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Black Friday steht vor der Tür Schwarze Zahlen schreibt in erster Linie der Onlinehandel

CORONAKRISE

Mehrwertsteuer auf Bücher gesenkt

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WIEN. Die in der Coronakrise Anfang Juli gesenkte Mehrwertsteuer auf Bücher soll bis Ende 2021 bei fünf Prozent bleiben. „Wir stehen leider nicht am Ende, sondern mitten in dieser globalen Wirtschafts- und Gesundheitskrise. Daher ist es notwendig, bestehende und gut funktionierende Hilfsmaßnahmen zu verlängern“, erklärte diesbezüglich Finanzminister Gernot Blümel (Bild).

Neben den Bereichen Gastro und Hotellerie bleibt damit auch im Kulturbereich die Umsatz- respektive Mehrwertsteuer auf fünf Prozent gesenkt – was am Montag den Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) erfreute. „Die reduzierte Mehrwertsteuer gibt die Chance, die Folgen der teils schlimmen Umsatzeinbrüche abzufedern“, hieß es in einer Aussendung von Hauptverbandspräsident Benedikt Föger. (APA)

© APA/Roland Schlager

DEUTSCHLAND

Lockdown bremst die Wirtschaft aus

BERLIN. Der Teil-Lockdown im November bremst die Konjunkturerholung der deutschen Wirtschaft massiv. Der Einkaufsmanagerindex, der die Geschäfte von Industrie und Dienstleistern zusammenfasst, sank um drei Zähler auf 52 Punkte (Markit-Institut, Umfrage bei 800 Personen). (APA)

© APA/AFP/Tolga Akmen

Online-Boom

Am Ende des heurigen Jahres wird der E-Commerce-Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz erstmals mehr als elf Prozent erreichen – zulasten des stationären Handels, speziell in Corona-Zeiten.

Black Friday füllt die Handelskassen …

… allerdings hauptsächlich im Onlinehandel. Im stationären Geschäft profitieren jene aus der „wichtigen Infrastruktur“.

WIEN. Immerhin: Für die Onlinehändler steht ein positives Wochenende bevor. Fast 60% der Österreicher wollen laut einer Umfrage des Handelsverbands (in Kooperation mit MindTake Research und der Preisvergleichsplattform idealo.at) heuer an Black Friday und Cybermonday online auf Schnäppchenjagd gehen; im Vorjahr waren es nur knapp 40%.

Vor allem bei jungen Konsumenten sind die Sondereinkaufstage beliebt; im Alterssegment der Unter-29-Jährigen planen sogar mehr als 80% einen Einkauf. Zu den am stärksten nachgefragten Produktgruppen zählen im Corona-Jahr 2020 Elektrogeräte, Bekleidung, Haushaltsgeräte, Kosmetikprodukte, Spielzeug und Schuhe.

Die Umsätze der heimischen Webshops und der klassischen Einzelhändler am „Black Friday/ Cyber Monday“-Wochenende haben sich allein in den letzten drei Jahren vervierfacht. 2019 habe der österreichische Einzelhandel an den Sondereinkaufstagen im November bereits 400 Mio. € erwirtschaftet. Die Konsumenten haben im vergangenen Jahr an diesen Tagen pro Kopf 260 € ausgegeben.

Online-Feuerwerk

Der Elektronikhändler MediaMarkt ist derzeit auf seine Online-Kanäle beschränkt und hat eine „Black Friday Week“ mit Rabattangeboten bereits seit Dienstag, dem 17. November, laufen.

Aufgrund der Erfahrungen im Frühjahr und in den vergangenen Monaten gehe man von einer starken Verlagerung auf den Online-Shop und entsprechenden Wachstumsraten im Onlinebereich aus.

Der Diskonter Hofer begeht den Black Friday schon seit Jahren bereits traditionell mit einem „Black Thursday“ und hat einen Werbeschwerpunkt mit Technik-Angeboten. Auch Lidl plant eine Rabattaktion, hat in Österreich aber keinen OnlineShop. „Ob wir nächste Woche alle Produkte wie geplant ins Regal bringen und verkaufen, wird sich noch zeigen. Das lässt sich aus heutiger Sicht nicht mit Gewissheit sagen“, heißt es aus der Lidl-Zentrale in Salzburg.

Handyshops haben offen

Handys wird man am Black Friday aber nicht nur online, sondern auch in den Shops der Mobilfunker kaufen können – sie dürfen als „wichtige Infrastruktur“ offenhalten. „Wir werden Angebote haben, aber nicht, um die Leute ins Geschäft zu locken“, betont A1Sprecherin Livia Dandrea-Böhm gegenüber der APA. Die Rabatte gibt es online oder online und im Shop. Auch Magenta setzt in erster Linie auf den OnlineVerkauf. (red/APA)

KLIMASÜNDER

Nachholbedarf für Modemarken

WIEN/DÜSSELDORF. Mit einem Anteil von drei bis fünf Prozent produziert die Modeindustrie mehr CO2Emissionen als die Luft- und Schifffahrt zusammen. Durch den Anstieg der Weltbevölkerung ist eine Reduktion nicht in Sicht Im neuen „Circular Fashion Index“ bewertet die globale Unternehmensberatung Kearney die Klimaschutzmaßnahmen von 100 internationalen Modemarken. Das Ergebnis: Nur Patagonia, The North Face und Levi’s übernehmen Vorreiterrolle.

Lösung Kreislaufwirtschaft

„Die Modeindustrie ist leider noch weit davon entfernt, klimaneutral zu arbeiten. Das liegt an ihren Herstellungs- und Vertriebspraktiken, aber noch mehr an der Schnelllebigkeit ihrer Produkte“, so Mirko Warschun, einer der Studienautoren. „Der wirksamste Weg, die Kohlenstoffemission der Modeindustrie zu reduzieren, besteht darin, Kleidungsstücke deutlich länger zu tragen und dadurch weniger zu konsumieren.“

Ziel, so Peter Pfeiffer, CoAutor der Studie, müsse darüber hinaus sein, dass Kleidung in einem nachhaltigen Kreislauf produziert und verwertet wird. Würden auch die anderen 97 Firmen auf das Niveau der Top 3 kommen, könnten 49% der CO2-Emissionen der europäischen Textilbranche eingespart werden. Dringend notwendig sei das Umdenken der Branche nicht nur für die Umwelt, sondern auch zur Existenzsicherung der Unternehmen, die sich mit schnelllebiger Ware gerade selbst das Wasser abgraben.“ (red)

© APA/Georg Hochmuth Die kommenden Monate sind für den Sportfachhandel entscheidend: Er ist stark vom Wintertourismus abhängig.

40 Prozent Umsatzersatz

Aufatmen im Sportfachhandel, der nun doch das Doppelte der ursprünglich kolportierten 20 Prozent vom Vorjahresumsatz erhält.

WIEN. In der jüngst veröffentlichten Verordnung des Finanzministeriums über die Gewährung eines LockdownUmsatzersatzes wird der Sportfachhandel mit 40% angeführt.

Die Bundesregierung habe „die in den letzten Tagen laut gewordenen Rufe der Tausenden Familienunternehmen, deren Umsatz zu großen Teilen direkt vom Tourismus abhängig ist, gehört“, zeigte sich der Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ) in einer Aussendung davon erleichtert, stand für die Branche doch bis zuletzt nur ein Ersatz von 20% im Raum, der für viele Unternehmen eine existenzielle Bedrohung dargestellt hätte.

Unsichere Zukunft

Michael Nendwich, Sprecher für den Sportfachhandel in Österreich: „Die Bundesregierung setzt mit dem 40 Prozent-Umsatzersatz einen ersten wichtiBAD HOFGASTEIN. Der Spar in Bad Hofgastein ist einer von drei Spar-Standorten im Gasteiner Tal und damit seit Jahren ein wichtiger Faktor in der Nahversorgung der Ortsansässigen. Nach kurzer Umbauphase erstrahlt er nun in neuem Glanz und öffnet am kommenden Mittwoch, 2. Dezember, neu. Mit LED-Beleuchtung und mit energieeffizienten Kühlanlagen gen Schritt zur Erhaltung der Diversität der österreichischen Sportartikelbranche, eine Spaltung wäre fatal gewesen. Dafür möchte ich mich im Namen aller Betroffenen bedanken, die jetzt zumindest kurz aufatmen können.“ Große Bedeutung komme nun der Frage zu, wann touristische Herkunftsmärkte und Seilbahnen wieder öffnen können; davon hänge auch ab, ob es noch weitere Unterstützungsmaß-

Alles neu in Bad Hofgastein Spar-Standort in Gasteiner Tal vor Neueröffnung.

nahmen brauche. (red) versehen, ist er technisch jetzt auf dem neuesten Stand.

Mit 54 Parkplätzen ausgestattet, finden sich im 600 m²Standort neben Frischfisch aus Selbstbedienung und extragroßer Weinabteilung auch spezielle Services wie ein saisonaler Christbaumverkauf. Marktleiterin Theresia Novotny (im Bild) wird von einem 20-köpfigen Team unterstützt. (red)

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