HYDRO
Technik
Foto: Troyer
Moderne Visualisierungssysteme erlauben heute eine für jeden Anwender optimierte Kommunikation mit der Kraftwerksanlage. Bei Troyer AG wird permanent an der Weiterentwicklung dieser zentralen Schnittstelle zwischen Betreiber und Anlage gearbeitet.
DIE SCHNITTSTELLE ZWISCHEN MENSCH UND MASCHINE ALS KRITERIUM MODERNER WASSERKRAFTTECHNIK In der Regel kommunizieren heute Wasserkraftbetreiber über Visualisierungssysteme mit ihrer Anlage. Alle wesentlichen Parameter erfährt der User über die Bedienoberfläche, über die er auch aus der Ferne steuernd eingreifen kann. Die Frage nach der Bedienerfreundlichkeit ist dabei relativ: Vielmehr geht es darum, das optimale Visualisierungssystem für die jeweiligen Anforderungen des Betreibers zu entwickeln und zu designen. Über langjährige Erfahrung und einschlägiges Know-how verfügt in dieser Hinsicht der Südtiroler Wasserkraftspezialist Troyer AG, der seinen Kunden Visualisierungs- und Fernsteuerungssysteme mit personalisierter Software bietet. Worauf man im Hause Troyer dabei besonderen Wert legt, haben wir bei Dipl.-Ing. Philipp March, Abteilungsleiter Automation bei Troyer AG, erfragt.
U
m die Daten und Abläufe eines Kraftwerks zu erfassen und es zu steuern, wurden Visualisierungs- und Fernsteuerungssysteme entwickelt. Diese haben in den letzten Jahrzehnten ganz wesentlich zu einer Vereinfachung der Bedienung, zu einer Erhöhung des Bedienkomforts sowie einer Verbesserung der Anlagensicherheit beigetragen. Ein Visualisierungssystem repräsentiert die Schnittstelle zwischen dem Anlagenbetreiber und seiner Anlage, der Betreiber „erfährt“ quasi sein Kraftwerk über das Visualisierungssystem. Dennoch kann man heute keineswegs von einer allgemein gültigen Norm in Hinblick auf die optimale intuitive Oberfläche sprechen, wie Philipp March bestätigt: „Die Frage, ob ein Visualisierungssystem intuitiv und bedienerfreundlich ist, lässt sich meiner Meinung nach nicht universell beantworten. Dazu sind die Voraussetzungen zu unterschiedlich. Ein Visualisierungssys-
tem, welches für einen EVU-Kunden, der über geschultes Fachpersonal verfügt, sehr wohl intuitiv und bedienerfreundlich ist, kann einen Privatkunden eventuell überfordern. Umgekehrt kann ein relativ schlicht und einfach gehaltenes Visualisierungssystem dem erfahrenen Benutzer womöglich zu wenige Eingriffsmöglichkeiten bieten und als limitierend empfunden werden. In diesem Sinne ist es nicht möglich, ein Visualisierungssystem zu entwerfen, das für alle Anlagen und alle Kunden die optimale Lösung darstellt.“ Er verweist darauf, dass gerade dieser Aspekt der Anlagenautomation und Prozessvisualisierung seiner Erfahrung nach den größten Klärungsbedarf im Gespräch mit den Kunden verlangt. Dabei stehen zumeist betriebliche Vorgaben und Standardisierungsmaßnahmen im Vordergrund, die selbstverständlich wunschgemäß umgesetzt werden können.
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EINHEITLICHES „LOOK-AND-FEEL“ Worin der Know-how-Vorsprung in Sachen Visualisierungssysteme aus dem Hause Troyer liegt: Man ist Water-to-Wire-Spezialist, also ein Gesamtlieferant, der neben den Turbinen und dem Visualisierungssystem auch die Steuerungssoftware und die Steuerschränke aus einer Hand liefert. Damit ist sichergestellt, dass sämtliche Komponenten zueinander passen und sich keine Schnittstellenprobleme ergeben. „Die Vorgabe bei der Entwicklung unseres Visualisierungssystems war einerseits ein durchgängiges Graphik- und Bedienkonzept, unabhängig von der eingesetzten Hardware bzw. Projektierungssoftware. Damit erzielen wir ein einheitliches ‚Look-and-feel‘. Es spielt somit keine Rolle, über welche Hardware die Anlage gesteuert wird. Andererseits sollten auch der Funktionsumfang und selbst die Bedientiefe variabel sein. Aus diesem Grund April 2021
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