zek Kommunal - Ausgabe 2 - 2022

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Zur Sache

JÖRGEN, OSKAR, EISBÄNDIGER UND ANDER WERDEN UMWELTFREUNDLICHER Jörgen, Oskar, Ander und Eisbändiger stellen sich auf einen umweltverträglicheren Stil um. Die mächtigen 15-Tonnen-Maschinen, die Jahr für Jahr und Schicht um Schicht die Großglockner Hochalpenstraße im Frühling von ihrer kalten Last befreien, verzichten künftig auf Diesel. Stattdessen kommt ein synthetischer Alternativkraftstoff zum Einsatz, der in einem komplexen chemischen Prozess von Erdgas zu umweltfreundlicherem Sprit umgewandelt wird. Die rüstigen Fräs-Opas – fast 70 Jahre haben sie auf der Motorhaube – stoßen damit 70 Prozent weniger Rußemissionen und 40 Prozent weniger Stickoxid aus. Die Oldtimer räumten mit Unterstützung modernster Winterdiensttechnik Österreichs höchstgelegenes Denkmal frei: Die geräumte Schneemenge von 350.000 m³ entspricht einem Zug durchgehend mit Schnee befüllten Wagons von fast 200 km Länge, also einem Zug von Linz bis Wien. Wie es dem Trupp bei der diesjährigen Passöffnung ergangen ist, erfahren Sie ab Seite 14. Als Betreiber eines der bedeutendsten Ausflugsziele Österreichs inmitten des Nationalparks Hohe Tauern ist man sich bei der Betreibergesellschaft GROHAG der Verantwortung um einen nachhaltigen Umgang bewusst. Aber nicht nur prominente Touristenmagnete sollten sich dieser stellen – jede Gemeinde kann im Kleinen viel Großes bewirken. So wie im Schweizer Lötschental: Dass man die stetige Entwicklung hin zu ökologischen Lösungen auch als Werkhof mitmachen muss, hat man hier erkannt. Und sich deswegen bewusst für eine Methode zur Grünstreifenpflege entschieden, die insektenschonender ist. Wie zufrieden man in Lötschental mit dem neuen Gerät ist, lesen Sie ab Seite 26. Noch mehr interessante Erkenntnisse zum Thema Bienen- und Insektenschutz gibt es ab Seite 16: Hier wird der Vergleich zwischen einem herkömmlichen Schlegelmulchkopf und einem besonders ökologisch konzipierten Böschungsmäher gezogen – mit eindrücklichem Ergebnis. Und auch auf der Messe IFAT konnte man sich dem Thema nachhaltigere Bewirtschaftung von Kommunen nicht entziehen. Nach langem Warten fand die Weltleitmesse der Wasser-, Abwasser­-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft vom 30. Mai bis 3. Juni 2022 in München statt – den Nachbericht dazu finden Sie ab Seite 34. Nachhaltige Lösungen für Ihre Gemeinde, Messe-­ Neuheiten und viel Relevantes mehr aus der kommunalen Branche erfahren Sie außerdem in der neuesten Ausgabe von zek KOMMUNAL – ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen! Ihre PATRICIA PFISTER Chefredakteurin

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GERÄTETRÄGER

Inhalt

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ENTSORGUNG

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WINTERDIENST

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BÖSCHUNGSMÄHEN

Aktuell

Kommunaltechnik

06 Interessantes & Wissenswertes

12 Vollelektrischer Leistungsträger in der 24 Pappas Retter-Kompetenz: Kompaktklasse: Bucher CityCat VR50e Schweres Gerät, souverän bewegt

SHORT CUTS

GERÄTETRÄGER

14 Klimafreundlicher Durchstich am Großglockner PASSÖFFNUNG

16 Insektenschonend Grünstreifen mähen BÖSCHUNGSMÄHER

18 Multifunktionale Lösungen zuverlässig im Einsatz GERÄTETRÄGER

20 Smart Solutions von Villiger machen die Abfallentsorgung effizienter ENTSORGUNG

22 Schnee räumen mit dem Smart WINTERDIENST

03 Editorial 04 Inhalt 06 Impressum

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FAHRZEUGTRAINING

26 Erleichterte Begleitgrünpflege für Mitarbeiter und Natur MÄHARBEITEN

28 Innovative Lösungen für vereinfachten Winterdienst WINTERDIENST

29 Abfallhai-System erleichtert Müllabfuhr in Tulln ENTSORGUNG

30 Monitoring von Betonkorrosion übermittelt Gebäudezustand KORROSIONSSCHUTZ

32 Revolutionäres Elektro-Arbeitsfahrzeug Jungo 3.0 GERÄTETRÄGER

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EN

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Inhalt

VERANSTALTUNG

34

WASSERVERSORGUNG

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KLÄRTECHNIK

Veranstaltungen

Wärmeversorgung

33 Grüne Messe ÖGA gibt ihr Comeback

44 Saubere Wärme für Neumarkt am Wallersee

MESSE-ANKÜNDIGUNG

34 IFAT Munich 2022: starker Neustart für den Klimaschutz NACHBERICHT

Trinkwasser

FERNWÄRME

45 „Heimspiel“ für Kremsmüller beim Fernwärmeprojekt in Wels FERNWÄRME

Veranstaltungen

36 Wasserversorgung für Südtiroler Trockenzone gesichert 46 IAA Transportation: Leitplattform LEITUNGSBAU für Nutzfahrzeuge und Transport MESSE-ANKÜNDIGUNG

Abwassertechnik 42 Über 11.000 Aerostrips belüften Kopenhagens Abwässer KLÄRANLAGE

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FERNWÄRME

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Foto: Voltfang

Foto: Pappas

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Das Voltfang-Gründerteam Afshin Doostdar, Roman Alberti und David Oudsandji (v.l.n.r.) bei der Verleihung des Green Alley Awards für ihr nachhaltiges System.

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Foto: Empas

UNKRAUTBEKÄMPFUNG VON EMPAS MIT MODULAREM UND FLEXIBLEM AUFBAU Der niederländische Gerätehersteller für die Heißwasser-Wildkrautbekämpfung und -Reini­ gung Empas präsentiert seine neue Maschine MCB 3.0. Das Gerät zur gezielten Unkrautbekämpfung zeichnet sich durch die ausgereifte automatische Temperaturkontrolle aus, die das Heißwasser auf konstant 99,8 bis 99,9 Grad hält. Der Brenner kann mit Gas oder Diesel betrieben werden, der Pumpenantrieb erfolgt elektrisch oder mittels Benzin. Dabei weisen sowohl die GasBrenner­-Technologie als auch der Elektroantrieb besonders geringe Emissionswerte und eine niedrige Lautstärke im Betrieb auf. Der neue Schieberahmen ermöglicht nun einen modularen und flexiblen Aufbau. Zusätzlich können – mit einer speziellen Hochdrucklanze von 150 bar – auch Arbeiten wie Hochdruckreinigung und Desinfektion mit Heißwasser erledigt werden. Empas ist seit 1999 Spezialist im Bereich von Unkrautbekämpfung mit heißem Wasser. Dabei geht es um die Unkrautbekämpfung auf (teilweise) befestigten oder öffentlichen Flächen.

Impressum HERAUSGEBER

Foto: Voltfang

STROMSPEICHERSYSTEM AUS WIEDERVERWENDETEN ELEKTROAUTO-BATTERIEN Voltfang ist Gewinner des diesjährigen Green Alley Awards, Europas erster Auszeichnung für Circular Economy Start-ups, und konnte mit einer cleveren Geschäftsidee überzeugen: Ihr nachhaltiges Speichersystem verwendet ausschließlich gebrauchte Batterien aus Elektroautos. Auf diese Weise kann das System überschüssige Energie aus Sonnenkollektoren speichern und saubere Energie für Unternehmen bereitstellen. Jan Patrick Schulz, CEO der Landbell Group und Initiator des Awards, ist zufrieden mit dem diesjährigen Gewinner: „Voltfang greift ein wichtiges Thema für die Kreislaufwirtschaft auf. Die Zahl der Elektroautos auf unseren Straßen wird nach den P ­ länen der EU bis 2030 auf 30 Millionen ansteigen und damit auch die Menge der Altbatterien aus diesen Autos. Was uns an der Geschäftsidee von Voltfang überzeugt hat, ist die Tatsache, dass sie sich nicht nur darauf spezialisiert haben, das Beste aus diesen Altbatterien zu machen, sondern auch dazu beitragen, die Öko­strom-Lücke im Rahmen unserer Energiewende zu schließen. Das Startup macht sich die Tatsache zunutze, dass Lithium-Ionen-Batterien nach dem Auswechseln aus Elektroautos noch viel Saft haben. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus von Altbatterien verlängert und bereits produzierte Energie verfügbar gemacht, wann immer sie gebraucht wird.

Aktuell

zek KOMMUNAL ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für erneuerbare Energien und zukunftsorientierte Technologien sowie Management im kommunalen Bereich. ABOPREIS

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FETTABSCHEIDERANLAGE MIT 4 FUNKTIONEN Die Kompaktanlage NeutraLux von Mall enthält neben der normgerechten Fettabscheideranlage und der Probenahmemöglichkeit auch eine integrierte Doppelhebeanlage und vereint damit vier Funktionsbereiche in ­einem Bauwerk. Die Funktionsbereiche Schlamm­fang und Fettabscheider sind in der ersten Kammer ohne räumliche Trennung angeordnet. In der zweiten Kammer befindet sich am Zulauf die Probenahmemöglichkeit. Nach DIN 4040-100 müssen Fettabscheider, deren Ruhewasserspiegel unterhalb der Rückstauebene liegt, über eine Doppelhebeanlage entwässert werden: Im unteren Behälterteil der zweiten Kammer sind die beiden Ex-geschützten Tauchmotorpumpen als überflutbares Blockaggregat installiert. Die Niveau­messung erfolgt über eine hydrostatische Pegelsonde. Eine netzunabhängige Alarmeinrichtung rundet die Ausstattung ab. Durch die Einbehälterbauweise werden Risikostellen einer Zwischenverrohrung, wie bei getrennter Bauweise, minimiert.

Foto Kremsmüller

KREMSMÜLLER GRUPPE PROFITIERT VON DER ENERGIEWENDE Insgesamt generierte die Kremsmüller Gruppe ein Betriebsleistung von 205 Mio. Euro. Die Kremsmüller Anlagenbau GmbH konnten im Jahr 2021 die Betriebsleistung auf dem Niveau von 2020 mit 160 Mio. Euro halten. Die weitreichenden Lockdowns 2021 haben auf der Kundenseite das Projektgeschäft deutlich gebremst: Dadurch ist im ersten Halbjahr ein Preiskampf um wenige Projekte entstanden, an dem sich die Kremsmüller Gruppe nicht beteiligt habe. Im 2. Halbjahr 2021 und rund um den Jahreswechsel verzeichnete das Unternehmen aber beachtliche Auftragseingänge. „Derzeit verursachen in allen Bereichen die Probleme mit Lieferketten viel Arbeit, in enger Abstimmung mit unseren Kunden ist das Thema aber gut im Griff“, so Gregor Kremsmüller.

Wasserstoff wird mittels Brennstoffzellen in Strom umgewandelt und so ein Elektromotor angetrieben und an Bord befindliche Puffer-Batterien aufgeladen. So schaffen die Fahrzeuge eine Reichweite von bis zu 400 km bei einer Nutzlast ähnlich einem Dieselfahrzeug. Das Befüllen der Wasserstofftanks dauert dabei weniger als 15 Minuten.

Der oberösterreichische Anlagenbauer generierte 2021 eine Betriebsleistung von 205 Mio. Euro mit 1.700 Mitarbeitern. Im Bild: Mag. Gregor Kremsmüller, Miteigentümer der Kremsmüller Gruppe Grafik: Mall

ZUKUNFT DES KLIMANEUTRALEN LASTVERKEHRS Unter der neuen Marke Enginius bietet der auf Kommunalfahrzeuge spezialisierte Fahrzeughersteller Faun als einer der ersten Anbieter weltweit Lastkraftwagen mit Wasserstoffantrieb in Serie an. „Der Güterverkehr trägt zu rund zehn Prozent zu den globalen CO2-Emissionen bei. Unsere Vision ist der klimaneutrale Lastverkehr, und wir wollen mit Enginius bis 2030 europäischer Marktführer für wasserstoffbetriebene Lastkraftwagen auf der Kurz- und Mittelstrecke werden“, so Patrick Hermanspann, CEO der Faun Gruppe. Dass Wasserstoff sich hervorragend eignet, um schwere Fahrzeuge anzutreiben, hat Faun mit seinen Kommunalfahrzeugen bewiesen: In zahlreichen Städten wie Berlin, Duisburg, Bochum und Brüssel sind bereits wasserstoffbetriebene Abfallsammelfahrzeuge unterwegs, die nicht nur helfen, Abfall und Reststoffe zu beseitigen, sondern gleichzeitig die Luft in den Städten sauber und die Lärmbelastung niedrig halten.

Grafik: Faun

Aktuell

Die Kompaktfettabscheideranlage vereint vier Funktionen in einem Bauwerk. Kostenvorteile bringt auch der schnelle und platzsparende Einbau mit nur einer Sohlhöhe.

Unkrautbekämpfung wird zum Kinderspiel mit der neuen MCB von Empas

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Aktuell

Foto: Rapid

Foto: Steyr

Bei den Jubiläumsfeierlichkeiten von Steyr waren viele Oldtimer zu bewundern.

Foto: zek

Spitzensportler Joel Wicki mit seinem neuen Einachsgeräteträger von Rapid.

Die Wanderveranstaltung Kommunalmesse und der Gemeindetag finden jedes Jahr in einem anderen österreichischen Bundesland statt – letztes Jahr im niederösterreichischen Tulln, heuer in Wels.

LEITKONFERENZ DER NEUEN ENERGIEWELT

75-JAHRE-JUBILÄUM STEYR TRAKTOREN „Steyr@Home 2022 – 75 Jahre Steyr Traktoren“ – unter diesem Motto standen die diesjährigen Tage der offenen Tür, die von 21. bis 23. Juni im Traktorenwerk in St. Valentin stattgefunden haben. Auf alle interessierten Besucher wartete ein abwechslungsreiches dreitägiges Programm mit landwirtschaftlichem Schwerpunkt, welches die Präsentation der neuesten Traktoren und des Steyr Hybrid Konzepts, einer Weiterentwicklung des Konzepttraktors, umfasst. Die „Oldtimer“-Ausstellung von klassischen Steyr-Traktoren mit mehr als 50 historischen Exponaten kann in einem großen Rundgang besucht werden und sollten sich Fans des Traktorenherstellers auf keinen Fall entgehen lassen. „Steyr-Kunden und -Enthusiasten haben eine echte Leidenschaft für die Marke, und wir möchten ihnen die Möglichkeit geben, mehr darüber zu erfahren“, sagte Christian Huber, Geschäftsführer CNH Industrial Österreich GmbH. SPITZENSCHWINGER JOEL WICKI VERTRAUT AUF TECHNIK VON RAPID Der Spitzenschwinger Joel Wicki hat nach einem Betriebsrundgang durch die Rapid Technic AG in Killwangen seine Kundenmaschine abgeholt. Für ihn stellt der Rapid Monta mit dem neuen Rubin-Balken die ideale Mähmaschine für seine Arbeit in steilen Hängen in Sörenberg dar. Dank tiefem Geräteschwerpunkt und weit hinten gewählter Achse ist der Einachsgeräteträger prädestiniert für Mäharbeiten bis in extreme Steilhanglagen. Die Gerätebalance garantiert ohne Zusatzgewichte ein hohes Balkenauflagegewicht. Dank stufenlosem Fahrantrieb ist kein Kuppeln und Schalten notwendig. Das Rapid Soft-Holmlager, umstellbare aktive Lenkarten und der seitlich schwenkbare Holm ermöglichen Effizienz und hohen Komfort. Um bei der Arbeit stets beste Traktion und Bodenschonung zu haben, vertraut Joel Wicki auf die neuen Flexispike-Räder. 68. ÖSTERREICHISCHER GEMEINDETAG UND KOMMUNALMESSE IN WELS Der 68. Österreichische Gemeindetag und die Kommunalmesse bilden zusammen die größte kommunale Veranstaltung Österreichs. Die Gemeinden waren schon in der Vergangenheit Vorreiter, wenn es um innovative Projekte in Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen ging. Gemeinden sind auch Krisenmanager in pandemischen und geopolitischen Veränderungen. Am Gemeindetag samt Kommunalmesse am 29. und 30. Juni 2022 finden die GemeindevertreterInnen aus ganz Österreich das Neueste aus den Bereichen Innovation, Regionalität, Digitalisierung. Zwei Expertentalks befassen sich mit Nachhaltigkeit, Sicherheit und Gemeindefinanzen. Auch für kulinarische, kulturelle und musikalische Schmankerl aus Oberösterreich ist gesorgt. Außerdem berichten Aussteller an beiden Tagen in Workshops über autonome Mobilität und Park Apps.

Freiheitsenergien garantieren Sicherheit, Wohlstand und Klimaschutz – diskutieren Sie mit!

23. FORUM NEUE ENERGIEWELT 14.–15. September 2022 Festsaal Kreuzberg | Berlin www.forum-neue-energiewelt.de

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Foto: ÖkoFEN

Foto: Syn Trac

Aktuell

Professionelle Versickerung von Regenwasser

Dank des patentierten Dockingsystems von Syn Trac wird aus einem 4x4 Fahrzeug innerhalb einer Minute ein 6x4 Fahrzeug.

Foto: Egholm

AUS 4X4 MACH 6X4: VARIABLE ANZAHL AN ACHSEN BEI SYN TRAC Auf der IFAT München stellte die Syn Trac GmbH eine neue Produktkombination vor. Die Streukapazität eines 3-Achs-Lkws wird mit der Flexibilität eines Geräteträgers verbunden. Möglich wird das durch das eigens entwickelte 3AX Basismodul. Der System- und Geräteträger ist damit das einzige Fahrzeug mit einer variablen Anzahl an Achsen. Das 3AX Basismodul hat einen einfachen, robusten Aufbau durch einen torsionssteifen, geschlossenen Leiterrahmen und eignet sich aufgrund des optimalen Eigengewicht-Nutzlastverhältnisses für verschiedenste Aufbauten, die in der Kommunaltechnik zum Einsatz kommen. In der Serienausstattung hat das neue Produkt eine Nachlauflenkung, eine 10 t Anhängerachse, eine Federspeicherbremse und eignet sich damit ideal für den Einsatz in der Straßenerhaltung. Die Lösung wurde in Kooperation mit dem Streumaschinenhersteller Kugelmann entwickelt und mit einem Kombistreuautomaten bestückt. Das Behältervolumen des Aufbaus umfasst 5 m³ Salz und 6,6 m³ Sole, beladen wird für FS30 oder FS100. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 26 t, die Nutzlast für Schneepflüge bei beladenem Streuer umfasst 2 t. Praktische Arbeitshilfen, wie Staukästen für Werkzeug und Schneeketten sind benutzerfreundlich und ergonomisch vor der Hinterachse angebracht.

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MEHR ARBEITSLEISTUNG IN KÜRZERER ZEIT – MIT DEM NEUEN EGHOLM MÄHWERK 1500 Für kommunale Verwaltungen und Dienstleister ist es besonders wichtig, dass die Pflege städtischer Grünflächen rasch und effizient durchgeführt werden kann. Das neue Egholm Mähwerk 1500 mit einer Mähbreite von 1500 mm kann mit einer Arbeitsgeschwindigkeit von bis zu 10 km/h betrieben werden (Heckauswurf ). Auch bei hohem, nassem und zähem Gras. Das Heckauswurfmähwerk kann durch das montieren spezieller Messer und eines Mulcheinsatzes (Mulchkit) zu einem Mulchmähwerk umgerüstet werden. Das Mähgut wird mehrfach zerkleinert und in der Grasnarbe verteilt. Dies führt zu einer Rückfuhr von Nährstoffen, die dann der Pflanze zur Verfügung stehen. Die integrierte hydraulische Kippfunktion ermöglicht das werkzeuglose Aufstellen des Mähwerkes in eine senkrechte Position, um es einfacher reinigen und warten zu können. Außerdem kann es sicher senkrecht auf den beiden Stützrädern abgestellt werden, was Lagerfläche spart. Der An- und Abbau des Mähwerks ist in weniger als einer Minute möglich, die Einstellung der Schnitthöhe erfolgt hydraulisch vom Fahrersitz aus. Die neu entwickelten Mähmesser erzielen bei sehr geringem Energieverbrauch ein hervorragendes Mähbild. Die verstärkten Kanten des Mähwerks bieten einen hohen Schutz vor Verschleiß. Aufgrund der Knicklenkung ist der Park Ranger 2150 außerordentlich wendig und daher auch für beengte Bereiche geeignet, wie etwa in Friedhöfen.

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Aktuell NEUER GESCHÄFTSFÜHRER FÜR WILO ÖSTERREICH Mag. Gernot Kammerhofer, MBA übernahm mit Juni die Geschäftsleitung der Wilo Pumpen Österreich GmbH. Der 53-Jährige ist damit für das gesamte Österreich-Geschäft des deutschen Pumpen- und Pumpensystemlösungsanbieters zuständig. Kammerhofer löst den langjährigen Geschäftsführer Gerhard Vogel, MBA ab, der die Gesamtverantwortung für die Wilo-Vertriebsregion Deutschland, Österreich und Schweiz innehat und die Geschäfte in Österreich in den vergangenen zwei Jahren interimsweise weiterführte. Gerhard Vogel: „Wir haben mit Herrn Kammerhofer einen neuen Geschäftsführer für uns gewonnen, der zu unseren Werten passt, die erfolgreiche Entwicklung von Wilo Österreich fortsetzt und die anstehenden Herausforderungen bewältigt.“ In der Vergangenheit leitete Gernot Kammerhofer lokale Niederlassungen des schwedischen Konzerns Inwido in Großbritannien, Polen und Österreich.

Foto: Wilo

Mag. Gernot Kammerhofer, MBA (53) ist der neue Geschäftsführer der Wilo Pumpen Österreich GmbH.

ERÖFFNUNG DES NEUEN HOCHBEHÄLTERS HITZING Im Mai fand die feierliche Eröffnung des neuen Hochbehälters in Hitzing in Linz-Land statt. Das wichtige Wasserprojekt befand sich planmäßig zwei Jahre lang im Bau und hat nun bereits seit einigen Monaten positive Auswirkungen hinsichtlich der Versorgungssicherheit und Trinkwasserqualität in den umliegenden Gemeinden. Durch das neue Bauwerk wird das Speichervolumen im Versorgungssystem um weitere 2 Millionen Liter auf insgesamt mehr als 63 Millionen Liter erweitert. „Der Klimawandel hat gerade auf die Wasserwirtschaft enorme Auswirkungen. Mittlerweile kommen manche Grundwasserkörper durch die Klimaveränderung und die einhergehenden längeren Trockenphasen an ihre Grenzen. Es ist daher unumgänglich, dass wir in der Trinkwasserversorgung Anpassungsmaßnahmen, wie beispielweise hier mehr Pufferkapazität, vornehmen“, so der oberösterreichische Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder. Foto: Miro Kuzmanovic

Foto: Linz AG / Kerschi

Garant für Trinkwasser-Versorgungssicherheit und wichtiges Trinkwasserprojekt für die Region Hitzing in Linz-Land: der neue Hochbehälter.

BIO-FERNWÄRME: LUSTENAU GEHT WEG VOM GAS UND ÖL Die Gemeinde Lustenau plant gemeinsam mit der Kärntner Kelag Energie & Wärme und dem Lustenauer Kurt Rauch ein Biomasseheizwerk und ein Fernwärmenetz für Lustenau. Alle öffentlichen Gebäude wie Schulen oder Kindergärten, große Firmen und Industrie sowie Privathäuser sollen mit der Wärme aus Biomasse für Heizung und Warmwasser versorgt werden. „Wir haben das mittelfristige Ziel, über ein etwa 12 km langes Fernwärmenetz etwa 100 bis 200 Gebäude in Lustenau mit rund 15 bis 20 Millionen kWh umweltfreundlicher Wärme aus Biomasse zu beliefern“, erläutert Adolf Melcher, Geschäftsführer der Kelag Energie & Wärme. Dadurch werden jährlich rund 3.000 Tonnen CO2 eingespart. Mit dem Bau von Fernwärmenetz und Heizkraftwerk wird die Kelag Energie & Wärme im Frühjahr 2024 beginnen.

Markus Kohlegger, Robert Glockner, Geschäftsführer Adolf Melcher (Kelag Energie & Wärme) , Manfred Freitag (Vorstandssprecher Kelag), Bürgermeister Kurt Fischer, Kurt Rauch (Rauch LFL) und Bauamtsleiter Bernhard Kathrein (v.l.n.r.)

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Aktuell MESSE GALABAU LÄDT GRÜNE BRANCHE NACH NÜRNBERG Die Zeichen stehen auf Grün im Messezentrum Nürnberg, wenn vom 14. bis 17. September die 24. Ausgabe der GaLaBau, Internationale Leitmesse für urbanes Grün und Freiräume, stattfindet. Rund 1.000 Aussteller, davon rund ein Viertel international, werden erwartet, die in 14 Messe­hallen das komplette Angebot für das Planen, Bauen und Pflegen von Gärten, Parks und Grünanlagen zeigen werden. Ideeller Träger und Gründungsvater der GaLaBau ist der Bundesverband für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL), der Besucher auf seinem Areal mit dem Motto „Zukunft grüner Lebensräume“ Trends im Garten- und Landschaftsbau ganzheitlich abbilden wird. Das Rahmenprogramm mit zahlreichen Sonderflächen, dem Vortragsforum „GaLaBau Landscape Talks“, Fachtagungen, Preisverleihungen und Wettbewerben macht die GaLaBau zu Europas wichtigstem Treffpunkt der grünen Branche.

NEUER NACHHALTIGKEITSGIPFEL FÜR DIE FLUGHAFENINDUSTRIE Der Veranstalter der weltweit führenden Flughafenmesse inter airport Europe, Mack-Brooks Exhibitions, hat ein neues Live-Event angekündigt: inter airport Focus beschäftigt sich mit aktuellen, branchenspezifischen Fragen der Flughafenindustrie, wobei jeweils ein Themenschwerpunkt zum intensiven Austausch ausgewählt wird. Beim diesjährigen Launchevent dreht sich alles um das Thema Nachhaltigkeit – ein Schlüsselfaktor für die Zukunft des Flughafensektors, der zunehmend unter Druck steht, seine CO2-Bilanz zügig zu verbessern. inter airport Focus – Der Nachhaltigkeitsgipfel findet am 20. und 21. Oktober 2022 auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin statt, organisiert in Zusammenarbeit mit der ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen) und GATE (Verband der deutschen Flughafenzulieferer).

Foto: NürnbergMesse / Thomas Geiger Foto: Wien Energie/Christian Houdek

Mit 1 Megawatt Leistung ist die Pilotanlage am Standort Simmeringer Haide bereits in einem industrienahen Maßstab gebaut – also im letzten Stadium vor einer Anlage im Realbetrieb.

Foto: Mack-Brooks Exhibitions

GRÜNER TREIBSTOFF AUS ABFALL: FORSCHUNGSANLAGE IN SIMMERING Am Gelände der Müllverbrennungsanlage Simmeringer Haide arbeiten Partner*innen aus verschiedensten Bereichen mit einer Forschungsanlage an der Produktion von grünen Treibstoffen. Es ist die weltweit erste Anlage dieser Art, bei der aus Abfällen und Reststoffen – wie etwa Holzabfällen, Klärschlamm oder Rückständen der Papierindustrie – Synthesegas hergestellt wird. Dieses Gas wird direkt vor Ort weiterverwertet, unter anderem zur Produktion von erneuerbarem und CO2-neutralem Diesel. Die hier eingesetzte Technologie ist vielversprechend: Künftig könnte eine solche Anlage im Industriemaßstab bis zu 10 Millionen Liter grünen Treibstoff pro Jahr erzeugen und damit bis zu 30.000 Tonnen fossiles CO2 einsparen. Mit dieser Menge an Treibstoff wäre es vorstellbar, die ganze Busflotte Wiens klimaneutral zu betanken. Im Rahmen des Forschungsprojekts ist auch ein Bus-Testbetrieb mit dem grünen Treibstoff geplant.

Der Landschaftsgärtner Cup ist fixer Bestandteil der Messe GaLaBau.

Neben der bewährten Messe inter airport sollen ab sofort weitere Live-Events zum Thema Flughafen stattfinden.

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Kommunaltechnik

Fotos: Bucher Municipal

Die Bucher CityCat VR50e verfügt über ein gezogenes Kehraggregat, welches um 400 mm seitlich nach rechts und links verstellbar ist. Über einen gerade gezogenen Saugschlauch mit 250 mm Durchmesser wird das Kehrgut verstopfungsfrei in den Kehrgutbehälter befördert.

VOLLELEKTRISCHER LEISTUNGSTRÄGER IN DER KOMPAKTKLASSE: BUCHER CITYCAT VR50E Die neue Bucher CityCat VR50e (5,6 m³) ergänzt am oberen Ende das Spektrum kompakter vollelektrischer Kehrtechnik-­ Lösungen von Bucher Municipal. Das Fahrzeug kombiniert hervorragende Kehr- und Saugleistung mit größtmöglicher Autonomie. Das Bucher Batteriepaket mit einer Kapazität von 137 kWh ermöglicht nach nur 1,5 – 2 Stunden Ladezeit einen durchgehenden Kehreinsatz bis zu zehn Stunden. Dank ihres neuartigen, vereinheitlichten Bedienkonzepts können Fahrer mühelos von kleineren Bucher Kehrfahrzeugen auf die CityCat VR50e umsteigen.

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eben dem vierradgelenkten, dieselgetriebenen Kehrfahrzeug Bucher CityCat 5006 (5,6 m³), das mit niedrigen Emissionswerten weiterhin ein Leistungsträger in der Kompaktklasse von Bucher Municipal bleiben soll, stellte der Hersteller erstmals auf der IFAT 2022 in München die vollelektrische Bucher CityCat VR50e als ­Serienfahrzeug vor. HOCHLEISTUNG DAUERHAFT ABRUFBAR Die neue Bucher CityCat VR50e entwickelt eine hochklassige Kehrleistung durch ein

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kraftvolles Gebläse und ein strömungsoptimiertes Design. Sie verfügt über ein gezogenes Kehraggregat, welches um 400 mm seitlich nach rechts und links verstellbar ist. Über einen gerade gezogenen Saugschlauch mit großem Durchmesser (250 mm) wird das Kehrgut verstopfungsfrei in den Kehrgutbehälter befördert. Dessen großzügige Abmessungen (5,6 m³ Kehrgutvolumen) und ein großes Frischwasservolumen sorgen für maximale Autonomie. Das Fahrzeug verfügt über 4,7 t Nutzlast bei 10,5 t Gesamtgewicht. Die optionale Selbstreinigungsfunkti-

on EasyClean ermöglicht eine autonome Reinigung des Kehrgutbehälters und der übrigen Komponenten. Bei alledem bleibt die Bucher CityCat VR50e ein waschechtes Kompaktkehrfahrzeug mit Vierradlenkung für den urbanen Einsatz. Beim Antriebskonzept haben die Ingenieure auf maximale Effizienz bezüglich Energieumsetzung und Lademanagement gelegt. Schlüsselkomponenten des Antriebskonzepts sind eine 137 kWh starke Batterie sowie Elektromotoren für Gebläse, Hydraulikaggregat und Fahrantrieb an der Hinterachse. Die optionale

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Kommunaltechnik DC-Ladung mit CCS 2 Combo (70 kW) ermöglicht das Laden des Fahrzeugs in lediglich 1,5 – 2 Stunden. Ein AC-Laden (22 kW) ist standardmäßig in 5 – 6 Stunden möglich. Damit erhalten Flottenbetreiber und Fahrzeugbediener volle Flexibilität und Anpassung an ihre Bedürfnisse und die vorhandene Ladeinfrastruktur. Eine Batterieladung genügt für unterbrechungsfreie Kehrroutinen von bis zu 10 Stunden. FAHRKOMFORT SERIENMÄSSIG EINGEBAUT Bediener der neuen Bucher CityCat VR50e können sich auf einen komfortablen Arbeitsplatz freuen: Die komplett neu gestaltete Drei-Personen-Kabine mit vollverglaster Türen- und Frontpartie verfügt über eine schmale Steuersäule und eine Mittelkonsole mit optional gekühltem Ablagefach. Weitere Standarddetails sind eine vollständige LED-Beleuchtung sowie die Zentralverriegelung. Gegenüber dem Vorgängermodell verfügt das Kehrfahrzeug über ein neues Bedienkonzept, welches identisch ist mit dem der Bucher CityCat V20 Serie. Der Hersteller verfolgt dabei die Maßgabe „ein Bedienkonzept für alle Bucher Fahrzeuge“. Völlige Handlungsfreiheit über alle Funktionen und eine vollständige Bedienübersicht haben Fahrer dank der integrierten Smart-Con Armlehne und der CSense Einheit mit 10,1 Zoll Touch Display. Sinnhafte Optionen wie Klimaanlage, weitere Reinigungselemente und zusätzlicher Wassertank erwei-

Bucher-Kehrmaschinen können bis zu Eine Die Batterieladung genügt für unterbrechungs20.000 Betriebsstunden im zu Dienst sein. freie Kehrroutinen von bis 10 Stunden.

tern die Komfort- und Einsatzmöglichkeiten zusätzlich. Das Fahrzeug wird mit Ausrüstungen für Sommer- und Winterdienst angeboten. VEREINFACHTES FLOTTENMANAGEMENT Wie alle Bucher-Modelle kann auch die CityCat VR50e in die digitale Plattform ­ ­Bucher Connect eingebunden werden. Diese gibt Flottenmanagern ein umfassendes elek­ tronisches Instrumentarium an die Hand, um die Kehrfahrzeuge gezielt einzusetzen,

Kehrroutinen zu dokumentieren, die Produktivität zu analysieren sowie Wartung, Service und Reparatur zu vereinfachen. Mit Bucher Connect bietet der Hersteller einen digitalen Service mit vielfältigen Vorteilen für Kunden mit Kehrfahrzeugflotten jeder Größe. Egal welche Anzahl von Fahrzeugen eingebunden wird, Bucher Connect sorgt dafür, dass die Fahrzeuge im Optimum betrieben werden. Das Serviceangebot wird fortlaufend erweitert und zukünftig auch für Maschinen anderer Marken verfügbar sein.

Bucher Municipal stellte erstmals auf der IFAT 2022 in München die vollelektrische Bucher CityCat VR50e als Serienfahrzeug vor. Schlüsselkomponenten des Antriebskonzepts sind eine 137 kWh starke Batterie sowie Elektromotoren für Gebläse, Hydraulikaggregat und Fahrantrieb an der Hinterachse.

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Winterdienst

Fotos: GROHAG

Die moderne Gerätekombination KFS 1150 von Kahlbacher auf einem Syn Trac stellt sich dem Vergleich mit den vor rund 70 Jahren extra für die Passräumung am Großglockner konzipierten Rotationspflügen. Zusammen schafften sie heuer den Durchstich in Rekordzeit.

KLIMAFREUNDLICHER DURCHSTICH AM GROSSGLOCKNER Aufgrund geringerer Schneemengen war es bereits am 25. April so weit: Die Räumtrupps der GROHAG trafen von Salzburger und Kärntner Seite zum alljährlichen „Durchstich am Großglockner“ am Hochtor aufeinander. Besonderes Detail heuer: Die bewährten Rotationspflüge – System Wallack sowie die modernen Räumgeräte von Syn Trac und Kahlbacher wurden erfolgreich mit biologisch abbaubarem Kraftstoff versehen, getestet und verglichen.

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ach wie vor gelten die berühmten und leistungsstarken „Wallack-Rotationspflüge“ der Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG), die noch von Ingenieur Franz Wallack, dem Erbauer der berühmtesten hochalpinen Panoramastraße, selbst konstruiert wurden, als die unangefochtenen Helden der Schneeräumung auf der Großglockner Hochalpenstraße. „Dieses Jahr haben wir unsere vier eisblauen ‚historischen Räumfahrzeuge‘ ins 21. Jahrhundert geholt, indem wir sie erstmals mit dem modernsten und saubersten Kraftstoff, den es auf dem Markt gibt, eingesetzt und getestet haben“, freut sich Johannes Hörl, Vorstand der GROHAG. Hörl weiter: „Als Betreiber eines der bedeutendsten Ausflugsziele und des größten Denkmales Österreichs sind wir uns auch der Verantwortung im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern bewusst. Aus diesem Grund tun wir alles, um möglichst nachhaltig und ökologisch zu agieren. Neben dem neu-

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artigen synthetischen Kraftstoff wurden daher auch unsere historischen Rotationspflüge in einem direkten Vergleichstest mit den modernsten Räumgeräten der Länder Kärnten und Salzburg bei der Schneeräumung am Großglockner verwendet.“ SYNTHESETECHNOLOGIE FÜR SAUBERE LUFT Der eingesetzte flüssige und synthetische Alternativ-Kraftstoff ist ungiftig, leicht biologisch abbaubar und wird aus Erdgas in einem komplexen chemischen Prozess (Umwandlung von Gas in flüssigen Kraftstoff / „Gas-toLiquids“) gewonnen. Weiters ist dieser moderne Kraftstoff nahezu schwefelfrei, geruchlos, hat eine hohe Cetanzahl (75-80) und ein sehr gutes Kälteverhalten. Anders gesagt: „Der eingesetzte Kraftstoff verursacht kaum lokale Emissionen – beispielsweise durch Stickoxide – und der Ausstoß von schwarzem Rauch bzw. Ruß (also die Belastung mit Feinstaub) wird maßgeblich ge-

senkt. Möglich wurde der Einsatz des modernen Treibstoffs in den immerhin knapp 70-jährigen Räumfahrzeugen dadurch, dass dieser problemlos in allen herkömmlichen Dieselmotoren verwendet werden kann – ohne jegliche Modifikationen“, so Sebastian Jury, Mechaniker und GROHAG-Werkstättenleiter. LEISTUNGSTEST UND SAUBERE SCHNEERÄUMUNG IM SENSIBLEN NATURRAUM Durch den erstmaligen Einsatz von synthetischen Kraftstoffen konnten heuer wertvolle Erkenntnisse erzielt werden: „Der größte Vorteil ist für uns, dass synthetischer Kraftstoff wesentlich sauberer verbrennt als der herkömmliche Dieselkraftstoff, den wir bisher verwendet haben. Bereits optisch konnten wir feststellen, dass der Ausstoß von Ruß deutlich zurückgegangen ist. Von einer zertifizierten Prüfstelle wurden Abgasmessungen durchgeführt und es konnten konkrete messbare Er-

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Winterdienst gebnisse festgestellt werden: Es wurde bei unseren historischen Wallack-Rotationspflügen ein Rückgang der Rußemissionen von 70 Prozent gegenüber dem vorher verwendeten, herkömmlichen Diesel gemessen. Darüber hinaus hat sich der Ausstoß von klimaschädlichem Stickoxid um 40 Prozent, also um nahezu die Hälfte, reduziert“, erklärt Ing. Thomas Noel, technischer Leiter der GROHAG. GROHAG-Vorstand Johannes Hörl betont, dass „die Verwendung dieses Treibstoffs eine sehr zufriedenstellende Lösung ist und jedenfalls einen sinnvollen und notwendigen Schritt in die richtige Richtung darstellt. Wir stellen daher den gesamten Fuhrpark ab jetzt auf synthetischen Treibstoff um. Und wir arbeiten weiterhin intensiv an unseren Strategien, um unseren ökologischen Fußabdruck als Unternehmen weiter zu verbessern.“ MODERNE RÄUM-TECHNOLOGIE TRIFFT AUF ALPINE FRÄS-OLDTIMER Der traditionelle Durchstich am Hochtor (am Grat 2.576 m, Tunnelportal 2.504 m) – also am höchsten Punkt der Verbindung der beiden Bundesländer Kärnten und Salzburg – konnte am 25. April feierlich begangen ­werden. Seit dem Jahr 1953 sind die Wallack-Rotationspflüge Jahr für Jahr, Winter für Winter unermüdlich auf der Großglockner Hochalpenstraße im Räum-Einsatz. Die mächtigen 15-Tonnen-Maschinen, Jörgen, Oskar, Ander und Eisbändiger, die allesamt von Franz Wallack, dem Erbauer der Großglocknerstraße, konstruiert wurden, fräsen mit jeweils dreimal 120 PS den Schnee in Schichten ab und schleudern ihn bis zu 50 Meter weit. Sie befreien die Straße, die beinahe sechs Monate lang unter Schneemassen mit heuer bis zu 8 Metern Höhe verborgen war, auf 48 Kilometern Länge von der kalten Last. Die gesamte Räumleistung von 350.000 m³ ent-

Neben der starken Leistung zählt vor allem der Bedienkomfort der Geräte – schließlich müssen sich die Winterdienstmitarbeiter viele Stunden im extremen, hochalpinen Terrain sicher bewegen und konzentriert arbeiten.

spricht einem Zug durchgehend mit Schnee befüllten Wagons von fast 200 km Länge, also einem Zug von Linz bis Wien. Allerdings ­haben die eisblauen Oldtimer in diesem Jahr tatkräftige Unterstützung von zwei HighTech-­­ Arbeitskollegen bekommen: Zwei 420 PS starke Syn Trac, frästen sich jeweils von Salzburger- und Kärntnerseite mit den Wallack-Rotationspflügen durch Eis und Schnee. Den meterhohen Schneewällen trotzt man mithilfe des für den hohen Räumanspruch konzipierten Winterdienstgeräts von Kahlbacher. Die Gerätschaften des Tiroler Herstellers haben schon viele Pässe freigeräumt und konnten sich im hochalpinen Einsatz etablieren. Die KFS 1150 erweist sich als ideal für alpine Straßen, denn durch die größeren Spiralen- und Wurfraddurchmesser wird der durch die monatelange Liegezeit karstige

Landesrat Martin Gruber (Straßenbaureferent Kärnten), Johannes Hörl (Vorstand GROHAG), Sebastian Jury (GROHAG-Werkstättenleiter), Stefan Putz (Geschäftsführer Syn Trac) und Landesrat Stefan Schnöll (Straßenund Mobilitätsreferent Salzburg) beim offiziellen Durchstich (v.l.n.r.).

Schnee gezielt durch den Auswurf der Fräse geworfen. Zusätzlich können durch die exakte Abstimmung zwischen Wurfrad- und Frässpiralendrehzahl große Wurfweiten bei maximaler Leistungsausnutzung erzielt werden. Wahlweise ist der Weitwurf über das durch­schwenkbare Wurfradgehäuse oder den Drehkamin möglich. Das 2-stufige, „offene“ Räumsystem garantiert eine problemlose ­Verarbeitung aller Schneearten, von Schneematsch bis hin zum gefrorenen Schnee. Kahlbacher-Geräte sind konsequent auf ­ Langlebigkeit ausgelegt. Der Einsatz von qualitativ hochwertigen Materialien, innovativer Technik und das Know-how aus über 70 Jahren Entwicklungsarbeit verleiht dem Equipment auch unter härtesten Einsatzbedingungen höchste Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit. Die Kombination des Systemgeräteträgers Syn Trac zusammen mit der Hochleistungsschneefräse von Kahlbacher hat sich bewährt. „Auch die erfahrenen Pflugfahrer der GROHAG haben bestätigt, dass die Leistungsfähigkeit und die Bedienbarkeit sowie die Effizienz vor dem Hintergrund der deutlich geringen Umweltbelastung bei gleicher Effizienz und optimalen Verträglichkeit von synthetischen Kraftstoffen hervorragend ist“, berichtet Stefan Putz, Geschäftsführer der Syn Trac GmbH. Ab 27. April war dann die Großglockner Hochalpenstraße wieder für den Verkehr freigegeben und offiziell geöffnet. Hohe Schneewände säumten die Großglocknerstraße insbesondere auf der 8 km langen Scheitelstrecke auf über 2.400 m Seehöhe zwischen dem Fuscher Törl und dem Hoch­ tor. Ein Erlebnis, das sich die ersten Besucher der Großglockner Hochalpenstraße nach der Winterpause nicht entgehen lassen wollten. Juni 2022

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Kommunaltechnik

Fotos: Mulag

Falls erforderlich, kann der Grünpflegekopf auch nur im Extensivbereich des Straßenbegleitgrüns eingesetzt werden, während der Intensivbereich weiterhin mit herkömmlichen Mähmethoden bewirtschaftet wird.

INSEKTENSCHONEND GRÜNSTREIFEN MÄHEN Der Grünpflegekopf ECO 1200 plus bietet ein innovatives Mähkonzept zur Umsetzung gestiegener ökologischer Anforderungen an die Pflege des Straßenbegleitgrüns. Bei der Neuentwicklung wurden die relevanten Aspekte aus Mähverfahren, Schnitthöhe und überfahrener Fläche systematisch betrachtet, um ein möglichst schonendes Verfahren zu erhalten.

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n vielen Regionen der Erde und vor allem auch in Mitteleuropa ist seit einigen Jahren ein massiver Rückgang der Arten- und Individuenzahlen von Spinnen und Insekten zu beobachten. Als eine bislang nur wenig beachtete, aber vermutlich erhebliche Ursache ist dabei die Mahd von Grünland durch Scheibenmähwerke und Mähaufbereiter anzusehen. Hinzu kommen Verluste, die auf mahdbedingte Veränderungen des Mikroklimas zurückzuführen sind, wie die Austrocknung empfindlicher (Larven)-Stadien im Anschluss an eine Mahd. Straßenränder werden aufgrund ihrer Fläche und möglichen Korridorfunktion als große Chance für den Erhalt und Schutz von Insekten gesehen. Daher gehören der gezielte Erhalt und die Förderung der extensiv genutzten Offenlandlebensräume entlang von Verkehrswegen zu den essenziellen Maßnahmen gegen das Insektensterben. Allerdings werden auch bei der Mahd von Straßenrändern große Mengen an Insekten getötet. Die Firma Mulag hat daher mit dem Böschungsmähkopf ECO 1200 plus ein insektenschonendes Mähwerk entwickelt, mit

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dem die mahdbedingten Verluste von Spinnen und Insekten minimiert werden sollen. Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Universität Hohenheim und der Universität Tübingen wurden die Insektenverluste bei der Mahd mit diesem neuen Mähkopf im ­Vergleich zu einem herkömmlichen Schlegelmulchkopf untersucht. Dazu wurde auf standardisierten Bahnen mit den beiden ­ Mäh­köpfen gemäht und unmittelbar im Anschluss an die Mahd Insekten eingesammelt und das Ergebnis mit jenem einer ungemähten Kontrollbahn verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mahd mit dem ECO 1200 plus bei Spinnen und den meisten Insektengruppen abhängig von der Gruppe zu zwischen 20 und fast 80 Prozent geringeren Insektenverlusten führt als das Standard­ mähwerk. Das Mahdbild des ECO 1200 plus unterscheidet sich durch eine größere Schnitthöhe von etwa 10 cm im Vergleich zu etwa 6 cm beim Schlegelmulchkopf. Das Mahdgut des insektenschonenden Mähkopfes und damit das organische Material verbleibt beim Mähvorgang nicht auf der Wiese, sondern

wird von einer Absaugvorrichtung abgesaugt. Dadurch werden die Grünflächen immer nährstoffärmer, was längerfristig zu einer Zunahme der Biodiversität bei Pflanzen und Insekten führt. Darüber h ­ inaus zeigen bisherige Versuche, dass Mulchgeräte mit Absaugvorrichtung zur Böschungspflege trotz des Absaugvorgangs insek­ ten­ schonender sein können als reine Mulchgeräte. Es zeigt sich, dass der ECO 1200 plus gegenüber einem her-

Entspricht ökologischen Anforderungen: Die ECO-Grünpflegeköpfe basieren auf dem Scheibenmähprinzip.

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Kommunaltechnik

freien Schnitts. Die Schnittfläche des neuen Scheibenmähprinzips ist ca. 50-mal kleiner als die eines herkömmlichen Schlegelmulchwerkes, die Scherflächen ca. 80 Prozent geringer.

Der ECO 1200 ist für alle herkömmlichen Mulag-Auslegertypen geeignet.

TASTROLLEN SCHONEN LEBEWESEN AM BODEN Die Schnittbreite des Grünpflegekopfes von 1,20 m orientiert sich an den bewährten Systemen. Durch das Überfahren der gemähten Fläche mit einer andrückenden Abrollwalze bei herkömmlichen Mähköpfen entsteht ein Schadensrisiko für Lebewesen am Boden. Der Mulag-Grünpflegekopf setzt Tastrollen ein, welche nur eine kleine Fläche beeinträchtigen. Der geringere Bodenkontakt schützt die am Boden lebenden Tiere.

kömmlichen Böschungsmäher das Potenzial besitzt, einen erheblichen Teil der Insektenpopulationen beim Mähvorgang zu verschonen. Der Grünpflegekopf basiert auf einem Scheibenmähprinzip, das jedoch nicht mit den am Markt bisher verfügbaren Systemen vergleichbar ist. Vorgeschaltet ist zudem eine mechanische Abstreifvorrichtung. Durch das rechtzeitige Aufscheuchen der im Gras sitzenden Insekten und Aufnehmen des Mähgutes mittels gezielter Luftführung von oben (au-

ßerhalb des Graseinlaufs) und weitestgehend geschlossenem Boden gelangen deutlich weniger Lebewesen in den Mähkopf. Die Weiterentwicklung des Scheibenmähprinzips durch den horizontalen Schnitt mit kleinen Messern resultiert in einer geringeren Angriffsfläche der Schneidflächen. Die im Mähprozess verwendeten Messer sind so gestaltet, dass keine Sogwirkung von unten entsteht. Das Verhalten gleicht somit einem Balkenmäher, zusätzlich versehen mit den Vorteilen des

EINSATZ IM EXTENSIVBEREICH Wenn es aus verkehrssicherheitsrelevanten Aspekten oder aufgrund der Beschaffenheit des Geländes erforderlich ist, kann der Grünpflegekopf auch nur im Extensivbereich des Straßenbegleitgrüns eingesetzt werden, während der Intensivbereich weiterhin mit herkömmlichen Mähmethoden bewirtschaftet wird. So können dennoch wertvolle Flächen entlang der Straßen für eine blütenreichere Vegetation als Lebensraum für Insekten und Kleintiere geschont werden.

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Fotos: Hako

Kommunaltechnik

Der neue Citymaster 400 – flexibler Dienstleister für Ganzjahreseinsätze rund um das Gebäude.

MULTIFUNKTIONALE LÖSUNGEN ZUVERLÄSSIG IM EINSATZ Von Kehren und Nassreinigung über die Wildkrautbekämpfung bis zum Winterdienst – der kommunale Ganzjahreseinsatz stellt hohe Anforderungen an Mensch und Maschine. Wie Hako sie mit konsequenter Multifunktionalität, Technik für die Zukunft sowie durchdachter Ergonomie und Bedienerfreundlichkeit erfüllt, konnten die Besucher der IFAT in München zwischen dem 30. Mai und 3. Juni live auf dem Hako-Messestand erleben.

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chte Wirtschaftlichkeit entsteht, wenn Kommunalfahrzeuge das ganze Jahr über ausgelastet sind. Citymaster Kehrmaschinen mit Zusatznutzen sowie die Multicar Lasten- und Geräteträger mit einer Vielzahl von An- und Aufbaugeräten decken fast alle saisonalen Anwendungen ab. Der neue Citymaster 2250 steht für mehr Komfort, Sicherheit und Effizienz in der 6-t-Klasse. Neu ist zum Beispiel die große Fahrerkabine, die sich individuell ausstatten lässt und den Arbeitskomfort durch das optimierte Platzangebot und ergonomisch gestaltete Bedienelemente deutlich erhöht. Trotz seiner Größe lässt sich der Citymaster 2250 dank Allradlenkung optimal manövrieren. Für mehr Sicherheit im Einsatz sorgen die großzügige Verglasung sowie optionale Features wie Kamerasystem oder Abbiegeassistent. Auch der Citymaster 2250 folgt dem „One for All“-Prinzip von Hako: Er lässt sich schnell und werkzeuglos umrüsten, zum Beispiel mit Schrubbdeck für die Entfernung hartnäckiger Verschmutzungen oder Räumschild, Frontkehrmaschine und Silo-Streugerät oder Sole-Sprühanlage gegen Eis und Schnee. Auf der IFAT präsentiert Hako mit dem neuen Citymaster 400 ein weiteres multifunktionales Highlight, das die ­Citymaster Range unter dem Motto „The power of small“ für häufig wechselnde Außeneinsätze rund um das Gebäude zu jeder Jahreszeit ergänzt.

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ZERO EMISSION FÜR DIE ZUKUNFT Mit dem multifunktionalen, vollelektrischen Citymaster 1650 ZE bietet Hako eine Zero-Emission-Lösung für die Kommunaltechnik, die Verbrenner-Modellen in Sachen Multifunktionalität und LeistungsExklusiv für Hako entwickelt weed concept Auf- und Anbauten für die Wildkrautbekämpfung.

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Kommunaltechnik

Einsatz mit dem Citymaster 1650: Die weco-Geräte sind hochwertig und robust, bedienerfreundlich und effektiv – mit Zusatznutzen über die Wildkrautsaison hinaus. Denn sie können auch im Hochdruckreinigungsund Bewässerungsmodus genutzt werden. Auch professionelle Wasserstrahltechnik von Oertzen nutzt Wasserkraft, um besonders starke Verschmutzungen oder Ablagerungen sowie Lack- oder Farbreste zu entfernen – effizient, präzise und zuverlässig. Mit hochleistungsfähigen Kalt- oder Heißwasserhochdruckreinigern, die stationär oder mobil sowie mit Elektro- oder Verbrennungsmotor betrieben werden können, lässt sich jede Reinigungsaufgabe effektiv meistern.

Großes Format für hohe Effizienz: Der neue Citymaster 2250 ist die neue Größe in der 6-t-Klasse, die mit großzügigem Fahrerhaus, durchdachtem Sicherheitskonzept und multifunktionaler Auslegung überzeugt.

stärke in nichts nachsteht – dafür aber deutlich leiser, sauberer und günstiger im Betrieb ist. Die Kompaktkehrmaschine mit Zusatznutzen in der 3,5-t-Klasse Citymaster 1650 ZE folgt dem „One for All“-Prinzip von Hako: Ob Kehren, Nassreinigung oder leichter Winterdienst – alle Funktionen werden vollelektrisch ausgeführt und senken so die Energiekosten.

DIE KRAFT DER WASSERSTRAHLTECHNIK Mit den exklusiv über Hako vertriebenen ­weco-­Wildkrautbekämpfern erweitert Hako das Leistungsprogramm in der Kommunaltechnik um die ökologische Wildkrautbekämpfung mit konstant über 98 °C heißem Wasser. Vom Kompakt-Modul über Trailer-basierte Varianten bis hin zur perfekt abgestimmten Lösung weco M City für den

DAS BESTE ERGEBNIS ALS ZIEL Jeder Einsatzbereich stellt individuelle Anforderungen an die Kommunaltechnik. Als Experte auf diesem Gebiet bietet Hako für alle Aufgaben die passende Komplettlösung: mit ergomomischen Maschinenkonzepten für mehr Arbeitskomfort und -sicherheit, innovativen Lösungen für mehr Sauberkeit und digitalen Services für mehr Produktivität. Ergänzt durch Serviceleistungen für die volle Maschinenverfügbarkeit und Finanzierungsoptionen, bietet Hako seinen Kunden wirtschaftliche Gesamtpakete aus einer Hand.

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Fotos: Villiger

Kommunaltechnik

Kinderleicht: Nur die Chipkarte vor den Kartenleser halten, die Klappe öffnen und den Müll entsorgen.

SMART SOLUTIONS VON VILLIGER MACHEN DIE ABFALLENTSORGUNG EFFIZIENTER Innovationen, Veränderungen und Verbesserungen an Produkten entstehen beim Schweizer Abfallsystemspezialisten Villiger oft im Austausch mit Kunden. In enger Zusammenarbeit mit Verantwortlichen von Kommunen und aus der Entsorgungswirtschaft hat das Unternehmen nun die Integration von Elektronik-Lösungen in seinen Sammelcontainern von Grund auf neu gedacht und entwickelt.

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s ist ein eindeutiger Trend zu erkennen, dass immer mehr Kommunen auf die Abfall- und Wertstoff-Sammlung mittels Sammelcontainer umsteigen. Zu den Sammelcontainern gehören Unterflur- und Oberflursysteme. Dieser Trend nach immer mehr Sammelcontainern hat noch etwas anders ausgelöst: den Einsatz digitaler, elektronischer Lösungen für diese Container. Die Firma Villiger erkannte bereits 1996, wie wichtig die Integration von Zugangskontrollsystemen in den Unterflursystemen ist. Hierfür sind diverse Abstimmungen nötig, von Abmessungen der Elektronik, verwendeter Sensorik- und Schloss-Technologien sowie einer Einbau- und Servicefreundlichkeit. VIDENT-SYSTEM: ZUGANGSKONTROLLSYSTEM Nur Personen mit autorisierter Chipkarte oder Smartphone haben Zugang zu den Con­

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tainern. Dies bietet neben der Autorisierung auch die Möglichkeit, den Nutzern eine individuelle Rechnung zu stellen. Also Pay per Use – man bezahlt nur so viel, wie man nutzt. Die VIdent-Zugangskontrollsysteme sind benutzerfreundlich und einfach zu bedienen. Nur die Chipkarte vor den Kartenleser halten, die Klappe öffnen und den Müll entsorgen. Verursachergerechte Abrechnungen finden immer mehr Anklang, um dadurch Müllfraktionen sauberer zu trennen und Recyclingquoten zu erreichen. VIdent bietet umfassende Informationen über die individuellen Einwürfe: wer hat wann, welchen Müll entsorgt und wo. Die VICloud-Software registriert außerdem auch Systeminfos. So ermittelt VICloud den Füllstand sowie den Batteriestatus des Containers, wer Zugang hat oder nicht und noch vieles mehr. VIdent ist prädestiniert, um das Müllaufkommen pro Unterflursystem zu regulie-

ren, Systeme nur zu bestimmten Zeiten öffnen zu können, Fremdeinwürfe zu vermeiden, Statistik-Auswertungen zu tätigen sowie AbDas Smartphone ist im Alltag immer dabei, darum eignet es sich als Zugangsmethode mittels App für Abfall-Container besonders gut.

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Kommunaltechnik

Die Personalisierung kann direkt von Villiger erledigt werden: Die Chipkarten werden pro Haushalt verteilt und in der Software korrekt registriert.

Jeden Morgen die aktuellen Daten im Büro: VIdent nutzt Datenkommunikationstechnologie, um die Daten vom Unterflursystem zum Zentralrechner zu transferieren.

rechnungen durchzuführen. Verursachergerechtes Abrechnen führt dazu, dass der Müll besser getrennt wird. In Kommunen wo diese Systeme zum Einsatz kommen, ist eindeutig nachgewiesen, dass die Menge Restmüll sinkt und die Mengen an Wertstoffen wie Glas, Papier, Verpackungsmaterial steigen. VILEVEL-SYSTEM: FÜLLSTANDSENSOREN Der Füllstand wird stets automatisch ermittelt und wenn die Abfallmenge ein bestimmtes Level erreicht hat, wird diese Information an die Einsatzleitung weitergeleitet. Auf diese Art und Weise werden nur Container abgefahren, welche auch geleert werden müssen. Mit diesen Daten können dann auch Prognosen gemacht werden, die berechnen, wann welche Container voll oder fast voll sein werden. Basierend hierauf werden automatisch Aufgabenlisten für die dynamische Bewirtschaftung der Container oder Sammeltouren erstellt. Diese dynamische Leerung steigert die Effizienz und führt zu optimalen Entsorgungstouren. Das Resultat sind enorme Kosten- und CO2-Reduzierungen. VICLOUD: ANALYSE UND VERBESSERUNG VON ENTSORGUNGSDIENSTLEISTUNGEN Die Daten der Zugangskontrollsysteme und Füllstandsensoren werden in der VICloud­ Software gesammelt. Auch von Drittsystemen können Daten integriert werden. Die Hardware kann zu sogenannten „Internet-of-­ Things“-Lösungen (IOT) vernetzt werden. Dazu gehören auch Sensoren, welche die Temperatur, die Verkehrsintensität, die Luftqualität, und vieles mehr messen. All diese Daten werden zentral gesammelt (Big Data) und können den Kommunen beispielsweise für die Analyse und Verbesserung der Entsorgungsdienstleistungen behilflich sein. VIDENT SMART: BEDIENUNG MIT SMARTPHONE VIdent Smart ist die intelligente Lösung, bei der keine Chipkarten mehr notwendig sind

für die Benutzung von Müllcontainern. Dass heutzutage jeder sein Smartphone zur Hand hat, macht sich Villiger mit dem Vldent Smart zu nutze. Damit identifiziert sich der Benutzer mit seinem Handy und kann so die Klappe öffnen. Die Daten werden über das mobile Internet via Smartphone verschickt. Der Einsatz mittels Smartphone bietet zusätzliche Möglichkeiten: Benutzer können ihre Daten direkt in der App sehen. Zudem können sie ein allfälliges Fehlverhalten der Elektronik oder des Sammelcontainers direkt über die App an die richtige Instanz melden. Es ist möglich, den Benutzern Nachrichten zu senden, sowohl einzeln als auch gruppenweise. Dies führt zu einem besseren Informationsaustausch mit den Bürgern. Außerdem ist eine einfachere und schnellere Verwaltung durch die Benutzer gegeben: Alle Änderungen werden über die App durch den Benutzer selbst erledigt. Dies spart administrativen Aufwand im Vergleich zu dem Handling mit Chipkarten.

Bei verursachergerechtem Abrechnen hat der Benutzer Einfluss auf die Höhe seiner Abfallrechnung – je weniger Restmüll man wegwirft desto weniger zahlt man. Das führt dazu, dass der Müll besser getrennt wird.

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Kommunaltechnik

Fotos: Rontex

Rontex ist ein Spezialist für Schneepflugsysteme an umweltfreundlichen, schnellen und wendigen Kleinstfahrzeugen.

SCHNEE RÄUMEN MIT DEM SMART

Ein ungewöhnlicher Anblick bietet sich, wenn ein Smart den Winterdienst übernimmt – doch in Kombination mit den auf Kleinstfahrzeuge spezialisierten Schneepflügen vom deutschen Hersteller Rontex in vielen Gemeinden bereits gelebte Praxis. Vorteile dieser ungewöhnlichen Lösung sind die einfache Schneefreiräumung auch in beengten Situationen, geringe Kosten und eine simple Möglichkeit, den Winterdienst per Elektroauto emissionsfrei durchzuführen.

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chnee räumen mit einem Smart – was außergewöhnlich klingt, ist für viele Kommunen, Winterdienst-Anbieter und Selbstnutzer seit Jahren Normalität: Die Firma Rontex mit Sitz in Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) hat sich auf die Entwicklung und Produktion innovativer Fahrzeug­ anbaumodule für den Winterdienst spezialisiert und montiert diese seit 2011 an Kleinwagen der Marke Smart. Das Ergebnis sind kleine, wendige und schnelle Winterdienst-Fahrzeuge, die zahlreiche technische Vorteile in sich vereinen. Zudem zeichnen geringe Kosten, leichte Bedienung und die duale Nutzung, bedingt durch eine schnelle Demontage des Systems, die Rontex-Produkte aus, die nicht nur in Deutschland, sondern inzwischen in ganz Europa im Einsatz sind. Dass das Unternehmen für hervorragende Qualität und Leistung steht, zeigt sich auch darin, dass es jetzt einige Mercedes-Benz Händler sowie Hansaflex als Service- und Montagepartner gewinnen konnte. Die Ron-

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tex Ecoplow-Systeme können die Anwender auch leasen, finanzieren und mieten. Auch ein Mietkauf ist möglich, was die Anschaffung erleichtert. INNOVATIV, GERÄUSCHARM UND SCHNELL Die Winterdienst-Fahrzeuge mit dem Ecoplow System eignen sich nicht zuletzt auf Grund ihrer außergewöhnlichen Wendigkeit – z.B. 2,50 m Wendekreis bei einem Smart – und der hohen Räumleistung aufgrund der hohen Fahrgeschwindigkeit während des Räumvorganges bestens für anspruchsvolle Räumaufgaben im kommunalen Bereich: zum Beispiel in schmalen Durchfahrten, auf Fuß- und Radwegen, auf Flächen mit Gewichtsbeschränkungen, in Innenstadtlagen, auf Werksgeländen oder auf Parkplätzen. Sie sind für jede Schneeart geeignet und zeichnen sich durch einen kurzen Schneewurf aus. Durch die Verwendung einer Schürfleiste aus gewebeverstärktem Gummi und der Kombination mit elektrisch angetriebenen Fahrzeu-

gen ist der Rontex Ecoplow geräuscharm. Gleichzeitig verfügt der Rontex Ecoplow aufgrund der schnellen Arbeitshydraulik, die mittels Joystick im inneren der Fahrzeuge bedient wird, über eine sehr hohe Betriebsgeschwindigkeit, die einzigartig in dieser Fahrzeugklasse ist. Über eine optional verfügbare intelligente Schwimmerstellung sowie die Silentblocklagerungen, die eine Beschädigung des Schildes beim Überfahren von kleinen Hindernissen verhindern, wird das Schneeräumen auch für weniger geübte Fahrer zum Kinderspiel. Da Rontex gängige Kleinfahrzeuge für den Ecoplow verwendet, können zudem die Transferzeiten zwischen den Einsatzorten auf mehr als die Hälfte reduziert werden. Bedingt durch das spezielle Wirkprinzip werden Bodenbeschädigungen, etwa durch hochstehende Pflastersteinkanten, vermieden. Mit dem Schneeschild können sogar große neu angelegte Pflasterflächen verfugt werden, was den schonenden Umgang der Arbeitsweise nochmal unterstreicht.

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Seit 2014 wird das Schneeschildsystem Ecoplow in Serie produziert.

zonen. Durch intensive Forschung und permanente Weiterentwicklung der Systeme ist Rontex zu einem versierten Partner mit neuesten Lösungen für die Anforderungen und Ansprüche der Zukunft geworden. Seit mehr als einem Jahrzehnt ist das Unternehmen marktführend bei nachhaltigen und flexibel einsetzbaren Montagesystemen an kleinen Fahrzeugen.

22. und 23. Juni 2022 Gottlieb Duttweiler Institute, Rüschlikon, Schweiz innovationsforum-mobility.ch

4. und 5. Juli 2022 SwissRe Centre for global Dialogue, Rüschlikon, Schweiz investorsummit.ch

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Foto: AQUACONSULT, AIZ

NACHHALTIG UND UMWELTFREUNDLICH Der zunehmende Klimawandel und die steigende Schadstoffemission in den Städten erfordern neue innovative Ideen. Der Einsatz elektrischer Fahrzeuge und Antriebe macht die Fahrzeuge in Verbindung mit dem Rontex Ecoplow zu einem lokal emissionsfreien Räumfahrzeug. Das ermöglicht einen uneingeschränkten Einsatz in kommunalen Umwelt-

EINE AUSSERGEWÖHNLICHE ERFOLGSGESCHICHTE Rontex schaffte 2011 mit dem Schneeschiebesystem Ecoplow den Durchbruch. Konstrukteur Ronny Friedrich entwickelte damals ein elektro-hydraulisches System als mobiles Anbaumodul für einen Serien-Pkw. Er entschied sich für den Smart fortwo, da dieser mit seinem starken Hinterradantrieb, seinem geringen Gewicht und seinem extrem kleinen Wendekreis hervorragend zu Friedrichs Vorstellungen und Ansprüchen passte. Eine Revolution in einer bis dahin von möglichst schweren Geräten dominierten Branche. Weitere Vorteile waren die günstigen Anschaffungs-, Unterhalts- und Verbrauchskosten. Das Know-how für die Entwicklung bezog Ronny Friedrich aus seinem eigenen Winterdienstunternehmen. 2013 ließ er den Namen „Ecoplow“ und das hydraulische Schneeschildsystem schützen – bereits ein Jahr später produzierte Rontex in Deutschland seine Räummodule in Serienfertigung. Auf Wunsch und je nach Bedarf von Kunden kann seit 2017 zusätzlich eine Streuvorrichtung für das Heck des Fahrzeugs mit einer ausgeklügelten Haltevorrichtung installiert werden. 2020 adaptierte Rontex den Ecoplow zusätzlich für das vollelektrische Leichtnutzfahrzeug Addax und erweiterte somit das Produktportfolio.

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Fotos: Pappas

Kommunaltechnik

Steilhang Auf- und Abfahrten bis hin zu Furt­Querungen standen am Trainingsprogramm.

PAPPAS RETTER-KOMPETENZ: SCHWERES GERÄT, SOUVERÄN BEWEGT Die Gesetze der Physik scheinen beim Trainingsprogramm, das zahlreiche Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Lang­ enzersdorf und Baden-Weikersdorf mit mehreren Unimogs durchführten, außer Kraft gesetzt worden zu sein – so steil ist der zu überwindende Parcours, den die Fahrzeuge zu bewältigen haben. Ziel der Übung ist ein vertrauter Umgang mit dem ­Unimog, damit die beiden niederösterreichischen Feuerwehrmannschaften im Ernstfall bestmöglich vorbereitet sind.

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entimeterweise geht es voran, längst ist es so steil geworden, dass zu Fuß kein Weiterkommen mehr möglich ist ‒ und dennoch hält der große rote Unimog auf Anweisung kurz an, um den Weg zum Gipfel auf Befehl sogleich fortzusetzen. Genauso langsam wie zuvor. Und auch genauso konstant. Was nach einem Härtetest in der Fahrzeugerprobung klingt, ist in Wirklichkeit ein Trainingsprogramm, das zahlreiche Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Langenzersdorf und Baden-Weikersdorf an ihrem freien Samstag absolvieren. Motiviert durch den Einsatz zweier Unimog UHE – der eine ganz neu (in dritter Generation) bei der Freiwilligen Feuerwehr Langenzersdorf, der zweite auch nach vielen Jahren der intensiven Nutzung noch im neuwertigen Zustand bei der Freiwilligen Feuerwehr Baden-Weikersdorf.

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Als Ehrengast diesmal mit dabei: Ein ganz neuer Unimog UHE mit Doppelkabine und Pritsche aus dem Werksfuhrpark von Mercedes-Benz, der, von Pappas Unimog-Spezialisten eingesetzt, die Gesetze der Physik auszuhebeln scheint. Neben der Demonstration des Grenzbereiches, wird der hochgeländegängige Gast aus Deutschland aber auch für Testfahrten eingesetzt, bei denen die angetretenen niederösterreichischen Feuerwehrmannschaften selbst ans Steuer dürfen und sich unter fachkundiger Anleitung noch ein wenig weiter ins Gelände wagen, als dies mit den eigenen Unimog-Modellen in der Regel möglich und gewünscht ist.

gliedern näher zu bringen, was der Unimog kann ‒ aber auch, was er nicht kann. Das Spektrum reicht vom eingangs erwähnten Steilhang, über ebensolche Abfahrten und Die Mitglieder der Feuerwehrmannschaften sind den Umgang mit Lkw gewohnt, beim Training zeigen sich die Möglichkeiten des Unimogs.

POTENZIAL DES UNIMOGS IM TRAINING ERFAHREN Ziel ist es, den größtenteils nur bei der Feuerwehr am Steuer eines Lkw agierenden Mit-

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Der Unimog bewegt sich sicher durch unwegsames Gelände.

Steigungen, die selbst zu Fuß eine Herausforderung darstellen, bewältigt das Fahrzeug mühelos. Die beiden Feuerwehrmannschaften Langenzersdorf und Baden-­ Weikersdorf erproben die Möglichkeiten mit dem Unimog.

der Rax letzten Herbst gezeigt, der nicht nur der Natur, sondern auch der eingesetzten Technik alles abverlangt hat, mit teils erschreckenden Auswirkungen auf die Haltbarkeit von eingesetzten „Spezialfahrzeugen“. Genau sie waren es auch, die einen weiteren Beweis dafür lieferten, dass die Pappas-Philosophie,

jedes einzelne Unimog-Modell exakt auf sein Einsatzgebiet abzustimmen, der einzig gangbare Weg ist, um nicht nur das Material, sondern auch all die Menschen, die hier größtenteils freiwillig ihren Einsatz für die Allgemeinheit versehen, bestmöglich zu schützen.

365 TAGE FÜR SIE IM EINSATZ. DIE KOMMUNALFAHRZEUGE UND -GERÄTE VON PAPPAS. Besuchen Sie uns auf der Kommunalmesse, Pappas Stand Freigelände FGE 13, 29. und 30. Juni 2022, Messegelände Wels.

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Fotos: Kärcher Municipal

Kommunaltechnik

Der Werkhof & Forst Lötschental geht mit der Zeit: Aus der Bevölkerung wurde der Ruf nach einer nachhaltigen Grünstreifenpflege laut, weshalb man beim Kommunalspezialisten Allround-Garage Künzi einen insekten­ schonenden Böschungsmäher orderte.

ERLEICHTERUNG FÜR MITARBEITER UND NATUR BEI DER BEGLEITGRÜNPFLEGE IM LÖTSCHENTAL Gleich mehrere Vorteile verspricht sich der Werkhof & Forst Lötschental im Schweizer Kanton Wallis von seinem neuen Böschungsmäher: Arbeitserleichterung für seine Mitarbeiter, die die Mäharbeiten in den schmalen Dorfstraßen bisher händisch erledigen mussten, eine umweltschonendere Alternative zur Schlegelmulcher sowie eine optimale Auslastung seiner multifunktionalen Geräteträger. Diese Wünsche trug man an den Kärcher Municipal-Partner Allround-Garage Künzi aus Adelboden heran, welcher diese voll und ganz berücksichtigen konnte.

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in Drittel unserer Lebensmittel – Gemüse, Früchte, Öle – hängt direkt von der Bestäubung durch Insekten ab. Etwa 70 von 100 Pflanzen, die wir weltweit für die Ernährung produzieren, werden von Bienen bestäubt. Der Einsatz von Pestiziden, der Rückgang natürlicher Lebensräume sowie der unzureichende Zugang zu Nahrungsquellen schwächen Bienenvölker und andere Insekten. Als Rückzugsraum stellt sich ein oft übersehener Flecken entlang der Straße heraus: Am Straßenbegleitgrün fährt man im Normalfall achtlos vorbei, doch für den Naturschutz haben die Grünstreifen entlang von Straßen und Wegen in den vergangenen Jahren Bedeutung erlangt. Mit dem Verschwinden artenreicher Wildblumenwiesen in den letzten Jahrzehnten haben sich die grünen Seitenstreifen entlang von Straßen und Wegen zum Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten entwickelt. Und auch, wenn der erste Meter zum Asphalt hin aus Verkehrssicherheitsgründen gemäht wird, gibt es Methoden, um diesen Rückzugsort für Insekten auf schonende Weise zu schneiden.

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INSEKTENSCHUTZ ALS VERANTWORTUNG Dass es umweltschonender Systeme für die Begleitgrünpflege bedarf, hat auch Hans Henzen, Betriebsleiter des Werkhof & Forst Lötschental im Schweizer Oberwallis, erkannt: „Die stetige Entwicklung hin zu ökologischen Lösungen muss man auch als Werkhof mitmachen. Das Bienensterben ist in aller Munde – arbeitet man weiterhin mit einem Schlegelmulcher, haben die Leute in der heutigen Zeit kein Verständnis.“ In Lötschental gibt es regelmäßig Rückmeldung umweltbewusster Mitbürger, die die Grünpflege kritisch hinterfragen. „Die Öffentliche Hand und die Kommunen haben eine Verpflichtung und Verantwortung gegenüber der Umwelt: Wir brauchen die Wildbienen und Insekten. Die Bevölkerung ist in den letzten Jahren auf das Thema sensibilisiert und hat ein höheres Bewusstsein dafür bekommen“, ist sich Hans Henzen sicher. Darum entschied sich der Lötschentaler Werkhof für einen neuen Böschungsmäher, der die Arbeit bodenschonend verrichtet. Bei der Wahl für das

richtige Gerät stand als langjähriger Partner die Allround-Garage Künzi aus Adelboden im Berner Oberland beratschlagend zur Seite. Vor rund 40 Jahren gegründet, zählt das Unternehmen 20 Jahre davon den Werkhof Lötschental zu seiner treuen Kundschaft. Mit dem Auslegemäher BMS 3530 Front mit Safety Mulchkopf SMH 085 als Grünpflegelösung ist Hans Henzen auch dieses Mal mit der Empfehlung der Allround-Garage Künzi zufrieden. „Die Schnittqualität ist top und Wichtig im bergigen Lötschental: Selbst extreme Steigungen lassen sich mit dem Holder S130 mühelos bewältigen.

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Kommunaltechnik

Bucher-Kehrmaschinen können bis zu Der HolderDieS130 erweist sich als idealer Geräteträger 20.000 Betriebsstunden im Dienst sein. für die Arbeit in beengten Platzverhältnissen.

Nach wenigen Minuten Einlernen können die Fahrer mit der Kombi aus Holder S130 und Böschungsmäher die Arbeit beginnen, die intuitive Bedienung per Joystick erleichtert den Start.

das Arbeiten besonders leise“, ist der Werkhofleiter überzeugt. Das Schnittgut wird je nach Ort aufgenommen oder gemulcht. „In der Dorfzone nehmen wir es auf, in Gebieten, wo es nicht stört, lassen wir es liegen.“ Dabei wird kein Vakuum erzeugt, wodurch weder bodennahe Lebewesen noch Fluginsekten eingesaugt werden. Während der zuvor genutzte Schlegelmulcher das Schnittgut zu stark gehackt und beim Mulchen die Überlebenschance der Insekten schmälerte, überzeugt das neue Gerät mit einem sauberen, einfach Schnitt. OPTIMALE GANZJAHRES-AUSLASTUNG Ein weiterer großer Aspekt bei der Anschaffung des Böschungsmähers war neben der ökologischen Verantwortung, deren man sich im Lötschental bewusst ist, auch die Auslastung der im Gemeindegebiet eingesetzten Trägerfahrzeuge. Im letzten Jahr hat der Werkhof seinen Fuhrpark mit zwei Geräteträgern der Holder S130-Reihe von Kärcher Municipal aufgestockt, die aber im ersten Einsatzjahr nur im Winter ihren Dienst verrichtet hatten. Hier schafft es das kompakte Fahrzeugmodell gemeinsam mit einer Schneefräse mit 90 cm

Trommeldurchmesser über einen Meter Schnee in einem Durchgang problemlos zu räumen. Damit die Fahrzeuge im Ganzjahreseinsatz optimal ausgelastet sind, wurden diese mit dem Böschungsmäher ausgestattet, um in der warmen Jahreszeit in den schmalen Straßen die Mäharbeiten auszuführen. Genauso wie beim Böschungsmäher verließ man sich bei der Wahl der multifunktionalen Geräteträger auf die Expertise des Kommunaltechnikspezialisten und Kärcher-Handelspartners Allround-Garage Künzi. Das Vertrauen verdient sich das Unternehmen durch durchgängig verlässlichen Service: „Bei dringenden Einsätzen – hier vor allem im Winterdienst – muss der Reparaturdienst 24 Stunden verfügbar sein, bei Künzi erreicht man im Notfall auch am 24. Dezember um zehn Uhr abends jemanden“, berichtet Hans Henzen. „Das eine ist der Kauf der Maschine, das andere der Service – wenn der nicht klappt, nützt das beste Gerät nichts.“ WENDIGKEIT ALS TRUMPF Die Geräteträger bewähren sich besonders bei beengten Platzverhältnissen: Kunden schätzen bei den Holder-Modellen vor allem die

Leiter des Werkhof & Forst Lötschental Hans Henzen, Werkhofmitarbeiter Hugo Imseng und Leo Blötzer, Peter Herren von Kärcher Municipal sowie Fritz Künzi, Geschäftsführer der Allround-Garage Künzi (v.l.n.r.)

Knicklenkung. Mit ihr kann man zum einen Hindernissen auch auf kleinstem Raum ausweichen und zum anderen lässt sich das Anbaugerät, egal ob Böschungsmäher oder Schneefräse, über die Lenkung leicht und optimal ausrichten. Weitere Vorteile sind unter anderem weniger Rangieraufwand, wenig manuelle Nacharbeit, präzises und randnahes Arbeiten, Bodenschonung und minimaler Reifenabrieb. Durch die dreidimensionale Neigungsverstellung kann dabei auf alle Umgebungsvariablen eingegangen werden. Auch die Schwimmstellung, die einen gleichmäßigen Abstand zum Boden ermöglicht und so die Anbaugeräte schont beziehungsweise für eine längere Lebensdauer sorgt, ist ein wichtiger Aspekt. Die intelligente Grenzlastregelung sorgt dafür, dass sich die Fahrgeschwindigkeit automatisch an die Leistungsabnahme am Frontanbaugerät anpasst. MASSIVE ARBEITSERLEICHTERUNG Während die Böschung von leicht zugänglichen Straßen mit einem 2,10 m breiten Kommunalfahrzeug gepflegt wird, mussten die Grünstreifen bei beengte Platzverhältnissen bisher von Mitarbeitern manuell mit dem Freischneider bearbeitet werden. Mit dem Holder S130, der mit einer Breite von 1,30 m besonders kompakt ist, kann nun auch auf schmäleren Straßen das Seitenbegleitgrün gemäht werden – während man genug Abstand zum Einsatzgerät hat, damit eine gute Übersichtlichkeit über den Arbeitsbereich gewährleistet wird. Nicht zuletzt kommt es zu einer enormen Arbeitserleichterung für die Werkhofmitarbeiter. Juni 2022

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Fotos: Hydrac

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Mit der Weiterentwicklung der Nirosta Serie TN-R wurde das Fundament für ein Baukastensystem gelegt, das mit hohem Korrosionsschutz, geringem Eigengewicht und einem sehr nahen Schwerpunktanbau am Trägerfahrzeug punktet.

INNOVATIVE LÖSUNGEN FÜR EINEN VEREINFACHTEN WINTERDIENST Damit sich Winterdienstmitarbeiter auf das Wesentliche konzentrieren können, hat sich der oberösterreichische Anbaugerätehersteller Hydrac bereits einige Lösungen einfallen lassen. Zu den Neuerungen, die für eine Arbeitserleichterung sorgen, zählen ein Abstellwagen für das Streugerät zum einfachen Rangieren und An- bzw. Abbauen am Trägerfahrzeug sowie ein modifiziertes Klappdach für den Streuer, wodurch das Streugut vor Wind und Wetter geschützt ist.

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er oberösterreichische Anbaugerätehersteller Hydrac positioniert sich als Komplettanbieter für den Winterdienst – dabei besonders wichtig: Die sichere und bedienfreundliche Anwendung der Winterdienstgerätschaften. Seit über 50 Jahren ist Hydrac erfolgreich im Landmaschinen- und Kommunalbereich tätig und hat sich über die Zeit zu einem technologieführenden Unternehmen der Branche entwickelt. Der jahrelang wachsende Erfolg ist durch stetige Qualität, Zuverlässigkeit und marktgerechte Innovationen möglich. Mit der Weiterentwicklung der Nirosta-Serie TN-R wurde nun

Komfortables Rangieren und eine platzsparende Lagerung sind die Vorteile des neuen Abstellwagens für den Streuer.

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das Fundament für ein Baukastensystem g­elegt, das keine Wünsche offen lässt. Der Korpus aus 4 mm hochwertigem INOX (Edelstahl) Material bietet höchsten Korrosionsschutz. Die durchdachte servicefreundliche Konstruktion verspricht beste Streuqualität auch bei widrigsten Bedingungen. Ein echter Kundennutzen ist die serienmäßige Rührwelle, das geringe Eigengewicht und der sehr nahe Schwerpunktanbau am Traktor – dadurch ergibt sich maximaler Fahrkomfort und Sicherheit für den Fahrer. „Der Schlüssel zum erfolgsversprechenden und interessanten Partner für unsere Kunden liegt in der Variantenvielfalt und Flexibilität“, ist sich Geschäftsführer Josef Pühringer sicher. ABSTELLWAGEN FÜR LEICHTEN AN- UND ABBAU Innovationen und Erfindergeist prägen die Unternehmensgeschichte und so auch die laufenden Entwicklungen und Verbesserungen der Schneepflüge und Streugeräte von Hydrac. Das Tüfteln liegt einfach in der Unternehmens-DNA des oberösterreichischen Anbaugeräteherstellers: Von den Anfängen mit dem erfolgreichen Frontladersystem bis hin zu aktuellen Entwicklungen und Optimierungen bei den Schneepflügen und Streugeräten sind die Gerätschaften von Hydrac von Innovationsgeist geprägt. Aktuell stellt

das Unternehmen eine weitere Neuheit vor, die den Arbeitsalltag im Winterdienst wesentlich vereinfachen soll: den Abstellwagen für das Streugerät. Dieser ermöglicht einfaches Rangieren und eine platzsparende Lagerung der Streumaschine. Der An- und Abbau am Traktor wird durch den Einsatz des Abstellwagens wesentlich bedienungsfreundlicher. Neu im Programm ist außerdem das Klappdach des Streuers, dieses wurde modifiziert und mit einer mechanischen Sicherung versehen. Damit minimiert sich bei Wind und feuchtem Wetter der Feuchtigkeitseintritt, wodurch das Streugut gut geschützt bleibt und nicht verklumpt. FAMILIENUNTERNEHMEN AUS OÖ Das familiengeführte Unternehmen Hydrac ist im Herzen von Oberösterreich beheimatet. Am Standort Sierning bei Steyr wurde im Laufe der Jahre die Produktionsfläche immer wieder vergrößert und der Maschinenpark dem neuesten Stand der Technik angepasst. Heute beschäftigt Hydrac rund 100 Mitarbeiter aus der Region und produziert auf einer Fläche von mehr als 20.000 m2. Die Produktpalette umfasst neben Schneepflügen, Streu-, Winterdienst- und Kommunalgeräten für Traktoren und Lkw auch Frontlader, Fronthydrauliken und Frontzapfwellen für Traktoren.

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Kommunaltechnik

ABFALLHAI-SYSTEM ERLEICHTERT MÜLLABFUHR IN TULLN Übervolle Abfallbehälter hielten die Müllabfuhr in Tulln auf Trab: Bis zu drei Mal täglich mussten diese entleert werden. Deshalb entschied man sich für das System Abfallhai, das nicht nur mit einem größeren Fassungsvermögen, sondern auch mit Stabilität, einfacher Wartung und Zusatznutzen wie etwa integrierter Aschenlade punktet.

Fotos: Florian Pauser

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ie Donaulände ist der attraktiv gestaltete und ökologisch gepflegte „gemeinsame Garten“ Tullns. Idyllische Picknickwiesen laden zum Verweilen ein und gemütliche Sitzgelegenheiten bieten entspannende Blicke über die vorüberziehende Donau. Die Bevölkerung sowie Besucher der niederösterreichischen Gemeinde wissen die Donaulände als Erholungsort zu schätzen – einen wesentlichen Beitrag dazu leistet der Bauhof von Tulln. Um dauerhaft einen gepflegten Zustand zu gewährleisten, ist eine verlässliche Abfallentsorgung unerlässlich – denn wo viele Menschen ihre Freizeit verbringen, fällt unweigerlich auch einiges an Müll an. Zwei bis drei Mal musste ein Trupp die offenen Papierkörbe an der Donaulände sowie in der Innenstadt entleeren. Einmal voll, reichte oft ein Windstoß, um Altpapier oder leere Getränkedosen auf den Gehweg zu verstreuen, Vögel auf der Suche nach Essensresten hatten denselben Effekt. „Wenn die Menschen schon gewissenhaft Müllbehälter nutzen, dann sollte der Inhalt auch drinnen bleiben“, so Florian Pauser, Bauhofleiter von Tulln. Deswegen entschied man sich seit 2017 für die Anschaffung von mittlerweile insgesamt 55 Modellen in Größen zwischen 65 und 110 l Fassungsvermögen der Marke Abfallhai. Neben der Donaulände wurden in der Innenstadt die neuen Müllbehälter platziert. Allein durch das größe-

Die Müllbehälter von Abfallhai sind aufgrund von Edelstahl als Materialwahl und der Verankerung am Boden besonders stabil und wartungsarm. Zigarettenstummel auf Gehwegen und rund um Bushaltestellen haben sich dank der Integration einer Aschelade reduziert.

re Fassungsvermögen – die offenen Papierkörbe haben ein Volumen von nur 20 l – konnten seit der Installation der Abfallhai-Behälter größere Intervalle zwischen den Entleerungsfahrten gemacht werden. Statt zwei bis drei Müllabfuhren genügt mittlerweile nur eine Fahrt. Beigetragen hat dazu neben dem größeren Fassungsvermögen die Einwurföffnung, die zu schmal für Hausmüllsäcke ist, die früher öfter in den öffentlichen Mistkübeln landeten. WARTUNGSARMER UNTERHALT Entscheidend für den Bauhof waren außerdem vor allem die Stabilität und das gepflegte Erscheinungsbild. 100 der rund 630 Papierkörbe müssen pro Jahr neu lackiert oder ausgebessert werden, die Abfallhaie sind eine wartungsarme Alternative: Werden diese beispielsweise beklebt, löst sich hier kein Lack ab – der Edelstahl wird ganz einfach gereinigt. Auch im alltäglichen Umgang bewähren sie sich: Durch den ausschwenkbaren Halterring

für den Sack ist der Abfallhai innerhalb von 20 Sekunden entleert und bereitgestellt. Auch der Rücken der Mitarbeiter wird durch das einfache Entnehmen nicht belastet. „Im Grunde kommt man mit dem Müll gar nicht in Berührung“, erläutert Florian Pauser. Der Abfallhai wird ab Werk je nach individuellen Bedarf fertig geliefert. Montiert wird er mittels Dübeln, bei unebenem Untergrund kann der Behälter passend justiert werden. „Was uns auch gut gefallen hat, war die Kombination von Müllbehälter mit Aschenlade und Hundegassisackerl-Spender in einem – das hat kaum ein Mitbewerb“, zeigt sich der Bauhofleiter zufrieden mit seiner Wahl. Besonders bei den Bushaltestellen hat sich seit der Installation der Abfallhaie das Erscheinungsbild zum Positiven hin gewandelt: Statt der offenen Mistkübeln hat man Abfallhaie inklusive Aschelade montiert, herumliegende Zigarettenstummel rund um die Haltestellen haben sich seither stark reduziert.

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Praktische Lösung: Müllbehälter und Hundegassisackerl in einem.

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Kommunaltechnik

Foto: Protector KKS GmbH

Die Benjamin Franklin Bridge, die Philadelphia, Pennsylvania mit Camden, New Jersey über den Delaware River verbindet, wird mit einem Camur-System der Protector AG überwacht.

SYSTEM ZUM MONITORING VON BETONKORROSION ÜBERMITTELT GEBÄUDEZUSTAND IN ECHTZEIT Im Juni 2021 sackte die Salzbachtalbrücke bei Wiesbaden um einen halben Meter ein und herausbrechende Betonbrocken beschädigten die darunterliegende Fahrbahn. Um solch gefährliche Vorfälle und drohende Katastrophen zu verhindern, müssen neben diesem akut einsturzgefährdeten Bauwerk nun auch tausende weitere Brücken in Deutschland aufwändig überprüft werden. Der Grund für das plötzliche Versagen jahrzehntealter Brücken, aber auch Parkhäuser, Tunnel und Fassaden ist die Korrosion des als primären Baustoff verwendeten Stahlbetons. Im schlimmsten Fall ist der Abriss gefährdeter Bauwerke aus Sicherheitsgründen erforderlich. Doch auch eine Sanierung kann – abhängig vom Fortschritt der Korrosion – sehr teuer werden. Um den Zustand eines Bauwerks jeder Zeit überwachen und bei Bedarf rechtzeitig Maßnahmen zu dessen Erhaltung ergreifen zu können, hat die norwegische Protector AG ihr bewährtes Korrosionsmonitoringsystem inzwischen in der dritten Generation weiterentwickelt. Camur III arbeitet nun Cloud-basiert. Somit lassen sich die Echtzeit-Daten zum Zustand der Bausubstanz per Fernzugriff auslesen und visualisieren. Im Bauwerk kann dabei eine Vielzahl an hochsensiblen Sensoren in das neue System integriert werden, die projektspezifisch miteinander kombinierbar sind.

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Aufgabe gemacht, die Überwachung und Erhaltung von Stahlbeton mithilfe ihrer eigens entwickelten Technologien ökonomisch wie ökologisch nachhaltig zu gestalten. Hierfür vollzieht das Unternehmen die unmittelbaren Korrosionsvorgänge mithilfe von elektrochemischen Messungen detailliert nach. Die moderne Sensorik des Camur III-Systems ermöglicht es, die Bausubstanz mit dem geringstmöglichen Aufwand zu überwachen sowie zu warten und so die Lebenszeit der Bauwerke massiv zu erhöhen. LIVE-ÜBERTRAGUNG UND SICHERUNG DER MESSERGEBNISSE IN DIE CLOUD „Korrosion ist ein Vorgang, der von unterschiedlichen Faktoren bedingt wird, wie z.B.

Feuchtigkeit, Temperatur und Tausalzen“, erklärt Schwab. „Daher gibt es auch nicht Foto: Protector KKS GmbH

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mmer wieder hört man von einstürzenden Brücken, Hochhäusern, Garagen oder ähnlichen Bauwerken“, so Jürgen Schwab, Geschäftsführer der Protector KKS GmbH, der deutschen Niederlassung der Protector AG. „Die Hauptursache ist dabei in den meisten Fällen die jahrelang voranschleichende und ignorierte Korrosion im Stahlbeton.“ Vielerorts wird zwar die Statik von als gefährdet eingestuften Bauwerken überwacht, doch entsprechende Messungen schlagen häufig erst Alarm, wenn die Korrosion bereits weit fortgeschritten ist. Dies kann wiederum aufwändige und kostenintensive Sanierungen bis hin zu Abrissen nach sich ziehen, die bei einem früheren Einschreiten vermeidbar gewesen wären. Daher hat es sich Protector zur

Camur III arbeitet Cloud-basiert, sodass sich die Echtzeit-Daten zum Zustand der Bausubstanz per Fernzugriff auslesen und visualisieren lassen.

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Kommunaltechnik

Immer wieder werden gravierende Probleme an jahrzehntealten Brücken, aber auch Parkhäusern, Tunnels und Fassaden festgestellt. Im schlimmsten Fall ist der Abriss gefährdeter Bauwerke erforderlich, um einen unkontrollierten Einsturz zu verhindern, doch auch eine rettende Sanierung der Bausubstanz kann sehr teuer werden.

Fotos: Paul Henri Degrande/Pixabay, Michael Gaida /Pixabay

gerversion kompatibel ist“, erläutert Schwab. „Dank der Cloud und unserer neuentwickelten Software, dem Camur Workspace, eröffnet sich eine Vielzahl an erweiterten Funktionen und Nutzungsmöglichkeiten.“ Zum einen entfallen nach der Erstinstallation regelmäßige Vor-Ort-Wartungen sowie jeglicher Verwaltungsaufwand. Denn von Software-­ Updates über das Sicherstellen der Funktionsfähigkeit der einzelnen Komponenten im Rahmen eines Wartungsvertrags bis hin zum Auslesen und Auswerten der Messergebnisse kann Protector alles werkseitig erledigen. Zum anderen hat der Anwender nun die Möglichkeit, sich ortsunabhängig über eine Weboberfläche einzuloggen und die grafisch aufbereiteten Daten zu seinem Objekt live einzusehen. NACHHALTIGER KORROSIONSSCHUTZ DANK IOT UND CLOUD COMPUTING Anlässlich der Markteinführung der dritten Generation im September 2021 wurde Ca-

Foto: Protector KKS GmbH

Am Landratsamt in Hofheim am Taunus fungiert Camur III als Kontrol­l­ system, um den Erfolg der partiellen Betoninstandsetzung zu überwachen und den Sanierungsaufwand so auf ein Minimum zu begrenzen.

mur III erfolgreich im Rahmen von Instandsetzungsarbeiten an der Tiefgarage des Landratsamtes in Hofheim am Taunus implementiert. Dort fungiert es als Kontrollsystem, um den Erfolg der partiellen Betoninstandsetzung zu überwachen und den Sanierungsaufwand so auf ein Minimum zu begrenzen. Zu diesem Zweck wurden insgesamt drei Bauabschnitte mit jeweils 1.500 m2 Betonfläche mit entsprechender Sensorik zur Elementstrom-, Potenzial-, Widerstands- und Temperaturmessung ausgestattet. Sind zusätzliche Maßnahmen zum Erhalt der Bausubstanz notwendig, kann in Kombination mit Camur III auch auf die eigens entwickelten Systeme zum kathodischen Korrosionsschutz von Protector zurückgegriffen werden. „Die Integration des Korrosionsmonitoring in das Internet of Things (IoT) macht die Erhaltung und Sanierung von Betonbauten sowohl einfacher als auch sicherer“, wirft Schwab ein. So ist das System selbst langlebig sowie wartungsfrei, da sich per Fernzugriff alle Funktionen überwachen und die Software unkompliziert auf den neuesten Stand bringen lassen. Der Cloud-Service mit individuellen Backup- und Exportmöglichkeiten lässt dabei keinerlei Datenverlust zu. Zugleich sind aufgrund des verschlüsselten Zugriffs über die Webanwendung weder zusätzliche Softwareinstallationen, noch Firewalls oder VPN-Verbindungen notwendig. Darüber hinaus laufen die Überwachungsprozesse dank des Cloud Computing nun weitgehend automatisch ab. „Auf diese Weise lassen sich finanzielle wie natürliche Ressourcen vernünftig und intelligent einsetzen, da Betonbauten mit geringem Aufwand möglichst lange erhalten werden“, resümiert Schwab. „Indem man zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Maßnahmen ergreift, lassen sich etwa der Wasserverbrauch und der Ausstoß von CO2-Emmissionen massiv senken, die andernfalls in großen Mengen bei Betonabtrag- und abbrucharbeiten sowie zur Neuproduktion von Zement anfallen.“ Juni 2022

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Foto: AQUACONSULT, AIZ

einfach ‚die Korrosionsmessung‘.“ Stattdessen müssen die einzelnen physikalischen Größen jeweils dokumentiert und miteinander in Beziehung gesetzt werden, damit valide Rückschlüsse auf den Korrosionsprozess getroffen werden können. Aus diesem Grund bildet eine umfangreiche Sensorik die Basis des ­Camur III-Systems. Zur obligatorischen Standardausführung zählen dabei feste Bezugselektroden und dauerhafte Potential­ messungen zur Beurteilung der Korrosionswahrscheinlichkeit, ein Makrokorrosionssensor, der den Elementstrom von repräsentativen Bereichen überwacht, sowie je ein Widerstands- und ein Feuchtigkeitssensor, die im Zusammenspiel miteinander Anhaltspunkte zum Durchfeuchtungsverhalten des Stahlbetons geben. Dieses Grundkonzept, mit dessen Hilfe sich bereits maßgebliche Aussagen zum Zustand der Bausubstanz treffen lassen, kann je nach Bedarf durch weitere, auch unabhängige und über das reine Korrosionsmonitoring hinausgehende Sensoren wie bspw. zur Statikund Rissüberwachung ergänzt werden. Die gesammelten Werte werden über einen Messknoten, der die Kommunikation der einzelnen Sensoren sicherstellt, an den Camur III Controller übermittelt. Diese zentrale Einheit steuert das gesamte System, speichert die Daten und leitet sie schließlich via Ethernet an einen 4G- oder 5G-Router weiter. Von dort aus werden die Messergebnisse an die Camur Cloud gesendet, wo sie einerseits von Protector selbst überwacht und ausgewertet werden, zugleich aber auch unmittelbar den Nutzern zur Verfügung stehen. „Das ist die größte Neuerung dieser dritten und aktuellen Camur-­Generation, die auch mit der Vorgän-


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Foto: Jungo

Kommunaltechnik

48V-Radnabenmotoren-Elektroantrieb und das skalierbare Powerpack-System sind die Alleinstellungsmerkmale des neuen Jungo 3.0.

PREMIERE AUF DER IFAT 2022: REVOLUTIONÄRES ELEKTRO-ARBEITSFAHRZEUG JUNGO 3.0 Der Jungo 3.0 setzt neue ökologische und technische Maßstäbe, denn er wurde von Grund auf neu konzipiert. Das Resultat ist ein vollelektrisches knickgelenktes Arbeitsfahrzeug mit 24/7-Einsatzmöglichkeit, niedriger CO2-Bilanz, vielseitigen Anwendungen und einer hohen Leistungseffizienz. Es richtet sich an Kommunen sowie Dienstleister und Betreiber von öffentlichen, kommerziellen und privaten Flächen.

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erzstück des Fahrzeugs sind der 48V-Radnabenmotoren-Elektroantrieb und das skalierbare Jungo Power­ pack-System. Die Radnabenmotoren werden parallel gespeist. Dadurch wird viermal mehr Leistung als bei herkömmlichen 48V-Antrieben erreicht. Pro Fahrzeug können je nach Anforderung zwischen ein und vier Powerpacks zu je 15 kW verwendet werden. Damit ist es erstmals möglich, ein Fahrzeug innerhalb weniger Minuten stufenweise von 15 auf 60 kW auszurüsten. Die Powerpacks werden extern geladen, entweder auf herkömmlichem Weg oder mit erneuerbaren Energien – langsam und direkt ohne Zwischenspeicherung. Das komplette elektrische System ist mit 48 Volt ausgelegt, so dass für eventuelle Wartungs- oder Reparaturarbeiten kein Hochvoltschein erforderlich ist. UNKOMPLIZIERT IM UNTERHALT Mit einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen, 2 m Höhe und 1,30 m Breite, 50 km/h

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Höchstgeschwindigkeit sowie seiner Knicklenkung ist der Jungo 3.0 für alle Pflegearbeiten auf kommunalen, gewerblichen und ­privaten Flächen geeignet. Das Geräteschnellwechselsystem und die wartungsfreie Mikro­ hydraulik liefern zusammen mit den An- und Aufbaugeräten von Jungo die richtigen Voraussetzungen für den Ganzjahreseinsatz. So ist der Jungo 3.0 zum Beispiel als Kehrmaschine, Schrubb- oder Schwemmfahrzeug, Winterdienstgerät oder Transport- und Müllsammelfahrzeug einsetzbar. Zukünftig werden dabei neue und alte Maschinen sowohl mit neuen als auch alten Anbaugeräten kompatibel sein. HOHER FAHRKOMFORT Die Kabine und Bedienung entsprechen neuesten Entwicklungsstandards und bieten dem Fahrer maximalen Komfort und Arbeitssicherheit. Der Jungo 3.0 ist die einzige Maschine am Markt mit 1,30 Meter Fahrzeugbreite inklusive der 255/65 R16 Breit-

reifen und zwei vollwertigen, gefederten Sitzen. Über die Jungo-­ App können auf Wunsch jederzeit Fernwartung durchgeführt sowie Ersatz- und Verschleißteile direkt nachbestellt werden. Ebenso wird über die App ein Kurzzeit-Mietsystem für Anbaugeräte angeboten. NACHHALTIGE KONSTRUKTION Schon bei der Konstruktion des kommunalen Geräteträgers wurde auf umweltverträgliche Materialien geachtet. Die vergleichsweise leichte Maschine verbraucht laut Hersteller weniger Energie als andere Modelle und erreicht dabei einen höheren Wirkungsgrad und eine größere Nutzlast. Die Jungo-Powerpacks kann mit erneuerbaren Energien aufgeladen werden und die Produktion erfolgt an einem CO2-neutralen Standort. Lokale Wertschöpfung, lange Lebensdauer und ein neuartiges Gebrauchtmaschinen- und Ersatzteilkonzept mit Fokus auf Wiederverwertung runden die CO2-­Bilanz ab.

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Fotos: ÖGA

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Messen & Veranstaltungen

Die ÖGA 2018 wurde von 21.800 Personen besucht, darunter zählten dreiviertel Fachbesucher aus allen Sparten der Grünen Branche

GRÜNE MESSE ÖGA GIBT IHR COMEBACK Vom 29. Juni bis 1. Juli öffnet die Schweizer Fachmesse der Grünen Branche im Emmentaler Koppigen ihre Tore. Auf dem Areal der Gartenbauschule Oeschberg werden Innovationen und Trends im professionellen Garten- und Landschaftsbau, in der Floristik, im öffentlichen Grün, im Gemüsebau und in der Bauwirtschaft sichtbar. Mit über 400 Ausstellern ist die ÖGA 2022 ausgebucht.

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ach einem pandemiebedingten Unterbrechung ist das Bedürfnis nach persönlichen Kontakten groß im ­ Schweizer GaLaBau. Die großzügige Ausstellungsfläche von 12 Hektar im Parkgelände der Gartenbauschule Oeschberg bietet beste Voraussetzung dazu. Während drei Messetagen vom 29. Juni bis zum 1. Juli erwartet die Fachbesucher auf der ÖGA unter anderem Kommunal- und Baumaschinen im Praxiseinsatz sowie Trends der Branche. Es werden gegen 20.000 Fachbesucher erwartet, die sich bei rund 400 Ausstellern informieren können.

feld zur ÖGA den/die „Gärtner/in des Jahres“. Mit dem Publikumsaward würdigt die ÖGA berufstätige Personen der Grünen Branche, welche ein innovatives Projekt umgesetzt haben, etwa ein neuartige Geschäftsidee, eine attraktive Gartengestaltung oder eine kreative Ladenpräsentation. Eine Jury hat insgesamt neun Bewerbungen zum Voting freigegeben. Das Voting ist bis am 27. Juni um 12.00 Uhr offen. Es werden Preise im Gesamtwert von über CHF 3.000 verliehen. Den Voting-Teilnehmenden winken unter anderem Eintrittsgutscheine für die ÖGA.

WAHL ZUM GÄRTNER/IN DES JAHRES Zum zweiten Mal kürt das Publikum im Vor-

ATTRAKTIVE SONDERSCHAUEN Zwei Sonderschauen vertiefen aktuelle The-

Viele Maschinen und Geräte können im Einsatz gesehen werden.

men der Grünen Branche: Die Sonderschau „Jeder Tropfen zählt“ thematisiert das zukunftsorientierte Wassermanagement im Gemüse- und Gartenbau. Sie zeigt auf, welche Rolle der Boden und seine Bewohner bei der Wasserver- und -entsorgung spielt. In Gesprächen, an Modellen und in Demos sind Ideen, Inspirationen und Lösungsansätze garantiert. Die Sonderschau „Schlau, schlauer, Sondersch(l)au“ taucht ein in die vielseitige Welt der Berufsbildung der Grünen Branche. Die Sondersch(l)au gibt Einblicke in die Perspektiven und Angebote der Grünen Berufsbildung. Ein Rundgang bietet für Jung und Alt attraktive und interessante Möglichkeiten die Berufsbildung spielerisch zu entdecken.

Die Ausstellungsfläche von 120.000 m2 ist in verschiedene Sektoren aufgeteilt, in denen die über 400 Aussteller nach Branchen zusammengefasst werden.

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Messen & Veranstaltungen

Ob Plastik, Baustoffe oder Wasser: Lösungen für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sind essenziell für den Umwelt- und Klimaschutz – und zu finden auf der IFAT Munich. Die Weltleitmesse der Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft fand vom 30. Mai bis 3. Juni 2022 in München statt. 2.984 Aussteller und rund 119.000 Besucher bestätigten die Messe als wichtigste Plattform für Umweltund Kommunaltechnologien.

Auf einer Fläche, die so groß wie 32 Fußballfelder ist, ballte sich das gesammelte Know-how der kommunalen Technik sowie der Branchen Recycling, Wasser- und Abwasser sowie Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Neben den je nach Branche aufgeteilten Messehallen präsentierten sich die ausstellenden Unternehmen auf einer großzügigen Freifläche.

Foto: Messe München

IFAT MUNICH 2022: STARKER NEUSTART FÜR DEN KLIMASCHUTZ

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ine riesige Messe, geballter Wissens­ transfer, Networking – die IFAT Mu­ nich 2022 war Inspiration pur und ist Treiber der nachhaltigen Transformation von Industrien und von klimaresilienten Kommu­ nen“, sagt Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München. „Mit 2.984 Ausstellern aus 59 Ländern und rund 119.000 Besuchern aus 155 Ländern nähert sich die Messe dem Vor-Corona-Niveau, spiegelt das große Po­ tenzial von Umwelttechnologien und bestä­ tigt ihre Position als weltweit führende Platt­ form der Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft.“ Der Vorsitzende des Fachbeirats der IFAT Munich, Dr. Johannes F. Kirchhoff, ergänzt: „Die hohe internationa­ le Messebeteiligung in dieser herausfordern­ den Zeit ist beeindruckend. Es ist schön zu sehen, dass die IFAT so stark zurück ist. Denn sie ist ein sehr wichtiger, nachhaltiger Motor für Kreislaufwirtschaft und die Umweltindus­ trie.“

DIE WICHTIGSTEN KENNZAHLEN ZUR MESSE Die IFAT Munich belegte alle 18 Hallen und einen Großteil des Freigeländes der Messe München, insgesamt 260.000 Quadratmeter. 2.984 Aussteller reisten aus 59 Ländern und Regionen (2018: 3.305/58) und rund 119.000 Besucher aus 155 Ländern und Re­ gionen (2018: 142.472/162) an. Die Hälfte der Aussteller und Besucher kam aus dem Ausland. Im Vergleich zur Vorveranstaltung fehlte vor allem die starke Beteiligung aus China und Russland. Eine Start-up-Area ver­ sammelte 49 Start-ups aus 16 Nationen. 15 internationalen Gemeinschaftsstände aus Eu­ ropa sowie Japan, Kanada, Südkorea und den USA stellten aus. Es reisten hochrangige Ver­ treter aus der Politik an, unter anderem aus Ägypten, Belgien und Malaysia, ebenso die Umweltminister von Brasilien und Singapur sowie zahlreiche internationale Delegationen.

Foto: zek

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OB PLASTIK ODER WASSER – GESCHLOSSENE KREISLÄUFE IM FOKUS Mehr Raum denn je nahm auf der Messe die Kreislaufwirtschaft ein. Bundesumweltminis­ terin Steffi Lemke erklärte bei der Eröffnung: „Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft

spart Primärressourcen, reduziert Abhängig­ keiten und trägt maßgeblich zum Klima- und Artenschutz bei. Ich will mit meiner Politik dazu beitragen, die Kreislaufwirtschaft in al­ len Phasen ihres Zyklus zu stärken und den Umweltschutz zu einem interessanten Ge­ schäftsmodell zu machen.“ Allein vier Son­ derflächen widmeten sich der Kreislaufwirt­ schaft, beispielsweise bei Plastik und Baustoffen. Auch beim Wasser drehte sich al­ les um nachhaltige Nutzung und geschlossene Kreisläufe, zum Beispiel in der Industriepro­ duktion – und in Städten, die sich mit intelli­ gentem Wassermanagement für extreme Tro­ ckenheit sowie Starkregen wappnen müssen. Die Messe zeigte die Technologien dafür und im Vortragsprogramm teilten mehr als 300 Experten ihr Wissen und es gab zahlreiche Live-Demonstrationen und geführte Lö­ sungstouren.

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Elektrische sowie konventionell betriebene Geräteträger fanden sich am Messestand von Bucher Municipal.

Der Tiroler Traktorenhersteller Lindner war mit seinen Exponaten auf der IFAT vertreten.

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Messen & Veranstaltungen

Am Messestand von Kugelmann konnten sich Messebesucher zu den Systemen für die Straßenfreihaltung sowie den Winterdienst informieren.

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Premiere auf der IFAT: Der neue Geräteträger Jungo wurde erstmalig in München präsentiert (mehr dazu auf Seite 32).

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Demonstration des Entsorgungssystems am Messestand von Villiger.

Die Böschungsmäher von Mulag stießen auf reges Interesse.

Über die Gerätschaften des Winterdienstherstellers Zaugg konnte man sich bei Kaufberater Benjamin Steiner und Marketingleiterin Marlene Zürcher erkundigen.

Foto: Hako

PLATTFORM FÜR DIE UMWELTINDUSTRIE „Die IFAT hat ihre Strahlkraft für die Kreis­ laufwirtschaftsbranche nicht verloren und wird auch in Zukunft ihre Bedeutung als Weltleitmesse behaupten“, erklärt Max Köttgen, Vorstand von REMONDIS. „Ich bin sehr beeindruckt von der Größe der Messe, der Besucheranzahl und der einzigar­ tigen Expertenplattform und freue mich, dass wir zahlreiche relevante Gespräche mit Kunden und Partnern führen durften“, sagt Anja Eimer, Leiterin des globalen Wasserge­ schäftes bei Siemens. Die Messe sei eine „hervorragende Plattform, um der Öffent­ lichkeit unsere Produkte und Lösungen zu präsentieren“ (Georg Huber, Vorstandsvor­ sitzender, HUBER), sie sei die „wichtigste internationale Fachmesse, um die Branchen­ trends anhand unserer nachhaltigen Pro­ dukt- und Serviceinnovationen widerzuspie­ geln“ (Ottmar Steinebrunner, Managing Director Sales & Service Europe and Ameri­ cas, Bucher Municipal), sie biete als „Welt­ leitmesse für die Kommunalwirtschaft eine ideale Plattform, um unsere vielseitigen Branchenlösungen erlebbar zu machen“ (Dr. Ralf Forcher, Leiter Mercedes-Benz Special Trucks).

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Die kompakten Multifunktionsfahrzeuge von Kärcher Municipal konnten auf der IFAT eingehend begutachtet werden.

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Foto: Kahlbacher

Das Team von Kahlbacher informierte alle interessierten Besucher zu ihren Winterdienstlösungen.

Die Belegschaft von Hako stand für jegliche Fragen rund um ihre Kommunaldienstlösungen am Messestand am Freigelände parat.

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Trinkwasserversorgung

Der Tschögglberg zwischen Meran und Bozen zählt zu den trockensten Regionen Südtirols. Um den Landwirtschaften auch in Zukunft ein Überleben zu ermöglichen, wird eine circa 20 km lange Wasserleitung aus dem Sarntal nach Jenesien gebaut.

GENERATIONENPROJEKT SICHERT ÜBERLEBENSWICHTIGE WASSERVERSORGUNG FÜR SÜDTIROLER TROCKENZONE Um die von Wasserarmut geplagten Landwirte am Tschögglberg im Umland von Bozen mit Wasser zu versorgen, wurden schon viele Pläne entwickelt und wieder verworfen. Mittlerweile ist die Lösung des Problems nah. Seit März letzten Jahres arbeiten Baufirmen unter Hochdruck an einer rekordverdächtigen Versorgungsleitung, die Wasser aus dem Sarntal ins rund 20 Kilometer entfernte Jenesien liefern wird – zur Gänze per Eigendruck. Die Rohrleitung, mit der die 16 m Fallhöhe überwunden werden, wird im Wesentlichen aus schub- und zuggesicherten Gussrohren des Tiroler Rohrspezialisten TRM Tiroler Rohre GmbH realisiert. Sie garantiert für die nächsten Jahrzehnte eine zuverlässige Wasserversorgung der Landwirtschaften am Tschögglberg und sichert damit deren Überleben auch in zunehmend trockeneren Zeiten.

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tigt: „Es hat tatsächlich viele Initiativen gegeben, Wasser zum Tschögglberg zu bringen. Eines von mehreren geplanten Projekten sah etwa eine Wasserüberleitung aus dem Passeiertal vor. Aber alle Initiativen sind zunächst im Sand verlaufen. Einmal waren es Streitigkeiten, dann finanzielle Aspekte und ein anderes Mal wieder die Konzessionen. Es dauerte bis zum Jahr 2010, als mit der Gründung des Bodenverbesserungskonsortiums Jenesien eine neue, vielversprechende Initiative gestartet wurde.“

BEWÄSSERUNG ODER STROMPRODUKTION? Der Leitgedanke hinter dieser Initiative sah die Überleitung aus dem mit viel Wasser gesegneten Sarntal hinüber nach Jenesien vor. Ein mutiger Plan, der eine Leitung über drei Gemeindegebiete und Wasserbezug aus einer bestehenden Kraftwerksableitung umfasste. „Zu dieser Zeit wurden gerade sehr viele Wasserkraftwerke geplant und gebaut in Südtirol. Entsprechend schwierig war es, angesichts der damals üblichen Fördertarife die Konzession für die Wassernutzung zu bekommen“, erinFoto: zek

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eben dem Vinschgau zählt der Tschögglberg, ein vor allem dank der hier beheimateten Haflingerzucht bekannter Bergrücken im direkten Umland Bozens, zu den trockensten Gebieten Südtirols. Dabei machen den hiesigen Landwirten nicht nur geringer Niederschlag, sondern auch die knappen natürlichen Wasserreserven zu schaffen. Rahmenbedingungen, die unter dem Eindruck des Klimawandels immer mehr zu einer existentiellen Bedrohung der Landwirtschaft geworden sind. „Die Bauern am Tschögglberg leiden seit Jahrzehnten unter der Wasserknappheit. Ohne zusätzliches Wasser würde ihnen die Lebensgrundlage entzogen und sie würden sich in jene Gruppe von Bauern einreihen, die heute Landwirtschaft nur mehr im Nebenerwerb betreiben können“, sagt Jenesiens Bürgermeister Paul Romen. Einer der betroffenen Bauern ist Markus Plattner, dessen Familie seit Generationen Landwirtschaft auf dem Tschögglberg betreibt. Für ihn und seine Kollegen war eine technische Lösung des Problems unumgänglich. „Heute werden bei uns auch die kleinsten Ressourcen, alle Quellen und Rinnsale verwendet. Nur so lässt sich bis jetzt die Landwirtschaft aufrechterhalten. Unser Trinkwasser wird über viele Höhenmeter raufgepumpt“, so Plattner. Am Willen, Abhilfe zu schaffen, war es bislang nicht gelegen. Zahlreiche Ideen wurden in den letzten Jahrzehnten diesbezüglich gewälzt, wie Bürgermeister Paul Romen bestä-

Für das Wasserleitungsprojekt ziehen viele an einem Strang: Paul Romen (Bgm. Jenesien), Markus Plattner (Präsident des Bodenverbesserungskonsortiums), Josef Mair (Vzbgm. Sarntal), Rudi Bertagnolli (Planungsbüro in-ge-na), Marco Guandalini (STRABAG) und Christoph Obkircher (TRM) (v.l.)

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Foto: Wikipedia / Aconcagua

Trinkwasserversorgung

Romen handelt es sich um das erste derartige Projekt in Italien, für dessen Umsetzung eine Finanzierung dieser Größenordnung erwirkt wurde. WIN-WIN-SITUATION FÜR MEHRERE PARTEIEN Doch nicht überall war die Freude ungetrübt. Speziell in der Gemeinde Sarntal wurden Stimmen laut, denen zufolge man leichtfertig das wertvolle Wasser verschenke. Für Vizebürgermeister Josef Mair, der das Projekt von den Anfängen an kennt, keine einfache Situation. „Viele wussten nicht, dass diese 96 l/s ohnehin Teil einer bestehenden Ableitung eines Kraftwerks waren. Dieses Wasser wurde seit den 1950er Jahren von der damaligen ENEL zur Stromproduktion nach Bozen geleitet“, so Mair. Heute habe sich der Wind schon gedreht, die meisten der einstigen Kritiker sind sich mittlerweile bewusst, dass das Projekt viele Nutznießer hat – und auch die Gemeinde Sarntal ist einer davon. Schließ-

lich hat man auch im wasserreichen Sarntal eine Erweiterung der bestehenden Beregnung angestrebt, die gerade in den trockenen Wintermonaten entleert werden musste. Außerdem verfügten bis zuletzt einige Höfe im Sarntal noch nicht über einen Anschluss ans kommunale Trinkwassernetz. „Der bauliche Aufwand für Projekte dieser Art geht schnell in die Millionen und ist für eine kleine Gemeinde nur schwer zu stemmen. Indem wir uns mit unseren Vorhaben an das Leitungsprojekt anschließen konnten, haben wir eine Win-Win-Situation geschaffen“, freut sich der Vizebürgermeister. Die Synergien des Projekts umfassen somit neben der Verbesserung der Wassersituation am Tschögglberg auch die Verlegung einer Trinkwasserleitung – sowohl in Sarntal als auch in Jenesien –, dazu die Verlegung von Stromleitung und Glasfaserkabel. Eine wichtige Maßnahme für die Strukturierung des ländlichen Raums im Umland von Bozen. Foto: in.ge.na

nert sich Paul Romen. Doch genau das schwebte dem Präsidenten des Konsortiums, Markus Plattner, vor. Es war sein vorrangiges Ziel. Zu diesem Zweck stützten sich die Initiatoren auf den Südtiroler Wasserwirtschaftsplan, der im Wesentlichen der Landwirtschaft gewisse Wasseranteile zusichert. Nachdem das Projekt Schritt für Schritt konkreter wurde, folgten erste Machbarkeitsstudien und ein entsprechendes Vorprojekt. Inzwischen war zum Glück für die Bauern am Hochplateau des Tschögglbergs die Frage entschieden, ob das Wasser für die Stromproduktion oder für die Bewässerung genützt würde. 2016 erhielt das Bodenverbesserungskonsortium die lang erhoffte Konzession für die Nutzung des Sarntaler Wassers im Ausmaß von 96 l/s für 30 Jahre. Grünes Licht für die Umsetzung bedeutete dieser Etappensieg jedoch noch nicht, wie Bürgermeister Romen erzählt: „Es waren noch so manche Punkte zu klären. Zum einen gab es politische Querelen, da sich Projektgegner formiert hatten, die einen möglichen Rohrbruch als hohes Gefährdungspotenzial für Anrainerfraktionen gesehen hatten. Dies allerdings entgegen allen Gutachten und Expertenmeinungen. Die Sache musste vor Gericht geklärt werden. Und zum anderen war da noch die wichtige Frage der Finanzierung.“ Gerade letzterer Punkt sollte schließlich zu einem Drahtseilakt werden. Die veranschlagten 12,6 Millionen Euro wollten die Projektbetreiber aus Fördermitteln des Europäischen Strukturfonds für Landwirtschaft lukrieren. Der politische Rückenwind schien günstig. Das Land Südtirol unterstützte das Projekt, und Rom erklärte sich bereit, es zu 100 Prozent zu finanzieren. „Für uns als privates Konsortium wäre das so wirtschaftlich nicht darstellbar gewesen“, räumt Markus Plattner ein. Dabei blieb es spannend bis zum Schluss: Erst in seiner letzten Sitzung als Ministerpräsident gelang es Matteo Renzi 2018 den Finanzierungsschluss im Parlament durchzuboxen. Damit war der Weg frei für das Projekt. Laut Bürgermeister

Parallel zur neuen Wasserversorgungsleitung wurde in den beiden Gemeinden Jenesien und Sarntal auch eine Trinkwasserleitung mitverlegt. Erstmalig werden damit auch entlegenere Höfe ans Trinkwassernetz angeschlossen.

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Trinkwasserversorgung „Hier herrscht durchgehend Sarner Porphyr vor, der allgemein für seine Härte und Widerstandsfähigkeit bekannt ist. Das heißt, dass wir für die Zufahrtswege rund 10.000 m3 und für die Künette weitere 5.000 bis 6.000 m3 aus dem Fels gesprengt haben. Letztlich sind wir auf mehr Fels gestoßen, als ursprünglich angenommen.“ Als weitere zentrale Herausforderung sieht der Projektleiter die Koordinierung der zahlreichen Baustellen entlang der Trasse. In der intensivsten Bauphase waren 15 Gruppen gleichzeitig an verschiedenen Baustellen mit insgesamt 45 Baggern im Einsatz. Jede Anstrengung wurde unternommen, um die hohe Schlagzahl der Arbeiten zu sichern. Um die Rohrschüsse etwa an die am schwersten zugänglichen Abschnitte der Trasse zu liefern, setzten die Verantwortlichen auch auf den Hubschrauber. Der Heli lieferte bislang für eine Strecke von circa 1,2 bis 1,5 km die Rohre an die Künette.

Foto: in.ge.na

Die Hauptleitung, bestehend aus Gussrohren von TRM, erstreckt sich über rund 30 km. Sie wurde komplett schub- und zuggesichert ausgeführt.

Die Rohrleitung passt sich optimal der Topographie des Geländes an.

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nahm Konsortial-Partner UNTERHOFER die Erdbewegungsarbeiten. „Eine der zentralen Herausforderungen für uns war, dass die geplante Rohrtrasse zum Teil nur schwer oder gar nicht zugänglich war. Es mussten also bestehende Zufahrten gebaut oder eben ausgebaut werden. Rund 10 ha Waldfläche mussten gerodet und zahlreiche Stützmauern gebaut werden“, schildert der Projektleiter der STRABAG, Dr.-.Ing. Marco Guandalini. Als größte Herausforderung baulicher Natur sieht er allerdings die geologischen Bedingungen: Foto: JEKON / STRABAG

BAUFIRMA KÄMPFT MIT SARNER PORPHYR Nachdem die Finanzierung gesichert war, sämtliche behördliche Hürden genommen und die Baulose vergeben waren, konnten im März letzten Jahres die Bagger auffahren. Die bauliche Umsetzung der Wasserleitung wurde an die Bietergemeinschaft STRABAG und UNTERHOFER GmbH vergeben, die eine klare Aufgabenteilung praktizierten. Während STRABAG als größerer Partner für die gesamte Organisation, Administration und Materialbeschaffung verantwortlich war, über-

20 KILOMETER IN GUSS-ROHRLEITUNG Die gesamte bauliche Umsetzung folgt dabei den Plänen der Planungsbüros Weiss und in. ge.na, beide mit Sitz in Bozen, die auch gemeinsam mit dem Büro Geologia e Ambiente die Bauleitung innehaben. Für Dr.-Ing. Rudi Bertagnolli, dem Projektleiter bei in.ge.na ein besonders spannendes Projekt. Grundsätzlich drehte sich für die Planer alles um die zentrale Frage: Wie kann die Überbrückung einer Distanz von knapp 20 Kilometer von der Fassungsstelle im Sarntal bis zum 16 m tiefer gelegenen Sammelbecken am Tschögglberg möglichst verlustfrei nur per Eigendruck erfolgen? „Die Herausforderung für uns war,

Durch die Abwinkelbarkeit in den Rohrmuffen sind Kurven auch ohne Krümmer möglich.

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Die Rohrverlegung im extrem harten Sarner Porphyr benötigt einiges an Sprengarbeiten.

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Für die Zufahrtswege wurden ca. 10.000 m3 Fels herausgesprengt. Zudem wurden zahlreiche Stützmauern errichtet.

Haltbarkeit und natürlich auch die enorme Widerstandsfähigkeit der Leitung insbesondere im alpinen Gelände. Die längskraftschlüssige VRS®-T-Verbindung ist in der Lage Setzungen und Hangbewegungen aufzunehmen und verhindert den Einwuchs von Vegetation. Sie gilt sogar als erdbebensicher. Dabei erspart man sich aufwändige und teure Fixpunkte. „Bedingt durch die Topographie weist die Leitung schon einige Hoch- und Tiefpunkte auf, zudem mussten wir auch einige Rohrbögen integrieren“, ergänzt Marco Guandalini. SPEKTAKULÄRE SCHLUCHTQUERUNG Mit Stand April sind bereits knapp 85 Prozent der Hauptleitung, also über 45 Kilometer in Guss verlegt. Bei den Abzweigern und Verteilrohrleitungen in PE steht man bei etwa 65 Prozent. Bei STRABAG und UNTERHOFER rechnet man damit, dass die Rohrleitung im Wesentlichen bis Ende des Sommers fertiggestellt sein wird. Dann fehlt nur noch ein Detail – und zwar die Verbindung über das markante Martertal. Dabei handelt es sich um eine schroffe Felsschlucht, die die Grenze zwischen den Gemeinden Sarntal und Jenesien bildet. „Über einen steilen Saumweg ist hier früher die einzige Verbindung von Bozen ins Sarntal verlaufen“, erklärt dazu Bürgermeister Romen. An eine Verlegung im Gelände war hier, wie Rudi Bertagnolli betont, nicht zu denken. „Daher wurde die Idee einer Rohrbrücke entwickelt, welche die Schlucht überspannen soll. Im Laufe des Projekts wurde daraus allerdings mehr. Um auch hier weitere Synergieeffekte zu erzielen, wurde aus der Rohrbrücke schließlich der Plan für eine Fußgängerbrücke über die Schlucht photo: zek

den Tschögglberg, wo es über zahlreiche kleinere Verteilleitungen zu den einzelnen Landwirtschaften geführt wird.“ Generell legen die Verantwortlichen ihren Fokus auf höchste Qualität des eingesetzten Rohrmaterials und sprechen sich dabei klar für die Eigenschaften der Gussrohre von TRM aus. Im Mittelpunkt standen neben dem technischen Anwendungswissen der TRM-Experten vor allem die partnerschaftliche und lösungsorientierte Herangehensweise bei dem höchst anspruchsvollen Projekt. Nicht nur die einfache Verlegung spreche, so Projektleiter Marco Guandalini, für das Rohrsystem von TRM, sondern auch die lange

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den Wasserdruck für die Länge richtig zu berechnen. Insgesamt liegt im Trassenverlauf ein Höhenunterschied von 350 m vor, die Leitung verläuft also im Wesentlichen der Topographie folgend auf und ab“, sagt Rudi Bertagnolli und erklärt damit, warum man hier auf die Qualität von Gussrohren des Tiroler Traditionsherstellers TRM setzte: „Bei Druckklassen von PN35 bis PN45 war uns klar, dass wir Gussrohre verwenden werden. Um den Reibungswiderstand möglichst gering zu halten, wählte man für den maximalen Durchfluss von 96 l/s einen großen Rohrdurchmesser von DN500. Auf diese Weise gelangt das Wasser noch mit ausreichendem Druck an

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Bis zu 15 Baustellen waren in der intensivsten Bauzeit gleichzeitig aktiv.

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Die Wasserverteilung erfolgt über eine spezielle Software. Diese ermöglicht jedem Bezieher eine exakte Steuerung über Handy oder Tablet.

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Die meisten Abnahmestationen sind bereits gesetzt. Sie sind mit moderner Technik ausgestattet.

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weitergesponnen. Das ist durchaus eine technische Herausforderung. Aber in Zeiten wie diesen stehen wir auch ganz anderen Herausforderungen gegenüber: Zum Beispiel gibt es aktuell Lieferengpässe bei den dafür erforderlichen Stahlseilen. Auch das entsprechende Fachpersonal zu bekommen, ist nicht allzu einfach. Daher rechnen wir mit der Fertigstellung erst im Herbst dieses Jahres“, so der Planer. Die 1,20 m breite Fußgängerbrücke hat dabei Potenzial zu einem echten Aushängeschild für die Region zu werden. Immerhin wird sie das Martertal mit einer Länge von 270 m überspannen, an der tiefsten Stelle thront sie 110 m hoch über dem Talboden. STAUBWOLKEN ÜBER DEN TÄLERN Generell sahen sich die Verantwortlichen in den letzten Monaten mit Entwicklungen konfrontiert, mit denen so in dieser Ausprägung nicht zu rechnen war: Rudi Bertagnolli: „Die teilweise galoppierenden Preisanstiege machten uns schon zu schaffen. Man muss sich vorstellen, dass alleine der Bewehrungsstahl in

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den letzten Monaten um über 80 Prozent teurer geworden ist. Aber auch die Treibstoffpreise sind für die Baufirmen eine merkbare Belastung. Daher ist es kein Wunder, dass auch der Preis für die geplante Brücke zuletzt angestiegen ist.“ Doch auch die Geduld und das Verständnis der Bevölkerung der betroffenen Ortschaften war stark gefordert, wie beide Gemeindeverantwortlichen betonen. „So viel schweres Gerät verursacht natürlich Belastungen für die Bevölkerung – der Lärm, Sprengungen, Stau und besonders: der Staub. Wir hatten eine Trockenphase, in der sich regelrechte Staubwolken über die Täler legten“, erzählt Vizebürgermeister Josef Mair aus Sarntal und zeigt sich entsprechend froh, dass dieser unangenehme Teil des Bauvorhabens bereits der Vergangenheit angehört. AUTOMATISIERTES VERTEILSYSTEM Ein einziger möglicherweise trockener Sommer liegt jetzt noch vor den Bauern am Tschögglberg. Wenn der Bauverlauf weiterhin so planmäßig voranschreitet, werden sie mit

Anfang April kommenden Jahres erstmalig Sarntaler Wasser auf ihre Felder leiten können. Eine echte Zeitenwende für die Landwirte auf dem wasserarmen, aber sehr sonnenreichen Bergrücken im Südwesten der Sarntaler Alpen. Konkret bedeutet das für rund 60 Mitglieder des Bodenverbesserungskonsortiums, dass ab dann 0,5 l/s pro Hektar zur Verfügung stehen werden. Das betroffene Gebiet umfasst etwa 200 Hektar. Ein wichtiger Aspekt dabei war, dass ein technisch modernes und ausgereiftes System für die Verteilung integriert wird, wie Markus Plattner bekräftigt: „Sämtliche Abnahmestationen – die allermeisten sind ja schon errichtet – sind mit professionellen Druckmessgeräten ausgerüstet. Es wird eine eigene spezielle Software erstellt, die jedes Mitglied über das Handy, den PC oder ein Tablet bedienen kann. Grundsätzlich soll die Abnahme, die Verteilung und Überwachung automatisiert erfolgen. Das ist deshalb unerlässlich, da aufgrund der Leitungstopographie gegebenenfalls zu hohe Drücke entstehen würden, wenn ein Be-

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Zu den am schwersten zugänglichen Bereichen der Rohrtrasse liefert der Helikopter die Rohre.

Die Verlegung auf den letzten Kilo­ metern vor der Gemeinde Jenesien.

ke Tappeiner, dass der fortschreitende Klimawandel die Trockenphasen in der zentralen Lage des Tschögglbergs eher verschärfen würde. Wohingegen die Niederschlagsmengen im Sarntal den Berechnungen zufolge zunehmen würden. Ein Argument mehr, das die Bedeutung der neuen Versorgungsleitung unterstreicht. Anfang April kommenden Jahres soll das erste Wasser fließen.

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nutzer oberhalb etwa auf einen Schließvorgang vergisst.“

VERANTWORTUNGSVOLLER UMGANG MIT WASSER Für Markus Platter ist klar, dass der Umgang mit dem Wasser auch akribisch zu verfolgen hat. „Nicht zuletzt, weil wir hier von EU-Geldern profitieren, steht für uns im Vordergrund, dass wir auch weiterhin den Leitgedanken des sensiblen und verantwortungsvollen Umgangs mit dem kostbaren Gut Wasser weitertragen. Darum ist es auch wichtig, dass die Bewässerung exakt und akribisch erfolgt und so auch dokumentiert wird“, so der Landwirt. Außerdem verweist er darauf, dass mit der neuen Bewässerung auch ökologische Verbesserungen möglich werden. Erstens werden damit die Wassertank-Lieferungen per LKW der Vergangenheit angehören. Und zweitens werden die kleineren Rinnsale und Quellen nicht mehr derart intensiv genutzt werden, sodass Flora und Fauna davon profitieren werden. „Ein weiterer wichtiger Vorteil liegt darin, dass das klare Wasser aus dem Sarntal in Notfällen auch als Trinkwasser verwendet werden kann“, erklärt Jenesiens Bürgermeister Romen. Die Wasserversorgungsleitung vom Sarntal nach Jenesien ist in jedem Fall ein Generationenprojekt, das einen enormen Mehrwert für eine der trockensten Regionen Südtirols schaffen wird. Erst kürzlich erklärte die bekannte Südtiroler Klimaforscherin Prof. Ulri-

Foto: zek

Foto: JEKON / STRABAG

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Abwassertechnik

Die zwei größten Kläranlagen in der Region um Kopenhagen werden künftig zur Gänze auf Streifenbelüfter der niederösterreichischen Aquaconsult Anlagenbau GmbH umrüsten. Damit werden ab Mai 2025 die Abwässer der dänischen Hauptstadt vollständig von effizienten Aerostrip-Belüftern behandelt und eine erheblichen Energieeinsparung erreicht.

Foto: Biofos

ÜBER 11.000 AEROSTRIPS BELÜFTEN KOPENHAGENS ABWÄSSER

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9.660 Streifenbelüfter von Aquaconsult werden in den beiden größten Kläranlagen der Region, Lynetten und Damhusåen, bis Mai 2025 installiert.

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Die drei Kläranlagen Avedøre, Damhusåen und Lynetten (hier im Bild) werden nach der komplettierten Umbauerweiterung das Abwasser von 1,4 Millionen Menschen behandeln.

gen erzielt werden. Bei beiden Anlagen handelt es sich um Umlaufbecken, in denen das Wasser mit Mammutrotoren im Kreis bewegt und belüftet wird. „Doch gerade in diesem Setting sind unsere Streifenbelüfter, die direkt auf dem Boden platziert werden, ein hocheffizientes System“, erklärt Glaninger. Entsprechende Studien bestätigten hohe Energieeinsparungen durch die flächendeckende Installation von Streifenbelüftern in vergleichbaren Kläranlagendesigns, die nun durch das Umrüstungsprojekt von Biofos S/A auch in Kopenhagen erreicht werden sollen. EINE MILLIARDE DÄNISCHE KRONEN FÜR ERSTES TEILPROJEKT Vordringliches Ziel des Projekts sei es aber, Platz für mehr Abwasser zu schaffen, das in kürzerer Zeit behandelt werden kann. Dabei wird in den drei Kläranlagen von Biofos der Reinigungsprozess beschleunigt – „ohne Kompromisse bei der Reinigungsqualität, wie das Unternehmen zum Projektstart betonte. Das Ballungsgebiet um Kopenhagen würde auch weiter anwachsen und damit immer mehr Abwasser gereinigt werden müssen, bevor es in den dänischen Sund abfließt. Damit die Kläranlagen in Zukunft mit den großen Wassermengen mithalten können, soll nun bis 2027 mehr als eine Milliarde Dänische

Kronen (über 134 Mio. Euro) investiert werden, wie die Vertragsparteien bekanntgaben. Insgesamt sollen sogar fünf Projektabschnitte dafür sorgen, dass das Abwasser der Metropolregion bis 2045 umfassender und effizienter gereinigt werden kann. Die drei betroffenen Kläranlagen Avedøre, Damhusåen und Lynetten werden nach der komplettierten Umbauerweiterung mit 11.000 Aerostrips bestückt sein. „Damit werden die Streifenbelüfter in Zukunft die gesamten Abwässer der Stadt Kopenhagen belüften“, bestätigt auch Peter Dalgaard, Projektleiter bei der dänischen BioMizing, die verantwortlich für einen großen Teilbereich des Megaprojekts in Kopenhagen ist. Foto: Aquaconsult Anlagenbau GmbH

Foto: Aquaconsult Anlagenbau GmbH

ie Aerostrip Streifenbelüfter des österreichischen Unternehmens Aquaconsult Anlagenbau GmbH sind Teil eines enormen Umrüstungsprojekts der wichtigsten Kläranlagen im Großraum Kopenhagen. Ab Juni werden 9.660 Streifenbelüfter von Aquaconsult in den beiden größten Kläranlagen der Region, Lynetten und Damhusåen, bis Mai 2025 installiert und das Abwasser von 1,4 Millionen Menschen behandeln. In der Endausbaustufe wird damit das gesamte Abwasser der dänischen Hauptstadt mit dem System belüftet werden. Die Erfolgsgeschichte begann nämlich bereits 2015 in der Kläranlage in Avedøre im Süden Kopenhagens: Die auf 300.000 Einwohnergleichwerte ausgelegte Anlage wurde schon damals mit 1.600 effizienten Streifenbelüftern aus Traiskirchen ausgestattet – mit großem Erfolg: „So konnte nachweislich eine Reduktion des Stromverbrauchs um bis zu 40 Prozent im Vergleich zu den bestehenden Oberflächenbelüftern erreicht werden, das entspricht ca. 2 Millionen kWh pro Jahr“, berichtet Gerald Glaninger, Prokurist bei Aquaconsult Anlagenbau. Durch die guten Erfahrungen in Avedøre setzte die Betreiberfirma Biofos A/S auch bei den beiden größeren Kläranlagen Lynetten und Damhusåen auf die niederösterreichische Technik. Nun wird erwartet, dass damit in der Region weitere erhebliche Energieeinsparun-

Die Aerostrips konnten in der bereits ausgerüsteten Kläranlage Avedøre eine Reduktion des Stromverbrauchs um bis zu 40 Prozent im Vergleich zu den bestehenden Oberflächenbelüftern erreichen.

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Fernwärme

SAUBERE WÄRME FÜR NEUMARKT AM WALLERSEE Rechtzeitig zum Start der letzten Heizperiode versorgt die Salzburg AG seit Ende November weitere 300 Haushalte in der Region mit sauberer Wärme. Durch den Neubau des Biomasseheizwerks in Neumarkt am Wallersee konnte das Fernwärmenetz im Bundesland noch weiter wachsen.

Die Investitionskosten für das neue Heizwerk in Neumarkt am Wallersee belaufen sich auf rund 2 Millionen Euro.

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ls Green Tech Company hat es sich die Salzburg AG zum obersten Ziel gesetzt, die Wärmeversorgung im gesamten Bundesland Salzburg schrittweise zu dekarbonisieren. Mit dem Neubau des Biomasseheizwerks in Neumarkt am Wallersee setzt das Unternehmen somit einen wichtigen Schritt in Richtung CO2-freie Wärme. „Der Ausbau des Fernwärmenetzes und die Verdichtung des vorhandenen Systems sind essentiell, um unser Ziel, eine klimaneutrale Wärmeversorgung für ganz Salzburg, zu er­ reichen“, erklärt Generaldirektor Leonhard Schitter. „Es ist uns ein besonderes Anliegen, auch die Umlandgemeinden mit sauberer Wärme zu beliefern.“ RECHTZEITIG ZUR HEIZSAISON GESTARTET Durch den Einsatz von Biomassebrennstoff erzeugt das Heizwerk in Neumarkt seit Ende November 1.400 kW Wärme. Rechtzeitig zur Heizsaison können somit rund 300 Haushalte in der Umgebung mit klima­ freundlichere Wärme versorgt werden. Bereits im Februar 2021 wurde die Gemeinde im ­Rahmen des e5-Programms erneut für ihre Umweltschutzmaßnahmen ausgezeichnet. Nachhaltige Wärme aus der Umgebung leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz, den eine Kommune leisten kann. Neben vielen Privathaushalten werden auch die Schulen mit Wärme versorgt. Für die

Entwicklung und die Planung des Fernwärme-Energieprojekts zeichnet das Salzburger Unternehmen enpro verantwortlich. Neben der Planungstätigkeit arbeitet das Unternehmen mit seinen Partnern in Fragen Betriebsbetreuung und Optimierung von Fernheiz­ werken zusammen. Seit 20 Jahren betreut der Geschäftsführer von enpro, Ing. Enes Hamidovic, mit dem Fernheizkraftwerk ­ Toblach Innichen eines der größten Biomasseheizkraftwerke der alpenländischen Region und setzt sein dort gesammeltes Know-how bei neuen Nah- und Fernwärmeversorgungsprojekten ein.

FERNWÄRME FÜR SALZBURG 1955 war das Salzburger Fernwärmenetz 7,5 Kilometer lang, heute misst es alleine in der Stadt rund 160 Kilometer. Mit 230 Kilometern ist das Versorgungsgebiet im Verbundnetz Salzburg/Hallein noch größer als das der Stadt. Durch den neuen Wärmestandort in Neumarkt am Wallersee konnte das Netz noch weiter wachsen. Die Salzburg AG betreibt im gesamten Bundesland inklusive aller Landnetze somit ein Fernwärmenetz von rund 300 Kilometern und versorgt an die 24.000 Kundinnen und Kunden mit nachhaltiger Wärme.

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Fernwärme

„HEIMSPIEL“ FÜR KREMSMÜLLER BEIM FERNWÄRMEPROJEKT IN WELS

Fotos: Kremsmüller

Insgesamt wurden von Kremsmüller am Kaiser-­JosefPlatz 2,8 Trassenkilometer mit Vorlauf- und Rücklaufleitungen verlegt, 1.600 Schweißnähte verbunden und 80 Hausanschlüsse hergestellt.

Bis zur Fertigstellung Ende letzten Jahres wurden insgesamt rund 6,6 Mio. Euro in das neue Erscheinungsbild des Kaiser-Josef-Platzes in Wels investiert. Neben mehr Grün und einem neuen Beleuchtungskonzept wurden auch Wasserflächen sowie der Neubau der Busdrehscheibe realisiert. Von der Neugestaltung nutzte die eww Gruppe die Möglichkeit, um ihre Versorgungsnetze zu modernisieren und zu erneuern. Für das Verlegen und Schweißen der Rohre ist das Welser Unternehmen Kremsmüller verantwortlich – ein Auftrag als Heimspiel.

Arbeit an der Baustelle, allen voran die Schweißarbeiten, forderte von den Mitarbeitern von Kremsmüller großes Know-how.

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ie Neugestaltung des Kaiser-Josef-Platzes oder auch des „KJ“, wie der Platz von Welsern vereinfacht genannt wird, ist für das Industrieanlagenbau-Unternehmen Kremsmüller aufgrund des Standords ein besonderes Projekt. Auftraggeber für das Ende letzten Jahres fertiggestellte Bauvorhaben war die eww Gruppe. „Nachdem die Teams vom Kremsmüller Rohrleitungsbau eine Vielzahl an Fernwärme-­ Projekten in Österreich, Deutschland, der Schweiz und in Italien abgewickelt haben, ist die Arbeit am traditionsreichen Platz unserer Heimatstadt eine besondere Ehre“, erklärt Gregor Kremsmüller, Miteigentümer der Kremsmüller Gruppe. Der Platz wurde um 1300 errichtet, ab 1834 roll-

ten hier Eisenbahn-Waggons, anfangs von Pferden, dann von Dampfloks gezogen. Nach vielen Veränderungen in den letzten Jahrzehnten wurde der Kaiser-Josef-Platz nun völlig neu gestaltet. MODERNISIERTE VERSORGUNG Die Versorgung vieler bestehender Häuser mit Fernwärme, Wasser, Strom und Internet wurde erneuert, und einige Gebäude neu ans Fernwärmenetz angeschlossen. Ein echtes Plus für die Umwelt, denn Fernwärme ist wesentlich energiesparender als eine autarke Versorgung jedes einzelnen Gebäudes. Insgesamt wurden 2,8 Trassenkilometer mit Vorlauf- und Rücklaufleitungen verlegt, 1.600 Schweißnähte verbunden und 80 Hausanschlüsse hergestellt. „Besonders stolz sind wir auf unsere Schweißer, die auch in den vertracktesten Situationen einen kühlen Kopf bewahren und auf ihr Know-how zurückgreifen können“, sagt Gregor Kremsmüller. „Wer einmal beobachten konnte, wie ein Schweißer mithilfe eines Spiegels an der nichtsichtbaren Unterseite schweißt, wird von dessen handwerklichen Fähigkeiten begeistert sein. Hier gilt es Ruhe zu bewahren, um Fehler zu vermeiden. Ich danke unseren innovativen, vielseitigen, qualitäts- und verantwortungsbewussten Mitarbeitern für die ausgezeichnete Leistung.“ Alles in allem betrug die Vorbereitungszeit für das Projekt ein halbes Jahr. Verlegt wurden die Rohre im Schotteruntergrund von Wels. Durch die Verlegung der Autobushaltestellen in die umliegenden Straßen und der Sperrung der Bahnhofstraße für den Durchzugsverkehr mussten die Welser für die Zeit des Umbaus mit einigen Einschränkungen leben. Der „neue KJ“ lädt nun mit großzügigen Überdachungen, einem kleinen Park, Wasserflächen, breiten Gehsteigen, hochwertiger Beleuchtung und vielen Bäumen zum Flanieren ein.

Nachdem die Teams vom Kremsmüller Rohrleitungsbau eine Vielzahl an Fernwärme-Projekten abgewickelt haben, ist die Arbeit am traditionsreichen Platz der eigenen Heimatstadt ein besonderer Auftrag.

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Messen & Veranstaltungen

Unter dem Motto „People and Goods on the move“ findet die IAA Transportation vom 20. bis 25. September in Hannover statt. Neben der Präsentation von Fahrzeugneuheiten stehen die Bereiche Logistik, Transport und Digitalisierung des Nutzfahrzeugverkehrs auf dem Weg zur Klimaneutralität im Zentrum. Die Thementage auf der IAA Transportation greifen die Megatrends der Logistik auf und beleuchten zentrale Zukunftsfelder.

Fotos: IAA

IAA TRANSPORTATION: LEITPLATTFORM FÜR LOGISTIK, NUTZFAHRZEUGE, BUSSE UND DEN TRANSPORTSEKTOR Besuchermagnet: Rund 400.000 Menschen besuchten die IAA 2021.

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ie IAA Transportation, die vom 20. bis 25. September in Hannover stattfindet, zählt zu den Schwergewichten der Messeveranstaltungen. Hier werden die Trends zum Thema Mobilität erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Dieses Jahr setzt man mit den Thementagen jeweils einen Schwerpunkt. Beim Startschuss wird der Fokus auf die Zukunft in der Logistik gesetzt. Das Publikum erfährt alles zu den Bereichen Lieferketten, Lkw, Integration von Schiene und Schifffahrt, E-Mobilität und Wasserstofftechnologien für Nutzfahrzeuge sowie digitale Innovationen für die Logistikkette. Thementag 2 folgt mit dem Schwerpunkt Handel zu den Themen letzte Meile, Innenstadt-Logistik, Vans, Lastenräder, Lieferroboter, Digitalisierung sowie innovative Lösungen für den Einzelhandel und E-Commerce. Am dritten Thementag erfährt man alles über die Infrastruktur: Ladeinfrastruktur von Strom und Wasserstoff, Ausbau der Datennetze, Datenmanagement, Fernbusverkehr und Anbindung des Schienenverkehrs. Den Abschluss macht der Thementag 4 mit dem Schwerpunkt Kommunaler Transport zu den Themen Bus, Elektrifizierung, Wasserstoff, Ride-­ Hailing, MaaS und digitale Vernetzung.

Angela Merkel war Stammgast auf der IAA, hier trifft sich Politik und Wirtschaft.

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Die Digitalisierung wird unsere Welt in den kommenden Jahrzehnten stark verändern. Dieser Umstand spiegelt sich neben den Thementagen der IAA auch in den innovativen Lösungen der Messeaussteller wider. Ein Bereich, an dem die Digitalisierung unter anderem zu beobachten sein wird, ist die städtische Infrastruktur. Sie versorgt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung mit Energie, Wohnraum und Mobilität. Dabei ist ein Großteil der städtischen Infrastruktur technologisch veraltet. Das gilt vor allem für Länder, in denen die Infrastruktur bereits vor vielen Jahrzehnten aufgebaut wurde und Straßen, Bahngleise, Energiesysteme und Gebäude noch lange nicht im digitalen Informationszeitalter angekommen sind. In ihnen schlummert ein riesiges Potential, denn eine intelligente Infrastruktur mit 5G-Netzen, KI-Computern und IoT-Sensoren macht deutliche Effizienzsteigerungen möglich. Ein wichtiger Schritt zu einer nachhaltigen Stadt der Zukunft. ENERGIESPARENDE LÖSUNGEN Der Straßenverkehr ist nicht der einzige Bereich, dem eine intelligente Infrastruktur zu mehr Effizienz und Energieeinsparungen verhelfen könnte. Ein weiterer Hebel ist die städtische Beleuchtung, von der für gewöhnlich nur ein geringer Anteil tatsächlich für bessere Sichtverhältnisse bei Verkehrsteilnehmern sorgt. Ein nicht unerheblicher Teil geht aufgrund der hohen Streuung der Lichtquellen im Nachthimmel verloren oder leuchtet Parkplätze und Straßen aus, ohne dass weit und

breit ein Mensch zu sehen ist. Mit intelligenten LED-Lampen ließe sich das jedoch verhindern: Die LED-Strahler haben einen geringeren Energieverbrauch und bündeln ihr Licht besser, sodass die Lichtemissionen geringer sind. Werden die Lampen dann auch noch dazu in die Lage versetzt, sich mit ihrer Umwelt zu vernetzen, können sie ihre Effizienz noch einmal deutlich steigern. Dabei werden die LED-Lampen zum Energiesparen heruntergedimmt, bis eine Person einen Bewegungsmelder auslöst und das Beleuchtungsniveau hochfährt. Eine Technik, mit der Lichtverschmutzung vermieden und für eine höhere Verkehrssicherheit gesorgt werden kann. Zudem werden die Energiekosten gesenkt. Interessierte Unternehmen und Verbände können sich beim Veranstalter melden und Konzepte einbringen. Einfach eine Mail an info@iaa.de schreiben und das IAA-Team meldet sich.

Autonomer Transport ist ein wichtiger Stützpfeiler beim Mobilitätskonzept der Zukunft.

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