6020 Stadtmagazin (Feber 2013)

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SÜSS UND MIT LIEBE. Julia Mauracher backt und bloggt darüber.

3 Tipps von der Back-Bloggerin

Backe,

backe Kuchen

• frische Vanilleschoten verwenden, bloß kein Aroma • Nüsse und Mandeln anrösten – ein kleiner Schritt, der viel ausmacht • sich genau ans Rezept halten, zum Beispiel wenn es heißt: weiche Butter

juliabake.blogspot.com www.facebook.com/ juliabakesblog

Julia Mauracher backt gerne und bloggt auch darüber. Ihre Cupcakes und Kuchen erfreuen nicht nur Familie und Freunde, sondern auch Cafébesucher und Auftraggeber. VON BARBARA WOHLSEIN

A

m Anfang waren die Cupcakes. Der Backtrend der letzten Jahre ging auch an Julia Mauracher nicht spurlos vorüber. Die 21-jährige Innsbruckerin lernte die süßen Törtchen auf Reisen in den USA, Kanada und Irland kennen und dachte sich: Warum macht das bei uns keiner? Sie begann, mit verschiedenen Rezepten und Verzierungen zu experimentieren, ließ ihre Familie kosten und war bald gefragte Cupcake-Lieferantin in ihrem Freundeskreis.

Nicht nur süß und bunt. „Gebacken habe ich immer schon gerne. Als Kind mit Oma und Mama, ab 13 hab ich mir dann eingebildet, dass jedes Wochenende ein Kuchen auf dem Tisch stehen muss. Diese Backwut ist dann abgeflaut, bis ich im Ausland auf kleine Cafés und Shops mit selbstgebackenen Cupcakes, Cookies und Co. gestoßen bin. Da hab ich gewusst – das ist genau meins“, erzählt die Schauspiel-Studentin. Gleichzeitig merkte sie auch, dass die amerikanische Backtradition oft etwas zu bunt, zu künstlich und zu zuckrig für den europäischen Gaumen ist. „Ich verstehe gut, wenn man die massenproduzierten Cup-

cakes nicht mag. Ich verwende zum Beispiel nur Bio-Zutaten, außerdem mache ich die Cremes ohne Farbstoffe und mit weniger Zucker. Ich finde, ein Himbeer-Frosting ist zehnmal besser als eine blaue oder grüne Fettcreme.“

21-Jährige sogar manchmal am Abend „zur Entspannung“ ihre KitchenAid anwirft. „Backen ist so schön, weil man damit vielen Menschen eine Freude macht. Vor allem, wenn man mit Liebe zum Detail arbeitet.“

Zukunftsträume. Logistische Grenzen. Irgendwann fragten die ersten Bekannten an, ob Julia für ihre Geburtstagsfeier etwas backen könne. Die Aufträge häuften sich, im Herbst 2012 beschloss sie, ihren Blog „Julia Bakes“ zu starten: „Damit die Leute sehen, was ich so mache.“ Und das ist einiges – von Cake Pops („Der nächste große Trend nach Cupcakes“) über New York Cheese Cake bis hin zu Haferkeksen. Zeitgleich wurden auch die Betreiber des Sonntags-Cafés in der Bäckerei auf sie aufmerksam. Für den Kunst- und Designmarkt kurz vor Weihnachten gaben sie bei Julia zehn Kuchen bzw. Cupcakesorten in Auftrag. „Da bin ich in meiner Mini-Küche schon an die logistischen Grenzen gestoßen“, erzählt sie, „aber selbst nach diesem Backmarathon hab ich mir gedacht: Eigentlich macht es mir immer noch Spaß.“ So viel Spaß, dass die

Wie soll es weitergehen? „Den Traum, meine Cupcakes irgendwann in einem kleinen Shop oder Café in Innsbruck zu verkaufen, hab ich natürlich. Aber ich bin auch realistisch, deshalb werde ich erst mal weiter kleine Aufträge annehmen und mich im Sommer weiterbilden.“ Bis dahin erfreut sie sich über das Feedback aller, die von ihren süßen Kreationen kosten – auch in Form von BlogKommentaren. „Wenn mir jemand schreibt, dass er ein Rezept probiert hat und davon begeistert war, geht mir das Herz auf. Das ist auch mein Motto: Baking is Love.“ q

Julias Backidole • Martha Stewart • Bree von den „Desperate Housewives“ • Nina von „Ninas kleiner Foodblog“


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