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Telemedizin wächst Die Digitalisierung im Gesundheitsbereich nimmt zu
from medianet 21.05.2021
by medianet
MOBILFUNK
Telemedizin nimmt zu
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WIEN. Die österreichische Telemedizin steckt im europäischen Vergleich noch in den Kinderschuhen, meldet das Mobilfunkunternehmen Huawei Austria in einer Aussendung. Die Lernkurve bei der Nutzung digitaler Hilfsmittel sei im vergangenen Jahr steiler als bisher gewesen. Seit dem ersten Lockdown sind Videokonferenzen zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Auch die Nachfrage nach virtuellen medizinischen Beratungen steigt enorm.
„Zukunftstreiber 5G“
Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, sei der Ausbau eines zuverlässigen Breitband- und Mobilfunknetzwerks notwendig, betont das Unternehmen. „Wir sehen 5G als Zukunftstreiber“, sagt Erich Manzer von Huawei Austria: „Auch in der medizinischen Versorgung wird die neue Mobilfunkgeneration neue Chancen für Innovationen bieten.“ Man sei bereit, Telemedizin zum fixen Bestandteil der Gesundheitsversorgung zu machen.“ (red)
© PantherMedia/verbaska
Videosprechstunden
Digitalisierung im Gesundheitsbereich nimmt zu; Mobilfunker wollen vorne dabei sein.
Daten besser nutzen
Die Verknüpfung von Daten könnte die Versorgung verbessern, sagen Experten. Andere befürchten eine Kommerzialisierung.
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Immer mehr Experten diskutieren über eine bessere Vernetzung von Gesundheitsdaten im System.
••• Von Martin Rümmele
WIEN. Die Nutzung von Gesundheitsdaten ist ein heikles Thema. Einerseits sind sie heiß begehrt, andererseits können die Daten auch helfen, die Versorgung zu steuern und zu optimieren. Doch auch bei der Optimierung scheiden sich die Meinungen – sehen manche Beobachter darin doch nun den Versuch, Kosten zu sparen.
Zuletzt hat etwa eine Studie des Beratungsriesen McKinsey über ein Einsparungspotenzial von 4,7 Mrd. € im heimischen Gesundheitswesen durch Digitalisierung für Aufregung gesorgt. Nun legte der Dachverband der Sozialversicherungen mit einer Veranstaltung nach. Mit dabei war Antonella Mei-Pochtler von der Strategiestabsstelle Think Austria des Bundeskanzleramts und ehemaliger Managing Director des Beratungsriesen Boston Consulting Group in Österreich. Ihr Fazit: „Wir wollen über die intelligente Nutzung von Gesundheitsdaten die Voraussetzungen für ein längeres gesundes Leben durch personalisierte Medizin für alle schaffen.“ Hans-Georg Eichler von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA dazu: „Vor etwa 15 Jahren hörte ich: ‚Es ist unethisch, persönliche Gesundheitsdaten von Patienten für Forschungszwecke zu verwenden.‘ Heute würde ich sagen: ‚Es ist unethisch, persönliche Gesundheitsdaten von Patienten nicht für Forschungszwecke zu verwenden.‘“ Im Mittelpunkt des Innovationsforums des Dachverbands stand die Entwicklung eines umfassenden Datenraums. „Österreich braucht eine Datenstrategie für seine Gesundheitsdaten und damit einen Health Data Space, der alle relevanten Daten zusammenträgt“, betonte Peter Lehner, Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger.
Unabhängige Datenstelle
In einem offenen Brief fordert auch eine Initiative prominenter Mediziner, Wissenschafter und Akteure aus dem Gesundheitsbereich eine komplette Neuausrichtung der Datenlandschaft im österreichischen Gesundheitssystem. Weil die Daten von vielen Akteuren erhoben, aber nicht gebündelt werden, lässt sich die Versorgung wie etwa in einer Pandemie nicht steuern. Die Experten fordern aber eine unabhängige nationale Medizindatenstelle.
Daten sind die Grundlage für das Gesundheitssystem des 21. Jahrhunderts.
Peter Lehner
SV-Dachverband