Gesund in Tirol (Winter 2023/24)

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In Kooperation mit

Ö s t e r r e i c h i s c h e P o s t A G / F Z 2 2 Z 0 4 3 0 5 7 F | t a r g e t g r o u p p u b l i s h i n g g m b h , B r u n e c ke r S t r a ß e 3 , 6 0 2 0 I B K

AUSGABE #28

WINTER 2023/24

Krafttraining Wieso es nie zu spät ist, damit anzufangen

Hochsensibel Wenn Umweltreize die Sinne überfluten

Saunagänge Wie Schwitzen den Körper stärken kann


Foto: ÖBB-Archiv/Payr

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EDITORIAL

Inhalt

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

KUR Z & BÜNDIG

Folat. Das Power-Vitamin

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Wohltuend. Wie Schwitzen den Körper stärken kann

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Krafttraining. Wieso es nie zu spät ist, damit anzufangen

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Lipödem. Mehr als dicke Beine

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Gesund durch Forschung. Stoßwellen, die Herzen heilen lassen

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R ATGEBER

Vorbereitet. Mein Kind muss ins Krankenhaus

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die Temperaturen sinken allmählich und der Winter ist im Anmarsch. Saunieren ist da für viele genau das Richtige. Die wohltuende Wärme entspannt nicht nur, sondern trainiert den Körper darauf, mit Kälte, Nässe und Wind umzugehen. Was Training generell für den Körper tun kann, haben wir uns in dieser Ausgabe auch angeschaut. Muskelaufbau ist, wie wir entdecken durften, weitaus wichtiger als nur im Sinne der Stärkung von Kraft und Ausdauer. Ausdauer müssen auch Frauen mit der Erkrankung Lipödem beweisen. Die bislang unheilbare Krankheit ist eine große Belastung für Betroffene und bleibt im Frühstadium oft unbemerkt. Frühzeitiges Erkennen und Behandeln kann jedoch den Leidensweg verkürzen oder sogar verhindern. Über eine neue Kategorie in dieser Ausgabe freuen wir uns ganz besonders. Wir rücken die Medizinforschung Tirols ins Licht. Täglich arbeiten unzählige Wissenschaftler:innen für die Gesundheit der Tiroler Bevölkerung und machen dabei großartige Entdeckungen. Dieses Mal werfen wir einen Blick in das Labor des Herzchirurgen Johannes Holfeld, der dort die nun weltweit angewandte Stoßwellentherapie entwickelt hat. Wir wünschen eine spannende Lektüre! Die Redaktion

Hochsensibel. Von Reizen überflutet

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INTERVIEW

Impressum

Daniela Gschaar-Anner, Pflegedirektorin der Universitätsklinik im Gespräch

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Intervallfasten. Für ein gesünderes Später

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SERIE

Hormone. Mit Melatonin im Rhythmus bleiben

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Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck · Redaktion: Barbara Kluibenschädl (Ltg.), Eva Schwienbacher, Daniel Feichtner, Lisa Schwarzenauer, Haris Kovacevic · Grafik und Produktion: Christina Wulfert, Sebastian Platzer, Katharina Angerer, Lisa Untermarzoner Fotos: Falls nicht anders gekennzeichnet: Archiv/TARGET GROUP Publishing GmbH, shutterstock.com, tirol kliniken Geschäftsführung: Michael Steinlechner, Tel. 0512/586020-0, E-Mail Redaktion: redaktion@target-group.at Anzeigenverkauf: Carmen Larch, carmen.larch@target-group.at Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck

GESUND IN TIROL

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Unverzichtbar Nutzen wir unsere Muskulatur nicht, wird sie abgebaut. Die gute Nachricht: Es ist nie zu spät, mit Krafttraining anzufangen.

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GESUND IN TIROL


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KURZ & BÜNDIG

Das PowerVitamin Folat Folat gehört zur Gruppe der B-Vitamine und ist ein lebenswichtiger Nährstoff, der an allen Wachstumsprozessen im Körper beteiligt ist.

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www.fhg-tirol.ac.at Folat leitet sich vom lateinischen Wort „folium“ ab, das so viel wie Blatt bedeutet, und verrät somit auch, welche Lebensmittel besonders reich an dem Vitamin sind. Hauptsächlich findet man es in grünem Blattgemüse wie Kohl und Spinat, aber es ist auch in Hülsenfrüchten, Eigelb und Vollkornprodukten zu finden. Besonders reich an Folat-Verbindungen sind auch Sojabohnen und Weizenkeime.

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SAUNIEREN

Wohltuende Wärme


SAUNIEREN

Saunieren ist mehr als nur eine angenehme Wellnessanwendung. Bei richtiger Durchführung kann es sich ganzheitlich positiv auf die Gesundheit auswirken. t e x t : Barbara Kluibenschädl

univ.-prof. dr.

Erich Mur

Institutsvorstand für Physikalische Medizin und Rehabilitation

© shutterstock.com, Tirol Kliniken, Privat

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er Begriff Sauna kommt aus dem Finnischen und bedeutet so viel wie „finnisches Bad“ oder „Schwitzstube“. Gemeint ist damit ein mit Holz ausgekleideter Raum mit deutlich erhöhter Temperatur. Besonders in den kühleren Jahreszeiten erfreuen sich auch hierzulande viele am entspannenden Schwitzen. Dabei ist die Entspannung aber nur einer der vielen gesundheitlichen Vorteile, die das Saunieren mit sich bringen kann. Darüber hinaus lockert sich die Muskulatur, die Gelenke werden beweglicher, die Haut wird besser durchblutet und durch das Schwitzen gereinigt. Der oft genannte Effekt auf das Immun- bzw. Abwehrsystem sei hingegen noch nicht in allen Aspekten abschließend geklärt, so Erich Mur, Vorstand des Instituts für Physikalische Medi-

dr. Katharina Eberherr

Fachärztin für Physikalische Medizin

„Als Saunaanfänger:in kommt man anfangs oft gar nicht gleich ins volle Schwitzen.“ Katharina Eberherr

zin an den Tirol Kliniken in Innsbruck. Sicher ist aber, „der Körper lernt durch die verbesserte Gefäßregulation, optimal mit verkühlenden Belastungen umzugehen“. Auch wirken sich Saunagänge positiv auf die Atemfunktion aus. „Die Bronchien werden weiter, Schleim löst sich. Dadurch fällt das Atmen leichter“, erklärt der Experte. Auch das Hormonsowie das Nervensystem werden günstig beeinflusst.

Immer schön cool bleiben Die mannigfaltigen positiven Auswirkungen des Saunierens können durch die Anpassungsleistung mehrerer Organsysteme erklärt werden. „Jeder Reiz GESUND IN TIROL

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Gesunde Personen sollen so saunieren, dass es ihnen guttut, sportliche Ambitionen sind dabei fehl am Platz.

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Besser Schwitzen „Als Saunaanfänger:in kommt man anfangs oft gar nicht gleich ins volle Schwitzen“, erklärt Katharina Eberherr, Fachärztin für Physikalische Medizin an den Tirol Kliniken. Das sei mitunter unangenehm. Den besten Kühleffekt beim Schwitzen bewirke eine leichte Benetzung des Körpers. Wer regelmäßig sauniert, kann in diesen Zustand des optimierten Schwitzens kommen.

Wärme und Kälte im Wechselspiel Während eines Saunaganges durchläuft der Körper eine Wärme- und eine Abkühlungsphase. Jede Phase spricht die körpereigenen Systeme unterschiedlich an. Wärme senkt den Blutdruck, Kälte erhöht ihn. Das parasympathische Nervensystem, das, vereinfacht dargestellt, für Entspannung und Regeneration

© shutterstock.com

wird immer ganzheitlich verarbeitet. Es wirken sozusagen alle Bereiche wie ein Orchester zusammen“, so Mur. Der Körper muss sich beim Saunieren gegen eine Überhitzung, auch Hyperthermie genannt, wehren. Um die Körperkerntemperatur zu wahren, wird das Blut zuerst vermehrt in die Peripherie, d. h. zur Hautoberfläche und in die Extremitäten, verlagert, um einen Kühleffekt zu erzielen. Reicht dies nicht aus, beginnt der Körper zu schwitzen. Dadurch entsteht auf der Haut ein dünner Schweißfilm, der über den Verdunstungsprozess zusätzlich kühlt. Um diese Vorgänge zu ermöglichen, muss der Körper natürlich einiges an Leistung erbringen. „Man könnte das Saunieren als geringes körperliches Training bezeichnen“, sagt Erich Mur. Eine Belastung sei es allemal.


SAUNIEREN

So geht’s: Wer richtig sauniert, erzielt die besten Effekte. Die Expert:innen erklären, wie es geht.

NACH DEM SAUNIEREN:

EINE STABILE AUSGANGSLAGE: • Nicht nach einer ausgiebigen Mahlzeit • Nicht unter Alkoholeinfluss

IN DER SAUNAKAMMER:

• Nicht im unterkühlten Zustand

Gut abgetrocknet und mit einem großen Saunatuch zum Draufsitzen ausgestattet, kann die Sauna betreten werden. Ein Saunagang soll zwischen 8 und 15 Minuten dauern, aber immer nur so lange, wie man sich dabei wohlfühlt. Anfänger:innen sollten auf einer der unteren Stufe beginnen. Je weiter oben man sitzt, desto heißer wird es.

VOR DER SAUNA: Jeder Saunaaufenthalt beginnt mit einer gründlichen Reinigung unter der Dusche. Kalte Füße sollten durch ein ansteigend temperiertes Fußbad auf Normaltemperatur gebracht werden. Schmuck und Metallgegenstände nach Möglichkeit entfernen. Diese können durch eine intensive Wärmeübertragung Schmerzen verursachen.

Richtige Positionierung: Sauniert werden kann sowohl im Sitzen als auch im Liegen. Bei letzterem wird der Körper gleichmäßiger der Wärme ausgesetzt und man kann am besten entspannen. Der Aufguss: Durch das Übergießen der heißen Steine mit Wasser steigt die Luftfeuchtigkeit im Raum. Das Abkühlen durch Schwitzen ist dabei weniger effektiv. Vor dem Verlassen: Wer sich für die Liegeposition entschieden hat, sollte sich vor dem Verlassen der Kammer kurz aufsetzen und die Beine etwas bewegen, um den Kreislauf anzuregen.

Mit dem Verlassen der Saunakammer beginnt die Abkühlphase. Schnelles und intensives Abkühlen ist nicht zwingend nötig! Bewegung im Freien, Duschen und kalte Güsse stellen dafür gute Möglichkeiten dar. Wer es als angenehm empfindet, kann auch einen Gang ins kalte Tauchbecken wagen. Vorher aus hygienischen Gründen unbedingt abduschen. Achtung: starke Blutdrucksteigerung! Ruhephase: Diese sollte mindestens gleich lang wie die Aufheizphase in der Sauna dauern. Zugedeckt, um eine Auskühlung zu vermeiden, gibt man beim Nachruhen dem Körper die Möglichkeit, den Reiz des Saunierens zu verarbeiten.

WIE VIELE WIEDERHOLUNGEN? „Wer geübt ist, verträgt durchaus zwei bis drei Saunagänge pro Saunaaufenthalt“, erklärt der Mediziner Erich Mur.

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SAUNA UND ANDERE ÜBERWÄRMENDE MASSNAHMEN:

TROCKENSAUNA: hohe Temperatur, niedrige Luftfeuchtigkeit

DAMPFBAD: niedrigere Temperatur, hohe Luftfeuchtigkeit Verdunstungseffekt über die Hautoberfläche geringer DAS CREDO DES SAUNIERENS: „Schwitzen ist gesund“, aber „alles mit Maß und Ziel“. Darum empfiehlt der Experte für physikalische Medizin insbesondere für Anfänger:innen ein „Go low, go slow“, das heißt: besser bei niedriger Temperatur und mit ausreichend Pausen zwischen den Saunagängen starten. GUT VERTRÄGLICH SIND … … regelmäßige Saunabesuche zum Beispiel ein- bis dreimal pro Woche. Dazwischen dann aber unbedingt Ruhetage einlegen, empfiehlt die Fachärztin Katharina Eberherr.

Erich Mur

Sicheres Saunieren Generell gibt es bei moderatem Saunieren kaum Risiken. Bei schweren in-

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© Shutterstock.com

„Man könnte das Saunie­ ren als geringes körperliches Training bezeichnen.“

zuständig ist, wird bei Wärme bevorzugt aktiviert. Sein Gegenspieler, das sympathische Nervensystem, bei Kälte. Welche Seite man beim Saunieren vermehrt ansprechen möchte, hänge auch von der individuellen Ausgangslage ab, so Mur. „Es gibt sowohl wärmesatte als auch wärmehungrige Personen. Dabei hat jeder eine andere vegetative Grundeinstellung, daher profitiert auch jeder anders von den Saunagängen.“


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ternistischen Erkrankungen wie z. B. dem Zustand nach kurz zurückliegendem Herzinfarkt oder Schlaganfall, bei Niereninsuffizienz sowie anderen chronischen Erkrankungen sollten Saunagänge aber immer in Abstimmung mit dem Arzt erfolgen. Auch, so Eberherr, solle man das Saunieren bei bereits ausgebrochenem Infekt nicht zum „Rausschwitzen“ verwenden. Dies könne den Körper überlasten und sich negativ auf die Genesung auswirken. „Gesunde Personen sollen so saunieren, dass es ihnen guttut“, so die Fachärztin. Sportliche Ambitionen seien dabei fehl am Platz.

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KRAFTTRAINING

Use it or lose it Muskeln, die wir nicht oder zu wenig brauchen, werden von unserem Körper abgebaut. Warum es wichtig ist, etwas dagegen zu tun, und es nie zu spät ist, mit Krafttraining zu beginnen, erklärt Sportmediziner Marko Kayser. t e x t : Eva Schwienbacher

Wichtiges Stoffwechselorgan Früher ging man davon aus, dass die Muskulatur ausschließlich dafür da ist, uns von A nach B zu bewegen. Heute weiß man, dass das zu kurz greift. „Die Muskulatur ist ein wichtiges Stoffwechselorgan. Sie beeinflusst das Gehirn, verschiedene Organsysteme, die Stimmung, unser Wohlbefinden und spielt in der Krankheitsprävention eine Rolle“, weiß Marko Kayser, Oberarzt am Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation an der Universitätsklinik Innsbruck. „Der Muskel ist deshalb für die Lebensqualität das mittelwichtigste Organ. Denn diese hängt stark davon an, wie mobil wir sind. Dank Sport kann man also relativ einfach viel für das eigene Wohlergehen tun.“

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KRAFTTRAINING

Zeichen der Zeit

Wir unterscheiden zwischen zwei Muskelfasern:

Typ 1 ist ausdauernd und langsam und wird vor allem bei Ausdauersportarten wie Marathonläufen oder längeren Radtouren beansprucht.

Typ 2 ist kraftvoll und schnell und für explosivartige Bewegungen etwa bei Sprints und Sprüngen zuständig.

Im Laufe des Lebens verändert sich die Muskulatur. Bei Nichtgebrauch baut sie der Körper ab. „Den Peak hat man mit 20 bis 30 Jahren. Da ist man in der Blüte seiner Kraft. In den darauffolgenden 20 Jahren bleibt die Muskulatur dann relativ gleich. Ab 50 verliert man im Schnitt drei Prozent der Muskelmasse pro Jahr. Ab 70 geht es dann noch rapider“, weiß Kayser. Der Verlust der Muskulatur ist genetisch bedingt: Jede Zelle im Körper hat eine gewisse Lebensdauer. Schrumpft sie unter eine bestimmte Größe, kommt es zum programmierten Zelltod und sie wird durch Bindegewebe ersetzt. Verhindern können wir das, indem wir das Muskelwachstum durch neue Reize anregen. Hier kommt Krafttraining ins Spiel.

Wachstum durch Reize Wir werden mit einer bestimmten Anzahl an Muskelfasertypen geboren, die wir nicht beeinflussen, aber durch gezieltes Training leistungsfähiger machen können. Was Muskeln zum Wachsen benötigen, ist zum einen Stimulation durch einen Reiz, sprich einer Belastung. Mit gezielten Übungen können wir so die motorische Kraftfähigkeit steigern und die Muskulatur aufbauen. Verbessert werden können durch Krafttraining: • Die Schnellkraft: Sie braucht es, um schnell intensive Leistung zu erbringen, etwa bei Sprints, aber auch zum Verhindern von Stolperunfällen. • Die Maximalkraft: Sie bildet die Basis für Schnellkraft und Kraftausdauer und beschreibt die maximale Kraft, die wir gegen einen Widerstand aufbringen können.

• Die Kraftausdauer: Sie ist unabdingbar, um für einen längeren Zeitraum eine Kraftleistung zu erbringen, etwa beim Marathonlauf oder bei Bergtouren. Je nach körperlichem Zustand und persönlichem Ziel sollte das Training variieren. Wichtig ist, dass die Belastung so groß ist, dass der Körper eine Anpassung vornimmt.

Die richtige Pflege Entscheidend für den Muskelaufbau ist außerdem die richtige Ernährung. „Muskeln verkümmern, wenn die Eiweißzufuhr nicht adäquat ist“, weiß Kayser. Gute Die Empfehlung lautet Eiweißquellen 0,8 Gramm Eiweiß pro sind zum Beispiel: Kilogramm KörpergeTopfen, Mozzarella, wicht. Wenn man KraftNüsse, Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte training macht, sollten es zur Förderung der Reparaturmechanismen zwischen 1,2 und 1,5 Gramm Eiweiß sein. Idealerweise kommt es aus der Nahrung und wird verteilt über GESUND IN TIROL

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KRAFTTRAINING

Wissenswertes:

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MUSKELN

besitzt der Mensch

DER GRÖSSTE:

Großer Rückenmuskel, Großer Gesäßmuskel

DER STÄRKSTE: Kaumuskel

DER LÄNGSTE:

Schneidermuskel im Oberschenkel

DER AKTIVSTE:

den Tag zu sich genommen, da der Körper bloß 20 Gramm Eiweiß pro Mahlzeit aufnehmen kann. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr während des Trainings ist essenziell. Durst ist laut dem Experten neben der Farbe des Urins, der strohgelb sein sollte, der beste Indikator. Ein weiterer Schlüssel zum erfolgreichen Muskelaufbau liegt in der Regeneration. „Man weiß, dass nach einem schweren Krafttraining ungefähr sieben bis zehn Prozent der Muskeln einen Schaden davon tragen, der reparabel ist. Das ist der typische Muskelkater“, erklärt Kayser. Schlafen, moderate Bewegung, Saunieren sind nur einige der zahlreichen Möglichkeiten, um nach einer Belastung wieder Kraft zu tanken.

Gesundheitliche Vorteile Fürs Krafttraining sprechen mehrere Gründe: Neben offensichtlichen Vorteilen wie mehr Kraft und Stärke und damit einhergehenden Erleichterungen im Alltag stabilisiert eine gut trainierte Muskulatur die Wirbelsäule, Knochen und Gelenke und

Augenmuskel

DER KLEINSTE: Steigbügelmuskel im Ohr Die Höhe des Muskelanteils im Körper variiert je nach Geschlecht und Trainingszustand. Bei durchtrainierten Athlet:innen, etwa Ausdauersportler:innen, kann er bis zu 70 Prozent der fettfreien Masse ausmachen.

Großer Effekt, kleiner Aufwand: Hat man mal wenig Zeit für Sport, kann man im Alltag Übungen einbauen, um die Zeit bis zum nächsten Training zu überbrücken. Zum Beispiel: Hocksprünge, schnelles Treppensteigen, drei bis vier Sprints beim Joggen, Liegestützen oder Klimmzüge. Wichtig: Vorher aufwärmen!

schützt so vor Überlastung und Verschleiß. Auch unser Gehirn profitiert vom Training. Denn durch den Wachstumsfaktor BDNF (Brain-derived neurotrophic factor), ein Protein, das durch Bewegung erzeugt und über die Blutbahn ins Gehirn geschickt wird, wird die Neubildung von Nervenzellen und Synapsen gefördert. Das schützt vor Degeneration und begünstigt die Kommunikation von Nervenzellen untereinander. Darüber hinaus kommt es beim Training zur Ausschüttung von Botenstoffen, die vorbeugend gegen Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose wirken. Neue Forschungsergebnisse zeigen außerdem, dass trainierte Skelettmuskeln das Herz schützen. „Man hat herausgefunden, dass der Skelettmuskel einen Stoff ausschüttet, der bei einer Herzinsuffizienz die Herzmuskelzellen stärkt“, erklärt Kayser. „Es klingt paradox, aber jemand, der eine Herzschwäche hat, sollte trainieren – immer unter medizinischer Betreuung und im kontrollierten Maße.“


KRAFTTRAINING

Eine, die es bringt: Als Übung, die den ganzen Körper trainiert und dabei Kraft, Stabilität, Beweglichkeit und Koordination fördert, nennt Kayser die Übung Turkish Get-up. Sie kommt ursprünglich aus dem Ringen und ist eine komplexe Abfolge verschiedener Bewegungen, die Fortgeschrittene mit einem Kettleball durchführen. Auf YouTube finden sich zahlreiche Anleitungen.

Zeit, loszulegen Laut dem Mediziner gibt es kein Alterslimit, um mit Krafttraining zu beginnen. Aber: „Bevor man beginnt, sollte man sich medizinisch untersuchen lassen und Übungen wählen, die gelenksschonend sind.“ Ein Besuch im Fitnessstudio ist nicht zwingend nötig. Denn Krafttraining kann verschiedene Gesichter haben: Vom Tanzen über Yoga bis hin zu Boxen, wichtig ist, den Körper zu fordern. „Ideal sind Übungen, die ein Zusammenspiel mehrerer Muskeln und Gelenke sind. Davon lebt unser Körper“, so Kayser.

© shutterstock.com, Tirol Kliniken

Für Beine und Rumpf Für Einsteiger:innen hat der Experte ein paar Übungen parat, die sich einfach daheim ausführen lassen. So eignen sich zum Training der unteren Extremitäten beispielsweise Kniebeugen. Anfänger:innen sollten diese vor einem Stuhl oder Hocker ausüben, um eine Unterstützung zu haben bzw. nicht nach hinten zu fallen. Die Höhe des Hilfsmittels kann sukzessive verringert werden, bis man es

dr. Marko Kayser m.sc.

Oberarzt am Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation und spezialisiert auf präoperative Konditionierung, Sportmedizin und Ganganalyse

schließlich nicht mehr braucht. Ratsam ist es laut Kayser außerdem, mit Gewichten zu arbeiten. „Man kann zum Beispiel Wasserflaschen vor dem Oberkörper halten. Damit verbessert man die Rumpf­stabilität.“ Geübtere können Ausfallschritte im Training einbauen ebenso mit zusätzlichem Gewicht vor dem Körper. Beide Übungen dienen zum Training der Grundkraft, die man zur Vermeidung von Verletzungen braucht, ehe man mit dem Schnellkrafttraining beginnt. Zehn bis zwölf Wiederholungen sollte man anfangs schaffen. „Für den Oberkörper kann man beispielsweise beim Spazierengehen Steine hochheben und versuchen, diese so schnell wie möglich vom Körper wegzuschubsen“, so Kayser. Das entspricht der Übung Medizinball schocken, mit der man die Schnellkraftmuskulatur des Oberkörpers trainiert. Zu Vorsicht rät Kayser bei der Einnahme von Hormonpräparaten. „Speziell im Alter greifen viele zu Testosteron. Das gibt zwar mehr Vitalität, gleichzeitig weiß man aber, dass das Hormon das Wachstum von Prostatatumorzellen fördert.“

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LIPÖDEM

Mehr als dicke Beine Unproportionale und schmerzhafte Fettansammlungen in den Beinen und Armen können Anzeichen für ein Lipödem sein. Viel zu selten wird die Erkrankung erkannt, dabei ist vermutlich jede achte Frau davon betroffen. t e x t : Barbara Kluibenschädl

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LIPÖDEM

Unterschiedliche Ausprägungen Das Lipödem entwickelt sich in drei typischen Stadien, die fließend ineinander übergehen. Aber nicht bei jeder Patientin schreitet die Krankheit bis ins letzte Stadium fort, so der Experte.

„ Das typische Erscheinungsbild ist in der Regel ein schlanker Körperstamm und dazu unproportional dicke Beine – oft auch Arme.“ Anton Schwabegger

© Shutterstock.com, Illusration: Monika Cichoń

D

as Krankheitsbild Lipödem ist nicht, wie der Name „Ödem“ vermuten lässt, eine Wassereinlagerung im Körper. Vielmehr handelt es sich um eine gestörte, übermäßige Fettgewebeansammlung in den Extremitäten. „Das typische Erscheinungsbild ist in der Regel ein schlanker Körperstamm und dazu unproportional dicke Beine – oft auch Arme“, erklärt Anton Schwabegger, interimistischer Direktor für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie an den Tirol Kliniken. Dabei hat die überschüssige Fettansammlung wenig bis nichts mit den Ernährungsgewohnheiten der überwiegend weiblichen Patienten zu tun. „Viele halten strenge Diäten und machen Sport“, weiß der Experte. „Andere jedoch ernähren sich frustbedingt falsch, bewegen sich aufgrund der schweren Beine weniger und werden stark übergewichtig, was dann oft das

ao. univ.-prof. dr.

Anton Schwabegger m.sc.

Direktor (interim.) der Univ.-Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie

grundlegende Problem verschleiert.“ So sei bei starkem Übergewicht das Lipödem nicht mehr als solches erkennbar, weiß Schwabegger. Die Ursache der Erkrankung ist bislang nicht geklärt. Da es aber vorwiegend Frauen betrifft und Männer nur bei Hormonstörungen, spielt der Hormonhaushalt wahrscheinlich eine nicht unwesentliche Rolle. Zeiten großer hormoneller Umstellungen wie etwa Pubertät, Schwangerschaft oder die Menopause sind oft Auslöser der Krankheit.

Übergewicht ist nicht Lipödem Obwohl Übergewicht eine Begleiterscheinung des Lipödems sein kann, hat es an sich nichts mit der Krankheit zu tun. Durch die Lipödem-Erkrankung entsteht bei Betroffenen eine zusätzliche Schicht aus Fettgewebe, die sich strukturell von normalem unterscheidet. „Diese übermäßige Ansammlung verursacht durch die Raumforderung Druckschmerz in den

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LIPÖDEM

Viele halten strenge Diäten und machen Sport. Dabei hat die überschüssige Fettansammlung wenig bis nichts mit den Ernährungsgewohnheiten zu tun.

„Bis vor wenigen Jahren wurde das Krankheitsbild auch nicht medizinisch anerkannt.“

Stadium 1 Das erste Stadium ist leicht mit Übergewicht zu verwechseln. Es besteht eine Tendenz zur reiterhosenartigen Veränderung und einer spürbaren Verdickung des Fettgewebes bis zu den Knöcheln – einer sogenannte Kragenbildung – gepaart mit Schmerzen.

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Beinen und Dehnungsschmerzen an der Haut,“ so Schwabegger. In weiterer Folge kann dadurch auch der Lymphabfluss gestört werden, sodass Betroffene deshalb, meistens abends, unangenehme Wassereinlagerung (Lymphödem) in den Füßen bemerken. Auch die psychische Komponente sei nicht unwesentlich, so der Experte. Patientinnen mit einem Lipödem seien durch die Erkrankung insbesondere auch emotional gefordert. Die Schmerzempfindlichkeit des Gewebes, aber insbesondere die unförmigen Beine können unter anderem zu Berührungsscheu und sozialem Rückzug führen. „Das kann in Folge zu Problemen in der Partnerschaft und der Intimität führen, was zusätzlich belastet“, erklärt Anton Schwabegger.

© Shutterstock.com

Anton Schwabegger


LIPÖDEM

Stadium 2 Im zweiten Stadium entstehen zusätzlich ein wellenartiges, unebenes Hautbild und ein zunehmendes Ungleichgewicht zwischen den Proportionen von Rumpf zu den Armen und Beinen.

Nicht heil-, aber behandelbar Bislang ist die Krankheit nicht heilbar. „Bis vor wenigen Jahren wurde das Krankheitsbild auch nicht medizinisch anerkannt“, erklärt Anton Schwabegger. In Österreich hat es etwas länger als in Deutschland gedauert. Das habe vor allem auch etwas mit der eventuell möglichen Übernahme der Behandlungskosten durch die Krankenkassen zu tun. Die übliche Behandlungsmethode sei in erster Linie eine Lifestyleanpassung mit einem ausgewogenen Ernährungsverhalten und regelmäßigem Sport. Auch Lymphdrainagen und spezielle Kompressionsstrümpfe würden vielen Patientinnen helfen, den Druck-

schmerz zu lindern. Bei ausgeprägteren Formen kommt dann auch eine Liposuktion (Fettabsaugung) infrage. „Eine zu frühe Fettabsaugung kann den Krankheitsverlauf aber auch negativ beeinflussen“, so der plastische Chirurg. Auch wenn der Leidensdruck durch die optische Veränderung groß sei, sei von eigenmächtig organisierten operativen Eingriffen ohne die Fachexpertise durch erfahrene Spezialist:innen abzuraten.

Der Weg zur Erkenntnis Gerade aktuell läuft eine vom Bundesausschuss des Gesundheitswesens der BRD beauftragte Langzeitstudie (Lipleg-Studie) der Universität Köln

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LIPÖDEM

SELBSTHILFEGRUPPE DER ÖSTERREICHISCHEN LYMPHLIGA Alle zwei Monate findet im Rahmen eines Gruppentreffens unter der Leitung einer Ärztin eine Aufklärung über die Entstehung von Lymph-, Lip- und Phlebödem statt. Weiters werden Informationen über Behandlungsmöglichkeiten und Verhaltensweisen besprochen und Erfahrungen ausgetauscht.

Lymphdrainagen und spezielle Kompressionsstrümpfe würden vielen Patientinnen dabei helfen, den Druckschmerz zu lindern.

Ort: Innsbruck Internetauftritt: www.lymphoedem.at/landesstellen/tirol

„Eine zu frühe Fettabsaugung kann den Krankheitsverlauf aber auch negativ beeinflussen.“ Anton Schwabegger

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Stadium 3 Im letzten Stadium steigt das Volumen des Fettgewebes noch einmal deutlich an und kann durch starke Deformitäten auch zu Gangstörungen führen. Erst ab diesem Stadium besteht in Österreich die Möglichkeit der Übernahme der Behandlungskosten durch die Krankenkassen.

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zum Nutzen der Liposuktion, erklärt der Mediziner. Diese begleitet Patientinnen mit Lipödem über mehrere Jahre und versucht weitere wissenschaftliche Daten über die Behandlung der Erkrankung zu generieren. Die Erkenntnisse daraus seien wichtig, um zu entscheiden, welche Behandlungen notwendig und sinnvoll sind und ob es neue Wege gibt, die Erkrankung zu heilen oder zumindest zum Stillstand zu bringen. Patientinnen, die bei sich ein Lipödem vermuten, können Rat und Behandlung bei Hautärzt:innen, Gefäßchirurg:innen, Plastischen Chirurg:innen oder der Landestelle Tirol der Österreichischen Lymphliga finden. Letztere bietet auch eine Selbsthilfegruppe für Betroffene an.


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GESUND DURCH FORSCHUNG

Stoßwellen, die Herzen heilen lassen Schall kann Wunden besser heilen lassen. Warum, hat der Innsbrucker Herzchirurg Johannes Holfeld herausgefunden. Daraus haben er und sein Team eine Technologie entwickelt, mit der Herzinfarkt-Patient:innen nach einer Bypass-Operation besser leben. t e x t : Daniel Feichtner


GESUND DURCH FORSCHUNG

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toßwellen kommen in der Medizin seit mehr als 30 Jahren zum Einsatz. „Solche Wellen sind nichts anderes als sich plötzlich als Schall entladende Energie“, erklärt Johannes Holfeld, Herzchirurg an der Universitätsklinik Innsbruck. „Im Alltag passiert das zum Beispiel, wenn es bei einem Gewitter donnert. Oder auch beim Platzen eines Ballons.“ Ursprünglich eingesetzt wurden solche Schallwellen, um Nierensteine im Körper zu zertrümmern, anstatt sie operativ zu entfernen – eine Therapie, die heute noch üblich ist. Dabei wurde allerdings auch bald erkannt, dass die Stoßwellen die Heilung von Gewebe beschleunigen, wobei nicht sofort klar war, wie dieser Effekt zustande kommt. Das machte Holfeld neugierig. Nicht zuletzt, weil er großes Potenzial sah, die Technik in der Herzchirurgie und im Rahmen von Operationen einzusetzen.

© Alexander Duelli

Entschlüsselt „Wir konnten zeigen, dass Stoßwellentherapie zur sogenannten Angiogenese – also dem Wachstum neuer Verzweigungen von Blutgefäßen führt“, beschreibt er. „Das hat zur Folge, dass das Gewebe um die Wunde, egal, ob wir es mit Muskel, Haut oder Knochen zu tun haben, besser durchblutet wird und damit schneller heilt.“ Auch wenn dieser Effekt durch objektive Studien bestätigt werden konnte, war lange unklar, wodurch

er auf zellulärer oder molekularer Ebene genau entsteht. Erst das Team der Universitätsklinik für Herzchirurgie unter der Leitung von Prof. Michael Grimm konnte eine Erklärung liefern: Durch die Stoßwellen wird ein Mechanismus ausgelöst, der Zellen eigentlich dazu dient, sich bei Beschädigungen selbst zu reparieren, und das auf einer viel größeren Fläche, als wie es bei einer normalen Verletzung passiert.

Selbst reparierende Zellen „Jede Zelle ist von einer Membran, also von einer flexiblen Hülle, umgeben, die man sich wie die Haut einer Seifenblase vorstellen kann“, beschreibt der Herzchirurg. „In dieser Membran sind verschiedene Substanzen eingelagert, die akut freigesetzt werden können.“ Diese Stoffe regulieren Entzündungsreaktionen, steigern die Durchblutung und setzen eben auch die Angiogenese in Gang. Bei einer Verletzung findet diese Reaktion nur sehr lokal statt. „Setzen wir jedoch Stoßwellen ein, werden kleine Bläschen von der Membran abgeschert. So werden diese ‚Reparatur-Stoffe‘ im ganzen Organ freigesetzt, ohne dass die Zellen beschädigt werden.“

priv.-doz. dr. Johannes Holfeld

Herzchirurg und Leiter das Herzchirurgischen Forschungslabors an der Universitätsklinik Innsbruck. Zudem ist er Geschäftsführer des 2016 gegründeten universitären Spin-offs HeaRT, von dem die Technologie für die Therapie entwickelt wurde.

Eigens entwickelt Dass diese Technik auch in der Herzchirurgie enormes Potenzial hat, beweisen Holfeld und sein Team in einer Studie, die seit vier Jahren an der Universitätsklinik Innsbruck vorgenommen wurde

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GESUND DURCH FORSCHUNG

10 Minuten

Behandlung mit Stoßwellen nach einer Bypass-Operation sind ausreichend.

10 Prozent

der Energie, die bei der Stoßwellentherapie zur Nierenstein-Zertrümmerung zum Einsatz kommt, sind ideal für die Geweberegeneration.

17,9 Millionen

Menschen sterben jährlich an kardiovaskulären Erkrankungen, schätzt die WHO.

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Das Herz kann nicht einfach so mit Stoßwellen behandelt werden. Das geht nur im Rahmen einer Operation.

und nun vielversprechende Ergebnisse zeigt. Dabei kommt ein eigens entwickelter und deutlich kleinerer Schallkopf zum Einsatz, der Stoßwellen mit einem Zehntel der zur Nierensteinbeseitigung eingesetzten Energie erzeugt – und damit die ideale Intensität, um die heilungsfördernde Wirkung zu erzielen. Anders als bei den meisten Organen, kann das Herz nicht einfach so mit Stoßwellen behandelt werden. „Das geht nur im Rahmen einer Operation“, erklärt der Chirurg. „Das Herz ist im Brustkorb zu einem großen Teil von der Lunge verdeckt. Und weil diese mit Luft gefüllt ist, absorbiert sie die Stoßwel-

len.“ Deswegen kommt der in Innsbruck entwickelte Schallkopf bei Bypass-Operationen an Patient:innen mit Herzschwäche zur Anwendung. Nach dem erfolgten Eingriff, aber bevor der Brustkorb geschlossen wird, wird das Herz etwa zehn Minuten lang beschallt – mit erstaunlichen Resultaten, wie die Studie belegt.

Ohne Nebenwirkungen „Herzinfarkte sind aktuell weltweit Todesursache Nummer eins“, sagt Holfeld. Und viele Betroffene leiden nach dem Infarkt an Langzeitfolgen, einer sogenannten Herzschwäche. Mit Stoßwellen behandelt, erholt sich die Herzleistung


MONTEGROTTO & ABANO TERME „Die Stoßwellenbehand­ lung erhöht zum einen die Lebensqualität enorm. Zum anderen reduziert sie auch die Auswirkungen von Folge­erkrankungen, Spitals­wiederaufnahmen und mehr.“ Johannes Holfeld

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Busse jeden DO & SO bis 03.12.2023 nicht nur besser, sondern Patient:innen sind nach dem Eingriff auch deutlich leistungsfähiger. „Das erhöht zum einen die Lebensqualität enorm. Zum anderen reduziert es auch die Auswirkungen von Folgeerkrankungen, Spitalswiederaufnahmen und mehr.“ Und weil durch die Stoßwellen ein körpereigener Mechanismus ausgelöst wird, bringt die Therapie einen weiteren Vorteil mit sich: Anders als Medikamente, ist sie nach heutigem Wissen frei von relevanten Nebenwirkungen.

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Forschung für Menschen Der in Innsbruck entwickelte Schallkopf soll schon im kommenden Jahr auf den Markt kommen. Und eine Reihe namhafter herzchirurgischer Einrichtungen in ganz Europa hat bereits Interesse an einer groß angelegten multizentrischen Studie bekundet, die weitere Daten liefern und den Einsatz noch weiter optimieren soll. „Damit haben wir gewissermaßen die Therapie von der Idee bis zu den Patienten und Patientinnen gebracht“, meint Holfeld, der die Entwicklung von Anfang bis zu ihrer baldigen Marktreife begleitet hat. „Das ist ein tolles Gefühl – und genau das, was Forschung schlussendlich zum Ziel haben muss: Das Leben der Menschen verbessern.“

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RATGEBER

Mein Kind muss ins Krankenhaus Ein Krankenhausaufenthalt ist besonders für Kinder mit viel Unsicherheit und Aufregung verbunden. Gute Vorbereitung und Wissen über Einrichtungen und Abläufe im Krankenhaus können dabei helfen, Ängste zu reduzieren und Neugierde zu wecken. t e x t : Barbara Kluibenschädl

Zum Thema Krankenhaus generell, aber in vielen Fällen auch passend zu den jeweiligen Erkrankungen gibt es Bilder- und Vorlese­ bücher, die man vorab mit den Kindern erarbeiten kann. Durch das Identifizieren mit den Charakteren, die Gleiches erleben, entsteht Mut und ein Gefühl der Eigenermächtigung.

Einmal im Jahr findet im Foyer des Kinder-Herz-Zentrums eine ganz besondere Veranstaltung statt. Kinder können mit ihrem Kuscheltier ins Krankenhaus kommen und es dort von Ärzt:innen untersuchen lassen. Beim Durchlaufen mehrerer aufgebauter Stationen mit dem eigenen Stoffpatienten – von Operationssaal bis hin zur Apotheke – können Kinder Klinikabläufe ohne Angst kennenlernen.

Auszeit vom Klinikalltag Auf allen fünf Kinderstationen im Kinder-Herz-Zentrum gibt es ein Spielzimmer, das von Montag bis Freitag von Kindergartenund Sozialpädagog:innen betreut wird. Dort können die jungen Patient:innen den Klinikalltag und ihre Krankheit beim Basteln und Spielen vergessen. Auch für Kinder und Jugendliche, die das Bett noch nicht verlassen können, finden die Pädagog:innen Spiel- und Unterhaltungsmöglichkeiten im Zimmer. Zudem werden über das Jahr verteilt verschiedene Veranstaltungen für und mit den Kindern geplant, wie etwa ein jährliches Sommerkino, Laternenumzüge oder Nikolausfeiern.

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© Gerhard Berger (2), Vandory, ROTE NASEN/Sandra Kosel

Lesen und verstehen

Das TeddybärKrankenhaus


KINDER IM KRANKENHAUS

Mit Schorschi die Klinik kennenlernen Im Projekt „Schorschi“ der Tirol Kliniken dreht sich alles um ein kleines Eichhörnchen. Dieses zeigt in verschiedenen Videos, für Kinder gut verständlich, das Krankenhaus und beantwortet Fragen rund um den Aufenthalt dort. Auf der eigens dafür eingerichteten Plattform kann man sich die kurzen Clips vor oder während des geplanten Besuchs ansehen. www.schorschi.tirol-kliniken.at

Die Roten Nasen

Eine Schule im Krankenhaus? Im fünften Stock der Kinderklinik befindet sich die Heilstättenschule, in der Kinder und Jugendliche gemeinsam mit einer Lehrerin oder einem Lehrer während ihres Aufenthalts Schulstoff lernen oder nachholen können. Der Unterricht findet zeitlich stark gekürzt und angepasst an die individuellen Möglichkeiten statt. Wer es nicht in die Klasse schafft, wird von den Lehrer:innen auch direkt im Zimmer besucht. Außerdem gibt es eine katholische Religionslehrerin, die bei Bedarf zweimal in der Woche allen Kindern im Haus zur Verfügung steht.

Einmal pro Woche besuchen die Roten Nasen die Kinder auf den Stationen und zaubern mit ihrer unverwechselbaren Art und Spontaneität und so manchem Zaubertrick nicht nur ein Lächeln auf die Gesichter der Kinder, sondern oft auch auf das der Eltern und des Klinikpersonals.

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HYPERSENSIBILITÄT

Von Reizen geflutet Lauter, bunter, greller: Wer hochsensibel ist, nimmt Reize aus der Umgebung intensiver als die meisten anderen Menschen wahr. Das kann eine Herausforderung sein, das Leben aber auch bereichern. t e x t : Lisa Schwarzenauer

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ass.-prof. pd dr.

Katharina Hüfner

Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin an der Univ.-Klinik für Psychiatrie II. Nach einer Facharztausbildung für Neurologie in Deutschland und mehreren Zwischenstopps im Ausland hat sie sich in Innsbruck auf das Thema psychische Gesundheit spezialisiert. Hüfner ist zusätzlich Professorin für Sportpsychiatrie und an der Medizinischen Universität Innsbruck.

dungswert, wo man ab einem gewissen Wert sicher sagen kann, dass eine Entzündung vorliegt“, erklärt Hüfner.

Sensibles Spektrum Da es sich bei Hochsensibilität nicht um eine Erkrankung, sondern um ein Persönlichkeitsmerkmal handle, könne man ein breites Spektrum an Ausprägungen beobachten. Gemeinsam sei hochsensiblen Personen aber, dass sie schneller unter Stress leiden, so die Ärztin: „Durch diese vermehrte Wahrnehmung von Dingen, die intensivere Verarbeitung, empfinden hochsensible Personen leichter psychischen Stress. In Stress kommt man ja immer dann, wenn vom Umfeld, von Personen oder von Situationen mehr von einem verlangt wird, als man leisten kann.“

© Shutterstock.com, Mui Bullock

J

ede:r erlebt die Welt ein wenig anders. Menschen, die als hyper- oder hochsensibel eingestuft werden, unterscheiden sich in ihrem Empfinden aber deutlich von der an sich schon alles andere als homogenen Masse: Sie reagieren besonders intensiv auf Reize aus ihrer Umgebung, verarbeiten diese anders und nehmen auch emotionale Stimuli sehr stark wahr. „Die sensorische Verarbeitung von Reizen ist einfach verstärkt“, fasst Katharina Hüfner, Ärztin an der Univ.Klinik für Psychiatrie II, zusammen. Schätzungen zufolge ist in etwa jede fünfte Person hochsensibel, genaue Zahlen gebe es aber nicht: „Hochsensibilität tritt in unterschiedlichen Ausprägungen auf. Es gibt keinen Goldstandard wie beispielsweise bei einem Entzün-


HYPERSENSIBILITÄT

„Durch diese vermehrte Wahrnehmung von Dingen, die intensivere Verarbeitung, empfinden hochsensible Personen leichter psychischen Stress.“ Katharina Hüfner


HYPERSENSIBILITÄT

WAS HILFT IM ALLTAG? Als Ausgleich empfiehlt Katharina Hüfner, sich aktiv Stressbewältigungsmechanismen zu überlegen. Nicht alles helfe jedem gleich gut, aber Zeit in der Natur zu verbringen, Sport oder Entspannungsübungen zu machen und zu meditieren helfen nachweislich, Stress zu reduzieren. Auch beruhigende Musik oder Ohrstöpsel, die unnötige Geräusche ausblenden, können hilfreich sein – besonders in Räumen mit vielen Menschen und einem lauten Geräuschpegel, wie beispielsweise Großraumbüros. In vielen Situationen könne man auch recht einfach regulierend eingreifen, indem man beispielsweise für ein Treffen mit Freund:innen ein ruhiges Café anstelle eines lauten Restaurants wählt und sich nicht mit allen gleichzeitig, sondern vielleicht nur mit zwei oder drei Personen auf einmal trifft.

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HYPERSENSIBILITÄT

In Situationen, auf die man keinen Einfluss nehmen kann, empfiehlt sie, kurz innezuhalten, sich Ruhepausen zu gönnen und zu überlegen, wie man sich einen Ausgleich schaffen kann. Zeit in der Natur zu verbringen entspannt und ist besonders für hochsensible Personen ein hilfreicher Ausgleich.

Licht und Dunkel

Während für eine Person die Arbeit in einem lauten Großraumbüro oder eine Fahrt in einem überfüllten Bus kein Problem sind, können solche alltäglichen Situationen bei Hochsensibilität schnell zu Überforderung führen. „Es ist ganz wichtig, nicht zu sagen, den anderen macht es nichts, deshalb darf mir das auch nichts ausmachen, sondern für sich selbst anzuerkennen, dass man Situationen anders erlebt und dass das in Ordnung ist“, sagt Hüfner. Dann könne

Durch das erhöhte Stresspotenzial könne Hochsensibilität bei zu wenigen Pausen und Rückzugsmöglichkeiten zu Erkrankungen wie depressiven oder Angststörungen führen, weshalb bei Warnsignalen wie Schlafstörungen oder einem konstanten Gefühl der Überforderung professionelle Hilfe in Form von Beratung oder auch Therapie gesucht werden sollte. Abgesehen davon habe Hochsensibilität aber sehr positive Seiten, betont Hüfner: „Menschen mit diesem Persönlichkeitsmerkmal wären schon lange ausgestorben, wenn es nur Nachteile hätte.“ Für die Gesellschaft seien hochsensible Menschen wichtig, weil

„Es ist einfach ein Persönlichkeits­ merkmal, und da sollte man nicht bewerten, ob das gut oder schlecht ist.“

© shutterstock.com

Katharina Hüfner

man sich Strategien für den Alltag überlegen, die das Stresspotenzial senken, unabhängig davon, was andere empfinden. Das könne beim Beispiel der Busfahrt der Umstieg auf eine ruhigere Verbindung oder das Rad sein, aber auch eine kleinere Anpassung wie während der Fahrt beruhigende Musik zu hören.

sie nicht nur viel wahrnehmen, sondern auch intensiv fühlen und eine starke Empathie haben. „Und im Leben gibt es ja zum Glück nicht nur stressige Stimuli, sondern auch sehr angenehme Reize. Wenn man eine hohe Empfänglichkeit dafür hat, nimmt man auch diese stärker wahr.“

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HYPERSENSIBILITÄT

„Es gibt nicht die eine Ursache, sondern es kommen verschiedene Dinge zusammen.“ Katharina Hüfner

Komplexe Ursprünge Woran genau es liegt, ob – und wo – man sich am hochsensiblen Spektrum befindet, ist noch nicht bekannt. Höchstwahrscheinlich spielen verschiedene Faktoren bei der Entwicklung von Hochsensibilität eine Rolle: „Es wurden zum Beispiel genetische Merkmale beschrieben, die häufiger bei Personen mit Hochsensibilität vorkommen und mit den Botenstoffen Serotonin und Noradrenalin zu tun haben, die Signale im Gehirn übermitteln“, berichtet die Ärztin. Bei MRTs habe man im Rahmen von Forschungsprojekten auch festgestellt, dass hochsensible Gehirne generell ein wenig anders funktionieren. Die Ausprägung des Merkmals hänge aber sicherlich auch von Umwelteinflüssen ab und damit, wie man aufwächst. „Es gibt nicht die eine Ursache, sondern es kommen verschiedene Dinge zusammen.“ Hochsensibilität trete bei allen Geschlechtern auf. „Es wird immer wieder berichtet, dass es für Frauen einfacher sei, damit umzugehen, weil es mit Eigenschaften einhergeht, die man traditionell immer noch eher Frauen zuschreibt, und es deshalb leichter fällt, da einen Zugang zu finden“, erzählt Hüfner. „Es gibt aber natürlich genauso

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hochsensible Männer oder binäre Personen. Ich glaube aber, dass es inzwischen ein bisschen leichter ist, weil die gesellschaftlichen Rollenbilder diverser geworden sind.“

Trendthema Dass das Thema auf Social Media gerade ein kleiner Trend ist, sieht die Expertin grundsätzlich positiv. „Es kann hilfreich sein, wenn man sich so mehr damit auseinandersetzt, wie man als Person ist, und versucht, einen Lebensweg zu gestalten, der zu einem passt.“ Man müsse aber aufpassen, Hochsensibilität


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nicht zu sehr als eine Besonderheit oder auch etwas Negatives darzustellen. „Es ist einfach ein Persönlichkeitsmerkmal, und da sollte man nicht bewerten, ob das gut oder schlecht ist. Aber grundsätzlich finde ich es immer positiv, wenn es Informationen gibt und Menschen die Gelegenheit haben, sich damit zu befassen.“ Wenn man besser verstehe, wie man selbst als Person tickt, und gesellschaftlich anerkannt werde, dass es Personen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen gibt, könne jeder seinen Platz in der Gesellschaft finden und ein erfülltes Leben führen.

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DGKP Daniela Gschaar-Anner hat die Ausbildung zur Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Steiermark absolviert und ist seit 21 Jahren an der Universitätsklinik Innsbruck tätig. Seit 1. Juli 2023 bekleidet sie dort den Posten der Pflegedirektorin.


INTERVIEW

Mehr Mut für die Pflege Mit Daniela Gschaar-Anner hat die Universitätsklinik Innsbruck seit Juli dieses Jahres eine neue Pflegedirektorin. Die Wahltirolerin kennt das Haus, das sie nun leitet, seit mehr als zwei Jahrzehnten und ist sich der Heraus­ forderungen, die auf sie zukommen, bewusst. i n t e rv i e w : Daniel Feichtner

S © Franz Oss

ie sind gebürtige Steirerin. Was hat Sie nach Tirol verschlagen? Daniela Gschaar-

Anner: Ich bin mittlerweile seit 21 Jahren in Tirol. Eigentlich wollte ich nach meiner Ausbildung etwas Neues sehen und bin mit fünf Klassenkolleginnen nach Innsbruck gekommen. Die Universitätsklinik hat uns mit offenen Armen aufgenommen – und mich nicht mehr losgelassen. Eigentlich wollte ich nur ein Jahr hierbleiben. Aber dann habe ich früh die Chance bekommen, Verantwortung zu übernehmen, bin mit Fortund Weiterbildungen gefördert worden. So bin ich Stations- und später Pflegedienstleiterin geworden. Und dazu habe

ich natürlich auch meinen Mann kennengelernt und durfte mit ihm zusammen eine Familie gründen.

Fühlt sich Tirol mittlerweile als Heimat an? Ja. Natürlich. Meine Wurzeln sind die Steiermark. Mein Zuhause, meine Zukunft und meine Gegenwart sind aber in Tirol.

Ist es eine Herausforderung, einen so intensiven Beruf wie die Pflege mit einer Familie zu vereinbaren? Natürlich ist es das. Und das ist auch ein Thema in der Branche. Ich bin in meiner Position privilegiert. Ich habe Gleitzeit und kann mir meine Arbeit einteilen.

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Rund 80 Prozent der Mitarbeitenden in der Pflege an der Universitätsklinik Innsbruck sind Frauen.

Viel komplexer wird die Situation bei Pflegekräften vor Ort, die 24/7 abdecken müssen und fixe Dienstzeiten haben. Da sind die Führungskräfte sehr gefordert, aber auch das Umfeld. In meinem Fall unterstützen ich und mein Mann uns gegenseitig. Und wir haben eine exzellente Kinderbetreuung in unserem Heimatdorf.

Gibt es Lösungsansätze, um das Stationspersonal dabei zu unterstützen, Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen? Ja, absolut. Die Stationsleitungen sind bemüht, Teilzeitangebote zu schaffen und diese gemeinsam mit dem Pflegepersonal umzusetzen. Das bedeutet, dass auf vielen Einheiten Dienstpläne gemeinsam mit den Mitarbeitenden besprochen und dann auch entsprechend arrangiert werden. Dazu bieten wir im Haus den Flexipool. Dort können sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit ganz spezifischen Anforderungen an Dienstzeiten eintragen und können dann entsprechend eingesetzt werden.

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Foto Klinik kommt von Daniel

„Professionelle Pflege gehört fair bezahlt. Das muss Thema sein.“ Daniela Gschaar-Anner

Sie haben Ihre neue Position mit Juli angetreten. Was sind die wichtigsten Punkte auf Ihrer Agenda? Das sind so viele Themen, dass das den Rahmen sprengen würde. Aber mein Hauptanliegen ist es, unserem Führungsgrundsatz in den Tirol Kliniken gerecht zu werden: „gestalten und verbinden“. Ich sehe es als meine Hauptaufgabe, neue Maßnahmen zu entwickeln, um die Pflege attraktiver zu machen, Mitarbeitende bei uns zu halten und die verschiedenen Berufsgruppen, die bei uns tätig sind, zusammenzubringen, um für Stabilität zu sorgen.


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© die Fotografen

nen ist die Arbeitsbelastung sehr hoch, und wir beobachten bei uns im Haus auch eine zunehmende Arbeitsverdichtung. Unsere Patienten und Patientinnen werden zusehends älter – und auch kränker. Die Aufenthaltsdauer verkürzt sich und die Arbeit wird intensiver. Ein weiteres großes Problem ist der fehlende Nachwuchs. Immer mehr Pflegekräfte orientieren sich neu. Das bringt uns schon ins Wanken.

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Wie muss dem begegnet werden? Da gibt es verschiedene Faktoren. Einige davon können wir steuern, indem wir uns Prozesse im Haus ansehen.

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Daniela Gschaar-Anner ist seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Pflege an der Universitätsklinik Innsbruck tätig.

Daniela Gschaar-Anner

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Deswegen bin ich mit meinen Pflegedienst- und Stationsleitungen vor Ort. Dabei geht es um Rahmenbedingungen für unsere Belegschaft. Und da hören wir zu. Und auch das Image können wir beeinflussen. Wir versuchen uns so attraktiv zu machen, wie es geht, und auch zu zeigen, wie attraktiv wir eigentlich schon sind. Das ist immer wieder ein wenig versteckt worden. Aber als größter Arbeitgeber Westösterreichs im Pflegebereich müssen wir auch Vorbild sein. Bei anderen Dingen sind uns die Hände gebunden. Und da ist die Politik gefragt. Professionelle Pflege gehört fair bezahlt. Das muss Thema sein. Auch bei der extramuralen Versorgung. Da muss am System gearbeitet werden. Genauso wichtig ist die Kinderbetreuung. 80 Prozent meiner Pflegekräfte sind Frauen. Sie leisten einen großen Teil der Arbeit im Care-Bereich. Und sie brauchen dabei auch Unterstützung, nicht nur im

städtischen, sondern auch im ländlichen Bereich. Und das ist oft der Grund, warum sich Menschen in andere Berufe orientieren.

Kann die Akademisierung der Pflege da Abhilfe schaffen? Die Akademisierung ist ein zwingend notwendiger Schritt. Wir müssen mit anderen Berufen auf Augenhöhe arbeiten, egal, ob das mit der Medizin, Diätologie, Physiotherapie oder mit Hebammen ist. Zugleich haben wir aber auch ein durchlässiges und niederschwelliges System, wie es sonst nahezu nirgendwo existiert. In der Pflege gibt es viele Möglichkeiten, sich von der Pflege(fach)assistenz über den Bachelor, Master bis zum PhD-Studium weiterzuentwickeln.

Hat die Pflege genügend Selbstvertrauen? Ich bin überzeugt, dass Pflege mutiger sein darf, nein, muss. Wir müssen uns mit den Leistungen, die wir er-

© Franz Oss

„Wir versu­ chen uns so attraktiv zu machen, wie es geht, und auch zu zei­ gen, wie at­ traktiv wir eigentlich schon sind.“


INTERVIEW

bringen, gut positionieren und nicht nur einfordern, was wir alles können, sondern wo wir überall gebraucht werden. Es ist zum Beispiel höchste Zeit, dass jede Gemeinde über eine Community Nurse verfügt. Gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel würde das zur Entlastung des Gesundheitssystems und der Ärzt:innen beitragen. Und auch bei uns in der Klinik sind wir allgegenwärtig – in der Pflege, aber auch in der Organisation, in der Beratung und mehr. Das dürfen wir ruhig erzählen. Und daran arbeiten wir auch, nicht nur in Tirol, sondern österreichweit in Organisationen von Pflegedirektor:innen und in Verbunden, um zusammen laut zu werden.

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Würden Sie trotz allem jemandem raten, aktuell in die Pflege zu gehen? Unbedingt! Ich bin selbst ein gutes Beispiel. Ich bin seit über 20 Jahren in der Pflege und habe eine tolle Karriere. Ich bin gefördert und gefordert worden und bin sehr stolz auf das, was ich mir erarbeitet habe. Kein Berufsbild bietet mehr Vielseitigkeit und Entwicklungsmöglichkeiten auch in der Fachkarriere als unser Beruf. Und dazu arbeiten wir mit Menschen und für Menschen. Und was man dabei zurückbekommt, das alleine macht es schon wert, in diesem Bereich zu arbeiten.


INTERVALLFASTEN

Fasten für ein gesünderes Später

Intervallfasten ist zurzeit in aller Munde. Eine gewisse Zeitspanne aufs Essen zu verzichten, reduziert in den meisten Fällen nicht nur das Gewicht, sondern verbessert auch die Labor- und Gesundheitswerte. Wie es aber längerfristig aussieht, weiß man noch kaum. t e x t : Haris Kovacevic

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INTERVALLFASTEN

Intervallfasten wird oft auch intermittierendes Fasten genannt.

A

usreichend Bewegung, psychische Widerstandsfähigkeit, auch Resilienzstrategien genannt, und ausgewogene Ernährung sind der menschlichen Gesundheit zuträglich – sie beugen Krankheiten vor, stärken das Immunsystem und lassen uns allgemein einfach ein gesünderes Leben führen: „Leider wissen wir über diese Strategien recht wenig“, erklärt Martin Widschwendter, Professor für Prävention und Frauengesundheit an der Universität Innsbruck, dem University College in London und am Karolinska Institutet in Stockholm. Beim Thema Ernährung habe die Forschung lange Zeit die Fährte verfolgt, welche Nahrung besonders förderlich für die Gesundheit sei: „Mittlerweile wissen wir aber auch, dass es nicht nur wichtig ist, was, sondern auch wann wir es essen.“

© shutterstck.com

Verschiedene Wege Der menschliche Körper ist ein sehr komplexer Organismus, der unter anderem auch Reserven speichern kann: „Wenn wir beispielsweise Nahrung zu uns nehmen und die dadurch freiwerdende Energie gerade nicht benötigen, wird diese in der Leber gespeichert“, erklärt Birgit Trenkwalder-Prantl, Diätologin in Lehre und Forschung am

Bachelorstudiengang Diaetologie an der fh gesundheit Innsbruck. Werden zu einem späteren Zeitpunkt diese Reserven benötigt, weil man zum Beispiel nicht zum Essen kommt, kann der Körper sie abrufen. „Sind diese aufgebraucht, kann der Körper Energie aus den Fettzellen gewinnen“, erklärt die Diätologin. Das Fett verbrennt, der Mensch nimmt ab – der Körper hat sich in der Evolution mit diesen Fähigkeiten ausgestattet. Nehmen wir aber regelmäßig Nahrung zu uns, werden die Reserven nicht angerührt. An dieser Stelle setzt das Intervallfasten an: Bei dieser Vorgehensweise verzichtet man für einen gewissen Zeitraum auf die Nahrungszufuhr. „Bei unseren Studien verfolgen wir die sogenannte 16/8-Methode“, erklärt Widschwendter und meint damit, dass Proband:innen bei der TirolGesund-Studie und der Nachfolgestudie 16 Stunden fasten, dann 8 Stunden essen dürfen. Dabei wollen sein Team und er herausfinden, welche längerfristigen Auswirkungen Intervallfasten auf die menschliche Gesundheit hat.

In Deutschland ergab eine Umfrage 2019, dass jeder 5. Erfahrungen mit Intervallfasten gemacht hat.

Fenster in die Zukunft Intervallfasten eilt der Ruf voraus, besonders gesund, effizient und wenig aufwendig zu sein. Menschen, die intervallfasten, haben häufig bessere Leberwerte, der Cholesterinspiegel kann sich

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INTERVALLFASTEN

Beim 16/8-Fasten tut man gut daran, nicht das Frühstück, sondern das Abendessen wegzulassen – Dinner-Cancelling nennt man das.

DIE ZWEI HÄUFIGSTEN METHODEN DES INTERVALLFASTENS:

16/8

heißt, dass man 16 Stunden am Tag nichts isst. Die übrigen acht Stunden nimmt man zwei Mahlzeiten ein.

5/2

heißt, dass man fünf Tage die Woche nicht fastet, sondern sich normal ernährt. An zwei Tagen die Woche nimmt man aber nicht mehr als 800 Kalorien zu sich.

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normalisieren, die Blutzuckerwerte können dabei auch verbessert werden. Tatsächlich ist die Kur aber wissenschaftlich noch recht wenig untersucht: „Vor allem langfristige Folgen sind noch völlig unbekannt. Aber es gibt einige Faktoren, die man untersuchen kann, die auch gewisse Voraussagen erlauben“, weiß Trenkwalder-Prantl. Den Fokus legt das Forscherteam auf die sogenannten intermediären Surrogatmarker. Was kompliziert klingt, kann man vereinfacht als leicht erhebbare Daten bezeichnen, die es erlauben eine Prophezeiung der gesundheitlichen Entwicklung zu stellen. Ein Beispiel: Hoher Blutdruck. Leidet man an ihm, spürt man es in der Gegenwart möglicherweise nicht einmal. „Die Wahrscheinlichkeit, dass man mit einem hohen Wert in Zukunft aber einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erleidet, ist wesentlich hö-

her als bei jemandem mit normalem Blutdruck.“ Die Marker sind sozusagen ein Fenster in die Zukunft – für die Studie besonders gut geeignet. Ob Intervallfasten diese Parameter tatsächlich und langfristig verbessert, wird aktuell in Studien untersucht.

Grund für Optimismus „Wir stellen aber jetzt schon fest, dass Ketonkörper in das Epigenom eingreifen und es normalisieren können“, betont der Forscher. Aber was genau heißt das? Folgendes: Nimmt der Körper keine Glukose (Zucker) mehr auf, muss er eine Lösung dafür finden. Zwei seiner zentralsten Organe sind nämlich vollkommen darauf angewiesen: das Hirn und das Herz. Gelangt kein Zucker zu ihnen, weil der Mensch das Essen auslässt, greift der Körper irgendwann die Fettreserven an. Aus Fett produziert


INTERVALLFASTEN

univ.-prof. dr.

Martin Widschwendter

„Wir stellen aber jetzt schon fest, dass Ketonkörper in das Epigenom eingreifen und es normalisieren können.“ Martin Widschwendter

© shutterstock.com, Patrick Saringer

Professor für Prävention und Frauengesundheit an der Universität Innsbruck, dem University College in London und am Karolinska Institutet in Stockholm

der Körper sogenannte Ketonkörper, die eine ähnliche Struktur wie Glukose haben, aber im Gegensatz zum Zucker möglicherweise zu einer Normalisierung des Epigenoms führen. Erste Daten zeigen, dass Ketose zu einem gewissen Verjüngungsprozess führt: „Vor allem, wenn man das Intervallfasten so anlegt, dass man auf das Abendessen statt aufs Frühstück verzichtet“, erklärt der Gynäkologe und Präventivmediziner. Beim 16/8-Intervallfasten hat man grundlegend zwei Möglichkeiten: Man verzichtet aufs Frühstück, isst mittags die erste Mahlzeit und abends die zweite, oder man frühstückt und isst zu Mittag oder am Nachmittag etwas und lässt das Abendessen ausfallen. Dinner-Cancelling nennt sich das. Letztere Methode ist die weniger beliebte: „Aber tatsächlich wahrscheinlich die effektivere“, weiß Widschwendter.

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INTERVALLFASTEN

Ganz viele Parameter Der Grund für die Vorteile des DinnerCancelling ist einfach: Nachts rastet der Organismus und regeneriert. Hat man aber kurz vor dem Schlafengehen noch etwas gegessen, ist der Verdauungstrakt, zu dem neben Magen und Darm auch die Leber und das Pankreas (oder auch die Bauchspeicheldrüse genannt) gehören, beschäftigt. Der Körper kann sich nicht ausschließlich auf den regenerativen Aspekt konzentrieren – lässt man das Abendessen ausfallen, kann er das aber eben viel besser. „Wir untersuchen momentan, ob der größtmögliche gesundheitsfördernde Effekt erreicht werden kann, wenn man Dinner-Cancelling mit Resilienzstrategien sowie mit Bewegung kombiniert“, sagt Widschwendter.

„Intervallfasten ist oft mit einer Gewichts­ reduktion verbunden. Und viele wissen nicht, dass Untergewicht ebenso gefährlich sein kann wie Übergewicht.“ Martin Widschwendter

Neben den intermediären Surrogatmarkern wird auch die Entwicklung im Epigenom, Metabolom – also dem Stoffwechselapparat – sowie Mikrobiom, die Mikroorganismen an und in unserem Körper, untersucht.

Nicht für jedermann So optimistisch die ersten Ergebnisse stimmen, so vorsichtig sollte man

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dennoch sein, wenn man Intervallfasten ausprobieren möchte: „Intervallfasten ist oft mit einer Gewichtsreduktion verbunden. Und viele wissen nicht, dass Untergewicht ebenso gefährlich sein kann wie Übergewicht“, warnt der Präventivmediziner. Diätologin Trenkwalder-Prantl warnt außerdem, dass Schwangere solche und ähnliche Fastenkuren nicht machen sollten, da diese


Karriere

Jobs mit Vorteilen und Zukunft

Fastenkuren können sowohl für die Mutter als auch für das ungeborene Kind schädlich sein.

b.sc, m.sc

Birgit Trenk­walderPrantl

© shutterstock.com, Danler Helene

Diätologin in Lehre und Forschung am Bachelorstudiengang Diaetologie an der fh gesundheit Innsbruck

gefährlich sein können und sowohl die Mutter als auch das ungeborene Kind kein Nährstoffdefizit erleiden sollen. Betroffenen des Diabetes mellitus Typ eins und auch anderen insulinpflichtigen Diabetiker:innen sowie Menschen mit konsumierenden Erkrankungen rät Trenkwalder-Prantl vom Fasten ab. Viele fallen außerdem dem Irrtum anheim, man dürfe, da man eine Mahlzeit ohnehin auslasse, während der acht Stunden umso mehr essen. Wichtiger als jede Fastenkur sei es laut der Diätologin, sein Essverhalten zu verbessern und das Essen nicht als Last, sondern als Teil der Lebensqualität wahr­zunehmen.

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SERIE

HORMONE: MELATONIN

Im Rhythmus bleiben Der Botenstoff Melatonin ist essenziell für den Tag- und Nachtrhythmus des Menschen. Er fungiert als Signal, um die körpereigenen Prozesse mit den Lichtverhältnissen der Jahreszeiten in Einklang zu bringen. t e x t : B arbar a Kluibenschädl

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elatonin ist ein lebenswichtiges Hormon. Beim Einsetzen der Dunkelheit wird es von der Zirbeldrüse des menschlichen Gehirns ausgeschüttet. Fälschlicherweise wird es oft als Schlafhormon bezeichnet. Würde es Menschen tatsächlich verlässlich einschlafen lassen, so Birgit Högl, Schlafforscherin der Medizinischen Universität Innsbruck, gäbe es keine Schlaflosigkeit mehr – denn Melatonin-Präpa-

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rate seien schließlich überall erhältlich. Vielmehr signalisiert es dem Körper den Zeitpunkt für die nächtliche Ruhe- und Regenerationsphase.

Eine runde Sache Die Beschaffenheit der Erde macht das Hormon Melatonin erst notwendig. Die leichte Schräglage unseres Planeten sowie das Rotieren um die eigene Achse und die Sonne führt kontinuierlich zu unterschiedlichen Tag- und Nachtlängen.


HORMONE: MELATONIN

DIE INNERE UHR …

univ.-prof. dr.in

Birgit Högl

Professorin für Neurologie mit Schwerpunkt Schlafmedizin, Leiterin des Schlaflabors der Tirol Kliniken Innsbruck

Deshalb muss der Körper seine innere Uhr stets auf die verschiedenen Taglängen einstellen. Das zirkadiane System, so nennt man die innere Uhr des Menschen, ist an fast allen Prozessen im Organismus beteiligt. Um auf Dauer gesund zu bleiben, ist eine gute Abgleichung zwischen dem Tag-Nacht-Zyklus und dem zirkadianen Rhythmus notwendig. Mitunter wichtig für diesen Prozess sei, dass Menschen prinzipiell tagaktiv sind, erklärt die Schlafmedizinerin.

© shutterstock.com, Johannes Schwamberger

Licht aus Licht hat einen starken Einfluss auf die Produktion des Botenstoffes, sowohl die Intensität als auch die Lichtfarbe. „Die zuständigen Zellen der Netzhaut im Auge reagieren besonders empfindlich auf kurzwelliges Licht, wie etwa bei blauen Lichtfarben“, so die Schlafforscherin. Dementsprechend starken Einfluss haben sie auch auf die Melatonin-Produktion. Das Wissen um die verschiedenen Wirkweisen von Licht wird auch in Fabriken angewandt, in denen nachts gearbeitet werden muss. Helles Licht im bläulichen Bereich hilft dort beim Wachbleiben. Wer sich hingegen abends

„Die zuständi­ gen Zellen der Netzhaut im Auge reagieren besonders emp­ findlich auf kurzwel­liges Licht, wie etwa bei blauen Lichtfarben.“ Birgit Högl

gut auf den Schlaf vorbereiten will, soll zu mildem eher gelblich-orangem Licht greifen, erklärt Birgit Högl. Handys, Tablets und Bildschirme arbeiten mit dem gesamten Spektrum inklusive blauen Lichtfarben und stören die Produktion des Signalstoffs. Wenn man abends trotzdem gerne Filme und Serien schaut, können spezielle Nachtfilter helfen, wobei man dann die Farben auch nicht mehr in der vollen Pracht sieht. „Besser ist es, die letzte halbe Stunde vor dem Schlafen das Handy und den Computer auszuschalten“, empfiehlt die Innsbrucker Schlafforscherin. Auch bei Lese-Tablets ist Vorsicht geboten. Diese haben durch die indirekte Helligkeit des Bildschirms einen negativen Einfluss auf

… wird auch zirkadianer Rhythmus genannt, verläuft im 24-Stunden-Takt und wird durch die jahreszeitlich bedingten Lichtverhältnisse laufend geregelt. Die allermeisten körpereigenen Prozesse werden dadurch beeinflusst. Das ist nötig, um gesund zu bleiben. Melatonin ist dabei einer der Signalstoffe, die dem Körper helfen, die innere Uhr einzustellen.

MELATONIN GEGEN JETLAG „Wichtig ist der richtige Zeitpunkt“, erklärt die Medizinerin. „Nimmt man das Melatonin-Präparat zum falschen Zeitpunkt, kann es entweder keine oder gegenteilige Effekte erzielen.“ Empfohlen wir die Einnahme am Abreisetag zur gewünschten Bettgehzeit am Zielort. Auch in den nächsten zwei bis drei Tagen sollte das Präparat vor dem Zubettgehen weiter genommen werden.

MELATONIN IN LEBENSMITTELN? „Es gibt wenig Evidenz für Lebensmittel, die reich an Melatonin sind“, so die Schlafforscherin. Es könnte aber durchaus sein, dass manche Aminosäuren in entsprechenden Lebensmitteln förderlich für die Produktion des Hormons sind. Das seien aber eher theoretische Überlegungen.


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„Selbst bei geringen Restlichtmengen, die durch das Fenster hereinkommen, wird der Schlaf gestört.“ Birgit Högl

Als Schlafmittel sei es eher ungeeignet. Hilfreich kann es zum Beispiel zur Unterstützung bei einem Jetlag sein. Auch vollständig blinde Menschen profitieren von Melatonin-Präparaten. Bei diesen Personen kann sich die innere Uhr nicht eigenständig an die äußere Tag-Nacht-Situation anpassen“, erklärt Birgit Högl.

die Melatonin-Produktion. Das konnte schon vor Jahren in einer Harvard-Studie belegt werden.

Überfluss und Mangel Melatonin kann zwar in jeder Apotheke rezeptfrei erworben werden, eine Eigenmedikation ist trotzdem nicht empfehlenswert. „Studien haben gezeigt, dass bei nichtmedizinischen Präparaten die Mengenangaben selten stimmen“, weiß Birgit Högl. Oft seien die Dosen viel zu hoch oder zu niedrig. Hohe Dosen seien zwar nicht hochgiftig, aber nicht frei von Nebenwirkungen. Außerdem könne man auch nicht per se sagen, dass bei geringerer körpereigener Produktion der Schlaf leide, erklärt die Schlafmedizinerin. Der Melatonin-Spiegel sei individuell unterschiedlich hoch. „Präparate sollte man vorzugsweise dann nehmen, wenn man die innere Uhr beeinflussen möchte“, so die Medizinerin. 50

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Mit zunehmendem Alter nimmt die Melatonin-Produktion ab. Das sei aber wenig problematisch, erklärt die Schlafforscherin. „Generell wird oft zu viel Hype darum gemacht, wer viel oder wenig Melatonin ausschüttet.“ Das habe biologisch weniger Aussagekraft, als man erwarten würde. „Man sollte sich darüber nicht zu viel Sorgen machen“, beruhigt die Medizinerin. Man könne auch wenig Melatonin produzieren und trotzdem gut schlafen. Der Körper braucht nur die Möglichkeit, die Produktion selbst zu regulieren. Dafür sollte man in erster Linie in Dunkelheit schlafen. „Selbst bei geringen Restlichtmengen, die durch das Fenster herein­ kommen, wird der Schlaf gestört“, so Birgit Högl. Zudem hilft es, sich täglich mindestens eine Stunde draußen im Tageslicht aufzuhalten und vor dem Zubettgehen das Licht zu dimmen. „Damit gibt man dem Körper die Möglichkeit, sich so zu regeln, wie er es auch von selbst täte.“

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