6020 Stadtmagazin (Dezember 2025)

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Mit 6020 durch den Winter

AUF DER STRASSE Erste Hilfe für Obdachlose

BIER AUS PRADL Ein Besuch im Innsbrucker Bräu

*hoffentlich!

Frohe Weihnachten und

gute Fahrt

ins neue Jahr

Editorial Über Egoismus beim Weihnachts-Shopping

Weihnachtszeit ist Shopping-Zeit! In den für viele schönsten Wochen des Jahres gelten andere Gesetze, und genau deshalb sollte man sich jetzt bewusst sein, dass jede Kaufentscheidung einen Unterschied macht.

Amazon, Temu und Co. zelebrieren ihre nahezu unschlagbaren Vorteile in diesen Tagen besonders gerne. Die gesamte Warenwelt in allen Variationen und Farben in nur wenigen Tagen oder sogar Stunden zum meist besten Preis direkt nach Hause geliefert? Bequemer und auch effizienter kann Shopping eigentlich nicht ablaufen. Doch für diese individuelle Optimierung zahlen wir bekanntlich als Gemeinschaft einen hohen Preis.

Amazon bezahlt keine Unternehmenssteuern in Österreich, beschäftigt nicht einmal wirklich Personal hierzulande. Im Gegenzug belastet es unser Gemeinwohlsystem. Abermillionen Pakete verursachen Müll, deren Entsorgung die öffentliche Hand übernimmt. Zugleich wirkt Karton zwar umweltfreundlich, benötigt in der Produktion aber Unmengen an teurem Strom. Eine echte Umweltsünde, die wir hier kollektiv fördern.

Hinzu kommt, dass alles, was wir nicht im stationären Handel erwerben, keinerlei Wertschöpfung generiert. Unser Geld fließt einfach nach Amerika oder China, es fehlt dann unserem Sozialsystem und den heimischen Unternehmer:innen. Diese wiederum schaffen dadurch keine Arbeitsplätze und auch keine Steuern, die es braucht, um Österreich am Laufen zu halten. Eine fatale Abwärtsspirale. Wissen wir alles … und doch kaufen wir bei

Amazon und Co. ein. Wir sehen, wie die Jeff Bezose dieser Welt täglich reicher werden … und unterstützen das tagtäglich mit unseren Einkäufen. Das österreichische Steuer- und Sozialsystem und damit wir selber werden mit unserer Hilfe geplündert.

Es braucht realistische Reaktionen auf diese Entwicklung. Politisch wäre das die Sicherstellung, dass Unternehmen, die mit Österreicher:innen Geld verdienen, auch ihre Steuern in diesem Land abführen müssen. Weitaus einfacher und auch wahrscheinlicher ist aber das Umdenken jedes Einzelnen. Bei jedem Kauf sollte man zumindest versuchen, sein Geld in irgendeiner Form möglichst egoistisch einzusetzen. Das bedeutet nicht, dass Kinder nur noch mit Holzspielzeug vom Tiroler Schnitzer spielen dürfen. Es bedeutet aber, dass es schon hilft, im heimischen Handel einzukaufen –gerne auch online.

Je mehr Regionalität, desto besser. Denn wenn wir so weitermachen, kennen wir in ein paar Jahren immer noch niemanden, der bei Amazon, aber auch keinen mehr, der im stationären Handel arbeitet. Gemeinsam besitzen wir nämlich eine große (Einkaufs-)Macht. Wir entscheiden mit, ob das System Österreich auch in Zukunft funktionieren kann, ob wir kostenlos ins Krankenhaus und auf die Uni gehen können und ob es irgendwann noch Geld für so etwas wie eine Pension geben wird.

Deshalb: Beim Schenken auch an die eigene Zukunft denken! Und: Möge Ihre Weihnachtszeit ohnehin mehr von zwischenmenschlichen Freuden als von konsumorientierter Glückserfüllung geprägt sein.

m.steinlechner@6020stadtmagazin.at

Inhalt

Bewusster Konsum

Wie Foodsharing und Fairteiler Lebensmittel retten.

Seite 30

Leben auf der Straße

Elisabeth Draxl leistet Erste Hilfe für Obdachlose.

Seite 20

Die besten Events im Dezember auf einen Blick

Seite 50

Lokal gebraut

Max Schmid braut in Pradl Bier.

Seite 44

Essen & Trinken

Das Neueste zu Innsbrucks Gastronomie: für 6020-Leser:innen gegessen, getrunken und geprüft.

Seite 34

Stiller Verlust

Wo gibt es Unterstützung nach einer Fehlgeburt?

Seite 12

Würzig & wärmend

Innsbrucks Chai-LatteAngebot im Test.

Seite 40

Oh du knusprige

MundArt bäckt weihnachtlichen Spekulatius.

Seite 48

Achtung: sensibles Thema

IMPRESSUM

Herausgeber: Michael Steinlechner Medieninhaber & Verleger: target group publishing gmbh Chefredaktion: Lisa-Maria Schwarzenauer und Haris Kovacevic Redaktion: Barbara Kluibenschädl, Flo Seidl, Klaus Erler, Christiane Fasching, Hannah Lena Gitterle, Verena Wagner, Linda Pezzei und Verena Zankl (Lektorat) Fotos: Franz Oss, Cover: Ai generated Grafik: Katharina Angerer, Thomas Bucher, Sebastian Platzer, Lisa Untermarzoner Illustration: Monika Cichoń Anzeigenverkauf: Carmen Larch (verkauf@6020stadtmagazin.at) Anschrift, alle: Brunecker Straße 1, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/58 6020, E-Mail: redaktion@ 6020stadtmagazin.at Geschäftsführung Verlag: Michael Steinlechner, Silvia Lieb Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck Hinweis: Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.

ACTION FÜR KINDER

Superheld:innen sieht man normalerweise nur in Filmen oder Comics, am 3. Dezember konnte man aber auch in Innsbruck einige beobachten. Die Höhenretter:innen der Innsbrucker Berufsfeuerwehr seilten sich in Superheldenkostümen im Lichthof der Kinderklinik ab, um den Patient:innen die Vorweihnachtszeit zu versüßen.

10 DINGE,

10. IN LOKALEN FÜRS LEITUNGS BEZAHLEN

9.

Falsche Wohnungsanzeigen

8.

VERNACHLÄSSIGTE CAFÉ-KLOS

Überteuerte Weihnachtskekse

1. RUTSCHGEFAHR ÜBERALL

3.

5. LAUWARMER GLÜHWEIN

4.

6. Böllerdiskussion

Heiserkeit gefolgt auf Krankheit

IGNORANTE AUTOFAHRER:INNEN

Oh du fröhliche … Lesezeit!

Weihnachten steht vor der Tür – und damit die perfekte Gelegenheit, anderen und sich selbst wieder mal mit Büchern Freude zu machen.

Fabula Rasa

Vea Kaiser

In ihrem neuen Roman erzählt die österreichische Autorin Vea Kaiser von einer jungen Mutter, die Ende der Achtzigerjahre über alle Hürden hinweg als Buchhalterin in einem Wiener Traditionshotel Karriere macht und ihre Geschichte selbst in die Hand nimmt – bis ihr Jahrzehnte später manipulierte Rechnungen und Zahlen um die Ohren fliegen.

567 Seiten, 26,70 € (Hardcover)

Problemwölfe

Agi Ofner

Ein Wolf im Wald, ein geplanter Hotelbau auf einer Alm, ein kleines Dorf und dazwischen fünf Jugendliche –manche von ihnen kennen sich, manche lernen sich erst kennen und manche wollen sich eigentlich nicht mehr kennen. Anhand der Schicksalsgemeinschaft dieser fünf jungen Menschen zeigt Autorin und Künstlerin Agi Ofner, welch tiefen Keil ein gesellschaftlich aktuelles Thema zwischen Freundschaften treiben und wie schnell Überzeugung fanatische Züge annehmen kann.

UNSER

Geschenke für Büchermenschen

Sterne über Tirol

Norbert Span Mithilfe unglaublicher Aufnahmen nimmt der preisgekrönte Astrofotograf Norbert Span Leser:innen mit auf eine Reise durch die Nacht und beantwortet Fragen wie: Wann leuchtet der erste Stern nach Sonnenuntergang? Was braucht es, um ein Sternenbild zu fotografieren? Und wie viele Sternlein stehen wirklich am Himmel?

200 Seiten, 45 € (Hardcover)

Wer auf der Suche nach dem perfekten Geschenk für die Buchliebhaber:innen und Leseratten im Freundes- und Familienkreis ist, bekommt in der Tyrolia nicht nur Bücher, sondern auch passende Merch-Artikel, mit denen die Liebe zum Lesen stolz getragen werden kann: Der Slogan „Es keat oanfach viel mehr glesn“ ziert inzwischen nicht mehr nur Taschen, sondern auch Caps, Socken und Kaffeebecher.

Erhältlich vor Ort in den TyroliaFilialen oder online unter: www.tyrolia.at/merch

TYROLIA BUCH · PAPIER INNSBRUCK

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192 Seiten, 18 € (Hardcover)

des Monats

Neues, Wichtiges und Kurioses aus der Stadt (für das wir sonst keinen Platz haben)

Gegen die Kälte

Kalte Tage und Nächte können ein Todesurteil für Obdachlose sein, deshalb sind auch heuer wieder die Leitungen der Kältehotline der Tiroler Sozialen Dienste geöffnet: Bis Ende April kann man unter der Nummer 0512 21 44 7 anrufen, wenn man sieht, dass jemand auf der Straße aufgrund der kalten Temperaturen Hilfe benötigt.

Aber: In lebensbedrohlichen Situationen unbedingt sofort die Rettung anrufen!

Großbaustelle

Das neue Jahr bringt direkt die ersten Verkehrsprobleme und Geduldsproben mit sich:

Von 7. bis 29. Jänner wird die Bahnstrecke zwischen Innsbrucker Hauptbahnhof und Rum im Rahmen der Errichtung der neuen Rauchmühlbrücke komplett gesperrt. Das bedeutet drei Wochen Schienenersatzverkehr; nur vereinzelte Züge – darunter einige ÖBB-Fernverkehrszüge –können über den Umfahrungstunnel Innsbruck trotzdem durchgehend fahren.

0512 21 44 7

Ab aufs Glatteis

Wer nicht nur unfreiwillig über vereiste Gehwege schlittern will, kann bis 15. Feber auf fünf städtischen Kunsteisplätzen seine Runden ziehen: Neben dem Platz vor dem Sillpark stehen auch am Baggersee, in Hötting-West und auf der Zimmerwiese in Igls Eislaufflächen bereit, dazu kommt der Außeneisring in der Olympiaworld. Am Baggersee und in Igls kann zusätzlich Eisstockschießen gespielt werden.

Nachts im Schnee

Mit „geht.steil“ findet den ganzen Winter über eine abendliche Skitouren­Eventreihe mit Veranstaltungen rund um Innsbruck statt. Die Reihe ist eingeteilt in drei Klassen – für ambitionierte Racer:innen, für Teams und einmal für Solosportler:innen mit Rucksack – und findet unter anderem in der Axamer Lizum, in Mutters und in Mieders statt. Kick­off für die Saison ist am 19. Dezember in Seefeld.

Komm zum Matcha11.DezemberTasting: 11:30 Uhr Kaufhaus Tyrol Alle Termine und Infos gibt es hier:

Achtung: sensibles Thema

Vom Verlust, den niemand sehen will

Es gibt Verluste, die im Verborgenen geschehen, so still, dass sie kaum jemand wahrnimmt – und doch erschüttern sie das Leben betroffener

Personen tief in ihrem Innersten. Eine Fehlgeburt ist ein solcher Verlust. Wo finden Menschen, die dieses Schicksal durchleben müssen, in Innsbruck Unterstützung und Anlaufstellen?

Medizinisch wird von einer Fehlgeburt oder einem Abort gesprochen, wenn eine Schwangerschaft vor der 24. Schwangerschaftswoche endet und der Embryo oder Fötus nicht mehr lebensfähig ist. Besonders häufig treten Fehlgeburten jedoch im ersten Trimester, also in den ersten 12 Schwangerschaftswochen, auf. Hier liegt die Rate etwa bei 15 bis 25 Prozent, was ungefähr jeder vierten bis sechsten Schwangerschaft entspricht.

Trotz dieser Häufigkeit bleibt das Thema weitgehend unsichtbar, denn Aborte sind nicht nur ein medizinisches Ereignis. Sie sind ein Spiegel dafür, wie Frauen in unserer Gesellschaft bewertet werden. Sie zeigen, wie stark der weibliche Körper noch immer mit Erwartungen überladen ist: mit der Vorstellung, er müsse funktionieren, Fruchtbarkeit garantieren und Mutterschaft fast selbstverständlich erfüllen.

Auch die Sprache, die wir für Schwangerschaftsverluste verwenden, ist nicht neutral. In der Hebammenforschung gibt es seit Jahren eine klare Tendenz, die Bezeichnung „Fehlgeburt“ kritisch zu betrachten, denn der Begriff trägt eine problematische Botschaft in sich: Er legt nahe, dass etwas „fehl-“ oder falsch gelaufen sei. Er baut damit, wenn auch ungewollt, eine Schuldzuschreibung auf – genau in einem Moment, in dem Betroffene eine der verletzlichsten Erfahrungen ihres Lebens durchstehen.

Deshalb setzen sich zunehmend Aktivist:innen für alternative Begriffe ein, die sachlich bleiben, aber nicht stigmatisieren. Häufig verwendet werden

„Ich fühlte mich überrollt. Wie soll man in so einem Zustand entscheiden? Und was ist Ausschabung für ein Wort? Ich bin doch kein angebrannter Topf!“

etwa Schwangerschaftsverlust, früher Abort, verlorene Schwangerschaft oder Sternenkind. Bezeichnungen, die die Verantwortung nicht sprachlich auf den Körper der betroffenen Person legen, sondern den Verlust als das benennen, was er ist: ein stiller Bruch im eigenen Lebensweg, der nicht die Person infrage stellt, sondern gesellschaftliche Erwartungen sichtbar macht.

ZERBRECHENDE ANFÄNGE.

Hinter all dem stehen jedoch nicht nur Statistiken und Theorien, sondern Menschen mit ihren eigenen Erlebnissen und Geschichten, so wie Lena. Der Schwangerschaftstest der Innsbruckerin zeigte Anfang des Jahres ein blaues, dickes Plus. „Ein Schock war es schon. Ich habe recht spät zu studieren angefangen und war noch mitten im Bachelorstudium. Generell war mein Leben einfach sehr locker und ungezwungen ausgelegt“, erzählt die 29-Jährige, „auch, was meine Wohnsituation und das Nachtleben anbelangte. Zu dem Zeitpunkt war ich in einer WG direkt bei den Bögen. Außerdem arbeitete ich gerade mal 20 Stun-

den, aber trotzdem – mein erster Impuls war Freude, fast schon Euphorie!“ Dabei handelte es sich um Lenas erste Schwangerschaft. „Für mich und meinen Partner war natürlich alles ganz neu. Ich wollte alles richtig machen – alles zu einer gelingenden Entwicklung beitragen, soweit dies halt möglich war. Aber wir waren schlichtweg überfordert.“

Lena erzählt hier von ersten auftauchenden Barrieren, auf die sie bei der Suche nach Frauenärzt:innen stieß. „Da ich ursprünglich aus dem Unterland bin, hatte ich auch meinen Frauenarzt dort.

Mit der Schwangerschaft wollte ich mir jedoch eine Fachperson in Innsbruck suchen. Aber bei den Kassenärzt:innen war überall ein Aufnahmestopp.“ Aufgrund beschränkter finanzieller Mittel und der rasant steigenden Lebenshaltungskosten im alpinen Wohnraum schloss das Paar vorerst Wahlärzt:innen aus. „Die Kosten für private Leistungen bereiteten uns ziemlich Unwohlsein. Aber am Ende des Tages mussten wir auf diese Option zurückgreifen.“ Lena erinnert sich: „Meinen ersten Termin erhielt ich mit Beginn der 10. Schwangerschaftswoche. Das fühlte sich so ewig spät an. Vor allem, weil ich schleichend das Gefühl entwickelte, dass etwas ganz und gar nicht stimmte.“

BLICK INS NICHTS.

Am lang ersehnten Tag des Termins stellt die Frauenärztin anhand des Ultraschalls schließlich eine zerreißende Diagnose: Missed Abort – eine verhaltene Fehlge -

Lena

burt. „Es war ein Schlag ins Gesicht. Ein unglaublicher Stich. Das Herz vom Embryo hatte einfach aufgehört zu schlagen“, berichtet die 29-Jährige. „Ich fühlte mich schuldig. Ich musste Entscheidungen treffen, während ich eigentlich nur weinen wollte.“ Denn bei einem Missed Abort gibt es mehrere medizinische Optionen: abwarten, medikamentöse Behandlung oder eine Ausschabung. „Ich fühlte mich überrollt. Wie soll man in so einem Zustand entscheiden? Und was ist Ausschabung für ein Wort? Ich bin doch kein angebrannter Topf! Aber man muss. Und ich war dafür überhaupt nicht bereit.“

Doch bevor Lena sich entscheiden konnte, begann am folgenden Abend schleichend ein dumpfes Ziehen, das zunächst an stärkere Menstruationsschmerzen erinnerte, sich jedoch rasch in etwas anderes verwandelte. Der Schmerz wanderte, pulsierte, kam in Wellen – wie kleine Wehen, die sie immer wieder zusammenkrümmen ließen. „Ich musste atmen wie bei einer Geburt“, erzählt sie, „einatmen, ausatmen, aushalten – und wissen, dass die nächste Welle schon im Anrollen war.“ Die Minuten dehnten sich. Zwischen den Krämpfen gab es kurze Pausen, in denen sie hoffte, es sei vorbei. Doch immer wieder folgte eine neue, tiefere

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Welle. Als der Körper schließlich begann, das Gewebe abzugeben, mischte sich körperliche Erleichterung mit einem emotionalen Zusammenbruch. „Es war, als würde man gleichzeitig loslassen und zerbrechen“, sagt Lena. „Niemand sagt dir, dass es sich anfühlt wie eine kleine Geburt.“ Als die Schmerzen ihr höchstes Ausmaß annahmen, wurde die Innsbruckerin mit der Rettung schließlich in die Klinik gebracht, wo sie stationär aufgenommen wurde. „In der Klinik wusste ich, dass alles vorbei ist. Aber ich hatte nun auch Raum, um endlich zu trauern.“

BEGLEITUNG IM VERLUST.

Nach Wochen voller Schmerz, Unsicherheit und stiller Trauer wurde für Lena klar, dass sie Unterstützung brauchte. Der körperliche Verlust war überwältigend gewesen, doch die seelische Erschütterung dauerte an. Immer wieder tauchten Fragen auf, für die es im unmittelbaren Umfeld kaum Worte gab.

Sie wandte sich schließlich an eine Austauschgruppe für Sternenkinder, die vom Eltern-Kind-Zentrum Innsbruck (EKiZ) angeboten wird. „Am Anfang war es wie ein Herumtasten im Dunkeln.“ Lena

„Betroffenen ist es oft ein Anliegen, Zeugschaft über ihre eigene Geschichte abzulegen.“
Lisa Pircher, systemische Familientherapeutin

berichtet von ihren Sorgen: „Ich hatte Angst, nicht dazuzugehören – immerhin war es bei mir alles noch früh. Ich fragte mich ehrlich, ob mein Erlebnis ‚schlimm genug‘ war. Aber ich bemerkte dann, dass diese Gedanken völlig unberechtigt waren.“ Schon beim ersten Treffen spürte sie, dass der Zeitpunkt keine Rolle spielte. Die Geschichten der anderen waren unterschiedlich, doch die Leere dahinter war ihr nur zu gut bekannt. „Da saßen Menschen, die genau wussten, wie sich dieses Loch anfühlt“, erinnert sich Lena. „Und plötzlich musste ich nichts mehr relativieren. Ich habe dort zum ersten Mal gemerkt, dass mein Verlust nicht zu klein ist, nicht zu früh und nicht falsch. Das war meine Rettung.“

So wie Lena geht es vielen Betroffenen: Sie fühlen sich alleingelassen, hin- und hergerissen zwischen gesellschaftlichem Schweigen und dem Bedürfnis, verstanden zu werden. Trotzdem wissen viele nicht, wohin sie sich wenden können, welche Angebote es gibt oder wie professionelle Hilfe überhaupt aussehen kann.

Lisa Pircher ist systemische Familientherapeutin in Innsbruck und bietet unter anderem auch psychische Begleitung nach Schwangerschaftsverlusten an. „In der systemischen Therapie werden belastende Erfahrungen, wie beispielsweise eine verlorene Schwangerschaft, nicht isoliert betrachtet, sondern im Kontext von Beziehungen, Bedeutungen und Systemen, die eine Person umgeben.“ Auch sei es wichtig, den Fokus auf die Individualität

der Situationen zu legen. „Menschen können dies sehr unterschiedlich erleben, wie etwa als (Kontroll-)Verlust, Scheitern oder lediglich als körperliches Ereignis ohne tiefere emotionale Ladung. Relevant ist die jeweilige individuelle Bedeutungsgebung.“

Eine ganzheitliche Begleitung sei laut Pircher dabei ebenso unerlässlich: „In der Gesellschaft herrschen normative Skripte in Bezug auf Schwangerschaft oder Trauer, wie etwa, dass Frauen zuverlässige Körper haben, dass Schwangerschaft automatisch mit Glück gleichzusetzen ist oder dass Trauer linear stattfindet. Im Rahmen eines therapeutischen Prozesses können solch gesellschaftliche Erwartungen reflektiert werden und psychoedukative Kommunikationsbeiträge zu einem besseren Einordnen bzw. Selbstverständnis beitragen.“

Zudem sei es den Betroffenen oft ein Anliegen, Zeugschaft über ihre eigene Geschichte abzulegen. Dadurch kann dem Erlebten ein Sinn gegeben und es in die eigene Lebensgeschichte integriert werden. Vielleicht liegt genau darin der erste Schritt zu mehr Sichtbarkeit: im Anerkennen, dass jeder Verlust real ist, egal wie früh er geschieht, und dass niemand ihn im Verborgenen halten müssen sollte. Denn erst, wenn die Geschichten ausgesprochen werden dürfen, kann sich auch das Gefühl lösen, mit ihnen allein zu sein.

Wo gibt es Hilfe?

Professionelle Therapie ist oft ein Privileg, vor allem dann, wenn finanzielle Mittel knapp sind oder lange Wartezeiten den Zugang erschweren. Doch auch in Innsbruck gibt es kostengünstige und kostenlose Angebote, die helfen können, diese schwierige Zeit nicht allein durchstehen zu müssen.

Aktion Leben Tirol bietet kostenlose psychosoziale Beratung und emotionale Begleitung für Menschen, die einen Schwangerschaftsverlust verarbeiten müssen. Auch Caritas Tirol unterstützt im Rahmen ihrer Schwangeren- und Elternberatung mit vertraulichen Gesprächen und praktischer Hilfe rund um Trauer, Belastung und organisatorische Fragen.

Weiters wird an der Frauenklinik der Tirol Kliniken psychologische und sozialarbeiterische Betreuung zur Verfügung gestellt – besonders nach akuten Aborten oder stationären Aufenthalten. Ergänzend bietet Gesund ins Leben kostenlose Familien- und Elter nbegleitung, die auch Trauer nach Schwangerschaftsverlust einschließt.

Wer Austausch mit anderen sucht, erhält über Selbsthilfe Tirol Zugang zu Gruppen, in denen Betroffene ihre Erfahrungen teilen können. In emotionalen Krisenmomenten unterstützt zudem der Psychosoziale Krisendienst Tirol rund um die Uhr mit telefonischer Hilfe und sofortiger Stabilisierung. Zusammen bilden diese Angebote ein niedrigschwelliges Netz aus psychischer, sozialer und zwischenmenschlicher Unterstützung –für all jene, die einen Schwangerschaftsverlust erleben und nicht allein bleiben wollen.

Denn die Einrichtungen und Beratungsstellen bieten nicht nur fachliche Begleitung, sondern vor allem eines: einen Ort, an dem Gefühle ausgesprochen werden dürfen und Verständnis selbstverständlich ist.

UMTAUSCH & GUTSCHEIN:

DAS SOLLTEN SIE BEIM KAUF BEACHTEN!

Wer jetzt seine Weihnachtseinkäufe tätigt, findet hier die wichtigsten Infos zu Umtausch, Gutscheinen und Online-Shopping, zusammengestellt von den Konsumentenschutz-Expert:innen der AK Tirol. Sie helfen und beraten unter Tel. 0800/22 55 22-1818.

Es gibt unterschiedlichste Gründe, warum Weihnachtsgeschenke nach dem Fest umgetauscht werden. Deshalb ist es am besten, schon beim Geschenkekauf gut informiert zu sein.

KAUF IM GESCHÄFT

Grundsätzlich gilt für Einkäufe im Geschäft: Der Umtausch einer mangelfreien Ware erfolgt freiwillig, es gibt kein Recht auf Umtausch. Viele Händler räumen aber freiwillig einen Umtausch ein, dies ist dann meist auf der Rechnung vermerkt.

Umtauschen bedeutet aber nicht gleich automatisch „Geld zurück“. Wer etwas umtauscht, kann sich zumeist eine andere Ware aussuchen, manchmal gibt es auch Geld zurück. Falls man nichts findet, erhält man oft auch einen Gutschein. Ist das geschenkte Produkt defekt, dann besteht

ein gesetzlicher Gewährleistungsanspruch und damit ein Anrecht auf kostenlose Beseitigung des Mangels, etwa durch Verbesserung (Austausch oder Reparatur) oder Wandlung (Vertragsaufhebung).

ONLINE-SHOPPING

Bei Online-Käufen gibt es ein Rücktrittsrecht binnen 14 Kalendertagen ab Erhalt der Ware (ausgenommen sind z. B. entsiegelte CDs und DVDs oder Tickets). Wird über das Rücktrittsrecht nicht ordentlich informiert, verlängert sich die Frist um 12 Monate.

GESCHENK-GUTSCHEINE

Auch Geschenk-Gutscheine sind zu Weihnachten der Renner, ob für Waren oder für Dienstleistungen wie einen Einkauf, eine Reise etc. Zur Einlösung sind oft sehr kurze

Befristungen vorgesehen, diese sind jedoch im Regelfall nicht zulässig.

Grundsätzlich gilt: Das Recht, mit einem Gutschein etwas aus dem Sortiment zu beziehen, erlischt erst nach 30 Jahren. Für eine kürzere Gültigkeitsdauer muss ein ausreichender sachlicher Grund vorliegen. Je kürzer die Verfallsfrist sein soll, desto triftiger muss dieser Rechtfertigungsgrund sein.

Achtung: Konsument:innen haben kein Anrecht darauf, den Geldwert des Gutscheins in bar ausbezahlt zu bekommen.

Die Konsumentenschutz­ Profis der AK Tirol beraten unter Tel. 0800/22 55 22-1818. Mehr auf www.ak­tirol.com

MIT WEICHEN BANDAGEN KÄMPFEN

Für obdachlose und suchtkranke Menschen in gesundheitlicher Not ist das Leben auf der Straße ein hartes Pflaster. Hilfe spendet hier das Innsbrucker Streetwork­Projekt „Leo“, das vor drei Jahren von der einstigen Gesundheitsmanagerin Elisabeth Draxl initiiert wurde. Über ihre „Karriere nach innen“ mit wärmender Außenwirkung ist sie dankbar.

Text: Christiane Fasching Fotos: Gerhard Berger

Im ersten Moment will man wegschauen. Im zweiten auch. Die Bilder von Elisabeth Draxls Arbeitsalltag sind drastisch. Offene Beine, abgefrorene Zehen, eitrige Wunden – diese Momentaufnahmen der Not, die viele abschrecken, ist die Innsbruckerin gewohnt. Sie schaut hier nicht weg, sie schaut hin und hilft. Draxl ist Krankenschwester mit therapeutischer Ausbildung und war am Aufbau der Tiroler Hospizgemeinschaft beteiligt, wo sie lange Zeit die Pflegedienstleitung innehatte. Auch bei der Caritas, wo sie in unterschiedlichen Bereichen in der Leitungsebene aktiv war, hat sie ihre Spuren hinterlassen. Hier hätte die heute 60-Jährige auch in Pension gehen können – doch

sie wollte noch einmal einen anderen Weg gehen. Hin zu den Menschen am Rand. Die sie mag, weil sie anders sind. Und nicht obwohl.

MITTEL

GEGEN ANGST.

Seit nunmehr drei Jahren ist Draxl also dort, wo sie hinwollte. Am Rand. Auf der Straße. Unter der Brücke. Aber ihr Job, den sie so nicht nennen will, führt sie auch in die Teestube, ins Integrationshaus, zur Mentlvilla. Überall dorthin also, wo sie auf Menschen trifft, die kein fixes Dach über dem Kopf haben oder süchtig sind. Manchmal trifft beides zu. „Obdachlose und suchtkranke Menschen verstecken sich bei gesundheitlichen Problemen oft. Sie schämen sich und haben Angst. Ihnen fehlt das Vertrauen, auf Ärzte zuzugehen oder im Krankenhaus um Hilfe zu bitten“, weiß Draxl. Und setzt nach: „Die Strukturen, die unser Gesundheitssystem bietet, passen für diese Menschen nicht. Oder anders gesagt: Die Menschen passen da nicht rein.“ Deshalb kam ihr die Idee, den Spieß umzudrehen, die Komm-Struktur aufzubre-

„Unsere Welt wird kälter und rauer. Es gibt immer mehr Zäune und immer weniger Mitgefühl.“
Elisabeth Draxl

chen und stattdessen hin zu den Menschen zu gehen, von denen sie gebraucht wird.

„Ich wollte noch einmal tief in deren Welt eintauchen, ihre Geschichten hören“, betont Draxl, der es gelang, im Oktober 2022 das Projekt „Leo“ auf Schiene zu bringen. Das Projekt, das die Tiroler Hospizgemeinschaft gemeinsam mit dem Verein für Obdachlose realisiert hat, trägt den Namen des allerersten Patienten, den Elisabeth Draxl bis in den Tod begleitete. Sterben konnte Leo, der lange auf der Straße lebte, in der Hospiz- und Palliativstation in Hall. Hier bekam er Nähe und Wärme – die besten Mittel gegen Angst.

SCHWERES PACKL.

„Viele haben mich gefragt, ob ich einen Huscher habe, als ich mit Ende 50 weg von der Leitungsebene raus auf die Straße ging. Aber diese Karriere nach innen hat mein Herz bewegt“, sagt die mobile Menschenfreundin, die stets mit schwerem Gepäck unterwegs ist. Ihr Rucksack ist randvoll mit Verbandszeug, Jod, Wundsalben, Kopfwehtabletten und anderen Notfallmitteln. Das Packl ihrer „Klient:innen“, die sie lieber Mitmenschen und noch lieber beim Vornamen nennt, wiegt meist jedoch noch schwerer.

Hinter ihnen liegen in der Regel arge Kindheitsgeschichten, viele haben Missbrauch und Zurückweisung erlebt. Es sind Biografien, in denen Vertrauen und

Geborgenheit Fremdwörter waren. „Es gibt da eine Sehnsucht, die oft mit Sucht gefüllt wird“, weiß Draxl. Und wird eine Bitte los: „Hängt den Leuten nicht auch noch das ,Selber-Schuld-Schild‘ um. Sie fühlen sich ja eh schon schuldig genug.“

VERTRAUEN AUFBAUEN.

Aber wie kommt Elisabeth Draxl eigentlich zu denen, die ihre Hilfe brauchen? Vertrauen ist das Schlüsselwort – doch der Aufbau dieses Vertrauens geht nicht von heute auf morgen. „Das war ein langer Prozess, der sicher ein Jahr lang gedauert hat“, erzählt Draxl, der auf der Straße mittlerweile regelmäßig ein freundliches „Hallo Elisabeth“ entgegenschallt. Auch deshalb, weil sie eng in Kontakt mit den Innsbrucker Sozialeinrichtungen und Streetworker:innen ist. Ihre Telefonnummer und ihre Visitenkarte werden obendrein von der Klinik vertrauensvoll weitergegeben.

Das Streetwork­Projekt „Leo“ existiert seit Oktober 2022 und wurde auf Initiative der Innsbruckerin Elisabeth Draxl – einer Krankenschwester mit therapeutischer Ausbildung und langjährigen Gesundheitsmanagerin – ins Leben gerufen. Ziel ist es, obdachlosen und suchtkranken Menschen eine niederschwellige Gesundheitsversorgung anzubieten und ihnen letztlich auch eine palliative Betreuung am Lebensende zu ermöglichen. Benannt ist das Projekt, das von der Tiroler Hospizgemeinschaft und dem Verein für Obdachlose gestemmt wird, nach dem allerersten Patienten, den Draxl bis in den Tod begleitet hat. Seit Oktober 2025 hat „Leo“ nun auch eine fixe Adresse: Im Kapuzinerkloster in Innsbruck stehen dem Projekt zwei Räumlichkeiten zur Verfügung, die als Wärmstube und kurzfristige Unterbringungsmöglichkeit dienen. Finanziert wird das Projekt „Leo“ von Spendengeldern der Tiroler Hospizgemeinschaft

„Viele haben mich gefragt, ob ich einen Huscher habe, als ich mit Ende 50 weg von der Leitungsebene raus auf die Straße ging. Aber diese Karriere nach innen hat mein Herz bewegt.“
Elisabeth Draxl

Leo war erst der Anfang. Seither war die fünffache Mutter und vierfache Oma mit unzähligen Schicksalen konfrontiert, die oft unsichtbar bleiben. „Unsere Welt wird rauer und kälter, es gibt immer mehr Zäune und immer weniger Mitgefühl“, hält Draxl fest. Und spricht voll Respekt von den Wilfrieds, Simones, Raphaels oder Gerlindes, denen sie half und hilft. „Natürlich ist meine Arbeit auch anstrengend, aber wegen der Menschen bin ich nie müde geworden. Ihre Tiefe, ihre Spontaneität, ihre Leidensfähigkeit beeindrucken mich“, so Draxl. Und betont, dass niemand vor einem Schicksal auf der Straße gefeit sei. „Trennung, Arbeitsverlust, Wohnungsverlust, Alkohol, auf Wiederschauen“, fasst sie zusammen.

ANSCHRIFT IM KAPUZINERKLOSTER.

Lange wird Elisabeth Draxl übrigens nicht mehr mit schwerem Gepäck durch Innsbruck ziehen. Mitte kommenden Jahres geht sie in Pension. „Leo“ wird es aber weiterhin geben, zwei 30-Stunden-Stellen sind gesichert: Das wollte Draxl geregelt wissen.

Obendrein verfügt „Leo“ nun auch über eine fixe Anschrift: Im Kapuzinerkloster in Innsbruck hat Bischof Hermann Glettler Ende Oktober jene beiden Räumlichkeiten gesegnet und eröffnet, die dem Projekt fortan als temporäres Krankenzimmer und als Wärmstube dienen. „Hier herrscht ein guter Geist“, betont Elisabeth Draxl, die sich über die Verortung freut. Und über die Möglichkeit, ihren Leuten zumindest kurzzeitig „ein Bettl“ zu geben, um sich ein wenig von etwaigen Blessuren und Krankheiten zu erholen. Eine 24-StundenBetreuung lassen die Strukturen von „Leo“ zwar nicht zu, aber die Kurzzeit-Klostergäste bekommen hier Zuspruch, Pflege, Nähe, etwas Warmes zu essen und die Ruhe, die sie brauchen, um aufs harte Pflaster zurückzukehren.

Und was macht Elisabeth Draxl, wenn sie nicht mehr im Auftrag von „Leo“ durch die Stadt streift? „Ich will ein Buch schreiben. Nicht über mich, sondern über die Menschen, denen ich begegnet bin. Und über das, was sie alles vermögen.“

IVB News

Fahrplanwechsel kommt

Mit Sonntag, dem 14. Dezember 2025, stehen Änderungen auf den Linien der IVB an. Hier gibt es alle Details im Überblick.

Mit dem Fahrplanwechsel können die IVB zum Normalfahrplan zurückkehren. Die Linien 2 und 5 werden an Schultagen wieder im 10-Minuten-Takt geführt. Weil dafür mehr Fahrzeuge benötigt werden, verkehrt die Linie 5 wieder mit Einfachtraktion. Am Vormittag verkehrt ein Umlauf noch mit Doppeltraktion. Die Linien A und K verkehren an Ferientagen statt im 20-Minuten-Takt künftig wieder im 15-Minuten-Takt. Zusätzlich fährt die Linie J am Wochenende früher im 15-Minuten-Takt, um der hohen Nachfrage zu den Bergbahnen nachzukommen.

Neue Linie, vollelektrisch

Mit der Linie D geht die erste vollelektrische Buslinie der IVB am Montag, dem 15.12.2025, in Betrieb und wird zwischen Hochmühlau und Hocharzl unterwegs sein. Die kleinen E-Busse werden von Mo bis Fr, 06:30 bis 19:00 Uhr, im 30-Minuten-Takt als Ringlinie fahren. Ab 11.01.2026 wird es eine neue ExpressLinie vom Flughafen zum Hauptbahnhof und retour geben.

Die Linie FX (Airport Express) wird nur im Winter und ausschließlich sonntags verkehren und auch einen eigenen Tarif haben (€ 6,90 für einen Erwachsenen und zwei Kinder unter 15 Jahren, Tickets sind online im Ticketshop bzw. in der IVB-

Tickets-App erhältlich). Mit dem Fahrplanwechsel werden die Linien 501, 502, 502N, 503 und 504 nicht mehr von den IVB, sondern von Ledermair betrieben. Die Linien 590 und 590N werden voraussichtlich ab 02.05.2026 von der Firma SAD übernommen.

Alle Infos zum Fahrplanwechsel auch unter www.ivb.at

Neue Haltestellennamen

Vill Dorfstraße Vill (Linien J, N7 und VVT-Linien)

Ziegelei/Haftanstalt Justizanstalt (VVT-Linien)

Neue Haltestelle

Obexerstraße nur in Richtung Stadt (Linie J)

Die neuen Haltestellen der Linie D

Eckenried

Duftbachl

Otto-Gamper-Weg

Schillerweg

Jugendland

Finkenbergweg Schobergasse Zimmeterweg

Alle Wege –

eine App

Entspannt von A nach B, egal ob mit Bus, Bahn, Tram oder Stadtrad – die wegfinder-App liefert alle Infos und immer die kürzesten Wege.

Seit letztem Jahr haben die IVB die wegfinder-App im Einsatz. Wer noch den IVB Scout nutzt, sollte jetzt umsteigen – der Scout wird mit 31.12.2025 eingestellt und von wegfinder komplett abgelöst. Die neue App liefert auf einen Klick und Blick alles rund um das Thema Mobilität: Öffis, Carsharing, Bikesharing, E-Scooter – mit wegfinder hat man alle Optionen immer parat. Schnell und unkompliziert können in der App Tickets gekauft oder Fahrzeuge gebucht werden – und das in ganz Österreich.

Ebenfalls enthalten: Routenplaner, Live-Abfahrtszeiten an Haltestellen und Störungsinformationen in Echtzeit – einfach App herunterladen, registrieren und für alle Anwendungen nutzen. Wegfinder wird von ÖBB, IVB, VVT und OÖVV gemeinsam betrieben und weiterentwickelt, zusätzlich bestehen Kooperationen mit vielen Städten und Regionen sowie zahlreichen Mobilitätsanbietern.

Mehr Infos unter: www.wegfinder.at

Countdown im Laufschritt

Zum 23. Mal findet am 31. Dezember 2025 der IKB-Silvesterlauf statt. Online-Anmeldungen sind noch bis 28. Dezember 2025 möglich.

Der Startschuss zum traditionellen Silvesterlauf findet wieder vor dem Tiroler Landestheater statt – heuer aber früher: für den Kinder-Lauf über 1,9 Kilometer um 15:30 Uhr, für den Hauptlauf über 5 Kilometer um 16:30 Uhr. Ob im Kostüm oder ohne, mit der Familie, Freunden oder den Arbeitskolleginnen – alle sind herzlich willkommen, gemeinsam ins neue Jahr zu laufen.

Der IKB-Silvesterlauf wird auch heuer wieder als Green Event Tirol veranstaltet. Online-Anmeldungen sind noch bis 28.12.2025 unter www.innsbrucklaeuft.com möglich, Nachmeldungen bei der Startnummernausgabe. Die Startnummer gilt auch als Ticket für die Öffis von VVT und IVB.

Tipp

In der Silvesternacht können die Öffis in ganz Tirol, also auch die Linien der IVB, von 20:00 bis 05:00 Uhr gratis genutzt werden. Zusätzlich werden alle Nightliner in Innsbruck verstärkt unterwegs sein, alle Infos dazu unter www.ivb.at

Spektakel am Bergisel

Am 03. und 04. Jänner 2026 macht die Vierschanzentournee wieder in Innsbruck Station. Die IVB verlosen 2 x 2 Tickets.

Vor der spektakulären Kulisse der Stadt und Tausenden begeisterten Fans kämpfen die Topathleten um den Sieg.

Am 03.01.2026 mit Training und Qualifikation ab 11:45 Uhr, der Wettkampf startet am 04.01.2026 um 13:30 Uhr. Tickets gibt’s unter: www.skiaustriaticket.at

Am Wettkampftag verkehren Shuttlebusse von 11:30 bis 13:00 Uhr und für 90 Minuten nach dem Wettkampf vom und zum Hauptbahnhof. Die Eintrittskarte gilt an beiden Veranstaltungstagen außerdem als Öffi-Ticket im Nahverkehr in Tirol inkl. Kernzone Innsbruck.

Gewinnspiel auf Instagram!

Die IVB verlosen 2 x 2 Tickets für das Bergiselspringen –auf ihrem Instagram-Kanal. Also am besten schon einmal folgen und dann mit ein bisschen Glück gewinnen.

Weltklasse auf Eis

Die legendäre Eiskunstlauf-Show HOLIDAY ON ICE ist im Jänner in der Olympiaworld zu Gast. IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH Medieninhaber und Verleger: target group publishing gmbh / Brunecker Straße 1 / 6020 Innsbruck / T +43 512 58 60 20 / marketing@ivb.at / www.ivb.at; Gestaltung: Zimmermann Streiter Werbeagentur; Fotos: Markus Pienz, IVB/Berger, GEPA pictures/Hans Osterauer, HOLIDAY ON ICE

Mit der spektakulären Show HORIZONS beginnt im Jänner 2026 ein neues Kapitel von HOLIDAY ON ICE, der erfolgreichsten Eis-Show der Welt. Die neue Show erzählt von der Vielfalt und Faszination einer lebendigen Metropole – und allen voran den Menschen, die sie ausmacht.

In einem unvergesslichen Live-Erlebnis auf dem Eis erweckt sie den einzigartigen urbanen Spirit zum Leben. Unterschiedlichste Charaktere begegnen sich an verschiedensten Plätzen und erzählen durch Musik und Bewegung ihre fesselnden Geschichten. Zu erleben gibt es die Show am 16., 17. und 18.01.2026, Tickets gibt es online, im Ticketcorner Olympiahalle und in allen Oeticket-Vorverkaufsstellen.

Tipp

Die IVB sind bei allen Veranstaltungen in der Olympiaworld mit einem Shuttle unterwegs, die Event-Tickets gelten 1,5 Stunden vor und nach der Veranstaltung als IVB-Ticket.

Gewinnspiel

Die IVB verlosen 2 x 2 Tickets für HORIZONS. Einfach den Gewinnspiel-Post auf dem Instagram-Profil @innsbruckerverkehrsbetriebe liken, dem Kanal folgen und Begleitperson markieren. Teilnahmeschluss: 09.01.2026

DAS SCHNEIT NACH

UND WIE GEHT'S DEM

S eri e

Klima?

Große Bühne für kleine Kompromisse

Im brasilianischen Belém fand Mitte November die 30. UN ­ Klimakonferenz (COP30) statt. Lang wurde verhandelt, am Ende wurde sich auf nur wenig Konkretes geeinigt.

Rund 50.000

Vertreter:innen von 198 Vertragsstaaten nahmen an der Konferenz teil.

Vom 10. bis zum 21. November war die Klimakonferenz angesetzt, schließlich wurde noch 19 Stunden länger verhandelt. Der Austragungsort in der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Pará war symbolträchtig. Er steht nicht nur für Brasilien als Heimat des Amazonas-Regenwaldes, sondern auch für Brasilien als Beispiel für ressourcenschwächere Länder, die zwar weniger zur Erderwärmung beitragen, aber mehr darunter leiden bzw. weniger Mittel haben, um den Klimawandel zu bekämpfen, als die großen Industrieländer.

Im Vorfeld der Konferenz veröffentlichte das Umweltprogramm der Vereinten Nationen seinen diesjährigen „Emmissions Gap Report“ über den Treibhausgasausstoß. Der Kern des Berichts: Selbst bei Einhal-

tung aller gegenwärtigen Klimaschutzzusagen bis 2100 steuern wir auf eine Erwärmung der Erde von 2,3 bis 2,5 Grad Celsius zu. Und: Der Finanzmittelbedarf der Entwicklungsländer, um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen, sei 12- bis 14-mal so hoch wie die tatsächlich zugesagten Investitionen der Industrieländer.

Folgenschwere Abwesenheit. Rund 50.000 Vertreter:innen von 198 Vertragsstaaten nahmen an der Konferenz teil. Hinzu kamen über 2.000 Beobachtende von Nicht-Regierungsorganisationen, die aber kein Stimmrecht hatten. Nicht dabei: Die USA unter Präsident Donald Trump. Die USA sind, nach China, der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasen weltweit. Die Ziele der Konferenz? Man wollte vergleichbare Indikatoren für die Anpassung an die Erderwärmung festlegen, mit dem „Global Stocktake“ eine regelmäßige Bestandsaufnahme über die Erreichung nationaler Klimaziele erarbeiten und diese nationalen Klimaziele formulieren. Die Vertragsstaaten sind dazu verpflichtet, alle fünf Jahre Pläne zur Reduzierung von Emissionen vorzulegen – nur ein Drittel der

„Tropenwälder für immer“

Zu den wenigen konkreten Ergebnissen der UN-Klimakonferenz 2025 gehört die Unterstützung des Tropical Forest Forever Facility Fonds: Nationen, die ihre Regen- oder Tropenwälder erhalten, sollten über diesen Fonds belohnt werden, jene, die ihre Wälder zerstören, müssen Strafzahlungen leisten. Auf der Klimakonferenz haben weitere Nationen, darunter Deutschland, Frankreich, Indonesien und Norwegen ihre Unterstützung zugesagt.

Staaten hat neue Pläne bis 2035 vorgelegt. Anders als andere Konferenzen zuvor, hatte die COP30 kein übergeordnetes Thema, der Ausstieg aus fossilen Energiequellen war aber ein Knack- und am Ende vor allem ein Streitpunkt.

Was erreicht wurde.

Und die Ergebnisse? Enttäuschend bis desillusionierend, lautete die einhellige Kritik von allen Seiten. Der angestrebte Fahrplan für den vollständigen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas scheiterte, eine erste Abschlusserklärung enthielt nicht einmal das Wort „fossil“. Beschlüsse der COP30 müssen im Konsens gefasst werden, vor allem Ölstaaten wie Saudi-Arabien stellten sich gegen einen konkreten Fahrplan, dagegen war auch China.

Einigen konnte man sich schließlich auf das Ziel, bis 2035 die Unterstützung bei der Anpassung an den Klimawandel in den Entwicklungsländern zu verdreifachen. Ebenso bekannte man sich dazu, zu versuchen, die Erderwärmung unter einem Plus von 1,5 Grad Celsius zu halten. Die Weltklimakonferenz 2026 wird voraussichtlich in der Türkei stattfinden.

DIESE SERIE WIRD DURCH UNTERSTÜTZUNG DES VVT ERMÖGLICHT.

Der Klimawandel betrifft uns alle, deshalb widmet sich die Serie „Und wie geht’s dem Klima?“ einmal im Monat aktuellen Entwicklungen, Herausforderungen und Ideen rund um das Thema.

Die 30. Weltklimakonferenz fand im November in Brasilien statt, erreicht wurde wenig.

Fairteilen

statt wegschmeißen

Wenn für die Feiertage alle Jahre wieder mehr als sonst im Jahr eingekauft wird, kommt es auf jede:n Einzelne:n an, bewusst zu konsumieren und noch genießbare Lebensmittel nicht einfach wegzuschmeißen. Mit der Inbetriebnahme des neuen Foodsharing-Fairteilers im SOFA-Raum der Uni Innsbruck trägt das studentische Green-Office-Team aktiv zur Reduktion von Lebensmittelabfall bei.

Gerade rund um Weihnachten und den Jahreswechsel wird in den Haushalten, aber auch im Handel so viel Essen wie nie sonst im Jahr weggeschmissen, wie Studien zeigen.

Eine repräsentative Umfrage führte etwa das Marktforschungsinstitut

Appinio 2023 für Too Good To Go mit 500 Teilnehmer:innen in Österreich durch.

72,5 Prozent entsorgen übrig gebliebenes Essen nach Weihnachten, weil sie sicherheitshalber mehr gekauft haben. Ganze 38 Prozent der Befragten sagen, dass sie mehr einkaufen, um sicher zu sein, dass genug da ist. Auffallend war, dass gerade jüngere Umfrageteilnehmer:innen eher zum Überkauf neigten; je älter, desto ak-

kurater schätzten sie die über die Feiertage benötigten Mengen ein.

FOODSHARING IM SOFA-RAUM.

Serafina Scharf und Frederik Düss wissen, was sich nur wenige bewusst machen: Lebensmittelverschwendung und Überproduktion tragen nachweislich zur Klimakrise bei. Einer der effektivsten Hebel dagegen ist Reduktion von Lebensmittelabfällen. Laut aktuellen Zahlen der Umweltschutzorganisation WWF landen 40 Prozent aller weltweit produzierten Nahrungsmittel auf dem Müll – und genau hier setzt Foodsharing an. Die Food-Waste-Bewegung kennen Scharf und Düss schon seit einigen Jahren aus Deutschland, von WGs und Freund:innen.

„Mindestens haltbar bis ...“ heißt nicht „Tödlich ab ...“!

Nur weil ein Lebensmittel „abgelaufen“ ist, muss es noch lange nicht schlecht sein. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist kein Verfallsdatum, sondern eine Orientierung der Hersteller, wie lange ein Produkt unter idealen Bedingungen seine typischen Eigenschaften (z. B. Geschmack, Farbe, Nährstoffe) garantiert behält. Viele Lebensmittel sind aber auch lange nach dem MHD noch gut. Ein Beispiel: Käse verändert mit der Zeit seinen Geschmack und wird kräftiger. Das MHD zeigt hier lediglich das Ende der Phase an, in der sein Geschmack „gleich bleibt“.

„Als ich in Erfurt zu studieren anfing, waren Gefrier- und Kühlschrank immer übervoll, wenn meine Mitbewohnerin wieder Foodsharing-Abholung beim Wochenmarkt hatte. Da haben wir dann ganz viel gemeinsam Gemüse geschnippelt und verkocht“, erinnert sich die 24-jährige Berlinerin, die in Innsbruck einen Master in Friedens- und Konfliktforschung absolviert.

Der neue Fairteiler im SOFA-Raum, einem konsumfreien Begegnungsort für selbst organisierten, politischen und universitären Austausch, verankert Foodsharing auch an der Universität Innsbruck. „Die Knödelparty zur Fairteiler-Eröffnung war ein richtig guter Auftakt für mehr öffentliches Aufsehen für Lebensmittelverschwendung“, findet Scharf. Für 100 Personen hat sie gemeinsam mit Düss und anderen Helfer:innen vegane Semmelknödel aus Brotresten mit Champignons in Sojarahmsauce gekocht. In der kurzen Zeit

sei man bereits auf viel Interesse vonseiten der Studierenden gestoßen. Den Aufbau einer Foodsharing-Community sehen die beiden als eine Chance für mehr Bewusstseinsbildung mit viel Spaß und ganz ohne moralischen Zeigefinger.

AKTIV WERDEN IM GREEN OFFICE. Düss und Scharf arbeiten beide im Green Office, dem Nachhaltigkeitsbüro der Uni. „Das Green Office Movement ist ein internationales Netzwerk studentisch geführter Nachhaltigkeitsbüros an Hochschulen mit dem Ziel, Nachhaltigkeit langfristig und strukturell in allen Bereichen der Universität zu verankern – von Lehre und Forschung bis hin zu Verwaltung und Alltag. Entstanden ist die Bewegung 2010 in den Niederlanden. Inzwischen gibt es über 60 Green Offices in mehr als zehn Ländern – davon eins in Innsbruck, das unter anderem die Woche der Nachhaltigkeit und auch

Achtung: Das MHD ist nicht dasselbe wie das Verbrauchsdatum! Steht auf der Packung „Zu verbrauchen bis …“, wie z. B. bei Faschiertem oder frischem Fisch, ist das ein Hinweis auf schnell verderbliche Lebensmittel. Diese sollten nach Ablauf tatsächlich nicht mehr gegessen werden, da sonst die Gesundheit beeinträchtigt werden kann.

Tipps

zum Lebensmittelretten

•Kauf niemals hungrig ein.

•Planung ist alles:

Überlege dir mit einer App oder einem Einkaufszettel genau, wie viel du für ein Essen pro Person brauchst.

Bau dir ein Netzwerk auf aus Menschen, die gegenseitig Lebensmittel tauschen.

•Lade Freund:innen zum gemeinsamen Kochen ein, wenn du zu viel gekauft hast.

•Kaufe überschüssige Lebensmittel zu reduzierten Preisen: Supermärkte, Bäckereien und Restaurants bemühen sich mittlerweile um eine Reduzierung der Lebensmittelverschwendung und verkaufen überschüssige Produkte zu reduzierten Preisen. Eine weitere Möglichkeit bietet die App To Good To Go, die unverkaufte Lebensmittel von Geschäften und Restaurants meist in der Form von Überraschungspaketen anbietet.

•Lass dir im Restaurant eine Doggy Bag mitgeben: In der Gastronomie ist es ganz normal geworden, Reste zum Mitnehmen herzurichten.

•Melde dich bei foodsharing.at an und werde Lebensmittelretter:in.

„Wir unterstützen Studierende, sich für eigene Themen einzusetzen und nachhaltige Projekte zu entwickeln.“

Frederik Düss, Studentischer Mitarbeiter Green Office

den INGE-Garten, ein von Studierenden initiiertes Permakultur-Projekt am Campus Technik, organisiert. „Wir unterstützen Studierende, sich für eigene Themen einzusetzen und nachhaltige Projekte zu entwickeln“, erklärt Frederik, der 20 Stunden die Woche für das Green Office arbeitet. Die meisten Studierenden arbeiten vier bis acht Stunden pro Woche; Nebenjobs sind immer wieder ausgeschrieben. Mit der Kooperation mit Foodsharing entsteht neben Projektgruppen wie Urban Gardening oder Müllsammeln eine weitere Möglichkeit für Engagement.

FOODSHARING AN DER UNI.

Gerade unter Studierenden ist Foodsharing bekannt und beliebt. Seit 2012 rettet die Foodsharing-Bewegung als legale Alternative zum Containern oder Dumpstern täglich tonnenweise gute Lebensmittel vor dem Müll – in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Der Dokumentarfilmer Valentin Thurn gründete den gemeinnützigen Verein 2012 im Zuge der Dreharbeiten seines Films „Taste the Waste“. 2014 kam es zur Fusion mit lebensmittelretten.de. Idee und Konzept des Lebensmittelrettens bei Betrieben stammen von Raphael Fellmer, der in Berlin 2012 die erste Kooperation startete und das Fundament für die heutige ehrenamtliche Bewegung schuf. Aktive verteilen das Essen im Bekanntenkreis, in der Nachbar-

Innsbrucks Fairteiler

Ein Fairteiler ist ein öffentlich zugänglicher Kühlschrank mit Regal, der von freiwilligen Mitgliedern der Organisation Foodsharing und/oder dem Standort betreut wird. Alle können Lebensmittel hineinstellen oder Lebensmittel entnehmen. Zu finden sind Fairteiler in Innsbruck zum Beispiel im SOFA-Raum der Universität Innsbruck, im Kater Noster, im Moustache, im Integrationshaus und im Stadtteilzentrum Wilten.

In den Fairteilern ist das Mindesthaltbarkeitsdatum der Lebensmittel (in der Regel) überschritten. Die Genussfähigkeit muss selbstständig überprüft werden: Riecht das Lebensmittel noch angenehm? Hat sich das Aussehen verändert, bläht sich der Deckel auf, gibt es Schimmel? Dann bitte entsorgen. Bei Unsicherheit: Erst schauen, dann riechen – und im Zweifel vorsichtig probieren. Unsere Sinne sind die besten Werkzeuge gegen unnötige Verschwendung.

schaft, in Obdachlosen- und Flüchtlingsheimen, an gemeinnützige Vereine und soziale Projekte, Schulen, Kindergärten und via Essenskörbe zum Abholen über die Internetplattform.

Über eine halbe Million Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzen regelmäßig die Internetplattform nach dem Motto: „Teile Lebensmittel, anstatt sie wegzuwerfen!“ Hunderttausende engagieren sich ehrenamtlich als Foodsaver:innen, indem sie überproduzierte Lebensmittel direkt von Bäckereien, Supermärkten, Kantinen und Großhandel abholen und verteilen.

„Fairteilt“ werden die geretteten Lebensmittel über öffentlich zugängliche Regale und Kühlschränke. Die Fairteiler stehen allen Menschen zur Verfügung – auch in Innsbruck: Hier sind derzeit an die 700 Foodsaver:innen registriert. Sie holen Brot und Lebensmittel in über 40 Supermärkten und Bäckereien ab. Über 850.000 Kilogramm Lebensmittel wurden in rund 50.000 Abholungen seit 2014 gerettet. Aber: Ganze 58 Prozent aller Lebensmittelabfälle fallen in Privathaushalten an. Daher kann jede:r auch im privaten Umfeld etwas dafür tun, dass nicht so viel gutes Essen in der Tonne landet.

ESSEN & TRINKEN

6020 isst sich einmal quer durch die Stadt, verrät, was schmeckt, was nicht und was es Neues zu entdecken gibt.

Die neue Adresse in der Stadt für vietnamesische Küche ist die Anichstraße 10.

UMBRÜGGLER

ALM GOES INNENSTADT

Für viel Aufsehen unter Innsbrucks

Gastronom:innen hat das Vorhaben Moments Tirol gesorgt, das letzten Sommer angekündigt wurde. An der Ecke Burggraben und Museumstraße wird im Frühjahr im Auftrag der Lebensraum Tirol Gruppe so etwas wie ein SuperTirol-Shop entstehen.

Dabei ist von Anfang an auch eine Gastronomie geplant, bei der das Konzept aber ziemlich genau vorgegeben ist. Nichtsdestotrotz: Gute Lage. Aus gut informierten Kreisen erfahren wir, dass Sonja Schütz von der Umbrüggler Alm den Zuschlag erhalten hat. Wir sind gespannt.

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weitere Sorten und Infos: www.midis.tirol

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Der FalafelHotspot der Stadt

Das Moustache in der HerzogOtto-Straße 8 ist natürlich eine DER Kultbars in der Stadt. Dass man da auch was essen kann, klar. Aber dass es dann doch so gut schmeckt, war eine Überraschung.

Täglich von 10 bis 2 Uhr morgens geöffneT.

Kulinarisch erfindet sich Moustache immer wieder neu.

Man würde meinen, dass man ins Moustache zum Feierabendbier kommt oder zum gemütlichen Drink am Abend. Aber auch mittags ist die Bar ordentlich gefüllt. Dort findet sich eine umfangreiche Speisekarte, die neben Sandwiches, Wraps und Fritten auch andere Snacks und Highlights zu bieten hat.

Wir entscheiden uns für Falafel (5,60 Euro) – und werden das nicht bereuen. Die frisch gemachten KichererbsenBratlinge sind überhaupt nicht fettig. Außen schön kross und bröselig, innen noch butterweich. Der leichte Korianderton ist sogar für empfindliche Menschen nicht übertrieben.

GESCHMACKLICH RUND. Neben vielen anderen Zutaten findet man die Falafel auch in der Green Machine (11,50 Euro) – einem Sandwich mit Tomaten,

Salat, Auberginen, KnoblauchSoyanaise, Gurkensalat und eingelegten Zwiebeln. Alle Zutaten sind sehr frisch und gut aufeinander abgestimmt. Das Brot erinnert an Focaccia. Der Beefalicious (der Wrap mit Veggie-Beef) ist mit 10,20 Euro stolz bepreist, hat aber ein paar Qualitäten, die es großteils rechtfertigen. Die VeggieChunks, die Chipotle-Sojanaise, der Salat, der Rotkohl, die Tomaten und karamellisierten Zwiebeln ergeben ein rundes Geschmacksbild. Die Jalapeños machen es zusätzlich frech. Gut gemacht auf jeden Fall.

Preislich traut sich das Moustache was. Dafür hat es geschmacklich auch etwas zu bieten. Gerne weiter so.

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Wie im siebten Himal

Himal steht schon seit Jahren für zuverlässige nepalesische Küche. Ob die Qualität trotz tatkräftiger Konkurrenz auch so geblieben ist?

Das Himal ist ein gemütliches Restaurant in der Nähe der Sowi, im Sommer sogar mit einem kleinen Gastgarten ausgestattet. Innen gibt es einen mehr oder weniger traditionellen Boden-Sitzbereich. Die Bedienung ist sehr freundlich und aufmerksam, ohne aufdringlich zu sein.

Als Opener bekommt man Papadams (dünne, frittierte Fladenbrote) mit zwei Saucen serviert – was neben der gemütlichen Atmosphäre zum Willkommensgefühl erheblich beiträgt. Möchte man zusätzlich eine Vorspeise, bietet sich zu zweit die Poolpari-Platte (12 Euro) an: nicht zu fettig, super gewürzt.

GUT BEI VEGGIE UND BEI FLEISCH.

Bei den Hauptspeisen gibt es neben vielen Fleisch- und Fischgerichten eine große Auswahl an vegetarischen,

Täglich von 18 bis 21.45 Uhr und mittags von Montag bis Samstag zwischen 11.30 und 14.15 Uhr geöffnet.

Es gibt auch ein Mittagsmenü.

aber auch veganen Gerichten.

Dazu gereicht werden Reis oder Naan, je nach Wahl.

Beim Butter Chicken (17 Euro) ist das Fleisch extrem zart. Die Portion ist groß und das Gericht auf den Punkt gewürzt. Besser hätte man es kaum machen können.

Beim vegetarischen

Sabiji Butwal (15,50 Euro) ist das Gemüse noch recht bissfest. Die cremige Konsistenz lässt das Gericht auch optisch zu einem Highlight werden –auch hier ist das Gewürzverhältnis optimal.

Das Einzige, das Himal nicht kann, sind Nachspeisen – das ist aber auch nicht weiter schlimm. Trotz einiger Jahre auf dem Buckel ist es nicht angestaubt und liefert immer noch ordentlich ab.

GLÜH WEIN

WENN DER

CHRISTKINDLMARKT

UM 21 UHR SCHLIESST, SCHENKEN WIR WEITER EIN.

Die Gerichte geben optisch was her.

Glühwein ist in der Innenstadt ohne Frage das Getränk der Stunde. Aber auch gegen eine alkoholfreie, Teevariante

Es weihnachteti n red T a sse

Leopoldstraße 9

Preis: 4,90 Euro

gesagt einen gibt es hin und wieder nichts auszusetzen. 6020 hat sich auf die Socken gemacht, um den besten der Innenstadt zu finden.

Karaffu

Mögliche Milchvarianten: Kuh- oder Pflanzenmilch

Zimt und Nelken bestimmen den Geschmack des Chai Latte im Karaffu, während die übrigen Gewürze eher in den Hintergrund treten. Zubereitet mit Sirup, ist die Variante recht süß – zusammen mit dem dort angebotenen Kuchen fast schon eine Herausforderung. Punkten konnten vor allem die cremige Konsistenz und der schöne Schaum.

Hokus Pokus

Marktgraben 2

Preis: 4,50 Euro

Mögliche Milchvarianten:

Kuh-, Soja-, Hafer- oder Mandelmilch

Das Hokus Pokus verspricht bei seinem Chai Latte eine Essenz aus

PreisLeistungsSieger

Sixty Twenty

House of Tea and Coffee

Kiebachgasse 2

Preis: 4,20 Euro (klein); 5,90 Euro (groß)

Mögliche Milchvarianten: Hafermilch

Überraschenderweise wird der Chai Latte im Altstadt-Teeladen aus Pulver statt aus frischen Teeblättern zubereitet. Ergebnis: lecker, aber ziemlich süß. Wer mehr Würze oder einen Espresso-Kick möchte, findet mit dem Spiced Chai Latte oder dem Dirty Chai Latte noch zwei Alternativen im Laden.

Für eine Studi-Bar überrascht das Sixty Twenty mit einer erstaunlich umfangreichen Kaffeekarte – darunter auch ein Chai Latte, der mit cremiger Konsistenz und standfestem Schaum punktet. Zubereitet wird er zwar auch aus Pulver, das hier aber perfekt dosiert wurde: Der Chai Latte schmeckt angenehm ausgewogen und nicht zu süß.

Café Momo

Museumstraße 4

Preis: 4,60 Euro

Mögliche Milchvarianten: Kuh-, Erbsen- oder Hafermilch

Der Chai Latte im Momo kommt mit einer ordentlichen Portion Schaum und hübscher Tasse daher. (Zu) süß ist er dank Sirup auf jeden Fall, die Gewürze spielen eher Verstecken. Für alle, denen die Wahl zwischen Chai Latte und Kaffee schwerfällt, gibt’s im Momo außerdem auch die FOMO-Kombo Dirty Chai: Chai Latte mit einem Schuss Espresso.

Testsieger

Unbound Coffee

Anichstraße 44

Preis: 4,90 Euro

Mögliche Milchvarianten: Kuh-, Hafer- oder Kokosnussmilch

Der Chai Latte im Unbound wird, anders als in den anderen Läden, mit Prana Chai zubereitet, einer australischen Mischung, die nicht nur für guten Geschmack, sondern auch für mehr Vitalität sorgen soll. Die Kräuter werden im Café mit Wasser und Agavensaft zu einer klebrigen Masse eingekocht, was ihm den Namen „Sticky Chai Latte“ auf der Karte einbringt. Überzeugend ist er durch angenehme Süße und cremige Textur. Extra: Es gibt ihn auch iced.

Herkunft des Chai Latte

Der Chai Latte basiert auf dem traditionellen Masala Chai aus Indien, einem heißen Tee mit einer Mischung aus Gewürzen, Milch und Zucker. „Chai“ bedeutet schlicht „Tee“ auf Hindi, „Masala“ steht für die Gewürzmischung, die meistens aus Zimt, Kardamom, Nelken, Ingwer, Pfeffer und manchmal Muskat oder Piment besteht. Die westliche Variante „Chai Latte“ entstand, als Cafés begannen, den indischen Gewürztee mit aufgeschäumter Milch zu servieren.

Café Moustache

Herzog­Otto­Straße 8

Preis: 4,90 Euro

Mögliche Milchvarianten: Kuh- und Hafermilch

Im Moustache kommt der Chai Latte stilecht in einer Kanne mit Sieb und einem kleinen Becher. Zubereitet mit frischen Teekräutern und Gewürzen und nur leicht gesüßt, wirkt der Masala Chai – klassischer indischer Gewürztee – besonders hochwertig und schmeckt richtig gut. Einziger kleiner Haken: Der schwarze Teebecher wird extrem heiß und lässt sich ohne Abkühlpause oder vorgezogene Pulli-Ärmel kaum anheben.

Julian Leiner, Veronika Mühlbacher-Preyer, Emily Haslacher

Bier von hier

In seiner kleinen Brauwerkstatt in Pradl kann Max bis zu 200 Liter Bier am Tag

Quick Facts

Gründer & Brauer:  Max Schmid

Ort: Pradler Straße 10, Innsbruck

Philosophie: Handwerk statt Hype – klein, regional, mit Haltung

Alle Sorten in Bioqualität: Hoibe (0,5 l) und hoibe Hoibe (0,3 l), Helles, Wiltener Weiße, Dunkles Weizen, Saisonbiere Vorbeikommen lohnt sich, um

• Bier direkt zu kaufen (kurze Anmeldung genügt)

• eine Brauereiführung zu machen

• Events oder Tastings zu veranstalten

Tanks,

Tragln und Timing: Das Innsbrucker Bräu von Max Schmid lässt Bier aus Innsbruck langsam groß rauskommen.

Text: Linda Pezzei Fotos: Franz Oss

An der Ecke Pradler Straße / Reichenauer Straße in Innsbruck steht ein Haus, das schon einiges erlebt hat: einst TanteEmma-Laden, später Lager eines Sportgeschäfts, dann Büro der MOHI –Mobile Begleitung, zuletzt eine Wohnung. Heute duftet es hier nach Malz, Metall und einem Hauch von Aufbruchstimmung. Zwischen Tanks, Schläuchen und Kühlleitungen arbeitet Max Schmid, Gründer des Innsbrucker Bräu, an seiner ganz eigenen Interpretation von Bierkultur. Der waschechte Bayer hat lange gesucht, bis er hier den richtigen Ort fand –klein, funktional, mit Geschichte. „Die Produktion wächst – aber organisch“, sagt er. „Das Schlimmste wäre, wenn’s zu schnell geht und du nimmer liefern kannst.“ Er schmunzelt, als würde er dem Raum selbst die Zeit erklären.

MALZ UND MÖGLICHKEITEN.

In den Tanks arbeiten Hefen wie unsichtbare Handwerker: 10 bis 12 Grad für die untergärigen Hefen, Raumtempera-

tur für die Obergärigen, 3 bis 4 Grad für die Endvergärung und das Absetzen der Trübstoffe. Max tippt auf den Fühler. „Steht er auf 2, 3, arbeitet die Gärung. Man hört’s sogar.“ Wer hier steht, merkt schnell: Das ist kein Showroom, sondern ehrliche Handarbeit. Flaschen waschen, abfüllen, etikettieren – fast alles passiert manuell. „Ich hab eine Etikettiermaschine, aber die mag nicht immer. Dann mach ich’s halt selber.“ Keine Beschwerde, sondern Konsequenz. Der Pragmatismus eines Machers, der weiß, dass Qualität Zeit braucht. 200 Liter pro Tag produziert Max in seiner kleinen Anlage, wenn alle Tanks voll sind. Gestartet hat alles mit Freunden und einem Lokal namens NAX, für das sie anfangs noch improvisiert 20 Liter am Tag brauten – in Glühweintöpfen, mit Neugier und viel Leidenschaft.

Während Corona arbeitete Max einige Monate in einer bayerischen Traditionsbrauerei – 5.000 Liter pro Sud, der Brauprozess im großen Maßstab. Dort lernte er das Brauen von Grund auf: Abläufe, Temperaturen, Timing. Heute fließt dieses Wissen in jedes Fass und jede Flasche, die seine Werkstatt verlässt. Bierbrauen ist

brauen.

Winterluft & warmer Dampf

Wiltener

Weihnachtszauber

Max’ Stand heißt

Bee’R – und der Name ist Programm: Im Angebot stehen selbst gemachter

Met und Glühwein, Apfelpunsch und mehrere Biersorten –alles handgemacht, alles aus Innsbruck –in Kooperation mit Andi von Alpengold Honig.

„Ganz ehrlich: Bier, das von hier ist, soll auch hier bleiben. Think global, drink local.“
Max Schmid, Gründer Innsbrucker Bräu

Brauen nach dem Bayerischen Reinheitsgebot

Wasser · Malz · Hopfen · Hefe –mehr braucht es nicht.

• Wasser: aus der Blattmüllerquelle in Innsbruck

• Malz & Hopfen: bio, aus Österreich und Bayern

• Hefe: je nach Stil obergärig oder untergärig –Temperatur & Druck prägen den Charakter

für ihn ein Spiel mit Parametern – aber kein Glücksspiel. „Man kann sich da nicht durchmogeln. Entweder du gibst dem Bier Zeit oder du verlierst Geschmack.“

KOLLEGIALE SZENE.

Die Innsbrucker Bierszene ist klein, aber kollegial. „Man kennt sich. Mit Mike von der Bierfabrik schau ich grad nach einer gemeinsamen Abfüllanlage.“ Kooperation statt Konkurrenz. Auch im Produkt zeigt sich diese Haltung: Biozutaten aus Österreich und Bayern, Wege unter 200 Kilometern, kein Export. „Think global, drink local“, sagt Max – und meint es wörtlich. Denn Bier, das von hier ist, soll auch hier bleiben.

Sein Sortiment atmet Bayern und Berge zugleich: Helles, Zwickel, Weißbier, dunkles Weißbier – alles naturtrüb,

alles eigenständig. „Das Bananige beim Weißbier? Kommt von der Hefe – da war nie eine Banane drin“, erklärt er. Neue Rezepte entstehen durch Experimentieren: Malze mischen, riechen, schmecken, notieren. „Einmal hat’s beim dunklen Weißbier auf Anhieb gepasst. Sonst heißt’s: herantasten.“ Alkoholfreie oder leichtere Varianten sind in Planung, werden aber erst angeboten, wenn die Voraussetzungen stimmen. „Ich renn nix nach. Es soll einfach stimmig sein.“

9 TO 5? FEHLANZEIGE.

Tagsüber arbeitet Max als Unternehmensberater, abends und an den Wochenenden steht er hier zwischen Schläuchen und Edelstahl. „Da kommen schon ein paar Stunden zusammen. Urlaub hab ich erst mal abgesagt.“ Verdienen lässt sich in dieser Größe nicht viel: „Es geht ums Marke-Aufbauen, nicht ums Mitdumpen mit den Großen.“ Dafür ist jedes Bier ein Statement – für Zeit und Sorgfalt. Mehrweg ist für Max kein Marketing, sondern Überzeugung: „Ich freu mich über jede Flasche, die wieder bei mir landet.“ Ein Markenzeichen sind die Sechsertragln: 3D-gedruckt aus PLA-Maisstärke, in zig Farben. „Die meisten behalten’s trotz Pfand – als Accessoire oder zum Biertransport.“

Denn das Innsbrucker Bräu ist kein Supermarktprodukt – es lebt von Nähe und Vertrauen. Wer möchte, kann direkt vorbeikommen (eine kurze Anmeldung genügt) und Bier im Fass oder in Flaschen kaufen. Zu finden ist es außerdem

Die Qualität des Suds prüft Max am Gärzeiger und mit seinem Gespür.

in der Genießerei (Wilten), in der Sonderbar (Pradl), im Arabisk (Dreiheiligen) und in der Bierwelt Tirol am Marktgraben. Im Sommer fließt es auf den Hütten entlang des Berliner Höhenwegs (Gamshütte, Friesenberghaus, Furtschaglhaus). Und außerhalb Tirols? „Ich hab mal was nach Leipzig geschickt, aber eigentlich passt das nicht zu mir.“ Regionalität heißt für ihn schlicht: kurze Wege, klare Verantwortung. Zwischen Tanks und Türrahmen, zwischen Greißlerei-Vergangenheit und Gärarbeit der Gegenwart wird so deutlich: Dieses Bier ist kein Produkt. Es ist eine Antwort auf die Frage, wie man in einer schnellen Welt langsam etwas richtig macht.

6020 und das Innsbrucker Bräu verlosen 3 x 1 6ER-TRAGL BIER

(Selbstabholung) inklusive kleiner Brauereiführung

Kennwort: Wiltener Weiße Teilnahmeschluss: 6. Jänner 2026

SCANNEN UND MITMACHEN

Wiltener Weiße oder Dunkles Weizen – alle Sorten sind naturtrüb, handgebraut und in Bioqualität.

NOCH KEIN GESCHENK?

MPREIS rettet das Fest! Gutscheinkarten von MPREIS sind das perfekte Geschenk für alle.

Neben dem Namen soll auch das Etikett erzählen, woher das Bier kommt.
Helles,

Würzig, warm und wunderbar

Es wird weihnachtlich bei MundArt: Wir mischen unser Gewürz selbst, verwandeln Mehl, Butter und Zucker in einen duftenden Teig und stechen daraus Spekulatius, die uns direkt in den Advent begleiten.

Spekulatius

Zutaten

Teig:

250 g Butter

2 Eier

250 g brauner Zucker

1 Prise Salz

2 EL Spekulatiusgewürz

500 g Mehl

0,5 TL Backpulver

Spekulatiusgewürz:

30 g Zimt

10 g Muskatnuss

10 g Nelken

5 g Kardamom

5 g Pfeffer

5 g Piment

5 g Ingwer

5 g Sternanis

Wein empfehl u gn

Warre’s King’s Tawny Port Zu den aromatischen Spekulatius passt der Warre’s King’s Tawny Port hervorragend. Seine warmen Noten von Karamell, Trockenfrüchten und zarter Nussigkeit verbinden sich harmonisch mit den winterlichen Gewürzen der Kekse. Die feine Süße und der runde, weiche Abgang des Ports unterstreichen das Gewürzprofil, ohne es zu überdecken – ein perfektes Duo für gemütliche Genussmomente in der Adventzeit. Aktuell erhältlich in der Vinothek Gottardi oder auf www.gottardi.at

Zubereitung

Spekulatiusgewürz: Alle Gewürze, außer die Muskatnuss, im Mörser sehr fein verreiben. Muskatnuss mit einer Gewürzreibe hinzugeben und anschließend die Gewürzmischung mithilfe eines Trichters in ein Glas füllen. Luftdicht verschließen – so bleibt das Aroma lange erhalten.

Spekulatius: Zuerst die Butter gemeinsam mit den Eiern und dem braunen Zucker in einer Schüssel schaumig schlagen. Anschließend die Masse mit einer Prise Salz und dem Spekulatiusgewürz würzen. Das Mehl mit dem Backpulver versieben und nach und nach zur Butter-Zucker-Mischung geben. Alles mit dem Mixer gut vermengen, dann den Teig mit den Händen zu einer glatten, geschmeidigen Masse verkneten. Nun den Teig entweder in die bemehlten Spekulatiusformen drücken – die Oberfläche glatt streichen und anschließend kräftig ausklopfen – oder den Teig ausrollen und mit beliebigen Ausstechern formen. Den Backofen auf 175 Grad Umluft vorheizen. Die Kekse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und etwa 10 Minuten goldbraun backen.

Zum Schluss vollständig auskühlen lassen – und dann einfach genießen!

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WARRE’S KING’S TAWNY PORT

SCANNEN UND MITMACHEN

Programm

Dezember 2025

Ausstellung

Bis 21. Feber

Problemfeld Wohnen „geld . macht . raum“ im aut

Anlässlich des 50. Geburtstags von DOWAS (Durchgangsort für Wohnungsund Arbeitssuchende) widmet sich die Ausstellung „geld . macht . raum“ den komplexen Problemstellungen einer Ökonomie des Wohnens anhand von Hintergrundinformationen, Fallbeispielen, Videos und künstlerischen Arbeiten.

Buchpräsentation

16. Dezember

19 Uhr

Fantastisch

Gregor Sailer: „Cockaigne“ im WEISSRAUMforum

Gregor Sailers fünftes Fotobuch basiert auf einem mittelalterlichen französischen Mythos vom Schlaraffenland: Er öffnet mit seinen mit einer Großformat-Kamera aufgenommenen Bildern den Zugang zu einer bunten Welt aus technoider ScienceFiction, Innovationen und Illusionen, surrealen Architekturen und künstlichen Hightech-Landschaften.

Charity

11. Dezember

16 bis 21 Uhr

Punsch zum guten Zweck

Bogenpunsch im Messepark

Der Bogenverein, der auch hinter dem Bogenfest steckt, organisiert einen gemütlichen Popup-Weihnachtsmarkt im Messepark. Die kulinarische Versorgung übernehmen der Futterkutter und andere Lokale und Vereine aus der Bogenmeile, der Erlös wird an die Tiroler Krebshilfe und die Kinderkrebshilfe gespendet.

Lesung

11. Dezember

19 Uhr

Influencer:innen-Krimi

Michael Buchingers „Bella Barks letztes Like“ in der Stadtbibliothek

Der YouTuber, Comedian, Podcaster und Kochbuchautor Michael Buchinger hat heuer seinen ersten Krimi geschrieben: „Bella Barks letztes Like“ macht den gescheiterten YouTuber Leo zum Ermittler wider Willen, als auf dem größten Influencer:innen-Event des Jahres einer der Stars tot umfällt.

Ausstellung

Bis 1. Feber

Erinnern und schweigen

Annelies Senfter: „ACTA“ in der Neuen Galerie

CHRISTIAN DOLEZAL

Tante Pepi

Tirol Premiere

SA 17.01. 26

20.00 UHR

Annelies Senfter zeigt im Rahmen von „ACTA“ ihre Werkserie „Protokoll des Schweigens“, die sich Fluchthelfenden und Opfern in der NS-Zeit in Osttirol widmet. Im Zentrum stehen dabei sowohl das kollektive Erinnern als auch das Schweigen einer Gemeinschaft.

Performance

12. bis 14. Dezember

19 Uhr

Tanz trifft Zirkus

„Erde & Plastik“ im BRUX

Die interdisziplinäre Performance zwischen Choreografie, zeitgenössischem Zirkus und Performancekunst erforscht ausgehend von einer persönlichen Krise und mehreren Verletzungen, wie der menschliche Körper mit seiner Umwelt verflochten ist – und was passiert, wenn dieser Boden brüchig wird.

Konzert 16. Dezember

20.30 Uhr Akustisch

Oehl im Treibhaus

Kurz vor Weihnachten heißt es im Treibhaus wieder „Oehl du fröhliche“: Ariel Oehl und Band spielen für den Anlass geschriebene Lieder, Akustikversionen bekannter Oehl-Songs und neu interpretierte Weihnachtslieder.

Von Heimat und Tänzen

TANZSTÜCK VON MARCEL LEEMANN & SIMON MAYER MIT LIVEMUSIK VON UND MIT CHRISTOF DIENZ UND MITGLIEDERN SEINER FORMATION «DIE KNÖDEL»

Tanz Bis 29.1.26 - 40 % AUF KARTEN FÜR ALLE UNTER 27

Ausstellung

Ab 11. Dezember

Zart

Michael Ziegler: „Still ­ Leben“ im KiS Kunst in Seefeld

Der österreichische Maler Michael Ziegler ist unter anderem für seine floralen Stillleben bekannt: Er hält in Gläsern oder Vasen arrangierte Blumen in zarten, fast durchscheinenden Wasserfarben fest. Ein Teil dieser Werke ist ab Dezember in Seefeld zu sehen.

Tanz

Bis 29. Jänner

Fest der Vielfalt

„Von Heimat und Tänzen“ im Tiroler Landestheater

Die neue Tanzproduktion von Marcel Lehmann und Simon Mayer vereint die individuellen kulturellen Wurzeln und Erinnerungen der Ensemble-Mitglieder zu einem neuen, verbindenden Tanzritual zwischen Tradition und Moderne. Getanzt wird zu eigens für das Stück komponierter Musik von Christof Dietz, die er live mit Mitgliedern seiner Band Die Knödel performt.

TRAINIERE DEIN DENKEN. STÄRKE DEIN GEHIRN.

R A U M FÜR DIE JUGE ND

Mit der neuen Gratis ­ Konzertreihe „Frei:tag im Treibhaus“ will das Treibhaus gezielt Jugendliche ansprechen und ihnen Raum zum gemeinsamen Feiern und einen niederschwelligen Zugang zu Musik geben.

Seit Ende November gibt es im Treibhaus zusätzlich zum normalen Veranstaltungsprogramm jeden Freitag ein Gratiskonzert, das jungen Menschen eine Alternative zum Feiern auf der Straße bieten soll. „Wir haben bemerkt, dass ganz viele junge Leute das Treibhaus bevölkern, auch am Platz davor abhängen und dort trinken, und jetzt wird es kalt, deshalb wollte Norbert ihnen einen Platz geben“, erklärt Laura Pleifer vom Treibhaus die Idee dahinter. Die Programmreihe sei ein bisschen aus der Not heraus entstanden, weil sich mitunter auch drastische Szenen vor dem Treibhaus abgespielt hätten – und sich niemand um die Jugendlichen kümmere.

NEUES MITEINANDER.

Das Motto der Reihe ist „Jazz & Rock statt Alko-Pop“, was sich auch im typisch vielfältigen Line-up spiegelt: „Es wurde ein klassisches Treibhaus-Programm gemacht, um die Leute einzuladen und ihnen niederschwellig Zugang zu guter Musik zu bieten“, so Pleifer – Trends hätten dabei keine Rolle gespielt. Einige der Künstler:innen waren schon vorher gebucht, andere wurden ergänzt. Die Hoffnung sei, dass junge Menschen bei den Konzerten eine Alternative entdecken, wie sie gemeinsam ihre Zeit verbringen können. Damit das möglichst reibungslos abläuft, sind bei jedem der Konzerte Treibhaus-Mitarbeiter:innen anwesend, die die wichtigsten Regeln für das Miteinander bei Konzerten und im Treibhaus generell erklären, darunter: Mitgebrachter Alkohol, Drogen und Gewalt in jeglicher Form haben keinen Platz – sich gegenseitig helfen und auch mal ruhig sein, wenn ein Konzert das braucht, dagegen sehr wohl. „Es ist schon eine gewisse Art der Erziehungsarbeit“, sagt Pleifer. Das Experiment soll vorerst bis Feber 2026 laufen. „Danach müssen wir schauen, weil es ja auch kostspielig ist, diese Konzerte zu organisieren.“

Frei:tag im Treibhaus

12. Dezember: Funky Monks. Red Hot Chili Tribute

19. Dezember: Yasmo & Die Klangkantine

26. Dezember: Wicked Dub Division

30. Dezember: Veeble

2. Jänner: Baiba & Sage Darley

9. Jänner: Greyback & Black Corona

16. Jänner: Kalakuta

23. Jänner: Django 3000

30. Jänner: Carly Pires

6. Feber: Common Men. ROCK-HITPARADE

13. Feber: Überraschungskonzert

20. Feber: Luka Kranzelbinder’s Shake Stew

27. Feber: Mojo Incorporation

Konzert

18. Dezember

20.30 Uhr

Alle Jahre wieder

Mira Lu Kovacs & Clemens Wenger im Treibhaus

Es ist wieder Zeit für das inzwischen fast traditionelle Weihnachtssingen mit Mira Lu Kovacs und Clemens Wenger: Sie bringen mit ihren „Sad Songs to Cry to“ traurig-schöne Lieder für einen besinnlichen Abend.

Party

9. Jänner

20.30 Uhr

Mitsingen, bitte Karaoke Night im Stromboli

Warum immer nur unter der Dusche oder im Auto singen, wenn man das auch auf der Bühne und vor Publikum machen kann? Wer sich das denkt, ist bei der Stromboli Karaoke Night genau richtig und kann dort beweisen, wie (un)talentiert er/sie ist.

Konzert

23. Dezember

20.30 Uhr

Album-Release

Jesse im Treibhaus

Kurz vor Weihnachten gibt es für Fans von Jesse einen Extragrund zum Feiern: Als Vorab-Bescherung präsentiert er zusammen mit seiner Band Prinjesse das neue Album „Die schönsten Melodien von“, auf die es mit den Singles „Jimmi der Dieb“ und „Andi Andi“ bereits einen ersten Vorgeschmack gibt.

in Begleitung eines zahlenden Elternteils in derselben

Party, Talk

19. Dezember

20 Uhr

„Genug ist Genug“ in der p.m.k

Jubiläum

Die Kollektive ContrApunkt und skin on marble werden 15 und nehmen das Jubiläum zum Anlass für einen Abend zwischen Diskurs, Industrial Techno und Metal: Neben einem Talk zu Perspektiven, Solidarität und Abgründen der Kulturarbeit stehen Performances von Operant, Hygna, Therese Terror, Christoph hinterhuber und I Am Not God am Programm.

Quiz 27. Dezember

20 Uhr

Fragen über Fragen

„What the Franz?“ im Stromboli

Im Stromboli lassen Xaver Schumacher und Martin Fritz das Kulturjahr mit ihrer Pre-Silvester-Quizshow „What the Franz?“ ausklingen und blicken dabei nicht nur auf 2025 zurück, sondern auch in die Zukunft. Achtung: Gespielt wird in Teams, Einzelgänger:innen werden zwangsvermittelt.

Konzert

12. Dezember

20 Uhr

Laut und leise

Mavi Phoenix in der Bäckerei

Großes Drama trifft Introspektion: Auf dem aktuellen Album „Drama Cowboy“ setzt sich Mavi Phoenix radikal und mit immer wieder herausforderndem, überraschendem Pop samt Country-Ausflügen mit dem Thema Selbstakzeptanz auseinander.

16. – 18.01.26

Film

15. Dezember

19.30 Uhr

Weihnachten zum Fürchten

Slash X­ Mas x Diametrale in der p.m.k

Das Wiener SLASH Filmfestival gastiert zum vierten Mal in Innsbruck. Im Gabensack: „The Day of the Beast“, ein schwarzhumoriger Höllenritt eines Priesters und eines Heavy-Metal-Fans durch das weihnachtliche Madrid. Dazu gibt es Anti-Glühwein, Kekse und bizarr-besinnliche Musik.

OLYMPIAHALLE

Das International Festival Ballet & Festival Orchestra präsentieren eine Feerie von Schönheit, Eleganz und Anmut –märchenhafte russische Ballettkunst für Groß und Klein. Ein vollendetes Kunstwerk mit Live-Orchester. Das Ballett „Der Nussknacker“ basiert auf Alexandre Dumas’ Version von E.T.A. Hoffmanns „Nussknacker und Mausekönig“.

OLYMPIAHALLE

Mit der neuen Produktion HORIZONS knüpft HOLIDAY ON ICE nahtlos an die Erfolge vergangener Jahre an und feiert erneut ein spektakuläres Showerlebnis. Die weltbesten Eiskunstläufer:innen entfesseln auf und über der Bühne eine wahre Symphonie der Bewegung und ziehen das Publikum mit ihrer Präzision und Leichtigkeit in ihren Bann.

AUSSENEISRING Österreichs most unique Party gibt es auch “on Ice” und kommt natürlich auch nach Innsbruck. Sei dabei und tanz mit uns über das Eis. Stell dir vor, du bist von singenden und tanzenden Menschen umgeben, obwohl keine Musik zu hören ist! Bei der Ö3 Silent Ice Disco erhältst du als Besucher*in einen kabellosen Kopfhörer zur Verfügung gestellt.

KULTUR ZIEHT EIN

Kulturraum ist in Innsbruck ein rares Gut. Umso größer war die Freude im Mai, als die Stadt sechs Räume für Kulturschaffende zur Verfügung stellte. Nun ist das Vergabeverfahren abgeschlossen.

Text Barbara Kluibenschädl

Thomas Bonora, KulturraumKoordinator der IIG-Flächen der Stadt Innsbruck, hat seinen Auftrag abgeschlossen. „Die Evaluierung und Vergabe aller aktuell für die Kultur nutzbaren Liegenschaften der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) ist beendet“, erklärt Bonora. Von den sechs potenziellen Kulturräumen erwiesen sich

fünf als tatsächlich nutzbar –lediglich das ehemalige PorscheAutohaus am Mitterweg schied aus. An vier Standorten hat sich bereits einiges getan. Offen bleibt hingegen die Zukunft der Liegenschaft am Domanigweg. Diese habe jedoch, so Bonora, großes Potenzial für eine nachhaltige und vielfältige Nutzung. „Aktuell wird dort geprüft, ob die nötigen Umbauten und Anpassungen für eine geänderte Nutzung finanziell darstellbar sind“, erklärt er.

FELDSTRASSE 11A

In der Feldstraße im Gewerbegebiet hinter dem Westbahnhof befinden sich drei Büroräume, zwei davon als zusammenhängende Einheit. Der rund 30 Quadratmeter große Einzelraum wird künftig von Anna Straif, einer Cosplay-Künstlerin genutzt. Sie hat dort Atelier und Werkstatt eingerichtet. Die Schlüssel hat sie bereits in der Tasche, der Einzug läuft im Dezember und Jänner.

STAFFLERSTRASSE 25A

Teile der ehemaligen BALE haben in der Stafflerstraße ein neues Zuhause gefunden: Die fünf Vorstandsmitglieder des damals gegründeten DECKVereins – darunter Paul Prost – sind dort bereits im August eingezogen. Viele Bereiche sind nicht beheizbar und aktuell nur eingeschränkt nutzbar, Umbaumaßnahmen notwendig. Die ehemalige Autowerkstatt soll deswegen zunächst bis Mitte nächsten Jahres als Prekarium*

genutzt werden, um zu prüfen, ob die geplante Nutzung als vielseitiger Kulturhub langfristig tragfähig ist. Angedacht ist auf den 470 Quadratmetern Fläche eine Mischung aus Lagerflächen, Werkstätten, Kunstraum, Treffpunkt für Vereine und CoWorking-Bereichen. Schon jetzt sind Vereine wie Dachsbau TV, die Nachteule, Dachziegelflow und Kommando Hanf mit an Bord. Weitere Mitwirkende sind ausdrücklich willkommen.

* Bittleihe oder Gebrauchsüberlassung, im Fall der Stafflerstraße müssen nur Betriebskosten bezahlt werden

HUNOLDSTRASSE 16B

Im zweistöckigen kleinen Häuschen in der Hunoldstraße möchte das 25-köpfige Team vom Krapoldi Festival rund um Obfrau Isabella Kneuer, künftig seine neue Basis aufschlagen. Auf den rund 160 Quadratmetern sind mehrere Nutzungen geplant: ein Treffpunkt für das Team, ein Festival-Büro und Schlafmöglichkeiten für Künstler:innen, die während des Krapoldi Festivals im nahen Rapoldipark gastieren. Im oberen Stockwerk soll eine Wohnung für ein Vereinsmitglied entstehen, dessen Mietbeitrag dem Kulturverein überhaupt die Benützung des Gebäudes ermöglicht. Noch steht die endgültige Nutzungsbewilligung durch die Stadt aus.

Das gelbe Egg

Das Projekt

Thomas Bonora wurde im Juni dieses Jahres als Kulturraum-Koordinator der IIG-Flächen der Stadt Innsbruck beauftragt und war dafür verantwortlich, städtische Immobilien als mögliche Kultur- und Kreativräume zu evaluieren und Nutzungsmodelle zu entwickeln. Gemeinsam mit Künstler:innen, Vereinen und Initiativen wurden Konzepte erarbeitet, wie Räume als Ateliers, Werkstätten, Treffpunkte oder Co-Working-Spots genutzt werden können. Ziel war es, die knappen städtischen Ressourcen transparent und nachhaltig zu vergeben.

EGGER-LIENZSTRASSE 90

Im Zuge der Besichtigungstermine hat sich am Standort Egger-Lienz-Straße ein neuer Verein gegründet: das gelbe Egg – pragmatisch benannt nach den gelben Tür- und Fensterrahmen des Eckhauses. Die rund 72 Quadratmeter großen Räumlichkeiten bieten künftig Platz für sechs Künstler:innen – von

Malerei über analoge Fotografie bis hin zum Töpfern – sowie für den Verein Safer Spaces. Neben der kreativen Arbeit werden dort künftig auch Kunst-Workshops stattfinden. Die Schlüssel sind bereits übergeben, aktuell wird noch an der Innengestaltung gefeilt, die in den kommenden Monaten umgesetzt werden soll.

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Cold as Ice

Inspiriert durch Hans Christian Andersens Märchen „Die Schneekönigin“ gelingt Regisseurin Lucile Hadžihalilovićs mit „Herz aus Eis“ eine entschleunigte Parabel rund um die Themen Einsamkeit, Zuneigung und Abhängigkeit in seltener optischer und akustischer Perfektion.

Text: Klaus Erler

Jeanne lebt in einem Kinderheim in den französischen Alpen. Um der Lebensferne eines entlegenen Dorfes in den Siebzigerjahren zu entkommen, flüchtet das 16-jährige Mädchen in die große Stadt. Dort versteckt sich Jeanne in einem Filmstudio, in dem gerade – das Schicksal will es so – „Die Schneekönigin“ und damit Jeannes Lieblingsmärchen gedreht wird.

UNNAHBAR, ENTRÜCKT UND MELANCHOLISCH.

In der Hauptrolle als Schneekönigin brilliert die berühmte und geheimnisvolle Cristina Van den Berg, die gleichzeitig unnahbar, entrückt und melancholisch die gesamte Aufmerksamkeit von Jeanne auf sich zieht. Zwischen dem Mädchen und der Schauspielerin entwickelt sich eine intensive Beziehung, die auch dazu führt, dass Jeanne immer wichtiger für den Dreh wird. Während Jeannes Obsession für Cristina wächst, verschwimmen die Grenzen zwischen Set, Leinwand und Realität zunehmend, bis es zum großen Showdown rund um die Themen Liebe, Missbrauch, Ergebenheit und Narzissmus kommt.

WIE VERZAUBERT.

Regisseurin Lucile Hadžihalilović erzählt ihr „Herz aus Eis“ in einer Langsamkeit, die anfangs noch irritierend, schon bald aber faszinierend ist und an die man sich als reizüberfluteter Mensch des 21. Jahrhunderts erst gewöhnen muss. Eine fast schon unnatürliche Ruhe liegt über ihrem Film, als wären alle Schauspieler:innen bereits verzaubert und jedes störende Geräusch eliminiert. Hadžihalilovićs Filmeinstellungen sind wie komplexe Fotos inszeniert, sphärische Musik und Erzählungen aus dem Off verstärken den traumartigen Charakter von „Herz aus Eis“.

Auch dass der Film in den Siebzigerjahren spielt, ist kein Zufall, wie die Regisseurin im Interview ausführt: „Diese Ära, in der Bilder und Informationen noch nicht so allgegenwärtig waren, begünstigte Jeannes Unschuld und die verführerische Mystik und Macht eines Filmstars.“ Marion Cotillards intensive Filmpräsenz als Cristina tut schließlich ein Übriges, um sicherzustellen, dass man „Herz aus Eis“ nicht so schnell wieder loswird, auch wenn man schon längst wieder in die Hektik des Alltags eingetaucht ist.

HERZ AUS EIS (LA TOUR DE GLACE) FR/DE 2025, 118 Min. Regie: Lucile Hadžihalilović Mit Marion Cotillard, Clara Pacini, August Diehl  Kinostart: 19. 12. 2025

DER WÜRFEL

Dezember

DAS LÖSUNGSWORT

DIE

FRAGEN

1 Da wird’s frostig: Machen Hausknacker in der kalten Jahreszeit?

1 Bunter Strichmacher: Aufforderung an Schreibgerät, größer zu werden? (1 od. 3 W.)

2 Kommt direkt an die Tür: Arbeit des Immobilienboten?

3 Da klingelt’s: Fühlt sich von AbheberInnen angenommen

4 In freier Wildbahn sieht der verrückte Unrat gleich besser aus

5 Die genießen Vergeltungssüchtige nach dem Motto „wie du mir“

6 Hängt im Winter am Dach: Tut der Barkeeper an der Gelatoschank? (1–2 W.)

7 Haarig: Hat das Kleinpferd am Schädel

8 Sehr kleinlich: Überprüft er den Stand der Hülsenfrüchte?

9 Wie verabschieden sich Poeten in (!) Baden?

10 Hier fröhlich von rechts(!): „Wer suchet einen Freund, an treuen, / kann sich an einem Hund …!“

11 Die Routenleitsysteme sind auch in InnsbruckLand ver-Ort-et (tw. Mz.)

12 Der Mops ist fischig eingedreht

13 Anfangs entwä-S-erten Wipptalfluss hat’s nach Vorarlberg verschlagen

14 In der steckt doch jeder: Aufforderung an Schläger?

14 Liebevoll vornämlicher Hinterseer geht oftmals auch als Sittich durch

15 Baldiges Wiedersehen: „Nächstes Treffen in Tschagguns, / ich freu mich schon, wir sehen …!“

16 Selbstzerstörer: „Den Hang zum Masochismus brauchst, / wenn täglich Zigaretten …!“

17 Küchenfetzen: Kleine Bergneigung?

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Was Sie schon immer zu fragen gewagt haben, aber nie wissen wollten.

ESSAY

DIE VEREINSAMUNG

des Pizzastücks

Ich mag ja Menschen, die gerne essen.

Heißt: nicht wegen jedem Tiramisu nach der Ozempic-Spritze googeln. Heißt auch: stattdessen gleich auch noch eine Portion Profiterols hinterher. Und sicher kein schlechtes Gewissen haben!

Was ich auch mag, sind Menschen, die gerne mal was übrig lassen. Grund: Ich gehöre zu Kategorie 1 und freue mich über zusätzliches Nahrungsangebot, das sich unaufgeregt aneignen lässt.

Natürlich kann man nicht jeden Teller zusammenfuttern. Es geht da weniger um Herpes oder Speichelfäden in der Frittatensuppe. Das Problem liegt eher im sozialästhetischen Bereich: Einem entfernten Bekannten bei der Lasagne zu helfen, wirkt unangemessen vertraut.

Ehefrau hingegen – null Problemo!

Meine Gattin zum Beispiel isst gerne Pizza, erreicht aber zuweilen früh die Grenzen ihres Essleistungsvermögens. Eine Frau halt, möchte man schnoddrig hinzufügen, aber lassen Sie uns diese Abzweigung in die Stereotyp-Allee gar nicht nehmen.

Jedenfalls bleiben meistens zwei, drei Stück Pizza übrig und das finde ich vorbehaltslos großartig. Wobei, jetzt biege ich doch ab: Es ist schon eine sehr weibliche Eigenart, nicht ganz aufzuessen.

Ich rede jetzt nicht von Tante Bertas Portionierungsgewohnheiten, die selbst Eisenbieger überfordern. Ich rede von den

Es ist schon eine sehr weibliche Eigenart, nicht ganz aufzuessen.

vier verweigerten Pommes, zwei nicht einverleibten Bissen Spinatknödel, ich rede von dem letzten Löffel Vanilleeis, der mit dem Hinweis auf allumfassende Sättigung übrig gelassen wird.

So voll kann doch überhaupt gar nie jemand sein, dass man nicht noch diesen einen Happen runterbringt! Ich meine, es ist ja auch für die Küche feiner, wenn der Teller leer zurückgeht. Daran muss ja auch einmal gedacht werden.

Neulich entdeckte ich in einem Kühlschrank, der sich außerhalb meines nutriven und kühllogistischen Einflussbereiches befindet, ein Behältnis mit einem armseligen, vereinsamten Stück Pizza zur späteren Verzehrung drin.

Wer bitte tut so was, frage ich Sie. Für ein einzelnes Stück Pizza mach ich doch nicht einmal den Mund auf.

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