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Trend „Live-Shopping“ Tchibo macht Sportmode

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aus PET-Flaschen

aus PET-Flaschen

Live-Shopping wird zum starken Trend

Wer via Live-Shopping sympathische digitale Dialoge gestaltet, kann damit einen nicht unerheblichen Wettbewerbsvorteil kreieren.

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Gastbeitrag

••• Von Michael Buchacher

WIEN. Selbst wenn die Frühlingstage wieder zum Shoppingbummel auf der Suche nach Schnäppchen und Erlebnissen genutzt werden, ist klar: Ohne starken Online-Kanal wird es, abgesehen von Ausnahmen. kein Überleben geben. Die Verschmelzung von stationärem Handel, digitalen Komponenten im Store, CRM- und Marketingmaßnahmen mit Online-Shops läuft auf vollen Touren.

Die Generation iPhone++

Speziell das Trend-Thema LiveShopping kommt nun von China über Deutschland auch nach Österreich ist. Hier verlinken sich auf einfache und sympathische Weise Kundenbindung, Imagepflege in der Community und ein neuer Sales Channel. Dafür nutzen wir technische Möglichkeiten, die vor wenigen Jahren noch undenkbar waren. Zur Erinnerung: YouTube startete 2005, zwei Jahre später stellt Steve Jobs das 1. iPhon vor. Jene Kids, die damals geboren wurden, bevölkern heute die Einkaufszentren, haben mindestens ein, meist ganz aktuelles, Smartphone-Modell in der Tasche und verfügen über Schüler- und Jugendkonten. Diese neue Shopping-Generation ist seit gut einem Jahrzehnt Online-Tutorials aller Art gewohnt – von Schminktipps, über Schulmathematik bis hin zu Bauanleitungen und Lifehacks –, und das auf Displays und Endgeräten aller Größenklassen.

In Zukunft werden also auch die Händler noch etwas mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringen. Viele von ihnen werden auch einige Zeit vor der Kamera verbringen und ihre eigenen Live-Shopping Events für die Community entwickeln, produzieren und streamen. Dabei sind unterschiedliche Formate denkbar: Mitmach-Shows, Produktpräsentationen mit Erklärungen, rasche Abverkäufe, Modenschauen, Service-Sprechstunden etc. Oft ist hier gerade das Lokale oder das besonders Authentische gefragt.

Die ersten Unternehmen springen auf den Live-ShoppingZug auf und nutzen die Vorteile des frühen Starts, die Lernkurven sind bei großen und kleinen Unternehmen steil.

Pioniergeist ist gefragt

Jetzt schon Erfahrungen bei Produktion und Streaming zu sammeln, zahlt sich langfristig aus. Unseren Partnern und DMS ist wichtig, aufzuzeigen, dass sich mit einer überschaubaren Investition in Equipment, Tools und Beratung sehr brauchbare Ergebnisse erzielen lassen. Mit Anfängergeist, Fleiß und der Kombination einfacher Hard- und Software-Tools können Retailer zu Stars werden –weit über ihren bisherigen „Heimmarkt“ hinaus.

© Inge Funke

Die Händler der Zukunft werden auch einige Zeit vor der Kamera verbringen und ihre eigenen Live-ShoppingEvents für die Community entwickeln.

Michael Buchacher

Gründer & CEO DMS

Neue Wege für DMS

Die Digitale Mediensysteme GmbH wurde 2004 gegründet und hat sich seitdem zu einem führenden Digitalisierungspartner für Retail-Betriebe im D-A-CH-Raum entwickelt. Außerdem ist das Unternehmen vom Standort in WienOttakring aus projektbezogen in Italien, Slowenien und Ungarn und insgesamt 13 Ländern aktiv. Aktuell im Fokus (Bild): DMS unterstützt beim Aufspringen auf den „Live-Shopping-Zug“.

Sind Insekten unsere Nahrung der Zukunft?

Das Unternehmen Pinaks aus Deutschland bringt auch in Österreich Grillen-Cracker auf den Markt – vom Krabbeln in der Insektenbranche.

••• Von Maren Häußermann

Der Verzehr von Insekten als Fleischersatz ist nicht neu, aber noch nicht ganz etabliert. Es gibt Rezepte, es gibt Zuchtbetriebe und es gibt

Anbieter fertiger Produkte. Diese massentauglich zu machen, ist die wirkliche Herausforderung, der sich etwa die GmbH

Pinaks aus Berlin stellen will – ein Start-up, das nun seine Grillen-Cracker mit Rosmarin- oder

Zwiebel-Kräuter-Geschmack auf den Markt gebracht hat.

Die Gründer Camilo Wilisch und Sebastian Kreßner haben sich 2019 an die Entwicklung ihres Produkts gemacht, mit zwei

Mitarbeitern im Marketingbereich. In der eigenen Küche und schließlich in der Backstube einer Berliner Bäckerei haben sie verschiedene Rezepte ausprobiert. Ihr Ziel war es, nichts komplett Extravagantes zu schaffen, sondern ein Produkt, mit dem sich die Konsumenten identifizieren können. Denn deren Bereitschaft, Insekten zu essen, war schon da. Basierend auf einer Umfrage des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertnung von 2015 hieß es, dass 30% der Deutschen Insekten probieren würden, im Jahr 2020 waren es schon 40%. Nun müssen diese Leute nur noch abgeholt werden …

Europäischer Trend

Auch in Österreich werden Insekten als Nahrungsmittel attraktiv gemacht: Der heimische Markt kennt bereits einige Unternehmen, die sich auf die Zucht und Verarbeitung von Insekten spezialisieren. Die Wurmfarm aus Kärnten beispielsweise tunkt Mehlwürmer in Schokolade, in Wien haben die Unternehmen Zirp und Livin Farms ihren Sitz. Ersteres bietet Falafel- und Pfannkuchen-Mischungen mit Insektenzusatz an, Livin Farms konnte sich bereits international einen Namen als Experte in der Insektenaufzucht machen.

Vertreten werden all diese Unternehmen auf EU-Ebene von der International Platform of Insects for Food and Feed (IPIFF), die als Sprachrohr der Insektenindustrie gilt. Einer Studie dieser Plattform zufolge gab es 2019 in der Europäischen Union 500 t Insektenprodukte, und rd. 9 Mio. EU-Bürger haben Insekten gegessen.

Allerdings gelten bisher in der EU nur Mehlwürmer als sicheres neuartiges Nahrungsmittel. Zu prüfende Anträge auf Zulassung bestehen für den Buffalo- Wurm, zwei Grillenarten, Heuschrecken, Bienenlarven und die Schwarze Soldatenfliege. Sollten diese in Zukunft Bestandteile eines Produkts sein, muss dieses als „Novel Food“ gekennzeichnet werden.

Die Umsetzung der EU-Verordnungen liegt bei den Mitgliedsstaaten, auch in Bezug auf diese neuartigen Lebensmittel. Soweit die Gründer von Pinaks es verstehen, dürfen in Österreich aktuell nur ganze Insekten verarbeitet werden. Da ihre Cracker aber auf Grillenmehl basieren, also einen weiteren Produktionsschritt beinhalten, ist der vor-Ort-Verkauf in Österreich schwierig, und Pinaks konzentriert sich vorerst aufs Onlinegeschäft.

Die pure Insektenfreude

Ihre Grillen beziehen sie von einer Farm in Spanien, die von einem holländischen Unternehmen betrieben wird. Zur Produktion arbeitet das deutsche Start-up mit dem Schweizer Unternehmen Cornu zusammen, das sich auf die Serienproduktion von Backwaren spezialisiert hat. Gleichzeitig ist die Schweiz ein interessanter Markt für den Insektensektor, da dort schon seit 2017 Mehlwurm, Grille und Wanderheuschrecke als Lebensmittel zugelassen sind.

Nach Rücksprache mit Experten aus den Sektoren Vertrieb und Einkauf und Gesprächen mit dem erfahrenen Schweizer Partner erwartet Pinaks für das Jahr 2021 einen Umsatz von 100.000 €.

Zielgruppe sind Millennials und Flexitarier generell: „Wir sehen eine Chance darin, die Lücke zu schließen zwischen Veganismus und Fleischkonsum“, sagt Kreßner. Um das Ziel zu erreichen, weniger Fleisch zu konsumieren, bieten sich Insekten auch aus Ressourcenperspektive gut an.

In Bezug auf die Landnutzung sind Insekten vorteilhaft, da

Wir sehen eine Chance darin, jene Lücke zu schließen, die sich zwischen Veganismus und Fleischkonsum heute aufgetan hat.

Sebastian Kreßner

Pinaks

© Pinaks

Bahn frei für den Insekten-Cracker

Insekten als neuer Food-Trend

Einer Studie zufolge gab es 2019 in der EU 500 t Insektenprodukte und ca. 9 Mio. Konsumenten..In der EU gelten aktuell allerdings nur Mehlwürmer als sicheres neuartiges Nahrungsmittel; zu prüfende Anträge auf Zulassung bestehen für den Buffalo-Wurm, zwei Grillenarten, Heuschrecken, Bienenlarven und die Schwarze Soldatenfliege.Sollten diese in Zukunft Bestandteile eines Produkts sein, muss dieses als „Novel Food“ gekennzeichnet werden.

Proteinquelle

Insekten bestehen zu großen Teilen aus Proteinen mit allen essenziellen Aminosäuren und enthalten Ballaststoffe in Form des Polysaccharids Chitin. Sie sind arm an Kohlenhydraten, und nur wenige Arten besitzen ausgedehnte Fettkörper. Der mittlere Energiegehalt (Trockenmasse) von Insekten liegt bei 1.926 kJ pro 100 g (460 kcal pro 100 g).

sie in großer Stückzahl auf geringem Raum gehalten werden. Natürlich braucht man dazu weiterhin Energie, weil Insekten es gerne warm mögen – allerdings beschäftigen sich die Pinaks-Gründer mit Alternativen. So steht das Unternehmen beispielsweise im Austausch mit einem Holzproduzenten in Brandenburg, der die Abwärme der Holzproduktion für die Insektenzucht verwendet.

Was der Markt hergibt

Auch Pinaks will einmal Insekten aus der eigenen Zucht verwenden. Bis sie diese aufgebaut haben, müssen sie mit den Ressourcen arbeiten, die der Markt hergibt – eine Herausforderung der speziellen Art, denn die Insekten von Pinaks sollen glutenfrei sein. Häufig werden die Lebewesen aber auf Getreidebasis gezüchtet.

Außerdem gibt es Unterschiede im Proteingehalt der Grillen. Manche Züchter schaffen es, einen Proteingehalt von 70% zu erreichen, andere dagegen nur die Hälfte. Pinaks hat verschiedene Tests durchgeführt, um zu entscheiden, was man in seinen Produkten haben will; dementsprechend haben sie ihre Suche nach den passenden Partnern angepasst.

Auch in der Insektenbranche spielt das Preis-Leistungs-Verhältnis eine wichtige Rolle. Laut Pinaks zahlt man für die günstigsten Insekten auf dem Markt aktuell 30 € pro kg inklusive Transportkosten, für ihre Grillen bezahlt das Unternehmen um die 60 € pro kg.

Raus aus der Nische

Anklang finden Insektenprodukte aktuell vor allem wegen ihres Proteingehalts – und somit bei Sportlern. Viele Produkte sind dabei nicht nur sehr nischig, sondern gleichfalls teuer. „Unser Produkt hat ein physiologisch ausgeglichenes Nährstoffprofil. Einen Supersportler, der nur Proteine und null Fett und null Kohlenhydrate isst, kann man damit nicht überzeugen, und das wollen wir auch gar nicht“, bezieht Kreßner einen weniger nischigen Standpunkt, der auf die breite Masse zielt.

Bisher verkauft das Unternehmen nur zwei Geschmacksrichtungen, die bisher gleichermaßen beliebt sind. „Wir haben weitere Ideen, die wir umsetzen wollen. Aber wir wollen das effizient gestalten und dementsprechend erst mal eine überschaubare Menge anbieten, die wir gut handhaben können“, sagt Keßler. Auf lange Sicht will man die Produkte dann im Einzelhandel verkaufen.

Dabei sehen die Pinaks-Gründer Unterschiede zwischen den Märkten: Während in Deutschland oft ein Ansprechpartner für eine ganze Kette zentral spricht, sind österreichische Läden häufiger dezentral und inhabergeführt; dementsprechend konzentriert sich das Unternehmen zunächst auf den deutschen Markt.

Die bisherige Finanzierung des Projekts lief über ein Stipendium; seit vergangenem Jahr haben sie außerdem einen Vertrag mit einem Investor, der zusätzliche finanzielle Unsterstützung bietet. Der Produktlaunch fand über Crowdfunding statt.

Im Anschluss an eine Kampagne zum Launch gab es eine Umfrage mit der Rückmeldung, dass besonders Kinder die Cracker liebten. Am wichtigsten für das Unternehmen ist mithin das Marketing. „Tastings sind sehr wichtig. Wenn die Situation sich wieder normalisiert, wollen wir den Leuten unser Produkt in die Hände drücken und sie so begeistern.“

Insekten als Nahrung

Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, FAO, dienen Insekten bereits zwei Mrd. Menschen als Nahrungsquelle. Trotzdem ist die Vorstellung, ein Insekt zu essen, für viele befremdlich. Dabei sind Insekten nachhaltig, gesund und klimafreundlich; ihr essbarer Anteil liegt bei 80%, während es beim Rind nur 40% sind, und sie haben einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, B-Vitaminen und Mineralstoffen sowie einen ähnlichen Proteingehalt wie Fleisch von Rind, Schwein oder Pute. Im Gegensatz zu diesen brauchen sie allerdings viel weniger Platz und Wasser und verursachen weniger Treibhausemissionen – eine zukunftsfreundliche Alternative?

© Pinaks

Sebastian Kreßner in seiner Insektenküche in Berlin will raus aus der Nische für Sportler und rein in den Massenmarkt.

Unser Produkt hat ein physiologisch ausgeglichenes Nährstoffprofil. Einen Supersportler, der nur Proteine und null Kohlenhydrate isst, kann man damit nicht überzeugen.

Sebastian Kreßner

Pinaks

Wir haben weitere Ideen, die wir umsetzen wollen. Aber wir wollen das effizient gestalten und dementsprechend erst mal eine überschaubare Menge anbieten.

Die Tücken der Essensrettung

Die Wiener Tafel fordert eine (juristische) Neubewertung der Lebensmittelweitergabe.

Die Tafeln arbeiten zum Gutteil mit ehrenamtlichen Mitarbeitern. Sie fordern „erfüllbare und sinnvolle Rahmenbedingungen“ zwecks leichterer Weitergabe.

WIEN. Lebensmittelrettung ist in Österreich längst kein Nischenthema mehr. Davon zeugt die Vielfalt an Vereinen und Gruppen zum Thema, die wachsende Popularität von Initiativen wie „Too Good To Go“ oder „Lebensmittel sind kostbar“, die Zahl der Händler, die sich an solchen Aktionen beteiligen, das gesellschaftliche Bewusstsein und nicht zuletzt die regelmäßigen Berichte des Nachhaltigkeitsministeriums, die Österreich als Vorzeigeland in puncto Lebensmittelspenden ausweisen.

Dennoch wandern auch hierzulande laut Rechnungshofbericht 790.790 t an vermeidbaren Lebensmittelabfällen jährlich in den Müll. Alexandra Gruber, Geschäftsführerin der Wiener Tafel und Obfrau des Verbands der österreichischen Tafeln, fordert daher eine „gesellschaftliche und rechtliche Neubewertung der Weitergabe von Lebensmitteln“ – um damit die Lebensmittelweitergabe an soziale Organisationen im Sinne einer effektiven Lebensmittelabfallvermeidung zu erleichtern.

Hintergrund

Gespendete Lebensmittel müssten aktuell strenge lebensmittelrechtliche Bestimmungen erfüllen; so müssen etwa bei gespendeten Backwaren eine vollständige Allergenliste erstellt, bei Obst und Gemüse eine vollständige Information nach der Vermarktungsnorm geführt und bei der Sortierung dieselben Hygieneauflagen erfüllt werden wie in einer Krankenhausküche. „Damit wir als gemeinnützige Organisationen unsere Arbeit gut machen können, brauchen wir erfüllbare und sinnvolle Rahmenbedingungen“, so Gruber. Man arbeite zu einem großen Teil mit ehrenamtlichen Mitarbeiterm und sei von Spenden abhängig. „Uns mit gewinnorientierten Lebensmittelunternehmen in einen Topf zu werfen, macht keinen Sinn.“ (red)

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