26 | Ausgabe 1
www.schaffhauserpost.ch
Januar 2010
Kinder und Eltern zum Thema Kindesmissbrauch sensibilisieren
«Peppino» auf Tour in Kindergärten
Seit Dezember 2007 unterstützt die Schaffhauserin Maria Zonca mit ihrem Kinderbuch und ihrem «Peppino»Stofftier die Stiftung «Hänsel + Gretel» aus Karlsruhe, welche sich seit elf Jahren mit der heiklen Thematik des Kindesmissbrauchs beschäftigt. Nun führte die Autorin die ersten «Peppino»-Lesungen im Kindergarten Neubrunn auf der Breite in Schaffhausen und im Kindergarten Rheingold in Neuhausen durch. Voller Spannung und mit leuchtenden Augen lauschten über 30 Kinder im Kindergarten Neubrunn, als ihnen Maria Zonca den kleinen Kater «Peppino» und seine Freunde vorstellte. Danach las die Autorin einen Auszug aus ihrer Geschichte «Der Geburtstagsausflug», in welcher «Peppino» zuerst ganz traurig ist, dass all seine Freunde seinen Geburtstag vergessen haben. Aber als ihn seine Freunde dann doch noch mit einem tollen Ausflug überraschen, ist die Freude umso grösser. Auch im Kindergarten Rheingold war die Begeisterung gross, während die 35 Kinder «Peppino» kennenlernen durften. Da am Tag der Vorlesung Kindergärtlerin Larissa ihren eigenen Geburtstag
feiern konnte, war der Bogen zum «Peppino»-Kinderbuch zudem auf eine ganz besondere Weise gespannt.
«Peppino» als Botschafter Damit sich die Kindergärtler mit der Figur «Peppino» anfreunden können, wurde ihnen die Geschichte auszugsweise vorgelesen. Im Gegenzug bekamen die Kindergärtnerinnen Yvette Padovan und Christina Ermatinger vom Kindergarten Neubrunn sowie Gabi Oberli und Helene Lea Meier vom Kindergarten Rheingold ein «Peppino»-Buch überreicht, um den Kindern die Geschichte zu Ende erzählen zu können. Damit sich auch die Eltern der Kinder mit «Peppino» und der Stiftung «Hänsel + Gretel» auseinandersetzen, wurde jedem Kind ein grosses und ein kleines «Peppino»-Plüschtier und eine Autogrammkarte mit Informationen zur Arbeit der Stiftung «Hänsel + Gretel» überreicht. So leistet «Peppino» als sympathischer Botschafter für die Arbeit und Projekte der Stiftung wertvolle Dienste. Notinseln zur Prävention Ein Projekt von «Hänsel + Gretel» nennt sich «Notinsel» und bietet Kindern in Not sichere Zufluchtsorte in lokalen Ge-
Die Kindergärtler lauschten gespannt der Geschichte um den Kater «Peppino» und bekamen nach der Bilder Oliver Schmid Lesung von Maria Zonca «Peppino»-Plüschtiere und -Malbücher zur Erinnerung geschenkt. schäften. Im April 2009 präsentierte Maria Zonca zusammen mit der Stiftung «Hänsel + Gretel» das Projekt dem Schaffhauser Stadtpräsidenten Thomas Feurer, denn das Projekt bedarf eines öffentlichen Trägers, der dieses überwacht und einen kontrollierten Ablauf gewährleistet. Derzeit prüft die Kinderschutzgruppe Schaffhausen eine mögliche Umsetzung in Schaffhausen. Breite Unterstützung fand das Projekt bereits bei Peter Wehrli, dem Präsidenten der Pro City, aber auch bei
regionalen Medien wie der «Schaffhauser Landzeitung» und neu auch der «Schaffhauser POST». Maria Zonca hofft, dass das Modell auch in Schaffhausen Schule macht: «Schulwege und die Stadt sollen für Kinder sicher sein. Es geht nicht darum, dass die Stadt als kriminell eingestuft wird, sondern vielmehr um Prävention. Gleichzeitig rücken auch die Geschäftsinhaber durch ihre Initiative näher zusammen.» Auch die vier Kindergärtnerinnen sind von der Idee hinter
dem Projekt «Notinsel» überzeugt und begrüssen eine Umsetzung auch für die Schweiz. In Deutschland beteiligen sich mittlerweile rund 15 000 Geschäfte in 148 Städten als «Notinseln» am Projekt. Jetzt muss also nur noch der Funke in die Schweiz überspringen, damit die «Notinseln» auch international werden. Als aktive Unterstützerin des Projekts freut sich die «Schaffhauser POST» über Ihre Meinung zum Thema «Notinseln in Schaffhausen». Schreiben Sie uns. os ■
Das Projekt «Notinsel»
Kinderbuchautorin Maria Zonca (M.) überreichte den Kindergärtnerinnen Yvette Padovan (l.) und Christina Ermatinger ein selbstgemaltes «Peppino»-Bild.
Gewalt durch Mitschüler, Diebe, Pädokriminelle und viele andere sind in städtischen als auch ländlichen Regionen zum traurigen Alltag geworden. Kinder sind dieser Gewalt und vielen Gefahren meist schutzlos ausgeliefert. Darum hat die deutsche Stiftung «Hänsel + Gretel» mit dem Projekt «Notinsel» die Initiative ergriffen und eine Möglichkeit geschaffen, Kindern in Notsituationen Fluchtpunkte aufzuzeigen, in denen Sie Hilfe bekommen. Notinseln können Bäcker, Metzger, Coiffeure, kleinere Supermärkte, Apotheken, Drogerien, Banken u.v.m. werden, sofern sie geeignet sind und sich bereit erklären, Kindern zu helfen, wenn diese Hilfe benötigen. Alle Geschäfte, die das «Notinsel»-Zeichen an ihrer Tür anbringen, signalisieren Kindern: «Wo wir sind, bist Du sicher». So können Kinder, die in Not sind, in die gekennzeichneten Geschäfte flüchten und sicher sein, dass sie dort kompetente Hilfe finden. Weitere Infos zum Projekt und zu «Peppino» sind im Internet unter www.haensel-gretel.de oder www.ciao-peppino.com zu finden.