SAISON (November 2016)

P.b.b. | VERLAGSORT: 6020 INNSBRUCK | 10Z038387M

T O U R I S M U S M A G A Z I N | A U S G A B E 0 5 / 1 6 | H E R B S T/ W I N T E R 2 0 1 6

TIROL TUT GUT Der Tourismus und das alpine Wohlgefühl.

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3 STICHWORT SAISON

ALPINES WOHLGEFÜHL

ZITIERT „Nicht umsonst gelten Zeit, Raum, Ruhe und Natur heute als die neuen Luxusgüter.“

DEFINIERT angenehmes Gefühl; Gefühl des Behagens: so definiert der Duden „Wohlgefühl“

ZAHLEN, BITTE! • In Tirol gibt es über 400 Wellness-Hotels und Spas.

• Mit 74 % Wachstum in den letzten vier Jahren gehört die Wellness-Industrie zu einem der am schnellst wachsenden Märkte weltweit.

• Die globale Wellness-Industrie ist dreimal so groß wie die weltweite Pharma-Industrie.

Quelle: Global Wellness Institute

WELCHE PRODUKTE HABEN DEN WELLNESS-FAKTOR? Lebensmittel: Bio-Lebensmittel, Functional Food, Nahrungsergänzung Reisen: Gesundheitsreisen, Medical Wellness, Sportreisen Wohnen: naturnah, alternative Energiequellen Fitness und Wellness: Kurse und Sportangebote, Erholungen, Massagen, Sauna Quelle: WKO, Studie „Zukunftsmarkt Gesundheit & Wellness“, 2009

Claudia Knab, Bereichsleitung Markenmanagement der Tirol Werbung

„Österreich als Ganzes und Tirol im Speziellen verfügen über unermesslich wertvolle Ressourcen – sowohl was das Produkt Wellness betrifft als auch im Bereich der Professionalisierung.“ Sue Harmsworth, Gründerin des britischen ESPA-Konzerns

„Zunehmende Urbanisierung und der erhöhte Wunsch nach Naherholungsraum und Natur sind Trends, denen Tirol Rechnung tragen kann.“ David Bosshart, Trendforscher und Direktor des Gottlieb Duttweiler Instituts

„Gesundheit ist nicht Wellness.“ Christian Harisch, Geschäftsführer des Lanserhofs

4 EDITORIAL SAISON

© TIROL WERBUNG/RATHMAYR MICHAEL

Wenn es uns angesichts dramatischer gesellschaftlicher Veränderungen nicht bald besser gelingt, alpine Vorzüge zu kommunizieren, könnte unser aller wirtschaftliche Basis allzu schnell in Schieflage geraten.

Auch angesichts von Klimawandel und steigendem Bedürfnis nach Nachhaltigkeit ist der Defensive des Alpentourismus mit verstärkter aktiver Bewusstseinsbildung zu begegnen.

Denn der alpine Wintertourismus kann im direkten Vergleich positiv punkten.

Tirol als Wiege des alpinen Wellnessens und Skifahrens hat beste Voraussetzungen seinen Lebensraum als globalen Sehnsuchts(t)raum neu zu definieren. Es liegt an uns, diese Emotionen mit überraschenden Angeboten und Motiven stärker zu entfachen!

EDITORIAL

Warum Winterurlaub gut tut

I

n den vergangenen Wochen fanden gleich zwei hochkarätige internationale Tourismuskongresse in Tirol statt. Einerseits der Global Wellness Summit in Kitzbühel mit Experten aus 40 Ländern, andererseits das internationale Netzwerktreffen theALPS mit 500 Touristikern, Reiseveranstaltern und Medienvertretern in Innsbruck, die sich mit der „Zukunft von alpinen Winterreisen“ beschäftigten. Entgegen den teilweise schon fast apokalyptischen Untergangsstimmungen, die dem alpinen Wintertourismus insbesondere in den Wochen vor dem Winterstart immer wieder entgegenschlagen, wurde unserem Lebensraum viel Potenzial für die Zukunft zugesprochen. Wenig überraschend war da vom stereotypen Mantra zu hören, wonach der Alpenraum über unermesslich wertvolle Ressourcen verfüge, die als Gegenwelt zur globalisierten Beschleunigungsgesellschaft als partieller Fluchtpunkt, Kraftplatz und individuelle Akkustation an Bedeutung gewinne. Steigender Zuspruch, erfreuliche Konjunktur, alles gut? Mitnichten! Denn wer sich die Analysen da wie dort genauer anhörte, verstand: Auch künftig ist zurücklehnen verboten!

Alles ist transparent. „Die Frage ist, wie sich die alpinen Räume in einer grenzenlosen, klimatisch vermutlich wärmer werdenden, gefährlicheren Welt mit extrem mobilen und digital trainierten Höchsterwartungskunden neu erfinden können“ – so brachte es Trendforscher David Bosshart, der beide Veranstaltungen besuchte, auf den Punkt. Umgelegt auf unseren Wintertourismus, der als ökonomisches Rückgrat unserer Alpentäler eine zentrale Rolle spielt, war die Botschaft klar: Wenn es uns angesichts dramatischer gesellschaftlicher Veränderungen nicht bald besser gelingt, alpine Vorzüge zu kommunizieren, könnte unser aller wirtschaftliche Basis allzu schnell in Schieflage geraten. Einst war der gute alte Skiurlaub ein Klassiker, fixer Bestandteil in der DNA unserer wichtigsten Quellmärkte; eine traditionelle Freizeitgestaltung im Erbgut unserer Gesellschaft verankert, von den Eltern an die Kinder weitergegeben. Doch die Welt von heute ist in Bewegung, eine Migrationsgesellschaft – vernetzt, digital, mit neuen Ansprüchen und

JOSEF M ARG REITER , DIREK TOR TIROL WERBUNG

forciertem Wettbewerb. Alles ist transparent, mit allem vergleichbar. Verstehen überhaupt noch genügend Menschen wie gut Winterurlaub wirklich tut?

Aktive Bewusstseinsbildung. Wie kommunizieren wir mit Jugendlichen in den Social-Media-Kanälen, welche „Touch Points“ schaffen wir zwischen Jugendkultur und Wintererlebnissen? Wie erreichen wir Familien in den Metropolen, die noch nie mit Schnee in Berührung kamen? Und welche Angebote machen wir der breiten Bevölkerung, die statt stundenlangem Skifahren alternative Bewegungsformen im Sinne aktiver Regeneration suchen. Sie ahnen, was längst auch wissenschaftlich erwiesen ist: Wintersport reduziert nachweislich die Faktoren für Volkskrankheiten und trägt zur Gesundheit und zum physischen wie psychischen Wohlbefinden bei. Und auch angesichts von Klimawandel und steigendem Bedürfnis nach Nachhaltigkeit ist der Defensive des Alpentourismus mit verstärkter aktiver Bewusstseinsbildung zu begegnen.

Denn der alpine Wintertourismus kann im direkten Vergleich positiv punkten – die Schadstoffauswirkungen bei Kreuzfahrt- oder Flugreise-Touristen liegen deutlich höher als beim klassischen Skiurlaub. Nicht zuletzt weil der größte Teil der Gäste aus dem Alpenraum selbst stammen. Aber auch ein Großteil der Lieferungen und Vorleistungen kommen aus der Region. Das sichert Arbeitsplätze und Einkommen, ist aber auch positiv für die Ökobilanz.

Eine neue Welt ruft nach neuen Wegen – nach neuem unternehmerischen Mut, unkonventionellen Projekten, zeitgeistigen Produkten, aber auch nach neuen Bildern.

Tirol als Wiege des alpinen Wellnessens und Skifahrens hat beste Voraussetzungen seinen Lebensraum als globalen Sehnsuchts(t)raum neu zu definieren. Wie noch nie empfindet ein wachsender Teil der Bevölkerung den Mix aus Zeit und Raum, leicht zugänglicher Bergwelt und infrastrukturell erschlossener Abgeschiedenheit sowie komfortable Begegnungszonen zwischen Körper, Geist und Seele als neuen Luxus. Es liegt an uns, diese Emotionen mit überraschenden Angeboten und Motiven stärker zu entfachen! ×

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7 INHALT

© TIROL WERBUNG(2), ERNST LORENZI, MARIO WEBHOFER (2)

SAISON

8 20 56

TIROL ALS PIONIERLAND WELLNESS HINTERM HAUS

WOHLFÜHLEN IM SCHNEE

INNSBRUCK ALS KNOTENPUNKT DER ALPEN

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EINE MÜTZE AUF REISEN

TIROL TUT GUT 8

Wellness hinterm Haus Das Wertvollste, das Tirol gesundheitsbewussten Gästen bieten kann, ist seine vielfältige und reiche Natur.

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Fit für die Piste Wissenschaftliche Studien belegen: Ob Skifahren, Snowboarden oder Langlaufen – Wintersport ist gesund.

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„Die globalen Entwicklungen schaffen neue Bedürfnisse“ Trendforscher David Bosshart im Interview.

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Möglichkeiten einer Gesundheitsregion Wie das Ferienland Kufstein den Gesundheitstourismus zur Profilierung nutzen möchte.

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Wohlfühlen im Schnee Das alpine Wohlgefühl wird in Tirol an vielen Orten und in vielerlei Gestalt erlebbar.

MAGAZIN

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Tirol als Pionierland Seinen Ausgang nahm der Wellnesstourismus in Tirol.

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Der Gipfel des Wohlbefindens Mitte Oktober wurde Kitzbühel für drei Tage zum Zentrum der Wellness-Welt.

Neuschnee Die neue Wintersaison bringt wieder eine Reihe von Innovationen im Tiroler Tourismus.

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Innsbruck als Knotenpunkt der Alpen Das war theALPS 2016.

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Eine Mütze geht auf Reisen Der Tirol Shop feiert sein 15-jähriges Bestehen.

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Auf eine Karte gesetzt Die Tirol Snow Card.

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„Kein Gourmettempel, sondern ein Wirtshaus“ Das Gasthaus Blaue Quelle in Erl ist „Wirt des Jahres“ 2017.

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„Morgens Piste, abends Premiere!“ Landestheater-Intendant Johannes Reitmeier im Interview.

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Kommentare

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Nachgefragt

IMPRESSUM SAISON – Tourismusmagazin, Nr. 04/2016 (68. Jahrgang)

SAISON-Abohotline: 0512/58 60 20 oder saison@target-group.at

HERAUSGEBER, MEDIENINHABER UND VERLEGER: Tirol Werbung, Maria-Theresien-Straße 55, 6020 Innsbruck • MIT DER PRODUKTION BEAUFTRAGT: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck • CHEFREDAKTEUR: Matthias Krapf REDAKTION: Daniel Feichtner, Mag. Susanne Gurschler, Mag. Marianna Kastlunger, Mag. Jane Kathrein, Rebecca Müller, BA, Esther Pirchner • AUTOREN: Ernst Molden, Alois Schöpf • FOTOGRAFEN: Emanuel Kaser, Franz Oss • GRAFIK: Marco Lösch, BA ILLUSTRATIONEN: Monika Cichoń ANZEIGENVERKAUF: Walter Mair, w.mair@target-group.at • ANSCHRIFT VERLAG: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/58 6020, Fax DW -2820, redaktion@target-group.at GESCHÄFTSFÜHRUNG VERLAG: Mag. Andreas Eisendle, Michael Steinlechner • DRUCK: Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.

Wellness hinterm Haus Das Wertvollste, das Tirol gesundheitsbewussten Gästen bieten kann, ist seine vielfältige und reiche Natur.

Sie ist die Zukunft des heimischen Gesundheitstourismus und Antwort auf die Frage: Warum tut Tirol gut?

V O N R E B EC C A M Ü L L E R

Die Zukunft des Wellness-Tourismus in Tirol sehen einige Experten mehr vor der Türe als im Wellnessbereich.

D

er größte Wellnessbereich Tirols befindet sich draußen und setzt sich aus Bergen, Tälern, Wasser, Wald und Luft zusammen. Die Symbiose aus Natur, Sport und natürlicher Wellness macht das alpine Wohlbefinden aus und dieses ist Grundpfeiler des „Kraftplatzes in den Alpen“, wie Claudia Knab, Bereichsleitung Markenmanagement in der Tirol Werbung, definiert: „Es geht um eine ganzheitliche Erholung für Körper, Geist und Seele. Der

Weg durch die Bergnatur Tirols ist auch der Weg zu sich selbst.“ Die Natur spielt dabei auf allen Ebenen eine entscheidende Rolle. Sie selbst bietet Raum, um sich zu erholen, und Möglichkeiten, aktiv zu sein – denn Tirol steht auch für Sport. Für einen Großteil der 11 Millionen Gäste, die jährlich ins Land kommen, ist es das Sportland Nummer 1 der Alpen. Das bestätigen zahlreiche Image- und Bekanntheitsstudien immer wieder. Die Tourismusregionen wie auch

die Tirol Werbung sind daher bestrebt zu zeigen, dass es auch sanfte Wege in die Natur Tirols gibt. „In einem von Hektik geprägten Alltag sehnen wir uns nach Orten der Aktivierung sowie nach Orten der Entspannung. Nicht umsonst gelten Zeit, Raum, Ruhe und Natur heute als die neuen Luxusgüter. Tirol ist reich an diesen Schätzen“, so Claudia Knab.

Schlussendlich macht es also die Mischung aus ambitionierter wie moderater Bewegung aus. Tirols Gäste wollen sich im

© TIROL WERBUNG

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„Es geht um eine ganzheitliche Erholung für Körper, Geist und Seele.“

© TIROL WERBUNG / VERENA KATHREIN

CLAUDIA KNAB, BEREICHSLEITUNG MARKENMANAGEMENT IN DER TIROL WERBUNG

gelebt wird, auch weil sie Vertrauen und Glaubwürdigkeit schaff t. Die Natur spielt im Zusammenhang mit der Gastfreundschaft wieder eine wichtige Rolle. Sie ist es, die nicht nur das Land, sondern auch die Leute prägt. „Durch die gelebte Authentizität kann die Naturverbundenheit der Einheimischen an die Urlauber weitergegeben werden“, meint Knab.

Schließlich gilt es, den Gast von heute, der mehr erwartet als früher und überrascht werden will, zu überzeugen. Die Dienstleistungskette muss nahtlos ineinander greifen, das Service auf allen Ebenen hoch und die Qualität noch höher sein.

Am Ende, so Claudia Knab, muss sich der Gast denken: „Ich habe mehr bekommen, als ich erwartet habe“.

Draußen sein. Ein Urlaub in Tirol findet

Urlaub bewusst erholen, aber auch sportlich betätigen, um sich und ihrem Körper etwas Gutes zu tun.

Land und Leute. Als wesentlicher Bestandteil des alpinen Wohlbefindens wird auch die Gastfreundschaft der Tirolerinnen und Tiroler betrachtet. Auch sie steht in den Image- und Bekanntheitsstudien, zusammen mit Natur und Sport, ganz vorne. Besonders geschätzt wird von den Gästen die Authentizität, mit der sie

hauptsächlich draußen statt, anders wie etwa bei klassischen Städteurlauben, bei denen man auch viel Zeit drinnen, zum Beispiel in Museen oder beim Shoppen, verbringt. Aber auch hierzulande ist es die Mischung, die zählt. Auf der einen Seite stehen fast 600 Dreitausender, 500 Seen und Quellwässer, die Höhenluft und die Tatsache, dass ein Drittel von Tirol mit Wald bedeckt ist; auf der anderen Seite die Regionen, Täler und Städte mit all ihren – mitunter urbanen – Freizeitmöglichkeiten.

Bei Ersterem spielt die Erreichbarkeit eine wesentliche Rolle, Letzteres verlangt eine gewisse Vielfalt und Abwechslung. Berg-

bahnen schaffen derzeit verstärkt Möglichkeiten, alpine Höhenlagen möglichst barrierefrei zugänglich zu machen. Rund um Bergstationen sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Aussichtsplattformen, Rund- und Erlebniswanderwege entstanden. Im Sommer und zur Belebung der Übergangssaisonen setzen inzwischen immer mehr Regionen auf verschiedenste Veranstaltungen, viele davon beschäftigen sich auch inhaltlich mit der Natur. Diese bleibt, was sie für den heimischen Tourismus schon immer war: das Leitthema.

Für Claudia Knab ist das alpine Wohlbefinden, das Tirol ausmacht, eine Philosophie, die es auf allen Ebenen spürbar, erlebbar und – auch in der Architektur der heimischen Betriebe – sichtbar zu machen gilt. Verstärkt soll Tirol in Zukunft als alpiner Erholungsraum kommuniziert werden, denn Gesundheit und Wellness haben in Tirol einen anderen Stellenwert als am internationalen Markt. Tirols Landschaft bietet ein einzigartiges Angebot, nicht nur gesund und fit zu bleiben, sondern sich rundherum wohlzufühlen.

Für den Global Wellness Summit, der vom 17. bis 19. Oktober in Tirol stattfand, wurde zum Beispiel ein Guide für alpines Wohlbefinden produziert. Neben der Vorstellung besonderer Orte und Produkte, welche das alpine Wohlbefinden in Tirol direkt erlebbar machen, wird im Guide auch auf die Elemente Luft, Wälder, Seen

SAISON

und Berge sowie auf die vier Jahreszeiten eingegangen. Die übergeordnete Botschaft an Erholungssuchende lautet: „Tirol ist reich an Naturschätzen, die wir gerne mit den Einheimischen und unseren Gästen teilen“, so Claudia Knab.

Kleiner und regionaler.

dern viel Potenzial. Auch weil sich diese Art der Bewegung gut mit der Natur verbinden lässt. Erste Schritte in diese Richtung wurden in den Regionen mit verschiedenen Themenwanderungen und Lehrpfaden bereits gesetzt. Wenn es darum geht, die natürliche Schönheit Tirols zu erhalten, sieht Florian Überall aber nicht nur Touristiker in der Verantwortung: „Wir müssen auch Grund und Boden erhalten, unsere kleinstrukturierten Bauern hochhalten und

© ÜBERALL

Mehr Wertschätzung für diesen Reichtum an Naturschätzen würde sich Florian Überall wünschen. Der gelernte Drogist und studierte Mikrobiologe und Biochemiker aus Kitzbühel glaubt, dass viele Menschen die Verbindung zur Natürlichkeit verloren haben. Überall, der sich auch mit Ernährung und unter anderem Tibetischer Medizin auseinandersetzt, plädiert daher für mehr Bewusstsein: „Wir alle sollten öfter innehalten und uns vor Augen führen, in welchem Land wir leben dürfen.“ Diese Empfehlung gibt er auch an den Tourismus weiter. Kleiner und regionaler müsse man denken, glaubt Überall. Die Idee der Nachhaltigkeit sieht er aber teilweise auch schon umgesetzt: „Ich glaube Touristiker nehmen das Thema schon sehr ernst, in den Küchen der heimischen Gastronomiebetriebe wird bereits stark auf Regionalität gesetzt.“ Die Konzentration auf den Skitourismus und den Winter sieht Überall kritisch.

Gerade im Zusammenhang mit Gesundheitstourismus hat zum Beispiel das Wan-

© TIROL WERBUNG / WOLFGANG EHN / MONIKA HÖFLER / TOBIAS MADÖRIN / LUDWIG MALLAUN

10 TIROL TUT GUT

„Besser ist, man geht mit Gästen zu einem kleinen Bach zum Kneippen und erklärt ihnen, wie das Wasser und die frische Luft auf den Körper wirken. Das ist Wellness.“ PROF. FLORIAN ÜBERALL, MIKROBIOLOGE UND BIOCHEMIKER

auf Schätze wie unser Wasser aufpassen – kurz: zurück zum rechten Maß finden.“

Kneippen am Bach.

Die Zukunft des Wellness- bzw. Gesundheitstourismus in Tirol sieht auch Florian Überall mehr draußen in der Natur und weniger in großen Wellnessbereichen. Dem Zeitgeist entsprechend, setzen auch Gäste in ihrem Urlaub auf Nachhaltigkeit. Sie reisen mit einem Anspruch an, Land und Leute kennenzulernen. Mit dem Verzehr einer landestypischen Brettljause ist es da nicht getan – eine Entwicklung, in der große Chancen liegen, die in Tirol noch dazu buchstäblich vor der Haustüre liegen. Überall denkt in diesem Zusammenhang auch über Nutzungen dieses Potenzials über den Tourismus hinaus nach: „In Tirol wissen wir seit Jahrhunderten um die große Vielfalt und heilsame Wirkung von Alpen-und Wiesenkräutern. Warum sie also nicht anbauen und in wohltuenden Produkten verarbeiten?“ Eine wichtige Rolle spielen hier wieder die Gastgeber, ist es doch an ihnen, das Wissen um die Natur weiterzugeben und die Verbundenheit mit ihr vorzuleben.

Wobei auch hier wieder die Devise gilt:

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Wald, Berge, Luft und Wasser sind die Orte und Elemente, die in Tirol alpines Wohlbefi nden bedeuten.

weniger ist mehr. Schon ein kleiner Gemüsegarten hinter dem Haus oder ein Kräuterbeet in einer Blumenkiste können einen Weg zurück zu der Natürlichkeit bedeuten, die vielen verlorengegangen ist und nach der sich noch mehr zu sehnen scheinen.

Das Wichtigste sei, ist Florian Überall überzeugt, sich auch im Tourismus auf das zu konzentrieren, was man hat. Und wenn es um Wellness, Gesundheit und Wohlbefinden geht, ist man in Tirol ohnehin von Natur aus gesegnet. Eines würde er selbst dem luxuriösesten Wellnessbereich jederzeit vorziehen: „Besser ist, man geht mit seinen Gästen zu einem kleinen Bach zum Kneippen und erklärt ihnen, wie das Wasser und die frische Luft auf den Körper wirken. Das ist Wellness.“ ×

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SAISON

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Fit für die Piste Wissenschaftliche Studien belegen: Ob Skifahren, Snowboarden oder Langlaufen – Wintersport ist gesund.

Wichtig ist allerdings, seinen Körper auf die Herausforderungen im Schnee und in der Höhe vorzubereiten.

D

ie Vorstellung ist wie eingebrannt: Auf der Piste und im freien Skiraum lebt es sich gefährlich. Spektakuläre Unfälle und Kollisionen beherrschen die Berichterstattung und verzerren die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit.

Denn im Verhältnis zur Zahl derer, die sich winters auf den österreichischen Pisten tummeln, sind Zusammenstöße oder Verletzungen verschwindend gering.

Tatsächlich bestätigen wissenschaftliche Untersuchungen: Skifahren ist nicht riskanter als Schwimmen oder Wandern.

Generell lässt sich festhalten: Wer (auch) im Winter aktiv ist, lebt gesünder.

Skifahren oder Langlaufen haben umfangreiche positive Effekte auf die Gesamtkonstitution, das zeigt eine Reihe von wissenschaftlichen Studien. Wie bei allen anderen Sportarten gilt es aber, die eigene Leistungsfähigkeit richtig einzuschätzen, den Körper auf die Aktivitäten vorzubereiten, seine Signale zu hören und ernst zu nehmen.

Die Österreichische Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (ÖGSMP) hat Richtlinien erstellt, in welchem Umfang Menschen sich sportlich betätigen sollten, um nachhaltig positive Effekte

auf die Gesundheit zu erzielen. Bei einem Erwachsenen sollte an zwei bis drei Tagen in der Woche Sport auf dem Programm stehen, idealerweise eine Mischung aus Ausdauertraining, Kräftigung der Muskulatur und Übungen, die dem Aufbau der Knochendichte beziehungsweise -masse dienen. Bestenfalls sollte dieses Ganzkörpertraining zu jeder Jahreszeit stattfinden.

Körperliche Fitness. Wer regelmäßig aktiv ist und seinen Körper ganzheitlich fordert, ist gut vorbereitet aufs Skifahren und Langlaufen, um zwei der populärsten Wintersportarten zu nennen. Beide eignen sich perfekt, den gesamten Körper in Schwung zu halten. Skilaufen etwa stimuliert das Herz-Kreislauf-System, trainiert das Skelettsystem und viele wichtige Muskelgruppen am ganzen Körper, wie etwa am Rücken, im Beckenbereich oder in den Beinen. „Gerade durch das Stopand-go bei kurzen Abfahrten erzielt man einen hohen Trainingseffekt“, weiß Wolfgang Schobersberger, Leiter des Instituts für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus (ISAG) der Tirol Kliniken Innsbruck und UMIT Hall. Umgekehrt heiße das klarerweise aber auch, dass Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen

© TIROL WERBUNG

VON SUSANNE GURSCHLER

beim Skilaufen aufpassen müssten. Dabei räumt der Sportmediziner mit der nach wie vor gängigen Meinung auf, Langlaufen sei per se gesünder als Skilaufen: Eine plötzliche Überforderung von HerzKreislauf sei selten, die Gelenksbelastung gering und daher sei Langlaufen besonders Menschen empfohlen, die hier ihre Schwachstellen hätten, „prinzipiell aber ist jede Form von körperlicher Aktivität gut, sie muss nur richtig ausgeführt werden“, unterstreicht Schobersberger. „Allerdings: Viele Menschen kommen untrainiert auf die Piste, ignorieren die Warnsignale ihres Körpers, was das Verletzungsrisiko enorm erhöht. Er braucht Zeit, sich zu akklima-

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Regelmäßiger Skisport hat positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System, er trainiert zentrale Muskelgruppen am ganzen Körper und fördert gesundes Altern.

„Gerade durch das Stop-and-go bei kurzen Abfahrten erzielt man einen hohen Trainingseffekt.“

© ISAG

WOLFGANG SCHOBERSBERGER, LEITER DES INSTITUTS FÜR SPORT-, ALPINMEDIZIN UND GESUNDHEITSTOURISMUS

tisieren, und es braucht eine gewisse Fitness, um den sportlichen Herausforderungen gewachsen zu sein.“ In einer aktuellen Studie des ISAG wurde die Ermüdung von Durchschnittsfahrern getestet, die sich vier Stunden auf der Piste bewegen. Die Untersuchungen ergaben: Noch 24 Stunden danach war eine Teilermüdung feststellbar, was heißt, dass der Skiläufer die folgenden Aktivtage nicht ausgeruht, sondern bereits körperlich belastet in Angriff nimmt.

Martin Burtscher, stellvertretender Leiter des Instituts für Sportwissenschaft an der Universität Innsbruck (ISW), verwies darauf, dass das Risiko eines plötzlichen

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© TIROL WERBUNG

ringere Sauerstoff zufuhr wirkt bereits bei normaler Belastung auf das Kreislaufsystem. Man ist in der Höhe gestresster, neigt eher zu Kopfschmerzen und man schläft schlechter. Das gilt es zu berücksichtigen“, erklärt Schobersberger. Das Zauberwort heißt Akklimatisierung, dem Körper also Zeit zu geben, sich an die Bedingungen zu gewöhnen. Dann wirkt Wintersport positiv auf Körper und Geist.

Ganzheitliche Sicht.

„Menschen, die regelmäßig Ski fahren, sind körperlich und geistig agiler, stressresistenter und weniger vergesslich.“ MARTIN BURTSCHER, STV. LEITER DES INSTITUTS FÜR SPORTWISSENSCHAFT AN DER UNI INNSBRUCK

© ISW

Herztodes am ersten Tag des Bergaufenthaltes am höchsten ist. „Etwa 50 Prozent dieser Notfälle ereigneten sich am ersten Urlaubstag, besonders dann, wenn die vorangehende Übernachtung in Tallage stattgefunden hat“, so der Mediziner.

Klar ist damit, dass die Übernachtung in Höhenlage, also eine Akklimatisierung, einen „Schutzfaktor“ darstellt. Ebenso zeigte sich: Regelmäßige sportliche Aktivitäten vermindern die Gefahr, einen Herzinfarkt zu erleiden, um 60 bis 85 Prozent und „Aktivitäten mit hoher Belastungsintensität, also mehr als einmal pro Woche, zeigen protektive Wirkung für den Alpinen Skilauf“, betont Burtscher.

Wer sich also auf den Winterurlaub vorbereitet, indem er im Vorfeld regelmäßig Gymnastik und moderates Krafttraining betreibt sowie Übungen zur Stärkung des Kreislaufs durchführt, der fördert seine Gesundheit, die Ausdauer auf der Piste – und vermindert die Verletzungsgefahr sowie die Gefahr, gar einen Herzinfarkt zu erleiden, enorm. Um einer Überforderung des Körpers vorzubeugen, empfehlen Fachleute wie Schobersberger und Burtscher, bewusst Ruhetage einzulegen, an denen der Körper geschont wird und sich regenerieren kann. Ein weiteres wichtiges Thema stellen die Auswirkungen der Höhe auf den Organismus dar. „Die ge-

„Menschen, die regelmäßig Ski fahren, sind körperlich und geistig agiler, stressresistenter und weniger vergesslich“, sagt Martin Burtscher. Gerade der Skilauf sei nicht nur eine Ausdauersportart, sondern fordere Haltearbeit, schnellkräftige Bewegungen

geführte Studie zeigte, dass Menschen, die diese Sportart regelmäßig ausübten, ganz allgemein einen gesünderen Lebensstil pflegten. Sie rauchten weniger und betrieben generell mehr Sport. Die Nebeneffekte: „Die Häufigkeit von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhte Cholesterin- und Blutzuckerwerte, psychischer Stress und auffallende Vergesslichkeit nahm mit zunehmender Frequenz der Sportausübung ab“, so Burtscher.

Die Erkenntnisse legen nahe, dass regelmäßige Skisportausübung HerzKreislauf- sowie Stoff wechselerkrankungen vorbeugen, Demenzerkrankungen vermindern und gesundes Altern fördern.

Burtscher verweist zudem auf die nachweislich positiven Effekte von Bewegung

der Bein-, Arm- und Rumpfmuskulatur und stelle besondere Anforderungen an das Gleichgewicht und die Geschicklichkeit, so der Sportwissenschafter.

Dazu kommen – in weit höherem Ausmaß als bei vielen anderen Sportarten – stimulierende optische und akustische Eindrücke und klimatische Reize wie Wind, Höhe, Kälte. „Skifahren scheint dadurch auf komplexe Art und Weise die subjektive Vitalität, die physische und psychische Energie zu fördern“, ergänzt Burtscher.

Eine an mehr als 1.200 Skifahrern durch-

in freier Natur und das Skifahren als soziales Ereignis, als Gemeinschaftserlebnis.

Wintersport hat also gleich in mehrfacher Hinsicht positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Wichtig ist, sich und seinen Körper darauf vorzubereiten beziehungsweise regelmäßig Sport zu betreiben, auf etwaige Erkrankungen und Schwachstellen Rücksicht zu nehmen und den Körper nicht nur an die Höhe zu gewöhnen, sondern auch Ruhe und Regeneration zu gönnen. Wer dies berücksichtigt, tut Körper und Geist nachhaltig Gutes. ×

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„ Die Frage ist, wie sich die alpinen Räume in einer grenzenlosen, klimatisch vermutlich wärmer werdenden, gefährlicheren Welt mit extrem mobilen und digital trainierten Höchsterwartungskunden neu erfinden können.“

„Die globalen Entwicklungen schaffen neue Bedürfnisse“ Ein Gespräch mit dem renommierten Schweizer Zukunftsforscher David Bosshart über das Potenzial von Naturschönheiten als Erholungsräume, die Grenzen der Sommer- und Wintersaison und die Zukunft des Bergtourismus.

DA S INTERVIEW FÜHRTE MARIANNA K A S TLUNGER .

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S

AISON: Herr Bosshart, wie hat sich die Positionierung alpiner Erholungsorte im Laufe ihrer Geschichte entwickelt?

DAVID BOSSHART: Das ist regional sehr unterschiedlich verlaufen: Es gibt eine enorme Vielfalt an Aktivitäten, die heute zahlreich wiederentdeckt und auf ihre Potenziale durchforstet werden. Aber ohne Mut zu radikalen Innovationen wird es nicht gehen, denn die stärkste Phase der alpinen Erholungsorte verlief parallel zur Phase der Wohlstandsentwicklung in der industriellen Gesellschaft. Mit Fokus auf Winter und Skifahren alleine kann man heute nicht mehr punkten. Die Frage ist, wie sich die alpinen Räume in einer grenzenlosen, klimatisch vermutlich wärmer werdenden, gefährlicheren Welt mit extrem mobilen und digital trainierten Höchsterwartungskunden neu erfinden können. Die Welt hat heute ganz andere Rahmenbedingungen, wirtschaftlich z. B. stark geprägt von den fünf Ds: Deglobalisierung, Demographie, Deflation, Debt – also Schulden – und noch mehr von der Digitalisierung.

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Wo sehen Sie in der Alpenregion Chancen für Innovationen? Die globalen Entwicklungen schaffen neue Bedürfnisse. Angesichts des Klimawandels etwa können sich Berggebiete vermehrt als kühlende Sommerfrischen positionieren und deren Städte als quasi-mediterrane Erholungsräume inszenieren. Die drohende internationale Verknappung des Wassers wiederum birgt für den Alpenraum Vermarktungspotenzial als Seenlandschaft. Auch die zunehmende Urbanisierung und der erhöhte Wunsch nach Naherholungsraum und Natur sind Trends, denen Tirol Rechnung tragen kann. So wird die unbebaute, aber leicht zugängliche Bergwelt als „erschlossene Wildnis“ an Bedeutung gewinnen. Wenn darüber hinaus eine internationale Angstkultur herrscht, die von Bedrohungen wie Krankheiten, Terrorismus und Naturkatastrophen geprägt ist, besitzen sichere, stabile und saubere Urlaubsdestinationen einen zusätzlichen Marktvorteil. Dennoch muss man realistisch bleiben: Wirklich innovativ werden die Menschen erst unter Zwang, wenn etwa das Erdöl ausgeht oder der Wasserpegel dauerhaft Gebiete unbewohnbar macht.

bestimmtes Wissen. Darum haben wir im Alter häufig wieder mehr Respekt vor der Natur – weil wir ahnen, dass wir mit dem Tod selbst wieder ein Teil der Natur werden. Dadurch wird die Natur bewusster erlebt, und das ist gut so. Was die Abgrenzung gegenüber anderen Regionen angeht: Statt die Alpen permanent mit marketingtechnischen Spitzfindigkeiten zerschneiden zu wollen, sollten wir uns lieber überlegen, wie wir den ganzen alpinen Raum von Monaco bis Wien besser in die Welt tragen können, auch wenn das eine generationenübergreifende Arbeit sein wird. Stärke entsteht nicht über politische Grenzziehung.

Sie haben auch bei der Fachveranstaltung theALPS gesprochen, die auf die Zukunft der Winterreisen in die Alpen fokussiert hat. Wo sehen Sie dabei die Chancen für die Alpen generell und Tirol im Speziellen?

Wenn die Winter tendenziell noch kürzer werden, gibt es noch weniger Kontinuität. Wir brauchen vor allem Menschen, die diese Destinationen bewohnen, und zwar das ganze Jahr über. In der Schweiz sage ich immer, wenn wir alleine das Potenzial der Zweitwohnungsbesitzer nutzen, haben wir schon einen Schritt nach vorne getan: indem diese Menschen nämlich statt zweimal im Winter und vielleicht noch an zwei weiteren Wochenenden nun doppelt so häufig kommen, weil das Angebot etwa an Office Space, an Clubs, an Vergünstigungen etc. ausgeweitet wird. Ich kann auch in den Bergen arbeiten, warum sollte ich da in einer vernetzten Welt fünf Tage pro Woche in urbanen Räumen verbringen?

„Statt die Alpen permanent mit marketingtechnischen Spitzfindigkeiten zerschneiden zu wollen, sollten wir uns lieber überlegen, wie wir den ganzen alpinen Raum von Monaco bis Wien besser in die Welt tragen können.“

Wonach suchen Menschen, die eine Bergregion wie Tirol als Urlaubsdestination wählen? Dazu müssen Sie Motive und Profil Ihrer Kunden genau analysieren. Ein wichtiges Stichwort ist aber sicher „Welltain“: Welche Mischung von Wellness und Bergwelt („Mountains“) muss man heute anbieten? Die Definition des Bergurlaubs wird holistischer, dennoch gilt auch hier: Digitalisierung ist nicht alles, aber ohne Digitalisierung ist alles nichts.

Inwieweit fließen dabei Aspekte wie die Erholung in der Natur, Wellnessangebote und sanfte bis extreme Sportmöglichkeiten ineinander? Zu hundert Prozent, die Grenzen verfließen. Etwa bei der Verbindung von militärisch-athletischen Erkenntnissen für Soldaten, die unter extremen Umweltbedingungen fit bleiben müssen, mit Work-out und Gymnastikübungen, die man im Freien an der frischen kühlen Luft macht.

Der Global Wellness Summit hat heuer die Schönheiten der Natur als wichtigste Wellnesserfahrung thematisiert – wie kann sich Tirol hier von anderen ähnlichen Regionen abheben? Um die Natur als schön zu erleben, braucht es eine bestimmte Erfahrung, ein

Vielen Dank für das Gespräch.

ZUR PERSON Seit 1999 ist David Bosshart Trendforscher und Geschäftsführer des schweizerischen Think Tank Gottlieb Duttweiler Institute for Economic and Social Studies, kurz GDI. Er ist promovierter Philosoph und gelernter Kaufmann. Der Querdenker ist Autor mehrerer Bücher sowie zahlreicher Studien zur Zukunftsforschung von Konsum und gesellschaftlichem Wandel, Globalisierung und politischer Philosophie.

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SAISON

20 TIROL TUT GUT

Die Entdeckung der Wellness Mut zur Innovation ist eine treibende Kraft im Tourismus.

Das beweist nicht zuletzt das Wellness-Segment, in dem Tiroler Pioniere seit den 1980ern die Nase vorn haben.

VON DANIEL FEICHTNER

Gespür bewiesen. Mitte der 1980erJahre fand sich eine Handvoll Tiroler Hoteliers – darunter bekannte Namen wie Franz Pirktl, Josef Stock und Wolfgang Kostenzer – zusammen, um Erfahrungen auszutauschen. Ihr Ziel war es, sich von den Mitbewerbern abzuheben, um sowohl den Preis als auch die Auslastung zu steigern. Dabei standen ihnen zwei Unternehmensberater zur Seite: Josef Knabl und Reinhard Schrott. „Auf der

Suche nach neuen Konzepten ist uns damals zum ersten Mal der Begriff ‚Wellness’ begegnet – damals allerdings ‚nur’ als unternehmensinterne Maßnahme in den USA zur Gesundheitsförderung für Mitarbeiter“, erzählt Schrott. Doch den beiden Beratern war sofort klar, dass das Prinzip Wellness auch für den Tourismus in den Alpen wie gemacht war.

Mehr für alle. So entwickelten sie aus der amerikanischen Idee gemeinsam mit interessierten Hoteliers 1988 das „Leben mit Wellness“-Konzept. Allen Hotels, die sich daran beteiligen wollten, wurden drei Grundkriterien auferlegt: Das Haus musste über ein Schwimmbad und eine Sauna verfügen und eine sogenannte „Verwöhnpension“ bieten. „Dieses Verpflegungskonzept stellte vitale Ernährung in den Mittelpunkt – beim Frühstücksbuffet, einem Snack oder kleinem Buffet zu Mittag und einem Kuchen- oder Jausenangebot am Nachmittag“, erklärt Schrott.

Damit gelang es, das Wohlbefinden der Gäste und nicht zuletzt die Kulinarik als Wohlfühl- und Gesundheitsfaktor in den Fokus zu rücken. Und die zusätzlichen Leistungen sowie die gesteigerte Qualität

© TIROL WERBUNG

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ie Geschichte der Wellness hat in Tirol früh ihren Anfang genommen – sowohl historisch als auch zeitgenössisch betrachtet. Schon im Mittelalter boten die Tiroler Bauernbadln der besser situierten Oberschicht die Möglichkeit, sich etwas Gutes zu tun. Bereits damals war es die Idee, durch Wärme, körperliche Entspannung, gutes Essen und einer Möglichkeit, dem Alltag zu entkommen, das ganzheitliche Wohlbefinden zu steigern.

Dieses Prinzip findet sich auch heute im Kern des modernen Wellness-Gedankens wieder. Und auch bei dessen Entwicklung und Umsetzung war Tirol ganz vorne mit dabei.

schufen auch mehr Wertschöpfung. „Die Hoteliers konnten damals die durchschnittlichen Nächtigungspreise von 300 Schilling auf 500 Schilling anheben – was dank der neuen Angebote durchaus angemessen war und zu beträchtlichen Ergebnisverbesserungen führte.“

© ANDRE SCHÖNHERR

Zusammenschluss. 1992 formierten

„Wir müssen uns immer wieder neu erfinden. Wellness ist ein Zeichen der Zeit. Und bei einem so aktuellen Thema gilt es, immer am Ball zu bleiben.“ MICHAELA THALER, GESCHÄFTSFÜHRERIN BEST WELLNESS HOTELS AUSTRIA

sich die sechs ursprünglich an dem Konzept beteiligten Hoteliers neu und gründeten unter der Führung von Josef Knabl den Verein der Tiroler Wellness Hotels. „Die Kulinarik war auch da weiterhin ein klares Zugpferd“, erzählt Michaela Thaler, die aktuelle Geschäftsführerin der Best Wellness Hotels Austria, wie der Verein heute heißt. Aber auch die Wellness-Infrastruktur wuchs stetig und wurde nicht zuletzt durch innovative Entwicklung aus Tirol, wie den

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Entspannungs- und Erholungsangebote werden zunehmend wichtiger. Tirol behauptet sich mit seinen natürlichen Ressourcen und viel Erfahrung seit mehr als 30 Jahren erfolgreich in dem Segment.

dass sich Alpine Wellness durchaus mit Yoga und Ayurveda messen kann“, meint Michaela Thaler.

Saunaanlagen von Heinz Schletterer, vorangetrieben – gerade rechtzeitig zum Einsetzen des Wellness-Booms zu Beginn der 1990er-Jahre. Herausragend bei diesem Zusammenschluss war, dass er nicht in erster Linie dem Marketing diente. Im Vordergrund stand die Produktentwicklung. Der Name und die Vermarktung waren sekundär und kamen dann, wenn das Konzept ausgereift war und umgesetzt wurde.

Wellness wächst.

Wellness erregte nicht nur bei den Tiroler Gästen Aufsehen.

Der Verein erhielt zunehmend Anfragen von interessierten Betrieben aus ganz Österreich – und benannte sich 1995 in die Best Wellness Hotels Austria um. So expandierte die Vereinigung nicht nur, sie erhielt auch neuen Input und neues

Know-how von neuen Mitgliedern. Zugleich wuchs das Angebot mit den Anforderungen. „Für die Gäste wurde es immer wichtiger, die wenigen Tage, die ihnen zur Verfügung stehen, möglichst entspannend nutzen zu können“, so Thaler. „Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, sind Spa-Einrichtungen erweitert und auch aktive Aspekte wie Sport-, Fitness- und betreute Gymnastik-Angebote vertieft worden. Zusätzlich ist das Beauty-Segment mit der steigenden Nachfrage gewachsen.“ Zugleich besannen sich die WellnessAnbieter zusehends auf regionale Ressourcen. Josef Knabl war die treibende Kraft hinter der Wellness-Produktlinie Alpiénne, die Wirkstoffe und Sinneseindrücke aus den Regionen in sich vereint. „Damit konnten wir den Beweis antreten,

Globaler Trend. Spätestens mit der Jahrtausendwende trat Wellness ihren weltweiten Siegeszug an. Aber auch die Pioniere in Tirol haben seither nicht geschlafen. 2000 führten die Best Wellness Hotels Austria eine der ersten umfassenden datenbankgestützten Gästebefragungen durch, um – ganz im Sinne der Orientierung am Gast – am Puls der Zeit zu bleiben. 2006 einigten sie sich zudem auf verbindliche Qualitätskriterien, um einen noch höheren Standard zu garantieren.

Und nachdem Alpiénne inzwischen als Marke weltweit verfügbar ist, wurde mit Balance Alpin 1000+ eine Produktlinie entwickelt, die nur exklusiv in Best Wellness Hotels Austria verfügbar ist. „Wir müssen uns immer wieder neu erfinden“, sagt Michaela Thaler. „Wellness ist ein Zeichen der Zeit. Und bei einem so aktuellen Thema gilt es, immer am Ball zu bleiben und dem Gast ständig individuell sofort spürbaren Nutzen und Urlaubserlebnisse zu vermitteln.“ Aktuell hat die Vereinigung 19 Mitglieder. Die Aufnahmekriterien und die zu erfüllenden Standards sind hoch. Jährlich bewerben sich rund zehn Betriebe – aber bei Weitem nicht jedes Jahr gelingt es Bewerbern, den Anforderungen gerecht zu werden.

Denn auch in Zukunft werden Qualität und spürbarer Mehrwert für den Gast entscheidend sein, ist sich Reinhard Schrott sicher. Ein Wohlfühlangebot lasse sich nicht in einer Checkliste zusammenfassen. „Eine hervorragende Wellnesseinrichtung wirkt umfassend auf den Gast – vom wohltuenden Umfeld, vitalstoffreicher Kulinarik und kompetenten Therapien bis zu begeisterten Mitarbeitern.“ Und: „Das Thema Wellness steht nicht an seinem Ende, sondern ist, wie der Global Wellness Summit in Kitzbühel deutlich gemacht hat, erst am Anfang.“ ×

SAISON

22 TIROL TUT GUT

Der Gipfel des Wohlbefindens Mitte Oktober wurde Kitzbühel für drei Tage zum Zentrum der Wellness-Welt. Rund 500 Teilnehmer aus 40 Nationen besuchten dort den Global Wellness Summit, der mittlerweile zum zehnten Mal stattfand – und zum ersten Mal in Österreich.

© GLOBAL WELLNESS SUMMIT

VON DANIEL FEICHTNER

In Kitzbühel traf sich vom 17. bis zum 19. Oktober das Who-is-Who der internationalen Wellness-Industrie.

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ass die Wahl auf Österreich und spezifisch Tirol als Austragungsort des zehnten Global Wellness Summits gefallen ist, hat nichts mit Zufall zu tun, versichert Susie Ellis: „Als kleines Land mit 8,5 Millionen Einwohnern ist Österreich ein absolutes Wellness-Powerhouse“, attestiert die Vorsitzende des Global Wellness Institutes, das den Summit jährlich veranstaltet. Laut dem Institut liegt Österreich bei den Pro-Kopf-Ausgaben der

„Tirol hat etwas, das die ganze Welt will. Diese Ressourcen müssen aber richtig vermarktet werden.“ SUE HARMSWORTH, GF ESPA INTERNATIONAL

Wellness-Gäste international mit großem Vorsprung an erster Stelle – und verkörpert den weltweit fünftgrößten Markt der Wellness-Industrie. „Und wenn Österreich schon eine Vorreiter-Nation des Sektors ist, ist Tirol mit über 400 Wellness-Hotels und Spas und als Anziehungspunkt für 40 Prozent der jährlichen Tourismusgäste ganz Österreichs ihr unbestrittenes Kapitol.“ Für Ellis war die Entscheidung, die Jubiläumsausgabe des Summits gewisserma-

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„Wenn Österreich schon eine Vorreiter-Nation des Sektors ist, ist Tirol mit über 400 Wellness-Hotels und Spas und als Anziehungspunkt für 40 Prozent der jährlichen Tourismusgäste ganz Österreichs ihr unbestrittenes Kapitol.“

ßen im Epizentrum der Wellness-Industrie auszutragen, somit eine Selbstverständlichkeit. Unter dem Motto „Zurück in die Zukunft“ befassten sich nationale und internationale Experten mit der Geschichte und der Zukunft der Wellness in allen ihren Facetten – und gaben auch wichtige Impulse für die Tiroler Wellness-Industrie.

Den eigenen Wert erkennen.

© GLOBAL WELLNESS INSTITUT

„Österreich als Ganzes und Tirol im Speziellen verfügen über unermesslich

SUSIE ELLIS ist Vorsitzende und CEO des Global Wellness Institutes. Die Non-ProfitOrganisation betreibt Forschung- und Bildungsprogramme für die WellnessIndustrie. Außerdem leitet Ellis als Vorsitzende und CEO den Global Wellness Summit, der als jährliche Versammlung von Akteuren und Playern der Industrie dient.

wertvolle Ressourcen – sowohl was das Produkt Wellness betriff t als auch im Bereich der Professionalisierung“, sagt die Gründerin des britischen ESPA-Konzerns Sue Harmsworth. „Woran es teilweise noch fehlt, ist das Bewusstsein darum.“ Wellness geht mittlerweile weit über den Spa-Bereich hinaus und dringt in immer neue Bereiche vor – Ernährung und Sport, aber auch das psychische Wohlbefinden und das echte, unverfälschte Naturerlebnis sind nur einige der vielen Säulen, die mittlerweile das Fundament der Industrie bilden. Dementsprechend ist auch bei Produkten und Angeboten ein immer ganzheitlicherer Ansatz nötig. „Tirol hat etwas, das die ganze Welt will“, meint Harmsworth. „Diese Ressourcen müssen aber richtig vermarktet werden.“ Die Tiroler Stärken sieht sie klar in Segmenten wie der Sportmedizin. In den „sanfteren“ Bereichen wie Holistik, Spiritualität und ganzheitlichem Wohlbefinden konstatiert Harmsworth Aufholbedarf. Es gelte, besser abgerundete, emotional ansprechendere Produkte zu entwerfen, um sich am internationalen Markt besser zu positionieren. „Dazu kommt der Ausbildungs-Aspekt“, sagt die Britin. „Professionelle Arbeitskräfte werden weltweit in allen Facetten der Wellness-Industrie gesucht. Diese Nachfrage wird noch steigen.

Tirol bietet schon heute einige der besten Ausbildungen in dem Bereich. Und auch diese bieten sich – richtig vermarktet – als Exportschlager an.“

Blick über den Tellerrand.

In dieselbe Kerbe schlägt Robert Ranzi, der den Cluster Wellness der Standortagentur

© JASON BELL

SUSIE ELLIS, CEO GLOBAL WELLNESS INSTITUTE

SUE HARMSWORTH ist Vorsitzende des 1993 von ihr gegründeten ESPA-Konzerns. Das britische Unternehmen operiert weltweit und betreibt über 500 Spas in 60 Ländern. Neben ihrer führenden Rolle in der Entwicklung der Wellness Industrie ist sie Vorstandsmitglied des Global Spa and Wellness Summit.

Tirol leitet: „Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist, was international gebraucht wird.“ Dazu sieht Ranzi gerade Events wie den Global Wellness Summit als hervorragende Startrampe. „Um den Sprung in die Wellness-Zukunft zu schaffen, gilt es, das Potenzial von Kleininnovationen und Entwicklungen, die auch außerhalb der Branche entstehen, besser zu erkennen und nutzen zu lernen.“ Denn gerade die Kreativwirtschafts- und Start-up-Szene

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24 TIROL TUT GUT

© STANDORTAGENTUR TIROL

„Gesundheits- und Wohlfühlfabriken erfüllen eine Beichtstuhlfunktion: Wir leben und arbeiten unter Bedingungen, die uns schaden. Und dann ziehen wir uns in einen Wellness-Tempel zurück, um Buße zu tun.“ ANDREAS BRAUN

ROBERT RANZI

„Um den Sprung in die Wellness-Zukunft zu schaffen, gilt es, das Potenzial von Kleininnovationen und Entwicklungen, die auch außerhalb der Branche entstehen, besser zu erkennen und nutzen zu lernen.“ ROBERT RANZI, LEITER DES CLUSTER WELLNESS DER STANDORTAGENTUR TIROL

biete völlig neue Perspektiven auf alte und neue Probleme, Trends und Chancen.

Egal ob innovative Geschäftsideen oder Ansätze zur besseren Nutzung und Auslastung bereits vorhandener Wellnessinfrastruktur: Oft bedarf es einer externen Perspektive, um echtes Potenzial zu entdecken. „Dazu kommen technologische Neuerungen, die nur mit

fachspezifischem Know-how entwickelt werden können. Hier lernen wir auch von anderen Branchen“, meint Ranzi. Denn auch ökologisch verträglichen Tourismus sieht er als wichtigen Teil der Wellness von morgen. „Teil des Wohlbefindens ist es auch, ein gutes Gewissen zu haben. Dazu gehören neben dem Einsatz alternativer Energiequellen und Verkehrsmitteln auch die Förderung der Mitarbeitergesundheit und der Einsatz regionaler Produkte.“

„Normal“-Tourismus: „Die Grenze verschwimmt. Wellness ist nicht nur Sauna und Spa, sondern gute Luft, sauberes Wasser und naturbelassene Landschaft.

Das ist eine Qualität, die wir erhalten müssen. Für unsere Gäste wie für uns selbst.

Wir haben die Chance, der Prototyp einer neuen Definition von Wellness zu sein – wenn wir sie nutzen.“ ×

Abseits der „Wellness-Fabrik“. Die größte Gefahr für die Zukunft der Wellness – sowohl als Branche als auch als gesunden Trend – sieht Andreas Braun in ihrer Ghettoisierung: „Wellness-Fabriken können nicht der Weisheit letzter Schluss sein“, warnt der ehemalige Geschäftsführer der Tirol Werbung. „Gesundheits- und Wohlfühlfabriken erfüllen eine Beichtstuhlfunktion: Wir leben und arbeiten unter Bedingungen, die uns schaden. Und dann ziehen wir uns in einen WellnessTempel zurück, um Buße zu tun.“ Wellness dürfe nicht zum Schnellladevorgang werden, der es nur erlaubt, die Batterien wieder weit genug aufzuladen, um im toxischen Alltag weiter funktionieren zu können. Stattdessen müsse sie ein viel tiefer verankerter Teil unserer Gesellschaft werden.

Den Tiroler Tourismus sieht Braun dabei bis zu einem gewissen Grad sogar in einer Vorbildfunktion – zumindest noch: In Tirol gibt es bislang keine klare Segmentierung zwischen Wellness- und

© D. SWAROVSKI TOURISM SERVICES

ist ausgebildeter klinischer Gesundheitspsychologe. Nach seiner Tätigkeit als Trainer und Manager für Bildungsprogramme beim BFI Tirol arbeitet er seit 2007 in der Standortagentur Tirol.

Dort hat er sich auf Netzwerke und Innovation spezialisiert und leitet den Cluster Wellness Tirol.

ANDREAS BRAUN war von 1981 bis 1994 Geschäftsführer der Tirol Werbung bzw. Leiter ihrer Vorgängerorganisation. Mitte der 1990er wechselte er zu Swarovski und baute dort die Kristallwelten auf. Im Anschluss fungierte er als Geschäftsführer der Destination Wattens Regionalentwicklung GmbH.

E N TG E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G

Starker Partner für Tirols Tourismusbetriebe

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ie Entwicklung der heimischen Tourismuswirtschaft lässt hierzulande kaum jemanden unberührt.

85 % der Tiroler Unternehmen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind direkt oder indirekt vom Erfolg der heimischen Tourismuswirtschaft bzw.

Hotellerie und Gastronomie abhängig.

Kein Wunder also, dass der Tourismus in Tirol eine ganz besondere Rolle einnimmt. Damit dieser auch in Zukunft der bedeutendste Motor für Wertschöpfung, Wachstum, Arbeitsplätze und Innovation in unserem Land bleibt, nehmen die Tiroler Raiffeisenbanken ihre Verantwortung als stärkster Partner des Tiroler Tourismus sehr ernst.

Aus der Region – für die Region Jeder zweite Tiroler Tourismusunternehmer vertraut auf Raiffeisen. Aus-

schlaggebend dafür ist vor allem die persönliche Nähe zu den Kunden, denn die Raiffeisenberater sind aus demselben Holz geschnitzt wie ihre Kunden, weil sie in derselben Region tief verwurzelt sind.

Die Tiroler Raiffeisenbanken überzeugen mehr als 6.000 Tourismuskunden

außerdem mit verantwortungsvollen Angeboten, raschen Entscheidungen vor Ort, ihrem Engagement für die Region und ihrem Know-how von innovativen Finanzierungsmodellen über die Unternehmensnachfolge bis zur optimalen Nutzung der Fördergelder der öffentlichen Hand.

Rund 2,5 Milliarden Euro stellen die Tiroler Raiffeisenbanken aktuell dem Tiroler Tourismus unmittelbar als Kredite zur Verfügung.

Die Tiroler Raiffeisenbanken betreuen mehr als 6.000 Tourismuskunden, das sind rund 35 Prozent aller Firmenkunden.

Jede zweite geförderte Investition eines Tiroler Tourismusbetriebs wird über eine Tiroler Raiffeisenbank abgewickelt.

Wenn’s um den Tourismus geht, ist nur eine Bank meine Bank.

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Seit über 125 Jahren

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Alois Schalber, Wellnessresidenz Schalber, Serfaus Stefan Tschallener, Tischlerei Tschallener, Ried

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„ Bei uns werden Geschäfte mit Handschlag besiegelt.

Weil man sich kennt und vertraut.“

GEM

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26 TIROL TUT GUT

Möglichkeiten einer Gesundheitsregion Das Kufsteinerland will natur- und gesundheitsbewusste Konzepte bündeln, aufwerten und sich dementsprechend neu positionieren – eine Bereicherung für das Thema Gesundheitstourismus, das in Tirol sehr reich an Facetten ist und mitunter mit einem hochspezialisierten Angebot punktet.

VON MARIANNA K A S TLUNGER

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© WWW.HUBER-FOTOGRAFIE.AT

ie Gesundheit lag Hans Mauracher schon immer am Herzen: Sein Ayurveda Resort Sonnhof in Thiersee ist mehrfach preisgekrönt, der Betrieb europaweit einer der besten seiner Art. Hier arbeiten 16 Therapeuten, die Gäste werden auch ärztlich beraten. Für den AyurvedaPionier ist es aber auch enorm wichtig, ein ganzheitliches Gesundheitsbewusstsein im Alltag zu leben und mit gutem Beispiel voranzugehen. Als Obmann des Tourismusverbands Kufsteinerland möchte er gemeinsam mit anderen Akteuren nun das Thema Gesundheit auf die gesamte Region ummünzen, wo bereits verschiedene Klein-, Mittel- und Großbetriebe in diesem Bereich agieren: „Wir eruieren gerade das Potenzial an Interessenten, um eine Liste von Betrieben aus Gastronomie, Landwirtschaft und anderen Bereichen zu erstellen“, sagt Mauracher zum Status quo.

Diese sollen in Zukunft ortsübergreifend kooperieren, um verschiedene Gesund-

heitsinitiativen ins Leben zu rufen, die zu einer vermarktungstechnischen Neupositionierung beitragen werden.

Diverse Events mit Vorträgen zu den Themen Blutdruck, Ernährung und Bewegung sowie geführte Wanderungen fanden bereits statt und wurden von Gästen und Einheimischen sehr gut angenommen. Dazu meint der TVB-Obmann: „Eine Region kann nur gut vom Tourismus leben, wenn auch die lokale Bevölkerung mit eingebunden wird. Wir möchten nun diese Einbindung über das Gesundheitsbewusstsein angehen.“ Hierfür soll auch der Rat von außenstehenden Experten eingeholt werden, zudem sind Treffen mit den Gemeindevertretern geplant, um die gemeinsame Ausrichtung zu definieren.

Natur geht immer. Mit der Neupositionierung möchte man im Kufsteinerland Gäste aus allen Altersgruppen erreichen, die nicht nur Wellnessangebote, sondern vor allem Aktivitäten, Ruhe und Erholung

„Eine Region kann nur gut vom Tourismus leben, wenn auch die lokale Bevölkerung mit eingebunden wird.

Wir möchten nun diese Einbindung über das Gesundheitsbewusstsein angehen.“ HANS MAURACHER, TVB-OBMANN KUFSTEINERLAND

in der Natur suchen – laut Mauracher ein erheblicher Wirtschaftszweig, der auch für die steigende Anzahl der Kurzurlauber attraktiv ist. Dabei wolle man auch Angebote in unterschiedlichen Preiskategorien anbieten, und zwar ganzjährig: So könne die Natur besonders außerhalb der Hauptsaisonen genossen werden, wodurch auch regelmäßige Arbeitszeiten für die Mitarbeiter planbar wären.

Bislang haben sich bereits zehn Betriebe zu einem geradezu interdisziplinären Gesundheitsverbund zusammengeschlossen, 2017 werden es 50 sein. Eine Gesundheitsregion kann, so sagt Hans Mauracher, neben einem Sport- oder Kurangebot zudem sehr vielfältig gestaltet werden, und beispielsweise zur Sensibilisierung in puncto Lebensmittel beitragen. Dadurch wird vermittelt, wie wertvoll selber erzeugte Lebensmittel im Vergleich zu jenen aus industrieller Herstellung seien: „Ein interessantes Thema für bäuerliche Betriebe, wo vielerorts eine Rückbesinnung auf verloren geglaubtes Wissen in Gange ist und kostbare, lokale Produkte wie Kräuter, Honig oder Käse wieder besonders hervorzuheben wären“, so Mauracher.

Hoch spezialisiert. „Gesundheit ist nicht Wellness“, sagt Christian Harisch, Geschäftsführer des Lanserhofs nahe Innsbruck. Darum plädiert er für eine klare inhaltliche Trennung zwischen Gesundheits- und Wellnessangeboten: „Wenn ein Gast im Zuge seines Aufenthaltes beispielsweise sein Gewicht durch Sport

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mit physiotherapeutischen, diätetischen, kosmetischen oder auch psychotherapeutischen und internistischen Behandlungen. Dabei wird eine Mindestaufenthaltsdauer von zwei Wochen empfohlen.

Expertise aus der Region. Für die

Als Bergregion mit vielfältiger Infrastruktur kann Tirol auch mit attraktiven Wellness- und gesundheitstouristischen Angeboten punkten.

ein hochkomplexes Thema“, sagt Harisch.

Um dieser hohen Komplexität zu begegnen, hat man am Lanserhof schulmedizinisches Wissen höchster Qualität mit

„Als Medical Spa sind wir mehr private Klinik als Hotel, Gesundheit ist nämlich ein hochkomplexes Thema.“ © DET KEMPKE

und Ernährung reduzieren möchte, ist ein normales Wellnesshotel eigentlich nicht der ideale Ort dafür“, gibt er zu bedenken.

Schließlich wolle man als Gastgeber doch auch mit einem großen gastronomischen Angebot punkten, mit mehrgängigen Menüs, edlen Weinen und womöglich auch einem eigenen Raucherbereich. „Das hat mit Gesundheit nichts mehr zu tun“, sagt Harisch. Stattdessen würde sich der Gesundheitsexperte klare Qualitätskriterien für Gesundheitshotels wünschen, wie sie etwa bei Kinderhotels festgelegt wurden.

Das Thema Gesundheit ist am Lanserhof eine sehr ernste Angelegenheit. Hier wurde das LANS Med Concept entwickelt, das an drei Standorten in Lans, in Hamburg und am bayrischen Tegernsee angewandt wird. Der Tiroler Standort wird bis Ende des Jahres umgebaut, wofür man kurzfristig nach Kitzbühel auswich. Die Neueröffnung ist Anfang 2017 geplant. „Als Medical Spa sind wir mehr private Klinik als Hotel, Gesundheit ist nämlich

medizinischen Fachbereiche am Lanserhof sind rund 100 Ärzte und Spezialisten vor Ort, die größtenteils fest angestellt sind oder aus dem universitären Bereich Innsbrucks kommen. Die Gäste bewohnen ein elegantes Ambiente, haben aber einen fix geregelten Tagesablauf. Es gibt kein Essen am späten Abend und keine alkoholischen Getränke.

Wollte man dieses Konzept auf alle drei Standorte anwenden? „Ja und nein“, antwortet der Geschäftsführer. In den Alpen profitiere man sehr von der Attraktivität der Bergregion, während der Hamburger Standort als ambulante Einrichtung aufgebaut ist, die sich mit dem hauseigenen Med Concept auf Sport, Höhentraining und Regenerationsmedizin spezialisiert hat. Die wohl größte Stärke dürfte aber durch die wissenschaftlichen Bildungsinstitutionen vor Ort geprägt sein: „Die Nähe zu wichtigen Ausbildungsstätten wie der Uniklinik oder dem Sanatorium

CHRISTIAN HARISCH, GESCHÄFTSFÜHRER DES LANSERHOFS

traditionellen Heilverfahren kombiniert – „ein Angebot, das sich an all jene richtet, die ihre Gesundheit ernst nehmen.“ Konkret geht es dabei um individualisierte Präventions- und Regenerationsmedizin

zur Kettenbrücke in Innsbruck ist enorm wichtig für uns“, stellt Harisch fest. Dadurch wird die Akquise von Spezialisten wesentlich erleichtert – ein Detail, das letztendlich auch die Region stärkt. ×

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RUBRIK 28 TIROL TUT GUT SAISON

Als Märchenlandschaft im Herbst und Winter zeigt sich der Piburger See.

© ERNST LORENZI, OSTTIROL INFORMATION (2)

Obertilliach – Postkartenidyll mit Kirche und Schneehauben

Wohlfühlen im Schnee Das alpine Wohlgefühl wird in Tirol an vielen Orten und in vielerlei Gestalt erlebbar: auf dem Weg rund um einen idyllischen See oder in den ursprünglichen Dörfern Osttirols, auf einer romantischen Winterwanderung, bei einem traditionellen Essen oder unter dem nächtlichen Sternenhimmel.

VON ES THER PIRCHNER

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ben auf dem Berg hört man kaum einen Laut: kein Flugzeug, kein Autobahnrauschen, höchstens den Ton ferner Kirchenglocken aus dem Tal. Imposante Berggipfel, ein Lärchenwald und eine funkelnde Schneedecke sorgen für Winterzauber – hier kann man durchatmen und den Blick in die Natur schweifen lassen. Und doch hat das Dutzend Wanderer, das sich auf knapp 2.000 Metern Seehöhe bei Kals am Großglockner um den sogenannten „Schneeschuh-Ranger“ des Nationalparks Hohe Tauern versammelt hat, mehr im Sinn, als die Schönheit der Landschaft zu genießen. Auf Schneeschuhen bahnt sich die Gruppe den Weg durch den Wald zur Baumgrenze und bis an die Felswände des Großglockners. Und dann heißt es schauen und staunen, denn vom Standplatz aus kann man mit Ferngläsern die rund 200 Steinböcke beobachten, die hier leben.

Es sind nicht die einzigen Tiere, die im Nationalpark Hohe Tauern gesichtet werden. Im Defereggental etwa, wo es im Winter recht kalt werden kann, aber kein Wind weht, erleben die Gämsen ihr alpines Wohlgefühl, und ganz nebenbei kann man hier den Spuren von Adler, Schneehase, Marder und Fuchs folgen.

Schaulust und Gaumenfreuden. Geht es um den Urlaub für Geist, Seele und Sinne, dann hat Osttirol noch vieles andere zu bieten, man denke nur an so idyllisch gelegene Dörfer wie Obertilliach mit seinen Holzhäusern und den Schupfen auf der Wiese unterhalb des Ortes. Die kleinen, einfachen Hütten, in denen früher das Heu gelagert wurde, sind heute ein malerischer und erhaltenswerter Schmuck der Landschaft – auch deshalb, weil man sie auf den weitläufigen Langlaufloipen, die über die Wiesen, am Bach entlang und durch den Wald führen, eine Zeit-

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lang im Blick hat. Wenn dann Schaulust und Bewegungsdrang gestillt sind, ist es Zeit, den Hunger zu stillen: mit Schlipfkrapfen etwa, dem uneinholbar feinsten Zusammenspiel von Nudelhülle und Kartoffelfülle.

Gesegneter Schlaf in der Schneehöhle.

Schlipfkrapfen, die besten Stücke aus Kartoffeln und Nudeln, landen in Osttirol auf dem Teller.

Was fehlt dann noch zum Glück? Ein Himmel voller Sterne! Die leuchten nicht nur den Mondscheinwanderern in Osttirol ungewöhnlich hell, sondern auch den Übernachtungsgästen auf dem Genießerberg Ahorn hoch über Mayrhofen im Zillertal. Dort, wo tagsüber eine Bar im Sonnenschein zum Verweilen einlädt, öffnen sich nachts die Pforten eines romantischen Berghotels. Außergewöhnlich an der „White Lounge“ ist aber nicht nur die Lage des Hotels, sondern auch das Baumaterial: Schnee, Schnee und noch mehr Schnee. Abends mit der Ahornbahn auf den Berg zu fahren und oben den Einbruch der Nacht mitzuerleben, gehört zu den ganz besonderen winterlichen Erlebnissen – warme Winterkleidung vorausgesetzt.

Das Iglu Hotel mit seinen sieben Suiten auf dem Ahornplateau auf 2.000 Metern Seehöhe entsteht jeden Winter neu. Wer hier nächtigt, wird selbstverständlich gut umsorgt: Nach einer Fackelwanderung mit Lagerfeuer – den weiten Blick über nächtliche Gipfel, leuchtenden Dörfern im Tal und hinauf zu den Sternen gibt’s gratis dazu – und einem Abendessen im Café-Bistro „Freiraum“ der Bergstation übernachten die Gäste dick eingepackt in Expeditionsschlafsäcken. Wer morgens nach dem Frühstück

Für jeden Baum die richtige PflegeForm Der Maschinenring ist der Partner in der Region, wenn es um die fachlich korrekte Pflege von Bäumen geht.

Wir sorgen dafür, dass sich Einwohner, Gäste und Naturliebhaber in unserer Heimat wohlfühlen.

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RUBRIK 30 TIROL TUT GUT SAISON

Eine Winterwanderung öffnet hoch über dem Zillertal Blicke in die Weite.

Platz zum Genießen und Kuscheln gibt es in der White Lounge auf dem Ahorn.

© MAYRHOFNER BERGBAHNEN (2), PANZENBERGER, GANEIDER

Auf den Spuren von Schneehase und Gämse führen Schneeschuhwanderungen im Nationalpark Hohe Tauern.

Skifahren mit Chauffeur, die Snow Limo macht’s möglich.

noch auf dem Berg bleiben möchte, der findet beim Winterwandern auf dem Panoramarundweg Gelegenheit dazu. Rund eine Stunde dauert die Wanderung mit Ausblicken auf die Zillertaler Alpen und das Stilluptal.

Die meisten Gäste der White Lounge werden wohl mit Skiern zu Tal fahren oder die Bergbahn nehmen. Ein ebenso ungewöhnliches wie eindrucksvolles Angebot, die Snow Limo, erschließt aber noch einen dritten Weg ins Tal. Wer auf dem Sessel auf Skiern, der von einem „Chauffeur“ gelenkt wird, Platz nimmt, genießt Pistenerlebnis und Bergpanorama, ohne sportliche Höchstleistungen erbringen zu müssen.

Spiegelglatte Winterfreuden.

Und damit wären wir auch schon wieder bei der Landschaft und ihren vielen schönen Tiroler Seiten. Die versteckten Plätze, die vom Trubel des Alltags unberührt sind, findet man überall in Tirol. Bis hinein in den Spätherbst gibt es diese Tage, an denen die Luft ganz klar ist und der Himmel so blau wie sonst nie. Dann ist es Zeit für Spaziergänge am Ahornboden, über die Telfeser Wiesen mit ih-

ren orangeroten – „brennenden“ – Lärchen oder rund um den Piburger See im Ötztal.

Der See bei Oetz zählt in jeder Jahreszeit zu den verträumten, verzauberten Plätzen. Wenn es kalt wird, gibt er sich dann als Märchenlandschaft mit einem Wald, der sich mit weißen Schneehauben herausgeputzt hat: Mittendrin liegt der See als stille, spiegelglatte Fläche und lockt bald die Eisläufer an. Wer hier die Schlittschuhe anschnallt, der kann den ganzen See umrunden, rund zwei Kilometer gleitet man auf dem glatten Eis dahin – ein spektakulärer Sonnenuntergang hinter den bewaldeten Hügeln macht das Wintererlebnis perfekt.

Gegen kalte Hände und Füße hilft Wärme von außen und von innen: Der Aqua Dome in Längenfeld verwöhnt mit Thermalwasser, Sauna und Spa, feine warme Wollsachen stellt das Ötztaler Schafwollzentrum Regensburger in Umhausen her und im ganzen Ötztal gibt es lauschige Gaststuben, wo man am Kachelofen sitzen und bodenständige Küche genießen kann. Der Schnaps danach kommt dann wohl aus Haiming oder Rietz – auch den braucht’s nämlich für das alpine Wohlbefinden. ×

SCHAUEN SIE AUF IHR GELD? Wir seit 1816.

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Auch Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (im Bild mit Dr. Philip Schwarz, Präsident der Notariatskammer für Tirol und Vorarlberg) besuchte das Öffentliche Notariat am Sparkassenplatz Innsbruck, bei dem die Tiroler Notare einen Vormittag lang kostenlos Auskünfte erteilten.

Notare informieren – Erbrecht neu Am 1. 1. 2017 tritt mit der Erbrechtsnovelle eines der größten gesetzgeberischen Vorhaben der letzten Jahrzehnte in Kraft. Die Beratung durch einen der Tiroler Notare kann vor Überraschungen schützen.

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urch die Erbrechtsreform in der EU und in Österreich kommen viele Änderungen auch auf Tiroler Erben und Erblasser zu. Nicht nur für alle Fragen rund um die Erbrechtsreform, sonder auch wenn es um gesellschafts- oder immobilienrechtliche Fragen geht: Der Notar ist ein versierter Ansprechpartner für diese Themen.

Während sich Gesellschaft und Wirtschaft in den vergangenen 200 Jahren grundlegend gewandelt haben, ist das Erbrecht seit seinem In-Kraft-Treten im Jahr 1812 über weite Strecken unverändert geblieben. Das wird sich mit dem Jahreswechsel ändern: Das neue Erbrecht hat unter anderem umfassende Änderungen im Pflichtteilsrecht oder hinsichtlich der Formvorschriften für Testamente zur Folge. Aber auch

bei der Betriebsübergabe ändert sich vieles: 58.000 Betriebe stehen in den nächsten zehn Jahren vor der Übergabe, etwa 70 Prozent davon sind Familienbetriebe.

In der Novelle wurde nun die langjährige Forderung der Österreichischen Notariatskammer umgesetzt, die Auszahlung des Pflichtteils an weitere Pflichtteilsberechtige auf bis zu fünf Jahre stunden zu können. Diese Regelung soll wesentlich dazu beitragen, den Erhalt von Unternehmen oder von Immobilien, die im Familienbesitz bleiben sollen, trotz Auszahlung des Pflichtteils zu sichern. Dabei ist wichtig, dass bei Stundungsanordnungen die Verpflichtungen zu Sicherheitsleistungen bzw. zur Zahlung gesetzlicher Zinsen mitbedacht werden.

Aber auch wenn es darum geht, Immobilien zu übertragen, oder im Bereich des

Gesellschaftsrechts bieten Notare hilfreiche Rechtsdienstleistungen an. Ein weiteres Plus: Notare bieten Rechtsberatung in ganz Tirol wohnortnah an – niemand muss komplizierte Wege in Kauf nehmen: Eine kostenlose Erstberatung gehört zum Service der Notare.

INFOS & KONTAKT Notariatskammer für Tirol www.notar.at

HERBST 2016

PROJEK T:

AUTO DAS MAGAZIN FÜR DIE MOBILE WIRTSCHAFT

VISION VAN STUDIE

SO WILL MERCEDES DAS AUTOMOBILE LIEFERN REVOLUTIONIEREN.

IAA NUTZFAHRZEUGE 2016 IN HANNOVER

DIE NEUEN KLEIN-LKW SIND FESCH UND KOMFORTORIENTIERT WIE NOCH NIE.

BUSINESS-LIMOUSINE

FORD S-MAX: DER VAN FÜR DEN SCHNITTIGEN UNTERNEHMER

Zukunfts-Lieferanten

Die IAA 2016 präsentierte im Nutzfahrzeugbereich insgesamt 332 Weltpremieren und über 100 Europapremieren. Drei große Themen waren dabei erkennbar: Digitalisierung, Urbane Logistik und Elektromobilität.

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ie diesjährige IAA Nutzfahrzeuge fand als weltweit wichtigste Leitmesse für Transport, Logistik und Mobilität vom 22. September bis zum 29. September in Hannover statt. Als besonders spannend erwiesen sich neben den Premieren fescher und funktionaler Nutzfahrzeuge vor allem die vorgestellten Innovationen und Zukunftsaussichten zu den großen Herausforderungen der gesamten Nutzfahrzeugbranche.

Thema Elektromobilität: Beinahe jeder Her-

steller von Stadtbussen und Vans hat bereits Modelle mit Elektro- und Hybridantrieb im Programm, viele weitere werden in nächster Zeit noch dazukommen. Die Schlussfolgerung daraus ist spannend: In den Städten wird in Zukunft

immer mehr emissionsfreie Mobilität geschehen, Busse und Transporter bewegen sich flüsterleise durch die Straßen. Dies gilt zunehmend auch für schwere Lkw im Verteilerverkehr. Eine neue Lebensqualität für urbane Räume wird damit von der Utopie zur möglichen Realität.

Thema Urbane Logistik: Besonders schnell

schreitet die Digitalisierung und technische Aufrüstung der Lieferfahrzeuge in den Städten voran. Rundum-Kameras und Sensoren an den Fahrzeugen werden schon bald dafür sorgen, dass „tote Winkel“ und die damit verbundenen Gefahren im urbanen Lieferantenalltag der Vergangenheit angehören. In Städten noch nicht umsetzbar, im ländlichen Bereich oder an Bergstationen DER VOLVO XC90.durchaus vorstellbar: Ein Lieferfahr-

UNSERE IDEE VON LUXUS. Der Volvo XC90 konzentriert alles auf das Wichtigste: Sie und Ihre Bedürfnisse. Sein puristisches Innenraumdesign ist geprägt von hochwertigen Materialien und feinster Handwerkskunst. Seine serienmäßige Sicher heitsausstattung setzt mit Welt neuheiten wie dem Run-off-Road Protection System oder dem Kreuzungs bremsassistenten neue Maßstäbe. Und mit seinem Plug-in-Hybridantrieb sorgt er nicht nur für beeindru ckende Leistung, sondern auch für besonders niedrige Emissionswerte – 407 PS bei gerade einmal 2,1 l Durchschnittsverbrauch und 49 g CO 2 auf 100 km.

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Vans. Born to run.": " Der Slogan am MercedesMessestand lässt sich auf die ganze IAA übertragen.

zeug wird durch Lieferdrohnen unterstützt, die selbständig zum entlegenen Ziel fliegen.

Thema Digitalisierung: In diesem Bereich passiert derzeit der größte Fortschritt. Dazu ein Beispiel: Lkw werden in Zukunft auf Autobahnen und Fernstraßen elektronisch vernetzt und digital angekoppelt. Dieses sogenannte „Platooning“ – das enge, automatisierte Hintereinanderfahren der einzelnen Fahrzeuge – senkt nicht nur den Spritverbrauch und die CO2-Emissionen deutlich. Es erhöht sich auch die Verkehrssicherheit, da die Fahrer-Schrecksekunde im Gefahrenfall entfällt und die vernetzte Elektronik sofort reagiert. • IMPRESSUM

Star der diesjährigen IAA: Der brandneue VW Crafter wurde vor großem Publikum präsentiert.

DER VOLVO

XC90.

UNSERE IDEE VON LUXUS. Der Volvo XC90 konzentriert alles auf das Wichtigste: Sie und Ihre Bedürfnisse. Sein puristisches Innenraumdesign ist geprägt von hochwertigen Materialien und feinster Handwerkskunst. Seine serienmäßige Sicher heitsausstattung setzt mit Welt neuheiten wie dem Run-off-Road Protection System oder dem Kreuzungs bremsassistenten neue Maßstäbe. Und mit seinem Plug-in-Hybridantrieb sorgt er nicht nur für beeindru ckende Leistung, sondern auch für besonders niedrige Emissionswerte – 407 PS bei gerade einmal 2,1 l Durchschnittsverbrauch und 49 g CO 2 auf 100 km.

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Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH • Redaktion: Mag. Klaus Erler Grafik: Thomas Bucher • Verkauf: Walter Mair Anschrift für alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. 0512 / 58 60 20, office@target-group.at, www.target-group.at Coverfoto: Werk, Klaus Erler Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten

IAA SHOW

Die Stars der IAA 2016 Diese leichten Nutzfahrzeuge standen in Hannover im Rampenlicht.

© KLAUS ERLER

© WERK (2)

TEXT: KLAUS ERLER

Hyundai H 350

I VW e-Crafter

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er neue VW eCrafter ist optisch mit dem auf der IAA enthüllten Crafter weitgehend ident und wird ab 2017 erhältlich sein. Er besitzt einen 136 PS starken E-Motor mit 290 Nm Drehmoment, die Reichweite soll laut VW bei rund 210 Kilometern liegen. Die Batterien werden unter dem Laderaumboden angeordnet, die 11,3 Kubikmeter Ladevolumen und die Laderaumhöhe von 1,96 Metern bleiben so voll erhalten. •

n Hannover feiern der H350 MultiCab für den kombinierten Personen- und Güterverkehr sowie der H350 Fuel Cell Concept als Studie mit Brennstoffzellenantrieb Premiere. Der MultiCab richtet sich an Unternehmer die gleichermaßen Personen und Material transportieren müssen. Er bietet bis zu sieben Personen Platz, hinter der Passagierkabine gibt es in dem in zwei Radständen verfügbaren H350 MultiCab viel Raum für Material. Lange Ladegüter wie Leiter und Verschalungsbretter können mit wenigen Handgriffen unter

die Sitzbank in der 2. Reihe geschoben werden.

Der Hyundai H350 Fuel Cell Concept zeigt die mögliche Zukunft des Berufsverkehrs: Er wird per Brennstoffzelle mit Energie versorgt, der Strom wird direkt an Bord erzeugt. Brennstoffzelle, Wasserstofftanks, Elektromotor und die Lithium-PolymerBatterie sind platzsparend im Motorraum und unterm Wagenboden verbaut: Es geht kein Passagier- und Laderaum verloren. Eine Tankfüllung reicht für 422 Kilometer. Die Brennstoffzelle und der Elektromotor leisten je 136 PS. •

Opel Vivaro Sport

© KLAUS ERLER

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er neue Opel Vivaro Sport bietet Design- und Ausstattungsdetails, die man in der Nutzfahrzeug-Klasse normalerweise nicht erwarten würde: ausgewählte Lackierungen, 17-Zoll-Alu-Räder, Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht, Privacy-Verglasung an Seiten- und Heckscheiben, auf Wunsch auch Lederarmaturen und Velours-Matten.

Optional können Kunden in Kürze das neue Navi80 IntelliLink-System wählen, das ebenfalls auf der IAA Premiere hatte. Dank kostenloser Internetanbindung (bis 2021) werden im Minutentakt Echtzeit-Verkehrsinfos geladen, die auf 100 Meter genau Verkehrsbehinderungen anzeigen und Umleitungsempfehlungen geben. •

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© WERK

Fiat Talento

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er neue Fiat Talento wird in den Karosserievarianten Kastenwagen, Bus sowie Pritschenwagen mit Einzel- oder Doppelkabine angeboten und tritt die Nachfolge des Scudo an. Damit ist er als fescher Verwandter des Opel Vivaro und des Renault Trafic sowohl für den Einsatz in der Stadt als auch auf der Langstrecke geeignet. Als Antrieb dient unter anderem der 1.6 EcoJet Twin-Turbodiesel. Er leistet 125 oder 145 PS und wird mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe kombiniert. Für bessere Umwelt- und Verbrauchswerte sorgt die Abgasbehandlung durch AdBlue®. •

Renault Alaskan

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it dem Alaskan präsentierte Renault sein neues Pick-up-Modell auf der IAA. Der Alaskan wird von einem 2,3-Liter-dCi-Dieselmotor in Leistungsstufen von 160 und 190 PS angetrieben und will mit hoher Zuladung, ausgeprägter Geländetauglichkeit (zuschaltbarer Allradantrieb, zusätzlich Geländeuntersetzung, elektronischer Differenzialsperre, mechanische Differenzialsperre) und der besonderen Formgebung punkten. Der Verkauf des Pick-ups startet zunächst in Südamerika. •

© KLAUS ERLER

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Studie Mercedes Vision Van

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it dem Vision Van stellte MercedesBenz Vans auf der IAA eine Transporter-Studie für den urbanen Raum ins Rampenlicht.

Als Gesamtsystem integriert das Fahrzeug eine Vielzahl innovativer Technologien für die Zustellung auf der letzten Meile. Der Vision Van verfügt über einen vollautomatisierten Laderaum, integrierte Drohnen (Nutzlast zwei Kilogramm, Radius zehn Kilometer) zur autonomen Luftzustellung und eine moderne Joystick-Steuerung. Dank eines 102 PS starken Elektroantriebs mit bis zu 270 km Reichweite erfolgt die Zustellung mit dem Vision Van auch bei innerstädtischen Fahrverboten für Verbrennerfahrzeuge. •

Toyota Proace

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ie neue Generation des Toyota Proace ist eine Gemeinschaftsentwicklung mit Peugeot/ Citroën und wird in Frankreich gebaut. Die Kastenwagen-Version gibt es in drei Außenlängen mit bis zu vier Metern Laderaumlänge und 6,6 Kubikmetern Laderaumvolumen, wenn ein umklappbarer Beifahrersitz geordert wurde. Die Van-Version Proace Verso ist ebenfalls in drei Außenlängen erhältlich und fährt mit bis zu neun Sitzen in unterschiedlichsten Kombinationsmöglichkeiten zum Kunden. •

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Ford

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ord präsentierte auf der diesjährigen IAA die aktuelle Generation von Transit und Transit Custom mit neuen 2,0-Liter-EcoBlue-Dieselmotoren.

Sie punkten mit einem 20 Prozent kraftvolleren Antritt aus niedrigen Drehzahlen und verbrauchen gleichzeitig um bis zu 13 Prozent weniger. Auch das neue 6-Gang-SelectShift-Automatikgetriebe für Transit Custom und die frontgetriebenen TransitVersionen feierte auf der IAA Premiere. Zudem hat Ford im Ford Transit den intelligenten Allradantrieb umfassend überarbeitet und speziell auf die neuen Ford EcoBlue-Dieselmotoren abgestimmt. •

Die IAA in Zahlen Der Anteil der ausländischen Aussteller betrug 61 Prozent.

Der Fachbesucheranteil stieg auf 86 Prozent.

Die Zahl der ausstellenden Länder stieg auf 52.

Acht von zehn Fachbesuchern waren Entscheider, bei ausländischen Fachbesuchern waren es sogar neun von zehn.

Zu den Top-5-Ausstellern aus dem Ausland zählten China (229), Italien (145), die Niederlande (121), die Türkei (92) und Frankreich (85).

Die IAA 2016 konnte sich über nahezu 250.000 Besucher freuen.

Zur IAA 2016 akkreditierten sich mehr als 2.100 Journalisten aus 58 Ländern, ein Plus von rund zehn Prozent gegenüber 2014.

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© KLAUS ERLER

Quelle: Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA)

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© FRANZ OSS (2), KLAUS ERLER

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Den Citroën Spacetourer gibt es mit verschiedensten Sitzvariationen.

CITROËN SPACETOURER BLUEHDI 150 S&S SHINE

Bulli auf französisch

Der brandneue Citroën Spacetourer / Jumpy Kombi will mit gelungener Optik, drei Außenlängen und zwei Radständen der deutschen Bus-Konkurrenz Beine machen.

TEST: KLAUS ERLER

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evor es hier eine Verwechslung gibt: Citroën Spacetourer und Citroën Jumpy Kombi sind ganz enge Verwandte mit ähnlichen Möglichkeiten. Der Jumpy Kombi markiert mit drei Außenlängen die Einsteigerlinie ab 95 PS. Der Spacetourer fährt in gehobener Ausstattung mit zwei Radständen und ebenfalls drei Außenlängen (4,6 m, 4,96 m, 5,3 m) ab 115 PS vor. Dazu gibt es noch den Jumpy (ohne Kombi) als reinen Kastenwagen.

Sitzvarianten ohne Ende

MOTOR: 4-Zylinder-Turbo-Dieselmotor mit AdBlue ANTRIEB: Vorderrad HUBRAUM: 1.997 ccm

Mit dem Spacetourer Campster!" " (Foto von der IAA) startet man ab 42.990 Euro ins Campingvergnügen.

Beide Modelle orientieren sich in der mittleren Größe M an der deutschen Benchmark VW T6 (kurzer Radstand), sind gefühlt und auch auf dem Papier was Innenraumhöhe betrifft etwas niedriger, in der Sitzhöhe aber ungefähr gleichauf. Auch was den Preis betrifft, nähert sich Citroën mit seinen neuen Bus-Modellen langsam der selbstbewussten deutschen Bus-Preispolitik an. Beide Modelle sind als 5-, 6-, 8- und 9-Sitzer bestellbar, vom Spacetourer gibt es zusätzlich

auch eine 7-Sitz-Version und die Camping-Version „Campster!“ auf Basis der mittleren Länge. Was die Serienausstattung betrifft, ist man in etwa auf dem Niveau der Konkurrenz, in der Aufpreisliste findet sich alles, was den modernen automobilen Alltag lieb (und teuer) macht.

Ruhig und schnell

Der von uns getestete Citroën Spacetourer Länge M BlueHDI 150 S&S Shine fährt sich vom Komfort ähnlich wie ein PKW, ist erstaunlich ruhig und mit 150 PS auch unglaublich agil.

Dieser Traummotor macht die ebenfalls angebotene 180-PS-Version zum entbehrlichen Minderheitenprogramm. Die Spacetourer-Kupplung ist in ihrer Direktheit zwar ebenso gewöhnungsbedürftig wie die etwas knochige Schaltung, die Optik ist es dafür nicht. Wer „fesch“ und „Bus“ gleichzeitig sucht, wird in den nächsten Jahren an diesem eleganten Franzosen kaum vorbeikommen. •

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GETRIEBE: 6-Gang LEISTUNG: 110 KW / 150 PS HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT: 170 km/h VERBRAUCH KOMBINIERT (WERK): 5,3 Liter TESTVERBRAUCH: 7,9 Liter MASSE (L/B/H): 4.956/1.920/1.890 mm PREIS AB: 30.200 Euro brutto (Jumpy Kombi XS BlueHDi 95) PREIS TESTWAGEN: 46.800 Euro brutto, alle Modelle sind vorsteuerabzugsberechtigt

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MOTOR: 4-Zylinder-BiTurbo-Diesel HUBRAUM: 2,0 Liter GETRIEBE: Automatik LEISTUNG: 154 KW / 210 PS DREHMOMENT: 450 Nm BESCHLEUNIGUNG 0 – 100 KM/H: 8,8 sec

© EMANUEL KASER (2)

VERBRAUCH KOMBINIERT (WERK): 5,5 Liter TESTVERBRAUCH: 8,2 Liter

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GEPÄCKRAUM: 1.035 Liter (Dachhöhe, 5-Sitzer)

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Der Ford S-Max ist auch in seiner aktuellen zweiten Generation bei ähnlichen Qualitäten einmal mehr der feschere und elegantere Bruder des Van-Urmeters Ford Galaxy.

TEST: KLAUS ERLER

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eht es um die Einordnung des Ford S-Max in eine der vielen Pkw-Kategorien, steht man vor einem Problem: Er ist offensichtlich kein SUV, dafür fehlt ihm das Hemdsärmelige. Ein klassischer Van ist er aber auch nicht, dazu kommt er zu elegant daher. Und ein Kombi ist er schon gar nicht, dazu würden Sitzhöhe und InnenraumVariabilität nicht passen. Was also ist der Ford S-Max in seiner aktuellen zweiten Modellgeneration?

Sports Acitivity Vehicle

Er ist ein SAV, ein „Sports Activity Vehicle“, das sich durch folgende Merkmale auszeichnet: Es besitzt eine höhere Sitzposition, zumindest optional Allradantrieb, einen variablen Innenraum und von einer Limousine möglichst das Fahrverhalten, die niedere Innenraumhöhe und den Komfort. Vorsteuerabzugsberechtigt ist der Ford S-Max nicht, ein Schicksal, das er mit dem neuen Renault Espace teilt und das angesichts von Größe, Varia-

bilität und Kofferraumvolumen einer gewissen Logik entbehrt.

Massiv gebaut

Für wen ist der S-Max geeignet? Für Familien, die von der erhöhten Sitzposition und den optionalen sieben Sitzen profitieren und trotzdem in einem feschen Auto fahren wollen.

Für Unternehmer, die für die deutlich schnittigeren Formen des Firmenwagens auf dessen Vorsteuerabzugsfähigkeit pfeifen. Und für Vertreter, die sich in dynamischen Branchen bewegen und das auch nach außen hin kundtun wollen.

Sie alle bekommen mit dem neuen S-Max ein Auto, dessen Reifegrad zu spüren ist: Das Fahrzeug ist derart massiv gebaut, dass man nie in Versuchung kommt, das Prädikat „leichtfüßig“ zu gebrauchen. Richtungswechsel, Bremsen, Federn, Beschleunigen: Alles funktioniert mit höchster Präzision, das bewegte Gewicht ist dennoch atmosphärisch omnipräsent. Massiver gebaut hat sich ein derart sportlich

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PREIS AB: 34.550 Euro brutto PREIS TESTWAGEN: 55.130 Euro brutto

gezeichnetes Auto zuletzt selten angefühlt. Deshalb stellt die von uns getestete Diesel-Topmotorisierung mit 210 PS auch nicht den vermuteten Overkill dar, sondern die goldene Mitte.

Technologischer Vorreiter

Auch technologisch hat der neue S-Max vieles zu bieten: Er lässt sich mit einem „Intelligentem Geschwindigkeitsbegrenzer“ ausstatten, der das voreingestellte Tempomat-Tempo automatisch mit den Informationen des Verkehrsschild-Erkennungssystems abgleicht und bei Bedarf anpasst. Eine Weltneuheit sind die LED-Scheinwerfer mit blendfreiem Fernlicht. Optional ist der neue S-Max auch mit Allradantrieb erhältlich. Komfortorientiert präsentiert sich die neue Geräusch-Dämmung, die den Akustikkomfort im Innenraum deutlich steigert. So werden nicht nur Abroll- und Fahrwerksgeräusche signifikant reduziert, es wird auch sichergestellt, dass S-Max-Piloten schließlich komplett vergessen, dass sie eigentlich doch in einem Van sitzen. •

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Der Trend zu Erdgasautos wird auch durch ein immer größer werdendes Angebot an serienmäßigen Erdgasauto-Modellen namhafter Fahrzeughersteller unterstützt, das von Kleinwagen über attraktive Mittelklassewagen bis zu Nutzfahrzeugen reicht.

Zudem ist das Erdgastankstellennetz in Tirol mit 27 Erdgastankstellen flächendeckend ausgebaut. An der Tankstelle an der B169 in Schlitters können Erdgasautos mit dem im Zillertal aus biogenen Wertstoffen aus der Region und damit aus erneuerbaren Ressourcen produzierten Biogas betankt werden.

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MAGAZIN

© TIROL WERBUNG

Landeshauptmann Günther Platter, der österreichische Botschafter in Moskau, Emil Brix, Skilegende Karl Schranz und Tirol WerbungGeschäftsführer Josef Margreiter (v.r.)

Marktreise nach Russland Eine hochrangige Tiroler Delegation besuchte Ende Oktober Sankt Petersburg und Moskau. Ziel war es, die Beziehungen zu Russland zu stärken.

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ie Tiroler Wirtschaft ist seit langem über zahlreiche Beziehungen zu russischen Geschäftspartnern mit dem Land verbunden. So hat auch die Bedeutung Russlands als touristischer Herkunftsmarkt seit 2005 deutlich zugenommen – in der Wintersaison 2013/14 verzeichnete man in Tirol 700.000 Nächtigungen. In den letzten Jahren hat die anhaltende politische

und wirtschaftliche Krise in Russland für Einbußen gesorgt. Auch diese Tatsache war Anlass für die Marktreise einer Tiroler Delegation rund um Landeshauptmann Günter Platter, WK-Präsident Jürgen Bodenseer, WK-Tourismusobmann Franz Hörl, Tirol Werbung-Geschäftsführer Josef Margreiter, Richard Walter (Skilehrerverband) und Karl Schranz. Im Zuge der Reise wurden ein politisches Memoran-

dum zur Stärkung und Sicherung dieser Beziehungen unterzeichnet und Termine mit hochrangigen russischen Politikern absolviert. Die Tirol Werbung organisierte darüber hinaus mehrere Events mit russischen Medien und Reiseveranstaltern in Sankt Petersburg und Moskau, bei denen Tiroler Tourismusverbände, Bergbahnund Hotelbetriebe sowie der Flughafen Innsbruck vertreten waren. ×

Optimierter Onlineauftritt PROFILE KONTINUITÄT UND WECHSEL Bettina Geisl wurde bei der Vollversammlung am 18. Oktober als Obfrau des TVB Kitzbüheler AlpenPillerseetal bestätigt, Toni Niederwieser wurde als Aufsichtsrat-Vorsitzender von Sabine Unterlechner abgelöst.

Tirols B2B-Website für die internationale Reiseindustrie wurde erweitert und hat nun im Service-Bereich noch mehr zu bieten.

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ie neue Version der Seite bietet neben einer umfangreichen Regionsübersicht und einer „Filterfunktion“, die die Suche nach Tiroler Incomern unterstützt, auch neu definierte Themen und Zielgruppen. Auch um Marktforschungsdaten sowie ServiceInformationen und Ansprechpartner, die

B2B-Kunden mit ihrem Expertenwissen zur Verfügung stehen, wurde der Internetauftritt erweitert. Außerdem beinhaltet die Website einen neu gestalteten News-Bereich für die Reiseindustrie, in dem wichtige Neuigkeiten der Partner dargestellt werden können. × www.b2b.tirol.at

© BÖTM/GABRIELE GRIESSENBÖCK

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KULTURTIPPS

VON ES THER PIRCHNER

Vorausgeschaut Über die Digitalisierung und die damit verbundenen Herausforderungen für den Tourismus diskutierten Tourismusmanager und Experten beim BÖTM Top-Seminar in Bad Waltersdorf.

POPSTARS IM RIESEN Das Elektronik- und Popfestival fmRiese steht diesmal unter dem Motto „Girls & Boy“ – mit Popstars wie BOY (Bild) und Leyya. Rhythmisch mitreißend geht es bei der Techno Marching Band Meute und der Rapperin Akua Naru zu.

17. bis 19. 11. 2016, Swarovski Kristallwelten, Wattens

aussehen und wie kann die Branche auf die neuen Herausforderungen reagieren?

Wie sich der Wandel bereits in der Praxis auswirkt, verdeutlichte Josef Schirgi, der Präsident des BÖTM und TVBGeschäftsführer von Serfaus-Fiss-Ladis. „Wir haben mittlerweile sechs Mitarbeiter, die nichts anderes mehr machen, als sich mit dem digitalen Thema zu beschäftigen“, so Schirgi. ×

© UDO LEITNER

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arüber, dass die Digitalisierung längst im Tourismus angekommen ist und diesen in den kommenden Jahren noch weiter verändern wird, waren sich die Teilnehmer des Top-Seminars des Bundesverbands Österreichischer Tourismusmanager (BÖTM), das vom 5. bis 7.

Oktober stattfand, einig. Diskutiert wurden spezifische Fragen: Welche Trends sind dabei für Touristiker relevant? Wie wird die touristische Organisation der Zukunft

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Der neu gewählte BÖTMVorstand: v. l. Seminargestalter Markus Kofler, Finanzreferentin Renate Ecker, BÖTM-Präsident Josef Schirgi, Vizepräsident Andreas Purt und Generalsekretär Christian Schirlbauer

BLÄSERSTARS IM HERBST Der Tiroler Bläserherbst setzt auf hochkarätige Bläserensembles und den Reichtum der Musik für Holz und Blech. Zum Abschluss lädt das Holzbläserquintett Carion unter dem Titel „Mephisto“ zu einem musikalischen Tanz mit dem Teufel.

19. 11. 2016, 19.30 h, Stadtsaal Kufstein

BUCHTIPP

© STADTARCHIV/STADTMUSEUM

Moderne Seiten Alpin, urban und modern — so wird Tirol im neuen Bildband „Tirol. Land der Berge. Zukunftsreich“ präsentiert.

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enommierte Tiroler Fotografen zeichnen in diesem Buch ein Bild von Tirol, das von Vielfalt geprägt ist. Berge und Natur, moderne Städte, ländliche Regionen, noch bäuerlich geprägte Dörfer und nicht zuletzt der Tourismus – es ist die Kombination all dieser Aspekte, die Tirol ausmachen.

In Szene gesetzt werden moderne Kunst und Kultur, Architektur ebenso wie Wissenschaft, erfolgreiche internationale Unternehmen und eine aktive Sportszene. Abgerundet wird der Bildband durch die aufschlussreichen Ergänzungen der Autorin und Fremdenführerin Monika Frenzel.

THEATERSTARS IM MUSEUM Der einst berühmtesten Schauspieltruppe Tirols widmet das Stadtmuseum Innsbruck die Ausstellung „Eine Vorstellung der Exl-Bühne“ mit Fotos, Texten, Bühnenbauten und Filmen und erweckt damit ein Stück (Theater-)Geschichte zum Leben. bis 31. 3. 2017, Stadtmuseum, Innsbruck

Monika Frenzel: Tirol. Land der Berge.

Zukunftsreich., 288 Seiten, TyroliaVerlag Die SAISON verlost drei Exemplare des Buchs: einfach bis 1. Dezember 2016 ein E-Mail mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse an saison@target-group.at senden (Betreff: Buchverlosung) und mit ein bisschen Glück gewinnen. ×

WEITERE VERANSTALTUNGEN Seiler und Speer: ham kummst 15. 11. 2016, 20h, Congress Innsbruck, www.lindnermusic.at Jeunesse Triolino: Luftsgehölz 18. 11. 2016, 16.15h, Freies Theater Innsbruck, www.jeunesse.at On a Cold Winter’s Day – musikalische Weihnachtsfreuden auf den britischen Inseln 10. 12. 2016, Vierundeinzig, Innsbruck, www.innsbrucker-abendmusik.at Tiroler Symphonieorchester: Neujahrskonzert 1. 1. 2017, 17h, Congress Innsbruck, www.tsoi.at

48 MAGAZIN SAISON

3S-Eisgratbahn, Stubaier Gletscher Länge:

4,7 km Investition:

64 Mio. Euro Kapazität:

3.000 Pax./Std.

Neuschnee Die neue Wintersaison bringt wieder eine Reihe von Innovationen im Tiroler Tourismus. Vor allem in Sachen Beförderung setzt man heuer in den Skigebieten neue Maßstäbe – allen voran der Stubaier Gletscher.

V O N R E B EC C A M Ü L L E R

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m Stubaier Gletscher wird heuer Seilbahngeschichte geschrieben. Nachdem die 43 Jahre alte Eisgratbahn in der vergangenen Saison in den Ruhestand verabschiedet worden war, nahm am 22.

Oktober die neue Dreiseil-Umlaufbahn ihren Betrieb auf. Die 3S-Eisgratbahn, gebaut von LEITNER ropeways, ist mit 4,7 Kilometern die längste ihrer Bauart in den Alpen und die Investitionssumme von rund 64 Millionen Euro ist die höchste, die in der österreichischen Seilbahngeschichte je in eine Liftanlage gesteckt wurde. Die von Pininfarina entworfenen Kabinen sind mit Echt-Ledersitzen, Panoramascheiben und gratis WLAN ausgestattet, die Kabinenkapazität erhöht sich von sechs auf 32 Personen oder 3.000 Gäste pro Stunde.

Neu gebaut wurden auch die Tal- und Mittelstation, zudem hat man die Bergstation adaptiert und modernisiert. An der Mittelstation Fernau können Gäste nun ebenerdig von der Eisgrat- in die bestehende Gamsgartenbahn umsteigen. Alle Zustiege sind barrierefrei gestaltet. Vom Tal auf 1.697 Metern bis auf den Berg auf 2.900 Metern Höhe geht es über sieben Liftstützen und mit rund 25 km/h in knapp elf Minuten.

Auf die Dreiseil-Technik setzt man im Stubai auch wegen ihrer Witterungsunabhängigkeit – ein wesentlicher Aspekt für den föhn-geplagten Stubaier Gletscher und ein Grund, warum sich die hohen

Kosten für Reinhard Klier, Vorstandsvorsitzender der Wintersport Tirol AG, rechnen: „Eine derart hohe Investitionssumme lässt sich nur rechtfertigen, wenn ihr ein entsprechender Mehrwert für den Gast gegenübersteht.“ Und eben dieser Mehrwert setzt sich für Klier so zusammen: „Die komfortablen Gondeln, die verkürzte Fahrzeit, die Minimierung der Wartezeiten, die Positionierung der neuen Talstation, die Windsicherheit und die neue Talabfahrt werden das Erlebnis Stubaier Gletscher enorm bereichern.“ Die neue Talstation ist direkt an 1.800 Parkplätze angebunden, die neue Talabfahrt führt von der Mittelstation über 3,8 Kilometer als Skiroute ins Tal.

Komfortabel auf den Berg.

Mit großen Zahlen kann man auch in Sölden aufwarten. Die neue 10er-Einseilbahn Giggijochbahn hat 134 Kabinen und kann, bei einer Fahrtdauer von neun Minuten, 4.500 Personen in der Stunde befördern, was sie zur weltweit leistungsstärksten Einseilumlaufbahn macht. Für die Bahn von Doppelmayr zeichnet optisch der Innsbrucker Architekt Johann Obermoser, der auch die Gaislachkogelbahn und das Restaurant IceQ entworfen hat, verantwortlich. Die alte Bahn hat derweil bereits einen neuen Arbeitsplatz gefunden und wird künftig in Hochoetz die Ochsengartenbahn ersetzen.

St. Anton wird mit der neuen Saison offiziell zum größten zusammenhängenden Skigebiet Österreichs mit 305 Kilometer

markierten Abfahrten und 87 Liftanlagen.

Ermöglicht wurde dies durch den Bau vier neuer Bahnen – der 1,8 Kilometer langen Flexenbahn zwischen Stauben/Rauz und Zürs, den beiden Trittkopfbahnen und der Albonabahn II. Die Skiwelt Wilder Kaiser Brixental verspricht mit ihrer neuen 10er-Erlebnisgondel, die den in die Jahre gekommenen Zweiersessellift ersetzt, ein Liftvergnügen der besonderen Art – welche Art von Vergnügen wird in der Theorie nicht verraten, das gilt es selbst zu erleben.

In Ischgl geht es ab sofort mit einer neuen 8er-Sesselbahn – Wetterschutzhaube und Sitzheizung inklusive – von der Idalp auf das Flimjoch auf 2.752 Metern Höhe. 3.200 Personen können hier in der Stunde befördert werden. Das Besondere an der Flimjochbahn ist, dass sie sich eine Stütze mit einer anderen, der Höllbodenbahn, teilt. Die Stütze Nummer 9 der Höllbodenbahn ist auch die Stütze Nummer 3 der Filmjochbahn. Zusätzlich wurde die Bergstation der Bahn windsicher gemacht.

Der Ausgangsbereich ist eingehaust und je nach Windrichtung kann ein windabgewandter Ausgang geöffnet werden. 14 Millionen Euro wurden in die neue Bahn investiert. Besonders in den Vormittagsstunden wird die Filmjochbahn stark frequentiert, um die Gäste in den Skigebietskessel der Alp Trida zu befördern.

Auch das Zillertal startet mit zwei neuen Liftanlagen in den Winter. In Gerlos wurde die 10er-Kabinenbahn Dorfbahn gebaut,

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Flexenbahn, St. Anton Länge:

1,8 km Investition für vier neue Bahnen:

45 Mio. Euro Kapazität:

2.400 Pax./Std.

deren dazugehörige dreistöckige Talstation sich direkt im Ortszentrum befindet und die mit Sportshop, Skischulbüro, Skiverleih, Skidepot und einer Parkgarage für mehr als 200 PKWs ausgestattet ist. Im Dezember soll die neue Anlage fertiggestellt sein. Im Skigebiet Hochfügen wird die bisherige 4er-Sesselbahn Hochfügen 2000 durch die 6er-Sesselbahn Waidoffen ersetzt. Die Bahn wird von Doppelmayr gebaut und gehört der neuen D-Linie der Firma an, die höchste Ansprüche an Design, Komfort und Sicherheit verbinden soll. So sind die Sitze fünf Zentimeter breiter als der Standard und aus hochwertigen Materialien gearbeitet. Für das Design haben die Verantwortlichen bei Doppelmayr Anleihen bei der Autoindustrie genommen. Die Wetterschutzhauben fallen besonders leicht aus, die Skiauflagen dafür breiter – ein Komfortgewinn vor allem für Snowboarder. Bei der Bergstation hat man derweil auf Nachhaltigkeit gesetzt und sie mit leistungsstarken Photovoltaikelementen ausgestattet.

Alpenlodge bekommt auch Leutasch ein Aparthotel. Die Familie Pichler, die seit 1964 in der Seefelder Gastronomie präsent ist, zeichnet für die 4-Sterne-Anlage mit großzügigen Suiten und Appartements verantwortlich.

Im Tannheimer Tal, im beschaulichen Zöblen auf 1.100 Metern, setzt man ab der Wintersaison 2016/17 mit dem Natur- und Biohotel Bergzeit auf Urlaub in Verbindung mit Nachhaltigkeit, Regionalität und sanftem Tourismus. Dem Thema Sport widmet man sich derweil in Hopfgarten im Brixental. Im Sportresort Hohe Salve wird 365 Tage im Jahr Raum für Bewegung geschaffen. Gemeinsam mit dem Institut

Giggijochbahn, Sölden Länge:

2,6 km Investition:

30 Mio. Euro Kapazität:

4.500 Pax./Std.

Abseits der Pisten.

Neues hat Tirol aber nicht nur in Sachen Beförderung, sondern auch bei den Unterkünften zu bieten. In Lermoos wurde im Sommer das Aparthotel Pure Lermoos eröffnet. Neben den Appartements, die Platz für zwei bis acht Personen bieten, können auch Chalets im alpinen Stil und mit Blick auf die Zugspitze gebucht werden. Mit Pichler’s

Auch bei den Unterkünften hat sich einiges getan in Tirol. In Lermoos eröff net zum Beispiel das Aparthotel Pure Leermoos.

50 MAGAZIN SAISON

für Sportwissenschaften der Uni Innsbruck und anderen Experten wurde ein Programm für In- und Outdoor-Aktivitäten entwickelt. Und mit dem 4Rest Hotel wiederum bekommt Hall ein modernes Seminar- und Stadthotel. Eröffnet wird im Dezember.

Und sonst noch? Wer am Ende eines Skitages in Ischgl weder mit den Skiern noch mit der Gondel abfahren will, kann ab dieser Saison auch auf den zwei Kilometer langen Ischgl Skyfly umsteigen. Mit bis zu 85 km/h und der Skiausrüstung im Gepäck, geht es von der Mittelstation der Silvrettabahn bis auf die Dachterrasse der Talstation. Durch parallellaufende Drahtseile können zwei Personen nebeneinander die rasante Fahrt antreten.

In Osttirol wurde bereits am 30. Jänner 2016 der größte künstliche Eisklettergarten Österreichs eröffnet. Betrieben wird der Eispark Osttirol vom Verein Bergsport Osttirol, der dort auch Kurse anbietet.

Durch zahlreiche Veranstaltungen, wie zum Beispiel das Eiskletterfestival, hat sich der Park aber auch in der heimischen Szene als Anlaufpunkt etabliert. ×

Dorfbahn, Gerlos Länge:

Flimjochbahn, Ischgl

2,5 km

Länge:

Investition:

ca. 30 Mio. Euro Kapazität:

2.400 Pax. /Std.

1,8 km Investition:

14 Mio. Euro Kapazität:

3.200 Pax. /Std.

Im Tannheimer Tal setzt man mit dem Biohotel Bergzeit auf Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit.

Akku aufladen auf gut österreichisch.

"Wellwasser ist die Reparatur des Wassers" Univ. Doz. Dr. Siegfried de Rachewiltz

Man könnte glauben, wir in Tirol haben kein Problem mit dem Wasser und werden weltweit um die Quantität und Qualität unserer Wasserreserven beneidet. Das stimmt auch bis zu einem gewissen Grad. Hoch oben entspringt unser Wasser aus natürlich gereinigten Quellen und wird von den verantwortlichen Personen / Firmen in dieser Qualität bis zu den Gebäuden geleitet. Dort fängt allerdings vielerorts das Problem an. Ältere oder undichte Leitungen, unsaubere Anschlüsse und vieles mehr sorgen immer wieder für Kontaminierungen des Wassers, was nicht sein müsste. Wellwasser hat es sich mit seinem dreistufigen Filtersystem zum Ziel gesetzt, die Quellqualität zu sichern.

Dies ist auch gelungen und von der TÜV Austria (Zertifikatsnummer: TA 220 14 2183) bestätigt worden. Mit nur geringfügigen Einbauten können Sie sicher sein, dass das Quellwasser ohne Qualitätsverlust direkt in Ihr Wasserglas fließt.

Beratung & Informationen WELLWASSER TECHNOLOGY GMBH Stadlweg 23, A-6020 Innsbruck, Tel.: +43 664 100 77 46, office@wellwasser.com, www.wellwasser.com Foto: © www.guentheregger.at

52 MAGAZIN SAISON

Innsbruck als Knotenpunkt der Alpen Bei theALPS 2016 trafen in Innsbruck internationale Experten zusammen, um sich mit der Zukunft der alpinen Winterreisen auseinanderzusetzen. Im Kern der Veranstaltung stand eine interdisziplinäre Studie rund um die Zukunft des Wintertourismus.

© MARIO WEBHOFER

VON DANIEL FEICHTNER

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© FRANZ OSS

edes Jahr kommen Vertreter der Mitglieder des interalpinen Tourismusnetzwerks AlpNet im Rahmen von theALPS zusammen, um sich auszutauschen und neueste Entwicklungen zu diskutieren.

2016 fand der Kongress vom 19. bis zum 21. Oktober in Innsbruck statt. Während der drei Tage drehte sich alles um die Zukunft der alpinen Winterreisen und um eine Studie, die die Herausforderungen

beleuchtet, die es bis ins Jahr 2030 zu meistern gilt.

Denn so traditionell der Fokus auf Winter-Gäste in vielen Alpenregionen ist, so dringend ist gerade eine trendorientierte Branche wie der Tourismus auf Innovation angewiesen. „Der Winterurlaub in Tirol bzw. in den Alpen hat immer eine Zukunft“, sagt Josef Margreiter, Geschäftsführer der Tirol Werbung. „Allerdings ändern sich die Bedürfnisse unserer Gäste – nicht zuletzt

„Die Zukunft der Winterreisen in die Alpen ruht neben der Akzeptanz der Einheimischen und dem Verständnis für die Gäste vor allem auf der laufenden Investition in Qualität und Innovation.“ HARALD PECHLANER, EURAC BOZEN

bedingt durch starke gesellschaftliche Entwicklungen wie den demografischen Wandel, Urbanisierung oder Individualisierung.“ Das wirke sich folglich auf die Gestaltung des touristischen Angebots aus: Der Skisport wird zwar weiterhin zentraler Bestandteil eines Winterurlaubs bleiben, die Bedeutung von Aktivitäten abseits der Piste werde allerdings weiter zunehmen.

Faktoren wie Genuss, gesunde Erholung in der Natur oder Sonnetanken gewinnen damit zukünftig verstärkt an Gewicht. Das ist ebenso Herausforderung wie Chance, meint Margreiter: „Diese Weiterentwicklung eröffnet Möglichkeiten für die Tiroler Regionen, um sich mit bedürfnisgerechten Freizeitangeboten individuell zu positionieren und vom Mitbewerb abzuheben.“

Fundierte Diskussionsgrundlage. Bereits heute bilden die Alpenregionen die Speerspitze des internationalen Wintertourismus. Mit 158 Millionen Skifahrertagen entfallen aktuell 45 Prozent

© FRANZ OSS

„Der Winterurlaub in Tirol bzw. in den Alpen hat immer eine Zukunft.

Die Bedürfnisse unserer Gäste ändern sich – nicht zuletzt bedingt durch starke gesellschaftliche Entwicklungen wie den demografischen Wandel, Urbanisierung oder Individualisierung.“ JOSEF MARGREITER, GESCHÄFTSFÜHRER DER TIROL WERBUNG

aller Skier-Days auf die Alpen. Und auch in den Alpenregionen selbst ist der Winter einer der größten Wirtschaftsfaktoren.

43,3 Prozent aller kommerziellen Übernachtungen werden dort von November bis April verbucht. Zudem sind Wintergäste Wertschöpfungsgaranten: Im Schnitt liegen ihre Tagesausgaben um 30 Prozent über denen von Touristen, die die Alpen im Sommer besuchen.

Das belegt die interdisziplinäre Studie „Winterreisen in die Alpen“, die vom Verein Future Mountain International entwickelt wurde und als Grundlage des Blicks in die Zukunft bei theALPS diente. An der Untersuchung waren akademische Experten aus Deutschland, Frankreich, Italien, der Schweiz und Österreich beteiligt, die erstmals ein länderübergreifendes Literaturscreening durchführten. Dabei wurden rund 250 Dokumente, von Studien über Expertenpapiere und Geschäftsberichte, gesichtet. Darauf aufbauend wurde eine Delphi-Befragung unter 33 Experten und Praktikern zu dem Thema durchgeführt.

Komplettiert wurde der erste umfassende Befund über die Zukunft von Winterreisen in die Alpen durch eine Skizzierung von drei „Challenges 2030“. Diese Herausforderungen, die die Alpenregionen bis ins Jahr 2030 meistern müssen, wurden im Rahmen des Media Summits am ersten Tag von theALPS von den drei Hauptvertretern der Expertengruppe vorgestellt: Harald Pechlaner, Ralf Roth und ProjektverbundLeiter Hubert Siller.

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54 MAGAZIN

© FRANZ OSS

SAISON

© PROMEDIA (2)

„Schneeerlebnisse sind einzigartig und nicht zu ersetzen.“ HUBERT SILLER, MCI TOURISMUS

Umweltbewusstsein als Vorteil.

Dass der Klimawandel bereits in den vergangenen Jahrzehnten auch in den Alpenregionen wesentliche Veränderungen der Wetterbedingungen verursacht hat, hat auch die theALPS-Studie gezeigt.

Anerkannten Szenarien zufolge wird die mittlere Lufttemperatur im Alpenraum bis ins Jahr 2100 um rund zwei Grad steigen. „Aber insbesondere in naher Zukunft sind standortbezogene Rahmenbedingungen für Wintersport nicht vorherzusagen“, sagt Ralf Roth von der Deutschen Sporthochschule Köln. Deswegen empfiehlt er, quantitative Steigerungen im alpinen Wintertourismus mit Augenmaß voranzutreiben und zunehmend über ergänzende Angebote für Risikostreuung zu sorgen.

„Außerdem können zukünftig Investitionen in nachhaltiges Energie-, Wasser- und Flächen-Management zu einem Wettbewerbsvorteil im internationalen Tourismus werden.“

Nachhaltigkeit dank Wintersport. Doch die Studie belegt, dass sich Nachhaltigkeit und Wintertourismus nicht widersprechen – im Gegenteil. Abgesehen von Österreich und Andorra generieren die untersuchten Alpenregionen den größten Teil ihrer Wintergäste aus Inlandsreisenden. In Frankreich sind es sogar 70 Prozent der Besucher, die innerhalb der eigenen Grenzen anreisen. Ein Umschwenken vom Alpentourismus hin zu Fernreisen würde damit die klimatischen Auswirkungen deutlich verschlechtern. Dennoch gäbe es auch in den Alpenregionen noch großes Potenzial, die Nachhaltigkeit zu steigern, so Roth: „85 Prozent des touristischen Klima-Fußabdrucks entstehen bei der Anund Abreise sowie in den Unterkünften.

Gerade innovative Mobilitätslösungen wären hier in der Lage, die Auswirkungen auf die Umwelt noch einmal zu reduzieren.“ Einen zusätzlichen Faktor stellt die soziale

Nachhaltigkeit dar. Wintersport reduziert nachweisbar die Faktoren für Volkskrankheiten und trägt zur Gesundheit und zum physischen und psychischen Wohlbefinden bei. So kann aktive Erholung im Winter zukünftig auch die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft fördern.

Fit für die kommenden Generationen. Die dritte und letzte Herausforderung sehen die Experten darin, das Interesse am klassischen Skiurlaub in den Bergen aufrechtzuerhalten und das Angebot den Bedürfnissen des Nachwuchses anzupassen. Dabei sieht Harald Pechlaner von der European Research Academy Bozen (EURAC) die unternehmerische Initiative als Schlüssel zum Erfolg: „Sie ist unverzichtbar, wenn es um Produktinnovation geht. Doch auch in den Destinationen sind gute Netzwerkstrukturen und das Schaffen von Synergien auf allen Ebenen und klare Zuständigkeiten entscheidend für den Erfolg im Wettbewerb.“ Dafür sind drei ineinandergreifende, raumspezifische Strategien maßgeblich: der Mobilitätsraum, der durch die ausgezeichnete Qualität von Infrastruktur und

„85 Prozent des touristischen Klima-Fußabdrucks entstehen bei der An- und Abreise sowie in den Unterkünften.“ © FRANZ OSS

Faktor Schnee. An erster Stelle stand dabei das Thema Schnee als Wirtschaftsfaktor. „Schneeerlebnisse sind einzigartig und nicht zu ersetzen“, erklärt Hubert Siller, Leiter des MCI Tourismus. Denn Schnee ist ein zentraler Erlebnisfaktor, wie die Marktforschungsstudien belegen, die im Rahmen des Projektes gesichtet wurden. Sie zeigen, dass Bewegung und aktive Erholung in winterlicher Atmosphäre und frischer Luft die positivsten Assoziationen der Wintergäste in den Alpen darstellen.

Damit ist Schnee in vielen alpinen Regionen sowohl wirtschaftliches als auch soziales Rückgrat. Die große Herausforderung wird darin liegen, erfolgreich und nachhaltig auch künftige Generationen für den Wintersport und das Erlebnis Schnee zu begeistern, ist sich Siller sicher. „Das gilt besonders im Hinblick auf die sich rasch ändernden Gesellschaftsstrukturen in den wichtigsten Herkunftsmärkten.“

RALF ROTH, DEUTSCHE SPORTHOCHSCHULE KÖLN

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Beim theALPS Media Summit wurden die drei Hauptthesen präsentiert, die im Rahmen einer interdisziplinären und internationalen Studie zur Zukunft der Winterreisen in die Alpen erarbeitet worden sind.

Entwicklungspotenzial“, sagt Pechlaner. „Damit ruht die Zukunft der Winterreisen in die Alpen neben der Akzeptanz der Einheimischen und dem Verständnis für die Gäste vor allem auf der laufenden Investition in Qualität und Innovation. Und hier sind unternehmerische Initiative, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit gefragt.“ ×

DAWI Kanalservice GmbH Komplettpaket für Ihren Fettabscheider

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amit kein fettverschmutztes Wasser in das Abwassernetz gelangt oder Umweltschäden verursacht, ist es unbedingt notwendig, den Fettabscheider in regelmäßigen Abständen durch ein Fachunternehmen entleeren, reinigen, warten und fachgerecht entsorgen zu lassen. Dadurch können die Kosten für den Fettabscheider minimiert und zusätzlich unangenehmen Geruchsbelästigungen und Kanalverstopfungen entgegengewirkt werden. Nach erfolgter Reinigung bzw. Wartung bestätigen wir Ihnen gerne den ordnungsgemäßen Zustand Ihres Fettabscheiders zur Vorlage beim Kanalnetzbetreiber/Behörde.

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Aufstiegsanlagen gekennzeichnet ist, der Attraktionsraum, der sich in innovativen Dienstleistungen und Produkten manifestiert und der Erlebnisraum, der die emotionalen und atmosphärischen Aspekte des Bergerlebnisses im Winter wie im Sommer betont. „Gerade in diesem dritten Bereich gibt es in den Alpenregionen das größte

DIE GEEINTEN ALPEN Mit dem Verein AlpNet haben es sich die Mitglieder zum Ziel gesetzt, nachhaltigen, wertschöpfungsorientierten und ganzjährigen Tourismus in den Alpen zu unterstützen und zu fördern. Aktuell besteht das Netzwerk aus den acht Partnerregionen Bern, Graubünden, Luzern, den Rhone-Alpen, Südtirol, Tirol, Trentino und Wallis. Sie alleine verbuchen jährlich 245,3 Millionen Nächtigungen und repräsentieren damit 66 Prozent des Tourismusaufkommens in den Alpen. Um dieses alpine Netzwerk zu stärken und Austausch zu betreiben, richtet AlpNet jährlich theALPS aus. Der internationale Event dient den Mitgliedern als Knotenpunkt und Diskussionsplattform.

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In klaren Linien zeigte sich die Marke Tirol am Innsbrucker Landhausplatz, der im Rahmen der fashion@night zum Catwalk wurde. Von sportlich bis elegant reicht die neue Tirol Kollektion, die unter anderen von Top-Model Franziska Knuppe präsentiert wurde. Die Kraft der Berge steckt in jedem Detail.

Eine Mütze geht auf Reisen 15 Jahre Tirol Shop. Was mit T-Shirts und Aufklebern begann, hat sich zu einem edlen Flagship-Store mit einem Sortiment von rund 500 Artikeln entwickelt.

V O N J A N E K AT H R E I N

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as große Tirol Shop-Abenteuer begann mit Verstrickungen. Masche um Masche fügte es sich zu einer Wollmütze, die mit markantem Sternen-Muster und einem bekannten Logo in die Welt geschickt wurde. Die vergleichsweise unscheinbare Mütze entwickelte sich in kurzer Zeit zur liebsten Kopfbekleidung der TirolFans und steht inzwischen längst auch für ein alpines Lebensgefühl zum Anziehen und neue Wege in der Markenkommunikation.

Flagship-Store.

Wo sich einst Empfang und Telefonzentrale der Tirol Werbung befanden, hat sich der Tirol Shop entfaltet. Dem Zeitgeist voraus begann Claudia Pichler hier in der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße 55 im November vor 15 Jahren mit dem Verkauf von klassischen Merchandising-Artikeln. Vor allem Touristen sollten mit den T-Shirts, Schildkappen und Aufklebern angesprochen werden. „Der Zuspruch der heimischen Bevölkerung war ungleich größer als erwartet“, erinnert sich Pichler, die heute als Geschäftsführerin von zehn Mitarbeitern unterstützt wird. Auch

aktuell kommen 80 Prozent der Kunden aus Tirol. „Man trägt die Produkte, man verschenkt sie an Freunde, die im Ausland leben, man freut sich an ihnen und identifiziert sich mit Tirol. Genau das haben wir uns gewünscht“, sagt Josef Margreiter, Geschäftsführer der Tirol Werbung. „Jedes Teil aus unserem Tirol Shop stärkt auch die Marke und umgekehrt.“ Inzwischen wird die Marke Tirol in 50 Partnergeschäften tirolweit angeboten. „Mehrere 100.000 Stück Tirol Werbung gehen da persönlich mit den Menschen hinaus“, so Josef Margreiter.

Alpine Vielfalt. Mützen, Jacken, Stirnbänder, Gesichtscremen – das Sortiment ist von anfangs zehn auf 500 Artikel gewachsen. Die Zusammenarbeit mit renommierten, alpinen Produzenten als Lizenznehmer der Marke Tirol habe sich über die Jahre hinweg bewährt, stellt Claudia Knab, Markenmanagerin der Tirol Werbung zufrieden fest. „Wir arbeiten täglich daran, die Marke Tirol mit neuen Bedeutungsinhalten aufzuladen und unsere Position als begehrtester Kraftplatz der alpinen Welt zu stärken.“

57 MAGAZIN SAISON

Berge treffen Laufsteg.

Vor einem Jahr haben sich die Designerin Rebekka Ruetz und die Tirol Werbung gefunden. Die Tirolerin zeigt ihre Entwürfe zwei Mal jährlich bei der Berlin Fashion Week und lässt sich bei ihren Entwürfen von Tirol inspirieren. So verschmelzen alpine Prints mit modernem Design, die Tirol Werbung begleitet sie zur Fashion Week und rührt in Berlin die Werbetrommel für Tirol. Eine befruchtende Partnerschaft. Inzwischen ist auch die Kollektion Tirol in der Modewelt angekommen, Teile davon waren auf der Berlin Fashion Week zu sehen.

Einzigartige Natur, Sportlichkeit und eine geradlinige, herzliche Gastfreundschaft – all das vereint die Tirol Kollektion in den drei Linien Klassik, Lifestyle und Tradition. Einige Stücke der neuen Winter-Kollektion designed von Rebekka Ruetz sind auch im Tirol Shop erhältlich. „Wir versuchen diese positiven Kräfte zu bündeln und es war eine Freude, beim gemeinsamen Auftritt im Rahmen der Fashion Show am Innsbrucker Landhausplatz zu sehen, von welch starken Partnern wir dabei unterstützt werden“, resümiert Claudia Knab.

Neue Wege der Markenkommunikation. „Marken leben von Vertrauen, Emotionen und Identifikationsmöglichkeiten. Dies schaffen wir nicht nur durch Kommunikation unserer besten Tiroler Geschichten und Bilder, sondern auch mit jedem Stück der Tirol Kollektion“, ist Josef Margreiter überzeugt. Die Zusammenarbeit mit Designerin Rebekka Ruetz war auch für die Marke Tirol ein neuer und ungewöhnlicher Schritt.

Welche Vision trägt Claudia Pichler, die den Tirol Shop mitgeboren hat, in sich? Verlockend wären Filialen in wichtigen europäischen Städten. Damit wäre die Marke auch dort präsent, wo der Tirol-Gast zu Hause ist. ×

KONTAKT FÜR INTERESSIERTE TIROLER HERSTELLER Tirol Werbung GmbH, Markentechnik und Lizenzierung, Maria Theresienstraße 55, 6020 Innsbruck Tel.: +43.512.5320-335, Fax: +43.512.5320-92335 Mail: martina.liener@tirolwerbung.at

© MARIO WEBHOFER

Spitzencoach und Bestsellerautorin Dr. Petra Bock ist immer wieder in den Tiroler Bergen zu Gast und bemerkt: „Jedes Mal fällt mir auf, wie stark sich die Menschen vor Ort mit der Marke Tirol identifizieren.

Sie erzählen gerne, dass sie Tiroler sind und dass man als Gast herzlich in diese ganz besondere Heimat aufgenommen wird. Mir gefällt das sehr. Ich habe dann das Gefühl, für die Zeit meines Aufenthaltes Teil von etwas sehr Besonderem und Wertvollem zu sein.“

Tradition, Moderne, Innovationsgeist und Mut – dafür steht das Team, das die Fäden zu einer Modenschau spann: Claudia Pichler, Josef Margeiter, Rebekka Ruetz, Franziska Knuppe und Claudia Knab (v. l.).

Tirol Style am Laufsteg

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enn Franziska Knuppe über den Laufsteg schreitet, folgen ihr die Blicke. Charismatisches Auftreten ist der eine Grund, die neueste Tirol Kollektion, die das Top-Model dabei trägt, der andere. Designerin Rebekka Ruetz hat eine Liebeserklärung an ihre Heimat verfasst und die Essenz Tirols getroffen. Tradition, Moderne, Innovationsgeist und Mut inmitten schroffer Berge. Der Patteriol-Gipfel am Arlberg schwebt vorbei, Holzschindeln einer Hütte auf der Innsbrucker Nordkette, Wald, Winterlandschaft.

Gezeichnet auf edlen Stoffen und mit Nadel und Faden zu wunderbaren Kreationen verarbeitet.

Geschichten aus Tirol.

„Du musst deine Wurzeln kennen, bevor dir Flügel wachsen“, sagt Rebekka Ruetz, die sich für die Arbeit in ihr Atelier am Stadtrand von Innsbruck zurückzieht. Große Metropolen haben ihren Reiz, kreativ sein könne sie dort jedoch nicht.

Modedesign war schon immer ihre Leidenschaft. Mit 14 Jahren wollte die Tirolerin nach Wien ziehen und dort studieren, damals stellte sich die Mama in den Weg. Also besuchte Rebekka Ruetz die Modeschule in Innsbruck, maturierte, um dann weiter nach München an die Akademie Mode & Design zu gehen. 2010 gründete sie ihr Modelabel „rebekka ruétz“, ein Jahr später präsentierte sie erstmals ihre Kollektion auf der Berliner Fashion Week. Zuletzt mit Bildern und Geschichten aus Tirol. „Ich wollte dieses Gefühl von Heimat, diese Natur, diesen Rückblick einfach einmal in eine Modekollektion verpacken“, erzählt die Designerin. Das Ergebnis präsentierte sie bei einer großen Modenschau Ende September im Rahmen des Events innsbruck@night am Landhausplatz. ×

© LAND TIROL/AICHNER

„Die gute Entwicklung der Snow Card Tirol über die Jahre ist die beste Bestätigung dafür, dass der Bedarf gegeben ist und dass sie sehr gut angenommen wird.“

© SNOW CARD TIROL

LANDESHAUPTMANN GÜNTHER PLATTER

Auf eine Karte gesetzt Seit sieben Jahren gibt es die Snow Card Tirol, wieder konnte der Umsatz im vergangenen Jahr gesteigert werden. Die Zahl der teilnehmenden Skigebiete ist mittlerweile auf 91 gewachsen.

Z

um Start der Snow Card Tirol waren 77 mit von der Partie, aktuell sind es 91 Skigebiete.

Darunter auch die fünf Tiroler Gletscher, also der Pitztaler, Kaunertaler, Stubaier und Hintertuxer Gletscher sowie das Gletscherskigebiet Sölden. 2014 wurden 21.000 Stück verkauft – damals eine Steigerung von rund 50 Prozent innerhalb von sechs Jahren – in der vergangenen Saison konnten 23.000 Karten abgesetzt werden. „Die gute Entwicklung der Snow Card Tirol über die Jahre ist die beste Bestätigung dafür, dass der Bedarf gegeben ist und dass sie sehr gut angenommen wird“, meint Landeshauptmann Günther Platter zum Erfolgsprojekt.

Die Snow Card Tirol findet aber nicht nur bei einheimischen Skifahrern Absatz.

Die Großraumkarte ist auch bei Gästen aus Deutschland beliebt, der stärkste Ur-

laubermarkt ist der süddeutsche Raum. „Auch hier konnte im Vergleich zum Vorjahr eine erfreuliche Steigerung von 11,6 Prozent erreicht werden“, berichtet Hansjörg Kogler, Sprecher der Snow Card Tirol. Positiv sieht diesen Umstand auch LH Platter: „Damit bringt uns die Snow Card eine zusätzliche Urlaubsbindung an Tirol, weil diese Kartenbesitzer ihren Winterurlaub vorwiegend bei uns im Land verbringen.“ Die Anzahl der teilnehmenden Skigebiete bleibt heuer unverändert. Im letzten Jahr waren es die Hochalmlifte Christlum in Achenkirch, das Skigebiet Hochmoos in Seefeld und die Sportstätte Vögelsberg in Wattens, die neu dazugekommen waren.

Damit können mit der Snow Card Tirol von 1. Oktober 2016 bis 15. Mai 2017 insgesamt 1.100 Liftanlagen und 4.000 Pistenkilometer genutzt werden. ×

SNOW CARD TIROL … ... was sie kann: 91 Skigebiete über 1.100 Liftanlagen über 4.000 Pistenkilometer gültig von 1. Oktober 2016 bis 15. Mai 2017 ... was sie kostet: Erwachsene: 756 Euro Jugendliche bis einschließlich Jahrgang 1998: 604 Euro Kinder ab Jahrgang 2010 bis einschließlich 2001: 378 Euro ... wo man sie bekommt: Alle teilnehmenden Bergbahnen und Verkaufsstellen unter: www.snowcard-tirol.at

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60 MAGAZIN SAISON

„Kein Gourmettempel, sondern ein Wirtshaus“ Alexander und Gaby Struth führen die „Blaue Quelle“ in dritter Generation.

Festspielgäste fühlen sich hier ebenso wohl wie Künstler und Einheimische.

Die SAISON hat den „Wirt des Jahres 2017“ in Erl getroffen.

V O N J A N E K AT H R E I N

Weltküche in Erl. Gaby und Alexander Struth lieben die asiatische Küche und servieren diese neben neu inszenierten Tiroler Gerichten.

D

ie Quelle der Inspiration entspringt auf 471 Metern.

Konstant speist sie den Teich, in dem Gaby Struth den Tag begrüßt. Die Wassertemperatur: zwischen 6 und 8 Grad. „Das morgendliche Bad hält jung“, verrät Ehemann Alexander Struth und schaut auf das türkis schimmernde Wasser, dazwischen blitzendes Weiß. Armleuchteralgen und sandiger Boden zaubern diese Farbpalet-

AUSGEZEICHNET 14 Punkte und eine Haube von Gault Millau 2016, 86 Punkte und zwei Gabeln von Fallstaff 2016, 54 Punkte und einen Stern von A la Carte 2016, „Aufsteiger des Jahres 2016“ in Tirol im Wirtshausführer Österreich, „Wirt des Jahres 2017“ im Wirtshausführer Österreich. www.blauequelle.at

Ein Tiroler Naturdenkmal gibt dem Erler Traditionsgasthaus den Namen.

te. Ein kraftvoller Ort. Die Blaue Quelle gilt als eines der ältesten Naturdenkmäler Tirols und ist namensgebend für das Tiroler Wirtshaus, das Gaby (geborene Scherlin) und Alexander Struth nun schon in dritter Generation mit Leben füllen.

Wirtshauskultur auf hohem Niveau. Dabei wollte Alexander Struth alles andere als Koch werden. Der zuweilen raue Umgangston, die Hitze und der Lärm waren keine wirklich erstrebenswerten Arbeitsbedingungen für den jungen Mann, der an der Villa Blanka in Innsbruck lernte. Aber wie so oft im Leben war es die Liebe, die ihn für neue Wege öffnete.

In Innsbruck traf er auch die Wirtstochter Gaby Scherlin, die beiden gingen unter anderem auf den Arlberg und nach Amerika, kehrten mit einem reichen Koffer voll Erfahrungen zurück zur Quelle. Das war vor 20 Jahren.

Mit sechs bis acht Mitarbeitern, je nach Saison, führen sie Küche und Hotel freundschaftlich und persönlich – auch in den sehr betriebsamen Stunden ist den beiden ein sanfter Ton mit den Mitarbeitern wichtig. So wuchs jener Rahmen, in dem sich heute Künstler und Gäste der Festspiele in Erl wohlfühlen. „Wir sind aneinander und miteinander groß geworden“, blickt Alexander Struth auf das neu gebaute Festspielhaus, nur wenige Meter oberhalb der Wirtschaft. Festspielleiter Gustav Kuhn fühle sich hier wie zu Hause. Die Suiten tragen Namen wie Tosca, Zauberflöte und Nabucco – und Richard Wagner ist allgegenwärtig.

Veränderung als Chance.

„Wir sind kein Gourmettempel“, stellt Alexander Struth immer wieder klar, „sondern ein Wirtshaus auf einem guten Qualitätsniveau“. In der Speisekarte finden sich

© EMANUEL KASER (3)

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Perlhuhnbrust mit Rohnenrisotto neben Blutwurst-Gröstl und Thailändischer Suppe. Tiroler Spezialitäten werden neu interpretiert und asiatische Küche authentisch umgesetzt. „Koch bin ich hauptsächlich, weil ich selber entscheiden kann, was ich koche. Fließbandarbeit liegt mir nicht“, sagt Struth.

In wenigen Metern Entfernung wachsen derzeit neue Häuser in den Himmel – hier soll die Festspielbelegschaft in Zukunft unter einem Dach wohnen. Eine Entwicklung, die von Wirten und Hoteliers in der Umgebung mit Sorge beobachtet wird. Alexander Struth sorgt sich nicht. Er überzeugt lieber mit neuen Ideen und Konstanz. „Zaubern können wir alle nicht, aber wir können die besten Produkte einkaufen“, stellt der gebürtige Vorarlberger fest.

Kreativität kann Handwerkskunst und Qualität nur ergänzen, so das Credo des Küchenchefs. Der Restaurantführer Gault Millau hat ihm dafür voriges Jahr eine Haube verliehen. Das Wissen um die richtige Verwendung von Materialien und Erfahrung sind die beiden anderen Zutaten für den Gaumengenuss, vor allem bei der Zubereitung von Fleisch und Fisch kommen diese zum Tragen. Die Forelle wird erst nach der Bestellung aus dem Becken hinter dem Haus gefischt, das Tier ist in frischem Quellwasser groß geworden und kommt aus einem Wildfang am Attersee, den die Österreichischen Bundesforste exklusiv betreiben, oder von Brunner Klaus aus Schwendt. In letzter Zeit interessiert sich Alexander Struth auch für alte Gemüsesorten und sucht diese auf den Märkten, noch in Italien oder in Deutschland. „Es würde uns freuen, wenn wir konstant hochwertige Produkte aus österreichischer Produktion beziehen könnten“, richtet sich der Koch an die heimischen Produzenten und spricht da-

„Zaubern können wir alle nicht, aber wir können die besten Produkte einkaufen.”

„Blauen Quelle“. Dann gehen die Wirtsleute zwei Schritte langsamer. Ohne Verabredungen, offen für das, was kommt.

Dann ist auch Zeit für die Familie und ein ausgedehntes Bad im türkis schimmernden Quellteich. ×

ALEXANDER STRUTH, WIRT DES JAHRES 2017

mit auch vielen Kollegen aus der Seele.

Tatsächlich seien die Qualitätsschwankungen über das Jahr hin betrachtet zu groß. „Wir wären auch bereit, mehr Geld dafür zu bezahlen.“ Regionale Qualität wäre „das zusätzliche Zuckerl“.

Seit der Auszeichnung zum „Wirt des Jahres“ mischen sich neue Gesichter unter die Stammgäste, haben die Wirtsleute beobachtet. Gut besucht und an vielen Tagen ausgebucht waren die Stuben und Lauben in dem Traditionsgasthaus schon vorher. „Wirt des Jahres“, das ist für Alexander Struth eine besondere und einmalige Auszeichnung, wenngleich „viele Kollegen vor allem auch in Tirol hervorragend arbeiten“. Der Österreichische Wirtshausführer hat diese Auszeichnung übrigens erstmals nach Tirol vergeben.

Kreativwerkstatt.

Überraschungsmenüs sind die neueste Idee von Alexander und Gaby Struth. Der Gast wünscht sich etwas und der Koch findet die passende Zusammenstellung und Zubereitungsart. Neue Produkte werden zu neuen Gerichten, manchmal in fünf, manchmal in zehn Gängen. Eine sprudelnde Quelle der Inspiration sei auch der wöchentliche Stammtisch. Hier treffen sich Freunde der Wirtsleute mit neuen Ideen, die Alexander Struth gerne aufgreift und frisch inszeniert.

Montag und Dienstag sind Ruhetage in der

TIROLER IM WIRTSHAUSFÜHRER ÖSTERREICH 2017 AUFSTEIGER 2017 Gasthaus Kundler Klamm, Kundl In dem neu renovierten, über eine Holzbrücke erreichbaren Gasthaus praktiziert man eine regionale, qualitätsvolle Küche. Der Weinkeller des Hauses erfreut den Genießer und hält feine Tropfen aus Österreich bereit. Die dazu passenden Edelbrände kommen unter anderem vom nahe gelegenen „Zwecklhof“. www.kundlerklamm.at WEINWIRT 2017 Sigwart’s Tiroler Weinstuben, Brixlegg Viele Feinschmecker des Landes haben hier ihre kulinarische Frühprägung erfahren, und bis heute ist der Landgasthof Maßstab für zeitgemäße, strikt regional gehaltene Traditionsküche geblieben.

300 verschiedene Weine lagern im alten Gewölbekeller des Hauses. www.tiroler-weinstuben.at BIERWIRT 2017 Gourmethotel Post, Lermoos Zeitgemäße Nuancen treffen auf Traditionelles und vereinigen sich zu neuen Geschmackserlebnissen. Dabei wird größter Wert auf frische Produkte gelegt.

Die fangfrischen Forellen kommen aus dem Plansee, das Lamm aus Lermoos und das Gemüse aus Mieming. Produkte aus eigener Landwirtschaft und Jagd ergänzen das Angebot. www.post-lermoos.at

62 MAGAZIN SAISON

© TLT/GRIESSENBÖCK

Johannes Reitmeier ist seit 2012 Intendant des Tiroler Landestheaters, 2016 wurde sein Vertrag um weitere fünf Jahre verlängert.

„Morgens Piste, abends Premiere!“ Johannes Reitmeier, Intendant des Tiroler Landestheaters, über seine Highlights der abgelaufenen und der aktuellen Spielzeit, die Begeisterung der Tiroler für Kultur und warum selbige kein Wunschkonzert sein darf.

D A S I N T E R V I E W F Ü H R T E R E B EC C A M Ü L L E R .

S

AISON: Herr Reitmeier, nach einer erfolgreichen Saison mit 88 Prozent Auslastung, Preisen auf künstlerischer Ebene und Ihrer Vertragsverlängerung um weitere fünf Jahre – darf man davon ausgehen, dass Sie zufrieden sind als Intendant des TLT? JOHANNES REITMEIER: Ich freue mich natürlich über die guten Zahlen und die künstlerischen Erfolge des Tiroler Landestheaters und Symphonieorchesters. Auch die Bestätigung unserer Leistung durch die renommierten Preise macht mich glücklich. Und ich bin stolz auf alle wunderbaren Kolleginnen und Kollegen, denen wir diese Auszeichnungen verdanken. Zufrieden zu sein, wäre allerdings keine gute Voraussetzung für die künftigen Herausforderungen. Das Bessere ist ja immer der Feind des Guten.

Und so glaube ich, dass wir uns nicht zurücklehnen dürfen, sondern weiter an unserem Profil arbeiten sollten.

Wenn Sie zurückblicken, mit welchen Vorstellungen sind Sie 2012 nach Tirol gekommen und wie realistisch waren diese Ideen im Nachhinein? Bevor ich nach Innsbruck kam, konnte ich als Intendant schon über mehrere Jahre Erfahrung sammeln. So konnte ich die Aufgaben, die mich hier erwarten würden, sehr gut einschätzen. Vieles von dem, was wir uns vorgenommen haben, haben wir erreicht: eine ganze Reihe neuer Stücke im Innsbrucker Repertoire, den Auf- und Ausbau der Kinder- und Jugendarbeit, den Ausbau des Abonnements, das Etablieren einer neuen Spielstätte, den Baubeginn des Hauses der Musik und anderes. Aber es bleiben noch genügend Ziele für die nächsten Jahre.

Und für neue Ideen und Anregungen bin ich immer zu haben.

Wovor hatten Sie am meisten Respekt, worauf haben Sie sich am meisten gefreut? Viele unserer Besucher, die mit der

Arbeit meiner Vorgängerin zufrieden waren, haben sich mir gegenüber zunächst abwartend verhalten. Einige hatten ihre Abonnements „vorsorglich“ gekündigt.

Das hat mich ein wenig überrascht, auch verunsichert. Aber das Eis war sehr schnell gebrochen und das gegenseitige Vertrauen auf der Basis von gegenseitigem Respekt hergestellt. Seither kann ich das genießen, worauf ich mich besonders gefreut habe: das Wirken an einem österreichischen Theater. Die Menschen in diesem Land – speziell auch hier in Tirol – haben ein sehr aufgeschlossenes Verhältnis zur Kultur, sie sind interessiert, begeisterungsfähig und anspruchsvoll zugleich. Das gefällt mir.

Stellt Tirol besondere Anforderungen oder Herausforderungen an Kulturschaffende? Das kulturelle Angebot in Tirol ist gemessen an der Größe des Landes enorm.

Der Zuschauer hat die Wahl zwischen zahlreichen hochwertigen Formaten. Da

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„Zufrieden zu sein, wäre keine gute Voraussetzung für die künftigen Herausforderungen.

Das Bessere ist ja immer der Feind des Guten.“ gilt es sich zu behaupten, zumal die budgetären Vorrausetzungen ja bekanntlich nicht besser werden. Ich hoffe aber sehr, dass das nicht zu einem Konkurrenzkampf führt, sondern dass uns Kulturschaffenden weiterhin unsere friedliche Koexistenz und der fruchtbare Austausch erhalten bleiben.

Welchen Stellenwert hat Hochkultur in Tirol und welchen im Tourismus? Spielt sie nach dem Sport die sprichwörtliche „zweite Geige“? Ich habe nie empfunden, dass die Kultur in Tirol ein Schattendasein gegenüber dem Sport führt. Im Gegenteil: Beides ergänzt sich doch bestens. Wie lautet doch der Slogan: Morgens Piste, abends Premiere! Im Tourismus wird die Kultur

„Die Kultur wird im Tiroler TourismusGeschehen eine immer größere Rolle spielen.“ eine immer größere Rolle spielen. Das hat auch mit den gesteigerten Ansprüchen der Gäste zu tun. Ich meine, man sollte noch mehr als bisher auf dieses Pferd setzen.

Das Potenzial ist allemal vorhanden.

Wie wichtig ist es, „sein“ Publikum zu kennen? Für mich hat das Publikum mit seinen – regional oft sehr unterschiedlichen – Vorlieben und Erwartungen eine große Bedeutung. Spielpläne sind eben nicht austauschbar, können nicht eins zu eins von einem Theater auf das andere, von einer Stadt auf die nächste übertragen werden. Die Zuschauer akzeptieren Kultur als Konfektionsware nur selten. Deshalb suche ich so oft als möglich den persönlichen Kontakt zu unseren Besuchern. Um herauszufinden, was sie mögen, was sie bevorzugen. Das muss man dann aber

mit den eigenen künstlerischen Vorstellungen, dem eigenen Ehrgeiz überein bringen. Kultur muss ja fordern, sie darf kein Wunschkonzert sein.

In der aktuellen Saison 2016/17 werden Sie auch wieder inszenieren. Unter anderem das mit dem verstorbenen Operndirektor des TLT Roger E. Boggasch gemeinsam geschriebene Musical „Nostradamus“. Was bedeutet Ihnen dieses Stück? Natürlich verbinde ich mit einem Stück wie „Nostradamus“ zahlreiche sehr persönliche Erinnerungen an meinen Weggefährten Roger Boggasch. Aber ich habe das Musical nicht aus nostalgischen Gründen auf den Spielplan gesetzt. Ich bin von dem ausgesprochen spannenden historischen Stoff, der schillernden Titelfigur und vor allem von Rogers Musik überzeugt. Sie begeistert mich. Ich hoffe, dass es den Zuschauern ebenso geht.

Das Publikum darf unter Ihrer Regie auch auf die Uraufführung der Rockoper „Everyman“ gespannt sein – worauf darf man sich hier gefasst machen? Der „Jedermann“-Stoff hat mich schon immer fasziniert. Ich habe kein anderes Thema öfter auf die Bühne gebracht. In Österreich gibt es dank der Bearbeitung von Hofmannsthal eine besondere Affinität zu diesem Stück. Die Rockoper beruht allerdings auf dem altenglischen Moralspiel, das auch Hofmannsthal verwendet hat.

Das Ganze ist durchaus ein Experiment, weil es so etwas am Landestheater noch nicht gegeben hat. Eine insgesamt sehr aufwändige Produktion mit vielen Solisten, Chor und Tänzern. Dazu die Hard-RockBand Vanden Plas live auf der Bühne. Auch die Tirolerin Verena Pötzl ist mit von der Partie.

Welche anderen Highlights hält die nächste Spielzeit parat? Die Neuinszenierungen von Shakespeare‘s „Sturm“ und

Dvorak‘s „Rusalka“ waren bereits wichtige Premieren im Großen Haus, die meine Erwartungen voll und ganz erfüllt haben.

Nun freue ich mich besonders auf die Uraufführungen im Tanz: „Mayerling“ von Enrique Gasa Valga und Marie Stockhausens Blick auf „Piaf“.

Wenn Sie Besuch aus dem Ausland bekommen, was unternehmen Sie mit Ihren Gästen in Innsbruck, in Tirol? Es gibt hier wirklich ungezählte Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Aber einmal auf die Nordkette und den Bergisel, auf Schloss Ambras und zu den Schwarzen Mandern müssen alle meine Gäste.

Sie arbeiten in Innsbruck, leben aber in Absam – brauchen Sie privat ein ländliches Umfeld? Ich habe auch schon im Zentrum von Städten gewohnt. Aber es zieht mich immer wieder in ein ländliches Umfeld. Dort kann ich besser abschalten.

Vielleicht weil ich selbst auf dem Land aufgewachsen bin. Außerdem haben wir viel Glück mit unserem Absamer Domizil.

Schönes Wohnambiente, sehr gute Nachbarschaft und viel Natur für den Hund vor der Haustür – was will man mehr?

Vielen Dank für das Gespräch.

ZUR PERSON Johannes Reitmeier studierte Theaterwissenschaft, Kunst- und Literaturgeschichte in München, war unter anderem als Lehrbeauftragter für Operndarstellung und zuletzt am Pfalztheater Kaiserslautern und am Südostbayerischen Städtetheater als Intendant tätig, bis er 2012 ans Tiroler Landestheater wechselte.

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65 KOMMENTARE SAISON

Globale Hysterie

VO N A LO I S S C H Ö P F

D

ie klassischen Medien sind in der Krise. Speziell unter New York ist natürlich eine zu bedeutende Stadt, jungen Leuten hat sich herumgesprochen, dass wir sie als dass ein explodierender Kochtopf den Touvielleicht nicht mehr brauchen und dass ihre Macht rismus ruinieren könnte. Sehr wohl gelingt dies jedoch, wenn Ähnnicht immer Folge journalistischer Kompetenz, sondern konkurliches oder unwesentlich Schlimmeres in Ägypten, Tunesien oder renzloser Vertriebswege war. Seit dem Aufkommen des Internet in der Türkei passiert: Hier können wenige Anschläge, die zweiist es damit vorbei. felsfrei schrecklich und absolut zu verurteilen sind, im Hinblick auf Um nicht unterzugehen, hat die Information von Fernsehen ihre Opferzahlen jedoch in einem geradezu grotesken Verhältnis und Printmedien inzwischen vor allem Hysterisierung zum Ziel. etwa zu all jenen Kindern stehen, die jährlich verhungern müssen, Es geht weniger darum, die Bevölkerung im Sinne von Aufklärung ganze Volkswirtschaften außer Gefecht setzen. Dies gilt sogar für zu informieren, als vielmehr darum, sie in die Europatrips chinesischer Gäste, denen einen Erregungszusammenhang einzunach den Attentaten von Paris und Brüssel Es geht weniger darum, die spannen, der durch die Droge Angstlust von einer Reise abgeraten wurde, was in Bevölkerung im Sinne von ein Suchtverhalten produziert, das Eineinem renommierten Nippes-Geschäft in Aufklärung zu informieren, schaltquoten und Abonnentenzahlen der Innsbrucker Altstadt zu einem 40-proals vielmehr darum, sie in konstant hält. zentigen Umsatzrückgang geführt hat. einen ErregungszusammenWie weit diese ErregungszusammenBleibt die Frage, was schlimmer ist: hang einzuspannen. hänge von der Wirklichkeit entfernt sind, Der Terror oder die Hysterie, mit der wir ihm geht etwa daraus hervor, dass alljährlich begegnen? Eine Antwort besteht sicherlich 1,25 Millionen Menschen weltweit im Straßenverkehr getötet im Versuch, ihn polizeilich und geheimdienstlich zu verhindern. werden. Verstreut auf viele Einzelmeldungen führen solche Die andere darin, auch im Sinne unserer psychischen Gesundheit Opferzahlen weder zu besonderer Erschütterung noch zu einem dem globalisierten Informationsfluss mit mehr Realitätssinn zu Verbot des Individualverkehrs, eine Forderung, die als weltfremd begegnen und ihm dort die Gefolgschaft zu verweigern, wo eine zurückgewiesen würde. Zugleich dominiert ein Kochtopf, der „quantité négligeable“ dramaturgisch zum Weltereignis aufgeblain einer Einkaufsstraße von New York explodiert und zwanzig sen wird. × Passanten verletzt, die internationalen Schlagzeilen und führt augenblicklich zum Aufflackern globaler Terrorängste.

Alois Schöpf lebt als Journalist und Schriftsteller in Lans.

Das nagelneue Wirtshaus

W

VON ERNS T MOLDEN

er öfter in den benachbarten, den „altösterreichiwirtshaus, wenn auch ein nagelneues, schen“ Süden fährt, ins Slowenische, Kroatische, frisch dazugebaut zu einer kleinen BrauFriaulische oder gar ganz bis nach Triest, der kennt erei. Und bei der knappen Hundertschaft diese gewisse Autobahnausfahrt südlich von Graz: Wundschuh.

Wundschuher, die zu unserem Konzert gekommen war, hatte ich Jahrzehntelang hab ich mir nur gedas Gefühl, dass sie auch zu jedem anderen dacht: schöner Name. Gleichermaßen Anlass gekommen wären, ganz einfach, Der Trend läuft halt schmerzlich, assoziativ auf das Weh eianders. Meistens sperren die weil sie sich so über ihr nagelneues Wirtsnes Wanderers hindeutend, aber auch haus freuten.

Wirtshäuser zu statt auf, und romantisch, wie eine alte, geheimnisvoll Die Bierbotschafter erkärten uns die die Ortskerne veröden. glimmende, märchenhafte Geschichte.

Sache: Weil der Brauerei mit einem naheWikipedia schwieg zwar nicht zu Wundgelegenen Gasthaus der größte Kunde vor schuh, wohl aber zur Etymologie seines Namens, als ich mich im der Nase zugesperrt hatte, beschloss man, selbst ein Gasthaus zu Herbst dafür interessierte. Harmonikaspieler Soyka und ich waren gründen, denn man könne ja sein Bier nicht ganz alleine austrinken. nämlich dorthin eingeladen worden. Genauer: Ins Gasthaus BierVon der Begeisterung, die die Beislgründung in der Umgebung botschaft für ein Konzert. Dieser zweite Name nun erfüllte mich auslöste, sei man dann aber doch überrascht gewesen. Der Trend mit Argwohn, denn in meiner schönen Lebensstadt Wien kenne läuft halt anders. Meistens sperren die Wirtshäuser zu statt auf, und ich dutzende Wirtshäuser, die den Gerstensaft als einleitende Silbe die Ortskerne veröden. im Namen integriert haben, also Bierämter, Bierteufeln, Bierbüros Warum die Leute nun auch gekommen waren, wir gaben uns und Bierinseln, und den meisten von ihnen ist gemein, dass sie von Mühe, ihnen a hell of a time zu schenken, wie der Bluesmusiker tendenziell lärmenden Männern besucht werden, die das von der sagt. Und das Bier, das wir dazu tranken, muss ich ehrlich sagen, ersten Silbe im Lokalnamen bezeichnete Getränk so lange trinken, war schon sehr gut. Daheim in Wien las ich irgendwo die Worte bis sie irgendwann gegen Ende der Nacht zwischen die geparkten eines gescheiten Mannes, der sagte, in digitalen Zeiten seien Zonen Autos lullen. Vom Typus her bevorzuge ich jene Lokale, in denen der Offline-Begegnung die größte Herausforderung. Stimmt. Und stille Frauen Wein trinken und dazwischen aufs Klo gehen. Also war ich kenne eine. In Wundschuh. × ich wachsam, als wir nach Wundschuh aufbrachen.

Ernst Molden, 49, lebt als Liedermacher und Schriftsteller in Wien. Für seine Dort allerdings wurden meine Bedenken rasend schnell zerAlben und Bücher wurde er mehrfach ausgezeichnet. 2016 erschien sein Album SCHDROM (monkeymusic). streut. Die Bierbotschaft von Wundschuh war einfach ein Dorf-

RUBRIK 6666NACHGEFRAGT SAISO SN AISON

15 FR AGEN AN ...

Richard Walter DREI SCHÖNE ORTE AUF DER WELT (AUSSERHALB TIROLS): Botswana – Okavango Delta, Bhutan, Australien – Westküste LETZTER URLAUB (WO UND WANN?): Chile (Atacama Wüste), Juni 2016 DIE GRÖSSTEN TUGENDEN IM TOURISMUS SIND: Dienstleistung – Stichwort „Service Excellence“, Freundlichkeit DIE GRÖSSTEN SÜNDEN IM TOURISMUS SIND: Unfreundlichkeit, keine klare Positionierung DIE STÄRKEN DES TIROLER TOURISMUS: Unsere Geschichte und daraus das Wissen, dass es zum Tourismus in den meisten Tourismusregionen keine Alternative gibt DIE SCHWÄCHEN DES TIROLER TOURISMUS: Saturiertheit, Facharbeitermangel in allen Bereichen DIE BESTE IDEE IM TOURISMUS DER LETZTEN FÜNF JAHRE: Den Sommer- neben dem unverzichtbaren Wintertourismus wieder zu beleben und – zumindest teilweise – klar zu positionieren.

TIROL ALS URLAUBSZIEL ZEICHNET AUS: Eine Ganzjahres-Urlaubsdestination mit vielfältigsten Angeboten auf sehr hohem Niveau zu sein DIE SKISCHULEN BEDEUTEN FÜR DEN TOURISMUS: Unverzichtbare Partner in der Dienstleistungskette im Wintertourismus DIE SKISCHULEN BEDEUTEN FÜR DEN HEIMISCHEN SKINACHWUCHS: Freude am Schneesport zu wecken und zu entdecken DIE TIROLER SKISCHULEN BIETEN: Ein „All-in-Angebot“ für alle Schneesportbegeisterten – für die Kids bis hin zu den aktiven Senioren ALS DIENSTLEISTER IST DEN TIROLER SKILEHRERN BESONDERS WICHTIG, DASS ... ... die Skischulgäste Freude am Schneesport haben und die höchstmögliche Sicherheit gewährleistet ist.

ICH FREUE MICH JEDES JAHR WIEDER AUF DEN SAISON-START, WEIL ... ... dann der schönste Teil meines Berufes nach den umfangreichen Vorbereitungsarbeiten im Sommer und Herbst wiederbeginnt.

WENN ICH SELBST DIE SKIER ANSCHNALLE, DANN... ... ist das der schönste Teil meines Berufes.

MEIN ERSTES SKIKURS-RENNEN ALS KIND ... ... habe ich natürlich gewonnen.

Richard Walter ist Präsident des Tiroler Skilehrerverbands „Snowsport Tirol“ und des Österreichischen Skischulverbands sowie Leiter der Skischule Arlberg und Obmann des TVB St. Anton am Arlberg.

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