6020 Stadtmagazin (Dezember 2013)

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ORTST E R M I N

ZU HAUS E FÜ R E I N E NACHT on te en rora

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ie feuchte Kälte kriecht an diesem Novemberabend mühelos durch drei Schichten wärmender Winterkleidung hindurch. Hier draußen in der Rossau ist Innsbruck um diese Tages- und Jahreszeit eine unwirtliche Brache. Vom nahen Inn zieht der Nebel herauf und taucht die menschenleeren Straßenzüge in eine gespenstische Szenerie. Nur im kargen Lichtkegel einer Hauslaterne in der Trientlgasse kauert ein Grüppchen von Leuten. Ein kleines Mädchen, um die sechs Jahre alt, kuschelt sich fröstelnd an seine junge Mutter, eine alte Frau verkriecht sich hockend in ihren dicken, verschlissenen Wintermantel und eine Gruppe junger Männer vertreibt sich die Zeit mit einer angeregten Unterhaltung. Hinter der noch verschlossenen Tür, vor der sie warten, befinden sich die Räumlichkeiten der Innsbrucker Notschlafstelle. Um 18 Uhr werden Stefan Biebl und sein Team den Zugang zu ihrem wärmenden Asyl öffnen. FIRST COME, FIRST SERVE. „Wir können 31 Plätze in insgesamt neun Zimmern anbieten. Zusätzlich stehen noch fünf Notplätze zur Verfügung, aber mehr geht aus feuerpolizeilichen Gründen nicht“, erklärt Biebl, der die Notschlafstelle heuer zum zweiten Mal leitet. Als Träger zeichnet sein Arbeit-

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// Foto: 6020/Gerhard Berger

geber, das Rote Kreuz Innsbruck, für die Einrichtung verantwortlich. Die Gelder zum allnächtlichen Betrieb kommen von der Stadt Innsbruck sowie dem Land Tirol. Biebls Team besteht aus 17 ehrensowie hauptamtlichen Mitarbeitern, die immer mindestens zu zweit Dienst tun, sieben Nächte die Woche. Kurz vor 18 Uhr herrscht bereits rege Betriebsamkeit. Thermoskannen mit wärmendem Tee und Kaffee werden im Gemeinschaftsraum bereitgestellt, die Decken für die Feldbetten in den Zimmern werden ausgeteilt und beim Eingang liegen Handtücher sowie Toilettartikel bereit. // Die Gruppe draußen vor der Tür wird indes immer größer. „Bei uns gilt das Prinzip ‚first come, first serve‘“, sagt Biebl. Um eine halbwegs gerechte Zuteilung zu gewährleisten, wird eingelassen, wer zuerst da ist. Sind die Plätze voll, müssen Biebl und sein Team die Tür wieder zusperren. „Meistens ist das schon um 19 Uhr der Fall“, erzählt Ines Obser, die als Sozialarbeiterin des Roten Kreuzes in der Notschlafstelle arbeitet. Der erste Vollbelegstag in der noch jungen Saison wurde am 20. November verzeichnet. Und es werden noch viele folgen. Im Vorjahr mussten Bieber und sein Team 473 Personen abweisen, weil keine Plätze mehr zur Verfügung standen. „Das ist hart für uns, weil wir ja da sind, um zu helfen“, erzählt er, „aber


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