zek Kommunal - Ausgabe 4 - 2021

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kahlbacher.com

DEZEMBER 2021

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Fachmagazin für Zukunftsenergie & Kommunaltechnik

KOMMUNAL

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Zur Sache

HERAUSFORDERUNGEN ANGEHEN Schon zwei Mal sind wir dieses Jahr am Blackout vorbeigeschrammt: Während im Jänner eine Kaskade von Ausfällen von Betriebsmitteln wie Stromleitungen und Schaltanlagen in Südosteuropa zu massiven Problemen im europäischen Stromnetz führte, hatte ein Waldbrand im Frühsommer ebenfalls einen­ Beinahe-Blackout zur Folge. Ein Löschflugzeug an der französisch-spanischen Grenze hatte seine Ladung direkt über einer 400 kV-Hochspannungsleitung abgelassen, während zur selben Zeit Spanien gerade massiv Strom aus Frankreich importierte. Das Löschwasser verursachte einen Kurzschluss, der Strom floss über andere Leitungen, die dadurch überlastet wurden und sich somit ebenfalls abgeschaltet haben. Urplötzlich fehlten in Spanien 2.500 MW Strom – die Energiemenge von ungefähr drei Kraftwerken – und infolgedessen kam es zu einem Einbruch der Netzfrequenz. In beiden Fällen waren die Frequenzeinbrüche innerhalb rund einer Stunde behoben, bei dem Vorfall im Jänner bekam man das aber auch in Österreich zu spüren: Bei verschiedenen Infrastrukturbetreibern, wie dem Wiener Flughafen oder auch in Krankenhäusern, kam es zu Folgestörungen, welche die Notstromversorgung auslösten. Die Aufsplittung des europäischen Verbundnetzes in zwei Teilnetze verhinderte Schlimmeres. Ohne Strom würde nichts mehr funktionieren: Angefangen bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln, über das Gesundheitssystem, die Telekommunikation bis hin zur Verkehrsinfrastruktur. Telefone, öffentliche Verkehrsmittel, Heizung, Wasserversorgung: Für alles ist Elektrizität notwendig. Dass das Bundesheer mit einem Blackout in den nächsten fünf Jahren rechnet, zeigt die Notwendigkeit auf, dass sich Betreiber kritischer und wichtiger Infrastruktur mit dem realen Risiko auseinander setzen müssen. Wie die Wasserversorgung nach einem Blackout über kostbare Stunden mithilfe von Batterie-Energiespeicher als Ersatzstromanlage weiter bestehen bleiben kann, erfahren Sie ab Seite 12. Die wohl größte Herausforderung, der wir entgegentreten, ist der Klimawandel. Dass dieser selbst in Österreich massive Probleme verursacht, zeigt nicht zuletzt unser Beispiel aus dem Waldviertel ab Seite 15. Bisheriger Tiefpunkt in der von Trockenheit geplagten Region: 2015 mussten zeitweise 400.000 Liter Wasser am Tag per Tanklastwagen ins Waldviertel befördert werden, um die Wasserversorgung weiterhin aufrecht erhalten zu können. Mit der derzeit entstehenden Trinkwasserversorgungsleitung soll sich so eine drastische Situation nicht wiederholen. Neben den regulatorischen Rahmenbedingungen und Anreizprogrammen auf nationaler Ebene ist für eine erfolgreiche Energiewende die Umsetzung auf kommunaler Ebene besonders bedeutsam. Das kann unter anderem durch wohlüberlegte Neuanschaffungen im Fuhrpark geschehen – etwa im Winterdienst, in dem mithilfe besonders salzsparender Streugeräte Glätte bekämpft wird. Vorsorglich ausgebrachte Sole spart im Vergleich zu herkömmlichen Streusalz allein dadurch Salzmenge, da es eine längere Liegezeit hat. Das sorgt nicht nur für mehr Sicherheit bei Reifglätte und überfrierender Nässe und damit für eine erhöhte Verkehrssicherheit, sondern schont auch das Bauhof-Budget und die Umwelt. Ist der Streuautomat dann auch noch vollelektrisch im Einsatz wie bei unserem Beispiel ab Seite 26, fährt der Winterdienst besonders nachhaltig. Damit sich nicht nur Pkw-Lenker sicher im winterlichen Straßenverkehr fühlen, sondern auch die Winterdienstmitarbeiter selbst, wurden diverse Lösungen entwickelt. Bei extremen Wetterverhältnissen kommt es nicht selten zu gefährlichen Unfällen, weshalb es für die Fahrer von Winterdienstfahrzeugen besonders wichtig ist, den Verkehr immer im Blick zu haben. Der Freisichtkamin erlaubt den maximalen Überblick im Winterdienst: Neben diesen Sicherheitsaspekt verfügt die neu vorgestellt Schneefrässchleuder ab Seite 24 noch über weitere interessante Charakteristika. Vor der Saison ist nach der Saison: Auch wenn der Winter erst in den Startlöchern steht, der Frühling und seine vielfältigen Aufgaben kommt bestimmt. Damit der Saisonstart besonders reibungslos funktioniert, empfiehlt sich ein umfassendes Checkup vor dem Einwintern. Mehr dazu ab Seite 32. Welche weiteren nachhaltigen und/oder technisch innovativen Lösungen die Kommunal-Branche noch bereithält, erfahren Sie bei der Lektüre unserer neuesten Ausgabe von zek kommunal – viel Vergnügen! Ihre

PATRICIA PFISTER Chefredakteurin

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LEITUNGSBAU

Inhalt

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WINTERDIENST

26

STREUTECHNIK

Aktuell

Trinkwasserversorgung

06 Interessantes & Wissenswertes

12 Blackout bei der Wasserversorgung: Was tun, wenn alles steht?

SHORT CUTS

BLACKOUT-VORSORGE

15 Ausbau der Trinkwasserversorgung für trockene Regionen im Waldviertel LEITUNGSBAU

Kommunaltechnik 18 Schneefreie Güterwege und Gemeindestraßen in Pfarrkirchen im Mühlkreis WINTERDIENST

20 Ausgereifte Sicherheitskonzepte im Straßendienst GERÄTETRÄGER

22 Lindner: starker Partner für Winterdienstprofis 03 Editorial 04 Inhalt 06 Impressum

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28

REINIGUNG

26 Vollelektrisch oder bis zu 12 Meter breit streuen WINTERDIENST

28 Graffiti-Entfernung mit Strahlverfahren REINIGUNG

30 Unternehmer hat Dienstleistungspaket „Bauhof“ im Angebot GERÄTETRÄGER

32 Fit in den Winterschlaf – fit für die kommende Saison EINWINTERUNG

Veranstaltungen 34 Kommunalgerätespezialist vergrößert Unternehmenssitz EINWEIHUNG

TRAKTOR

24 Auf Unimog abgestimmte Schneefräse WINTERDIENST

36 Westösterreichs größte Landund Forsttechnikmesse Agro Alpin MESSE-NACHBERICHT

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MES


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Inhalt

MESSE-NACHBERICHT

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SEKTORENKOPPLUNG

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Kommunaltechnik

Abwassertechnik

38 Bessere Luftqualität in Schulen mithilfe von Raumluftreinigung

42 Mit Energie aus Abwasser heizen und kühlen

RAUMLUFT

Wärmeversorgung 39 „Umwelt und Klima“-Preis geht an Biomassekesselhersteller KESSELTECHNIK

40 Neusiedl am See: aus Windstrom wird Wärme SEKTORENKOPPLUNG

42

ABWASSERTECHNIK

DATENVERWALTUNG

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Anzeigen zek Kommunal 4/2021

ENERGIEGEWINNUNG

44 Klärschlamm wird zu hochwertigem Brennstoff

Schubert Elektroanlagen

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Hako

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Westa

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Kahlbacher

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Aqua Dome

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Bucher Municipal

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Hargassner

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Kärcher

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Kongress klimaneutrale Kom.

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Mall

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Nabu

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Pappas

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Riebenbauer

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Suisse Municipal

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TRM

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KLÄRTECHNIK

Datenverwaltung 46 Dank Onlineportal Messdaten ganz einfach verwalten DOKUMENTATION

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Foto: Ammann

Impressum HERAUSGEBER

Mag. Roland Gruber VERLAG

Mag. Roland Gruber e.U. zek Verlag Brunnenstraße 1, 5450 Werfen Tel. +43 (0)664-115 05 70 office@zekmagazin.at www.zek.at ­­CHEFREDAKTION

Patricia Pfister, pp@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-214 06 14 MARKETING

Mario Kogler, BA, mk@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664- 240 67 74

Einfaches Arbeiten, einfache Wartung: Die ARX-Kompaktwalzen entsprechen Abgasnorm EU Stage V und erfüllen Anwenderwünsche bezüglich Komfort und Sicherheit. Grafik: Ammann

GESTALTUNG

Mag. Roland Gruber e.U. zek Verlag Brunnenstraße 1, 5450 Werfen Tel. +43 (0)664-115 05 70 office@zekmagazin.at www.zek.at DRUCK

Druckerei Roser Mayrwiesstraße 23, 5300 Hallwang / Salzburg Tel. +43 (0)662-6617 37 VERLAGSPOSTAMT

A-5450 Werfen In der Aufsicht zeigt sich die klare, übersichtliche Unterteilung des Fahrstandes.

GRUNDLEGENDE RICHTLINIEN

zek Zukunftsenergie und Kommunaltechnik ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für erneuerbare Energien und zukunftsorientierte Technologien sowie Management im kommunalen Bereich. ABOPREIS

Foto: ASCA

Österreich: Euro 78,00, Ausland: Euro 89,00 inklusive Mehrwertsteuer zek erscheint viermal im Jahr. Auflage: 10.800 Stück

Neun Solarfolien von ASCA versorgen eine E-Bike-­ Ladestationen mit Sonnenstrom. Die organischen Solarzellen (OPV) werden in einem speziellen Verfahren auf dünne Folien gedruckt. Für den Solar Tree wurden grüne OPV-Folien verwendet. Sie können auch in den Farben Blau, Rot und Grau produziert werden. Foto: ASCA

SOLARBAUM VON ASCA VERSORGT E-BIKE-­ STATIONEN MIT UMWELTFREUNDLICHER ENERGIE Vom individuellen Kleinprojekt bis zur Fassade im kommerziellen Wohnungsbau – die Solarfolien von ASCA lassen sich flexibel einsetzen. Im baden-württembergischen Löchgau im Landkreis Ludwigsburg hat das Unternehmen für das Bauunternehmen Strenger Bauen und Wohnen einen Solarbaum designt, konzipiert und umgesetzt. Der Solar Tree produziert Strom für die E-Bike-Ladestationen von drei Mehrfamilienhäusern für altersgerechtes Wohnen. „Mit der herkömmlichen, Technik wären die individuellen Formen der Solarmodule nicht umsetzbar gewesen“, erklärt ASCA-Senior Vice President of Business Development & Project Management Hermann Issa. Die rund 2,5 m langen Solarmodule der rund 6 m hohen Installation bestehen aus organischen Solarfolien. Ist kein E-Bike an der Ladestation angeschlossen, wird der Strom für den Allgemeinstrom der Tiefgarage und der Außenanlage der Wohnanlage genutzt. Die organischen Solarzellen (OPV) druckt ASCA in einem speziellen Verfahren auf dünne Folien. Für den Solar Tree wurden grüne OPV-Folien verwendet.

Foto: Pappas

KOMPAKTE KRAFTPAKETE FÜR DEN STRASSENBAU Im Asphaltwegebau, bei Reparaturarbeiten im Kanal- und Rohrleitungsbau und bei kleinen Verkehrsflächen sollte die Asphaltdecke anschließend genauso perfekt sein, wie es heute gefordert ist. Damit das einfach gelingt, gibt es von Ammann die kompakten Walzen der leichten ARX Baureihe. Das neue Design der ARS 12-2 bis 20-2 Modelle mit Abgasnorm EU Stage V, T4f hält einige komfortable Neuerungen bereit. Im Unterschied zu schweren handgeführten Walzen erlauben die ARX-Modelle mit ihrem erhöhten Sitz dem Bediener eine verbesserte Sicht auf die zu verdichtenden Arbeitsbereiche. Dies ist gerade auf engen Baustellen oder entlang von Bordsteinen und Hindernissen von großem Vorteil. Mit dem neuen Fahrhebel werden per Tastendruck die Funktionen Berieselung und Vibration aktiviert. Die Sicherheitssysteme wie Panik-Stopp, Feststellbremse und automatische Drehzahlregelung sind ebenfalls griffbereit am Fahrhebel integriert: Verbesserungen, die auf Kundenwunsch von den größeren Modellen übernommen wurden. So wie man während des Betriebs sanft zwischen Start und Stopp wechselt, so stellt man auch mit dem wartungsfreien Knick-Pendelgelenk einfach von Bandage in Linie auf Bandage im Versatz um. Im Versatzbetrieb kann direkt bis an Bordsteine oder andere Hindernisse verdichtet werden. Der Maschinenführer muss sich nur auf eine Bandage konzentrieren, die andere befindet sich im sicheren Abstand zum Hindernis.

Aktuell

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Dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet

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Aktuell

Auf den insgesamt knapp 3,7 Hektar Untersuchungsflächen konnte das wissenschaftliche Forschungsteam nicht weniger als 378 Pflanzenarten, sowie 25 Heuschrecken-, 40 Tagfalter- und 155 Wildbienenarten nachweisen. Bei den Tagfaltern konnten sieben gefährdete Arten der Roten Liste nachgewiesen werden.

Foto: Wiener Linien / Alexander Zalokar

WILDBIENEN FLIEGEN AUF ÖFFI-FLÄCHEN Der Schutz der Insekten ist ein essenzieller Beitrag zum Klimaschutz. Was viele nicht wissen: Insekten, wie Wildbienen, sind extrem wichtig für die Bestäubung verschiedener Pflanzen, Obst- und Gemüsesorten. Die Wiener Linien untersuchten deshalb gemeinsam mit einem Forschungsteam der Universität für Bodenkultur Wien zwei Jahre lang 25 Öffi-Flächen entlang der Gleiskörper von U- und Straßenbahn-Linien. Besonders das Vorkommen verschiedener Pflanzenarten, Heuschrecken, Tagfalter und Wildbienen stand im Fokus. Das Forschungsteam und die Wiener Linien haben gemeinsam einen Pflegeplan für jede Fläche entwickelt. Zum Schutz der Tiere sollen die Flächen unter anderem seltener gemäht wird. Die Wiener Linien Biodiversitätsstrategie wird durch neues Ansäen von Blumenwiesen und Zurückdrängen von unerwünschten Pflanzenarten erweitert.

Peter Eisenschenk (Bürgermeister Stadt Tulln), LH Stv. Stephan Pernkopf, EVN Vorstandsdirektor Franz Mittermayer (v.l.n.r.)

VOLLHYDRAULISCHES SCHNELLWECHSELSYSTEM „SMART ATTACH“ Für mehr Produktivität, Effizienz und Sicherheit präsentiert Kramer die innovative Weiterentwicklung der bekannten Schnellwechselplatte zum patentierten vollhydraulischen Schnellwechselsystem „Smart Attach“. Hydraulisch angetriebene Anbaugeräte können mit dem neuen System ohne Aus- und Einsteigen gekoppelt werden, da die Verbindung des Hydraulikkreises automatisch erfolgt. Das Anbaugerät wird somit ganz einfach per Knopfdruck, mittels gesicherter Zweihand-Bedienung, verriegelt und inklusive automatischer Druckentlastung hydraulisch gekoppelt. Durch die in der Kuppeleinheit integrierte Verriegelungsanzeige (grün) ist jederzeit erkennbar, ob das Anbaugerät mit der Maschine erfolgreich und sicher verbunden ist. Außerdem haben die Kunden die Möglichkeit alte Anbaugeräte nachrüsten zu lassen oder neue Anbaugeräte, welche bereits ab Werk auf das Smart Attach Schnellwechselsystem zugeschnitten sind, mit der bisher bekannten Schnellwechselplatte zu verwenden.

Mit der Weiterentwicklung ermöglicht Kramer künftig, dass spontane Unterbrechungen durch einen Anbaugerätewechsel den geplanten Arbeitsprozess nicht mehr beeinflussen.

Foto: Harald Tauderer Foto: Kramer

NEUES MERCEDES-BENZ NUTZFAHRZEUG-ZENTRUM IN KÄRNTEN Bereits im Sommer erfolgt der Spatenstich für den Neubau des Mercedes Benz-Partners Kaposi Nutzfahrzeug GmbH im Kärntner Poggersdorf. Der neue Standort für Vertrieb und Service von Mercedes-Benz Trucks und Vans ist nur 500 m vom bisherigen entfernt und liegt verkehrsgünstig an der A2 Südautobahn. Auf einer Fläche von ca. 14.300 m2 entsteht der Neubau, der bis Ende Mai 2022 fertiggestellt werden soll. Die Planung des neuen Betriebes ist speziell an die Bedürfnisse von Nutzfahrzeugkunden angepasst: Weite Schleppkurven für Lkw, umfangreiche Stellflächen für Transporterkunden sowie großzügige Vordächer, um auch bei schlechtem Wetter Kunden optimal betreuen zu können. Im Vertriebsbereich gibt ein großzügiger Schauraum (ca. 340 m2) Einblick in die Mercedes-Benz Van Produktpalette.

Foto: EVN / Antal

ERWEITERUNG DER KLÄRANLAGE TULLN IN BETRIEB GENOMMEN Die Erweiterung der Kläranlage im niederösterreichischen Tulln ist fertiggestellt, sodass hier alle Abwässer der Stadt langfristig abgesichert gereinigt werden können. Die rund 12.600 m³ fassenden Becken reinigen nun im Durchschnitt ca. 10.700 m³ Abwasser pro Tag. Der erste Teil der Anlage wurde im Jahr 2009 von der Stadtgemeinde Tulln in Betrieb genommen, nun erfolgt die bereits damals geplante und vorbereitete zweite Ausbaustufe von 22.500 auf 45.000 Einwohnerwerte. Nach der Inbetriebnahme im Sommer endete der Probebetrieb mit Ende November. Der im Nachklärbecken anfallende Klärschlamm wird weiter verarbeitet. Dabei entsteht Biogas, das wiederum zur Energiegewinnung herangezogen wird. Die Kläranlage wird somit im Hinblick auf die Energieversorgung zur teilweisen Selbstversorgerin. Der verbleibende Klärschlamm wird in einer Abfallentsorgungsanlage verbrannt und wieder in Fernwärme umgewandelt.

Der Spatenstich des neuen Betriebsgebäudes von Mercedes Benz-Vertriebspartners Kaposi Nutzfahrzeuge im Sommer.

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Aktuell

Foto: Rabmer

Ulrike Rabmer-Koller und Wolfgang Timelthaler beim innovativen Steuerungssystem

Foto: Friedhöfe Wien

Friedhofsflächen, die noch nie als Beerdigungsflächen genutzt wurden und dafür auch nicht vorgesehen sind, bieten sich für das BürgerInnen-Solarkraftwerk, an.

3.+4. FEBRUAR 2022

MESSE FREIBURG Gemeinsam beschleunigen wir die kommunale Energiewende! Diskutieren Sie in den einzigartigen Praxisforen mit über aktuellste Lösungen und Best-Practice-Beispiele. Jetzt Ticket sichern! →klimaneutrale-kommunen.de →Tickets

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PRAXISFORUM GEOTHERMIE.BAYERN 2021 Während fossile Brennstoffe erheblichen Preisschwankungen auf dem Weltmarkt unterworfen sind, liefert eine Geothermieanlage verlässlich preisstabile Energie. Wie die geothermale Wärme- und Stromproduktion zur Energiewende beiträgt, zeigte das Praxisforum Geothermie.Bayern vom 27. bis 29. Oktober. Das etablierte Netzwerktreffen der Geothermiebranche fand live in Pullach bei München und parallel online statt. Der anlässlich des Praxisforums verliehene „Geothermische Energiepreis Bayern“ prämierte die besten Geothermieanlagen in Bayern in den Kategorien Wärme sowie der kombinierten Strom- und Wärmenutzung. Außerdem konnte im Rahmen der Veranstaltung das zu Beginn des Jahres in Betrieb genommene Geothermiekraftwerk in Garching an der Alz besichtigt werden, das mit einer erzielbaren Maximalleistung von nur 4,9 MWel und 6,88 MWth pro Jahr mehr als 36 Millionen kWh Strom und bis zu 15 Millionen kWh Wärme produziert. WÄRME UND KÄLTE SIND KOSTBARE GÜTER Mit der Umsetzung eines innovativen Wärme- und Kälterückgewinnungssystems in der Lüftungsanlage des Sensorherstellers E+E Elek­ tronik GmbH hat die Rabmer GreenTech GmbH ein weiteres Projekt im Umwelttechnikbereich erfolgreich abgeschlossen. Durch die innovative Aufrüstung der Lüftungsanlage im oberösterreichischen Engerwitzdorf wird eine 40 Prozent Energieeinsparung erzielt. Die erzielte Energieeinsparung von 1,5 Mio. KWh entspricht dem Energieverbrauch von 500 durchschnittlichen Haushalten. Das reduziert nicht nur die Betriebskosten, sondern hilft auch der Umwelt, weil dadurch mehr als 300 Tonnen Kohlenstoffdioxid im Jahr eingespart werden. Das Projekt dient als Vorbild für andere Unternehmen, die Betriebskosten sparen und gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchten. SONNENSTROM FÜR WIENER ZENTRALFRIEDHOF Am Betriebsgelände der Friedhöfe Wien am Wiener Zentralfriedhof entsteht das 29. BürgerInnen-Solarkraftwerk von Wien Energie. In unmittelbarer Nähe zu den Werkstätten und Gewächshäusern des Friedhofs wird die Anlage klimafreundlichen Sonnenstrom für umgerechnet 570 Haushalte produzieren. Ein Teil der Energie wird direkt vor Ort genutzt werden und auch die Wienerinnen und Wiener können von diesem Photovoltaik-Projekt profitieren. Mit der Fertigstellung im kommenden Frühjahr startet wieder eine Beteiligungsaktion mit attraktiver Vergütung. Mit 1,4 MW Leistung wird die Anlage zu den aktuell größten BürgerInnen-Solarkraftwerken gehören und jährlich rund 1.435 MWh klimaneutralen Sonnenstrom erzeugen. Sie spart damit jedes Jahr mehr als 840 Tonnen Kohlenstoffdioxid ein.

DER FACHKONGRESS FÜR DIE KOMMUNALE ENERGIEWENDE

Foto: Enerchange

Das Praxisforum wartete mit einer Mischung aus Vorträgen, Workshops, Besichtigungen und Preisverleihungen auf.

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Aktuell

Beim 11. Kongress Klimaneutraler Kommunen handelt es sich um ein Format, das besonders viel Kontakt, Vernetzung und fachlichen Austausch zwischen Referent*innen, Teilnehmer*innen und Fachausstellern ermöglicht. Foto: Lindner Foto: 11. Kongress Klimaneutrale Kommunen

11. KONGRESS KLIMANEUTRALE KOMMUNEN 2022 Neben den regulatorischen Rahmenbedingungen und Anreizprogrammen auf nationaler Ebene ist für eine erfolgreiche Energiewende die Umsetzung auf kommunaler Ebene besonders bedeutsam. Hierfür bietet der 11. Kongress Klimaneutrale Kommunen am 3. und 4. Februar in der Messe Freiburg mit seinen Praxisforen ein Format, das von Praxisnähe, Vernetzung und fachlichem Austausch lebt. Zwischen dem Eröffnungs- und dem Abschlussplenum mit spannenden Keynote-Vorträgen finden parallele Praxisforen zu Schwerpunktthemen der kommunalen Energiewende statt. Nach kurzen Vorträgen haben Referierende und Teilnehmende die Möglichkeit, ein Thema zu diskutieren und neue Ideen und praktische Tipps für eigene Projekte mitzunehmen. Diskutiert werden unter anderem aktuellste Lösungen und Best-Practice-Beispiele zu CO2-Kompensation, Klimafolgenanpassung in der Bauleitplanung, klimafreundlicher Mobilität im ländlichen Raum und Wärmeplanung. LINDNER-STAMMKUNDENTAGE 2021 Im Innovationszentrum des Tiroler Traktorenherstellers Lindner ging am 23. Oktober das Finale des 1. virtuellen Lintrac Supercups über die Bühne, es traten die acht besten Gamer zum großen Finale an. Ein weiteres Highlight der Stammkundentage war die Preisverleihung für die besten Spritsparer 2021. Zahlreiche Traktorenprofis dokumentierten bei der Lindner-Spritsparmeisterschaft ihre Einsätze, ihre Arbeitsstunden und die jeweiligen Verbrauchsdaten. Der Großteil nutzte die Lindner­Community oder die TracLink Mobile-App. Den Hauptpreis – einen Tankgutschein im Wert von 2.500 Euro – sicherte sich Vorjahresgewinner Steffen Apfel. Der Spritspar-Champion 2021 setzt auf einen Geotrac 64 und arbeitet viel im Forst, wo die 4-fach-Zapfwelle maßgeblich dazu beiträgt, Treibstoff zu sparen. Sein Durchschnittsverbrauch pro Betriebsstunde lag bei 2,97 Liter.

Foto: PID/VOTAVA

WIENS MÜLLABFUHR: NEUZUGANG IN DER E-FLOTTE Im Rahmen der auf Initiative von Arnold Schwarzenegger gegründeten Klimakonferenz Austrian World Summit wurde das neue vollelektrische Müllsammelfahrzeug der Stadt Wien am 1. Juli der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Es ist nun das zweite seiner Art, seit zwei Jahren ist in Wien das erste E-Müllsammelfahrzeug Österreichs im Einsatz. Das Verhalten des Fahrzeuges bzw. der Batterie wurde bei unterschiedlichen Temperaturen, auf unterschiedlichen Strecken bzw. verschiedenen Abfallfraktionen untersucht. Die untersuchten Parameter und Kriterien (z.B. gefahrene Kilometer, Anzahl Behälterentleerungen) brachten durchwegs positive Erfahrungswerte. Beispielsweise zeigte sich, dass die Kapazität der Batterie für die Zwecke des täglichen Betriebs eines Müllsammelfahrzeugs sehr gut dimensioniert ist.

Bei den Lindner-Stammkundentagen wurden die besten Spritsparer 2021 gekürt, beim Gewinner Steffen Apfel lag der Durchschnittsverbrauch pro Betriebsstunde bei knapp 3 Liter.

Das zweite elektrische Müllsammelfahrzeug ist nun auf Wiens Straßen im Dienst. Schon beim ersten Modell zeigten sich in den Untersuchungen durch die TU Wien keinerlei Einschränkungen im Vergleich zu den herkömmlichen Müllsammelfahrzeugen. Beispielsweise zeigte sich, dass sich die Qualität der Batterie zu allen Jahreszeiten und bei wechselnden Temperaturen nicht verschlechtert.

Suisse Municipal

Anmeldung unter www.suissemunicipal.ch Die Vorführungen beginnen jeweils um 11 Uhr und finden bei jeder Witterung statt.

Mittwoch, 26. Janu ar 2022 Donn ersta g, 27. Janu ar 2022

Der Platz ist gut ausgeschildert. Verpflegungsmöglichkeit vor Ort.

hn auf dem Parkp latz der Säntis -Schw ebeba in 9107 Schw ägalp / AR.

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Aktuell

Foto: Wacker Neuson

Johannes Hofner, Vorstand der Wirtschaftsförderung Landkreis Pfaffenhofen (3. v.l.), Michael Franken, Bürgermeister von Reichertshofen (4. v.l.), Stefan Pfetsch, Geschäftsführer Wacker Neuson Produktion GmbH & Co.KG (5.v.l.), Harald Günthner, Projektleiter Wacker Neuson (1.v.r.), gemeinsam mit Vertretern der ausführenden Baufirmen.

Foto: Reform

Foto: TIWAG

TIWAG-Vorstandsdirektor Thomas Gasser (li.), LH-Stv. Josef Geisler und Geschäftsführer Klaus Mair präsentieren die neue 400 kWp starke Photovoltaikgroßanlage am Produktionsgebäude der Geschützten Werkstätte in Vomp.

Reform-Marketingleiter Martin Dachs (rechts im Bild) und Produktmanager David Baumgartner mit dem siegreichen Metrac H75 pro, der in Bologna die internationale Auszeichnung „Tractor of the Year 2022“ erhielt.

Foto: Suisse Municipal

Die beliebte Wintershow ist für 2022 wieder geplant.

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SPATENSTICH FÜR DEN NEUBAU DES LOGISTIKZENTRUMS VON WACKER NEUSON Die Wacker Neuson Group baut am Standort Reichertshofen in Oberbayern, dem Kompetenzzentrum für Verdichtung, ein neues Logistikzentrum. Durch die Einsparung bisheriger Transportwege und die umfangreiche Digitalisierung von Prozessen wird der Lagerdurchsatz deutlich beschleunigt. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Logistikzentrums ist für Sommer 2022 geplant. Das Bauprojekt ist in direkter Nähe zur Fertigung angesiedelt, wo der Konzern Produkte zur Beton- und Bodenverdichtung, darunter Innen- und Außenrüttler sowie Vibrationsplatten und Stampfer, produziert. Von dem neuen Logistikzentrum aus werden die Baugeräte künftig noch schneller zum Kunden gelangen. Auf insgesamt ca. 10.000 m2 entsteht eine Halle mit einer Höhe von zwölf Meter für Regale, Komissionierflächen und Büroräume sowie ein vollautomatisiertes Hochregallager. TIWAG STARTET SOLAROFFENSIVE AUF GEWERBE- UND INDUSTRIEHALLEN Die Errichtung von über 4.000 PV-Anlagen hat die Tiwag in den letzten Jahren auf den Tiroler Dächern unterstützt. Zukünftig möchte der Landesenergieversorger auch verstärkt großflächige Anlagen auf Gewerbeund Industriegebäuden für die Stromerzeugung aus Sonnenenergie nutzen. Ein erstes Referenzprojekt wurde jetzt für die Geschützte Werkstätte Integrative Betriebe Tirol GmbH umgesetzt. Auf den Dächern der zwei Produktionsstandorte in Vomp und Imst wurde eine Leistung von insgesamt 600 kWp installiert. Mit einer Jahreserzeugung von 580.000 kWh (entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von 165 Haushalten) kann der erzeugte Strom zukünftig direkt genutzt werden. Die Investitionskosten von rund 470.000 Euro wurden von Tiwag getragen und werden über ein Pachtmodell mit produktionsabhängigem Pachtzins abgerechnet. METRAC H75 PRO IST „TRACTOR OF THE YEAR“ 2022 Im Rahmen der Landwirtschaftsmesse „EIMA International“ wurden am 19. Oktober 2021 in Bologna die renommierten Auszeichnungen „Tractor of the Year“ verliehen. In der Kategorie „Best of Specialised“ siegte der Metrac H75 pro des oberösterreichischen Herstellers Reform und setzte sich klar gegen die anderen Kandidaten durch. Die Jury hob in ihrer Begründung die hervorragende Hangtauglichkeit sowie die Vielseitigkeit des Metrac H75 pro hervor. Darüber hinaus zeigte man sich vom hohen Komfort und der Sicherheit des Fahrzeugs beeindruckt. „Tractor of the Year” ist ein unabhängiger Journalistenpreis, der seit 1998 vergeben wird. Die Jury besteht aus 26 Fachjournalisten aus ganz Europa. Reform entwickelt und produziert Spezialfahrzeuge für den Ganzjahreseinsatz in der Bergland- und Kommunaltechnik. SCHWEIZER WINTERSHOW FINDET 2022 WIEDER STATT Schneeräumung live – die größte Wintershow der Schweiz, findet nach einer coronabedingten Pause wieder am 26. und 27. Januar 2022 bei der Säntis-Schwebebahn am Schwägalp im Kanton Appenzell-Ausserrhoden statt. Die achte Ausgabe der Veranstaltung wurde um ein Jahr verschoben, detaillierte Informationen folgen zu gegebener Zeit. Die traditionell jährlich im Januar stattfindende Veranstaltung ist dank des Roadshow-­Konzeptes bei den Besuchern beliebt, da hier ein direkter Vergleich aller Produkte an einem Tag gemacht werden kann und sogleich der persönliche Kontakt mit den Herstellern zustande kommt. 2022 werden wieder die Maschinen an einem großzügigen Testgelände live vorgeführt. Um den Interessenten die Kommunal- und Reinigungsmaschinen bestmöglich präsentieren zu können, organisiert die Suisse Municipal GmbH bewegte Messen.

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Foto: ÖkoFEN

Foto: Kärcher

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Mall-Neuheit 2020 Sie waren in Luzern vor Ort: Karl Steiner, Managing Director Kärcher Schweiz (links) und René Betschart, Inhaber und Geschäftsführer A. Leiser AG Reiden.

Acht Geräteträger von zwei Marken: An der Roadshow von Kärcher Municipal fand sich ein Kommunalfahrzeug für fast jede Herausforderung.

Foto: Zaugg

Foto: Mack-Brooks Exhibitions Ltd

ERSTE KOMMUNAL ROADSHOW 2021 VON KÄRCHER MUNICIPAL: ZWEI STARKE MARKEN ON TOUR Penthaz, Saint-Léonard, Thun, Luzern und Winterthur hießen die Stationen, an denen ab September die erste gemeinsame Roadshow der Kommunalfahrzeugmarken Holder und Kärcher ihre Zelte aufschlug. Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung sowohl des Teams vor Ort als auch der mitgebrachten Fahrzeuge hatten die Kunden und Maschinisten anschließend ausgiebig Zeit und Gelegenheit, sich von den Vertretern von Kärcher Municipal sowie der anwesenden regionalen Händler die einzelnen Kommunalgeräte ausführlich erklären zu lassen und diese selbst auszuprobieren. Es dauerte also nicht lange, bis die Geräteträger und Kehrmaschinen mit ihren verschiedenen An- und Aufbaugeräten brummend, surrend und zischend von den angereisten Werkhofmitarbeitern diverser Gemeinden über den Platz oder die angrenzende Wiese bewegt wurden, während dabei die rotierenden Besen und Messer sowie die Wasser- und Dampfdüsen bis in die verwinkeltsten Ecken hinein ihre Aufgaben erfüllten. Mit der Übernahme der Max Holder GmbH erweiterte die Kärcher Gruppe ihr Portfolio entscheidend. Schweizweit (exklusiv Tessin) kümmern sich sieben Händler und fünf Servicepartner um die Bedürfnisse der Kunden.

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Die inter airport Europe bot den 15.000 Besuchern die Möglichkeit, neue Lösungen für den Flughafen zu finden und die neuesten Technologien und Produkte zu entdecken.

Der Schweizer Winterdiensthersteller Zaugg war mit seiner Lösung für einen winterfesten Flughafen auf der inter airport vertreten.

Literatur-Tipp

INTER AIRPORT EUROPE 2021 STARTET DEN „RUNWAY TO RECOVERY”: Insgesamt 10.000 Teilnehmer der globalen Flughafenindustrie, davon 5.100 Fachbesucher, haben sich vom 9. bis 12. November in München bei der inter airport Europe, der Internationalen Fachmesse für Flughafen-Ausrüstung, Technologie, Design & Service, getroffen, um zu Netzwerken, neueste Trends und Entwicklungen zu entdecken und innovative Geräte und Systeme einzukaufen. Die Besucher kamen aus 79 Ländern auf die inter airport Europe in diesem Jahr. Die wichtigsten Besucherländer, neben Deutschland, waren Frankreich, Italien, die Niederlande, Großbritannien, die Schweiz, Spanien, Polen, Norwegen und die Türkei. „Für Hersteller und Anbieter von Flughafenausrüstung und -dienstleistungen sind die ganzen Herausforderungen und Geschäftsmöglichkeiten Treiber für Innovationen und weitere technologische Weiterentwicklung. Daher fokussieren viele der neuen Produkte und Systeme auf der diesjährigen Veranstaltung auf Kosteneffizienz, keine oder geringere Emissionen, gesteigerte Passenger Experience, Automatisierung und Digitalisierung", so Nicola Hamann, Geschäftsführerin des Veranstalters Mack-Brooks Exhibitions. Olaf Freier, Portfolio Director der inter airport beim Veranstalter Mack-Brooks Exhbitions, kommentierte: „Wir sind mehr als glücklich, dass wir erstmalig seit Beginn der Pandemie erfolgreich die gesamte Flughafenindustrie zusammenbringen konnten.“

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Blackout-Vorsorge

Fotos: Schubert

PV-Anlage und Dieselgenerator bei einem Wasserbehälter bieten in Ergänzung mit einem Notstrom- und Schwarzstartfähigem Batterie-Energiespeicher eine ideale Kombination, um einen umfassenden Blackout-Schutz zu realisieren.

BLACKOUT IM WASSERVERSORGUNGSBEREICH: WAS TUN, WENN ALLES STEHT?

Das Thema Blackout scheint in Österreich nicht mehr unwahrscheinlich. Immer häufiger wird es zum Gesprächsthema, begleitet es uns doch beinahe täglich in vielen Medien. Erst kürzlich ging am 12. November 2021 auch die Blackout-Übung „ENERGIE 21“ über die Bühne und eine Kommunikationsoffensive und Einschaltungen des Bundesheers weisen eindringlich auf die reale Gefahr eines Blackouts hin. Von: Dr. Stefan Haslinger (Leitung Energieverteilung) und Ing. Martin Daxböck (Leitung Wassertechnik) Schubert Elektroanlagen

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ls Blackout bezeichnet man den plötzlichen, überregionalen Stromausfall großer Stromnetze. Ein solcher Ausfall führt im Gegensatz zu kleineren, lokalen Stromausfällen vor allem bei längerer Dauer auch zu weitreichenden Einschränkungen in der Infra­struktur wie etwa im Bereich Telekommunikation, Wasser-, Abwasser, Geld-, Lebensmittel-, Treibstoff- und Gesundheitsversorgung, usw. Doch wie realistisch ist die Gefahr eines großen Blackouts in Österreich? „Die Wahrscheinlichkeit eines 24 Stunden Blackouts in Österreich liegt in den nächsten fünf Jahren bei 100 Prozent“, so die Risikoeinschätzung von Barbara Schmidt, Generalsekretärin Österreichs Energie (Ö1 Morgenjournal). Nach dem Beinahe-Event am 8. Jänner 2021, bei dem der Kontinent knapp an einem Blackout vorbeigeschrammt ist, kam Europa bei einem merklichen Frequenzabfall Mitte Mai erneut mit einem Beinahe-Blackout glimpflich davon. Daraus schloss Verteidigungsministerin Klaudia Tanner im Gespräch mit der Wiener Zeitung: „Österreich ist keine Insel der Seligen, sondern liegt mitten im Herzen Europas. Das heißt, auch wir müssen in nächster Zeit mit einem Blackout rechnen.“ Auch eine Auswertung der ungeplanten Versorgungsunterbrechungen in Österreich, gerade in den kalten Monaten in denen Österreich vermehrt auf Stromimporte angewiesen ist, zeigt eine deutliche Zunahme und daher ein steigendes Bedrohungsszenario. Letztendlich lässt sich die Aktualität des Themas in den Medien durch diese realen „Weckrufe“ und das somit real wahrgenommene Bedrohungspotential großflächiger und

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Anzahl der ungeplanten Versorgungsunterbrechungen in den Monaten Oktober, November, Dezember, Jänner, Februar der Kalenderjahre 2015-2020, siehe dazu die jährlichen Reports: „Ausfall- und Störungsstatistik für Österreich 2021“ Quelle: E-Control

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Blackout-Vorsorge

Mögliches Einlinienschema zur Ersatzstrom- und Notstromversorgung einer kritischen Infrastruktur, zB. Wasserversorgung bzw. Pumpstation

langanhaltender Infrastrukturausfälle erklären. Die Vorbereitung auf ein solches Ereignis ist somit gerade für Betreiber kritischer und wichtiger Infrastruktur mehr als nur empfehlenswert. RICHTIG VORSORGEN IM WASSERVERSORGUNGSBEREICH Jeder Betreiber einer kritischen Infrastruktur, insbesondere einer Wasserversorgung, wird sich mit geeigneten Vorsorgemaßnahmen auseinandersetzen. Die Lieferung eines Standardkonzepts, geeignet für alle Betreiber, ist auf Grund der in Österreich unterschiedlichen Voraussetzungen, wie topologische Lage, Speichermöglichkeit des Wassers, Quellwasser oder Tiefenbrunnen, etc. schwer möglich. So ist für nahezu jeden Wasserversorger, ein speziell an seine Gegebenheiten angepasstes Konzept auszuarbeiten. WELCHE ZEITSPANNE GILT ES ZU ÜBERBRÜCKEN? Je weiter westlich in Österreich umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Trinkwasserversorgung über Quellzuläufe und Hochbehälter ohne sehr große Zusatzaufwendungen aufrechterhalten werden kann. Aber auch bei solchen Anlagen wirkt sich ein länger anhaltender Stromausfall auf die Versorgungssicherheit aus. Beinahe jede Quelle wird über UV-Desinfektionsanlagen samt Messgeräten und Regelorganen betrieben, welche natürlich ebenfalls Energie benötigen. Überwachungsgeräte und Stellorgane werden in der Regel bereits jetzt über kleinere Batterieanlagen versorgt, welche dann noch für einige Stunden in Betrieb gehalten werden können. Größere Verbraucher wie z.B. eine UV-Desinfektionsanlage sind mit solchen Maßnahmen nicht in Betrieb zu halten und werden bei einem Netzausfall abgeschaltet und somit das

Quellwasser ausgeleitet. Ein länger anhaltender Stromausfall mit einer Dauer von mehr als 24 Stunden wird somit auch das Speichervolumen großer Trinkwasserbehälter überschreiten und somit zu einem Ausfall der Trinkwasserversorgung führen, obwohl das Wasser eigentlich vorhanden wäre. Sinnvoll ist, dass bei einem Blackout eine Versorgung von zumindest 24 Stunden sichergestellt werden muss und eine Versorgung von bis zu 72 Stunden die Einsatzkräfte wesentlich entlasten würde. MÖGLICHE ERSATZSTROMKONZEPTE In der Vergangenheit wurde durch mobile bzw. fix installierte Notstromaggregate versucht die Versorgung aufrecht zu erhalten. Notstromaggregate mit automatisierter Generatorsteuerung bieten sicherlich eine gute Basis, die jedoch wartungsintensiv ist und regelmäßig unter einsatzmäßigen Bedingungen

ENERGIESPEICHER ZUR BLACKOUT-VORSORGE Bei jedem Blackout-Konzept ist natürlich der Energieverbrauch der Gesamtanlage aus-

Dieselgenerator als Blackout-Schutz

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getestet werden muss. Zudem ist es nicht optimal, wenn der Dieselgenerator ständigen Lastwechseln unterworfen ist, soll doch die Laufzeit bei einem Blackout durch ein optimales Lastmanagement möglichst verlängert werden. Das regelmäßige Entsorgen und Erneuern des Treibstoffs sind ebenfalls mit erheblichen und vermeidbaren Kosten ver­ bunden. Um dennoch für längerfristige Stromausfälle gut gerüstet zu sein, kommen heute vermehrt auch ergänzende, innovative Technologien wie Batterie-Energiespeicher, manches Mal auch in Zusammenhang mit einer PV-Anlage, zum Einsatz. Batterie-Energiespeicher die über eine Inselnetz- und Schwarzstartfähigkeit verfügen, können als Ersatzstromanlage betrieben werden und bieten für Wasserversorgungsinfrastruktur die perfekte Möglichkeit, um Diesel-Generatoren nicht dauerhaft und im Teillastbereich betreiben zu müssen. Vorhandene Ersatzstromoder Notstrom-Generatoren können dann wie ein Range-Extender in modernen Hybrid­ Autos betrachtet werden. Das heißt, der Generator kann, wenn nötig, zugeschaltet ­ werden und läuft dann mit konstanter, gleichbleibender Leistung, um den Energiespeicher nachzuladen. Ergänzend kann der Batteriespeicher bei Sonnenschein auch mit einer PV-Anlage nachgeladen werden. Je nach Lastmanagement kann hier die UV-Desinfektion (9), Pumpen (7,8), Sensortechnik (12), Sicherheitstechnik (11), Leittechnik vor Ort (10) bzw. LWL Kommunikation zu zentralen Stellen (12) oder auch zwischen Pumpstationen untereinander, aufrechterhalten werden (siehe Abbildung dazu links oben).

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Blackout-Vorsorge

Beim österreichischen Bundesheer befürchtet man, dass sich innerhalb der nächsten fünf Jahre ein europaweiter Stromausfall ereignen wird. Die Folgen könnten durchaus dramatisch werden. Es gilt, vorbereitet zu sein. Im Bild: Stromausfall in einer Stadt in Südamerika.

Industriestraße 3 A-3200 Ober-Grafendorf Tel.: +43 2747 25 35 - 0 Fax: +43 2747 25 35 - 440 E-Mail: office@schubert.tech Web: www.schubert.tech

Foto: Wikimedia

Schubert Elektroanlagen ist seit über 50 Jahren ein führender Anbieter von elektrotechnischer und maschineller Anlagenausrüstung in den Be­reichen Energie, Umwelt und Wasser.

schlaggebend. Ein Hochbehälter mit kleiner UV-Anlage (mit ca. 1.000 W Anschlussleistung), könnte somit mit einem 75 kWh Energiespeicher für etwa 72 Stunden, also bis zu drei Tage, in Betrieb gehalten werden. In Verbindung mit einer PV-Anlage kann zusätzlich der Energiebedarf im Betrieb selbst erzeugt werden bzw. bei einem Blackout durch ein Nachladen des Speichers mit PV-Strom ein Betrieb über drei Tage hinaus ermöglicht werden. Ein bereits vorhandener Diesel-Generator kann darüber hinaus, entlastet, optimiert oder gar ersetzt werden. FÜR JEDE HERAUSFORDERUNG GEEIGNET Komplizierter und aufwendiger wird die Situation, wenn das Wasser über Pumpen (z.B. aus Brunnen, über Drucksteigerungsanlagen oder über Aufbereitungsanlagen) befördert werden muss. Bei solchen Anlagen bietet die Kombination einer kleinen bis mittleren PV-Anlage, eines kompakten Outdoor-Energiespeichers mit z.B. 65 kVA Nennleistung sowie einem leistungsfähigen Diesel-Generator mit bis zu 100 kVA Leistung eine wirtschaftlich sinnvolle Möglichkeit, um ein größeres Diesel-Aggregat optimal, im konstanten Lastbereich zu betreiben bzw. auch optimal auszulegen. Denn ein großes Netzpumpwerk einer Stadt mit durchschnittlich 100 kW Pumpleistungsbedarf und einem Treibstoffverbrauch von mehr als 1.700 Liter in 72 Stunden würde durch einen optimierten Betrieb mit einem Energiespeicher im Falle eines Blackouts bis zu 30 Prozent länger bzw. effizienter laufen. Für Anlagen mit einer

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Größe von 100 kVA und mehr wird daher jedenfalls ein Notstromaggregat, entweder fix installiert oder mobil auf einem Anhänger aufgebaut, zur Ausführung kommen. Auch hier bietet ein Batterie-Energiespeicher die Möglichkeit rasch zu reagieren und einen optimalen Betrieb des Diesel-Aggregats sicherzustellen. Zu beachten ist, dass bei einem Blackout nicht allein auf mobile Notstromaggregate gesetzt werden sollte, da diese grundsätzlich nur für Wartungen vorgesehen sind und bei einem Blackout unter großen logistischen Anstrengungen erst herangeschafft werden müssen. Je nach Leistungsbedarf der jeweiligen Station ist auch eine Kombination von unterschiedlichen Technologien (Aggregat, Energiespeicher, etc.) möglich.

KOMPETENTE UMSETZUNG GEFRAGT Die richtige Planung, das kompetente Engineering und eine praxistaugliche Ausführung eines ganzheitlichen Blackout-Konzepts steht dabei im Vordergrund. Das für jede Anlage notwendige, zumeist unterschiedliche Konzept, bedarf einer soliden Planung, Konzep­ tion und Beratung, entweder von einem ge­ eigneten Planer aus dem Wasser- und Um­welttechnikbereich oder von einem System­ integrator und Lösungsanbieter der über An­ lagen- und Prozess-Knowhow für Wassertechnik, Energieversorgung und -verteilung gleichermaßen verfügt. Schubert Elektroanlagen bietet für annähernd alle Anforderungen im Trink- und Abwasserbereich entsprechende Konzepte und Lösungen zur Blackout-Vorsorge an und ist Experte für den Batterie-Energiespeicher Scalebloc und Solutionpartner von Intilion, einem Unternehmen der Hoppecke Gruppe, Europas führendem Batterie-Hersteller. i

Vorteile eines Energiespeichers zur Blackout-Vorsorge • kompakt, leicht und und schnell aufstellbar • Außenaufstellung möglich • kann Inselnetz aufbauen und ist schwarzstartfähig • keine Genehmigung notwendig • kann mit PV-Anlage nachgeladen werden • weniger Wartungsaufwand als Generator • durch dauerhaften Betrieb sicher immer betriebsbereit • Erweiterung um Diesel-Aggregat ermöglicht effizienteren Betrieb des Generators Energiespeicher SCALEBLOC als Blackout-Schutz

• Ersparnis jährlicher Treibstoffkosten

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Foto: EVN / Raimo Rumpler

Trinkwasserversorgung

Durch die schnelle und effiziente Art der Verlegung und durch den Einsatz von modernen Baugeräten, dauern die einzelnen Bauabschnitte nur sehr kurz. Pro Tag werden ca. 100 m Leitungen verlegt.

AUSBAU DER TRINKWASSERVERSORGUNG FÜR VON TROCKENHEIT GEPLAGTE REGIONEN IM WALDVIERTEL Eine massive Trockenheit zeichnet sich im niederösterreichischen Waldviertel seit Jahrzehnten ab und stellt ein großes Problem dar. Was besonders drastisch im Hitzesommer 2015 gipfelte, als 400.000 Liter Trinkwasser pro Tag mit Tankwägen geliefert werden mussten, weil die Trinkwasserversorgung den Bedarf nicht mehr decken konnte. Dieser Entwicklung, die sich durch den Klimawandel noch zusetzlich verstärken wird, begegnet man mit einer 63 km langen Transportleitung. Diese wird ab 2025 die Trinkwasserversorgung der Bezirke Zwettl, Gmünd und Waidhofen an der Thaya sicherstellen, der erste von drei Bauabschnitten schreitet derzeit voran. Foto: EVN / Leister

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er erste große Schritt ist getan, damit künftig keine Tankwägen Trinkwasser mehr in die Gemeinden des Waldviertels bringen müssen. Der niederösterreichische Trinkwasserversorger EVN Wasser errichtet bis 2025 eine 63 km lange Trinkwasserleitung von Krems nach Zwettl. Diese regionale Leitung soll in der Trinkwasserversorgung der Bezirke Zwettl, Gmünd und Waidhofen an der Thaya Sicherheit schaffen und Situation wie 2015 verhindern, als 400.000 Liter Wasser am Tag ins Waldviertel befördert werden mussten. Bei der Erhebung zur Trinkwassersicherung in Niederösterreich 2013 wurden unter Berücksichtigung bestehender Versorgungsstrukturen und der Nähe zu überregionalen Transportleitungen zwei Regionen im Bundesland identifiziert, wo bei länger anhaltender Trockenheit Versorgungsengpässe auftreten können, und wo daher besonderes Augenmerk auf die zukünftige Sicherstellung der Wasserversorgung zu legen ist. Eine dieser Regionen ist das mittlere Waldviertel. In dieser Region sind aufgrund der geringen Erschrotbarkeit und fehlender Bodenspeichervolumina lokale Quantitätsprobleme zu befürchten. Diese werden durch den Klimawandel weiter verstärkt. Durch den Anstieg der Temperaturen und die Veränderung der Regenintensität mit schnell abfließendem

EVN Vorstandsdirektor Franz Mittermayer, LAbg. Bürgermeister Zwettl Franz Mold, Abg.z.NR Lukas Brandweiner, EVN Wasser Geschäftsführer Franz Dinhobl, LH-Stv. Stephan Pernkopf (v.l.n.r.) anlässlich des Baubeginns in Zwettl.

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Foto: EVN / Raimo Rumpler

Teils muss für die Versorgungsleitung der Untergrund gefräst werden.

Für das erste Baulos lieferte TRM 24 km Rohre in DN400.

Zeitpunkt verfrüht bereits viele Zweitwohnsitzer in die Gemeinde gekommen, dadurch resultierte ein Wasserverbrauch wie an Sommertagen. Gespart werden musste beim Rasen gießen und Einlassen der Pools. 2022 wird Rastenfeld an die EVN-Leitung angeschlossen, die eigenen Brunnen bleiben erhalten. EVN Wasser-Geschäftsführer Franz Dinhobl bezeichnete den Ausbau als „epochale Entscheidung für die niederösterreichische Infra­struktur“, der einen Lückenschluss für die Wasserversorgung im Waldviertel darstelle. Neben geringem Niederschlag treibt auch die Tatsache, dass sich immer mehr Gemeinden an das EVN-Netz angeschlossen haben, den Verbrauch in die Höhe. ABWANDERUNGEN DURCH MANGELHAFTE TRINKWASSERVERSORGUNG DROHEN Eine qualitativ hohe Trinkwasserversorgung hat auch einen entscheidenden Einfluss auf die demografische Entwicklung einer Region.

Foto: EVN / Raimo Rumpler

Starkregen in den letzten Jahren verstärkte sich die Problematik der Trinkwasserversorgung in einigen Gemeinden bereits drastisch. Durch die prognostizierte Veränderung des Klimas in der Region wird diese Problematik weiter zunehmen. „Wir wissen, dass wir über die nächsten Jahrzehnte wahrscheinlich genug Trinkwasser haben, nur haben wir es nicht überall in gleichem Maße“, erläutert EVN-Vorstand Franz Mittermayer. Die Verteilung in den Regionen sei deshalb ein wesentliches Thema: „Mit unseren Transportleitungen erfüllen wir genau diese Aufgabe.“ Zeugnis dieser Dringlichkeit gibt etwa der rund 1.400 Einwohner zählende Ort Rastenfeld – dabei handelt es sich auch um die erste Gemeinde, die sich entschlossen hat, über die neue Leitung Wasser zu beziehen. Im Frühjahr 2020 musste sich Bürgermeister Gerhard Wandl an die Bevölkerung wenden: „Wir haben die Bürger aufgefordert, Wasser zu sparen.“ Durch die Corona-Krise waren zu dem

Neben der bereits errichteten Verbindungsleitung aus dem Weinviertel und den regionalen Trinkwasserbrunnen wird mit der neuen Versorgungsleitung ein weiteres Standbein zur sicheren Versorgung der Bezirke Krems, Zwettl, Gmünd und Waidhofen/Thaya geschaffen. Im Bild: EVN Wasser Projektleiter Markus Eschelmüller

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Foto: EVN / Raimo Rumpler

Foto: ETM

Trinkwasserversorgung

Gibt es keine ausreichende Versorgung mit Trinkwasser wird die Gemeinde nicht mehr als geeigneter Wohnstandort betrachtet, und es kommt zu Abwanderungen bzw. keinen Neuansiedelungen. Das sieht man auch in Zwettl, einer jener von Wasserknappheit betroffenen Waldviertler Gemeinden so. „Gerade in einer Zeit, in der Hausbrunnen immer unsicherer werden, ist es wichtig, eine entsprechende Wasserversorgung zu haben. Auch wie sehr eine Gemeinde florieren kann, hängt vom Wasser ab“, führt Zwettls Bürgermeister Franz Mold aus. „Baulandwidmungen können nur dann genehmigt werden, wenn Wasserproben vor Ort in entsprechender Qualität vorhanden sind.“ Der Bau der 63 km langen Leitung ist mit einem Spatenstich beim Zwettler Stadtsaal im Juli 2020 gefallen. STABILE WASSERVERSORGUNG DANK STABILEN GUSSROHRLEITUNGEN Der Beginn des verdichteten Trinkwassernetzes und der neuen Leitung liegt im Brunnenfeld im Bezirk Krems, wo man über große Grundwasservorkommen verfügt und endet in Zwettl. So können nach Abschluss der Arbeiten im Jahr 2025 bis zu 120.000 Einwohner des Waldviertels sorgenfrei mit frischem Trinkwasser versorgt werden. Um die Arbeiten bestmöglich abzuschließen, wurde der Bau in drei Lose aufgeteilt, wobei das erste Los vom Knoten Zwettl zum Hochbehälter Pallweis über eine Länge von 24 km führt. Damit das Trinkwasser nichts an Qualität verliert, hat sich die EVN für die hochwertigen Leitungen der Tiroler Rohre GmbH entschieden. Dabei werden gut 20 km Rohre mit der bewährten PUR-Longlife-Beschichtung und knapp 4 km mit der innovativen ZMU-­ Austria-Beschichtung, jeweils in Nennweiten von DN400, verbaut. Dank der hohen mechanischen Belastbarkeit der Zementmörtelbeschichtung der ZMU-Rohre ist kein spezielles Bettungsmaterial erforderlich, in der Regel kann das Aushubmaterial als Füllmate-

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Trinkwasserversorgung

Härte des Untergrundes heißt es sprengen, fräsen oder graben, um danach die neuen Wasserleitungsrohre verlegen zu können.“ Pro Tag werden so ca. 100 m Leitungen verlegt. Die Rohre der Transportleitung haben einen Durchmesser von 43 cm und eine Länge von 5 m. Durch die schnelle und effiziente Art der Verlegung und durch den Einsatz von modernen Baugeräten, dauern die einzelnen Bauabschnitte nur sehr kurz. „Der erste Bauabschnitt von Zwettl bis Lichtenau im Waldviertel mit einer Länge von 24 km soll im Herbst 2022 fertiggestellt werden“, berichtet der Projektleiter.

Foto: EVN / Raimo Rumpler

Hitzesommer bringen die Wasserversorgung im Waldviertel an ihre Grenzen. Eine Steigerung der Leistungsfähigkeit der Versorgungsleitung ist notwendig, um zukünftig Spitzenverbräuche abzudecken und weitere Gemeinden mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu versorgen.

rial verwendet werden. Durch die Rückführung des originären Aushubmaterials bleibt die natürliche Bodenstruktur am Standort erhalten. Ein Punkt, der bei umweltrelevanten Fragestellungen seine Wichtigkeit hat. Der Tiroler Hersteller konnte zudem durch die bewährte schub- und zugsicher VRS-T Verbindung der Rohre punkten. Die Bauarbeiten werden von der Firma Gebrüder Haider & Co. Hoch- und Tiefbau GmbH ausgeführt. Besondere Herausforderungen bei diesem Projekt stellen die

Querung von Gewässern, wie zum Beispiel des Flusses Kamp, oder die Arbeit in Naturschutzgebieten dar. Gerade in den Naturschutzgebieten ist ein besonders schonender Eingriff in die Landschaft gefordert. Auch wenn das beim Anblick der verwendeten Gerätschaft vielleicht nicht den Eindruck macht, wurde darauf besonders hohes Augenmerk gelegt: „Was aussieht wie ein galaktisches Werkzeug, ist Teil unseres ‚Verlegetrupps‘“, erzählt EVN Wasser Projektleiter Markus Eschelmüller. „Je nach

TROCKENPERIODEN ZUKÜNFTIG KOMPENSIEREN „Durch die Verbindungsleitung zwischen der Region Krems und dem Bereich Zwettl werden die Kapazitäten der Wasserversorgung im Waldviertel weiter erhöht. Unser Ziel ist ein Trinkwasserversorgungsnetz zu schaffen, das regionale Ausfälle oder Trockenperioden kompensiert“, so EVN Vorstandsdirektor Franz Mittermayer. Neben der bereits errichteten Verbindungsleitung aus dem Weinviertel und den regionalen Trinkwasserbrunnen wird mit der neuen Versorgungsleitung ein weiteres Standbein zur sicheren Versorgung der Bezirke Zwettl, Gmünd und Waidhofen/Thaya geschaffen.

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Winterdienst

Foto: Bauhof Pfarrkirchen im Mühlkreis

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Der Schneepflug kommt als Allrounder für sämtliche Schneeräumungen innerhalb der Gemeinde zum Einsatz: Die Breite des Geräts ist ideal für den Winterdienst beim Gütewegenetz, dank hydraulisch verstellbarem Stützrad ist der Pflug aber auch für die Schneeentfernung der Gehsteige geeignet.

PFARRKIRCHEN IM MÜHLKREIS HÄLT MIT KAHLBACHERGERÄTEN GÜTERWEGE UND GEMEINDESTRASSEN SCHNEEFREI Güterwege sind die Lebensadern des ländlichen Raums und haben deswegen beim Winterdienst in Pfarrkirchen im Mühlkreis ebensolchen Stellenwert wie die Räumung der Gemeindestraßen. Für beide Einsatzgebiete eignet sich der Schneepflug Praxos ideal: Dank seiner Leistungsfähigkeit hält er das 30 km lange Güterwegenetz passierfähig, innerorts können mithilfe eines hydraulisch verstellbaren Stützrads in Sonderanfertigung auch Gehwege besonders einfach schneefrei gehalten werden.

FAHRKOMFORT „DER NEUEN GENERATION“ Der vom Bauhof Pfarrkirchen gewählte Gleitschar-Schneepflug Praxos wurde konstruiert, um dynamisch in allen Einsatzgebieten eine effiziente Schneeräumung zu garantieren. Das Modell ist in mehrere, strömungstechnisch optimierte Pflugscharen unterteilt. Die rechtsseitige Schar ist hochgezogen und ermöglicht den ungehinderten, walzenförmigen Schneefluss. „Bei anderen Pflügen schließt die Front oben beinahe eben ab – der Praxos ist hingegen seitlich hochgezogen, weswegen er den Schnee relativ hoch räumt“, so Ewald Huber. Dem Problem mit für den Fahrer nicht sichtbaren Hindernissen wie Kanaldeckel und Gehsteigkanten, wurde man mit einem ausgeklügelten Überfahrsicher-

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heitssystem gewahr. So steht der sauberen Schneeräumung selbst bei unebenen Fahrbahnen nichts im Wege. Gummi-Rückholelemente halten die Pflugschar in Räumstellung, wodurch die Anfahrstöße geFoto: Kahlbacher

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tolze 47 Kirchtürme sollen von hier aus an klaren Tagen zu sehen sein – mit diesem Panorama rühmt sich die höchstgelegene Gemeinde im Mühlviertel: Pfarrkirchen ist mit über 800 m über dem Meer der aussichtsreichste Ort zwischen Donau und Böhmerwald. Der Höhenlage verdankt man aber nicht nur den schönen Ausblick, sondern auch die dicke Schneedecke, die sich im Winter über die Landschaft legt. „Deswegen rücken wir auch sehr oft aus“, berichtet Ewald Huber vom Bauhof Pfarrkirchen über den Winterdienst. Seit letztem Jahr wird das Einsatzteam durch einen Schneepflug und ein Streugerät der Marke Kahlbacher unterstützt.

Der Selbstladestreuer Agrys eignet sich für den Anbau an die Dreipunkt­ hydraulik von Traktoren und kann selbstständig das Ladegut aufnehmen.

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Der Gleitschar-Schneepflug Praxos ist in mehrere, strömungstechnisch optimierte Pflugscharen unterteilt. Die rechtsseitige Schar ist hochgezogen und ermöglicht den ungehinderten, walzenförmigen Schneefluss. Er besitzt ein langjährig erprobtes Überfahrsicherungssystem, wodurch die perfekte Schneeräumung, auch auf unebenen Straßen, garantiert ist.

dämpft werden. „Dank der Gummirückholfeder läuft der Schneepflug während der gesamten Fahrtzeit ruhig dahin – das ist eine neue Generation an Fahrkomfort“, zeigt sich der Bauhofmitarbeiter überzeugt. Neben seiner robusten Konstruktion überzeugt der Praxos durch sein dynamisches Räumverhalten bei anspruchsvollen Einsätzen. In der Mühlviertler Gemeinde bläst oft starker Wind, um die dadurch entstehenden Schneeverwehungen effizient von den Gemeinde­ straßen und dem 30 km langen Güterwegenetz zu entfernen, braucht es leistungsfähiges Gerät. Mit seinem aggressiven Anstellwinkel für eine effiziente mechanische Schneeräumung und seinem ausgezeichneten Auswurfverhalten sorgt der Schneepflug dafür, dass die Straße gründlichst von Schnee und Eis befreit wird. MITTELS STÜTZRAD GEHSTEIGE FREIRÄUMEN Um für die Räumung der Gehsteige keinen eigenen schmalen Geräteträger samt kleineren Schneepflug ordern zu müssen, stattete man den 3,4 m breiten Praxos mit einer Sonderfunktion aus: Der Pflug verfügt über ein hydraulisch verstellbares Stützrad, das beim Gehsteig-Räumen ausgefahren wird, „dadurch liegt der Pflug am Gehsteig eben auf“, erklärt Ewald Huber. Ob innerorts die Gemeindestraßen, die umgebenden Güterwege oder eben Gehsteige zu räumen, braucht es in Pfarrkirchen allein das Gespann aus Praxos-Schneepflug und dem Steyr 6175 CVT. „Der Pflug ist für das Traktor-Modell wie geschaffen“, zeigt sich der Bauhofmitarbeiter zufrieden mit der Anschaffung. „Und ist auch ideal für die typische Breite der Güterwege.“

PRÄVENTIV EIS UND GLÄTTE BEKÄMPFEN Neben der Schneeräumung ist im Winterdienst der vorsorgliche Einsatz mittels Streuautomat ein zentrales Element der Gefahrenprävention. In Pfarrkirchen wählte man den Agrys-Streuer, ein Einkammerstreugerät für die selbsttätige Aufnahme von Streumitteln, was für den Bauhof Pfarrkirchen essentiell war: Die Streugutaufnahme erfolgt über Silos oder Laderbefüllung. Der Streuautomat eignet sich für den Anbau an die Dreipunkthydraulik von Traktoren und kann sowohl abstumpfende und auftauende Streumittel austragen. Die Streubreite beträgt 2 bis 6 m und ist einstellbar, optional mit wegabhängiger Steuerung. Die Gerätesteuerung funktio-

VERLÄSSLICH IM EINSATZ DANK RASCHEM SERVICE Außer dem leistungsstarken und verschleißarmen Geräten und deren Komfort in der Bedienung, konnte der Winterdiensthersteller Kahlbacher auch mit seinem Service punkten: Ob nun die Umsetzung von Sonderwünschen durch den Handelspartner oder eine rasche Lieferung von Ersatzteilen. „Schließlich muss es schnell gehen im Winterdienst“, bringt es Ewald Huber auf den Punkt. Schon bald dürfen sich Schneepflug und Streugerät in der nächsten Räumsaison wieder unter Beweis stellen.

Das Gespann Steyr-Traktor samt Schneepflug Praxos und Streuautomat Agrys ist in der oberösterreichischen Gemeinde seit letztem Winter im Einsatz und hat seine erste Saison mit Bravour geleistet.

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niert praktisch über Bedienpult vom Fahrerhaus aus.

Foto: Bauhof Pfarrkirchen im Mühlkreis

Der Ausblick auf einen der tiefverschneiten Güterwege vom Fahrerhaus aus.

Foto: Kahlbacher

Foto: Bauhof Pfarrkirchen im Mühlkreis

Winterdienst

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Fotos: Hako

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Auch die tief heruntergezogene Frontscheibe des Multicar M31 ist Teil des Sicherheitskonzepts.

SICHERHEIT GROSSGESCHRIEBEN: AUSGEREIFTE SICHERHEITSKONZEPTE DER MULTICAR M29- UND M31-GERÄTETRÄGER Bis zu acht Stunden am Tag sitzt ein Fahrer in seinem Geräteträger: Damit bei solch langen Arbeitseinsätzen die Konzentration nicht eingebüßt und somit die Arbeitssicherheit beeinträchtigt wird, hat der Kommunalfahrzeug-Spezialist Hako sich ein abgerundetes Sicherheitskonzept erdacht. Dadurch wird ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Gesundheit und Arbeitskraft von Mitarbeitern – und somit ein entscheidender Beitrag zur Wirtschaftlichkeit von Kommunen und Unternehmen – geleistet.

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eniger Personal, immer leistungsfähigere Maschinen, sich stetig verändernde Abläufe – der Mix aus Kosten- und Modernisierungsdruck macht es Kommunen, kommunalen Dienstleistern und Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen nicht immer leicht, dem Thema Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz die nötige Priorität einzuräumen. Der deutsche Fahr­ zeughersteller Hako nimmt darum seinen Kunden diese Bürde mit seinen ausgefeilten Sicherheitskonzepten in den Geräteträgern Multicar M29 und M31 ab. Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz haben bei den kompakten Geräteträgern Multicar M29 und M31 einen hohen Stellenwert. Neben der Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten ist es für die Multicar-Entwickler auch immer wichtig, die arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren wie Stress oder Burn-out präventiv zu reduzieren. Um dies zu erreichen, verfügen diese Fahrzeuge über einen sehr hohen Sicher-

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heitsstandard, der in der Summe seiner Ausprägungen heute einzigartig ist. 1. PRÄVENTIVE UNFALLVERHÜTUNG Sicherheit beginnt mit dem Fahrzeugkonzept. Schon in der Entwicklungsphase des Multicar M29 und des M31 haben sich die Hako-Ingenieure an den hohen Standards orientiert, die für den Bau von Lkw gelten. Allradan-

trieb, ein integriertes 4-Kanal-ABS beim Multicar M31 bzw. ein Hydrostat-ABS beim Multicar M29 und innenbelüftete 4-Rad-­ Scheibenbremsen sind bei diesen Geräteträgern Standard und sorgen für ein stabiles Fahrverhalten in allen Situationen. Ein besonderes Highlight des Multicar M29 mit hydrostatischem Fahrantrieb ist seine variable hydrostatische Bremskraft, die serienmäßig an Bord ist. Über einen dreistufigen Wipp-

Der Multicar M31 (links) und Multicar M29 (rechts) bieten ein durchdachtes Sicherheitskonzept

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Kommunaltechnik

Das integrierte Hydrostat-ABS und die innenbelüfteten 4-Rad-Scheibenbremsen beim Multicar M29 tragen entscheidend zur präventiven Unfallverhütung bei.

ist ein ergonomisch designtes Space-Frame-­ Fahrerhaus, das rundum sicheres Arbeiten ­ermöglicht. So bietet zum Beispiel die tief ­heruntergezogene Panorama-Frontscheibe ­sowohl beim Multicar M29 als auch beim Multicar M31 beste Sicht auf die Fahrbahn und das Frontanbaugerät. Selbst die Scheibenwischer wurden so angeordnet, dass sie diese Weitsicht nicht behindern. 2. DEKRA-ZERTIFIZIERTER UNFALLSCHUTZ Selbst wenn der Fahrer einen Unfall nicht mehr verhindern kann, schützen die Hako-­ Geräteträger ihre Insassen so zuverlässig, dass sie das begehrte DEKRA-Siegel tragen d ­ ürfen. Die Fahrgastzellen dieser beiden Geräteträger verfügen über DEKRA-getestete Sicherheitsstrukturen gemäß der Richtline ECE-R 29 für den Insassenschutz von Fahrzeugkabinen von Lkws. Bei diesem standardisierten, strengen Testverfahren wird sowohl eine Frontaufprallprüfung als auch eine Festigkeitsprüfung des Kabinendachs durchlaufen, die mit Bravour bestanden wurden. Darüber hinaus erfüllen beide Modelle auch die ECE-R-14Norm, welche die feste Verankerung der Dreipunkt-Sicherheitsgurte unter hoher Belastung bestätigt. Alle Sitze, vom einfachen Statik-Sitz bis zum luftgefederten Vollkomfort-Fahrersitz, können mit Kopfstützen ausgerüstet werden bzw. sind serienmäßig schon ausgerüstet. So sind die Insassen rundum sicher geschützt.

schalter stellt der Fahrer je nach Situation ein, wie stark der hydrostatische Fahrantrieb verzögert – vom „Mitschwimmen“ im Großstadtverkehr bis zur wirkungsvollen Unterstützung der Betriebsbremse. Insbesondere bei längeren Gefällestrecken, bei voller Beladung und hohem Tempo wird dadurch die Betriebsbremse geschont, deren volle Leistungsfähigkeit bleibt erhalten. Ein neuartiges ABS sichert das Fahrzeug zusätzlich beim Bremsen und schützt damit effektiv vor ungewollten Fehleinschätzungen der Fahrsituation. Diese, „Hydrostat-ABS“ genannte, elektronisch geregelte Kombination aus hydrostatischer „Motor“-Bremse und ABS ist einzigartig und bietet unter anderem bei starkem Gefälle und hoher Nutzlast ein entscheidendes Sicherheits-Plus, serienmäßig. Aber auch wenn es steil bergauf geht, hat der hy3. ARBEITSSCHUTZ ZUR VERHÜTUNG drostatische Fahrantrieb einen weiteren PlusVON BERUFSKRANKHEITEN punkt zu bieten: Eine mechanische UntersetBis zu acht Stunden am Tag sitzt ein Fahrer in zung bietet zusätzliche Zugkraftreserven an. seinem Multicar. Um seine Leistungsfähigkeit So verlieren Steigungen beim Arbeiten ihren und Ausdauer zu erhalten, holt der Hersteller Schrecken. Außerdem sorgt die mechanische Hako ein Maximum an Raum aus dem FahUntersetzung dafür, dass sich die Arbeitsgererhaus dieser kompakten Geräteträger herschwindigkeit noch feiner an die Aufgaben aus. Obwohl die Außenmaße mit einer Breite anpassen lässt. Beide Modelle glänzen durch von 1,33 m (Multicar M29) bzw. 1,63 m ein ausgewogenes Fahrverhalten und eine si(Multicar M31) und einer Höhe von 2,09 m chere Straßenlage im unbeladenen als auch beladenen Zustand. Beim Multicar M31 wird dies zum Beispiel durch eine Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern an der Vorderachse sowie progressiven Blattfedern mit Teleskopstoßdämpfern an der Hinterachse erreicht. Darüber hinaus ist bei allen M29- und M31-Modellen das Tagfahrlicht serienmäßig, großflächige Reflektoren und eine LED-Rundumkennleuchte sind verfügbar und machen hell und klar auf das nahende Arbeitsfahrzeug aufmerksam. Damit nicht nur der Multicar gut Die Führerhäuser des Multicar M29 und M31 gesehen wird, sondern auch der Fahrer dürfen das DEKRA-Siegel tragen, das den aus dem Multicar heraus gut sieht, wurbesonderen Schutz der Insassen gemäß der de der rollende Arbeitsplatz mit sehr ECE-R-29-Richtlinie bestätigt. viel Sorgfalt konzipiert. Das Ergebnis

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Sitze mit Pkw-Komfort und viele weitere Features schonen den Rücken und erhalten die Arbeitskraft der Insassen des Multicar M29 bzw. M31.

bzw. 2,20 m den kompakten Gesamteindruck bestätigen, fühlt sich in diesen Kabine auf den komfortabel gefederten Sitzen selbst ein großgewachsener Fahrer rundum wohl – und hat das Gefühl, in einem weit größeren Fahrzeug zu sitzen. Dank der höhen- und neigungsverstellbaren Lenksäule, den vielen Einstellmöglichkeiten der Sitze, der klappbaren Armlehne und einfachen Verstellmöglichkeiten des Gurts finden auch wechselnde Fahrer jeweils schnell die ideale Sitzposition zum ermüdungsfreien Arbeiten. Ergonomisch angeordnete Bedienelemente bieten außerdem einen hohen Komfort und tragen somit auch zu sicherem Arbeiten bei. Die Kabine ist darüber hinaus optimal gegen Geräusche gedämmt und verfügt optional über eine Klimaanlage. Auch das moderne Fahrwerk trägt zur Gesundheit bei, da es Stöße und Schwingungen wirkungsvoll abfängt und damit die Rücken der Insassen schont. BESSER VORSORGEN ALS NACHSORGEN Mit diesem abgerundeten Sicherheitskonzept leistet Hako einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Gesundheit und Arbeitskraft von Mitarbeitern – und damit einen entscheidenden Beitrag zur Wirtschaftlichkeit von Kommunen und Unternehmen.

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Fotos: Lindner

Da Einsätze im Winterdienst über viele Stunden gehen können, schreibt Lindner bei seinen Fahrzeugen Komfort groß. Für den Lintrac hat Lindner z.B. die TracLink-Kabine mit Kabinenfederung und Luftsitz entwickelt.

STARKER PARTNER FÜR WINTERDIENSTPROFIS Vielseitig einsetzbar, stufenlos, dank Stufe 5 besonders sauber und mit 4-Rad-Lenkung überdurchschnittlich wendig: Die Traktoren und Transporter von Lindner überzeugen mit dem Schneepflug ebenso wie mit dem Salzstreuautomaten oder der Fräse. TracLink sorgt dafür, dass die Anbaugeräte immer optimal abgestimmt sind. Außerdem kann bequem nachverfolgt werden, welches Gerät wie lange im Einsatz war. Über tracrent.lindner-traktoren.at können Traktoren und Transporter von Lindner auch mit wenigen Klicks online gemietet werden.

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intrac und Unitrac unterstützen Kommunalprofis in ganz Europa bei ihren anspruchsvollen Aufgaben. Aktuell sind europaweit mehr als 3.500 Unitracs mit 10.000 Aufbaugeräten unterwegs. Allein im Fuhrpark der Stadt Wien stehen mehr als 80 Unitrac im Dienst. Anfang 2021 lieferte Lindner 27 stufenlose Unitrac 112 LDrive in die Bundeshauptstadt.

UNITRAC: HÖCHSTLEISTUNG IM TRANSPORT Neueste Transporter-Innovation ist der stufenlose Unitrac 122 LDrive. Zielgruppe sind Kommunen, professionelle Landwirte, Seilbahnen, Transportprofis und die Bauindustrie – also Bereiche, in denen noch mehr Leistung verlangt wird. Lindner verbaut einen 3,6-Liter Perkins-Syncro-Turbodiesel-Motor (Stufe 5) mit 4-Zylindern. Einsatzprofis können 122 PS (90kW) abrufen. Das Drehmoment beträgt 500 Nm bei 1.500 U/min. Ein weiteres Highlight ist das Lindner-ZF-Stufenlosgetriebe. Der Unitrac 122 LDrive fährt stufenlos bis 40 oder 50 km/h, alle Einstellungen erfolgen über die LDrive-Armlehne. Die Mehr-Kreis-Hydraulik hat eine Verstellpumpe, die bis zu 88 l/min liefert. Für Fahrkomfort steht das Hochleistungsfahrwerk mit Einzelradaufhängung und hydraulischer Federung mit Niveauregelung. Optional gibt es die 4-Rad-Lenkung. Durchblick bei Nebel oder in der Nacht gewährleistet der Voll-LED-Hauptscheinwerfer inklusive LED-Tag-

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fahrlicht und zusätzlichen LED-Scheinwerfern oben. Bis zu 6.000 kg Nutzlast und gute Zugkraft ermöglichen schwere Transportarbeiten. STUFENLOS UND WENDIG: DER LINTRAC 130 Wendigkeit dank 4-Rad-Lenkung verspricht auch der stufenlose Lintrac 130. Die 4-Radlenkung mit Hundegang garantiert überdurch-

Neueste Transporter-Innovation ist der stufenlose Unitrac 122 LDrive, der sich ideal für den Einsatz etwa in Kommunen oder in der professionellen Landwirtschaft eignet, wo eine hohe Leistung gefragt ist.

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Das TracLink-System erstellt eine automatische Einsatzdokumentation. So kann bequem nachverfolgt werden, welches Gerät wie lange im Einsatz war.

Die 4-Radlenkung mit Hundegang garantiert überdurchschnittliche Wendigkeit beim Manövrieren am Straßenrand oder in engen Kurven.

Stufe 5 zwischen 75 und 136 PS: von den Lintracs LS mit Lastschaltung über die stufenlosen Lintrac-LDrive-Traktoren bis zu den neuen Unitrac-Transportern 72 P5 und 122 LDrive.

schnittliche Wendigkeit beim Manövrieren am Straßenrand oder in engen Kurven. Der Perkins-Syncro-Motor der Stufe 5 überzeugt mit 3,6 Liter Hubraum, 100 kW Leistung und einem Drehmoment von 530 Nm. Die Axialkolbenpumpe regelt die Hydraulikleistung stufenlos von 4 bis 100 l/min. Da Einsätze im Winterdienst über viele Stunden gehen können, schreibt Lindner bei seinen Fahrzeugen Komfort groß. Für den Lintrac hat Lindner z.B. die TracLink-Kabine mit Kabinenfederung und Luftsitz entwickelt. Das ausgefeilte Lichtkonzept kommt bei Nachteinsätzen zum Tragen. EFFIZIENTE KOMPLETTLÖSUNGEN Gemeinsam mit bewährten Gerätepartnern stellt Lindner effiziente Komplettlösungen zur Verfügung. Schneepflüge für Profis baut der österreichische Hersteller Hauer. Bei den Kehrmaschinen setzt Lindner auf das Salzburger Unternehmen Trilety. Die Kärntner Firmen Springer Kommunaltechnik oder Reiter-Luttnig sowie der Kommunal-Spezialist Kugelmann aus Deutschland haben perfekt abgestimmte Streugeräte für die Lindner­ Fahrzeuge im Programm. Gerade im Herbst stellt das herabfallende Laub viele Kommunen vor große Herausforderungen. Dafür hat Lindner den Unitrac mit dem Laub- und Abfallsauger von Fiedler maßgeschneidert.

Streuprotokoll. So kann bequem nachverfolgt werden, welches Gerät wie lange im Einsatz war und wie viel Material verwendet wurde. Die Daten werden automatisch im TracLink-­ Portal gespeichert. Neben Lindner-Fahrzeugen kann der gesamte Fuhrpark mit dem System ausgerüstet werden. ALLES AUF STUFE 5 Alle neuen Modelle des Tiroler Landmaschinenspezialisten Lindner verfügen über die sehr sauberen Perkins Syncro-Motoren der

IN DER NISCHE ERFOLGREICH Das vor 75 Jahren gegründete Tiroler Familienunternehmen Lindner produziert Traktoren und Transporter für die alpine Berg- und Grünlandwirtschaft, die Kulturlandwirtschaft (Weinbau, Hopfen, Plantagen & Forst) und die Gemeinden. Mit 250 Mitarbeitern fertigt Lindner jährlich 1.200 Lintrac- und Unitrac-Modelle. Im Geschäftsjahr 2020 / 2021, das am 31. März endete, setzte Lindner 89 Millionen Euro um. Das ist ein Plus von 8,5 Prozent. Die Exportquote liegt bei 52 Prozent. Mehr unter: lindner-traktoren.at

Gemeinsam mit bewährten Gerätepartnern stellt Lindner effiziente Komplettlösungen zur Verfügung. Die Kärntner Firmen Springer Kommunaltechnik oder Reiter-Luttnig sowie der Kommunal-Spezialist Kugelmann aus Deutschland haben perfekt abgestimmte Streugeräte für die Lindner-Fahrzeuge im Programm.

FUNKTIONEN, DIE SICH LOHNEN: DAS TRACLINK-SYSTEM Das TracLink-System von Lindner unterstützt bei der Bedienung aller Anbaugeräte und sorgt immer für die optimale Abstimmung von Fahrzeug und Gerät. Außerdem erstellt es eine automatische Einsatzdokumentation, z.B. ein

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Foto: Westa

Winterdienst

Der für die Westa 950 optional erhältliche direkte Auswurf bewirkt eine hohe Räumleistungen und sehr große Wurfweiten. Der Auswurf erfolgt durch den 260 Grad drehbaren Kamin oder über den hydraulisch drehbaren Auswurfschacht wahlweise nach links oder rechts, dadurch lässt sich auch die Wurfweite zusätzlich einstellen.

WESTA 950: AUF DEN UNIMOG ABGESTIMMTE SCHNEEFRÄSE Der Unimog findet sich als vielseitiges Kommunalfahrzeug im Fuhrpark unzähliger Bauhöfe. Neben vielen Tätigkeiten bewährt er sich auch im Winterdienst. Eigens für den beliebten Geräteträger hat nun der Allgäuer Winterdienstspezialist Westa die Schneefrässchleuder Typ 950 konstruiert. Diese punktet nicht nur mit der optimalen Anpassung an den Unimog, sondern auch mit hoher Leistungskraft und einer Übersichtlichkeit, die für Sicherheit sorgt.

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Mähausleger sowie auf kleineren Schleppern von 16 bis 40 PS angebracht ist, bis zur gewaltigen Westa 1050 für Fahrzeuge bis 300 PS, werden unterschiedlichste Schneefrässchleuder-Typen für die diversen Trägerfahrzeuge produziert. Die zweistufige Bauweise und die ausschließliche Verwendung von Feinkornstählen erzielen eine große Wurfweite bei geringem Kraftaufwand. Konstruiert wird mittels CAD-­ System, um flexibel auf kundenspezifische Anforderungen eingehen zu können. „Wir sind offen für Sonderwünsche unserer Kunden und verfügen über flexible Strukturen sowie kurze Entscheidungswege“, erläu-

Geschäftsführer Alois Weber gründete vor 40 Jahren das Winterdienstunternehmen Westa im bayerischen Weitnau.

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or genau 40 Jahren wurde die erste Schneefräse des Winterdienstmaschinen-Herstellers Westa ausgeliefert. Ein Landwirt aus der Region trat an Alois Weber heran, er möge ihm doch eine Fräse für seinen Traktor konzipieren. Mit der Schneefräse für damals 5.000 D-Mark war der Grundstein für das Allgäuer Unternehmen und die Fräsmaschinenproduktion gelegt. Vier Dekaden später ist das Gerät immer noch im Einsatz. „Fotogen ist das Teil nicht“, meint der Geschäftsführer Alois Weber schmunzelnd. Denn bis heute hat sich an der Konstruktionsweise und am Erscheinungsbild einiges geändert. Aber die grundlegende Technologie war schon damals ideal angelegt. Aus der Firma, die 1981 als kleiner Stahlbau- und Schlossereibetrieb begonnen hat, ist mittlerweile ein Unternehmen mit weltweitem Vertrieb geworden. Heute liefert das Unternehmen bis nach Übersee. Zwar finden sich die meisten Winterdienstgerätschaften von Westa im alpinen Raum, hauptsächlich in Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz, doch sogar in Japan, Georgien oder Island finden sich Abnehmer. Der Vertrieb für Schneefräsen wurde in den letzten Jahren weltweit durch neue Händler in der Türkei, in Russland, Indien, Kanada und weiteren Länder weiter ausgebaut. „Wir konstruieren bis heute innovative Produkte, die den Arbeitsalltag unserer weltweiten Kunden erleichtern und die Effizienz beim Schneeräumen steigern“, so Alois Weber. Die Westa-Ingenieure arbeiten ständig an der Optimierung und Verbesserung der Produkte. Neue Geräte und Innovationen werden von Fachkräften im Stammwerk im Allgäuer Weitnau mit Hilfe moderner Produktionsanlagen umgesetzt und produziert. Von der kleinsten Fräse, die mit 450 mm Walzendurchmesser am Mulag­ Dezember 2021

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Verschleißringe an den Fräswalzen schützen den Walzenkörper und können bei Bedarf ausgetauscht werden.

tert der Geschäftsführer. „Durch den Einsatz modernster CAD-Systeme und CNC-gesteuerter Fertigungsmaschinen können Sonderkonstruktionen nach den Anforderungen der Kunden kostengünstig angeboten und schnell realisiert werden.“ FÜR DEN WINTERDIENST MIT UNIMOG Aus dem Stadium der Neukonstruktion und Optimierung herausgetreten ist mit der Schneefrässchleuder Westa 950 der neueste Zugang in das Sortiment des Winterdienst­ herstellers eingegangen. Bei dem Winterdienstgerät ging man auf die Beliebtheit des kommunalen Tausendsassas Unimog bei Bauhöfen ein. Der vielseitig verwendbare Geräteträger gehört zur Stammbesetzung im kommunalen Fuhrpark, daher konstruierte man bei Westa eine eigens auf das Fahrzeug abgestimmte Schneefrässchleuder. Das speziell für den Anbau an Unimog entwickelte Gerät ist aber auch als Schlepper Variante erhältlich. Wie der Name schon vermuten lässt, verfügt das Winterdienstgerät über einen Fräswalzendurchmesser von 950 mm und einen Wurf­ raddurchmesser von 950 mm, wobei eine Räumhöhe von 1.350 mm erzielt wird. Der Antrieb erfolgt über ein eigens für diesen Typ entwickeltes Stirnradgetriebe und eine Weitwinkelgelenkwelle.

Foto: Westa

Winterdienst

wahlweise mit „freiem Auswurf“. Mit dieser Option können die Schneefräsen von Westa, welche für den Front- oder Heckanbau an große Schlepper (bis 360 PS) konzipiert und gebaut werden, noch effizienter eingesetzt werden. Der direkte Auswurf bewirkt dadurch gewaltige Räumleistungen und sehr große Wurfweiten. Der Auswurf erfolgt durch den 260 Grad drehbaren Kamin oder über den hydraulisch drehbaren Auswurfschacht wahlweise nach links oder rechts, dadurch lässt sich auch die Wurfweite zusätzlich einstellen. Beim Typ 950 ist der freie Auswurf optional und nachträglich noch umrüstbar. ÜBERSICHTLICHKEIT WÄHREND DER FAHRT Sicherheit in der Bedienung hat oberste Priorität im Winterdienst. Deswegen verfügen

alle Westa-Schneefräsen über eine Nockenschaltkupplung zur Sicherung gegen Überlastung und Fremdkörper. Die Kupplungen arbeiten automatisch und unterbrechen nach Überschreiten des Drehmoments den Kraftfluss. Nach Abschalten des Antriebs wird die Verbindung wiederhergestellt. Die Kupplungen werden im Werk auf einer Prüfmaschschine für jeden Fräsentyp individuell passend eingestellt. Winterliche Dämmerung oder nachts sowie Niederschlag und unübersichtliche Verkehrssituationen machen den Winterdienst ohnehin zu einer Herausforderung, weswegen die freie Sicht auf den Streckenverlauf und andere Verkehrsteilnehmer bei der Arbeit mit Schneeräumgeräten von großer Wichtigkeit ist. Für besseren Überblick sorgt bei der Schneefrässchleuder 950 das 200 mm nach rechts versetzte Schleuderrad. Den freien Blick auf die Straße verstellt vor allem der Auswurfkamin – was ein nicht zu ignorierendes Sicherheitsproblem darstellt. Die Überlegungen und Tüfteleien der Ingenieure von Westa ergaben die Lösung: Der hydraulisch wegklappbare und aus dem Sichtfeld des Fahrers schwenkbare Auswurfkamin – dieser ist seit seiner Entwicklung ein Bestseller und auch bei der Westa 950 erhältlich. HYDRAULISCHE SEITENNEIGUNG PASST SICH FAHRBAHN­NIVEAU AN Um die Arbeit der Winterdienstmitarbeiter bei wechselnden Fahrbahnhöhen zu erleichtern, passt sich die Schneefräse durch eine hydraulische Seitenneigung dem Fahrbahn­ niveau an. Außerdem können Schneefräsen der Typen 6570 bis 1050 optional mit einem patentierten Kurvenfahrsystem ausgerüstet werden. Bei diesem Anbausystem kann die Fräse ähnlich einem Schneepflug um 15 Grad nach links und rechts geschwenkt werden. Dadurch wird das Kurvenfahren bei harten Schneebedingungen wesentlich erleichtert. Links das Sichtfeld des Fahrers ohne „Freisicht­kamin”, rechts mit dem System.

Foto: Westa

HOHE RÄUMLEISTUNG MIT FREIEM AUSWURF Die Schneefrässchleuder 950 sowie die weiteren Hochleistungsschneefräsen der Typen 900 und 1050, die ebenfalls für das Räumen großer Schneemengen ausgelegt sind, gibt es

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Fotos: Bucher

Bei dem Streuautomaten Bucher Electra ersetzen bürstenlose Elektromotoren den herkömmlichen Hydraulikantrieb. Die Elek­ tromotoren arbeiten mit einem minimalen Verlust an Wirkungs­ grad direkt auf die Fördersysteme und liefern exakt die richtige Energiemenge zum Ausbringen des Streugutes.

KEIN PROBLEM MIT GLÄTTE: SOLE BIS ZU 12 METER BREIT AUSBRINGEN ODER STRASSEN VOLLELEKTRISCH STREUEN Die Winterdienst-Experten von Bucher Municipal gehen immer neue Wege, beim Streuen auf Verkehrswegen die verwendeten Streustoffe in möglichst geringer Menge sowie möglichst zielgenau und effizient einzusetzen. Dabei reichen die Art und die Beschaffenheit der verwendeten Materialien von reinem Trockenstreustoff bis zu reiner Sole – der Antrieb funktioniert dabei in konventioneller Weise oder vollelektrisch.

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ucher Municipal setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, Straßen, Wege und Flughäfen schnee- und eisfrei zu halten. Neben der sicheren Benutzung der Fahrbahnen hat natürlich Effizienz hohe Priorität im Winterdienst. Erzielt wird dieser Anspruch vor allem mit möglichst wenig benötigten Fahrten pro Verkehrsfläche, bei einer möglichst breiten Verteilung des Streumaterials. Genau hier setzen die Streuautomaten der Baureihe Bucher Yeti L an. Diese eignet sich durch ihre innovative Behälterbauweise bestens für den Aufbau auf Straßenfahrzeugen von Mercedes-Benz Unimog sowie mittelgroßen Lkws und wurde speziell für den Einsatz auf Land- und Bundesstraßen sowie auf Autobahnen entwickelt. Die Behälter der Streuautomaten sind aus hochresistentem HDPE (High Density Polyethy-

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len) gefertigt und können in ihren Abmessungen individuell auf das jeweilige Trägerfahrzeug angepasst werden. Sie sind in Behältergrößen von 2.300 bis 5.500 Liter erhältlich. Bei den Sole-Streuautomaten der Baureihe Bucher Yeti L wird die Sole über den Streuteller präzise bis zu acht Meter Streubreite ausgebracht. Darüber hinaus ist es optional möglich, den patentierten BrineStar® zu adaptieren. Damit können Streubreiten bis 12 Meter erreicht werden. Zudem lässt sich mit dieser Technologie ein flächendeckendes Streubild erzielen mit weniger Verwirbelungen als bei der Verwendung von herkömmlichen Düsensystemen oder Sprühbalken. Sowohl der Streuteller als auch der BrineStar® erfüllen die strengen Anforderungen der europäischen Streubildnorm DIN EN 15597.

AUCH NACH DEM WINTER IM EINSATZ Über die Wintersaison hinaus eignet sich der Streuautomat Bucher Yeti L auch als Wasserträger für Anwendungen im kommunalen Sommerdienst etwa zum Gießen, Schwemmen oder Reinigen. Anspruchsvolle Reinigungsaufgaben können auch per Hochdruck über einen hydraulisch angetriebenen Hochdruckreiniger gelöst werden. VOLLELEKTRISCH STREUEN Einen Beitrag für einen umwelt- und klima­ freundlichen Winterdienst leistet Bucher Municipal mit dem Streuautomaten ­Bucher Electra. Die weltweit erste professionelle, elektrisch betriebene Streumaschine a­ rbeitet CO2-neutral bei gegen Null tendierenden Schadstoffemissionen. Als Plug-and-Play-

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Mit der Streueinheit BrineStar® lässt sich ein flächende­ ckendes Streubild von bis zu 12 Metern Breite erreichen.

Lösung steht die Baureihe Electra im Moment in Behältergrößen von 4 m³ und 9 m³ zur ­Verfügung. Hoch effiziente, bürstenlose Elektromotoren ersetzen den herkömmlichen ­ Hydraulikantrieb mit seinem typischen, physikalisch bedingten Wirkungsgradverlust. Die Elektromotoren des Streuautomaten arbeiten mit einem minimalen Verlust an Wirkungsgrad direkt auf die Fördersysteme und liefern dadurch exakt die richtige Energiemenge zum Ausbringen des Streugutes. Zudem konnte die elektronische Steuerung des Streuautomaten so genau auf die Motoren abgestimmt werden, dass

Die Streuautomaten der Baureihe Yeti L eige­ nen sich durch ihre innovative Behälterbauwei­ se sowie der großen Anzahl unterschiedlicher Behältergrößen bestens für den Aufbau auf die verschiedensten kommunalen Trägerfahrzeuge wie Unimog und Lkw.

eine besonders hohe Dosiergenauigkeit und ein optimales Streubild gegeben sind. Die nahezu wartungsfreien Elektromotoren verringern zudem die Unterhaltungskosten. Der Bucher Electra erfordert keine Anbindung an bestehende Systeme des Trägerfahrzeuges und bildet damit seinen Betreibern eine willkommene Plug-and-Play-Lösung, um die kommunale Fahrzeugflotte flexibel im Winterdienst einsetzen zu können. Der

Streuautomat ist technisch abgeleitet vom konventionellen Streuautomaten Bucher Icebear VP, konzipiert für den Aufbau auf Lastkraftwagen ab 16 Tonnen, in Behältergrößen von 4 m² bis 9 m³ erhältlich und damit optimal für den innerstädtischen Allround-Einsatz geeignet. Die elektronische Steuerung steht für höchste Zuverlässigkeit und ein sehr gutes Preis-­Leistungs-Ver­häl­t­ nis.

Elektrifizierung auf ganzer Linie Bucher Municipal setzt bei der Entwicklung von Fahrzeugen und Ausrüstungen stets auf Nachhaltigkeit und Innovation. Deshalb bieten wir innerhalb unseres Produktportfolios von Kehrmaschinen und Winterdienstgeräten die grösste Auswahl an elektrisch angetriebenen Fahrzeuge und Geräten: •

Bucher CityCat V20e

Bucher CityCat VS20e

Bucher V65e

Bucher Phoenix Electra Bucher Municipal AG Murzlenstrasse 80 CH-8166 Niederweningen info.ch@buchermunicipal.com www.buchermunicipal.com

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Fotos: Kärcher

Graffitientfernung mit dem Trockeneisstrahlverfahren

DURCH STRAHLVERFAHREN ZURÜCK ZUM ALTEN GLANZ Hunderte Millionen Euro fließen in die Entfernung von Graffitis – ein guter Grund also für Kommunen, sich über eine kostenund zeiteffiziente Reinigung Gedanken zu machen. Je nach Sensibilität des zu säubernden Untergrunds und der Hartnäckigkeit der Verschmutzung, kommen unterschiedliche Reinigungsmethoden in Frage. Von Niels W. Buhrke

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raffitis zählen in vielen Städten zu den öffentlichen Ärgernissen ersten Ranges. Ihre Beseitigung kostet die öffentliche Hand jährlich mehrere hundert Millionen Euro. Wie lassen sie sich am besten entfernen? Strahlverfahren gehören nicht nur zu den effizienten, sondern zu den vielseitig einsetzbaren, professionellen Reinigungsmethoden, die sich vor allem auch zur Graffiti-­ Beseitigung eignen. Nachstehend ein Überblick über einige bewährte Verfahren und ihre aktuellen Einsatzmöglichkeiten und Vorteile. PARTIKELSTRAHLVERFAHREN – BEI HARTNÄCKIGEN VERSCHMUTZUNGEN Wenn hartnäckige Verschmutzungen, wie etwa Graffitis, aber auch Schmutzkrusten, Versinterungen und Zementschlämme besonders schonend entfernt werden müssen, kom-

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men Partikelstrahlverfahren zum Einsatz. Auch bei der Vorbereitung des Untergrunds für Neuanstriche hat sich dieses Verfahren bewährt. Bei dem Verfahren wird ein Luftstrom (Kompressor mit einer Mindestleistung von 4 m³ pro Minute) verwendet, dem genau dosiert Strahlmittel zugesetzt werden. Durch die sachgerechte Wahl von Strahlmittelart und -menge und der Höhe des Luftdrucks lässt sich die Wirkungsweise des Verfahrens an zahlreiche Oberflächen anpassen. Zurzeit sind etwa 2.000 Strahlmittelsorten am Markt erhältlich, von z. B. Hochofenschlacken über Kalk- und Glaspudermehl bis zu Kalziumkarbonat. Sie unterscheiden sich nicht nur im verwendeten Ausgangsmaterial, sondern auch in der Größe und Form des Korns und in dessen Härte. Durch Wasserzugabe an der Düse wird die Staubentwicklung weitgehend un-

terbunden („Feuchtstrahlen“). Außerdem werden das Strahlgut und die abgelösten Farbstoffe im Wasser gebunden. FLEXIBEL – DIE INJEKTORSTRAHLSYSTEME Neben den im Baugewerbe verbreiteten Druckkesselstrahlverfahren haben sich für den flexiblen Einsatz Injektorstrahlsysteme bewährt, die einfach in einem Koffer zu transportieren sind und sehr geringe Rüstzeiten haben. Daher kommt dieses Verfahren besonders bei der Graffiti-Entfernung zum Einsatz, da die Schmierereien oft nur punktuell und nicht immer großflächig anzutreffen sind. Außerdem ist es im Ein-Mann-Betrieb einsetzbar und sehr anpassungsfähig. Alle Parameter – Luftmenge und -druck, Wasser- und Strahlmittelmenge – können an der Pistole vom Anwender auf den jeweiligen Grad der

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Kurze Rüstzeiten und ein leichter Transport machen die GS-Strahlpistole zu einem „Ein-Mann-System“. Durch die direkte Einstellung des Luftdrucks, der Wassermenge und der Strahlgutmenge an der Pistole selbst ist diese auf allen Oberflächen einsetzbar.

Verschmutzung und den Untergrund hin eingestellt werden. Dies bedeutet, dass der Bediener die Möglichkeit hat, insbesondere die Strahlgutart sehr schnell zu wechseln, von sehr schonend bis sehr abrasiv. Das Injektorstrahlverfahren zeichnet sich durch folgende Vorteile aus: • einfacher Transport und geringe Rüstzeiten • hohe Anpassungsfähigkeit • vielseitige Anwendbarkeit • Umweltfreundlichkeit • geringe Betriebs- und Investitionskosten • Sicherheit in der Handhabung Um Kosten und Quadratmeterleistung genau ermitteln zu können, ist es ratsam vor Ort immer eine Probereinigung durchzuführen. HOCHDRUCKREINIGUNG MIT NASSSTRAHLEINRICHTUNG Bei der Reinigung an Fassaden wird in erster Linie an den Hochdruckreiniger gedacht, der hier in der Regel nicht mehr wegzudenken ist. Ob Kaltwasser- oder Heißwassergeräte zum Einsatz kommen, hängt von der Art und dem Grad der Verschmutzung ab. Dabei ist ein Trend zum Heißwassergerät zu erkennen, da durch den Faktor Temperatur vor allem fettige oder ölige Verschmutzungen, aber auch Graffitis der leichteren Art einfacher zu entfernen sind. Außerdem wird der Reinigungsmitteleinsatz reduziert oder entfällt und die Reinigungszeit wird um bis zu 40 Prozent verkürzt. Darüber hinaus trocknet die gereinigte Fläche wesentlich schneller ab. So kann der nächstanstehende Arbeitsgang rasch erfolgen. Weiter spielt bei der Gerätewahl die Wassermenge eine große Rolle. Diese ist entscheidend für den Aufpralldruck, der die Reinigungsmechanik in erster Linie bestimmt. Und sie erleichtert den Abtransport des gelösten Schmutzes. Neben der Berücksichtigung dieser Faktoren sind auch die

Art der Düse, der Spritzwinkel (in der Regel wird mit einer 40 Grad-Düse gearbeitet) und der Spritzabstand von erheblicher Bedeutung. TROCKENEIS-STRAHLVERFAHREN – VIELSEITIG ANWENDBAR Der Einsatz von Trockeneis ist eine noch relativ junge Reinigungsmethode. Der Einsatzbereich ist breit gefächert: Es lassen sich effektiv und schonend Fette, Öle, Klebstoffe, Bindemittel, Silikone entfernen. Außerdem: Weil das Verfahren korrosionsfrei und kaum abrasiv ist, kann es auch zum Reinigen empfindlicher Oberflächen oder zur Graffitientfernung eingesetzt werden. Der Einsatz des Trocken­ eisstrahlens ist immer dann angebracht, wenn andere Reinigungsverfahren durch gesetzliche Vorschriften verhindert werden oder wenn diese Methoden zu keinem Erfolg führen würden bzw. nur mit enormen Zeit- und Kostenaufwand anwendbar wären. Dabei muss der Einsatz genau abgewogen werden, da diese Technik von den hier vorgestellten die meisten Kosten bedeutet. Mit einem DruckFassadenreinigung mit einem Heißwasserhochdruckreiniger

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luftstrahl werden die Trockeneispartikel aus der Pistole heraus auf bis zu Schallgeschwindigkeit beschleunigt und sublimieren sofort nach dem Auftreffen auf der zu behandelnden Oberfläche. Sie entfalten dabei eine dreifache Wirkung: • Wie bei allen anderen Strahlverfahren geben die beschleunigten Partikel ihre kinetische Energie beim Aufprall ab. • Die zu entfernende Schicht kühlt durch das -79 Grad kalte Eis abrupt ab, versprödet und reißt auf. • Teile des gefrorenen Kohlendioxids dringen in die Risse von Schmutzkrusten und Farb­ aufträgen ein, sublimieren dort unter einer 400-fachen Volumenvergrößerung und spren­gen sie – im mikroskopischen Bereich – regelrecht ab. Der Schmutz wird somit ohne den Einsatz von hohem Druck oder Wasser abgelöst und fällt von der Oberfläche ab – da sich das Trockeneis beim Auftreffen auf die Oberfläche in einen gasförmigen Stoff wandelt, bleiben keine Rückstände, wie beim Partikel- und Injektorstrahlverfahren.

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Fotos: Pappas

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In der warmen Jahreszeit kommt verstärkt der Arocs zum Einsatz, etwa wie hier für Erdbewegungsarbeiten und Transportaufgaben.

EIN TIROLER UNTERNEHMER HAT DAS DIENSTLEISTUNGSPAKET „BAUHOF“ IM ANGEBOT Als Allround-Anbieter für sämtliche Aufgaben im Kommunalbereich von der Straßenreinigung über Deponiearbeiten bis hin zum Winterdienst, beweist sich in der kleinen Gemeinde See im Paznaun Familie Ladner als kommunaler Dienstleister des Vertrauens. Dabei setzt das Eltern-Tochter-Gespann auf die leistungsfähigen Geräteträger Unimog und Arocs, die sie vom Salzburger Kommunalfahrzeug-Spezialisten Pappas bezogen haben.

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erhard Ladner ist kein Freund halber Sachen. Ganz oder gar nicht ‒ das hat er in der Vergangenheit unter anderem beim Bau von Kraftwerken und anderen Großprojekten unter Beweis gestellt. Mit der Neuausrichtung seiner Firma ging eine deutliche Verkleinerung ebenso einher wie die Konzentration auf besonders hochwertige und leistungsfähige Technik, die der rauen Tiroler Bergwelt 365 Tage im Jahr gewachsen ist. Da ist die Anschaffung eines neuen Unimog fast schon eine Selbstverständlichkeit. Doch das alleine wäre ein wenig zu kurz gegriffen, bietet Ladner doch nicht nur Winterdienst, sondern auch Straßenreinigung, ­Erdbewegung, Deponiearbeiten und Hausbetreuung an.

zwei Kommunaltraktoren und zahlreichen Spezialmaschinen ein neuer Unimog U 430 mit kompletter Winterdienstausstattung und ein Mercedes-Benz Arocs 8x4 aus dem Hause Pappas hinzugekommen. Während der unter anderem mit einer Allradlenkung ausgestattete Unimog in der zugegeben kurzen schneefreien Zeit in See eine wohlverdiente Sommerpause einlegt, kommt der neue Arocs 4151 umso stärker zum Einsatz. Hier nimmt schon jetzt regelmäßig Firmenchefin Die Ladners sind als Familienbetrieb für alle kommunalen Dienstleistungen in der Gemeinde See verantwortlich. Die Bucher-Kehrmaschinen können bis zu 20.000 Betriebsstunden im Dienst sein.

GEMEINDE ZÄHLT AUF FAMILIE Ein Spektrum, von dem nicht nur einzelne Kunden, sondern neuerdings auch eine ganze Gemeinde Gebrauch macht. Die 1.500 Einwohner zählende Gemeinde See im Paznaun setzt auf den lokalen Dienstleister und überantwortete ihm kürzlich die komplette Palette an klassischen Bauhof-Aufgaben. Damit einher ging auch ein sehr breiter Anforderungskatalog, der nicht nur eine umfassende Erweiterung des Maschinenfuhrparks verlangte, sondern auch dessen Ansiedelung auf einem Gelände mit sich brachte, das schon bisher von der Kläranlage und dem Altstoffsammelzentrum der Gemeinde See genutzt wird. So sind in den letzten Monaten zum bestehenden Fuhrpark aus Baggern,

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Nach der Übernahme aller klassischen Bauhof-Aufgaben erweiterte der lokale Dienstleister seinen Fuhrpark um einen Unimog und einen Arocs.

Firmenchefin Birgit Ladner am Steuer des neuen Arocs 4151.

Birgit Ladner am Steuer Platz, während das Fräulein Tochter die Ausbildung zur Berufskraftfahrerin im September abschloss. Spätestens dann, wenn der erste Schnee im Herbst fällt, wird aus dem Familienbetrieb Ladner wieder ein regional wichtiger Arbeitgeber für bis zu zehn Mitarbeiter, die sich gemeinsam allen Herausforderungen des Winterdienstes in den Bergen stellen. FAHRZEUGE ALS BASIS FÜR DEN KOMMUNALEN EINSATZ Gerhard Ladner: „Im Sommer reicht ein kleines Profi-Team, um unser Dienstleistungsangebot umzusetzen. Mit der Übernahme einer ganzen Reihe klassischer Gemeindeaufgaben haben wir dennoch eine große Verantwortung übernommen und müssen hier das ganze Jahr bereitstehen, um neben geplanten Aufgaben auch außertourliche Herausforderungen zu meistern. Mit der Erweiterung unseres Fuhrparks um zwei Modelle aus dem Pappas-Angebot haben wir hier die nötige Basis geschaffen, um all die angebotenen Bereiche professionell abzudecken.“

Prädestiniert für den Winterdienst: der Unimog mit Allradlenkung.

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FIT IN DEN WINTERSCHLAF – FIT FÜR DIE KOMMENDE SAISON Im Herbst können Rasenmäher, Aufsitz­ mäher und unzählige andere Garten­ geräte einen Gang runterschalten. Die meisten Arbeiten sind erledigt und es bleibt wieder etwas mehr Zeit, sich um Instandhaltung, Reparatur und War­ tung zu kümmern. Der ideale Zeitpunkt für einen umfänglichen Geräte-Check von Rasenmähern, Aufsitzmähern und anderen motorisierten Grünpflegehel­ fern ist das Winterfest-machen der Ma­ schinen. Was es hierbei zu beachten gibt, weiß kaum einer besser als Wolfgang Gerlach. Der gelernte KFZ-Mechaniker ist seit 35 Jahren als Versuchsmechaniker beim Hochgrasmäher-Hersteller AS-­ Motor im baden-württembergischen Büh­lertann tätig.

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u Beginn gleich eine gute Nachricht für alle Besitzer von Elektro- oder Batteriemähern: Elektromotoren sind normalerweise wartungsfrei. Nur gelegentlich muss ein Luftfiltervlies des Kühlventilators gereinigt werden. Bei Verbrennungsmotoren müssen dagegen einige Punkte abgearbeitet werden. Begonnen wird mit dem Luftfilter. Dieser wird ausgebaut und dann auf Verunreinigungen untersucht. Trockener Staub, Pflanzensamen und Fremdkörper können durch leichtes Ausklopfen entfernt werden. Beschädigte, stark verschmutzte oder durch Öl und Benzin verunreinigte Filter müssen dagegen ersetzt werden. Der Experte Wolfgang Gerlach von Spezialgerätehersteller AS-Motor weist darauf hin, dass man beim Filterkauf unbedingt auf Originalteile des Herstellers achten soll. Aktuell sind leider sehr viele minderwertige Kopien im Handel erhältlich. Motorschäden durch kopierte Filter werden in letzter Zeit immer häufiger. Hinzu kommt, dass die Staubbelastung der Motoren durch die Trockenheit in den letzten Jahren erheblich zugenommen hat. Verkürzen Sie deshalb das Kontrollintervall des Luftfilters während der laufenden Saison. Wenn der Motor der Maschine vor der Winterpause ordnungsgemäß gelaufen ist, entfällt das Herausschrauben und die Reinigung der Zündkerze. Hier muss man erst bei Störungen aktiv werden oder beim nächsten vorgeschriebenen Service-Intervall des Motorenherstellers. VERGASER UND TANK ENTLEEREN Den Vergaser müssen Sie vorsichtig von außen reinigen. Es muss darauf geachtet wer-

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Bei 4-Taktern ist der Ölstand zu kontrollieren und gegebenenfalls muss fehlendes Öl nachgefüllt werden.

den, dass keine Zugfedern beschädigt oder Schrauben gelöst werden. Bei 4-Takt Motoren wird der Vergaser zudem vor der Einlagerung geleert. Schließen Sie dazu den Benzinhahn, starten den Motor und lassen ihn leerlaufen bis er von selbst ausgeht. Im Benzinfilter und der Kraftstoffleitung verbleibt noch Kraftstoff, der Vergaser ist aber fast ganz entleert. Manche Vergaser besitzen zudem eine Ablassschraube für den verbleibenden Restkraftstoff. Außerdem sollte man versuchen, beim letzten Mähen den Benzintank so weit wie möglich leer zu fahren. Im Frühjahr tankt man dann frischen Kraftstoff. Maschinen mit Metall-Tanks überwintert man dagegen besser in vollem Zustand, um Korrosion und Kondenswasser zu vermeiden Bei Geräten mit 2-Takt Motoren (außer Motorsägen und Freischneider) muss der Vergaser ebenfalls für die Einlagerung entleert werden. Gehen Sie hier wie bei einem 4-Takter vor. Im Anschluss daran empfiehlt es sich zudem den Kraftstofftank zu leeren, da sich das 2-Takt Gemisch über den Winter entmischen könnte und es dann im Frühjahr zu Motorschäden kommen kann. Lassen Sie die Tankentlüftung geöffnet. Der Benzinhahn bleibt aber geschlossen. Bei Temperaturunterschieden könnte sich der Tank sonst einbeulen oder

dehnen. Grundsätzlich gilt für 2-Takt Gemische: Nur vollsynthetische 2-Takt Öle verwenden. Veraltete, mineralische Öle haben ausgedient. Motor-Experte Wolfgang Gerlach weist zudem darauf hin, dass das Öl im Kraftstoffgemisch von 2-Takt Motoren den Kraftstofffilter während der Winterzeit eventuell verklebt und empfiehlt: „Spendieren Sie Ihrem 2-Takt Mäher im Frühjahr einen neuen Kraftstofffilter. Dieser kostet wenig und beugt Startproblemen und unrundem Motorlauf vor.“ Vor dem Check-up erfolgt die Reinigung der Karosserie, man arbeitet am besten mit einem Handbesen und Druckluft.

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Kommunaltechnik SAUBERE KÜHLUNG UND AUSREICHEND ÖL Die Benzinmotoren von Aufsitzmähern und Verbrennungs-Rasenmähern sind meist luftgekühlt. Die Lüftungsgitter der Kühlluft­ ansaugung müssen im Rahmen des Winter Check-ups gereinigt werden. Kontrollieren Sie zudem, wenn möglich, ob die Kühlrippen des Motors sauber sind und die Luftleitbleche intakt. Die Reinigung und volle Inspektion kann jedoch nur ein Fachhändler durchführen, da das Kühlsystem mit Motorabdeckungen versehen ist. Verschmutze Kühlrippen können zu einer Überhitzung des Motors führen. Bei 4-Takt-Motoren wird der Ölstand mithilfe des Messstabes geprüft. Eventuell fehlendes Öl wird bis zur Maximal-Markierung mit dem verlangten Öl nachgefüllt. Vergewissern Sie sich, dass das Ölwechsel- und Ölfilter Service Intervall für den Motor, den Hydrostaten und gegebenenfalls für das Getriebe eingehalten wurde. Bei 2-Takt Motoren entfällt diese Kontrolle, da sie kein Motorenöl enthalten. BATTERIEN RICHTIG ÜBERWINTERN Hinsichtlich der Elektrik ist zunächst eine Sichtprüfung der Kabel, des Kabelbaums, der Stecker, der Abdeckungen und der Kabelbefestigungen erforderlich. Bezüglich der Batterien gibt es folgendes zu beachten. In Auf­ sitzmähern kommen heute wartungsfreie Nass- und Gelbatterien zum Einsatz. Wartungsfrei bedeutet dabei, dass keine Säure oder Wasser nachgefüllt werden muss. Es bedeutet aber nicht, dass die Batterie bei Nichtbenutzung nicht regelmäßig geladen und somit erhalten werden muss. Eine einmal tiefentladene Batterie trägt einen dauerhaften Schaden davon. Daher empfiehlt es sich bei Frostgefahr während der Lagerung die Batterie auszubauen und an einem trockenen Lagerort bei 15 bis 18 Grad Celsius zu lagern. Das Gleiche gilt für Li-Ion Akkus. Die Batterien von Aufsitzmähern sollten zudem mindestens einmal im Monat geladen werden. Besonders Klopfen Sie den Luftfilter vorsichtig aus, um trockenen Staub, Pflanzensamen und Fremdkörper zu entfernen

Achten Sie beim Kauf von Luftfiltern auf Originalfilter des Herstellers. Motorschäden, verursacht durch minderwertige Kopien, sind leider keine Seltenheit. Im Bild zu sehen ist ein neuer Original-Luftfilter, ein verdreckter Original-Luftfilter und eine billige Kopie (von links).

hilfreich sind dazu sogenannte Dauererhaltungsladegeräte mit intelligenter Elektronik. Diese sind schon für rund 20 Euro im Autozubehörhandel erhältlich. Li-Ion Akkus sollten mit einem Ladestand von ca. 50 Prozent eingelagert werden. Grundsätzlich gilt, dass Batterien an einem brandsicheren Ort, zum Beispiel in einem Stahlschrank oder einer Metallkiste gelagert werden müssen. Besonders von beschädigten Li-Ion Akkus geht eine erhöhte Brandgefahr aus. DER RICHTIGE DRUCK IM REIFEN Aufsitzmäher und Gartengeräte fahren nur geringe Geschwindigkeiten. Ein Aufbocken der Maschinen zur Vermeidung von Standbeulen an den Reifen ist nicht notwendig. Ein paar Pflege- und Kontrollmaßnahmen machen dennoch Sinn. Pumpen Sie die Reifen auf leicht erhöhten Betriebsdruck auf. Dann sollten die Reifen auf Risse, Schnitte, Porosität, Stacheln und Beulen untersucht werden. Ebenso ist zu kontrollieren, ob sich Fremdkörper zwischen Felgenhorn und Reifen geschoben haben und die Radschrauben fest sind. Bei Schlauchreifen muss zudem geprüft werden, ob das Ventil geradesteht oder es sich verschoben hat. Gegebenenfalls muss die Luft abgelassen und der Mantel ausgerichtet werden, da sonst die Gefahr besteht, dass das Ventil abschert. Bei jedem Reifen, besonders aber bei schlauchlosen Reifen lohnt es sich, ein Reifendichtmittel einzufüllen. Ausfallzeiten werden damit stark reduziert. Die Funktion ist sogar bei vielen im Reifen steckenden Dornen gewährleistet. Reifen mit Dichtmittel können bei längerem Stehen etwas an Druck verlieren. Das ist normal, da das Dichtmittel nur bei regelmäßiger Fahrt im Reifen verteilt

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wird und seine Wirkung voll entfalten kann. Pumpen Sie diese Reifen einfach im Frühjahr wieder auf und fahren ein paar Meter. Kurz vor Saisonbeginn sollte nochmals kontrollierte werden, ob alle Reifen noch Druck haben oder ob einige „Schleicher“ dabei sind. So vermeidet man die erste negative Erfahrung in der neuen Saison. DIE NEUE SAISON KANN KOMMEN Nun sind die Maschinen bereit für den Winterschlaf. Zum Beginn der kommenden Mähsaison sollten sie sofort einsatzbereit sein, ohne nervige Überraschungen. Vorausgesetzt, alle entdeckten Mängel des Check-Ups wurden aufgeschrieben und behoben. Die ruhigere Winterzeit kann gut genutzt werden, um bei einem Fachhändler notwendige Reparaturen in Ruhe ausführen zu lassen. Arbeiten an Messern und sicherheitsrelevanten Bauteilen sollten immer dem Fachmann anvertraut werden.

Besonders bei schlauchlosen Reifen lohnt es sich, ein Reifendichtmittel einzufüllen. Ausfallzeiten werden damit deutlich reduziert.

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Messen & Veranstaltungen

Foto: Zimmermann

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Der alte Unternehmenssitz hatte aus Platzgründen ausgedient, der neue Standort bietet mit 1.500 m2 genügend Raum für Werkstätten, Lager, Schulungsräume und Verkaufsflächen.

KOMMUNALGERÄTESPEZIALIST ZIMMERMANN VERGRÖSSERT SEINEN UNTERNEHMENSSITZ Pünktlich zum 50. Firmenjubiläum legte der Graubündener Kommunalgerätespezialist Zimmermann mit dem Spatenstich für den neuen Unternehmenssitz 2020 den nächsten Meilenstein. Fast genau ein Jahr später weihte man den Neubau feierlich ein und ließ bei den Festivitäten die Unternehmensgeschichte Revue passieren und unterstrich gleichzeitig die Bedeutung eines stetigen Qualitätsstrebens. Ein Anspruch, der dank der neuen Gegebenheiten im größeren Werk noch besser umzusetzen sein wird.

NEUBAU ERFORDERLICH Die Zimmermann AG ist ein in der Ostschweiz tätiges Unternehmen für Verkauf, Reparatur- und Servicearbeiten an Motorgeräten und Kommunalmaschinen aller Art. Gegründet wurde das Unternehmen von Julia und Ernst Zimmermann im Jahre 1970 als Landmaschinenfirma in Obervaz/Lain in Graubünden. Zehn Jahre später wechselte der Betrieb den Standort in das rund 25 km entfernte Domat/Ems und entwickelte sich stetig weiter zum Fachgeschäft für Motor- und Kommunalgeräte. Die Geschäftsübernahme der beiden Söhne, Jörg und Marco Zimmermann, erfolgte 1996. Die zunehmenden Aufträge im Verkauf und in der Werkstatt, insbesondere im Bereich der Kommunaltechnik, führten dazu, dass die Lokalitäten in allen Bereichen kontinuierlich erweitert wurden. Nach mehreren Anbauten für eine Werkstatt für Großmaschinen sowie eine 400 m2 große Ausstellungsfläche,

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waren die Kapazität der Grundstücksfläche aber bald voll ausgeschöpft. „Um unseren Auftrag gemäß Leitbild mit höchster Qualität weiter zu erfüllen, wurde die Vision eines kompletten Neubaus unweigerlich“, erläutert Jörg Zimmermann. 2020 wurde dieses Vorhaben dann konkret. „Was vor Jahren mit den ersten Plänen sowie der Standortsuche begann, wurde im Frühjahr 2020 mit dem Baugesuch definitiv in die Wege geleitet. Die Erleichterung war groß, als der Spatenstich im SepFoto: zek

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eränderung, Fortschritt und wirtschaftlicher Erfolg haben zu einem erhöhten Platzbedarf beim Schweizer Kommunalspezialisten Zimmermann geführt. Letztes Jahr erfolgte daher der Spatenstich für einen neuen, großzügig dimensionierten Firmensitz, der nun vom 7. bis 9. Oktober feierlich eröffnet wurde. Gestartet wurde mit einem abendlichen Festakt für die 27 Mitarbeiter des Unternehmens und die Geschäftspartner, darauf folgten Tage der offenen Tür, bei dem das neue Werk von allen Interessierten näher kennengelernt werden konnte.

Führung durch die neuen Hallen, hier das für alle Fälle ausgestattete Ersatzteillager.

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Messen & Veranstaltungen

Viele Interessierte folgten der Einladung von Zimmermann, den neuen Firmensitz besser kennenzulernen.

tember letzten Jahres vollzogen werden konnte.“ Damit war der Startschuss zum Neubau direkt neben dem Werkhof der Gemeinde Domat/ Ems gefallen. „Diese neue Entwicklung des Unternehmens ist wichtig für die ­Gemeinde, damit Arbeitsplätz erhalten und geschaffen, sowie Jugendliche ausgebildet werden“, unterstreicht Armin Tanner, Mitglied des Gemeindevorstands und Vizepräsident, anlässlich der Eröffnungsfeier die Bedeutung der Standorttreue von Zimmermann für die Gemeinde. „Dass das Unternehmen stets zukunftsgerichtet handelt und äußerst zuverlässig agieret, dafür ist die Firma Zimmermann bekannt“, findet er in seiner Laudatio noch weitere lobende Worte. „Unsere Mitarbeiter werden als Fachkräfte gefördert: Eine gute Berufsbildung, optimale Arbeitsabläufe und die Arbeitssicherheit sind uns wichtig“, so Jörg Zimmermann. Die Wertschätzung für das Team wurde besonders bei der Eröffnungsveranstaltung ersichtlich, als jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter am Podium geehrt wurden.

Foto: Zimmermann

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Jörg Zimmermann, seit 25 Jahren gemeinsam mit seinem Bruder Marco Geschäftsführer des Unternehmens, ließ bei den Eröffnungsfeierlichkeiten die Firmenhistorie Revue passieren und bedankte sich bei den Mitarbeitern für ihren Einsatz.

Der Spatenstich erfolgte im September letzten Jahres.

PARTNERSCHAFTLICHE ZUSAMMENARBEIT Als familiär stellt sich nicht nur die Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens heraus, sondern auch jene mit den Geschäftspartnern, wie etwa dem Winterdiensthersteller Kugelmann aus dem Allgäu, die Maschinenfabrik Bermatingen oder mit dem neuen und alten Partner Kärcher – denn der langjährige Lieferpartner Max Holder und Kärcher Kommunaltechnik bilden seit rund einem Jahr zusammen Kärcher Municipal. Das neue Unternehmen steht für vielseitige Lösungen bei noch mehr Anwendungen im Ganzjahreseinsatz – alles aus einer Hand. „Als beständiger Partner von Max Holder gehen auch wir den Schritt mit und erweitern unser Sortiment mit der Fahrzeugflotte aus der Kärcher-Familie“, bekräftigt Jörg Zimmermann die gute Zusammenarbeit.

BRING BACK THE WOW TO YOUR CITY. kaercher.ch/municipal

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NEUER FIRMENSITZ ALS MEILENSTEIN Verantwortungsbewusstsein und Nachhaltigkeit sind Teil der Firmenphilosophie von Zimmermann. Daher setzt man sich frühzeitig mit Veränderungen im Markt, in der Firma und in der Umwelt auseinander und zieht daraus die Konsequenzen. So wird beispielsweise ab sofort eine am Dach befindliche Photovoltaikanlage den Stromeigenbedarf des Betriebs decken. Auf 1.500 m2 entstanden neben einer Motorgerätewerkstatt und Kommunalmaschinenwerkstatt mit Hallenkranen, ein Verkaufsladen, der unter anderem durch Markenshops der Hersteller Stihl, Husqvarna und Honda gestaltet wird. Außerdem finden sich noch ein großes Ersatzteillager, ein Schulungsraum sowie Büroflächen. Der Grundstein ist mit dem Neubau also wieder gelegt für den selbstgefassten Anspruch: „Wir möchten den optimalen Service bieten, indem wir erreichbar sind, uns unbürokratisch und rasch um Anliegen kümmern und bestmögliche Qualität anbieten“, fasst Jörg Zimmermann das Bestreben des Unternehmens zusammen.

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Messen & Veranstaltungen

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Die Besucher konnten sich bei der letzten Agro Alpin am gesamten Innsbrucker Messegelände auf 40.000 m2 Ausstellungsfläche ein umfassendes Bild über alle Neuerungen auf dem Landtechniksektor machen.

WESTÖSTERREICHS GRÖSSTE LAND- UND FORSTTECHNIKMESSE AGRO ALPIN ÖFFNET WIEDER IHRE TORE Vom 4. bis 7. November war es wieder soweit: Nach einer längeren coronabedingten Pause fand heuer wieder die Messe Agro Alpin in Innsbruck statt. Als größte landwirtschaftliche Fachmesse Westösterreichs bot die Veranstaltung die Gelegenheit, sich an den vier Messetagen einen Überblick über die Neuheiten und Geräte für die Land- und Forstwirtschaft, aber auch für den kommunalen Einsatz im alpinen Bereich, zu verschaffen.

D Die Live-Demonstrationen von Forst­­technik-Geräten lockte die Besucher in den Außenbereich des Messegeländes.

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ie Agro Alpin fand bereits zum siebten Mal statt und hat sich seit ihrem Bestehen zu einem Publikumsmagneten im Alpenraum entwickelt. Das umfangreiche und informative Angebot wird vom Fachpublikum nach der coronabedingten Pause dankend angenommen. Vier Tage lang konnten sich die Besucher der Agro Alpin am Innsbrucker Messegelände einen Überblick über die Neuigkeiten aus Land- und Forsttechnik sowie Technik für den kommunalen Einsatz im alpinen Bereich verschaffen. Dr. Georg Hetzenauer, Geschäftsführer der Firma AlpEvents und Veranstalter der Fachmesse, betont: „Besucher sollen einen möglichst

Das Konzept des Fräsinators wurde auf der Agro Alpin vorgestellt.

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Messen & Veranstaltungen

Westa-Geschäftsführer Alois Weber präsentierte gemeinsam mit seinem Sohn die leistungsstarken Schneefrässchleudern des Allgäuer Unternehmens auf der Messe.

Auf der Agro Alpin konnten die Besucher die volle Bandbreite an Land-, Forst- und Kommunaltechnik aus der Nähe begutachten und sich fachlich informieren. Mit dabei: der Tiroler Traktorenhersteller Lindner.

umfassenden Eindruck von den Entwicklungen am Agrarsektor erhalten.“ Die Messe erstreckte sich über 40.000 m2 auf das gesamte Innsbrucker Messegelände im Innen- und Außenbereich. Neben der Präsentation der neuesten Entwicklungen in der alpinen Landund Forsttechnik waren eine Vielzahl von interessanten Vorträgen, Vorführungen und Ausstellungen im Rahmenprogramm enthalten.

Foto: Kahlbacher

ZUZUG AN MESSEBESUCHERN IST WEITLÄUFIG Zeitpunkt und Standort der Agrarmesse konnten kaum besser gewählt werden - mit dem Abschluss der Almensaison und zwischen den stressigen Phasen von Sommerund Wintertourismus gelegen, fanden die Messebesucher ausreichend Zeit, sich über die Neuheiten der Veranstaltung und der Aussteller zu informieren. Und mit dem Standort Innsbruck hatten die Messeveranstalter wohl

eine der besten Lagen für das Thema alpine Agrartechnik gewählt – der Zuzug von Bayern, ganz Österreich und Südtirol umfasst ein weitläufiges Gebiet. Kein Wunder also, dass es sich bei der Agro Alpin mittlerweile um die erfolgreichste Messe zum Thema Landwirtschaft und Forsttechnik in Westösterreich handelt. Abgestimmt auf die technischen Neuerungen der Land- und Forsttechnik-­ Branche findet die Fachmesse in einem Intervall von zwei Jahren statt, aufgrund der Pandemie wurde letztes Jahr pausiert und die Messe heuer nachgeholt. Nach der covidbedingten Absage im Vorjahr wurde heuer alles daran gesetzt, die Veranstaltung zu realisieren. „Wir sind der Meinung, dass der persönliche Austausch und der Bedarf an hochwertigen Informationen sowie das gemeinsame Erlebnis nach dieser Krise noch größer sein wird und die Messe 2021 in höchster Qualität im Sinne der Besucher und Aussteller stattfin-

det“, so Veranstalter Dr. Georg Hetzenauer. Die Messe gab ausreichend Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. MARKTFÜHRER DER BRANCHEN LAND-, FORST- UND KOMMUNALTECHNIK VOR ORT Mit den jeweiligen Markt­führern ist ein umfassendes und qualitativ hochwertiges Ausstellerangebot garantiert. Von neuesten Traktoren über Seilförder­ anlagen bis hin zur Solartechnik bietet die Messe ein sehr breites Spektrum an Geräten und Technik für eine gelungene Land­wirtschaft. Seit dem Start der Agro Alpin im Jahr 2008 hat sich die Fachmesse als ein Magnet für das Fachpublikum entwickelt. „Die Agro Alpin ist ein wichtiger Kommunikationspunkt, bei dem in angenehmer Atmosphäre Kontakte vertieft und Ideen ausgetauscht werden. Mit ihrem thematischen Schwerpunkt wirkt die Veranstaltung weit üder die Landesgrenzen hinaus.

Der universell verwendbare Geräteträger Syn Trac zeigte auf seinem Messestand mehrere Einsatzmöglichkeiten.

Das Team von Winterdienstspezialisten Kahlbacher auf dem Messestand der Agro Alpin.

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Kommunaltechnik

Bilder: AL-KO

GROSSFLÄCHIG BESSERE LUFTQUALITÄT IN DILLINGER SCHULEN MITHILFE VON RAUMLUFTREINIGUNG Die schwäbische Stadt Dillingen hat sich für eine professionelle Raumluftreinigung entschieden, großflächig angelegt mit 56 AL-KO Airsafe-Geräten an sieben Schulen der Stadt. Zwar war der Grund für die Anschaffung, ein sicheres Unterrichten auch in Zeiten von Corona zu gewährleisten, doch als Zusatznutzen werden auch andere Viren und Bakterien sowie Pollen und Feinstaub durch den Einsatz eliminiert.

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or allem im Zuge der Covid-19-Pandemie ist Raumluftqualität in Schulen ein großes Thema geworden. Denn erwiesenermaßen finden Corona-Ansteckungen hauptsächlich über die Luft in Form von Aerosolen statt, die sich gerade in geschlossenen Innenräumen schnell anreichern. Der AL-KO Airsafe leistet dabei einen Beitrag, um bessere Raumluftbedingungen herzustellen. Daher entschied sich das schwäbische Dillingen zu investieren. „Die Stadt will für die Schulen, bei denen sie Sachaufwandsträger ist – nämlich die Grundschulen und die Mittelschule – eine durchgehend gute Raumluftqualität gewährleisten. In allen nicht mechanisch belüfteten Räumlichkeiten wurden aus diesem Grund Luftreinigungsanlagen vorgesehen. Die Anschaffung erfolgte überall dort, wo das aktuelle Förderprogramm dies vorsieht“, erklärt Günter Urban vom Stadtbauamt Dillingen.

NEUER LUFTREINIGER AL-KO AIRSAFE Um gesunde Bedingungen in den Unterrichts- und Betreuungsräumen sicherzustellen, setzt AL-KO bei seinem neu entwickelten Luftreiniger auf eine im medizinischen Bereich bereits bewährte Doppelfiltertechnik. Dadurch werden 99,95 Prozent aller Viren, Bakterien, Pollen, Sporen und Aerosole in Räumen bis zu 100 m2 gefiltert. Mehrfach integrierte Schalldämpfer sowie eine doppelwandige Ausführung des Gehäuses garantieren einen leisen Gerätebetrieb bei der erforderlichen Filterrate. Seit Mitte April ist die Raumluftreinigung nun im Einsatz in Dillingen und das Feedback ist durchweg positiv. „Wir schätzen daran besonders die einfache Handhabung, die selbsterklärende Bedienung und die unkomplizierte Wartung durch den Hausmeister“, so Günter Urban.

Der AL-KO Airsafe reduziert auch den CO2-Gehalt in den Klassenräumen effektiv, was die Konzentrationsfähigkeit und das Wohlbefinden der Schüler signifikant fördert.

wandsträger bzw. Kita-Träger erhalten wie bisher einen staatlichen Zuschuss von maximal 50 Prozent der Anschaffungskosten, der aber auf 1.750 Euro je Klassenraum gedeckelt ist. Hierfür stellt der Freistaat weitere 200 Mio. Euro zur Verfügung. Damit könnten bis zu 60.000 Klassenzimmer in Schulen und 50.000 Räume in Kitas mit mobilen Luftfiltergeräten ausgestattet werden. Den AL-KO Airsafe gibt es in zwei Baugrößen passgenau für Räume bis ca. 80 m2 oder für Räume bis 120 m2. Raumluftfiltergeräte alleine reichen nicht aus, um das Infektionsgeschehen in den Klassenräumen zu senken. Zusätzlich muss über eine wirksame Fensterlüftung in regelmäßigen Abständen für einen Luftaustausch gesorgt werden. Alternativ zu den Luftreinigungsgeräten bietet die Firma AL-KO Lüftungsgeräte (Aircabinet) zur einfachen Nachrüstung in Klassenräumen an, die permanent für eine gute Luftqualität sorgen können. Diese nachhaltige Lösung wird derzeitig vom Bund mit 80 Prozent Förderung begleitet. Mehrfach integrierte Schalldämpfer sowie eine doppelwandige Ausführung des Gehäuses garantieren einen leisen Gerätebetrieb des Raumluftreinigers.

FÖRDERUNG IN BAYERN In Bayern ist der Luftreiniger weiterhin förderungsfähig, dies beschloss das Bayerische Kabinett Anfang Juli 2021. Die kommunalen Schulauf-

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Biomassetechnik

BIOMASSEKESSEL-HERSTELLER HARGASSNER GEWINNT DEN ÖSTERREICHISCHEN STAATSPREIS FÜR „UMWELT UND KLIMA“ Mit dem Projekt „Emissionsreduktion bei modernen Bio­ masse­ heizungen“ konnte sich die Unternehmensgruppe Hargassner gegenüber anderen namhaften österreichischen ­ Unternehmen durchsetzen und gewinnt – einstimmig durch die Fachjury bestimmt – die höchste staatliche Auszeichnung im Umwelttechnologiebereich.

Die Verleihung des Staatspreises durch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler mit dem Team von Hargassner.

Hargassner gewinnt für sein Produktsortiment bei Pellets-, Hackgut- und Stückholzheizungen (im Leistungsbereich von 9 bis 330 kW) in der Kategorie „Umwelt und Klima“.

Bilder: Hargassner

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m 20. Oktober 2021 fand die Verleihung des Staatspreises durch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, statt. Der im Drei-Jahres-Rhythmus verliehene Preis zeichnet Firmen oder Persönlichkeiten aus, die es verstanden haben, angesichts der globalen Herausforderungen, herausragende Beiträge für den Klima- und Umweltschutz zu leisten. Die Unternehmensgruppe Hargassner gewinnt für das Produktsortiment bei Pellets-, Hackgut- und Stückholzheizungen (im Leistungsbereich von 9 bis 330 kW) in der Kategorie „Umwelt und Klima“. „Es macht uns stolz, das von unseren Eltern übernommene Unternehmen weiterführen und ausbauen zu können. Die Liebe zur Biomasse und unsere Technikaffinität wurde uns quasi in die Wiege gelegt. Wir arbeiten jeden Tag mit Herzblut am Thema Biomasseheizungen und deren Weiterentwicklung, sowie an der Reduktion der Emissionswerte. Wir sind bestrebt das Beste für unsere Mitarbeiter, unser Unternehmen, unsere Kunden und für alle, die mit uns zusammenarbeiten, zu erreichen. Ein Preis wie dieser zeigt, dass sich all die Mühen lohnen und es wert sind, jeden Tag aufs Neue weiterzumachen“, so die beiden Geschäftsführer Anton und Markus Hargassner. Gemeinsam mit Partnern, wie der technischen Universität in Graz oder dem TÜV in München, wurde in den vergangenen Jahren intensiv an der Weiterentwicklung und zeitgleichen Verbesserung der Hargassner Biomasseheizungen geforscht. Bei den Pellets- und Hackgutheizungen wurde die Brennkammerform, die Glutbetthöhe

und die Luftführung optimiert. Im Pelletsbereich wurde ein Edelstahl-­ Kondens-Wärmetauscher, im Hackgutbereich ein elektrostatischer Filter dem Wärmetauscher nachgeschaltet. Mit den neuen und bereits zum Großteil umgesetzten Maßnahmen werden einerseits die Wirkungsgrade um 5 bis 10 Prozent erhöht und andererseits die Feinstaubpartikel auf ein Minimum reduziert. All die getroffenen Maßnahmen sind für die Aktion „Raus aus Öl und Gas“ und die damit verbundene Erreichung der Klimaziele äußerst wichtig. ERWEITERUNG VON STANDORT UND PRODUKTION Bisher wurden bis zu 140.000 Hargassner Biomasseheizungen weltweit verkauft, 2021 werden ihnen mehr als 15.000 weitere folgen. Durch die Produktionserweiterung von über 18.000 m2 wird Hargassner in der Lage sein, die Stückzahl sogar zu verdoppeln. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist die Sicherung der bestehenden Arbeitsplätze in der Region sowie die Schaffung von bis zu 200 neuen „Green-Jobs“ am Standort im oberösterreichischen Weng. Somit baut Hargassner nicht nur bei sich aus, sondern gleichzeitig die Spitzenpositionierung von Österreich im Bereich erneuerbarer Heiztechnologie.

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Fernwärme

Foto: Energie Burgenland

Durch die Umwandlung von Windstrom in Heiz­energie wird der Einsatz an Hackgut im Biomasseheizwerk beträchtlich reduziert. Der Biomasse­kessel kann im Sommer sogar abgeschaltet werden.

ENERGIEEFFIZIENTES VORZEIGEPROJEKT FERNWÄRME NEUSIEDL AM SEE: AUS WINDSTROM WIRD WÄRME Im Burgenland herrschen ähnlich starke Windverhältnisse wie in der Nähe der deutschen Nordseeküste, weswegen die Landespolitik seit rund zwei Jahrzehnten den Ausbau der Windkraft forciert. Oft führt dieses hohe Windstromaufkommen zur Abregelung der Windkraftanlagen, wodurch das Energiepotenzial nicht voll ausgeschöpft werden kann. Dem entgegen wirkt nun eine Power-to-Heat-Anlage in Neusiedl am See: Die Anlage koppelt die Sektoren Strom und Wärme, indem aus Windstrom via Hochleistungswärmepumpen Wärme erzeugt und diese direkt ins lokale Fernwärmenetz eingespeist wird.

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ie Parndorfer Platte ist nicht nur eine der windstärksten Binnenregionen Europas, sie bietet in Neusiedl am See mit einem Biomasseheizwerk samt Fernwärmenetz auch optimale Voraussetzungen für die Kombination von Strom und Wärme für einen noch effizienteren Energieeinsatz. Mit der Inbetriebnahme einer Power-to-Heat-Anlage werden die beiden Energieträger durch eine Wärmepumpe intelligent gekoppelt und ermöglichen so den Ersatz von Gas- und Biomasse durch den Einsatz von Windenergie. 1.000 Haushalte können so mit grüner Heizwärme versorgt und jährlich 1.250 MWh Erdgas, 1.200 Tonnen Biomasse – 80 Lkw-Fuhren – und 300 Tonnen CO2 eingespart werden. Das Projekt wurde für seine in-

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novative Technologie mehrfach ausgezeichnet. Insgesamt wurden fünf Millionen Euro in die Anlage investiert. Den Auftrag für die Umsetzungsplanung zur nachhaltigen Nutzung von Windstrom in dieser Form für das bereits bestehende Biomasseheizwerk der Energie Burgenland erhielt das Ingenieurbüro Riebenbauer. Das Heizwerk in Neusiedl erfuhr durch das Pilotprojekt zur innovativen Sektorkopplung eine nachhaltige Optimierung sowie Effizienzsteigerung und trägt damit zu einer beträchtlichen Ressour­ cen­ einsparung an Erdgas bei. DIREKTLEITUNG BRINGT WINDKRAFT ZUM HEIZWERK Bisher wurde Strom über mehrere Umspannwerke von den Windenergieanlagen abtrans-

portiert und die Wärme vom Biomasseheizwerk über das Fernwärmenetz an die Haushalte geliefert. Teil des Projektes war der Bau einer Direktleitung zwischen dem Umspannwerk und dem Heizwerk: Über die drei Kilometer lange Leitung wird Strom aus dem Windpark direkt zu den eigens entwickelten Hochleistungswärmepumpen im Heizwerk transportiert. Hier stehen zwei Warmwasserpufferspeicher mit jeweils 150 m3 Volumen zur Verfügung. Die Wärmepumpen selbst nutzen nur den Windstrom für ihren Betrieb, bei Windflaute werden die Wärmepumpen mittels neu eingebauter Kondensatoren heruntergefahren und in einen sicheren Anlagenzustand versetzt. Für die elektrotechnische Einbindung der Anlage, die Steuerungstech-

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Foto: Riebenbauer

Foto: Energie Burgenland

Fernwärme

Die Wärmepumpen lieferte Ochsner Energie Technik Die Hochleistungswärmepumpen erzeugt Wärme aus überschüssigen Windstrom. Die Verlegung der Rohre übernahm die ATG Anlagentechnik GmbH.

nik sowie die Kondensatoren zeichnet das Unternehmen Elektro Merl verantwortlich. Ziel sei es, so die Projektbetreiber, den Erdgaseinsatz gegen Null und den Biomasseeinsatz weitgehend zu reduzieren. Mit dieser Art von Sektorkopplung will die Energie Burgenland den Anteil der Erneuerbaren im Energiemix der Stadt Neusiedl erhöhen und die Abregelungen der Windkraftanlagen aufgrund zu großem Windstromaufkommens in der Region senken. „Überschüssiger Windstrom, der im Netz nicht abgenommen werden kann und zu einer Abregelung der Windstromanlagen führen würde, kann so einer nachhaltigen, ökologisch sinnvollen Nutzung zugeführt werden“, erläutert der Planer der Anlage, Leo Riebenbauer.

so Energie Burgenland-Vorstand Stephan Sharma. Bleibt der Wind einmal aus, wird auf Biomasse zurückgegriffen. Während so im Sommerbetrieb zwei Luftwärmepumpen in Betrieb sind, die die Lufttemperatur mit Windstrom für die Einspeisung ins Fernwärmenetz anheben und der Biomassekessel im Sommer sogar abgeschaltet werden kann, wird im Winter die neue Rauchgaskondensationsanlage und damit der Abgasstrom aus dem Biomassekessel plus Windstrom als Wärmequelle verwendet. Durch die neue Rauchgaskondensation aus dem Hause Heger ­Edelstahl in Verbindung mit den windstrombetriebenen Wärmepumpen kann im Winter Gas zur Spitzenlastabdeckung eingespart werden.

HEIZMATERIAL WIRD GESPART „Wir nutzen mit der neuen Anlage‚ das Gold des Burgenlandes‘ zweimal: Einmal um Strom zu erzeugen, um mit diesem Strom dann Luftwärmepumpen anzutreiben und damit Wärme für 1.000 Haushalte in Neusiedl zu erzeugen“,

POWER-TO-HEAT: MIT GUTEM BEISPIEL VORAN Der Bezirk Neusiedl am See sei der am stärksten wachsende Bezirk im Burgenland, insbesondere die Stadt Neusiedl habe einen steten Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen. „Mit der Bevölkerungsentwicklung steigt auch der

Foto: Riebenbauer

Das Konzept der Power-to-Heat-Anlage in Neusiedl wird auf der Außenwand des Heizwerks anschaulich erklärt.

Energiebedarf in Neusiedl. Die Power-to-­ Heat-Anlage bietet Potential, auch dem künftigen Bedarf an Heizenergie Rechnung zu tragen“, so Bürgermeisterin Elisabeth Böhm. „Diese Kombination aus Windenergie und Wärmepumpe gibt es weltweit noch nicht“, zeigte sich Landeshauptmann Hans Peter Doskozil anlässlich der feierlichen Inbetriebnahme begeistert. „Das Modell könnte auch für die kleinteilige regionale Versorgung die Zukunft sein – und ein weiterer Baustein auf dem Weg des Burgenlandes, bis 2030 energieautark zu werden.“

Foto: Energie Burgenland

V.l. Green Energy Lab-Vorstand DI Dr. Andrea Edelmann, Energie Burgenland-CFO Mag. Reinhard Czerny MBA, Energie Burgenland-CFO Dr. Stephan Sharma, DI Karl Ochsner, Ochsner Wärmepumpen, LH Mag. Hans-Peter Doskozil, LAbg. Bgm.in Elisabeth Böhm

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Abwassertechnik

Foto: Rabmer Gruppe

Mit einer Leitungslänge von mehr als 2.500 km ist Wien Kanal Österreichs größter Kanalnetzbetreiber. Täglich wird etwa eine halbe Milliarde Liter Abwasser von 1,9 Millionen Menschen und 170.000 Gebäuden sicher und umweltgerecht zur ebswien Hauptkläranlage in Simmering transportiert.

WIEN KANAL ZENTRALE WIRD MIT ENERGIE AUS ABWASSER BEHEIZT UND GEKÜHLT Auf dem Weg in eine klimafreundliche Zukunft, gilt es das gesamte Spektrum an Möglichkeiten und Technologien zu nutzen – dazu gehört auch die ressourcenschonende Energiegewinnung aus Abwasser. Denn, was kaum jemand weiß: In unseren Kanalsystemen befinden sich enorme Potenziale zur Energieversorgung. Ein solch vorausschauendes Energiekonzept liefert der Umwelttechnik-Spezialist Rabmer nun für den Neubau der Wien Kanal Zentrale. Das knapp 4.000 m2 große Gebäude wird künftig zur Gänze mit Energie, die aus einem Abwasserkanal gewonnen wird, geheizt und gekühlt.

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ie viel zitierte „grüne Energie“ umfasst mehr als ihre bekanntesten Vertreter Windkraft, Wasserkraft und Photovoltaik. Ein noch unterschätzter Energieträger ist Abwasser, der in puncto Wärmerückgewinnung über enormes Potenzial verfügt, das mittels innovativer Wärmetauscher und Wärmepumpensysteme zum Heizen und Kühlen von Gebäuden verwendet wird. Unter anderem vom Ablauf aus Duschen, Geschirrspülern und Waschmaschinen sowie Gewerbe- und Industriebetrieben gespeist, ist die Temperatur des Abwassers in Kanälen ganzjährig relativ hoch sowie konstant. In Wien etwa beträgt sie im Jahresdurchschnitt 16 Grad Celsius und fällt selbst in den Wintermonaten nur sehr selten unter elf Grad. Damit liegt die Ausgangstemperatur wesentlich höher als etwa bei Grundwasser oder Erdwärme, und somit ist die Energieausbeute auch deutlich höher.

die neue Zentrale von Wien Kanal für weitere 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ebenfalls mit Kanalabwasser als erneuerbarer Energiequelle. „Mit der Pilotanlage erreichen wir eine Einsparung von 65 Prozent der Heiz- und 100 Prozent der Kühlenergie unseres Betriebsgebäudes. Mit der neuen Anlage für die Wien Kanal Zentrale decken wir sogar 100 Prozent des gesamten Heiz- und Kühlbedarfs mit Energie Ulrike Rabmer-Koller und Wien Kanal Direktor DI Andreas Ilmer

WÄRME- UND KÄLTEVERSORGUNG ZU HUNDERT PROZENT AUS ABWASSER 2006 aktivierte Wien Kanal die erste Anlage zur Energiegewinnung aus dem öffentlichen Kanalnetz in Wien. 2017 mit Unterstützung des Wasser- & Abwassertechnologie-Spezialisten Rabmer modernisiert, versorgt diese die Betriebsaußenstelle Süd Inzersdorf mit 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf einer Fläche von 4.900 m2 sowohl mit Wärme als auch Kälte. Am selben Standort entsteht nun auf 4.000 m2

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Abwassertechnik

Der Wärmetauscher im Kanal

Im Kanal werden für die Nutzbarmachung der Energiequelle Abwasser rinnenförmige Wärmetauscher eingebaut.

aus Abwasser“, so Wien Kanal Direktor DI Andreas Ilmer. Beide Anlagen liefern im Vollbetrieb bis zu 700 kW Heiz- und 630 kW Kühlleistung. Dieselbe Energiemenge, mit der über 200 Haushalte versorgt werden können. Dieses enorme Potenzial will die Stadt auch in Zukunft verstärkt nutzen. Wien Kanal stellt die Nutzung von Abwasser­ energie künftig auch externen Anlagenbetreibern zur Verfügung. WÄRMETAUSCHER UND -PUMPEN ERSCHLIESSEN DIE RESSOURCE ABWASSER Das oberösterreichische Unternehmen Rabmer stellt die Technik bereit, welche die Wärme des Abwassers als Energiequelle nutzbar macht. Im Kanal werden hierfür rinnenförmige Wärmetauscher eingebaut und in dem zu beheizenden Gebäude eine Wärmepumpe installiert. Die beiden Komponenten sind durch einen Wasserkreislauf verbunden.

Das über den Wärmetauscher fließende Abwasser erwärmt diesen Wasserkreislauf, der anschließend durch die Wärmepumpe auf das benötigte Temperaturniveau gebracht wird. Im Winter kann so ein Gebäude geheizt oder Warmwasser aufbereitet werden, im Sommer wird dieselbe Technik für die Kühlung des Gebäudes verwendet. „Diese umweltfreundliche Methode der Energieerzeugung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dank des erneuerbaren Energieträgers Abwasser sparen unsere Kunden nicht nur Betriebskosten, sie verbessern auch ihre CO2-Bilanz und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. ‚Energie aus Abwasser‘ hat enormes Potenzial. Immerhin könnten in Österreich bis zu 14 Prozent der Gebäude mit dieser Technologie umweltfreundlich beheizt und gekühlt werden“, so Ulrike Rabmer-­ Koller, die Geschäftsführerin der Rabmer Gruppe.

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Klärtechnik

Fotos: Daniela Meyer / Burkhardt GmbH

Mit Burkhardt DRYLINE einfach und effektiv trocknen: Zusammen trocknen die zwei unabhängigen Anlagen am Aichaberg nun täglich 100 Tonnen Klärschlamm.

AM BAYERISCHEN AICHABERG WIRD KLÄRSCHLAMM ZUM ENERGIEREICHEN BRENNSTOFF AUFGEWERTET Auf der Doppelanlage am Aichaberg in der Oberpfalz wird Klärschlamm mittels Bandtrocknung zu hochwertigem Brennstoff umgewandelt. Der aus rund 25 nordbayrischen Gemeinden stammende Schlamm wird in zwei Trocknungsanlagen mit einer Kapazität von je 50 t pro Tag verarbeitet. Getrockneter Klärschlamm lässt sich einfach und umweltfreundlich transportieren und ist außerdem ein CO2-neutraler Brennstoff mit hohem Heizwert, vergleichbar mit jenem von Braunkohle. Das gut lagerfähige, hygienisierte Klärschlammgranulat kann neben der Verwertung in Energieerzeugungsanlagen auch in Zementwerken eingesetzt werden.

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er Markt für die Klärschlammentsorgung befindet sich nach wie vor im rechtlichen Umbruch. Für viele Kommunen ist diese Entsorgung ein schwieriges Thema: Der Klärschlamm kann entweder thermisch verwertet oder auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht werden. Die neue Klärschlammverordnung und die Änderungen im Düngerecht haben die Bedingungen für die Entsorgung von Klärschlamm verändert. Vor allem die bodenbezogene Verwertung wird künftig nur noch in geringem Umfang möglich sein. Auch die Pflicht zur Phosphorrückgewinnung stellt vor allem Kläranlagenbetreiber vor große Herausforderungen. Die verknappten bisherigen Entsorgungswege bieten die wirtschaftliche Grundlage für Alternativkonzepte.

Braunkohle mithalten kann, ist dabei aber CO2-neutral und zusätzlich einfach zu transportieren. AUS KLÄRSCHLAMM WIRD BRENNSTOFF Auf dem Aichaberg, nahe Hohenburg in d ­ er Oberpfalz, betreibt die E&T Aichaberg GmbH & Co. Trocknungs KG seit nunmehr dreizehn Jahren einen Klärschlammtrockner. Anfänglich wurden jährlich etwa 10.000 Tonnen Klärschlamm in der Anlage getrocknet. Nach umfangDas Lüftungskonzept von Burkhardt reduziert den Abluftvolumenstrom von 80.000 m3/h auf unter 30.000 m3/h.

KLÄRSCHLAMM ALS NEUE ENERGIEQUELLE 90 kg Klärschlamm müssen in Deutschland pro Einwohner jährlich entsorgt werden, das sind laut statistischen Bundesamt jährlich etwa 1,77 Millionen Tonnen Klärschlammtrockenmasse beziehungsweise etwa 7 Millionen Tonnen nasser Klärschlamm mit einem Trockenrückstand (TR) von durchschnittlich 25 Prozent. Durch die Ausbringungsbeschränkungen und Grenzwertverschärfungen wird Klärschlamm aktuell zunehmend verbrannt. Daher werden Prozesse zur Entwässerung und Trocknung des Klärschlamms immer wichtiger. Die Klärschlammtrocknung bietet dabei viele Vorteile: Getrockneter Klärschlamm verfügt über einen Brennwert, der sogar mit jenem von

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Klärtechnik

schlammlager bis zur Abluftreini­gung“, erläutert Josef Dürr. Kurze Wege vom Nassschlammbunker zur Trockneraufgabe sowie der aus zwei Bändern / vier Lagen bestehenden Trockner tragen zusätzlich zur effektiveren Trocknung und Platzersparnis bei.

Aufgabe des Klärschlamms mittels Dosierkopf auf das Trocknungsband.

reichen Umbauten durch die Firma Burkhardt im Jahr 2018/19, sowie der Erweiterung der sieben bestehenden Holzvergasungsanlagen mit BHKW durch einen zusätzlichen Biomassekessel, konnte der Durchsatz auf etwa 17.000 Tonnen Klärschlamm jährlich gesteigert werden. Die Firma Burkhardt bietet als Systemlieferant die nötige Expertise für Klärschlamm-Trocknungsverfahren. Von der nötigen Wärmeerzeugung über den Band­ trockner inklusive Abluftbehandlung bis hin zur Trockengutverladung, alles kommt aus einer Hand. Erfahrene Mitarbeiter planen, montieren und betreiben die Anlagen. i

ZWEITE ANLAGE IN BETRIEB GENOMMEN Die Erfahrungen aus dem langjährigen Betrieb der bestehenden Anlage und die am Markt stetig steigende Nachfrage an Trocknungskapazitäten haben dazu geführt, dass nun eine zweite, energetisch optimierte Klärschlammtrocknungsanlage von der Fa. Burkhardt in Eigenregie innerhalb nur eines Jahres geplant und errichtet wurde. Unterstützung bei der Planung und Genehmigung der Anlage kam von der eta Energieberatung GmbH. Im November 2021 wurde diese Klärschlammtrocknung auf dem Aichaberg schließlich erfolgreich in Betrieb genommen. Mit einer Kapazität von 50 Tagestonnen entwässerten Klärschlamms unterstützt sie die bereits seit 2008 arbeitende Trocknungsanlage. Zusammen trocknen die zwei voneinander unabhängigen Anlagen nun täglich ca. 100 Tonnen Klärschlamm. Die Kombination einer effizienten Wärmerückgewinnung mit dem reduzierten Abluftvolumenstrom macht die neu errichtete Klärschlammtrocknung zu einer der modernsten und ökonomischsten Trock-

nungen auf dem Markt. „Thermische Trocknungsanlagen arbeiten im Normalfall mit einem Energieeinsatz von 0,8 bis 0,9 kWh/kg Wasserverdampfung. Unsere Trocknung arbeitet bei 0,8 kWh/kg oder darunter“, betont Josef Dürr, Vertriebsingenieur bei Burkhardt. OPTIMIERTE LUFTFÜHRUNG Das erstmals eingesetzte optimierte Luftführungssystem reduziert den Abluftvolumenstrom von 80.000 m³/h auf unter 30.000 m³/h. „Je weniger Abluft der Trockner besitzt, desto weniger ‚Wärme‘ wird über die Abluft ausgetragen, desto effektiver die Trocknungsanlage“, erklärt der Vertriebsingenieur. Zur Effizienz tragen auch die schon in den letzten Jahren entwickelten Komponenten, wie Aufgabekopf, Wühler und Messer bei. Der vorentwässerte Klärschlamm wird der Band­ trocknung über einen Schüttbunker just-in-time zugeführt. Zwei Fahrsilos mit je 340 m³ als Zwischenpuffer sorgen für Flexibilität. Die Beförderung des Klärschlamms zum Trockner erfolgt hier mittels eines von Burkhardt entwickelten Dosierkopfs mit automatischer Reinigung der Matrize. Durch die gezielte Schlamm­aufgabe und eine gleichmäßige Verteilung des K ­ lärschlammes auf die Trocknungsbänder wird eine homogene Trocknung ermöglicht. Für die Klärschlammtrocknung kommt ein Niedertemperatur-­Bandtrockner zum Einsatz. Die Abluftmenge von etwa 30.000 m³/h wird anschließend in einer chemischen Wäsche mit Biostufe gereinigt. Das Ergebnis ist ein gut lagerfähiges, h ­ ygienisiert­es Klärschlammgranulat von 90 Prozent TR mit hervorragenden Brennstoffeigenschaften. „Bei der Trocknungsanlage handelt es sich um ein ausgeklügeltes Gesamtsystem vom Nass-

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17.000 TONNEN KLÄRSCHLAMM VERARBEITET Nach der Trocknung wird das Klärschlamm­Granulat mit einer mechanischen Verladeeinheit auf die Lkws verladen, gewogen und abtransportiert. Die Verwertung des Klär­ schlamms ­ findet in Zementwerken und Energieer­ zeugungsanlagen statt. Zeitgleich zur Trocknungsanlage wurde ein 2 MW Hackschnitzel-Biomassekessel installiert, um die zur Trocknung benötigte Wärme regenerativ und umweltbewusst bereitzustellen. Die Trocknungsanlage soll zukünftig mehr als 8.000 Betriebsstunden pro Jahr in Betrieb sein, in denen – genau wie bei der ersten Anlage am Aichaberg – 17.000 Tonnen Klärschlamm verarbeitet werden.

Benutzerfreundlicher Anlagenbetrieb

Nicht nur der mechanische Aufbau der Anlage, sondern auch alle elektrischen Komponenten wurden im Hause Burkhardt detailliert geplant und umgesetzt. Die Mess- und Regelungstechnik wurde von den erfahrenen Mitarbeitern professionell aufgebaut. Die Burkhardt-Anlagensteuerung regelt die gesamte Verfahrenskette von der Klärschlammaufgabe über die Luftführung und Trocknung bis zur Ableitung der Abluft in die Abluftwäsche. Hauptregelparameter der Anlagensteuerung ist der Trockengehalt am Ende des Bandtrockners, der die Geschwindigkeit des Bandes beeinflusst. Alle Parameter wie Leistungen, TR-Gehalte, Feuchtigkeitsgehalte und Temperaturen werden in einem netzwerkfähigen Prozessleitsystem erfasst und visualisiert. Die Regeltechnik wird über das Netzwerk mit der Regelung der Energieerzeugungsanlagen verknüpft und in die erforderlichen Sicherheitsketten eingebunden. Die Bedienung kann im Regelbetrieb gemeinsam mit dem Betrieb der Energieerzeugungsanlagen mit einem geringen Personalbedarf über das Leit- und Bediensystem erfolgen. Benachrichtigungsfunktion aufs Handy und Fernzugriff mittels Visualisierung auf mobilen Endgeräten erleichtern die Bedienbarkeit. Die Trocknungsanlage läuft 24 Stunden vollautomatisch, sodass eine ständige Überwachung nicht notwendig ist. Das „Burkhardt-Anlagenportal“ erlaubt überall und zu jederzeit auf die Parameter der Anlage zuzugreifen. Durch die Programmierung der Steuerungssoftware im eigenen Haus ist es möglich, direkt auf Kundenwünsche und Bedürfnisse eingehen zu können.

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Foto. Esders

Kommunaltechnik

Esders Connect erleichtert den Arbeitsalltag.

DANK ONLINEPORTAL MESSDATEN GANZ EINFACH VERWALTEN Zettelwirtschaft ade: Mit dem neuen Onlineportal sowie der dazugehörigen App „Esders Connect“ sparen Energieversorgungsunternehmen ebenso wie Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe der Gas- und Wasserwirtschaft in Zukunft wertvolle Zeit bei der Dokumentation von Messdaten. Für eine schnellere Datenverwaltung übermittelt das System der Esders GmbH die Prüfprotokolle der Messgeräte smart memo, OLLI sowie GasTest delta 3. Diese werden entweder direkt über das integrierte LTE-­ Modul an die digitale Plattform oder per Bluetooth mithilfe der Esders Connect App an mobile Endgeräte gesendet. Die papierlosen Messdaten sind dabei nicht nur rechts- und datenschutzkonform, sondern auch jederzeit und von überall aus abrufbar. Das verschafft Kunden eine enorme Arbeitserleichterung, denn eine aufwändige Nachpflege der Daten entfällt.

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ie Dokumentation von Messdaten ist ein wichtiger und dennoch aufwändiger Prozess. Mit der Esders-Connect-­ Lösung begleiten wir unsere Kunden gerne auf diesem Weg ins digitale Zeitalter“, sagt Bernhard Esders, Forschung und Entwicklung bei der Esders GmbH. Von der Baustelle bis ins Büro: Das neue, webbasierte Portal Esders Connect ermöglicht ab sofort nicht nur eine schnelle Übertragung, sondern auch eine übersichtliche Verwaltung der Messdaten für die Geräte smart memo, OLLI und GasTest delta3. Da das Druckprüfgerät smart memo bereits ein LTE-Modul enthält, werden die Daten direkt in das Onlineportal übertragen. Das Mehrbereichs-Gasmessgerät OLLI und das GasTest delta3 verfügen noch über kein LTE-Modul. Aus diesem Grund wird hier die App genutzt, die per Bluetooth-Verbindung die LTE-Datenübertragung überbrückt und die Messdaten anschließend an das Onlineportal sendet. Zusätzlich haben Kunden

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die Möglichkeit, die Prüfprotokolle als PDF-Anhang per E-Mail an bis zu drei E-Mail-Adressen zu versenden. Darüber hinaus wird Anfang des Jahres ein neues MDE-Feature zur mobilen Datenerfassung freigeschaltet. Die MDE-Daten für die Geräte OLLI und GasTest delta3 können dann in der Esders Connect App bearbeitet, Werte geändert und nachgetragen sowie eine Unterschrift hinzufügt werden. EINFACHE UND SICHERE ANWENDUNG Das Esders-Connect-System lässt sich auf zwei Wegen nutzen: Über das webbasierte Portal, das über jeden gängigen Browser zugänglich ist, oder mit der Esders Connect App, die kostenfrei im Google Playstore verfügbar ist. „Kosten entstehen ausschließlich für den Versand der Messungen. Beim Kauf unseres smart memo Geräts mit LTE-Funktion sind allerdings schon 100 Messungen kostenfrei enthalten“, erklärt Esders. Nach der

Registrierung können sich die Kunden mit dem Smartphone, Tablet oder PC im Onlineportal einloggen und dort die Messdaten abrufen. „Die verschlüsselten Daten sind nicht nur rechts- und DSGVO-konform, sondern durch die digitale Übertragung auch weniger fehlerhaft als händisch übertragene Werte“, betont Esders. BESONDERE VORTEILE FÜR DEN KUNDEN Einer der besonderen Vorteile des Systems ist die benutzerdefinierte Anpassung der Prüfprotokolle. Kunden können mithilfe von Esders Connect alle Daten nach Datum, Art der Prüfung und weiteren Kriterien sortieren. Auch eine GPS-Funktion mit Kartenansicht zur genauen Lokalisierung des Prüfstandorts ist in dem System integriert. Wichtige Updates erfolgen automatisch, sodass dem Kunden immer die aktuelle Version zur Verfügung steht. „Das ist die volle Flexibilität unseres neuen Messdaten-Management-Systems“, sagt Esders.

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