HYDRO
Der Vertical-Slot-Fischpass erwies sich als die praktikabelste Lösung für die Fischpassierbarkeit des Querbauwerks.
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Die Steuerung sowie die gesamte E-Technik wurde vom steirischen Branchenspezialisten MBK realisiert.
Natürlich musste dieser Sonderlösung auch im Steuerungssystem des Kraftwerks Rechnung getragen werden. Realisiert wurde selbiges von den Spezialisten der MBK Energietechnik im steirischen Ilz, die sich in den letzten Jahren einen ausgezeichneten Ruf als elektrotechnischer Gesamtausrüster für Wasserkraftwerke gemacht haben. Bei MBK setzt man vor allem auf erprobte Industriekomponenten, die eine hohe Verfügbarkeit der Anlagen sicherstellen. Dabei kommen technische Innovationen aber auch nicht zu kurz. Für Planer Helmut Mitterfellner sind die Steue-
rungslösungen von MBK absolut „State-ofthe-Art“. „Wenn man sich ansieht, wie die Visualisierung der Anlage umgesetzt wurde, dann kann man nur sagen: Da können auch noch größere Anbieter etwas lernen“, so der Planer. Alle acht Kraftwerkspartner verfügen heute über ein Tablet, auf dem sie via geschütztem Internet-Zugang jederzeit Zugriff auf ihre Anlage haben. INNOVATIVE STAHLWASSERBAULÖSUNGEN Im Hinblick auf die Verfügbarkeit des neuen Kraftwerks kommt – wie bei anderen Anlagen auch – der stahlwasserbaulichen Ausrüstung große Bedeutung zu. Dessen waren sich auch die Betreiber in Krakau bewusst und entschieden sich deshalb für einen erfahrenen Anbieter, den steirischen Branchenspezialisten S.K.M. aus dem steirischen Kammern. Neben einer massiven Stahl-Fischbauchklappe
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Rund 20 Prozent des zufließenden Wassers, mindestens aber 230 l/s, werden als Restwasser in die Ausleitungsstrecke dotiert.
und dem Grundablass-Schütz waren Sepp Köhl und sein Team auch für Grob- und Feinrechen, sowie die Teleskoparm-Rechenreinigungsmaschine verantwortlich. Was die Kraftwerkskomponenten aus dem Hause S.K.M. auszeichnet, ist vor allem auf den zweiten Blick erkennbar. Beim Lokalaugenschein weist Josef Schröcker darauf hin, wie exakt die Greifharke des Teleskoparms in die Rechenzwischenräume greift. Auf diese Weise wird nicht nur ein effizienter Reinigungsbetrieb, selbstredend vollautomatisch, sichergestellt, sondern darüber hinaus auch ein geringer Verschleiß und somit eine lange Lebensdauer erreicht. „Man merkt, dass Josef Köhl über ein eigenes Kleinwasserkraftwerk verfügt. Er kennt dadurch beide Perspektiven – die des Stahlwasserspezialisten und die des Betreibers. Viele kleine, praktikable Lösungen sind somit mittlerweile in seine Produkte eingeflossen. Besonders hervorzuheben etwa der tropfenförmige Querschnitt der Feinrechenstäbe, die dadurch einen positiven Effekt auf etwaige Verwirbelungen am Einlauf haben“, so Josef Schröcker. ERZEUGUNG IM PLANSOLL Die Umsetzung des Kraftwerksprojektes erfolgte zügig. Innerhalb von nur sieben Monaten war die Anlage soweit hergestellt, dass sie erstmals Strom ans Netz lieferte. Am 30. November letzten Jahres war es soweit mit dem Andrehen. „Das Tolle war, dass die Anlage von Anfang an sehr gut gelaufen ist – und bislang durchgehend produziert hat“, zeigt sich Erwin Schnedl zufrieden. Im Regeljahr rechnen die Betreiber mit einer Stromerzeugung von 6 GWh, die man trotz der extrem wasserarmen Wassermonate in diesem Jahr noch erreichen möchte. Vieles deutet darauf hin, dass der Optimismus der Steirer mehr als begründet ist. Juni 2016
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