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Spätere Sperrstund’ is Der Handel kehrte zu seinen regulären Öffnungszeiten zurück
from medianet 21.05.2021
by medianet
ONLINE-LEH
Gorillas vor Start in Österreich
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WIEN/BERLIN. Das deutsche Liefer-Start-up Gorillas steht offenbar vor einer Expansion nach Österreich, wie einem APA-Bericht zu entnehmen ist. Grundlage ist eine Stellenausschreibung auf der Karriereplattform LinkedIn; demnach sucht der erst im März 2020 gegründete Lebensmittelzusteller, der aktuell in 15 deutschen und sechs holländischen Städten sowie in Paris, London und Manchester zustellt , einen „Head of Expansion“ für Österreich.
Quick Commerce
Ein Kind der Corona-Pandemie, wirbt Gorillas – eines der am schnellsten wachsenden Start-ups Europas – mit Lieferung binnen zehn Minuten. Möglich macht diesen „Flash-Supermarkt“ eine Dezentralisierung der Warenlager, die etwa – in Form von Minilagern – in der Geburtsstadt des Startups, Berlin, quer über die Stadt verteilt sind. Von dort aus jagen die Lieferboten – die „Gorillas“ – durch Teile des Großstadtdschungels: Beliefert werden nämlich jeweils nur Gegenden bzw. Bezirke.
Wie ein Vergleich von supermarktblog.com zeigt, liegen die Produktpreise darüber hinaus unter jenen der Einzelhandelskonkurrenz, können jedenfalls mit diesen mithalten. (red)
© Gorilla Technologies © APA/dpa/Roland Weihrauch
Länger offen
Seit Mittwoch ist die Beschränkung der Öffnungszeiten obsolet. Der nacharbeitliche Einkauf ist angesichts von Öffnungszeiten bis 20 oder 21 Uhr ab sofort wieder leichter möglich.
Die Rückkehr zur alten Zeitrechnung
Nach sechs Monaten Geschäftsschluss um 19 Uhr dürfen Österreichs Händler seit Mittwoch wieder regulär offenhalten.
WIEN. Seit 11. November 2020 galt für den Einzelhandel gemäß Covid-19-Schutzverordnung eine Beschränkung der Öffnungszeiten auf 19 Uhr; ausgenommen waren nur Tankstellen, Automaten, Verkaufsstellen in Bahnhöfen und Flughäfen (mit nicht mehr als 80 m² Verkaufsfläche).
Diese Beschränkung ist seit Mittwoch obsolet – und die meisten der Händler kehrten auch postwendend zu ihren regulären Öffnungszeiten zurück. Besonders zugute kommt das Ende dieser Beschränkung dem LEH, dem Öffnungszeiten von bis zu 21 Uhr (je nach Standort) neben Einkäufern am Heimweg von der Arbeit auch eine Entzerrung der Kundenströme verschaffen.
Normalität im LEH
Nach Spar, Rewe und Hofer kehrte am Donnerstag auch Lidl zu seinen normalen Öffnungszeiten zurück, der LEH ist mit Ausnahme einzelner Kaufleute wieder in der ursprünglichen „Zeitrechnung“ angelangt. „Diese Rückkehr bedeutet für die Österreicherinnern und Österreicher auch eine Rückkehr in Richtung Normalität“, betont Spar-Sprecherin Nicole Berkmann. Die allgemeinen Ausgangssperren gingen bereits unabhängig vom Handel am Samstag zu Ende.
Mehrfacher Boost
In Kombination mit den längeren Öffnungszeiten erwartet den Handel auch dank der Öffnung von Gastronomie und Hotellerie Aufwind. Diese würden einen „weiteren Schritt in Richtung Normalität“ darstellen, so Rainer Trefelik, Handelsspartenobmann bei der WKÖ. Gastronomie und Hotellerie gelten für den österreichischen Handel „als Frequenzbringer und sorgen für die dringend nötigen Impulskäufe“.
Ein wichtiger Schritt sei darüber hinaus die am Mittwoch gelockerte Einreiseverordnung samt Entfall der Quarantänepflicht aus zahlreichen Ländern; neben den Touristen hätten auch die Bewohner aus Grenzregionen gefehlt, die zum Shoppen nach Österreich kommen. (red)
Weitere Öffnungen werden die ausländischen Gäste zurückbringen; darauf freut sich nicht nur der Tourismus, sondern auch der österreichische Handel.
Rainer Trefelik
WKÖ
Der Lockdown hat so manches verändert
Payback Österreich-Chef Walter Lukner über neue Einkaufsgewohnheiten, den Mitbewerb – und Vertrauen als „oberstes Gebot“.
WIEN. Im Mai 2018 startete das Bonusprogramm Payback in Österreich. medianet sprach zum Drei-Jahres-Jubiläum mit Walter Lukner, Geschäftsführer von Payback Österreich.
medianet: Die Corona-Pandemie scheint jetzt langsam auszuklingen. Wie sehen Ihre Geschäftsprognosen für das zweite Halbjahr aus? Walter Lukner: Bisher haben wir jedes Jahr unsere ambitionierten Pläne übertroffen, selbst im Corona-Jahr 2020. Auch heuer rechnen wir mit einer weiterhin sehr positiven Geschäftsentwicklung. Gerade nach der – hoffentlich bald – überstandenen Coronakrise braucht der Handel die personalisierte Kundenkommunikation, die wir bieten können. Denn so manche neue Einkaufsgewohnheit hat sich im Lockdown verfestigt, wie zum Beispiel das One-StopShopping – also alle Einkäufe bei einem Händler zu konzentrieren. Wir entwerfen für die Partner gezielte Strategien, basierend auf Data Driven Marketing – und eröffnen damit neue Wachstumschancen für die Zeit nach der Krise.
medianet: Sie haben angekündigt, dass Sie im stationären Bereich bald prominente Neuzugänge begrüßen werden. Können Sie uns dazu mehr verraten? Lukner: Ich kann jedenfalls soviel sagen: Wir sind im Endspurt mit neuen interessanten Partnern, manche sind schon ganz knapp vor der Ziellinie. Näheres demnächst!
medianet: Gibt es Bereiche, die Sie noch gern in Ihrem Branchenmix abdecken würden?
© Christina Häusler

Lukner: Mit 250 Partnern bieten wir die größte Vielfalt im Markt. Dennoch erweitern wir laufend unser Online- und Offline-Partnerportfolio. Wir möchten die letzten weißen Flecken im Angebot auch noch schließen; besonders interessant sind DIY, Elektronik, Schuhe, aber auch Mode.
medianet: Payback kann man mit Karte und App nutzen. Wie sieht hier die Relation aus? Lukner: Wir halten bei 3,2 Mio. aktiven Kunden und 1,5 Mio. App-Downloads. Die mobile Nutzung des Programms steigt rasch. Gerade zu Corona-Zeiten ist die App praktisch – kontaktlos und sicher, außerdem hat man immer alle seine Coupons zur Punktevervielfachung dabei.
medianet: Sie haben eine ‚Rubbellos‘-Kampagne gelauncht, die nur per App genutzt werden kann. Wollen Sie Ihre Kunden mittelfristig auf Digital umstellen? Und gibt es schon eine Zwischenbilanz dieser Kampagne? Lukner: Die Kampagne wird sehr gut angenommen, das sehen wir an den hohen Einlöseraten der ausgespielten Punkte und Gewinne. Die App ist sehr wichtig und für Kunden besonders praktisch, weil sie viele Services bündelt; das Handy ist zudem immer dabei. Dadurch ist quasi das ganze Payback-Programm mobil in der Tasche mit beim Einkaufen. Und wichtig: Die App verbindet alle Handelswelten, offline und online, und sie spielt somit eine ganz zentrale Rolle. App-Kunden sind besonders aktive und gute Kunden. Aber natürlich wird es weiterhin Konsumentinnen und Konsumenten geben, die eine Karte und Papiercoupons nutzen möchten – beides ist immer möglich.
medianet: Das Kundenbindungsprogramm ‚jö Bonus Club‘ hat laut Eigenangaben über vier Mio. aktive Nutzer. Wie sieht Ihre diesbezügliche Planung aus? Wann wollen Sie überholen? Lukner: Payback ist bei den KeyZahlen sehr strikt: Bei uns sind aktive Kunden all jene Karten oder Apps, die in den vergangenen zwölf Monaten eingesetzt wurden. Uns geht es nicht ums Überholen, und diese eine Zahl ist auch gar nicht die entscheidende Größe: Viel wichtiger ist zum Beispiel auch die Durchdringung, also welcher Anteil aller Einkäufe bei einem Partner mit Payback-Karte oder App getätigt wird. Und da liegen wir hervorragend. Als neutrales und demokratisches Trust Center in der Mitte der Partnerunternehmen, ohne Eigeninteresse als Handelskonzern – so legen wir unsere Rolle an. Wir wollen, dass alle Partner gleichzeitig profitieren.
medianet: Ihre Kunden geben beim Einkauf Daten preis. Allerdings ist Payback ein europäisches System und speichert zentral in München … Lukner: Das ist korrekt, unser Rechenzentrum steht in der Nähe von München und unser Datenschutz ist TÜV-geprüft. Wir haben uns übrigens schon vor Einführung der DSGVO strengste Kriterien und ganz klare Regeln beim Datenschutz auferlegt. Insbesondere verkaufen wir niemals Kundendaten und reichen sie auch nicht im Partnerverbund weiter. Alle Daten im Kreis der Partnerunternehmen werden anonymisiert. Der Konsument kann darauf vertrauen, dass seine Daten bei uns sicher sind. Vertrauen ist oberstes Gebot, und zwar für alle Seiten. (sb)