreszeit vorgelegt.

Die Touren führen zum Beispiel im Frühling durch blühende Wiesen, im Sommer an kühle Seen oder in Schluchten und durch das herbstliche Farbenspiel, oder sie schließen Rodelspaß mit ein. Alle Wanderungen sind mit öffentlichen Verkehrs­ mitteln erreichbar.

Hubert Gogl: Das Tiroler Vier-Jahres­zeitenWanderbuch, Tyrolia Verlag, 240 Seiten

GEWINNSPIEL Die SAISON verlost fünf Exemplare des Buchs: Einfach bis 31. Mai 2018 ein E-Mail mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse an saison@target-group.at senden (Betreff: Buchverlosung) und mit ein bisschen Glück gewinnen.

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SilberQuelle:

Eins mit dem Wasser.

Hermann Gruber

Günther Gruber

Eigentümer SilberQuelle

impalawolfmitbiss

Eigentümer SilberQuelle

SilberQuelle ist Nachhaltigkeitspartner von ARAplus. www.silberquelle.at www.araplus.at

PROFILE

MAGA ZIN

TOURISMUS BLEIBT CHEFSACHE

Auch in der neuen Regierung übernimmt Landeshauptmann Günther Platter die Funktion als Tourismusreferent und ist somit für alle Agenden rund um den Tourismus zuständig.

© TVB WIPPTAL, AXEL SPRINGER, BEST ALPINE WELLNESS

Neuer Geschäftsführer Der TVB Wipptal steht seit April unter der Führung von Joakim Strickner. Er übernahm die Position des Geschäftsführers von Kurt Hasenbacher, der seit Kurzem als Obmann des TVB fungiert.

ABSCHIED VON JOSEF KNABL Josef Knabl ist am 16.

März im 65. Lebensjahr verstorben. Der Tourismusberater und Golfplatzbetreiber war Mitbegründer und langjähriger Geschäftsführer der Best Alpine Wellness Hotels.

E N T G E LT L I C HE E IN S C H A LT U N G

Kontinuierlich investieren Dafür brauchen Tourismusbetriebe einen Finanzierungspartner mit einem tiefen Verständnis für die täglichen Herausforderungen und viel Gespür für kommende Trends.

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lpine Destinationen sind von einem positiven Marktumfeld und einer mehrjährigen Wachstumsphase geprägt. Aus heutiger Sicht wird der positive Trend bei gut positionierten Destinationen und Betrieben anhalten. Das bedeutet: Kontinuierlich investieren, um den gestiegenen Ansprüchen der Gäste gerecht zu werden.

Die zentralen finanziellen Herausforderungen sind dabei die hohe Kapitalintensität und die immer kürzer werdenden Investitionszyklen. Die BTV ist in Finanzierungsfragen mehr als ein „klassischer Geldgeber“. Betreuer und Experten kennen die Erfolgsfaktoren von touristischen Geschäftsmodellen ganz genau und können ihre Kunden gezielt beraten.

FINANZIEREN UND FÖRDERN

Die Neugestaltung und die Ausweitung des touristischen Angebots sowie die Betriebsgrößenoptimierungen werden häufig durch Zuschüsse und

zinsgünstige Kredite unterstützt. Ebenso können für Investitionen in Umweltschutzmaßnahmen zum Teil Förderungen in Form von Zuschüssen lukriert werden. Dabei ist zu beachten: Der Förderungsantrag muss in der Regel vor Beginn des Investitionsvorhabens bei der Förderstelle eingereicht werden.

Für den Vorfinanzierungsbedarf der Saisonen und den laufenden Betriebsmittelbedarf stehen den Tourismusbetrieben unter bestimmten Voraussetzungen Exportfinanzierungen als Rahmenkredite zu besonders attraktiven Konditionen offen.

INFOS UND KONTAKT MMag. Simon Knitel, BTV Experte für Tourismus Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft Stadtforum, 6020 Innsbruck Tel.: 0505 333 - 1322 E-Mail: simon.knitel@btv.at www.btv.at/alpentourismus

„DER ALPENTOURISMUS DER ZUKUNFT“

Um die Investitionsvorhaben und Visionen ihrer Kunden optimal begleiten zu können, beschäftigt sich die BTV mit dem Hier und Jetzt und darüber hinaus mit der Zukunft.

Das Buch der BTV basiert auf den Ergebnissen des Forschungsprojekts „Alpen FutureHotel Y“ und zeigt Trends, Ideen und Chancen für das Jahr 2030 auf.

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TIROL HERZEIGEN Text: Esther Pirchner

W

as ist ein idealer Film? Für Johannes Köck, Leiter der Cine Tirol Film Commission, ist „die allerbeste Variante, dass es sich um eine wahre Geschichte aus Tirol handelt, die an Tiroler Dreh­ orten mit Tiroler Schauspielern vor der Kamera und Tiroler Filmschaffenden hinter der Kamera realisiert wird und in der sogar die Drehorte in den Dialogen namentlich erwähnt werden“. Einen sol­ chen „Mercedes-Stern“ unter den Filmen nach Tirol zu holen, ist Cine Tirol schon vielfach gelungen, als Beispiele nennt Köck „Andreas Hofer – die Freiheit des Adlers“, „Schwabenkinder“ und die bei­ den Fernsehserien unter dem Titel „Der Bergdoktor“ und „Soko Kitzbühel“.

AKQUISE, SERVICE, UNTERSTÜTZUNG

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JAHRE CINE TIROL IN ZAHLEN • 1.242 Location Services • 312 Location Scoutings • 1.093 realisierte Projekte, darunter Spielund Dokumentarfilme für TV und Kino, Fernsehserien und -reihen, Werbefilme, Musikvideos und Fotoshootings • 8.929 Drehtage • 122,5 Millionen Euro produktionsbedingte Ausgaben in Tirol

1998, im Gründungsjahr von Cine Tirol, war die Arbeit der Institution in Öster­ reich ein Novum. Erstellt auf Grundlage eines Konzepts von Regisseur und Produ­ zent Erich Hörtnagl und unterstützt von Landestourismusdirektor Josef Marg­ reiter, verband sie erstmals eine Film Commission mit Filmförderung. Dass sie auf mehreren Ebenen tätig ist, macht die Besonderheit der laut Eigendefinition „Film unterstützenden Einrichtung“ aus.

Zuallererst geht es dabei um die Akquise: Filmproduzenten und -schaffende sollen dafür gewonnen werden, in Tirol zu dre­ hen, auch unter Einbindung heimischer Kräfte. Dazu bewirbt das vierköpfige Team bei internationalen Filmfestivals und Fachveranstaltungen das Filmland Tirol. Ist das Interesse geweckt, hilft Cine Tirol den Filmteams mit einem um­ fangreichen Locations-Archiv bei der Suche nach Drehorten und anderen Vorbereitungen.

Der Erfolg kann sich sehen lassen: „Neun von zehn gescouteten Projekten bleiben in Tirol hängen“, erzählt Köck.

Man kann noch nachschicken, dass diese Projekte von überallher nach Tirol

© CULT FILM (2), 2015 METRO-GOLDWYN-MAYER STUDIOS INC. / DANJAQ / LLC AND COLUMBIA PICTURES INDUSTRIES / INC., SATEL FILM, CINE TIROL (2)

Vor zwanzig Jahren nahm die Cine Tirol Film Commission ihre Arbeit unter dem Dach der Tirol Werbung auf. Seither wurden über tausend Filme aller Art in Tirol gedreht – mit positiven Auswirkungen auf Wirtschaft und Tourismus.

MAGA ZIN

Statione ne Erfolgsg iner Zwanzig jä h eschich te: Cine Ti rigen Satiren w rol unters ie „Helde tützt n in Tirol“ filme wie (1), Agen „James B tenond 0 0 7 – Historien S pectre“ (2 film ), Freiheit d e wie „Andreas Ho fer – die es Adlers “ (3 wie „K 2 – ), Sport- u nd Bergfi The lme zuletzt Kri Italian Mountain“ (4) und nic mis wie d en „Tatort ht “ (5).

1.

2.

3.

„In den kommenden fünf Jahren begebe ich mich auf die Suche nach Stoffen mit hohem Tirolbezug und versuche, Produzenten dafür zu finden.“ JOHANNES KÖCK, LEITER CINE TIROL FILM COMMISSION

kommen, dass Köck und sein Team eben nicht nur die „klassischen“ Märkte wie den deutschen Sprachraum bedienen, sondern sich in diesen Phasen ihrer Arbeit um Projekte aus der ganzen Welt bemühen. Ebenfalls keine Grenzen gibt es bei der Art der Filme: Kino- und Fernseh­ filme, Spielfilme und Dokus, Werbeclips und Musikvideos – „Akquisition und Service“, sagt Köck, „gelten für alle Film­ produktionen auf diesem Planeten“.

Die dritte Ebene ist schließlich jene, die die finanzielle Unterstützung ausgewählter Projekte betrifft. In diesem Bereich können auch Produktionskos­ tenzuschüsse beantragt werden, ohne Beschränkung in Sachen Genre und Aus­ sage. Romantische Liebesgeschichten und historische Dokumentationen sind ebenso willkommen wie Horrorfilme und unterhaltsame Kurzfilme.

ler Fahrgast auf die Schönheiten seiner Heimat anspricht und damit die Bilder in Bollywoodfilmen meint, ist Realität. Die Effekte, die Cine Tirol mit einem Jahres­ budget von durchschnittlich einer Mil­ lion Euro erzielt, sind vielfältig. Das be­ trifft zunächst einmal die Ausgaben der Filmteams während des Drehs im Land, von der Unterkunft und Verpflegung bis hin zur Postkarte, die ein Crewmitglied an seine Familie schreibt. Insgesamt sind in den vergangenen zwanzig Jahren über 120 Millionen Euro nach Tirol geflossen – sechs Mal so viel, wie Cine Tirol im selben Zeitraum eingesetzt hat.

WOHIN IM URLAUB?

Der zweite positive Effekt ist die mediale Berichterstattung, die, etwa beim JamesBond-Film „Spectre“, weltweit erfolgt.

Und schließlich ist auch ein Einfluss auf die Urlaubsplanung messbar. Das betrifft sowohl Drehtouristen wie die Bergdoktor­ fans, die zu Fanwochen und Wanderun­ gen an die Drehorte am Wilden Kaiser pilgern, als auch Filmtouristen, die sich bei ihrer Urlaubsplanung von schönen Kino- und Fernsehbildern inspirieren las­ sen. Laut einer Studie der Halifax Travel Insurance von 2005 sind das immerhin 27 Prozent aller Reisenden.

Noch mehr werden könnten es, wenn im Sommer 2018 hoch über Söl­ den die Cinematic Installation „007 Ele­ ments“ am Gaislachkogl, einem Drehort des James-Bond-Films „Spectre“, eröffnet wird. Johannes Köck freut sich über dieses von Jakob Falkner von den Bergbahnen Sölden vorangetriebene Projekt. „Es ist“, schwärmt er, „ein großartiges Beispiel dafür, was gelingen kann.“

120 ZU 20

Dass Johannes Köck und sein Team die ganze Welt zum Filmen nach Tirol holen wollen und dass dies umgekehrt wiederum in die ganze Welt ausstrahlt, scheint hoch gegriffen. Doch der indische Taxifahrer in Neuseeland, der den Tiro­

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4.

5.

MAGA ZIN

IM GESPRÄCH

TIROLS TOURISMUSREFERENT LH GÜNTHER PLAT TER

„Weiterhin Impulsgeber in der Entwicklung des alpinen Tourismus sein“ „Eines unserer wichtigsten Ziele ist die Steigerung der Wertschöpfung und Qualität im heimischen Tourismus.“

© AXEL SPRINGER

SAISON: Herr Landeshauptmann, Sie haben vor wenigen Wochen das neue Regierungsprogramm für Tirol 20182023 vorgestellt. Darin findet sich ein großes Kapitel zum Tourismus. Was war ihnen in diesem Bereich bei den Verhandlungen besonders wichtig? GÜNTHER PLATTER: Ich sehe Tirol als Lebens-, Erholungs- und Wirtschaft sraum. Der Tourismus trägt wesentlich zum Wohlstand und zur Lebensqualität unseres Landes bei. Mir war wichtig, dass sich die neue Landesregierung deutlich zu diesem hohen Stellenwert bekennt. Gerade für den ländlichen Raum bilden Tourismus und Landwirtschaft die entscheidende Wirtschaft sgrundlage, die einer Entsiedelung der Seitentäler entgegenwirkt.

Wo wollen Sie in den kommenden Jahren besondere Schwerpunkte setzen? Eines unserer wichtigsten Ziele ist die Steigerung der Wertschöpfung und Qualität im heimischen Tourismus. Neue Nächtigungsrekorde sind zwar schöne Schlagzeilen, generieren aber noch keine Wertschöpfung. Einen weiteren Schwerpunkt will ich in der Tourismusforschung setzen, um den Tourismus unter den sich verändernden Rahmenbedingungen zukunft sfit zu machen. Zudem schwebt mir eine weitere Professionalisierung der Tiroler Tourismusverbände zu

Service- und Marketingorganisationen mit ausgeprägter Produktkompetenz vor.

Sie haben Tourismus erneut zur Chefsache erklärt und sind weiterhin Tourismusreferent? Ja, natürlich! Mir ist es wichtig, dass wir uns nicht auf den Erfolgen ausruhen. Die Konkurrenz im internationalen Tourismus ist in den vergangenen Jahren herausfordernder geworden. Es ist wichtig, unsere starke Wettbewerbsposition zu halten und weiterhin Impulsgeber in der Entwicklung des alpinen Tourismus zu sein.

Die österreichische Bundesregierung ist nun über 100 Tage im Amt, wie bewerten Sie die Arbeit insbesondere für den Tourismus? Ich bin sehr froh darüber, dass die neue österreichische Bundesregierung unter Bundeskanzler Sebastian Kurz Wort hält und meine Forderungen für den Tourismus nun auch bereits umsetzt. Insbesondere die Herabsetzung der Mehrwertsteuer von 13 auf 10 % oder die Erleichterungen für Privatzimmervermieter und kleine Betriebe bei den Betriebsanlagengenehmigungen sind für mich sehr wichtige Ansätze.

Vielen Dank für das Gespräch.

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MAGA ZIN

KONSEQUENT

REGIONAL

Wirklich regional ist nur ein Produkt, das vom ersten bis zum letzten Schritt in einer Region entsteht. Vielen Tiroler Käsereien und Sennereien war so konsequente Regionalität bislang verwehrt, weil ihnen entscheidende Infrastruktur fehlte.

Das ändert sich jetzt.

Text: Daniel Feichtner

R

egionalität steht hoch im Kurs – und gerade Tirol hat in diesem Bereich einiges zu bieten. Doch egal wie groß die Nachfrage ist: Für Kleinproduzenten ist und bleibt es eine Herausforderung, Kunden mit ihren Produkten zu erreichen. Insbesondere wenn es um Lebensmittel geht, sind Qualität und guter Ruf nur die halbe Miete.

Denn um im Einzelhandel und im weiteren Umkreis Absatz zu finden, müssen die Produkte haltbar und professionell verpackt auf den Markt gebracht werden.

Das war nicht zuletzt für Käsehersteller bislang ein Problem: Portionierungs- und Verpackungsanlagen werden in Tirol von Großunternehmen betrieben, die sie exklusiv für die eigene Produktion benutzen.

GEMEINSCHAFTSPROJEKT

„Viele Tiroler Sennereien und Käsereien sind zu klein, um eine eigene Anlage wirtschaftlich zu betreiben“, erklärt Burkhard Beissert. „Deswegen waren sie bis jetzt auf Anbieter im Ausland angewiesen.“ Beissert leitet als Geschäftsführer TirolPack in

Schlitters im Zillertal, Tirols ersten Verpackungs- und Schneidedienstleister für Käse, der externe Aufträge annimmt. Das Projekt wurde 2015 ins Leben gerufen, als sich zehn Tiroler Sennereien auf Initiative der Agrarmarketing Tirol als Gesellschafter zusammengeschlossen haben.

Seit Ende März 2018 läuft in Schlitters die Produktion. Allerdings werden hier nicht nur die Produkte der Gesellschafter portioniert und verpackt. Das deckt „nur“ rund 30 bis 40 Prozent der Kapazität der Anlage ab. Der Rest kann durch Aufträge anderer Hersteller ausgelastet werden.

INDIVIDUELL

Bei TirolPack können aktuell bis zu 5.000 Tonnen Käse pro Jahr verarbeitet werden – im Zweischichtbetrieb gut das Doppelte.

Insgesamt stehen sechs Produktionsstraßen zur Verfügung. Sie schneiden die Laibe und Blöcke in Stücke, Keile, Scheiben, Würfel oder Stifte oder machen daraus Reibekäse – ganz nach Kundenwunsch.

Und auch die Portionsgröße ist an­ passbar, vom großen Stück für die Käsetheke bis zur Packung für den Single-Haus-

© AXEL SPRINGER (4)

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MAGA ZIN

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GEKENNZEICHNET

Egal ob auf Käse, Milch oder Fleisch: Auf vielen Lebensmittelverpackungen sind Genusstauglichkeitskennzeichen zu finden. Sie sind EU-weit zugelassen, aber um sie verwenden zu dürfen, muss ein Betrieb internationalen Hygienestandards bei Produktion und Verarbeitung gerecht werden. Das Kennzeichen setzt sich dabei aus vier Komponenten zusammen.

EU-Mitgliedsland mit dem letzten Verarbeitungsschritt

Die erste Ziffer gibt Auskunft über das Bundesland.* Europäische Gemeinschaft * 1 = Burgenland 2 = Kärnten 3 = Niederösterreich

1.

Die restliche Ziffernfolge identifiziert den Betrieb.

4 = Oberösterreich 5 = Salzburg 6 = Steiermark

Egal ob 100 Kilo oder 25 Tonnen: Auf den Produktionsstraßen von TirolPack wird Käse nicht nur geschnitten, sondern auch in individuellen Packungsgrößen portioniert (1) und je nach Auftrag etikettiert (2).

7 = Tirol 8 = Vorarlberg 9 = Wien

halt. Pro Auftrag gibt es dabei kaum eine Mengenlimitierung – weder nach unten noch nach oben. „Wir können verhältnismäßig große Hersteller ebenso bedienen wie Kleinstbetriebe, die manchmal nur um die 100 Kilogramm erzeugen“, erklärt Beissert. Dabei wird jeder Auftrag individuell abgewickelt, vom reinen Schneiden und Abpacken bis hin zum „Rundum-Sorglos-Paket“, bei dem von der Logistik bis hin zum Etikettendruck alles von TirolPack organisiert wird.

SICHTBAR REGIONAL

2.

„Wir können verhältnismäßig große Hersteller ebenso bedienen wie Kleinstbetriebe, die manchmal nur um die 100 Kilogramm erzeugen.“

Das Angebot richtet sich bewusst vor allem an lokale Sennereien und Käsereien. Ihnen wird die Möglichkeit geboten, ihre Erzeugnisse konsequent regional zu produzieren – von der Rohmilch bis ins Kühlregal. Dass dabei ab jetzt wirklich alles regional zugeht, ist auch für die Konsumenten ersichtlich: Abgepackte Lebensmittel müssen mit einem sogenannten Genusstauglichkeitskennzeichen versehen werden. Das erhalten sie dort, wo das Produkt verpackt wird.

Deswegen war auf Tiroler Käsespeziali-

BURKHARD BEISSERT, GESCHÄFTSFÜHRER VON TIROLPACK

täten bislang oft ein DE für Deutschland oder einem CH für die Schweiz zu entdecken. „Das ist verunsichernd für den Kunden“, meint Beissert, „und macht es auch schwieriger, mit Regionalität zu werben.“

GEWINN FÜR ALLE

Dabei wird gerade diese von Käufern geschätzt und gerne unterstützt. Denn von konsequent regionaler Produktion profitieren nicht nur die Hersteller. Alleine die verkürzten Transportwege senken neben den Kosten auch den CO2-Fußabdruck der Erzeugnisse. Und speziell in Tirol trägt jede Verkehrsreduktion zur Steigerung der Lebensqualität bei. In Schlitters schafft TirolPack zudem rund 30 Arbeitsplätze im Einschichtbetrieb. Ist die Produktion einmal ausgelastet und läuft in zwei Schichten, werden etwa 55 Mitarbeiter benötigt. Und bereits bei der Errichtung des Werks wurde Augenmerk darauf gelegt, so viele Ressourcen und Arbeitskräfte aus der Region zu nutzen wie möglich. „Damit war das Projekt von Anfang an ein Garant dafür, dass die Wertschöpfung hier in Tirol und in der Region bleibt“, erklärt Burkhard Beissert. „Das und die Kooperation der Gesellschafter ist für die Zukunft sicher wegweisend: ein Miteinander, von dem alle profitieren, anstelle eines Gegeneinanders.“

MAGA ZIN

Tolle Kletterrouten, rasante Abfahrten für Mountainbiker und anspruchsvolle Rennradstrecken finden sich in Tirol. Fachjurys haben die schönsten davon ausgezeichnet. Fünf Kletterrouten sind nun „Great Lines“, fünf Mountainbike-Strecken „Great Trails“ und zehn Rennradtouren „Great Rides“.

Text: Julia Tapfer

1.

SEHENSWERTE LINES IM KLETTERLAND TIROL

Ü

ber 5.000 offizielle Sportkletterrouten gibt es im „Climbers Paradise“ Tirol. Aus diesen die fünf besten auszuwählen, mag man sich als schwieriges Unterfangen ausmalen. „Die Entscheidung der Jury war sehr einfach“, sagt entgegen dieser Annahme aber Barbara Zangerl. Die in Vorarlberg lebende Allrounderin war Teil der sechsköpfigen Kletterjury.

Gemeinsam mit Barbara Bacher, Martina Harnisch, Kilian Fischhuber, Markus Schwaiger und Michael Meisl hat sie die „Great Lines“ ausgewählt. Die fünf ausgewählten Routen stechen einfach raus. „Das sind Lines, die man sieht und sich sofort denkt: Boah, die will ich klettern“, beschreibt Zangerl.

Eine gute Kletterlinie muss für sie optisch ansprechend sein. Das kann etwa eine kompakte Wand sein, bei der man nur eine einzige Möglichkeit hat, sie zu klettern, oder ein Fels mit schönen Griffkombinationen. Wenig einladend sei hingegen ein Hang mit unzähligen Bohrhaken und Routen, bei dem man kaum eigenständige Linien erkennt.

BARBARA ZANGERL:

„ D IE ENTSCHEIDUNG DER JURY WAR SEHR EINFACH.“

„LE MIRACLE“ IN UMHAUSEN Der imposante Riss zeichnet diese Kletterroute aus.

„LE MIRACLE“

Als ihre Lieblingsroute bezeichnet die Kletterin „Le Miracle“ im Ötztaler Klettergebiet Niederthai. „Der markante Riss in der Wand geht von unten bis oben durch. Der ist so imposant! Man sieht ihn schon von Weitem“, schwärmt Zangerl von der Line, „eine wahre Perle“, die sie mehrmals im Jahr klettert.

Alle fünf „Great Lines“ sind 6er- oder 7er-Routen. Zudem gibt es in Tirol auch eine große Auswahl an sehr einfachen und sehr schwierigen Routen – ein Kletterpotenzial also, wie man es kaum sonst irgendwo findet.

Great Lines

Ortschaft

Schwierigkeit

Länge

Gesteinsart

„Another Play in Paradise“

Lavant / Lienz

7c

35 m

Kalk

„Number One direkt“

Going am Wilden Kaiser

7b(+)

30 m

Kalk

„Puls 2000“

Leutasch

7c+

22 m

Kalk

„Weißer Riese“

Längenfeld

6b

20 m

Gneisglimmerschiefer, Granitgneis

„Le Miracle“

Umhausen

7b

22 m

Granit

© TIROL WERBUNG / ALPSOLUT, LRC, TIROL WERBUNG / JOHANNES MAIR, KONRAD SCHMIDT

DREIFACH GREAT

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MAGA ZIN

Lienzer Dolomitenrunde: Thomas Rohreggers Lieblingsstrecke

2.

GUSTOSTÜCKERLN FÜR RENNRADFAHRER

D

as Gefühl, wenn der Wind an den Ohren vorbeipfeift, ist es, das so viele Radfahrer begeistert. „Sobald ich mich aufs Rad setze und in den Flow komme, fühle ich mich angekommen“, sagt der ehemalige Profirennradfahrer Thomas Rohregger. Der Tiroler zeichnet sich mit seinen beiden Jurykollegen Thomas Pupp und Martin Weiss für die Auswahl von zehn „Great Rides“ verantwortlich.

TIROL HOLT AUF

Eine Top-Strecke muss landschaftlich reizvoll, sportlich anspruchsvoll und verkehrsberuhigt sein. „Wir haben uns die Gustostückerln abseits der Hauptverkehrsrouten rausgesucht“, so Rohregger, der es sehr schätzt, dass in den vergangenen Jahren in Tirol einige neue, wertvolle Initiativen ins Rollen gekommen sind. Zwar hätten die südlichen Nachbarländer in Sachen Radsport immer noch einen gewissen Vorsprung, aber Tirol hole mit großen Schritten auf.

Die Beschilderung der verschiedenen Strecken sei essenziell, um den Sportlern herausragende Erlebnisse zu ermöglichen. Zudem werde die Kombination von Landschaft, Sport, Kultur und Kulinarik immer wichtiger: „Der Mix macht es aus. Mit dem können wir uns gut positionieren und haben auch ein gewisses Alleinstellungsmerkmal“, erklärt Rohregger, dem es bei den „Great Rides“ auch wichtig war, auf verschiedene Ruheorte und Einkehrmöglichkeiten entlang der Touren hinzuweisen.

ROHREGGERS LIEBLINGSSTRECKE

Die zehn „Great Rides“ decken eine Bandbreite von mittelschwierig bis sehr schwierig ab. Die Routen sind über ganz Tirol verteilt, berücksichtigen auch Gletscher- und Höhenstraßen und haben eine Länge von 30 bis 172 Kilometern. Als eine seiner absoluten Lieblingstouren hat Rohregger die Lienzer Dolomi-

Great Rides

Schwierigkeit

Länge

Höhenmeter

Bannwaldseerunde

mittelschwierig

95 km

1.090

Kaunertaler Gletscherstraße

schwierig

77 km

2.260

Ötztaler Gletscherstraße

schwierig

31 km

1.550

Innsbruck – Kühtai

schwierig

110 km

1.720

Olympia-Express – Innsbrucker Dörferrunde

schwierig

172,4 km

2.800

Zillertaler Höhenstraße

schwierig

34 km

1.590

Giro Region 31: Rattenberg-Runde

schwierig

117 km

2.500

Chiemgau-Runde über Wildbichl

mittelschwierig

126,5 km

1.350

Kitzbüheler Horn

schwierig

20,6 km

990

Lienzer Dolomitenrunde

schwierig

122 km

2.300

THOMAS ROHREGGER:

„SOBALD ICH MICH AUFS RAD SETZE, FÜHLE ICH MICH ANGEKOMMEN.“

tenrunde mit in die Auswahl aufgenommen. Im Laufe seiner Karriere hat der ehemalige Radprofi oft in Osttirol trainiert und sich dort sehr wohlgefühlt.

Wenn er von der Lienzer Dolomitenrunde erzählt, kommt er schnell ins Schwärmen: „Es ist ein Traum!

Gerade das Lesachtal, das ist ein Schmuckkastl. Man kann sich gar nicht sattsehen an der Landschaft“, so der Radler.

Jetzt im Frühling wird Rohregger wieder öfter aufs Rad steigen. Für 2018 hat er sich zum Ziel gesetzt, vermehrt neue Routen zu fahren. „Ich ertappe mich nämlich oft dabei, dass ich etwas monoton unterwegs bin. Man hat eben seine Lieblingsrouten, die man immer wieder fährt“, so Rohregger, der sich freut, dass die Rad-WM im September sicher wieder viele gute Impulse für das Radland Tirol bringen wird. Mit den „Great Rides“ kommt auf jeden Fall auch bei Amateursportlern ein gewisses WM-Feeling auf.

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MAGA ZIN

3.

DER FLOW AM SINGLE TRAIL

W

er statt auf schmalen lieber auf breiten Reifen unterwegs ist, findet in Tirol nun auch fünf ausgezeichnete „Great Trails“ für abfahrtsorientierte Mountainbiker. Profibikerin und Fachjurymitglied Lisi Osl freut sich, dass momentan in Tirol einige positive Entwicklungen für Mountainbiker stattfinden. Über 80 ausgezeichnete Single Trails, also schmale Wege zum Abfahren, gibt es mittlerweile schon. Tendenz steigend. Das schätzen sowohl die Mountainbiker selbst als auch die Wanderer, da es auf von beiden genutzten Strecken zu gefährlichen Situationen kommen kann. Auf den ausgewiesenen Single Trails sind die Biker hingegen unter sich und können den Flow beim Abfahren voll auskosten.

Der Fleckalm Trail ist einer von Lisi Osls Lieblingsstrecken.

„Eine ideale Strecke ist für mich schon auch ein Stück Naturbelassenheit“, führt Lisi Osl aus und beschreibt die Kriterien der fünfköpfigen „Great Trails“-Jury. Neben Osl gaben Radsportjournalistin Lisi Hager, Trailbauer Benedikt Purner, Mountainbike-Experte Lars Lotze und Downhiller Sebastian Rech ihr Fachurteil ab.

Der Facettenreichtum einer Strecke war der Jury bei ihrer Entscheidung wichtig, Schwierigkeiten mit Wurzeln, Steinen und Kurven, aber auch kleine Sprünge machen einen Trail interessant.

Diese Abwechslung macht den Fleckalm Trail zu einer der Lieblingsstrecken von Lisi Osl. Ganze 1.000 Höhenmeter Abfahrt erwarten die Mountainbiker –

LISI OSL:

„EINE IDEALE STRECKE IST FÜ R MICH EIN STÜ CK NATURBELASSENHEIT.“

Great Trails

Ausgangspunkt

Ziel

Länge

Fahrtzeit

Plamort Trail

Bergstation Bergkastel

Nauders

5,5 km

36 min

Blindsee Trail

Grubigalm

Parkplatz Blindsee

7,1 km

60 min

Leiterberg Trail Hochsölden

Ortsteil Leite

4,5 km

30 min

Arzler Alm Trail Forstweg Arzler Alm

Hungerburg

2,8 km

15 min

7,1 km

45 min

Fleckalm Trail

Bergstation Fleckalmbahn Talstation Fleckalmbahn

der Einstieg ist oberhalb der Baumgrenze, man genießt freie Sicht und ziemlich schnelle Passagen.

Der Abschnitt im Wald ist wiederum technisch sehr anspruchsvoll. „Der Fleckalm Trail macht einfach Spaß beim Fahren“, resümiert die Profibikerin.

Bei den „Great Trails“ steht aber nicht nur das sportliche Erlebnis im Vordergrund. Radfahrern, die sich etwas mehr Zeit lassen und den Tag voll auskosten wollen, werden so etwa Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecken empfohlen, bei denen sich eine Rast auch kulinarisch bezahlt macht.

TIPPS FÜR EINSTEIGER

Um die „Great Trails“ zu fahren, braucht man ein gewisses Maß an Kondition und Fahrtechnik. Für Anfänger sind die Strecken nicht geeignet. „Manche denken, es geht ja nur bergab, das kann nicht so schwierig sein. Aber man wird dabei sehr gefordert, es braucht viel Konzentration und auch eine gute Kondition, um einen solchen Trail zu fahren“, weiß die Kirchbergerin. Frischlingen auf dem Mountainbike rät sie, zuerst die Grundtechniken auf kurzen Strecken etwa in einem Bikepark zu üben. Auch Fahrtechnikkurse in Bikeschulen seien ideal, um zu lernen, das eigene Rad zu beherrschen. Dann kann auch schon bald der erste spannende Trail in Angriff genommen werden.

© TIROL WERBUNG / PETER NEUSSER, TIROL WERBUNG / HAFZOO

FACETTENREICHE TRAILS

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2

5

1 1 3 6

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3

4

6

7

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MAGA ZIN

KOMMENTARE

SPITZENGASTRONOMIE ODER FAST-FOOD-WÜSTE? Alois Schöpf lebt als Journalist und Schriftsteller in Lans.

D

ie Meldung rüttelte zumindest im Raum Innsbruck viele auf. Der beliebte und über die Grenzen Tirols hinaus bekannte Wirt des „Schöneck“ in Innsbruck, Alfred Miller, regelmäßig von internationalen Restaurantführern mit höchsten Auszeichnungen bedacht, musste Konkurs anmelden und wandte sich in einem offenen Brief an die Öffentlichkeit, indem er sich zu seiner ungebrochenen Kochleidenschaft bekannte, aber auch hinzufügte, dass das Schicksal seines Wirtshauses am seidenen Faden hänge.

Gerissen ist der seidene Faden bereits im architektonisch avancierten „Würfel“ zwischen dem Tiroler Landestheater und der Kaiserlichen Hofburg, der ausgerechnet vor der Fertigstellung des „Hauses der Musik“ zusperren musste und sich rasant einer Bauruine nähert. Aber auch die Wirtinnen und Wirte vieler anderer Restaurants, die sich bemühen, zum guten Image des Tourismusweltmeisters Tirol durch Spitzenküche beizutragen, klagen darüber, dass sich die Liebe zur gehobenen Küche eigentlich nicht mehr lohnt und der Preis ihrer Mühen zu oft auf Selbstausbeutung hinausläuft. Ausgenommen sind davon nur jene Spitzenrestaurants, die Teil eines großen Hotels sind und sich trotz der Verluste, die sie erwirtschaften, insofern rentieren, als sie über Sterne und Hauben für ihren Stammbetrieb eine mediale

Aufmerksamkeit erwirken, die mit Werbung nicht bezahlt werden könnte.

Wem hingegen das Privileg, Defizit machen zu dürfen, verwehrt bleibt, weil er von dem leben muss, was die Gäste an Speisen und Getränken konsumieren, arbeitet in einem wirtschaftlichen Umfeld, das bei noch so großer Vorsicht und Rechenkunst als prekär zu bezeichnen ist. Dies ergibt sich schon allein aus der Tatsache, wie Alfred Miller im Gespräch betont, dass hohen Fixkosten niemals gesicherte Umsätze gegenüberstehen. Manchmal sind alle Tische bis auf den letzten Platz besetzt. Manchmal sind es nur Pärchen, die kommen. Manchmal kommt kaum jemand. Immer jedoch muss eine ganze Mannschaft bereitstehen. Eine Mannschaft, die, wenn sie nicht aus dem Wirt und seiner Familie bestellt, zu Personalkosten führt, die bis zu 50 % des Umsatzes verursachen können.

Ganz abgesehen von einer Bürokratie, die zum Beispiel dem bekannten Politiker der NEOS Sepp Schellhorn nach seinem Einstieg in die Politik heiße 23 Betriebsprüfungen einbrachte.

Und ganz abgesehen von, wie im Falle „Schöneck“, Parkplatzproblemen, deren Lösung versprochen, aber nie herbeigeführt wurde.

Wenn wir nicht als Fast-Food-Wüste enden wollen, darf uns das Schicksal unserer Spitzengastronomie nicht gleichgültig sein.

Viele Wirte klagen darüber, dass sich die Liebe zur gehobenen Küche eigentlich nicht mehr lohnt.

© BÖHM, DANIELA MATEJSCHEK

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MAGA ZIN

ALTE DAMEN

Ernst Molden lebt als Liedermacher und Schriftsteller in Wien. Demnächst erscheint sein neues Album „Hurra“ (bader molden recordings).

S

Man drängte sich im sonnigen Gastgarten um die Tische.

owohl (Stadt) als auch (Land), die Zweite: Meine Liebste, meine Kinder und ich waren am strahlenden vergangenen Sonntag an unserem allerliebsten Donaustrand, um nachzuschauen, was der Winter so alles angerichtet hat. Wir verließen die Hauptstadt an der Nordflanke, fuhren ein bisschen durch das Marchfeld, das Gemüsekammerl Österreichs, ehe wir bei Orth an der Donau in den Nationalpark eintauchten.

Der Winter war hart gewesen im heurigen Jahr.

Eine schöne Menge Schnee war in die weiche und die harte Au gefallen. Die Altarme waren zugefroren und wieder aufgetaut. Und dann, im Falschen Frühling, war der Strom vom Schmelzwasser im Westen angeschwollen.

So ein Winter verändert hier, wo er es darf, die Landschaft. Die weißen Schotterstrände haben neue, kantige Buchten, wie von einem unwilligen Riesenkind mit dem Schauferl gegraben. Alte Weiden und Pappeln haben in einem solchen Winter den Geist aufgegeben, ihre blanken Stämme ragen in den schüchtern blauen Frühlingshimmel wie ein Gerippe aus der Vergangenheit. Aber dazwischen: das Neue, das Leben.

Das laubfroschgrüne neue Schild, der Bärlauch, die Schneeglöckerln, die blühenden wilden Kirschen. Und überall die Vögel, die kleinsten Meisen und die größten Reiher, und am Himmel wie ein archaisches winziges Symbol, der Seeadler, King of the Riverbanks.

Dann ins Uferhaus. An diesem schönen Sonntag waren mehr Menschen auf die Idee eines Ausflugs in die Au gekommen, Wiener, Niederöster-

reicher, alle Sorten. Man drängte sich im sonnigen Gastgarten um die Tische, bildete Gruppierungen, wartete brüderlich und schwesterlich auf den serbischen Zander und den marinierten Wels. Ich kam neben zwei entzückenden alten Damen zu sitzen, die kultiviert ihre Melange tranken, Typus gebildetes Wiener Bürgertum, Hofratswitwen nennt man die Sorte.

Nach ein paar Minuten waren wir im Plaudern.

Ich nehme an, Sie sind aus Wien?, fragte ich die Damen. Nein, nein, beeilten sie sich zu versichern, wir sind aus Orth! Gebürtige Marchfelderinnen, ergänzten sie nicht ohne Stolz. Gleich nach dem Krieg waren sie schon in derselben Volksschulklasse. Und dann sind wir beide nach Wien, sagte die eine, wir haben geheiratet, Kinder großgezogen, schöne Berufe gehabt.

Jetzt, bemerkte die andere, sind auch die Enkerln schon erwachsen. Und wir sind wieder hier. Um die Zeit im Leben ist es einfach besser hier draußen.

Und die andere, ein bisschen träumerisch: Aber das Leben in der Stadt war gut, sehr gut!

Die lieben Damen bestellten sich noch zwei Cremeschnitten zur Melange und erzählten: Von den Spaziergängen am Wasser, zu allen Jahreszeiten, die sie so liebten. Von der vertrauten Struktur im Dorf, wo man nun wieder mit den alten Volksschulkameraden am Bankerl sitzen könnte. Von der bekömmlichen Langsamkeit im Kleineren. Ich zahlte und ging und hatte verstanden: Wieder ging es ums Sowohl-alsauch. Und für beides gibt es eine Zeit.

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NACHGEFRAG T

1 5 F R A G E N A N ...

LEONHARD STOCK DIE ZUKUNFT DES WINTERSPORTS IST: extrem wichtig und muss nachhaltig weiterentwickelt werden TIROL/ÖSTERREICH HAT BEI OLYMPIA IN PJÖNGJANG: mit professioneller Gastfreundschaft gepunktet DIE ENTSCHEIDUNG DER TIROLER GEGEN OLYMPIA 2026 WAR: für mich persönlich eine sehr große Enttäuschung und unverständlich, weil wir diese Chance nicht genutzt haben DREI SCHÖNE ORTE AUF DER WELT (AUSSERHALB TIROLS): Lake Placid, Wachau, Südafrika

ZUR PERSON

LETZTER URLAUB (WO UND WANN): Dubai im November 2017

DIE SCHWÄCHEN DES TIROLER TOURISMUS: Verkehrspolitik, Preisdurchsetzung

DIE GRÖSSTEN TUGENDEN IM TOURISMUS SIND: Gastfreundschaft, Mut und Offenheit

DIE BESTE IDEE IM TOURISMUS DER LETZTEN FÜNF JAHRE: Internationale Sportveranstaltungen nach Tirol zu holen

DIE GRÖSSTEN SÜNDEN IM TOURISMUS SIND: Stillstand, Gleichgültigkeit und Ignoranz DIE STÄRKEN DES TIROLER TOURISMUS: Unsere wunderschöne Landschaft, fleißige und mutige Unternehmer

TIROL IST DAS SPORTLAND NUMMER EINS, WEIL: wir perfekte Gastgeber bei Sportgroßveranstaltungen sind, wie z. B. Hahnenkammrennen in Kitzbühel, Biathlon in Hochfilzen oder Nordische Kombination in Seefeld

Leonhard Stock (60) ist Hotelier und ehe­maliger Skirennläufer, der sich neben Abfahrts-Gold bei den Olympischen Spielen in Lake Placid im Laufe seiner Karriere 25 Plätze am Podest sichern konnte.

Heute betreibt er neben einem Vier-Sterne-Hotel auch ein Sport- und Modegeschäft in seinem Heimatort Finkenberg im Zillertal.

UM ES AUF DIE SIEGERTREPPE ZU SCHAFFEN, MUSS MAN: härter trainieren als die Konkurrenz und den Glauben an sich selber nie aufgeben HÄTTE ICH KEINE SKI-RENN-­ KARRIERE GEHABT, WÄRE ICH HEUTE: wahrscheinlich Fußballer ;-) DIE BESTE ABFAHRT DER WELT IST: Kitzbühel und gleich danach kommt Gröden IN 17 JAHREN ALS SKI-PROFI LERNT MAN: die schönsten Skigebiete der ganzen Welt kennen und natürlich auch mit Höhen und Tiefen umzugehen

© ILLUSTRATION: MONIKA CICHOŃ

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Scho’ koschtet?

Die gute alte Zeit – in einem Bier von heute.