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Wider die Insolvenz Kreditversicherer Peter Androsch verrät, wie Sie Ihre Firma rüsten

Potenzial

Bei KMU entfallen im Schnitt mehr als 20% der Bilanzsumme auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Damit sind diese die größte Einzelposition auf der Aktivseite der Bilanz.

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20%

So werden Sie in der Pleitewelle nicht nass

Experte Peter Androsch gibt wertvolle Tipps zur Liquiditätsverbesserung: Machen Sie Ihr Unternehmen für einen allfälligen Insolvenzsturm wetterfest.

••• Von Reinhard Krémer

Umsatzeinbrüche, inkulante Vermieter, unzureichende Förderungen – die Liquiditätssorgen von Österreichs Unternehmen werden immer größer. „Niemand sollte sich zu sehr auf den Staat oder die Kulanz der Banken verlassen. Ich rate derzeit nicht nur angeschlagenen, sondern auch soliden Betrieben zum Aufbau von Liquidität. Denn bei der unausweichlichen Konsolidierungswelle wird es gute Gelegenheiten zu Akquisitionen geben“, sagt Peter Androsch, Geschäftsführer der Kreditversicherungsmaklergesellschaft A.C.I.C. Oft schlummert ungeahntes Cash-Potenzial im Betrieb, ist Androsch überzeugt.

Schuldenreflex unterdrücken

„Bankkredite sind aufgrund der Nullzinspolitik der EZB zwar historisch günstig, aber diese muss man aufgrund des unsicheren Umfelds erst einmal bewilligt bekommen und in weiterer Folge natürlich auch abstottern“, mahnt der Experte. Bei Liquiditätssorgen sollten die Unternehmen daher nicht immer sofort reflexartig an die Aufnahme neuer Kredite denken, denn dadurch werde die Misere nur noch größer. Vor allem bei Unternehmen, die weiter relativ solide Umsätze generieren, schlummert in den Bilanzen oft Liquiditätspotenzial, dem in der Praxis meist viel zu wenig Beachtung geschenkt wird: die Lieferforderungen.

Liquiditätspotenzial heben

Bei KMU entfallen im Schnitt mehr als 20% der Bilanzsumme auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sagt Androsch. Damit sind diese die größte Einzelposition auf der Aktivseite der Bilanz.

währtes Mittel ist, um das Risiko für die Unternehmen massiv zu begrenzen und dadurch den Wirtschaftskreislauf am Laufen zu halten.

Die Bilanz verkürzen

„Wer eine Kreditversicherung abgeschlossen hat, kann im zweiten Schritt seine Forderungen laufend oder einmalig an Factoring-Banken übertragen und bekommt dafür sofort Geld. Sollte der Kunde die vom Unternehmen an die Bank übertragenen Forderungen nicht begleichen können, springt die Versicherung ein“, erklärt der Experte. Die durch den Forderungsverkauf generierte Liquidität kann in weiterer Folge unter anderem zur Begleichung eigener Verbindlichkeiten genützt werden. Das verkürzt die Bilanz, erhöht die Eigenkapitalquote und verbessert die Bonität.

Skonto auf jeden Fall nützen

Ein ähnliches Prinzip zur Liquiditätsgenerierung kann auch beim Einkauf von Waren genutzt werden. „Die Unternehmen bezahlen dabei ihre Waren wie gewohnt erst rund 60 Tage nach der Lieferung. Trotzdem können sie alle im aktuellen Niedrigzinsumfeld besonders attraktiven Skonti und Sofortzahlungsrabatte nutzen, weil eine Factoring-Bank das Geld vorstreckt und die Lieferanten sofort bezahlt. Eine Win-Win-Situation für alle Seiten“, rechnet der Experte vor.

Bei Unternehmen mit hohen Lagerbeständen sollte zudem auch eine Lagerfinanzierung geprüft werden, weil dadurch weiteres Umlaufvermögen in Liquidität verwandelt werden kann.

Nur Bares ist Wahres

„Cash ist King. Wer jetzt möglichst viel davon aufbaut, der wird bei der sich anbahnenden Konsolidierungswelle nicht nur viele Übernahme-Gelegenheiten vorfinden, sondern diese auch tatsächlich nützen können, denn damit werden Finanzierungslinien frei für langfristige Engagements“, zeigt sich Androsch pragmatisch.

© A.C.I.C./Jeff Mangione

Alle Unternehmen, die ihren Kunden laufend Zahlungsziele einräumen, tragen daher ein besonders hohes Risiko für Zahlungsausfälle, das daher unbedingt abgesichert werden muss. Umgekehrt ist derzeit in einigen Branchen schon einiges an Geschick notwendig, um von den Kreditversicherern noch neue Deckungszusagen zu bekommen.

Lieferforderung absichern

„Probieren Sie einmal, in der Textilbranche eine neue Kreditversicherung zu bekommen. Das ist derzeit bereits eine enorme Herausforderung“, erzählt Androsch.

Wobei die Textilbranche nur die Spitze des Eisbergs ist. Anders ist die Situation hingegen in der Industrie, der Lebensmittelbranche und anderen Wirtschaftszweigen. Dort ist die Absicherung der Lieferforderung gegen Zahlungsausfälle weiterhin möglich. Das wird auch rege genutzt, weil es ein be-

Niemand sollte sich zu sehr auf den Staat oder die Kulanz der Banken verlassen.

Peter Androsch

A.C.I.C.

Über das A.C.I.C.

Ganz vorn

Das Austrian Credit Insurance Counsel (A.C.I.C.) ist Österreichs führende Spezialmaklergesellschaft für Kreditversicherungen. Das Unternehmen wurde 2009 vom geschäftsführenden Gesellschafter Peter Androsch gegründet. Kreditversicherungen dienen dem Risikomanagement, indem sie Lieferanten Schutz vor der Zahlungsunfähigkeit ihrer Kunden bieten. Der Gesamtmarkt, gemessen an Prämieneinnahmen der Kreditversicherer, bewegt sich in Österreich bei 140 Mio. € pro Jahr.

40 Prozent der Österreicher, das sind in absoluten Zahlen 2,5 Millionen Menschen, leiden unter dem Lockdown.

Under Pressure

Der Lockdown zeigt Wirkung – knapp ein Drittel aller Österreicher sieht sich finanziell zunehmend unter Druck.

WIEN. Es ist schon der dritte und zudem verlängerte CoronaLockdown in Österreich, und die Stimmung ist trotzdem noch immer mehrheitlich gut.

Laut einer aktuellen Blitzumfrage von Integral im Auftrag der Erste Bank Oesterreich fühlen sich aktuell noch 60% der Österreicher insgesamt gut, aber 40%, das sind umgerechnet 2,5 Millionen, geben an, zu leiden. Und knapp ein Drittel aller Österreicher (32%) sieht sich zunehmend finanziell unter Druck.

Jungfamilien betroffen

Dieses knappe Drittel setzt sich zusammen aus 26%, die mit dem monatlichen Einkommen teilweise nicht mehr auszukommen, und sechs Prozent, die sagen, dass ihr Monatseinkommen bereits gar nicht mehr für das tägliche Leben ausreicht.

Die Erste Bank Marktforscherin Karin Kiedler sieht vor allem junge Familien im Feuer: „Besonders betroffen ist hier die Altersgruppe der 16 bis 29-Jährigen und Personen mit kleinen Kindern unter sechs Jahren, die immer öfter Schwierigkeiten haben, ihren monatlichen Verbindlichkeiten nachzukommen.“ Laut Umfrage haben 28% oder 1,8 Mio. Österreicher auch keine zusätzlichen finanziellen Reserven und 73% davon auch kein privates Umfeld, das hier unterstützend zur Seite stehen könnte.

Deshalb werden die Kosten reduziert: 43% aller Befragten geben an, aufgrund der Krise bereits Einsparungen vorgenommen zu haben, elf Prozent planen dies. Gespart wird dabei besonders bei den Themen Urlaub und Reisen sowie Ausgaben für Bekleidung und Schuhe. Am wenigsten gespart wird bei Versicherungen, Banken und beim Telefonieren.

Mehr Mut zur Öffnung

„Wir müssen die Pandemie mit allen Mitteln bekämpfen, das ist klar. Wir müssen aber gleichzeitig eine Wirtschaftskrise verhindern. Das braucht mehr Planbarkeit für Unternehmen und ihre Angestellten. Eine breitflächige Impfung wird uns ermöglichen, mehr Mut bei der langsamen Öffnung der Wirtschaft zu entwickeln; deshalb ist es wichtig, dass wir hier deutlich schneller vorwärtskommen, als wir es in den vergangenen Wochen gesehen haben“, sagt Gerda Holzinger-Burgstaller, CEO der Erste Bank Oesterreich. (rk)

Worldline prämiert

Zahlungsdienstleister ist European Top Employer.

WIEN. Worldline, europäischer Marktführer im Bereich Zahlungsverkehrs- und Transaktionsdienstleistungen, erhielt die Auszeichnung als „European Top Employer 2021“ durch das Top Employers Institute, ein weltweit anerkanntes Zertifizierungsinstitut, das Unternehmen mit herausragendem Personalmanagement auszeichnet. Die Bewertung umfasste alle Bereiche des Personalwesens von Worldline. „Wir freuen uns außerordentlich, dass all unsere Bemühungen der letzten Jahre nun von einem externen Institut anerkannt werden. Diese Zertifizierung wird uns sicher dabei unterstützen, unsere eigenen Talente weiterhin an uns zu binden “, sagt Heinz Karrer, Head of HR DACH & Cen-

© Worldline tral Europe bei Worldline. (rk) Worldline wurde als European Top Employer 2021 ausgezeichnet.

BDO I

Voller Einsatz gegen die Krise

WIEN. Das Prüfungs- und Beratungsunternehmen BDO leistete 2020 mit einzigartigem Teamgeist rasche Hilfe für Kunden. „Noch am ersten Wochenende des Lockdowns im März 2020 haben wir ein interdisziplinäres Expertenteam gebildet, um unsere Kunden in allen Facetten durch die Coronakrise zu begleiten. Aufgrund der vielen komplexen Regelungen war der Beratungsbedarf natürlich immens und es musste alles sehr rasch gehen. Ich bin sehr dankbar und unglaublich stolz, dass wir in diesem herausfordernden Jahr gezeigt haben, dass wir eine leistungsfähige Organisation und ein großartiges Team sind“, sagt Peter Bartos, Partner und Geschäftsführer bei BDO.

BDO II

Zahlen zeigen nach Norden

WIEN. BDO Austria legte in der letzten Bilanzperiode weiter zu: Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2019/20 einen Umsatz von 96,2 Mio. €.

Im internationalen BDO- Netzwerk steigerte sich der Umsatz 2019/20 um 7,8% auf 10,3 Mrd. USD. Die Anzahl der Mitarbeiter stieg um 3,3%, sodass BDO nun weltweit mehr als 91.000 Personen an über 1.600 Standorten in 167 Ländern beschäftigt. Die höchste Wachstumsrate erzielte Amerika (+7,7%), gefolgt von der EMEA-Region (+6,2%).

BDO Austria beschäftigt fast 900 Mitarbeiter an neun Standorten in ganz Österreich.

Zwei Urlaubstage mehr

Santander Consumer Bank bedankt sich bei ihren Angestellten für ihre Leistung und ihr Engagement während der Coronakrise.

© Santander Consumer Bank

Olaf Peter Poenisch, CEO der Santander Consumer Bank in Österreich: Zusätzliche freiwillige Benefits für Angestellte.

WIEN. Trotz der aktuellen Herausforderungen erhalten die Mitarbeiter der Santander Consumer Bank in diesem Jahr mehr Freizeit.

Für 2021 konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erneut zwischen verschiedenen Zusatzbenefits wählen.

Neben mehr Urlaubstagen standen die Jahreskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel, ein monatlicher Essensgeldzuschuss, ein gratis Parkplatz und ein Sportzuschuss zur Auswahl. Rund die Hälfte der Belegschaft entschied sich für mehr Freizeit in Form von zwei zusätzlichen Urlaubstagen.

Freiwillige Benefits

„Natürlich hat uns die Coronakrise wirtschaftlich getroffen. Dennoch freuen wir uns, auch in diesem Jahr allen Kolleginnen und Kollegen eine Reihe an zusätzlichen freiwilligen Benefits zur Auswahl anbieten zu können“, sagt Olaf Peter Poenisch, CEO der Santander Consumer Bank in Österreich. „Die letzten Monate waren für uns alle auf verschiedenste Weise außerordentlich fordernd. Mit den zusätzlichen Benefits möchten wir nochmals Danke sagen“, so Poenisch. Zu den bestehenden freiwilligen Sozialleistungen zählen flexible Arbeitszeiten, umfangreiche Weiterbildungsmöglichkeiten und Gesundheitsförderungen. (rk)

© Daniel Hinterramskogler

Neuer Strategiechef

Erste Group setzt auf Andreas Huber.

WIEN. Die Erste Group bereitet sich mit einem Managementwechsel auf die Zeit nach Corona vor. Wachstum, Digitale Transformation und Effizienz bilden den Ausgangspunkt für die zukünftige Strategie und ihren neuen Strategiechef Andreas Huber. Er startete seine Karriere 1995 als strategischer Unternehmensberater bei der Boston Consulting Group (BCG) in Frankfurt und Wien. 2002 wechselte er zur Swiss Re nach Zürich, wo er als Senior Vice President im COO- und CIO-Bereich der Division Financial Services tätig war. Zur Erste Group kam der gebürtiger Tiroler aus Innsbruck im Jahr 2005, wo er seitdem in verschiedenen Managementpositionen tätig war. Zuletzt war Huber im Finanzbereich Head of Group Portfolio Management. (rk)

Deloitte prämiert gemeinsam mit der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien heimische mittelständische Firmen.

Wanted: The Best

Austria’s Best Managed Companies – Deloitte sucht bis 28. Februar Österreichs bestgeführte Unternehmen.

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Unternehmer sein und ein Unternehmen zu führen, ist eine Kunst – besonders in Zeiten wie diesen.

Deloitte Österreich ruft deshalb zusammen mit der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien die Initiative Austria’s Best Managed Companies ins Leben. Mit dem international etablierten Programm werden heuer erstmals auch in Österreich herausragende mittelständische Unternehmen ausgezeichnet.

Interessierte Unternehmen können sich dafür bis zum 28. Februar anmelden. Voraussetzung ist, dass sich die Unternehmen in überwiegendem Privatbesitz befinden, ihren Hauptsitz in Österreich haben und einen Jahresumsatz von mehr als 100 Mio. € erzielen. Für das international bereits seit mehr als 20 Jahren bewährte Programm sucht Deloitte hierzulande mittelständische Unternehmen.

Vier Schwerpunkte …

Sie unterziehen sich im Rahmen eines kostenlosen Coachings einem umfassenden „FitnessCheck“. Im Coaching-Prozess wird der Fokus auf die vier Schwerpunktbereiche Strategie, Produktivität und Innovation, Governance und Finance sowie Kultur und Commitment gelegt.

Bei einem Workshop mit den Top-Managements der teilnehmenden Unternehmen werden diese Schwerpunktbereiche gemeinsam mit Experten von Deloitte analysiert.

… und ein Ziel

Das etablierte Bewertungsmodell des Programms greift auf Benchmarks von weltweit über 1.000 „Best Managed Companies“ zurück. Der gesamte Beurteilungsprozess ist dabei streng vertraulich.

Erst nach der Entscheidung einer unabhängigen Expertenjury werden die Namen der ausgezeichneten Unternehmen veröffentlicht. Ein Gala-Abend krönt den Abschluss der Initiative und würdigt die Preisträger. „Die heimischen Unternehmen leisten seit Anbeginn der Krise herausragende Arbeit und stellen sich immensen Herausforderungen. Weil es als verlässlicher Partner für die österreichischen Unternehmen gerade jetzt wichtig ist, diese Leistungen und best practices vor den Vorhang zu holen“, sagt Reinhard Karl von der RLB NÖ-Wien.

Gesundheitsversicherung

Vorsorge, Prävention und Telemedizin im Fokus.

WIEN. Die neue Gesundheitsversicherung der Allianz will ein breites Leistungsangebot für physische und mentale Gesundheit und übersichtliche Paketlösungen sowie eine einfache und rasche Abwicklung bieten. Sie fokussiert neben den klassischen Sparten wie Sonderklasse und Wahlarzt insbesondere auf die Bereiche Prävention, Telemedizin und mentale Gesundheit. Zur Auswahl stehen drei Pakete, die sich danach unterscheiden, wie viele Risiken sie abdecken: vom preislich attraktiven Einsteigerpaket „Comfort“, über „Extra“ bis hin zu einer alle Risiken umfassenden „Max“Variante. Auch eine sofortige, unkomplizierte 24/7-Unterstützung durch Instahelp, die Plattform für psychologische Online-

© Panthermedia.net/Boggy22 Beratung, ist mit dabei. (rk) Die neue „Meine Gesundheitsversicherung“ setzt auf ganzheitliche Vorsorge.

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