6020 Stadtmagazin | Feber 2021

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Retourenadresse: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck | Österreichische Post AG PZ13Z039759P Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt

20. JAHRGANG FEBER 2021 | AUSGABE 255

VON „HELDEN“ UND HENKERN Naziverehrung am Tummelplatz

Auch Rampenlicht wirft Schatten Zum Start der neuen Staffel blicken die drei Tiroler StarmaniaGewinner zurück. DE M HILF EISTER E RM BÜRG ILLI W

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Editorial

Über den Schrecken ohne Ende Michael Steinlechner

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iese Koalition stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Die unterlegene Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer fand sich nicht wie sonst nach Niederlagen üblich im politischen Nirvana, sondern als Vizebürgermeisterin in der Koalition mit den Grünen wieder. Politisch war das mehr als ungewöhnlich, ein bisschen so, als würde Joe Biden seine Vize Kamala Harris bei der Angelobung noch schnell durch Donald Trump ersetzen. Doch es sollte nur der Beginn einer langen und gebeutelten Partnerschaft werden, bei der sich alle Außenstehenden wünschen, dass sie endlich vorbei ist, die Betroffenen dies aber in keinster Weise bemerken. In Wahrheit hat Oppitz-Plörer nie ganz verkraftet, entthront worden zu sein, und lebt jetzt in einer Art Parallelrealität als Quasi-immer-noch-Bürgermeisterin weiter. Dabei gelingt es ihr die meiste Zeit nicht, den echten Bürgermeister zu akzeptieren oder zumindest nicht zu schikanieren, obwohl das ihr politisches Überleben verlängern würde. Der Bürgermeister selbst – in Sachen Leidensfähigkeit einsame Spitze – lässt es der eigenen Koalition nicht nur von Anfang an durchgehen, gegen ihn zu stimmen, sondern akzeptiert sogar eine der größtmöglichen Demütigungen überhaupt. Bis dahin – um bei den Amerika-Vergleichen zu bleiben – galt die Wahlniederlage von Hillary Clinton gegen Donald Trump als größte politische Erniedrigung. Jetzt gibt es Konkurrenz aus Innsbruck: Dem grünen Bürgermeister wird ein blauer Vizebürgermeister vor die Nase gesetzt. Man stelle sich zum Spaß vor, wie Altbürgermeister Herwig van Staa reagiert hätte, wenn ihm die eigene Koalition einen kommunistischen Vizebürgermeister verpasst hätte. Es hätte vermutlich Ohrfeigen geregnet – und nicht nur verbale. Genau das macht ja unseren Bürgermeister auch so sympathisch. Dass er nicht so machtgeil ist wie manch anderer Politiker, dass er nicht poltert, sondern ein feiner und angenehmer Mensch ist. Doch in der Politik wird Nettigkeit oft mit Schwäche verwechselt und ausgenützt. Und wenn das passiert, muss man Stärke zeigen, sonst ist man – wie Georg Willi – Passagier in der eigenen Koalition, ein Bürgermeister, der den Anschein macht, gar keiner sein zu wollen. Er selbst sagt dazu: „Es wird immer gesagt, der Bürgermeister soll führen. Das mache ich total gerne. Aber es muss die Bereitschaft geben, bei dem mitzumachen.“ Dieses Zitat beschreibt die Stärke und die Schwäche unseres Bürgermeisters auf so eindrucksvolle Weise, dass man eigentlich mit ihm schließen könnte. Nur so viel noch: Diese Koalition ist wie Corona. Sie dauert schon viel zu lange, geht allen auf die Nerven und keiner weiß, wann sie endlich vorbei ist. m.steinlechner@6020stadtmagazin.at

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Inhalt Auch Rampenlicht wirft Schatten Der ORF kurbelt ab 26. Feber mit Starmania wieder die Castingmaschine an. 6020 hat die Tiroler Gewinner „besucht“. Seite 20

Von „Helden“ und Henkern

Innsbru ckEdition

Das große Leiterspiel –

Der Spielespaß für die ganze Familie. Hilf dem Bürgermeister Willi wieder in den Bürgermeistersessel.

Am Tummelplatz wird nicht nur einfacher Soldaten gedacht. Es befinden sich darunter sogar verurteilte Kriegsverbrecher. Immer noch.

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Eiskalter Mutausbruch Wer in Lockdownzeiten schwimmen will, muss raus in die Kälte. Ein Selbstversuch in Neopren. Seite 28

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Sonntag, der 14. Worauf wir uns freuen können

Die 6020-Streamingtipps für einen Valentinstag auf der Couch.

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Kulturschaffende und Veranstalter verraten, welche Pläne sie für die Zeit haben, wenn das kulturelle Leben wieder erwacht.

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IMPRESSUM Herausgeber: Michael Steinlechner Medieninhaber & Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH Chefredaktion: Matthias Krapf Grafik: Alina Klampfer, Thomas Bucher, Marco Lösch Illustration: Monika Cichoń Redaktion: Christiane Fasching, Denise Neher, Benjamin Stolz, Haris Kovacevic, Flo Seidl, Melina Mitternöckler, Lisa-Maria Schwarzenauer, Klaus Erler, Verena Zankl (Lektorat) Fotos: Franz Oss, Axel Springer Anzeigenverkauf: Carmen Larch (verkauf@6020stadtmagazin.at) Anschrift, alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/58 6020 E-Mail: redaktion@­6020stadtmagazin.at Geschäftsführung Verlag: Andreas Eisendle, Matthias Krapf, Michael Steinlechner Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck Hinweis: Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.

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An der Anmeldestation (1) werden Unterlagen wie Ausweis, Impfpass, E-Card und Aufklärungsbogen entgegengenommen. Bis man dran ist, nimmt man im Wartebereich (2) Platz. In den Impfkojen (3) folgt zuerst das ärztliche Aufklärungsgespräch und dann die Impfung. Sicherheitshalber soll man sich danach 20 Minuten im Ruhebereich (4) erholen.

1.000 Impfungen am Tag sollen im Vollbetrieb möglich sein – bis zur Maximalauslastung dürfte es in der Impfstation in der Messehalle A aber noch einige Zeit gemächlicher zugehen. Wer einen Termin zugeteilt bekommt, den erwartet folgender Ablauf:

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Es gäbe was Wichtiges zu ent­ scheiden. Aber he ute hast du keine Lu st.

Es ist wie ein Wunder: Der Coronaimpfstoff wirk t auch gegen Überforde­ rung. Zum Glück werden Bürgermeister im nationa ­ len Impfplan mittlerweile vorgereiht.

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doch Wären Neuwahlen m: Deine der Ausweg? Proble önen Leute wollen ihre sch d du deinen Jobs behalten. Un s ist riskant . eigentlich auch. Da Lieber mal abwarten.

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Drei Tage ter. schönes Wet Ohne Föhn.

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Christine OppitzPlörer hat wieder mal eine gute Idee, wie sie dich quälen kann.

Das freie Spiel der Kräf te im Gemeinderat hast du dir einfacher vorgestellt. Wie alles eigentlich.

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Der Spielespaß für die ganze Familie

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Die Mitglieder de iner Koalition bekräftig en ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit .

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Eine tragfähige Koalition steht.

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Jeder will irgendwas, damit er für deine Ide en stimmt. Du lädst dir ein e App runter, um den Übe r­ blick zu behalten.

Das große Leiterspiel

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Heute ist Dienstag. Hey, das ist doch schon mal was.

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Die Leute haben momentan andere Sorgen als bizarre Lokalpolitik. Das hilft .

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Bürgermeister Willi hat schlechte Laune. Schön langsam kommt es ihm so vor, als hätten sich alle gegen ihn verschworen. Außerdem würde er gerne seine Arbeit machen, aber irgendwie kommt er nicht dazu, weil ständig irgendwas ist und alle fruchtbar stur sind. Hilf Bürgermeister Willi, indem du ihn wieder in seinen Bürgermeistersessel führst.

Das Spiel:

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Du hast di r übel den Fuß versta ucht – mus st aber trot zd em arbeite n. Sonst müs ste ja dein neuer Stel lver treter ran.

Im Stadtsenat hast du heute einen Witz erzählt, der super angekommen ist. Heißt: Zumindest Uschi hat gelacht.

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Du würdest ja gerne führen, aber u. niemand hat Lust daz

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Gerhard Depa oli wird von Facebo ok gesperrt.

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Zahl. Befindet Würfle und fahre die gewürfelte st du eine darf sich auf dem Feld eine Leiter, lange auf dich, Sch eine tet War . Abkürzung nehmen hste Spieler dran. geht es retour. Dann ist der näc . Der jüngste Grün-Wähler beginnt

So wird gespielt:

→ einen Würfel nschattierungen) → Spielfiguren (am besten in Grü

Was du dazu brauchst:

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Rudi Federspiel muss als K1 zwei Wochen in Quarantäne. Und das Beste: Morgen ist Ge­ meinderatssitzung!

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Es schneit in Innsbruck. Die ma ngel­ hafte Schneeräu mung wir ft dich zurück.

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Rudi Anschober ruft dich an und bewundert deinen Durchhaltewillen: „Also ich hätte in so einer Scheiß­ .“ situation längst aufgegeben Zuspruch baut auf.

Die Neos nehmen die vorgeschlagene Vereinbarung an.

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D „Eine Gedenkstätte kann nur mehr eine Bedeutung haben, wenn man dort aufklärerisch wirkt.“ C l a u d i a Ku r e t s i t i s - H a i d e r, H i s t o r i ke r i n

ie Landesgedächtnisstätte Tummelplatz ist ein lebendiger Ort der Erinnerung. „Angehörige, Vereine, Studentenverbindungen, Kongregationen und ehemalige Kriegsteilnehmer“ setzten hier einst, wie auf der Infotafel am Eingang der Gedenkstätte geschrieben steht, „für die in fernen Ländern Gefallenen und in fremder Erde Ruhenden zahlreiche Gedenkkreuze.“ Heute betreibt der „Verwaltungs- und Betreuungsverein der Landesgedächtnisstätte Tummelplatz“ mit privaten und öffentlichen Mitteln die letzte Stätte der hier nicht Ruhenden. Gut 350 Mitglieder organisieren Spendenaktionen, putzen im Frühjahr die Denkmäler heraus und halten regelmäßig Gedenkgottesdienste und Messen für „Volk und Vaterland“ ab. Über die Jahre hat der Verein die Landesgedächtnisstätte schon mehrmals renoviert und bei Gelegenheit entnazifiziert. Trotzdem finden sich unter den Namen der Soldaten bis heute SS-Mitglieder und verurteilte Kriegsverbrecher. „Seine Ehre hieß Treue“, wird etwa auf einer Grabtafel am Hauptweg das

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Die „Landesgedächtnisstätte Tummelplatz“ ist ein Platz für in den Weltkriegen verschollene Soldaten. Unter ihnen befinden sich SS-Mitglieder und Kriegsverbrecher, deren Denkmäler mit öffentlichen Geldern in Schuss gehalten werden. Eine angemessene historische Kontextualisierung des Gedenkorts in Amras gibt es bisher nicht. Text: Benjamin Stolz

Motto des berüchtigten NS-Organs zitiert. Der Spruch ist leicht abgewandelt und fällt somit nicht unter das Verbotsgesetz. Wenige Meter von der sogenannten „Sokopf“-Kapelle gedenkt man einem hingerichteten SS-Kriegsverbrecher als gefallenem Soldaten. „Eine Gedenkstätte kann nur mehr eine Bedeutung haben, wenn man dort aufklärerisch wirkt. Sie muss problematisiert und kontextualisiert werden“, weiß Claudia Kuretsidis-Haider vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW). Auf der einzigen Infotafel am Gelände wird der Zweite Weltkrieg nur in einem Halbsatz erwähnt. Die Gedenktafeln der Gedächtnisstätte dienen im Original­ wortlaut dazu, „uns an die Sinnlosigkeit der grausamen Kriege und der Wichtigkeit des Friedens“ zu mahnen. DIE GÄRTNER VOM TUMMELPLATZ. Mitte Jänner sind die etwas mehr als 850 Gedenkkreuze am Fuße des Paschbergs unter einer dichten Schneedecke fast verschwunden. Vereinsobmann Hans Zimmermann und Vorstandsmitglied und

© DIPLOMATISCHE AKADEMIE, AXEL SPRINGER

Von „Helden“ und Henkern


Vereinsobmann Hans Zimmermann (li.) und Historiker Lukas Mor scher (re.) führen durch die winterliche Landesgedächtnisstät te.

Historiker Lukas Morscher haben sich bereiterklärt, eine Runde über den Gedenkort zu drehen. „Wir sehen uns als Friedensprojekt“, sagt Zimmermann. Als er im Jahr 2011 als fünfter Vereinschef die Geschäfte übernahm, zählte man keine zwei Dutzend Mitglieder. Durch sein Engagement wurden vier Kapellen und Hunderte Gedenkkreuze renoviert, der heutige Grund der Gedenkstätte über den Verein erworben und aufwendige Spendenaktionen durchgeführt. Seine Mitglieder sind Hobbygärtner und -handwerker, „wir haben sogar zwei Künstler im Verein, die die Kreuze bemalen“. An einer öffentlichen Gedenkstätte im Freien ist immer etwas zu tun. „Das ist ein Verein, der nicht historisch, sondern pflegerisch tätig ist“, meint Lukas Morscher. So ist auch die Auseinandersetzung mit der dunklen Vergangenheit des Ortes für Obmann Zimmermann abgeschlossen: „Es wurde alles bereits genug aufgearbeitet.“ Lukas Morscher sieht das anders. „Diese Gedenktafeln müssen in Zukunft in einen zeitgeschichtlichen Kontext gesetzt und erklärt werden“, findet der Historiker und Leiter des Innsbrucker Stadtarchivs. Die Coronakrise hätte dieses Vorhaben verzögert, konkrete Pläne für eine Kontextualisierung gibt es noch keine. DIE SS AM TUMMELPLATZ. Mehr als 60 Jahre lang war die heutige Gedächtnisstätte tatsächlich ein Friedhof. Tausende im nahegelegenen Lazarett im Schloss Ambras verstorbene Soldaten

Mehr al s 850 G edenkkreuze bef inden sich heute am Tummelplat z.

„Wir sehen uns als Friedensprojekt.“

SS“ (SD) war an der Foltewurden in den Jahren rung und Ermordung von 1797 bis 1858 am Tummelplatz begraben. amerikanischen Agenten Zusammen mit seiner und italienischen WiderH a n s Zi m m e r m a n n standskämpfern beteiligt. Funktion als Wallfahrtsort 1946 wurde er nach eiund ehemaliger Friedhof ist die Landesgedächtnisstätte ein vielnem britischen Kriegsverbrecherprozess fältig gebrauchter Erinnerungsort. Als mit zwei seiner Kameraden in Livorno ein solcher „verrät er uns, wie sich eine hingerichtet. Gesellschaft mit bestimmten Dingen aus „Ein historisches Denkmal zeigt einandersetzt“, sagt Claudia Kuretsidisdie Zeitschichten des Erinnerns“, sagt Haider. Heidemarie Uhl von der Österreichischen Wie politisch Friedhöfe sind, zeigt die Akademie der Wissenschaften. „Als Historikerin bin ich dafür, solche Denkmäler aktuelle Debatte über die Aberkennung zu erhalten, aber es muss natürlich eine der Ehrengräber des Chirurgen Burghard Breitner und des Innsbrucker NSklare Distanzierung geben.“ Bürgermeisters Egon Denz am Wiltener Davon fehlt am Gedenkkreuz von Storz Westfriedhof. „Der Tummelplatz ist eine jede Spur. Ein falsches Todesdatum und Gedenkstätte für Gefallene aus Innsbruck die Abkürzung „gef.“ machen den hingerichteten SS-Mörder im Nachhinein gar und Umgebung, kein Friedhof“, betont zum gefallenen Soldaten. Dieses falsche Morscher. Datum und die Umstände seines Todes Trotzdem gedenkt man am Tummelplatz bis heute auch dem im 260 Kilomekamen erst bei der letzten Überarbeitung ter entfernten Schwanenstadt geborenen durch eine Restaurationsfirma vor vier SS-Oberscharführer Albert Storz. Der Jahren auf die Tafel. Wer das Kreuz für Albert Storz überhaupt aufgestellt hat, Mitarbeiter in der Außenstelle Bozen des weiß im Verein heute niemand mehr. „Sicherheitsdiensts des Reichsführers

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Bei den let zten Renovierungen wurden vier Kapellen an der G edächtnisstät te erneuer t.

„Wenn mit Landesgeld Kriegsverbrecherkreuze restauriert worden sind, dann war das sicher nicht in unserem Sinn.“ G e b i M a i r, G r ü n e r K l u b o b m a n n

DIE TEUREN ANGEHÖRIGEN. Die Landesgedächtnisstätte finanziert sich nicht nur durch eigene Aktionen, sondern auch durch großzügige Subventionen von Stadt Innsbruck und Land Tirol. Allein in den letzten fünf Jahren überwies die Stadt insgesamt 40.000 Euro, das Land und die Landesgedächtnisstiftung gut 132.000 Euro an den Verein. 39.200 Euro der öffentlichen Gelder flossen ausgewiesen in die Renovierung Hunderter Gedenkkreuze. „Wenn mit Landesgeld Kriegsverbrecherkreuze restauriert worden sind, dann war das sicher nicht in unserem Sinn“, sagt Gebi Mair, Klubobmann der Grünen im Tiroler Landtag. Bei der letzten Renovierungsaktion in den Jahren 2013 bis 2017 wurde die Gedenkstätte generalsaniert. Für die im Zuge dessen vollzogene historische

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Aufarbeitung, bei der das aktuelle Infomaterial entstanden ist, haben Stadt und Land sogar mitbezahlt. „Der Tummelplatzverein selber war an der Aufarbeitung nicht so richtig interessiert“, so Mair. Da sich die Landesgedächtnisstätte auf Privatgrund befindet, darf der Verein im gesetzlichen Rahmen dort machen, was er will. „Ursprünglich haben hier Familien Kreuze für ihre Toten aufgestellt“, erklärt Lukas Morscher. Noch im Jahr 1977 wurde ein von der „Kameradschaft IV-Tirol“ gestifteter Gedenkstein „Den Toten der Waffen-SS 1939–1945“ errichtet, der bis in die Neunzigerjahre stehenblieb. Zur Enthüllung des Denkmals waren damals sogar ehemalige Angehörige der WaffenSS aus Deutschland angereist. VOLK UND VATERLAND. Selbst an einem kalten Wintertag spazieren viele Menschen über den einladenden Weg durch die Kreuze hinüber zum Bretterkeller oder runter in den Schlosspark. Richtig voll wird es auf der Landesgedächtnisstätte bei den jährlich stattfindenden Erinnerungsfeiern. Im November gedenkt man am „Seelensonntag“ der „Gefallenen der beiden Weltkriege“, am Nationalfeiertag feiert man die „Hl. Messe für Volk und Vaterland“ und im Mai das „Patrozinium der Kreuzkapelle“, ebenfalls mit „Festmesse“. Von den Opfern der hier gedachten SS-Mitglieder oder der Verbrechen der Wehrmacht ist weder auf der großen Tafel

© AXEL SPRINGER, WIKIPEDIA/DIE GRÜNEN, HERIBERT CORN

Unter den am Tummelplat z G edachten bef inden sich bis heute SS - Mitglieder und Kriegsverbrecher.


Echte e Lebensfreud für dein Dahoam.

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„Nur der Soldaten zu gedenken, entspricht nicht mehr der heutigen Zugangsweise.“ H e i d e m a r i e U h l , H i s t o r i ke r i n

am Eingang noch in den online verfügbaren Ankündigungen zu den Festakten die Rede. „Nur der Soldaten zu gedenken, entspricht nicht mehr der heutigen Zugangsweise“, sagt Heidemarie Uhl. Das Soldatengedenken wird am Tummelplatz öffentlich zelebriert. Ein Vereinsmitglied stellt zu vielen Gedenkveranstaltungen sogar mit dramatischer Musik unterlegte Slideshows auf die Website der Stätte: Militäruniformen, Schützenkompanien, die höchsten Geistlichen des Landes und bekannte Politiker sind darauf zu sehen. „Das Gedenken an die Opfer ruft so etwas wie ein schlechtes Gewissen hervor. Auch noch in der zweiten oder dritten Generation nach dem Krieg wollen manche nichts damit zu tun haben, weil man die eigene Schuld oder die Schuld der Vorfahren nicht sehen möchte“, erklärt Claudia Kuretsidis-Haider. Fast alle im Zuge dieses 6020-Beitrags Befragten sind sich einig, dass die „Landesgedächtnisstätte Tummelplatz“ dringend einer historischen Aufarbeitung bedarf. „Erinnerungsarbeit ist dynamisch und hängt auch von der politischen Stimmungslage ab“, sagt Kuretsidis-Haider. Von der Stadt Innsbruck hieß es auf Anfrage, dass im Fall Tummelplatz die „zuständigen Ämter die Praxis prüfen und eine historische Aufarbeitung vorbereitet“ würde. Ob aktuelle Personalentscheidungen im Innsbrucker Gemeinderat darauf einen Einfluss haben, wird sich zeigen.

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DAS DUO: Christian Fink (links) und Christian Hoser sind Spor tmediziner mit Weltruf.

DIE KNIE­PÄPSTE Einst Medizinstudenten in Innsbruck – jetzt die Ärzte, denen die Stars vertrauen: Das Sportmediziner-Duo Christian Hoser und Christian Fink erzählt 6020, wie es dazu kam. Text: Denise Neher – Fotos: Axel Springer

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NACHBETREUUNG: Auch nach der OP gibt es noch laufend Kontak t.

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uch während des einstündigen Interviews lässt Professor Fink sein Handy nicht aus den Augen. Ab und zu verschwindet er kurz nach draußen, um zu telefonieren. So mancher Sportfan würde bei seiner Kontaktliste wohl große Augen bekommen: Einige der berühmtesten Fußballklubs der Welt, Sportverbände und Weltklassesportler aus allen Sparten rufen in Innsbruck an, wenn es um ihre Knieprobleme geht.

Christian Fink und Christian Hoser sind seit Jahren spezialisiert auf schwere Knieverletzungen im Spitzensport. Das zeigt sich auch am langen Flur in ihrer Gemeinschaftspraxis: Sané hängt neben Hernandez, der wiederum neben Chiellini. Zahlreiche Fußballtrikots mit persönlichen Widmungen zieren die weißen Wände. Wenn man in der Welt der Medizin auch von einer Marke sprechen kann, dann sind das Hoser und Fink über die Jahre geworden. Wer laufend berühmte Sportler operiert, wird irgendwann selbst berühmt. Die deutsche Bildzeitung hat Fink vor Kurzem als Kniepapst bezeichnet. Da hat er gerade Bayern-Star Joshua Kimmich erfolgreich operiert. ÄHNLICH UND DOCH ANDERS. Ist das Duo Hoser/Fink eine Zweckgemeinschaft, ist ihre gemeinsame Praxis das Resultat einer gut funktionierenden

„Es gibt nichts Schöneres als ein Knie.“ Christian Hoser

Arbeitsbeziehung? Diese Vermutung weisen die beiden, halb lachend, halb ehrlich entrüstet, in jedem Fall entschieden, zurück. Hoser und Fink teilen nicht nur den Vornamen und das Geburtsjahr 1966, sie stammen auch beide aus Oberösterreich. Noch ohne sich zu kennen, beschließen sie unabhängig voneinander, nach der Matura nach Innsbruck zu ziehen und das Medizinstudium zu beginnen. Die Gründe dafür sind die gleichen: Die Liebe zu den Bergen und zum Sport gibt den Ausschlag dafür, in Innsbruck zu studieren. „Wien war mir als Stadt zum Studieren zu groß, die Verbindung Berge und Sport ist in Innsbruck einzigartig und fasziniert mich nach wie vor“, erklärt Christian 17

Hoser. Es kommt, wie es kommen muss. Bereits im ersten Studienjahr lernen sich die beiden kennen. Und fast wie in einem Film ist das schicksalhafte Kennenlernen zunächst eines mit Schwierigkeiten. „Sympathisch waren wir uns zunächst gar nicht“, schmunzelt Hoser. „Wir sind ja auch als Typen recht unterschiedlich“, fügt Fink lachend hinzu. Das fällt sogar beim Interview auf: Während der eine lümmelt wie einer von der letzten Bank (Fink), sitzt der andere kerzengerade wie ein Musterschüler (Hoser). Vermutlich ist es der Ehrgeiz, der die beiden dann doch zusammenbringt und zu einer Männerfreundschaft führt, die bis heute anhält. „Wir sind ja sogar bei den Kindern gegenseitig Taufpaten“, verrät Hoser. Während des Studiums kristallisiert sich schnell eine weitere Gemeinsamkeit heraus: Ihr Interesse gilt der Sportmedizin und da vor allem der Kniechirurgie. Die Faszination bringt Hoser kurios auf den Punkt: „Es gibt nichts Schöneres als ein Knie.“ DOPPELPACKKARRIERE. Nach dem Medizinstudium und zahlreichen Auslandsaufenthalten nimmt die Karriere des Duos schnell Fahrt auf. Sie eröffnen in Innsbruck, gegenüber vom Tivolistadion, ihre Praxis, entwickeln neue Instrumente und OP-Techniken. Sie arbeiten in der Wissenschaft, in der Forschung und in der Lehre, veröffentlichen Arbeiten, halten Vorträge, besuchen Kongresse und geben Kurse. Die Operationen führen Hoser und Fink an der Privatklinik Hochrum durch. Dort hat


PROMINENTE KNIE: Spor tstar s wie Leroy Sané oder auch Lindsey Vonn wurden in Innsbruck operier t.

Laufenden, und das zu jeder Tages- und Nachtzeit“, schmunzelt Fink. Vor der OP kümmert sich das Praxisteam bei den Sportstars häufig auch um die Betreuung ihres Umfelds. „Die meisten kommen mit der Freundin oder Frau, manche mit dem Hund, die Italiener häufig mit der Mama“, schmunzelt Hoser.

sich ein Team von Experten für schwere Knieverletzungen aus dem Spitzensport geformt. Immer mehr verletzte Sportler aus allen Teilen Europas geben sich in der Praxis die Klinke in die Hand: Fußballstars von Manchester City, Juventus Turin oder Bayern München oder Skistars wie Lindsey Vonn, Anna Veith und Aksel Lund Svindal. Was in den 1990ern noch der WM-Ort Vail in Colorado mit dem berühmten Sportmediziner Richard Steadman war, wird zunehmend Innsbruck: das Mekka der Sportmedizin. Die Gründe dafür sind laut Hoser ein Gesamtpaket, das europaweit hervorsticht. Partner Fink ergänzt: „Wir haben eine Top-Infrastruktur, die es uns ermöglicht, Magnetresonanz, Computertomographie und operative Versorgung in der Privatklinik Hochrum sieben Tage in der Woche zu nützen, dazu gibt es das perfekte Umfeld für die Nachbehandlung.“

über 400 Millionen Euro auf Finks OP-Tisch gelegen hat. „Inzwischen bin ich wohl bei 500 Millionen“, lacht Christian Fink. Druck oder Anspannung verspüren die beiden beim Operieren von millionenschweren Beinen nicht. „Wir operieren jeden Patienten gleich. Druck verspüren wir am ehesten nach der OP“, erklärt Hoser.

DER RICHTIGE MENTOR. Ein wichtiger Mann in ihrer Karriere ist der bekannte deutsche Sportmediziner Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Er ist der Mannschaftsarzt des FC Bayern, seit 2018 schickt er seine Schützlinge mit Knieverletzungen zu Fink und Hoser. Um ein Spitzenmediziner zu werden, braucht es für Fink und Hoser neben Talent und Ehrgeiz auch die richtigen Mentoren. „Und es muss einem klar sein, wie viel man bereit ist für seine Karriere zu opfern“, erklärt Fink. Ihn freut gutes Feedback, er bleibt aber realistisch: „Angenommen ein Sportstar ist mit der OP unzufrieden und spricht darüber öffentlich, kann es mit dem Vertrauen der Spitzensportler auch schnell wieder vorbei sein.“ Die beiden sehen ihre Praxis als Wissenszentrum, beschäftigen nicht nur ein Ärzteteam, sondern auch fünf wissenschaftliche Mitarbeiter und haben ambitionierte Ziele. „Wir wollen Europas zentraler Anlaufpunkt für Gelenksverletzungen werden“, erklärt Hoser. Dass ihre Karriere sie als Menschen verändert hat, glauben die beiden nicht. „Es ist ein Privileg, spannende Menschen kennenzulernen“, erklärt Fink. „Und Fußball schauen wir jetzt schon mehr und mit anderen Augen“, fügt er lachend hinzu. Hosers Kinder sind von den prominenten Patienten ihres Papas meistens unbeeindruckt. „Nur wenn Ed Sheeran auf meinem OP-Tisch liegen würde“, so sagt er lachend, „würde sie das brennend interessieren.“

MILLIONENSCHWERE BEINE. Ein Sportjournalist hat ausgerechnet, dass zwischen 2018 bis Herbst 2020 allein aus der Fußballbranche ein Transferwert von

Christian Fink

Nach der OP beginnt die entscheidende Phase der Nachbehandlung. Es folgen ein reger Austausch und eine enge Abstimmung mit den Sportlern, im Fall von Leroy Sané (der mittlerweile beim FC Bayern unter Vertrag steht) etwa mit den medizinischen Abteilungen von Manchester City. „Die Sportler haben alle unsere Privatnummer. Sie halten uns mit WhatsApp-Nachrichten und Videos auf dem 18

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„Die Sportler haben alle unsere Privatnummer. Sie halten uns auf dem Laufenden, und das zu jeder Tages- und Nachtzeit.“


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Auch Rampenlicht wirft Schatten

„ICH WURDE ALS TEENIESTAR VERMARKTET, DER ICH ÜBERHAUPT NICHT SEIN WOLLTE.“ M i c h a e l Ts c h u g g n a l l

© ORF/ALI SCHAFLER, FRANZ OSS

Der ORF kurbelt ab 26. Feber mit Starmania wieder die Castingmaschine an. 6020 hat bei den drei Tiroler Siegern Michael Tschuggnall, Verena Pötzl und Nadine Beiler nachgefragt, was die neue Kandidatengeneration beherzigen sollte. Nicht um zu gewinnen, sondern um sich selbst nicht zu verlieren. Text: Christiane Fasching

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eiten ändern sich. Und wie. Im Feber 2003 war der heutige Staatsoperndirektor Bogdan Roščić noch in Sachen U-Musik aktiv und erkannte als gestrenger Starmania-Juror in Michael Tschuggnall, dem Sieger der ersten Staffel, einen „schüchternen Rockgott“ mit Starqualitäten. Der damalige Universal-Chef hielt aber noch etwas fest: „Die eigentliche Arbeit beginnt erst nach der Show.“ Zumindest damit sollte er recht behalten. Vier Mal ging Starmania seither über die ORF-Bühne, drei Mal standen dabei Talente aus Tirol im finalen Glitzer­r egen. Das Star-Etikett blieb allerdings nur relativ kurz an Michael Tschuggnall, Verena Pötzl und Nadine Beiler haften. Weitaus länger hielt da der Casting-Stempel, mit dem auch Beschimpfungen, Enttäuschungen und Demütigungen einhergingen. Finger weg von Castingshows also? Nicht mit der richtigen Einstellung – darin ist sich das Trio einig.

DINGE LOCKERER SEHEN. „Solange man dabei ist, sollte man die Zeit genießen. Starmania macht Spaß: Man bekommt Einblicke in die Unterhaltungswelt, kommt im besten Fall mit Plattenfirmen in Kontakt und kriegt auch tolle Eindrücke, was da hinter den Kulissen abläuft. Das sollte man für sich nutzen“, rät Michael Tschuggnall. Was würde er heute anders machen? „Ich würde Dinge lockerer sehen und gewisse fiese Kommentare nicht mehr so ernst nehmen. Damals habe ich damit erst umgehen lernen müssen: Ich bin ein harmoniebedürftiger Mensch und war nicht darauf eingestellt, dass ich plötzlich auf offener Straße blöd angeredet werde. Und das oft wegen oberflächlicher Sachen, wie meiner Frisur“, erinnert sich der Telfer, der heute über den Zinnober, der damals um seine Haare gemacht wurde, lachen kann. Zwangsläufig eine „dickere Haut“ zulegen musste sich Verena Pötzl, die

Michael Tschuggnall Der 38-Jährige lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Telfs. Musik spielt für den Informatiker, der sein Doktoratsstudium mit Auszeichnung abgeschlossen hat, nur noch eine „sekundäre Rolle“. Aber er hat nach wie vor ein Musikzimmer und ein kleines Studio, in dem er musiziert. Allerdings nur für sich selbst.


Verena Pötzl Die 42-jährige Innsbruckerin ist selbstständige Musikerin und seit Jahren mit ihrer B.Streetband aktiv. 2014 gab sie am Tiroler Landestheater ihr Theaterdebüt und war zuletzt im Historienmusical „Die Schattenkaiserin“ zu sehen. Aktuell probt sie – unter coronabedingten Sicherheitsmaßnahmen – für die musikalische Komödie „Der süßeste Wahnsinn“, die 2021 gezeigt werden soll.

Siegerin der zweiten Staffel von 2004, die heute mit einem Schmunzeln an „brutal bizarre Erlebnisse“ zurückdenkt. „Mich hat mal ein Typ, der mich in der Sauna erkannt hat, heimlich fotografiert. Das war dann schon extrem evil“, erinnert sich die 42-Jährige. „Ich habe leider nicht genau darüber nachgedacht, was es bedeutet, wenn einen alle kennen. Das stellt man sich ganz cool vor. Aber blöderweise kennen einen die Leute dann auch in den Momenten, in denen es einem nicht so gut geht. Das darf man nie vergessen“, gibt sie zu bedenken. Ihre Teilnahme bei Starmania will sie dennoch nicht per se verteufeln. „Manchmal wär‘s mir schon lieber, ich hätt‘s bleiben lassen. Aber dann bin ich wieder froh, dass ich dabei war. Weil ich ganz viel über mich gelernt habe: Man kann nicht beeinflussen, ob einen die Menschen mögen. Man muss lernen, sich

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Starmania 21 Zwölf Jahre nach der letzten Staffel von Starmania geht die ORF-Castingshow ab 26. Feber in die fünfte Runde. Immer freitags um 20.15 Uhr wird bei „Starmania 21“ zehn Folgen lang – gemäß dem ORF-Sprech – nach „Österreichs Popstar des Jahres“ gesucht. Die Moderation der Liveshows übernimmt wieder Arabella Kiesbauer, die schon die ersten vier Staffeln präsentierte. In der Jury sitzen die Künstler Fiva, Tim Bendzko und Ina Regen.

„IN DER BRANCHE GIBT’S STARS, IN DER SZENE GIBT’S MUSIKER. ICH PASSE MEHR IN DIE SZENE.“ Ve r e n a Pö t z l

selber zu mögen. Mit allem Drum und Dran.“ Was sie für sich mitgenommen hat: „In der Branche gibt‘s Stars, in der Szene gibt‘s Musiker. Und ich passe mehr in die Szene.“

© FRANZ OSS, ORF/ALI SCHAFLER, ORF/LEITNER, ORF/RAMSTORFER

EINEN MUSIKALISCHEN PLAN HABEN. An der Tatsache, binnen weniger Wochen zu einem der bekanntesten TV-Gesichter Österreichs geworden zu sein, hatte auch Nadine Beiler zu knabbern. „Ich bin ziemlich naiv hingegangen und habe manches unterschätzt. Es ist nicht so leicht, wenn man nirgends mehr sein kann, ohne fotografiert oder angequatscht zu werden. Ich habe sehr darunter gelitten, dass ich plötzlich kein Mensch mehr war, sondern nur ein Fernsehprodukt, auf das jeder zugreifen konnte“, sagt die Wahlwienerin, die 2007 als 16-Jährige die dritte Staffel gewann. Das Castingkapitel in ihrem Leben bereut sie aber nicht. „Man hätte

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Für die österreichweiten Castings, die unter strengen Sicherheitsmaßnahmen über die Bühne gingen, meldeten sich rund 1.700 KandidatInnen an, knapp 130 Anmeldungen kamen dabei aus Tirol. Ob die Liveshows vor Publikum stattfinden können, stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest: Laut ORF hänge das von der aktuellen Coronasituation ab.


„ICH BIN SÄNGERIN, HABE HARFE UND KLAVIER GELERNT UND WAR FÜR VIELE DANN TROTZDEM KEINE MUSIKERIN, SONDERN NUR EINE CASTINGKANDIDATIN.“

mich damals sowieso nicht aufhalten können: Ich war mir schon mit zwölf sicher, dass ich da mitmache und das Ding gewinnen werde“, erklärt die 30-Jährige. Den neuen Kandidaten rät sie, mit „Spaß an die Sache zu gehen, so viele Erfahrungen wie möglich zu sammeln und Kontakte zu knüpfen“. Obendrein sollte man sich aber auch ernsthaft überlegen, ob man berühmt sein will. „Daran sind nun einmal auch Schattenseiten geknüpft, das darf man nie übersehen.“ Bedenklich an Castingshows findet sie, dass „man sehr schnell fremdbestimmt wird und sich verbiegen muss“. Deshalb rät sie den Teilnehmern, mit einem „konkreten musikalischen Plan“ an den Start zu gehen. Beiler: „Dann wird

Nadine Beiler

man auch nicht so schnell in eine Schiene hineingedrückt oder bekommt ein Image aufgedrückt, das einem nicht passt.“

© ORF/ALI SCHAFLER

NICHT NUR AUFS TALENT BAUEN. „Das Wichtigste ist eine künstlerische Vision, ein musikalisches Konzept: Nur ein Star werden zu wollen, ist zu wenig“, ist

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Verena Pötzl überzeugt. Genauso wichtig sei auf dem Weg zum Erfolg auch ein gutes Management, das einem dabei hilft, nicht wahllos herumgereicht zu werden. Michael Tschuggnall sieht das ähnlich: „Das ist sicher auch ein Mitgrund für den Erfolg von Christina Stürmer, die ja in meiner Staffel Zweite geworden ist. Stimmlich waren andere vielleicht besser als sie, aber sie hatte das Glück, dass sie schon während der Show von einem tollen Management unter die Fittiche genommen wurde. Deshalb ist sie auch auf ein paar Dinge nicht hereingefallen.“ Was er gelernt hat: Die Sendung kann ein Sprung in die Musik- und Medienwelt sein, muss sie aber nicht. „Selbst ein Sieg ist noch keine Garantie dafür, dass man ein fixfertiger Popstar ist. Dazu braucht es

mehr als nur musikalisches Talent. Man muss es auch schaffen, den Nerv der Zeit zu treffen“, sagt das One-Hit-Wonder, das mit seinem selbstkomponierten Siegersong „Tears of Happiness“ zwei Wochen lang die heimischen Charts anführte. „Dann kam die Christl mit ‚Ich lebe‘, und ich war Zweiter. Im Nachhinein ärgere ich mich, dass mich das damals so extrem frustriert hat. Aber vielleicht lag‘s auch daran, dass mir nicht gefiel, wie mein eigener Song produziert wurde, ich aber nach außen hin so tun musste, als wäre ich voll damit zufrieden“, erinnert sich der Castingpionier, der es schrecklich fand, als „Teeniestar“ vermarktet zu werden. „Ich wollte Musik machen und nicht nur Hände schütteln und Autogramme schreiben.“

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Die Zweiten sollten die Ersten werden

Nadine Beiler

In der ersten Staffel von Starmania galt Christina „Christl“ Stürmer bis zur Finalshow als haushohe Favoritin. Auf den letzten Metern schnappte der einstigen Buchhändlerin dann aber Michael Tschugg­nall mit seiner selbstkomponierten Nummer „Tears of Happiness“ den Sieg vor der Nase weg. Stürmers Karriere tat das allerdings keinen Abbruch: Mit mehr als 1,3 Millionen verkauften Tonträgern gilt die heute 38-jährige Linzerin, auf deren Konto Nummer­ eins-Hits wie „Ich lebe“, „Nie genug“ und „Um bei dir zu sein“ gehen, als erfolgreichste deutschsprachige Pop-Rock-Sängerin des Landes. Seit 2003 hat sie acht Studio- und zwei Livealben veröffentlicht und etliche Preise abgeräumt, darunter elf Amadeus-Awards und zwei Echos. Mit ihrem Bandkollegen Oliver Varga hat sie eine vier Jahre alte Tochter, im Oktober 2020 gab sie ihre zweite Schwangerschaft bekannt.

Die 30-jährige Telferin lebt seit vergangenem März in Wien, wo sie als Musikerin arbeitet. Sie engagiert sich für den gemeinnützigen Verein The Miralane und veröffentlicht beim Grazer Label USP Enterprises Monat für Monat neue Songs. Im Herbst gewann sie – als Yeti verkleidet – die Puls-4-Show The Masked Singer Austria.

Wurst Case. In Gestalt der bärtigen Diva Conchita Wurst schrieb Tom Neuwirth anno 2014 rot-weiß-rote Musikgeschichte, als er beim Eurovision Song Contest in Kopenhagen mit „Rise like a Phoenix“ den Sieg nach Österreich holte. Sieben Jahre zuvor hatte er sich bei der dritten Staffel von Starmania noch hinter Nadine Beiler mit dem zweiten Platz zufriedengeben müssen. Der „Wurst Case“ beim ESC hievte den heute 32-jährigen Steirer international auf die Titelseiten und ließ den polnischen Politiker Jaroslaw Kaczyński den „Verfall des modernen Europas“ befürchten. 2019 hat Neuwirth unter dem Pseudonym WURST ein Elektropop-Album veröffentlicht und lässt bei seinen Auftritten zusehends die Perücke in der Garderobe. Für ProSieben moderierte er im vergangenen Herbst die von Stefan Raab entwickelte Show FameMaker, bei der er sich wieder als Tom Neuwirth vorstellte.

© PETER GODA, ORF

SICH SELBST TREU BLEIBEN. In eine Schiene gedrängt wurde auch Nadine Beiler: Anstatt wie erhofft „lässige, englische Songs“ zu singen, stand sie plötzlich mit einem Schlagerpop-Album da. „Die Leute von der Plattenfirma waren dann sauer, weil ich nach außen hin auch gezeigt habe, dass mir das nicht wirklich taugt“, erinnert sie sich. Verena Pötzl wiederum wollte partout nicht als „sexy“ und „scharf“ vermarktet werden. „Ich habe mich dagegen schon während der Show gewehrt: Und bin zufleiß von Sendung zu Sendung hässlicher geworden. Das war meine Rebellion“, lacht sie heute. Der Zeitpunkt für die Wiederauflage von Starmania ist in ihren Augen übrigens falsch gewählt. „Jetzt, wo gerade 90 bis 100 Prozent der Künstler ums blanke Überleben kämpfen, halte ich die Suche nach einem neuen Star gelinde gesagt für zynisch.“ Reinzappen wird sie deshalb nicht. „Da lese ich lieber ein gutes Buch.“

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Nadine Beiler sieht das weniger kritisch. „Ich schau mir das sicher mal an und werde dann wohl auch nostalgisch werden“, meint sie. Auf ihre Starmania-Teilnahme werden alle drei bis heute angesprochen. Wenn auch nicht mehr ganz so häufig wie früher. „Diesen Stempel wird man nicht mehr los: Der klebt mit allem Negativen und Positiven an einem. Glücklicherweise überwiegen aber heutzutage die positiven Reaktionen“, sagt Verena Pötzl. Der Stempel von Michael Tschuggnall wurde mittlerweile etwas überschrieben. „Ich werde nach wie vor erkannt, aber genauso oft mit Gregor Schlierenzauer verwechselt.“ Als Rockgott hingegen hat ihn schon länger niemand mehr bezeichnet.

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Der Seensucht folgen: Weil wohltemperiertes Indoorschwimmen im Lockdown nicht möglich ist, muss man raus in die Kälte, um richtig unterzutauchen. Erkenntnis des SelbsterfahrungsSchwimmgangs: Beim Kraulen kalte Füße zu bekommen, kann etwas Beflügelndes haben. Text: Christiane Fasching Fotos: Franz Oss

Winterschwimmen Wer das ganze Jahr im Freien schwimmen will, der sollte sich langsam an die immer kälter werdenden Temperaturen herantasten. Sprich: Auch dann nicht damit aufhören, baden zu gehen, wenn andere schon mit dicken Jacken um den See spazieren. „Echte“ Eisschwimmer, die dementsprechend vorbereitet sind, brauchen dann auch keinen Neopren-Anzug als Wärmeschutz, eine Badehaube wird aber empfohlen. Der regelmäßige Gang ins eiskalte Wasser stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte und setzt obendrein Endorphine frei. Wer allerdings gesundheitlich angeschlagen ist, sollte nasskalte Mutausbrüche tunlichst unterlassen. Außerdem sollte man das Wagnis nie allein eingehen, sondern immer mit einer Begleitperson schwimmen. Nach dem Eisbad muss der Körper schnell wieder aufgewärmt werden. Von außen wie innen – ein heißer Tee mit Rum schadet nicht.

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Eiskalter Mutausbruch

D

ie Wasserflasche, die im Auto geparkt war, ist über Nacht gefroren. Ein gutes Omen für die anvisierte Baggersee-Mission ist das ja nicht gerade. War es also wirklich so schlau, am 5. Jänner einen Schwimmtag auszurufen? Jetzt nützt es eh nichts mehr. Schließlich stecke ich schon bis zur Hüfte in einem ausgeborgten Neopren-Anzug. Wie lange es gedauert hat, um da hineinzukommen, tut nichts zur Sache. Nur so viel: Aufgewärmt bin ich definitiv. Sich nun wieder unverrichteter Dinge aus dem Ganzkörperkondom zu quälen, wäre tatsächlich peinlich. AußerIch stecke schon dem wartet Mitschwimmerin bis zur Hüfte in einem Tamara am Seeufer auf mich. Ebenfalls im Neopren, ebenausgeborgten falls erfüllt von einer Mischung Neopren-Anzug. Wie aus Vorfreude und Zweifel, wie unserem WhatsApp-Verlauf zu lange es gedauert ist. Ob sie vielhat, um da hineinzu- entnehmen leicht doch noch kalte Füße kommen, tut nichts bekommt? Von wegen. „Wir schaffen das“, merkelt sie an. zur Sache. Nur so Aus dieser Nummer komme viel: Aufgewärmt bin ich nicht mehr raus. Und das ist auch gut so. ich definitiv. ICE ICE BABY. Beim Deck-47-Kiosk an der Ostseite des Baggersees tummeln sich jede Menge

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Eisläufer und dick eingepackte Spaziergänger, die sich mit Take-away-Kiachln stärken, Heißgetränke-to-go schlürfen und Steine über die vereiste Seeoberfläche schlittern lassen. Außentemperatur: 4 Grad, die Wassertemperatur lässt sich nur erahnen – das Thermometer will nicht durch die Eisschicht. Fakt ist also, dass man hier höchstens mit einer Axt bewaffnet schwimmen gehen könnte. Der einzige Ausweg ist ein Seitenwechsel, denn westwärts gibt‘s noch ein paar Stellen, die trotz klirrender Kälte eisfrei geblieben sind. Der Plan, mindestens bis zur ersten Boje zu kraulen, muss aber wieder verworfen werden, weil zentimeterdicke Eisschollen den Weg dorthin versperren. Mir kommt eine Szene aus dem 1970er-Jahre-Horrorfilm „Omen II“ in den Sinn, wo jemand in einen See einbricht und von einer teuflischen Strömung unters Eis gezogen wird. Schnell an etwas anderes denken! Zum Beispiel an Gwyneth Paltrow und ihre Netflix-Selbstoptimierungs-Doku „The Goop Lab“, in der in einer Folge der niederländische Extremsportler Wim Hof – auch bekannt als „The Iceman“ – die heilende Kraft von Kälte anpreist. Wer es aushält, knapp zwei Stunden nur mit einer Badehose bekleidet bis zum Hals in Eiswasser zu stehen, hat dazu auch jegliches Recht. Für einen Wim-Hof-Schnellkurs ist es jetzt allerdings zu spät. Außerdem wollen


K ALTWASSERKUR: Weil Hallenbäder Sperr zone sind, muss die Schwimmleidenschaf t outdoor gestillt werden.

wir ja nicht ewig untertauchen, sondern – geschützt von Neopren-Anzug, Patscherln und Haube – zumindest ein paar Minuten lang endlich wieder eins mit dem Wasser werden.

Sind das jetzt echt schon die Endorphine, die ich bislang nur vom Hörensagen kannte?

APPLAUS AM SEE. Tamara hat ihre Leidenschaft fürs Schwimmen erst diesen Sommer bei einem „Bewegt-im-Park“-Kurs so richtig entdeckt. In Sachen Winterschwimmerfahrung ist sie mir einen Schritt voraus. Zuletzt zog die Chlorverächterin Mitte November mit einer Freundin am Baggersee ihre Bahnen und heimste dafür Applaus ein. „Am Ufer saßen zwei ältere Damen, die uns beklatscht haben, als wir wieder aus dem Wasser kamen. Das war dann schon lustig“, erzählt sie, während sie sich die Stirn mit Fettcreme einschmiert. Ich mach‘s ihr nach, um etwaigen Frostbeulen vorzubeugen. Mein letzter Outdoorschwimmtag liegt schon länger zurück und ging ohne Jubel vonstatten. Ende September ist’s ja auch keine große Kunst, sich in die Fluten zu stürzen. Den Plan, auch im Winter regelmäßig abzutauchen, hat die Coronapandemie durchkreuzt: Hallenbäder sind seit dem Start des zweiten Lockdowns bekanntlich Sperrgebiet. Schon komisch, wie sehr man etwas vermissen kann, zu dem man sich früher manchmal sogar zwingen musste. Aber es bringt ja eh nichts, wohltemperierten Chlormanövern in geheizten Hallen nachzuweinen. Schließlich ist es jetzt an der Zeit für einen Mutausbruch an der frischen Luft. Ein Blick auf das im Eiswasser treibende Thermometer zeigt herausfordernde 2 Grad. Schaffen wir das wirklich?

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DAS SYSTEM SCHLIESSEN. Während wir in voller Montur am Ufer ein paar Aufwärmübungen machen, steuert ein junger Mann ruhigen Schrittes auf den blauen Plastiksteg zu, wo er stoisch ein Kleidungsstück nach dem anderen ablegt. Bevor er im Adamskostüm in den See stapft, rät er uns noch dazu, die NeoprenAnzüge auszuziehen und – wie er – ohne alles eine Minute unterzutauchen. „Das schließt das System“, ist der Innsbrucker Iceman, der Stefan genannt werden will, überzeugt. Sagt‘s und legt sich geschlagene 15 Minuten ins Eiswasser. Warum? „Das ist gut für den Organismus: Ich härte mich damit ab“, erklärt Stefan, der seit sechs Wochen einmal pro Tag diese Baggersee-Kur durchzieht. „In den Achensee und in den Inn gehe ich auch – aber da ist es noch kälter“, erzählt der coole Hund, ehe er zitternd wieder von dannen zieht. Dass er uns die Show gestohlen hat, sei ihm verziehen. Stefans Vorbild folgend, lassen wir die Angst vor kalten Füßen am Ufer zurück und stehen ratzfatz bis zur Hüfte im eiskalten Baggersee. Ohne Neopren wäre ich wohl schnell wieder rückwärts raus.


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KEIN GUTES OMEN: Der Plan, bis zur er sten Boje zu kraulen, muss ver wor fen werden: Eisplat ten ver sperren den Weg.

Nur 21 Minuten von Innsbruck

Das Wasser knirscht, die Seele beginnt schon bei den ersten Kraulbewegungen euphorisch zu hüpfen. Sind das jetzt echt schon die Endorphine, die ich bislang nur vom Hörensagen kannte? Und kann ich bitte öfter einen Adrenalinschub haben? Nur das Gesicht spielt nach dem ersten Untertauchen ein wenig verrückt und fühlt sich so an, als würde jemand mit unzähligen Nadeln darauf einstechen. „Noch eine Runde?“, ruft Tamara mit breitem Lächeln. Glücklichsein fühlt sich cool an. MUT TUT GUT. Nach knapp zehn Minuten im Wasser und einem Zwischenstopp auf einer Eisplatte schälen wir uns in der Wintersonne wieder aus den Anzügen und wärmen die doch etwas ausgefrorenen Körper mit heißem Grog. Mittlerweile schmerzt das Gesicht nicht mehr von der Kälte, sondern vom Grinsen. Jetzt noch eine Runde Eislaufen? Naja, man soll‘s nicht übertreiben. Aber sobald der Weg zur Boje eisfrei ist, wird wieder geschwommen. Bis dahin sollte auch der Muskelkater in den Oberarmen Geschichte sein. So hart wie Stefan sind wir noch lange nicht.

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IVB News

Drei Seiten Mobilität

Wir bewegen die Stadt Die IVB bringen Menschen jeden Tag an ihr Ziel. Möglich ist das nur mit tollen MitarbeiterInnen. Als Verkehrskoordinator der Stadt Innsbruck sind die IVB für den

und Lehrlingen für das Ausbildungsjahr 2021/22. Bei Interesse

gesamten Bus- und Trambetrieb in und rund um die Tiroler Landes-

steht die Personalabteilung unter T +43 512 53 07-303 oder

hauptstadt verantwortlich. Damit die über 65 Millionen Fahrgäste,

personal@ivb.at jederzeit zur Verfügung.

die jedes Jahr die Dienste der IVB in Anspruch nehmen, auch immer pünktlich an ihr Ziel kommen, braucht es vor allem eines – motivierte MitarbeiterInnen. Deshalb ist das Unternehmen ständig auf der Suche nach frischen Kräften. Interessierte erwarten bei den IVB abwechslungsreiche Aufgaben, unter anderem in den Bereichen Fahrdienst, Verwaltung, Werkstatt oder Infrastruktur. Servicebereitschaft, KundInnenorientierung und ein respektvolles Miteinander sind dabei grundlegende Prinzipien der Unternehmensphilosophie. Derzeit suchen die IVB vorwiegend nach BusfahrerInnen, Fach­kräften für die Kfz-Technik Revision, technischen Angestellten

Was bieten die IVB als Arbeitgeber? Abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Tätigkeit Krisensicherer Arbeitsplatz Pünktliche Lohn- und Gehaltsauszahlung Geregelte Arbeits- und Freizeitphasen Umfassende Einschulung Diverse Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten Umfangreiche Gesundheitsförderung Betriebseigene Kantine und Aufenthaltsräume Job-Ticket auf allen Linien der IVB MitarbeiterInnenvergünstigungen aller Art


Umweltbewusst durch die Stadt Das Stadtrad wird von immer mehr Menschen genutzt. Auch 2020 war wieder ein erfolgreiches Jahr für das Stadtrad.

Lehrlinge gesucht! Die IVB freuen sich über motivierte BewerberInnen für das Ausbildungsjahr 2021/22. Jetzt die Chance ergreifen! Lehrlinge erwartet bei den IVB eine Top-Ausbildung in einem Top-Unternehmen. Betreut und unter Aufsicht von erfahrenen AusbilderInnen, eignen sich Auszubildende nicht nur neues Wissen in unterschiedlichen Bereichen an, sondern können dieses gleich in mehreren Lehrwerkstätten in der Praxis vertiefen.

Seit seiner Einführung 2014 sind immer mehr NutzerInnen

Einsatz und Engagement der Lehrlinge werden im Rahmen

mit dem Stadtrad unterwegs. Waren es im ersten Jahr noch rund

eines Prämiensystems belohnt.

9.500 Entlehnungen, konnten die IVB im vergangenen Jahr bereits mehr als 87.000 Entlehnungen verzeichnen – und das trotz

Interessierte Jugendliche können sich ebenso wie die Eltern jeder-

einer coronabedingten Zwangspause von vier Wochen.

zeit unverbindlich melden. Alle Infos gibt’s unter www.ivb.at/lehre

Das spricht für die wachsende Popularität der Stadträder,

oder persönlich bei Ausbildungskoordinator Fritz Lener unter

mit denen man nicht nur flexibel und sicher, sondern auch

T +43 512 5307-161 bzw. f.lener@ivb.at.

umweltbewusst unterwegs ist.

Für das Ausbildungsjahr 2021/22 suchen die IVB Kfz-TechnikerInnen MechatronikerInnen KarosseriebautechnikerInnen BeschriftungsdesignerIn und WerbetechnikerIn ReinigungstechnikerIn Bürokaufmann/-frau

Das gilt im Übrigen nicht nur für die warmen Monate, sondern auch jetzt im Winter: Die Räder werden nämlich auch in der kalten Jahreszeit täglich gewartet, wobei besonders darauf geachtet wird, dass die Bremsen sowie die Beleuchtung an den Rädern einwandfrei funktionieren. Insgesamt stehen im Stadtgebiet derzeit 263 Stadträder an 43 Stationen zur Verfügung, nach der Winterpause wird das Kontingent wieder auf 360 Räder und zwei Lastenräder aufgestockt.


Für ein gutes Miteinander Der Innsbrucker Mobilitätsbeirat kümmert sich um alltägliche Sorgen und Nöte im Verkehr. Wer mit Bus und Tram unterwegs ist, weiß, dass Emotionen oft zum Verkehrsalltag dazugehören: Verspätungen, Wartezeiten, ruckartiges Anfahren oder – in Coronazeiten – beengte Verhält­ nisse beim Ein- und Aussteigen können für Stress sorgen. Für Ärgernisse wie diese und die Sorgen von Radfahrenden und Fuß­gängerInnen hat die Stadt gemeinsam mit den IVB den Mobili­ täts­beirat ins Leben gerufen. Die Idee dahinter: Betroffene können und sollen selbst einbringen, wo es Verbesserungsbedarf gibt. Sie haben dabei immer den guten Umgang miteinander im Blick und sind Impulsgeber für verschiedenste Mobilitätsthemen. Der Beirat existiert seit Herbst 2019 und besteht aus 15 Mitgliedern, wobei alle Altersgruppen vertreten sind. Im gemeinsamen Austausch untereinander bzw. mit den Verantwortlichen der IVB und der Stadt wird dabei nach Lösungen für allfällige Probleme im Markus Watscher und Anita Ruetz sind die neuen

Verkehr gesucht. Anregungen, Wünsche und Beschwerden kann

SprecherInnen des Mobilitätsbeirats.

man per Mail an mobilitaetsbeirat@innsbruck.gv.at richten.

Maskenwechsel Seit 25. Januar 2021 gilt in öffentlichen Verkehrsmitteln und an den Haltestellen FFP2-Masken-Pflicht. Die Coronakrise dauert leider weiter an. Deshalb ist es nach wie vor wichtig, die gültigen Sicherheits- und Hygienevorschriften einzuhalten – auch im öffentlichen Verkehr. Die IVB setzen seit Beginn der Krise verschiedene Schritte, um die Sicherheit von Fahrgästen und Personal in Bus und Tram zu gewährleisten. für Kinder zwischen sechs und 14 Jahren gilt Mund-Nasen-­SchutzEiner der wichtigsten Punkte dabei ist das Tragen eines Mund-­

Pflicht. Die IVB appellieren an alle Fahrgäste, sich an diese Vorgaben

Nasen-Schutzes, wobei die Regelungen kürzlich von der Bundes­

zu halten, um sowohl andere als auch sich selbst vor einer

regierung verschärft wurden: Seit dem 25. Januar dürfen in

Ansteckung zu schützen. Die Mund-Nasen-Schutz-Pflicht gilt

öffentlichen Verkehrsmitteln nur noch Masken mit FFP2-Standard

auch an den Haltestellen. Halten Sie die Augen offen, auch ein Teil

getragen werden. Ausgenommen sind Fahrgäste unter 14 Jahren,

der IVB-Busse und -Trams tragen eine FFP2-Maske.

IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH / Brunecker Straße 3 / 6020 Innsbruck, T +43 512 58 60 20 marketing@ivb.at / www.ivb.at; Gestaltung: Zimmermann Streiter Werbeagentur; Fotos: IVB/Berger, IKM/W. Giuliani


ENTGELTLICH E EINSCHALTUNG

FERIALJOB UND PFLICHTPRAKTIKUM: MIT DER AK TIROL GELINGT'S! Daran kann auch Corona nichts ändern: Viele Jugendliche möchten in den Ferien eigenes Geld verdienen oder müssen ein Pflichtpraktikum absolvieren. Das Team der AK Jugendabteilung steht euch unter Tel. 0800/22 55 22-1566 oder jugend@ak-tirol.com zur Seite!

© MOTORTION/STOCK.ADOBE.COM

PRAKTIKUM: DAS GILT

N Tipp: Broschüre „Arbeiten in den Ferien“ Unter unserer Nummer bzw. E-Mail-Adresse könnt ihr auch die Broschüre „Arbeiten in den Ferien“ kostenlos anfordern. Sie enthält die wichtigsten arbeitsrechtlichen Infos kurz und leicht verständlich zusammengefasst.

ach einem schwierigen Schuljahr freuen sich viele Jugendliche umso mehr auf den Sommer: Ob sie nun mit einem Ferialjob zusätzliches Taschengeld verdienen möchten oder laut Lehrplan ein Pflichtpraktikum absolvieren müssen. Auch wenn derzeit vieles noch offen scheint. „Dennoch solltet ihr euch frühzeitig um den Praktikumsplatz oder den Ferialjob kümmern“, betonen die Profis der AK Jugendabteilung. Und sie geben gleich Entwarnung: „Sollten Praktika aufgrund von Corona abgesagt werden müssen, so darf dies mit entsprechendem Nachweis keine nachteiligen Auswirkungen haben.“ Die derzeit geltende Regelung sieht vor: Falls der Lehrplan es zulässt, können Praktika auch verschoben und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Sollte auch das nicht möglich sein, kann die Schule Betroffene vom Praktikum dispensieren und damit trotzdem den Antritt zur Matura ermöglichen. Sollte es rechtliche Änderungen in diesem Bereich geben, informiert die AK laufend darüber. 35

#LOHN Ein Pflichtpraktikum ist ein Ausbildungsverhältnis mit oder ohne Anspruch auf Entlohnung. Ob man dafür Geld erhalten muss, hängt vom jeweiligen Kollektivvertrag ab. In Tourismus, Handel und Metallbereich gibt es kollektivvertragliche Regelungen: Hier ist für Praktikanten eine Entlohnung in Höhe der jeweiligen Lehrlingsentschädigung vorgesehen. Gibt es keine kollektivvertragliche Regelung, ist es wichtig, schon im Vorfeld zu klären, wie man beschäftigt ist und ob man dafür etwas bezahlt bekommt. Achtung: Eine Entlohnung ist kein Muss, wenn das Praktikum nicht in Form eines Arbeitsverhältnisses absolviert wird. Dann steht euch gar nichts zu! #SOZIALVERSICHERUNG Wichtig ist auch, die Arbeitszeit vorab abzuklären, um böse Überraschungen zu vermeiden. Checkt ab, ob ihr bei der Sozialversicherung angemeldet seid, um z. B. bei einem Arbeitsunfall abgesichert zu sein. AK JUGENDABTEILUNG Das Team der AK Jugendabteilung berät bei Fragen zu Praktikum, Ferialjob und Lehre unter 0800/22 55 22-1566 oder per E-Mail an jugend@ak-tirol.com.


ESSEN & TR I N K E N

Wo es 6020 gerade besond ers gut schmeckt , gibt’s übrigens auch auf live.6020onlin e.at/ 339/top-gast ro nachzulesen.

6020 isst sich einmal quer durch die Stadt, verrät, was schmeckt, was nicht und was es Neues zu entdecken gibt.

NEUE IDEEN IN ZEITEN DES LOCKDOWNS 1

DER WILDERINAUTOMAT JAY-JAY KÖCHE geben ihren G eräten gerne Namen. Und so hör t der neue Wilderin- Automat auf den Namen Jay -Jay. Namensgeber war hier übrigens der Fußballer Jay -Jay Okocha.

über die genaue Herkunft der Zutaten informieren. „Unser Angebot wechselt ständig“, erklärt Chefin Claudia Kogler, „wer wissen möchte, was Jay-Jay aktuell bietet, findet alle Infos auf diewilderin.at.“ Die Qualität ist gut, die Preise fair und Jay-Jay nimmt Bargeld, Karten und auch Apple-Pay.

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© HARIS KOVACEVIC, PRIVAT

MEHR TRANSPARENZ geht kaum. Der Screen zeigt an, was das gewählte Produk t genau kann.

Für das Konzept, frische, saisonale und regionale Produkte in deftige, aber feine Hausmannskost zu verwandeln, ist die Wilderin in der Seilergasse schon lange bekannt. Daran wollen Claudia Kogler und ihr Team auch im Lockdown nichts ändern. Seit Anfang des Jahres unterstützt sie dabei JayJay – ein Spezialitätenautomat in einer Kammer neben dem Eingang zum Restaurant. Rund um die Uhr können sich Altstadtflaneure hier mit Nudeln, Ragouts, Suppen, Nachspeisen und allerlei Selbstgemachtem versorgen und sich am Display nicht nur über die Mindesthaltbarkeit, sondern auch


NEUE IDEEN IN ZEITEN DES LOCKDOWNS 2

SAURER UND FRUCHTIGER REISNUDE LSALAT mit Zuckererbsen, Karot ten, Limet te, Koriander und Minze

THE TIFFIN CLUB AM LANSERSEE

SCHMORBRATEN in Scheiben mit Miso - Aioli, Rotkraut, Ret tich, Karot ten und Sesamdressing

Tiffins nennen sich die Metallbehälter, in denen in Indien das von der Frau gekochte Mittagessen ihrem Mann zum Arbeitsplatz geliefert wird. „The Tiffin Club“ nennt sich das neue Lieferkonzept der Koi Bar am Lansersee, das laut Eigendefinition Hausmannskost aus aller Welt in der Qualität von Lieblingsgerichten nach Hause liefert – und zwar Freitag und Samstag von 18 bis 21 Uhr und Sonntag zu Mittag von 12 bis 14.30 Uhr. Das Gute an dieser Modifikation des Originals: Man muss die gelieferten Speisen nicht am Arbeitsplatz essen und sie müssen auch nicht vom Partner zubereitet werden.

Die sieben verschiedenen DreiGänge-Menüs sind allesamt asiatisch angehaucht und kosten zwischen 30 und 34 Euro. Hinzu kommen 10 Euro Pfand pro Tiffin. Die Menüs sind allesamt ihr Geld wert, auch das selbstgemachte Mango-Lassi für 5,50 Euro sollte man sich nicht entgehen lassen. Unser Favorit war das japanische Menü (Schmorbraten in Scheiben mit Miso-Aioli und Krautsalat, gefolgt von Ramennudeln mit Zitrus-Aioli, Thunfischflocken, Schmortomate und Ei, abgerundet von einem nicht sonderlich japanischen, dafür umso leckereren Cheese-Cake). Auf thetiffinclub.com aussuchen und unter 0512 / 377 336 bestellen.

CREMEKUCHEN mit karamellisier tem But terkeksboden

SÜSSE RIPPCHEN, langsam gegar t mit Sesam, Koriander, Limet te und G ewürzreis

DIE NAMENSGEBENDEN METALLBEHÄLTER machen es möglich: geliefer tes Essen, das trot zdem warm ankommt.

UMGE ZOGEN Das Oniriq startet nach dem Lockdown in einer neuen Location durch. Küchenchef Christoph Bickel hat eine neue und vor allem größere (gut, das war nicht schwer) Location in der Anichstraße gefunden. Auch dort setzt er vorwiegend auf vegetarische, regionale Küche oder wie er selbst nicht ganz unbescheiden, aber völlig rechtens sagen würde: „kulinarisches Kunsthandwerk in sieben Gängen“.


für l a e d I ta g e So n n

NEUE IDEEN IN ZEITEN DES LOCKDOWNS 3

3 MAL BRUNCH FÜR ZU HAUSE 1.

NAMSA Am Samstag bis 15 Uhr unter kontakt@cafenamsa.at vorbestellen und am Sonntag zwischen 9 und 10 Uhr abholen. Für 18 Euro pro Person gibt es eine Brunchbox, die es in sich hat.

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KLEIN UND FEIN Bis 16 Uhr unter 0512 / 58 04 05 bestellen und am nächsten Tag ab 9.15 Uhr abholen (sonntags geschlossen). Für 27,80 Euro gibt es prall gefüllte Brunchkörbe, wahlweise mit italienischem, französischem, griechischem, österreichischem Einschlag oder vegan. Der Betrieb in der Markthalle liefert auch in die Innenstadt.

GASTRONOMISCHER STAFFELLAUF 2 0 17

2019

IMMERLAND Ganz individuell zusammenstellen kann man sich seine Brunchbox bei Immerland am Wiltener Platzl, am besten die Brunchinfo auf Facebook studieren. Bis 17 Uhr am Vortag unter alice@immerimmerland.at bestellen und am nächsten Tag abholen.

nie wurde et eröffn

Im Herbst 2019 setzten die Pächter stattdessen auf klassische Grillküche, auch dafür fehlte letztendlich das Publikum.

2020 Anfang 2017 eröffnete in der Museumstraße das Jedermann’s, ein bemühtes Fleischkäsekonzept, das sich leider nicht durchsetzen konnte.

Ein ganz neues Konzept kam Ende 2020 dann mit dem Athina, einem griechischen Lokal, das sich erst gar nicht beweisen durfte und nie eröffnete.

© AXEL SPRINGER, PRIVAT

2.


ZAHLEN BITTE!

3 ,0R O6 EU

für eine Biosüßkartofel im Interspar. Zugegeben, sie ist mit über einem halben Kilo Gewicht ein rechter Brummer. Aber über drei Euro für eine Süßkartoffel ist selbst für Liebhaber des Knollengewächses eine Herausforderung. Das Wiegen von einzelnen Früchten oder Gemüsesorten wird einem so schnell ausgetrieben. Die ebenfalls gekaufte Bioorange für über einen Euro das Stück mutete im Vergleich dabei fast wie ein Schnäppchen an.

TAKE AWAY 2021 Neues Jahr, neues Konzept. Nach dem Lockdown wird die gastronomische Staffel von einem SushiKonzept fortgeführt, vermutlich. 39


SERIE

F R I S CHE R F I SC H F I S CH E LT N I C HT MundArt ruft Faschingsgrüße gegen böse Covidgeister und zelebriert den Aschermittwoch mit einem raffinierten Fischgericht: Thunfisch-Ceviche auf Avocado. von Flo Seidl

Hellau! Lei lei! Und Bauzemeck! Jetzt grüßen wir das Covid weg. Dödö! Blingbling! Und auch Wauwau! Das macht dann schon ganz schön Radau! He du! Prost Salve! Töse Töse! Hinfort, ihr Geister, alles Böse! Jahoi! Blabla! Und Geililo! Blingbling! Kohlee! Und Durio! Wuiwui! Ra Ra! Und Tengel Tengel! Jetzt geht’s dem Virus an den Stengel! Und sollt das alles gar nichts bringen, so lasst uns fröhlich weitersingen! Hihi! Brummbrumm! Und La Litsche! Dann kochen wir halt Ceviche!

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MUNDA RT

Peruanisches Nationalgericht Die geniale Zubereitungsart von Ceviche wurde vermutlich in Peru entwickelt, wo es auch heute noch als Nationalgericht gilt. Die ursprüngliche Form, klein geschnittenen Fisch in einem Sud aus Zitronen- und/oder Limettensaft und Gewürzen zu denaturieren, hat sich bis heute nicht verändert. Dabei sollte wirklich nur sehr frischer Fisch verwendet werden. Vertraut dabei euren Sinnen! Frischer Fisch „fischelt“ nicht, sondern riecht leicht nach Meer. Das Filet sollte saftig und glänzend sein, ein Fingerdruck sollte nicht im Fleisch zurückbleiben.

6020 und SPAR verlosen

EINE SPARGUTSCHEINKARTE IM WERT VON 50 EURO Das Rezept: Thunfisch-Ceviche auf Avocado Zutaten: 500 g Thunfischfilet, 2 EL Sesam, 1 Stück Ingwer, 3 Limetten, 1 Orange, 5 EL Sojasoße, 3 Frühlingszwiebel, 1 kleiner Bund Minze, 3 reife Avocados, Salz, Pfeffer, Chili, 150 g Cocktailtomaten Zubereitung: Sesam in einer trockenen Pfanne anrösten und herausnehmen. Ingwer schälen und sehr fein hacken. Thunfisch in Scheiben und dann in etwa 1 cm große Würfel schneiden. Limetten und Orange auspressen, den Saft mit Sojasoße und Ingwer verrühren und mit

dem Fisch vermischen. In den Kühlschrank stellen. Frühlingszwiebel putzen, waschen und in feine Ringe schneiden. Minze waschen, trocken schütteln, Blätter abzupfen und fein hacken. Avocados halbieren, Kerne herauslösen. Fruchtfleisch aus der Schale ­lösen und in Scheiben schneiden. Fisch mit Frühlingszwiebel und Minze mischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auf den Avocados anrichten. Gerösteten Sesam, halbierte Tomaten und eventuell Chili drüber geben.

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Kennwort: „MundArt“ Einsendeschluss: 28. Feber 2021 Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at


„Mit uns selbst sind wir nie allein“ Einsamkeit war auch schon vor der Coronapandemie eine der Volkskrankheiten des 21. Jahrhunderts. Jedoch: Allein heißt nicht gleich einsam. Zeit, für sich richtig genutzt, tut unheimlich gut. Text: Melina Mitternöckler

C

hristophs* Küche ist vollgeklebt mit Postern. Ein Schallplattencover an der Wand schreit „No Love, no dedication”. Er spricht langsam und greift sich immer wieder an den Kopf, wenn er davon erzählt, wie es früher war. Vor einigen Jahren, als das alles begonnen hat. „Eines Abends habe ich mit einem Freund einen Joint geraucht.“ Er schnipst mit den Fingern. „Und plötzlich war sie da, die Psychose.“ Es folgte jahrelange Isolation. Als es ihm besserging, fing er an, sein soziales Netz wiederaufzubauen – eine, wie sich herausstellte, herausfordernde Aufgabe. „Da bin ich in Runden von fünf, zehn Leuten gesessen und habe mich komplett einsam und isoliert gefühlt.“ Christoph zieht die Wörter lang, lässt sie ausklingen. An den Satzenden geht er oft mit der Stimme nach oben. Seine Sätze klingen wie Fragen. „Ich hatte das Gefühl, zu niemandem mehr eine wirkliche Verbindung aufbauen zu können. Weil ich immer noch in mich gekehrt war und alles mit extremer Anstrengung zu tun hatte.“ Oft fühlte er sich außen vor. Die anderen haben neben ihm Pläne geschmiedet, er aber empfand sich wie ein Fremdkörper, der

* Name von der Redaktion geändert

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ab und zu auftaucht und dann wieder weg ist, weil es aus gesundheitlichen Gründen nicht anders geht. VOLKSKRANKHEIT. Einsamkeit wird häufig als neue Volkskrankheit bezeichnet. Tatsächlich fühlten sich laut einer Studie der Universität Wien Anfang Juni letzten Jahres 34 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher

„Ich bin bei Freunden gesessen und habe mich komplett einsam gefühlt.“ C H R I STO PH , B ETR O F F E N E R

zumindest an manchen Tagen einsam. Pro Mente Austria nennt sogar noch höhere Zahlen: 20 Prozent seien es vor der Corona­pandemie gewesen, inzwischen sei die Zahl auf 47 Prozent gestiegen. Aber ebenso wenig, wie man unter Leuten automatisch nicht einsam ist, ist


Vom Alleinsein gesungen Viele Künstler machen Einsamkeit und das Alleinsein zum Thema. Hier eine kleine Auswahl für die nächste Me-Time:

„Du gehst am liebsten mit dir aus Kennst dich mit dir am besten aus man nicht sofort einsam, wenn man allein ist: Manche Menschen können viel und gern allein sein und die Zeit mit sich als Kraftquelle nützen. Kommen aber zusätzlich Gefühle von Traurigkeit, Hilflosigkeit oder innerer Leere hoch, spricht man von Einsamkeit. „Das hängt auch mit Ausgeschlossensein, Isolation und fehlender Zugehörigkeit zusammen“, erklärt Melanie Hausler, Psychologin und Trainerin für Positive Psychologie in Innsbruck. Für Christoph ist klar: „Der Mensch braucht das Kollektiv wie die Luft zum Atmen.“ Das ist nicht nur sein subjektives Bauchgefühl. Die Harvard Adult Development Study gibt ihm recht. Mehr als 80 Jahre Forschung haben ergeben, dass, wie es der gegenwärtige Leiter der Studie Robert Waldinger in einem TED-Talk ausdrückt, soziale Verbindungen gut und Einsamkeit giftig für den Menschen sind. Personen, die sich einsam fühlen, sind anfälliger für Krankheiten und leben kürzer. Pro Mente Austria begründet das damit, dass Einsamkeit chronischen Stress erzeugt. Um dem entgegenzuwirken, ist laut Waldinger nicht die Anzahl der sozialen Kontakte entscheidend, sondern deren Tiefe.

Wenn du dich dann nachts berührst Und du deine Nähe spürst Denn du weißt, wie’s dir gefällt Wie du es dir machst, macht es dir niemand auf der ganzen Welt“ „ Alles Gute“, Faber

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Psychologin Melanie Hausler sieht das ähnlich. „Wir alle haben neben den körperlichen Grundbedürfnissen auch psychische Grundbedürfnisse. Die wichtigsten sind positive Beziehungen, Autonomie und Kompetenz. Fühlen wir uns einsam, sind diese Bedürfnisse meist unzureichend erfüllt.“ Die Verbindung zu anderen Menschen ist also wichtig und gesund. Die Verbindung zu sich selbst aber ebenso. Es

„Space around me where my soul can breathe I’ve got body that my mind can leave Nothing else matters, I don’t care what I miss

brauche eine Balance aus Entspannung und herausfordernden Zielen. Vor allem dann, wenn der Alltag eng getaktet ist. Das kann mit sogenannter Me-Time gelingen. „SOZIALE BATTERIEN“. Christophs Freundin Marlene kommt in die Küche und setzt sich neben Christoph. Nach kurzer Zeit bringt sie sich ein und erklärt ihre Sicht der Dinge. „Ich verbringe gern Zeit mit mir und versuche das auszubalancieren“, sagt sie. Wenn sie gerade keine „sozialen Batterien“ habe, mache sie auch nichts mit Leuten. „Dann gehe ich zwei Stunden mit meinem Hund spazieren oder ich zocke, schaue Serien, höre Musik oder lese.“ Ihrer Ansicht nach müsse man mit sich selbst ehrlich sein, sich darin üben, die eigenen Gefühle zu reflektieren, und sich eingestehen, wenn man gerade keine Kraft hat, um die sozialen Kontakte zu pflegen. Früher habe sie oft gedacht, sie verpasse etwas. „Aber das ist Bullshit. So oft bin ich irgendwo gesessen und habe mir gedacht: Boa, ich pack das gerade gar nicht. Eigentlich habe ich keine Lust, hier zu sein.“ Sicherheit, ihren Gefühlen vertrauen zu können, gibt ihr der stabile Freundeskreis. Auch wenn ihre Me-Time einmal länger ist, kann sie drauf zählen,

„Allein zu sein ist Teil der Selbstfürsorge.“

Company’s okay Solitude is bliss

M E L A N I E H AU S LE R , PSYC H O LO G I N U N D TR A I N E R I N F Ü R P O S ITIV E PSYC H O LO G I E

There’s a party in my head and no one is invited“ „Solitude is a bliss“, Tame Impala

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dass dann, wenn sie ihre Freundinnen wieder braucht, diese auch für sie da sein werden. SELBSTFÜRSORGE. Die richtige Mischung macht es also aus. „Die soziale Zeit erfüllt das Bedürfnis nach Verbundenheit, die Me-Time das


„Wenn der Frühling kommt und deine Seele brennt Du wachst nachts auf aus deinen Träumen Aber da ist niemand, der bei dir pennt

In ihrem Buch „Glückliche Kängurus springen höher: Impulse aus Glücksforschung und Positiver Psychologie“ stellt Melanie Hausler unter anderem die Übung „Sonnenstrahlen“ vor.

Wenn der, auf den du wartest, dich sitzen lässt Halt dich an deiner Liebe fest Halt dich an deiner Liebe fest“

© MELANIE HAUSLER, JUNFERMANN

„Halt dich an deiner Liebe fest“, Ton Steine Scherben

Bedürfnis nach Autonomie und Erholung“, erläutert Hausler. Allein zu sein sei ein Teil der Selbstfürsorge. Wenn man es nicht gewohnt ist, mit sich selbst Zeit zu verbringen, könne es helfen, langsam damit zu beginnen. Erst einmal minutenweise oder verbunden mit einem gewissen Fokus, etwa Musikhören, Spazierengehen oder Entspannungsübungen. Möglich ist auch das klassische Wohlfühlprogramm Wellness oder autonomes Sporteln. Allerdings könne es sein, dass sich die Me-Time nicht sofort gut anfühlt. Trotzdem sei sie wichtig. „Wenn man sich die Zeit bewusst gönnt und herausfindet, was einem guttut, wird es sich immer besser und besser anfühlen. Der eigene Körper wird immer verlässlicher zeigen, welches Bedürfnis er gerade hat“, sagt die Psychologin.

Selbstwert und -mitgefühl stärken

Um während der Me-Time nicht in ein Einsamkeitsgefühl zu rutschen, ist es wichtig, den Selbstwert zu stabilisieren und das Selbstmitgefühl zu trainieren. Das kann etwa durch das Fördern der eigenen Charakterstärken, zum Beispiel Kreativität, Humor oder Dankbarkeit, geschehen. Denn: „Wir brauchen nicht nur positive Beziehungen zu anderen Menschen – sondern auch zu uns selbst. Wenn wir uns auch uns selbst verbunden fühlen, wird das Gefühl der Einsamkeit gelindert. Mit uns selbst sind wir nämlich genau genommen nie allein“, so Hausler. Nach drei Stunden Gespräch atmet Christoph tief durch. Marlene sitzt neben ihm und streichelt ihren Hund. „Heute Abend brauche ich definitiv Me-Time“, erklärt Christoph.

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So geht’s: Überlegen Sie sich für verschiedene Lebensbereiche, welche Aktivitäten und Situationen bei Ihnen zu positiven Gefühlen (wie Freude, Vergnügen, Dankbarkeit, Entspannung, Interesse etc.) führen und erstellen Sie eine Liste mit circa 30 bis 40 Aktivitäten. Identifizieren Sie dann die Tätigkeiten, die Sie gerne häufiger ausführen würden. Nehmen Sie sich dann Ihren Kalender hinzu und planen für die kommende Woche täglich einen kleinen „Miniurlaub“ ein. Wichtig ist dabei, dass es sich um kleine und realistische Dinge handelt – zum Beispiel eine Tasse vom Lieblingstee trinken oder das Fenster öffnen und ein paar tiefe, achtsame Atemzüge nehmen.

Weitere Tipps und Tricks, um das eigene Wohlbefinden zu stärken, gibt es ebenfalls in ihrem Buch. Melanie Hausler: Glückliche Kängurus springen höher: Impulse aus Glücksforschung und Positiver Psychologie, 256 Seiten.


PROGRAMM EN U E R F NS R U I W F U WOR A

HOFFNUNGSSCHIMMER Von außen betrachtet steht das Kulturleben in und um Innsbruck gerade still – hinter den Kulissen wird aber weiterhin geprobt, geplant und an neuen Ideen und Formaten getüftelt. Statt eines klassischen Monatsprogramms gibt es deshalb in dieser Ausgabe Grund zur Vorfreude: 6020 hat sich in der Szene umgehört und nachgefragt, worauf wir uns schon jetzt freuen können. Und ein paar Veranstaltungstipps gibt es natürlich trotzdem. Text: Lisa Schwarzenauer

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© AXEL SPRINGER

TALKSHOWS UND STRASSENFESTE IN DER P.M.K In der p.m.k versucht man trotz der schwierigen Umstände dran zu bleiben, erzählt Geschäftsführer David Prieth. In der ersten Feberhälfte wird deshalb zum Beispiel eine eigene Talkshow mit Franz-Xaver Franz und diversen Tiroler Künstlerinnen und Künstlern produziert. Die sieben bis acht Folgen decken von Kabarett bis Rap alles ab und werden voraussichtlich im März zu sehen sein. Im Sommer könnte es dann eine größere Open-AirVeranstaltung geben, sagt Prieth. „Für letztes Jahr hatten wir ja das Bogenfest geplant, das dann leider nicht stattfinden konnte. Wir hätten Bock, etwas in der Art zu machen, und sind da schon an Ideen dran.“ An eine Öffnung im März glaubt Prieth nicht – auf erste Indoorveranstaltungen werde man noch länger warten müssen. Und dann werde es wahrscheinlich so starten, wie es aufgehört hat: mit Sitzplätzen, ohne Ausschank, mit frühen Sperrstunden. „Wenn dann zum Beispiel um acht Schluss sein muss, müsste die Veranstaltung theoretisch schon um fünf oder sechs anfangen, und damit schließt man automatisch viele Berufstätige aus“, sagt Prieth. Matinees am Wochenende könnten eine Lösung sein, aber das komme alles auf die Auflagen an. „Sobald es realistisch ist, sind wir sicher unter den Ersten, die wieder starten – aber nur, wenn es auch Spaß macht, nicht einfach nur, damit etwas gemacht wird.“


PROGRAMM

KONZERT, ENTERTAINMENT

AB 10. FEBER 20.21 UHR, IMMER MITTWOCHS

FO RTS ETZU N G

„SURVIVAL CLUB“ IM STROMBOLI Das Online-Lockdownprojekt „Stromboli Survival Club“ geht weiter. Diesmal verwandelt sich das Kulturlabor Stromboli in ein Kurlabor, in dem Lockdowntraumata mit psychohygienischen Bargesprächen und heilsamen Liveacts therapiert werden.

SURVIVAL CLUB GEGEN DEN STILLSTAND IM STROMBOLI Das Stromboli macht auch im verlängerten Lockdown weiter mit dem Survival Club. Der wurde im Dezember ins Leben gerufen, um Künstlerinnen und Künstlern trotz aller Absagen und Verschiebungen kurzfristig eine Plattform bieten zu können, berichtet Stromboli-Geschäftsführerin Julia Mumelter. „Und uns macht es natürlich auch Spaß, dass kein kompletter Stillstand herrscht.“ Neben dem Survival Club wird gerade auch schon für die Zeit nach dem Lockdown vorbereitet – wann auch immer das sein werde. „Wenn wir wieder aufsperren, wollen wir, dass das Stromboli sicher ist und sich die Leute hier wohlfühlen“, betont sie. Vor Mai werde das vermutlich nicht der Fall sein, so wie es momentan aussehe. „Ende April hätten wir Manu Delago mit seiner Recycling Tour eingeplant, die wurde letztes Jahr

verschoben – das haben wir noch nicht abgesagt, wir hoffen, dass es vielleicht doch irgendwie geht.“ Für März sind zwar noch ein paar Veranstaltungen eingeplant, aber es sei unrealistisch, dass die tatsächlich stattfinden könnten. „Und selbst wenn es möglich sein sollte, muss man sich fragen, ob es Sinn macht – das kommt total auf die Auflagen an“, sagt Mumelter. Die feministische Lesebühne wurde deshalb vorsichtshalber schon auf online verlegt, und vielleicht auch noch ein paar Onlinestreams für Kinder statt. Im Sommer soll es dann wieder Gastgartenkonzerte und andere Outdoorveranstaltungen geben. „Für Anfang Juli planen wir gerade ein Kinderkulturfest über drei Tage, und wir werden generell versuchen, ein paar kleinere Feste, oder Minifestivals, umzusetzen – wenn es geht.“

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AUSSTELLUNGSUPGRADE UND DAS PRINZIP HOFFNUNG IM AUDIOVERSUM © AXEL SPRINGER, STROMBOLI, DER ALTE, FRANZ OSS

MUSIK

19. FEBER 20 UHR

V I N Y L- PA RT Y

DJ-LIVESTREAM UND EINBLICKE IN DIE AUSSTELLUNG Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Wir hören Vinyl – Das Schöne an der schwarzen Scheibe“ kann man sich im Feber einen digitalen Sneak Peak in die Ausstellung sowie DJ-Sets von den Local Heroes The Waz exp., Der Alte, Maria Magdalena und Albi Dornauer ins Wohnzimmer streamen.

KO M Ö D I E N U N D O LYM PI S CH E S PI E LE I M TR E I B HAUS Wenige Veranstalter haben letztes Jahr mehr ausprobiert und an neuen Konzepten getüftelt als das Treibhaus – zugesperrt werden musste trotzdem. „Es ist im Moment einfach tragisch“, sagt Treibhaus-Chef Norbert Pleifer. Inzwischen gebe es sogar Leute, die für den Sommer auch schon keine Hoffnung mehr machen. „Wir haben uns letztes Jahr dreimal neu erfunden, die Winterspiele waren dann nach knapp einer Woche schon zu Ende und unsere Nerzmäntel frieren im Treibhaus – die haben wir alle dort hängen lassen.“

Im Audioversum wurde die verordnete Pause dazu genutzt, eine eigene Podcast-Reihe zu starten und an den Ausstellungen weiterzuarbeiten: Es wurden neue Vermittlungsformate entwickelt, Rechner ausgetauscht und neue Exponate gebaut. In der aktuellen Sonderausstellung „Wir hören Vinyl“ kann man jetzt zum Beispiel auf einem DJ-Turntable Snake spielen, die interaktive Sonderausstellung „Out of Control“ greift die Themen digitale Kommunikation und Datenaustausch auf, und auch in der Hauptausstellung gibt es mit VR-Brillen und einer Sound-Gallery Neues. Leiterin Julia Sparber-Ablinger hofft, diese Neuerungen bald mit Besuchern teilen zu können: „Trotz der digitalen Möglichkeiten ist und bleibt der analoge Museumsbesuch das beste Erlebnis.“ Man hoffe auf eine Öffnung noch im Feber, erste kleine Veranstaltungen vor Ort – Führungen und interaktives Erzähltheater für Kinder – sind für März geplant.

Wann es weitergeht, wisse momentan niemand, aber: „Sobald wir können und wissen, dass es bei uns sicher ist und die Leute sich wohlfühlen können, machen wir weiter – da sind wir die Ersten, die wieder starten. Aber nur im Garten. Der Turm geht erst wieder auf, wenn das alles vorbei ist.“ Einen kleinen Ausblick gibt Pleifer aber trotzdem: Die Winterspiele werden voraussichtlich als Sommerspiele wiederaufgenommen, und auch das Open Air Kino im Zeughaus kommt im Sommer wieder. „Da steht sogar schon das Motto: Wir wollen das Virus weglachen. Dieses Mal werden nur Filme gezeigt, bei denen man herzhaft lachen kann – eine Geschichte des Lachens im Film, quasi.“


PROGRAMM

TANZ

MAI FA B E LN U N D M Y TH E N

"WILD HUNT" IM BRUX Die eigentlich schon für November 2020 geplante OFFTANZProduktion widmet sich den Themen Jagd, Brauchtum und Überwachung. Erzählt wird in poetischen, rätselhaften Bewegungen und irrwitzigen Bildkombinationen.

Im BRUX nützt man die außergewöhnlich ruhige Zeit dafür, sich um Dinge zu kümmern, die im Normalbetrieb zu kurz kommen: „Der Regieraum und die Backstage-Garderobe waren zum Beispiel seit der Eröffnung des Theaters ein Provisorium“, erzählt Geschäftsführerin Carmen Sulzenbacher. „Die können jetzt endlich adaptiert werden, das technische Equipment wurde gewartet und inventarisiert.“ Ein paar Künstler*innen und Theatervereine haben das BRUX im Lockdown auch für Dreharbeiten genutzt, z. B. im Dezember Martin Fritz für sein VORBRENNER-Projekt „Two Princesses“, und natürlich wird der Spielplan laufend umgeplant, sagt Sulzenbacher. „Eigentlich ist das BRUX für heuer schon fast ausgebucht – die Situation des BRUX ist ja eine etwas besondere, da wir nicht selbst Produktionen durchführen, sondern Künstler*innen, Vereine und Gruppen sich dafür bei uns einmieten.“ Für März sind momentan das als Stationentheater mit maximal sechs bis acht Personen im Raum angelegte Festival „Plateau Partagé“ (Verein Freifall) und das Solostück „GRETA“ (Verein Soliarts) über Greta Thunberg, Verschwörungstheorien und -mythen rund um die Klimaleugnungsszene geplant. Im Mai sollen dann die ebenfalls schon für letztes Jahr geplante OFFTANZ-Produktion „wild hunt“ und zwei Stücke des Tiroler Dramatiker*innenfestivals, „Der Berg kommt“ (Erika Wimmer) und „Sprech im Wald“ (Wolfgang Nöckler) stattfinden. Ob das dann wirklich so passiert, stehe aber derzeit in den Sternen: „Wenn ich was vom letzten Jahr gelernt habe, dann das, dass eine Pandemie alles über Bord wirft und so etwas wie herkömmliches ‚Planen‘ einfach nicht möglich ist“, sagt Sulzenbacher. „Trotzdem planen wir derzeit mal mit einem möglichen Start von Kulturveranstaltungen im März.“

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© YVES NOIR, CHRISTINA SCHMÖLZ, PHILIPP WALSER, NICOLE SCHOPF, ROC DOMINGO

SPONTANITÄT UND VOLLER SPIELPLAN IM BRUX


DIE ONLINE-BÄCKEREI IM FEBER: MUSIK

FEBER S O N G CO NTE ST

„LIEDERSCHREIBEREI – SONGS FOR A POSITIVE CHANGE“ Bis Ende des Monats läuft die Einreichfrist für den Songwettbewerb „LiederSCHREIberei“. Musiker und Musikerinnen – egal ob Local Heros oder absolute Newcomer – sind dazu eingeladen, Songs darüber zu schreiben, wie sie sich fühlen, was sie denken, was sie aufregt, inspiriert und dankbar macht. Gesucht werden sozialkritischer Output, Ideen und Visionen – und es gibt natürlich auch etwas zu gewinnen.

ONLINEPRÄSENZ UND KULTURSOMMER IN DER BÄCKEREI

ÜBERRASCHUNG

13. FEBER

Die momentane Situation inklusive durchgehender Planungsunsicherheit sei zwar ermüdend, aber nicht entmutigend, sagt Gregor Huber von der Bäckerei. „Wann immer möglich, möchten wir Leben ins Haus bringen, wann immer das nicht machbar ist, wird punktuell in den virtuellen Raum ausgewichen.“ Im Feber konzentriert sich die Bäckerei weiterhin auf Onlineevents, konkrete Planungen für das Offlineprogramm wurden nach hinten geschoben. „Das Team arbeitet aber schon an Ideen für eine Reihe von Outdoorevents in den Sommermonaten“, erzählt er – Sommerpause werde es in diesem Jahr keine geben. Sobald wieder erste Veranstaltungen möglich sind, werde man versuchen, mit aller gebotenen Vorsicht auf die Situation zu reagieren und wieder loszulegen – am Anfang vor allem mit den flexiblen eigenen Hausformaten (Open-Mic Sessions, Story-Telling Nights, Comedy Nights).

LE B E N S ZEICHEN

„SPECIAL SURPRISE EVENT“ KONZERT

10. FEBER 20 UHR

OHNE GRENZEN „TONFUSION“ MIT SANTRA UND TRES FLORES

An diesem Abend möchte die Bäckerei zeigen, dass sie trotz aller Widrigkeiten immer noch am Leben und absolut motiviert ist: Die Essenz des Bäckerei-Programms wird in einen kurzweiligen Onlineevent gepackt.

„Tonfusion“ ist ein neues, regelmäßiges Eventformat in Zusammenarbeit mit dem Verein „Ton Art Tirol“, das die Ohren für Neues und Unbekanntes öffnen und genretechnische Grenzen sprengen will. Jeweils zwei stilistisch unterschiedliche Musikformationen treffen sich zum musikalischen Rezeptaustausch. Den Anfang machen SanTra (Rap) und Tres Flores (Jazz), gestreamt wird auf Facebook und Youtube

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PROGRAMM

ONLINE-BUCHPRÄSENTATION

19. FEBER 19 UHR

AU F B R E C H E N

BUCHPRÄSENTATION CAROLINA SCHUTTI: DER HIMMEL IST EIN KLEINER KREIS

HYBRIDE VERANSTALTUNGEN UND OUTDOORLESUNGEN IM LITERATURHAUS Auch im Literaturhaus am Inn konzentriert man sich momentan noch voll auf das digitale Programm – mit Lesungen sei das ja halbwegs gut umzusetzen, sagt Geschäftsführerin Kristin Jenny, auch als Unterstützung für die Autorinnen und Autoren, die ihr normales Honorar bekommen. In der Zeit nach dem Lockdown werde es dann anfangs eine Hybridform von Livelesung und Stream geben: „Der erste Schritt wird sein, dass die Autorinnen und Autoren in unseren Veranstaltungsraum kommen und wir dort die Lesung aufnehmen und streamen. Wir haben ja keine Ahnung, wann wieder Besucherinnen und Besucher kommen können, und dann ist ja auch wieder sehr fraglich, wie viele.“ Für Mai und Juni werden außerdem gerade Outdoorveranstaltungen in Form von Lesespaziergängen und Lesungen an verschiedenen Orten geplant.

wir reden & lesen weiter

www.literaturhaus-am-inn.at 52

© SIMON RAINER, TLM, MARIA ZIEGELBOECK, GELATIN

Im neuen Roman der Innsbrucker Autorin Carolina Schutti soll eine junge Frau in einer „Anstalt“ ihre Wutausbrüche in den Griff bekommen, denkt jedoch vermehrt über einen Aufbruch nach. Ina, die zweite Figur der Geschichte, ist bereits aufgebrochen – nach Sibirien. Auf den ersten Blick scheinen die beiden Frauen grundverschieden, doch nach und nach zeigen sich Berührungspunkte.


NEUE AUSSTELLUNGEN UND DIGITALE ANGEBOTE IN DEN TIROLER LANDESMUSEEN Momentan gäbe es in den Tiroler Landesmuseen noch die bereits letztes Jahr eröffneten Ausstellungen (u. a. „Solace of Lovers – Trost der Liebenden“ und „Defregger. Mythos – Missbrauch – Moderne“ im Ferdinandeum) zu sehen, in den nächsten Monaten erwarten Besucher auch hier einige neue Highlights: Im Ferdinandeum werden zum Beispiel voraussichtlich ab dem Sommer grafische, musikalische und kunsthistorische Meisterwerke aus den Sammlungen vom deutsch-österreichischen Künstlerkollektiv Gelitin für die Gegenwart interpretiert, gefolgt von einer Sonderausstellung des RLB-Kunstpreisträgers Oliver Laric. Außerdem werden die Grafische Sammlung und die Modernen Sammlungen laufend neu präsentiert, unter anderem mit Piazzetta, Rembrandt, Dürer sowie Steeg und Oppl. Ab März gibt es in der Weiherburg laufend naturwissenschaftliche Wechselausstellungen in Kooperation mit dem Alpenzoo. Den Anfang macht die Ausstellung „Tiroler Neuankömmlinge und Ex-Tiroler“ samt Gottesanbeterin, Signalkrebs und Höhlenbär. Das Volkskunstmuseum und das Zeughaus widmen sich mit zwei Sonderausstellungen dem EuregioMuseumsjahr zum Thema „Transit – Transport – Mobilität“

und beleuchten das italienische Leben in Tirol im 19. und frühen 20. Jahrhundert sowie die Geschichte der Mobilität in Tirol. Ab Herbst thematisiert das Zeughaus in einer weiteren Sonderausstellung Tirol im Dreißigjährigen Krieg. Erste Veranstaltungen in den Museen wird es voraussichtlich erst ab dem Sommer geben, aber in der Zwischenzeit wird weiterhin ein umfangreiches digitales Programm (von Führungen durch die Ausstellungen bis hin zum monatlichen Podcast) geboten.

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, g a t n n o S . 4 1 r e d Schwelgen im Blumenmeer, (mehr oder weniger) ernst gemeinte Treueschwüre und ein gemeinsamer Kuschelfernsehabend zum Ausklang: Was kann es für die Zweisamkeit Besseres geben als einen Valentinstag? Passend zum Anlass unterstützt 6020 das Pärchen-Bonding mit einer kleinen Auswahl an geeigneten Taschentuchfilmen. Text: Klaus Erler

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Silver Linings (2012) Wer schon bisher der Meinung war, dass es für geglückte Beziehungen nicht schaden kann, ein wenig „gaga“ im Kopf zu sein, bekommt durch „Silver Linings“ seine endgültige Bestätigung. Ein mittelschwer-durchgeknallter Bradley Cooper trifft auf eine ebenso beeinträchtigte Jennifer Lawrence: Schaut zunächst nicht nach Romantik aus, ist es aber schlussendlich doch!

Pretty Woman (1990) Eine Geschichte, so wahr wie das Leben: Ein reicher Geschäftsmann trifft ein Callgirl und lebt mit ihr nicht eventuell versaute Triebe aus (dafür wäre dann wohl „Fifty Shades of Grey“ zuständig), sondern verliebt sich. Schließlich kommt es, wie es kommen muss: Liebe, lebenslang! Die Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen erreichte eine Einschaltquote von rund 18 Millionen Zuschauern, das schafft ein Champion-League-Finale im ZDF nicht.

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Dirty Dancing (1987) Über diesen Film muss man nichts mehr schreiben. Wer ihn noch nicht mindestens fünfmal gesehen hat, sollte diesen Valentinstag nutzen, um endlich rechtzeitig Johnnys bewegende Line „Nobody Puts Baby In A Corner“ mitsprechen zu können.

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Honorable Mentions:

My Bloody Valentine (1981)

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Eigentlich eine klassische Themenverfehlung, trotzdem einer der berühmteren Valentinstagsfilme: Der kanadische Slasher „Blutiger Valentinstag“ folgt dem Minenarbeiter Harry Warden auf seinem posttraumatischen Weg zum jährlichen „Valentine’s Dance Day“ der Kleinstadt Valentine Bluff. Aber Vorsicht: Als von der Zensur mehrmals entschärfter „Klassiker des schlechten Geschmacks“ eignet sich dieser Film in seiner 93-minütigen „Directors-Cut“Version nur für gefestigte Beziehungen!

Bridget Jones’s Diary (2001) Für viele ist „Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“ der beste aus der Triologie der BridgetJones-Filme. Das kann an den Cameo-Auftritten der Schriftsteller Salman Rushdie, Jeffrey Archer und Julian Barnes liegen oder an der Message des Films: Man muss nicht aufs Rauchen und die Schokolade verzichten, um seinen Traumtyp zu finden.

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WILLIAM SHAKESPEARES ROMEO + JULIA (1996) Leonardo DiCaprio und Claire Danes verlieben sich. Ob das gutgehen kann? AMAZ ON PRIM E FLAT RATE , ITUN ES

STOLZ UND VORURTEIL (2005) Thematisch ähnlich wie Bridget Jones, optisch um einiges opulente r

Eternal Sunshine of the Spotless Mind (2004)

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Wer nicht glaubt, dass eine Liebesgeschichte einen innovativen Plot haben kann, wird mit „Vergiss mein nicht!“ eines Besseren belehrt. Wer nicht glaubt, dass mit Kate Winslet und Jim Carrey in den Hauptrollen ein guter Film gelingen kann, ebenfalls.

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HARRY UND SALLY (1998) „Tausend Mal berührt ...“

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WIE WERDE ICH IHN LOS IN 10 TAGEN (2003) Kate Hudson, Matthew McConau ghey und ein gutes Thema, was kann da schon schiefgehen?

Love Actually (Tatsächlich ... Liebe) (2003) Obwohl eigentlich ein Weihnachtsfilm, gehört „Tatsächlich ... Liebe“ zum Valentinstag wie die Vase zur Blume. Und auch wenn viele Männer in diesem Zusammenhang von „Höchststrafe“ sprechen, schadet es im Sinne funktionierender Partnerschaftlichkeit nicht, bis zum Ende auszuharren.

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VALENTINSTAG (2010) Achtung: Zuckerüberdosis! AMAZ ON, ITUN ES, GOOG LE PLAY


B E N Z IN

E R /M IL

DHYBR

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AB 14.290 EURO

Go for

Gold!

Das aktuelle Facelift beschert dem Kia Rio einige technische und optische Retuschen, vor allem aber ein Mildhybrid-System. Wer diesen Antrieb mit der Ausstattungslinie „Gold“ verbindet, bekommt einen Kleinwagen höchster Qualität, leider zu einem Preis, der sich gewaschen hat.

KIA RIO GOLD 1,0 T-GDI 48V-MILDHYBRID • Motor: Dreizylinder-Benziner • Hubraum: 998 ccm • Leistung: 88 kW/120 PS • Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe • Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h • L/B/H: 4.065 / 1.524 / 1.450 mm • Laderaum: 290 Liter • Testverbrauch: 5,9 l/100 km • Garantie: 7 Jahre • Preis: ab 14.290 Euro (Rio Neon 84 PS) • Preis Testfahrzeug: 24.090 Euro

Text: Klaus Erler – Fotos: Axel Springer

Ü

ber die Jahre ist der Kia Rio zum HQKleinwagen gereift, der nicht nur eine ausgezeichnete Straßenlage mitbringt. Auch Verarbeitung und Ergonomie sind auf hohem Niveau, sieht man von der mühsamen Touchscreen-Bedienung – Beispiel Radiobedienung – ab. Die Platzverhältnisse sind dafür vor allem vorne voll ausreichend, in der zweiten Sitzreihe wird’s dann enger. Größeren Menschen droht die eine oder andere Kopfnuss vom abfallenden Dachhimmel.

Wenn man dem Rio in seinem aktuellen Facelift über diese Kleinigkeiten hinaus etwas ankreiden will, dann am ehesten die etwas harte und holprige Federung. Zur Kia-Ehrenrettung sei aber gesagt, dass die ein VW Polo auch nicht viel besser hinbekommt. GEWINN MILDHYBRID. Will man „Rio de luxe“ genießen – wie wir in unserem Testfahrzeug – muss man für den „Rio Gold Mildhybrid“ tief in die Tasche greifen. Für etwas mehr als 24.000 Euro unterscheidet sich dieser in seinen Grundtugenden zwar kaum vom Einstiegs-Rio, sein 120-PS-Motor und das Doppelkupplungsgetriebe spielen aber in einer ganz anderen Liga als der Basismotor mit 84 PS und Handschaltung. Durch die Kombination des DreizylinderBenziners mit einem E-Motor – gespeist aus einer 48-Volt-Lithium-Ionen-Batterie – wird nicht nur der Kraftstoffverbrauch um rund einen halben Liter gesenkt, auch die Drehzahllöcher werden gefüllt und die Beschleunigungsfähigkeit des Kleinwagens deutlich in Richtung „Sport“ verschoben. Dass „Gold“ hier Vollausstattung bis hin zu Lenkradheizung und Spurassistent bedeutet, ist bei dem Preis trotz aller Qualität nur recht und „billig“.

RIO -VOLLAUSSTATTUNG IN „GOLD“: Vom Spurhalteassistenten bis zum Touchscreen- Navi ist alles vorhanden.

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D I E F RAG EN

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Wurde dieser zu hohe Verdienst (?) Vertrag-lich vereinbart?

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Für Radiovertrieb verantwortlich: Locke für Stoppelhaare?

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Eisiger Lagerraum: Unterrichtsgegenstand in der Frosterschule?

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Zum Schießen: Aufforderung an Türe bei Bewegung alt zu klingen?

4

Als Gewächs Pflanzengattung: Ursusdepp?

5

Schulleitend: Tipp, aber hintenrum?

6

Antwort des englischen Drogenverkäufers auf die Frage, was er denn tut, ist perfekt (1–2 W.)

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Erwarte Positives: „Ich glaub, dass’ morgen besser ist, / ich bin einfach ein …!“

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Verdreh dir Wand mal und du hast damit bei Sturm den Dreh raus

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Der verrückte Pirat ist in so manchem Zoo zu besichtigen

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Steuert der Investor auch auf Stege zu?

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Ohne Nebenkosten: Ist die als Gast in einem Iglu zu bezahlen?

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Buchstäblich verrückte Emirate sind Urstoff

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Für Nörgler: Schlüpft daraus der schimpfende Rohrspatz?

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Tragetier, wenn ich verkehrt lese

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Wahrlich das Gelbe vom Gelege: Schwurfischmarder?

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e z i V r De s s i m o r Ko m p

t Vizebürgermeisters ohne Ressor Bei der Wahl eines Innsbrucker n. che ma ht cheinend niemandem rec kann man es im Gemeinderat ans didaten parat, die noch dazu Wir haben ein paar geeignete Kan weniger ins Budget fallen.

Yoggl,

r e d n A r BraduenmbAälpenzoo

das Maskottchen der Olympischen JugendWinterspiele 2012

aus

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der Bär nur von Braun ist Ander Inneren ist er ein außen. In seinem LUPENREINER RAUBTIER und für mit DEMOKRAT, da in den Bereichen g un hr Praxiserfa ANG. Noch ein JAGD und FISCHF r ist nach dem Pluspunk t: Ande ten der Tiroler Lieblingsterroris nannt. Bürgerlichen be

Vor ziemlich genau acht Jahren wurde Yoggl, das damalige Maskottchen der YOG, in Frühpension geschickt. Heute sieht der Gamsbock die Zeit für sein Comeback endlich gekommen: „Auf öffentlichen Veranstaltungen rumstehen und lächeln kann ich wie kein Zweiter“, verrät Yoggl 6020 Exklusiv.

Je man d vo n de n Sc hwarze n Ma ndern

Fra u H itt

(de n Bro nzenen)

„Ein Herz aus St ein zu haben, ist in der Kommunalpo litik längst kein No -Go mehr“, ist die versteinerte Sagenfigur auf de r Nordkette überzeugt. „Ich will zurück auf di e politische Bühne.“ Für das natürlich e Innsbrucker Wah rzeichen ist die umstrittene Vize bürgermeisterst elle die Gelegenheit, au f die es gewarte t hat.

der Hofkirche n Mander in ze ar w eit ch S ie D Beschaf fenh r physischen re ih it ht m ic ch en hr es fa Bronz e: Durch ihre n, he ec st eine harte Lini oder be nicht durchit se d un lt kann man sie e ka ten lassen si hitzige Debat n ihnen et was vo er in ke t noch es sie gibt, ha gt. Falsches gesa

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Was Sie schon immer zu fragen gewagt haben, aber nie wissen wollten.

E SSAY

ES IST GANZ STILL Nur im Kühlschrank schreit jemand. von Johannes F. Park

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s tut mir leid, aber ich muss wirklich ganz, auch nicht ich, sondern ein junger Mann hingefallen, ganz leise sein. und der auch nur beinahe, also um ehrlich zu sein, Meine AppleWatch schläft noch. Das war es seinerseits mehr ein Vorbeigehen, ohne von heißt, ich brauche mich nicht ständig auf das dem Mundschutz, der ja irgendwie auch gar keine Zustandebringen eines herzeigbaren Sinusrhythmus slapstickgeeignete Bananenschaligkeit aufweist, zu konzentrieren. Und alle fünf Minuten aufstehen, überhaupt Notiz zu nehmen, geschweige denn davon um dämliche Ringe zu schließen, muss ich auch aus dem Gleichgewicht gebracht zu werden, aber nicht. Beim Schreiben hilft das. spektakulärer wird es einfach nicht. Es ist 5:17 Uhr morgens, und endlich habe ich 5:32 Uhr. Ich muss mich beeilen. Gleich trudeln etwas Zeit für unsere aparte Boutique-Kolumne & die ersten Newsletter am Handy ein. Die sind zügig Spa gefunden. durchzuarbeiten. Weil dienstags ist immer Zoom Ich sitze im Halbdunkel am Küchentisch. Es ist Meeting mit unserem Bäcker ums Eck. ganz still. Nur im Kühlschrank schreit jemand. Ich Wenn ich gewusst hätte, wie viel man über Teig würde ja gerne helfen, aber Google findet nur Leute, sagen kann, hätte ich mich niemals dafür angemeldet. Wenn ich gewusst hätte, dass ich mich nicht die sich in obskuren Foren darüber auslassen, dass für die kostenlose Zustellung von Backsie in ihrem Eiskasten Schimmel, Wasser waren, sondern einen Brotbackkurs oder Eis haben. Vielleicht auch alles zusammen. IC H WÜRDE mit Gesprächstherapie anmelde, erst recht nicht. Von unbekannten, bierflaschengroJA GE RN E ßen Folteropfern steht da nirgendwo Ich bin der einzig Normale. Der was. Das lässt mich dann doch zögern Rest sind Leute, die täglich mindestens H E LFE N . nachzusehen, obwohl es so klingt, als drei Urkornbrote backen und wahnsinnig viele Fragen zu Emmer und Zwergwürde im Gemüsefach gerade einer hirse haben. Ich bleibe aus Höflichkeit immer bis zum gevierteilt. Ich meine, wenn du nicht einmal online jemanden Schluss. Damit es nicht heißt, das arrogante Arschloch glaubt, es weiß schon alles über Brot. mit demselben Problem findest, dann spinnt ent­ 5:36 Uhr. Markerschütterndes Geplärr. Ich meine, weder wieder mal das Internet. Oder du. wenn ich in einem Kühlschrank gefangen wäre, wür Jedenfalls. 20 Minuten sind nicht viel, um aus de ich auch schreien. Arschkalt muss das sein. Und Witz, Esprit und Lebenserfahrung einen hinreißenden Text auf internationalem Kolumnenniveau zu ein abgelaufenes Glas Dijonsenf und drei Frühlingszwiebeln sind auch keine angemessene Gesellschaft. amalgamieren und Ihnen den im Stile eines schlecht Jedenfalls auf Dauer. frisierten Einserschülers, der ganz ein bisschen in Apropos längerfristig. Falls Sie an beständiger der Pubertät ist, mit Verve und Chuzpe hinzufetzen. Unterhaltung interessiert sind, ist mein Newsletter Meine 7-Tage-Inzidenz liegt seit Wochen bei 0. das Richtige für Sie. Kommt immer freitags, wenn Sie Heißt: Es ist genau gar nichts passiert, was sich einer sich dafür anmelden auf newsletter.jf-park.com. ausführlicheren Schilderung lohnte. Vorgestern wäre ich fast auf einer FFP2-Maske ausgerutscht. Also jfpark@6020stadtmagazin.at es war eigentlich mehr eine Eisplatte und es bin ja 62


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