Lehre in Tirol (Oktober 2016)

Page 40

David Sikan beim Zusammenbau revisierter Jenbacher Gasmotor von GE.

Als Junger die Berufswelt erleben Eine Lehrausbildung kann richtig spannend sein, umso mehr, wenn sie den Lehrling ins Ausland führt. Dort lassen sich in neuer und inspirierender Berufsumgebung wichtige persönliche und fachliche Fähigkeiten erwerben. Text: Klaus Erler

Internationaler Fachkräfteaustausch IFA Das Sammeln von Auslandserfahrungen wird immer wichtiger. Ein Praktikum im Ausland ist für die persönliche und berufliche Entwicklung von großem Nutzen. Lehrlinge machen wichtige Erfahrungen in einer neuen Umgebung, lernen andere Länder, Leute und Kulturen kennen und können sich neue Arbeitsmethoden und -techniken aneignen. Für Lehrlinge organisiert IFA in Zusammenarbeit mit dem Lehrbetrieb zu festgelegten Terminen mehrwöchige Auslandspraktika in europäischen Ländern. IFA berät auch Unternehmen und Schulen bei der Planung, Abwicklung und Administration von Projekten im Ausland. Weitere Infos unter: www.ifa.or.at

40

D

ass Ortswechsel und Wanderschaft für den angehenden Handwerker inspirierend sein können und ihm zu neuen Fähigkeiten und Fertigkeiten verhelfen, wusste man schon im Spätmittelalter. Jahrhundertelang war eine als „Walz“ bezeichnete Reise sogar Voraussetzung dafür, später einmal Meister werden zu können. Inzwischen sind solche Wanderzeiten längst nicht mehr verpflichtend. Um als Lehrling das eigene Berufsumfeld besser einschätzen zu lernen und viel Erfahrung in wenig Zeit zu sammeln, hilft es aber noch immer, die eigenen vier (Firmen-)Wände zu verlassen, um ins Ausland zu gehen.

Vorteil Auslandsaufenthalt Immer mehr Unternehmen ermöglichen ihren Lehrlingen deshalb auf freiwilliger Basis einen bis zu sechswöchigen Auslandsaufenthalt. Eines dieser Unternehmen ist Jenbacher Gasmotoren von GE, das am Tiroler Standort Gasmotoren für die stationäre Energieerzeugung produziert. Aktuell sind im Jenbacher Werk des Weltkonzerns GE mehr als 1.500 Mitarbeiter beschäftigt, 104 davon sind Lehrlinge. Für diese Lehrlinge ist Ausbildungsleiter Eugen Hotarek zuständig. Ihm fallen

gleich mehrere gute Gründe ein, die für den Auslandsaufenthalt von Lehrlingen sprechen: „Zunächst einmal kann diese Berufsreise eine Belohnung für denjenigen sein, der sich das ganze Jahr über besonders um seine eigene Ausbildung bemüht hat. Ein weiterer wichtiger Gedanke von Seiten des Betriebs ist es, die Selbstständigkeit des Lehrlings zu fördern und ihm zu helfen, im sozialen Bereich neue Erfahrungen zu machen.“ Auch die Entwicklung der Fremdsprachenkenntnisse seiner Lehrlinge ist Ausbildungsleiter Hotarek ein Anliegen, deshalb schickt er sie vorzugsweise ins englischsprachige Ausland.

Kosten werden übernommen Hotarek erklärt den Ablauf im Detail: „Zunächst muss ein Lehrling im dritten Lehrjahr von sich aus mit dem Wunsch, ins Ausland zu gehen, auf uns zugehen. Wenn wir seine Eignung bestätigen können, ermöglichen wir den Auslandsaufenthalt vorzugsweise im englischsprachigen Ausland. Dabei sind wir bemüht, in Zusammenarbeit mit der IFA (Anm.: siehe Factbox) unsere Lehrlinge in branchennahen Betrieben – wenn möglich mit sozialem Back-


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Lehre in Tirol (Oktober 2016) by TARGET GROUP Publishing GmbH - Issuu