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Ikea Österreich trotzt Krise Sattes Umsatzplus von 5,5% und steigender Online-Anteil
from medianet 23.10.2020
by medianet
Erfolgreiches erstes Jahr
Alpaslan Deliloglu übernahm mit November 2019 die Geschäftsleitung von Ikea Österreich; zuvor war er fast fünf Jahre lang stv. CEO von Ikea Schweiz.
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Schwarze Zahlen dafür sind wir in Zeiten wie diesen sehr dankbar“, so Deliloglu. in Österreich Expansion gen Westen Nach starken Peaks im OnlineEinkauf hat sich das digitale Konsumverhalten auf „höherem nager und Chief Sustainability Niveau stabilisiert“ und weiWeltweit muss Ikea Milliardeneinbußen hinnehmen, in se „weiteres Wachstum“ auf. Positiv angenommen wurden Österreich hingegen stieg der Umsatz um 5,5 Prozent. desweiteren die neuen Services „Remote Planning“ (Küchenplanung) und die „Click & Collect“••• Von Paul Hafner rund 1,5 Mrd. € auf 35,2 Mrd. € – somit haben alle Mitarbeiter berichtete). zurück. Lichtblick: Die Online- im Nachgang 100% ihres Gehalts Neben dem großen Bauprojekt WIEN. Trotz Shutdown von Mit- verkäufe konnten um 60% deut- ausbezahlt und auch ggf. ihren Ikea am Westbahnhof in Wien te März bis Anfang Mai konnte lich gesteigert werden und Urlaub zurückerstattet bekom- macht Ikea Österreich auch mit Ikea in Österreich seinen Brut- machen nun 18% Prozent des men. einer Expansion in den Westen toumsatz im Geschäftsjahr Gesamterlöses aus; vor einem Krisenfest erprobt, steht im des Landes auf sich aufmerk2019/20 (per Ende August) um Jahr betrug die Quote noch 11%. Gegenteil eine Anstellungsoffen- sam: Im Messepark Dornbirn 5,5% auf 847,3 Mio. € steigern – Der Trend zum Onlinekauf sive an: „Wir wachsen, erweitern eröffnet am 3. November ein Plaein Plus von 41 Mio. €. ist auch in Österreich spürbar: unser Team und suchen deshalb nungsstudio, für das 1,1 Mio. € „Die Woche nach dem Lock- Der E-Commerce-Bruttoumsatz laufend nach neuen Talenten – in die Hand genommen werden. down war die beste aller Zeiten liegt bei 124 Mio. € (GJ 2018/19: in Österreich. Der Umsatzausfall 75 Mio. €) und macht damit während der Corona-bedingten auch hierzulande beachtliche Schließung konnte in dem Zeit- 15% des Gesamtumsatzes aus. raum von Anfang Mai bis Ende 48 Mio. Online-Besuchern steAugust aufgeholt und sogar aus- hen 11 Mio. Besucher in den ösgebaut werden“, berichtet stolz terreichweit acht Ikea-EinrichAlpaslan Deliloglu, Country Ma- tungshäusern gegenüber. Kooperation mit Billa (medianet Officer Ikea Österreich. E-Commerce-Anteil bei 15% Das stattliche Österreich-Plus steht in Kontrast zu den weltweiten Umsätzen, die erwartungsgemäß stark einbrachen: Die Gesamterlöse gingen im Nur kurz in Kurzarbeit Mit dem Geschäftsverlauf zeigt sich Deliloglu „sehr zufrieden“. Man habe keine Staatshilfen in Anspruch nehmen müssen, die zu Beginn der Krise angemeldete Kurzarbeit zurückgezogen und alle Gehälter rückwirkend © Ikea Österreich/Johannes Brunnbauer abgelaufenen Geschäftsjahr um ab dem Lockdown übernommen Ikeas Click & CollectKooperation mit Billa erfreut sich großer Beliebtheit.
© medianet/Katharina Schiffl Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will (Bild) unterstützt die Forderung von Spar-Vorstandschef Gerhard Drexel.

Fünf Prozent!
Die Forderung nach einer dauerhaften Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie wird lauter.
WIEN. Den Anfang hatte SparVorstandsvorsitzender Gerhard Drexel gemacht: Als Ausgleich für die verpflichtenden Herkunftskennzeichnungen nach der Krise hatte er sich für eine nachhaltige Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie stark gemacht.
Unterstützung kommt nun von Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will, der von eiSALZBURG. Lidl Österreich wird die gesetzlichen Möglichkeiten der Öffnungszeiten zu Silvester nicht voll ausschöpfen. Als Anerkennung an die Mitarbeiter für die Leistungen in diesem Jahr schließen zu Silvester alle Filialen bereits um 15 Uhr. Außerdem gibt es für alle Mitarbeiter den gesamten November lang einen Sonderrabatt auf den gesamten Lebensmitteleinkauf. nem „sinnvollen Schritt für faire Preise“ spricht und Verbrauchervorteile sowie positive Effekte für die Landwirtschaft sieht.
Herkunftskennzeichnung
Ausgangspunkt ist die im Regierungsprogramm vorgesehene, verpflichtende Herkunftskennzeichnung der Primärzutaten. Sie soll Konsumenten die bewusste Entscheidung zugunsten „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben in den vergangenen, schwierigen Monaten Großartiges geleistet. Auch wenn wir dafür unter anderem bereits eine Prämie ausgeschüttet haben, wollen wir uns jetzt auch mit mehr Freizeit und einer weiteren, realen finanziellen Entlastung bedanken“, so Alessandro Wolf, Vorsitzender der Geschäftsführung. (red) regionaler Produkte erleichtern, wodurch noch mehr hochwertige österreichische Lebensmittel zur Verarbeitung gelangen würden.
Der heimische Handel stehe „schon seit Jahren für Transparenz“, so Will. Dieselbe Transparenz wie im Supermarkt hätten sich die Verbraucher auch im Wirtshaus, in Betriebskantinen, im Krankenhaus und im Kindergarten verdient. Will weiter: „Der Lebensmittelhandel ist daher offen für eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Lebensmittel, sofern diese Pflicht auch für die Gemeinschaftsverpflegung und für die Gastronomie gilt.“
Ausgleich schaffen
Um die krisengebeutelte Gastronomie gerade jetzt nicht zu überfordern, schlägt Will ein „freiwilliges Zeitfenster zur Umstellung, gepaart mit Investitionsförderungen und der Fortschreibung der Mehrwertsteuerreduktion“, vor. Damit würde auch ein „gezieltes Erfolgscomeback in der Gastronomie Unterstützung von staatlicher Seite bekommen“.
Der Handelsverband unterstützt entsprechend die dauerhafte Senkung der Umsatzsteuer für Gastronomiebetriebe auf fünf Prozent, um im Gegenzug nach der Coronakrise ein durchgängiges System der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung gegenüber Konsumenten zu implementieren. Durch die dauerhafte Senkung sollen die Mehrkosten bei der Umstellung sowie der bürokratische Aufwand finanziell abgedeckt werden; für die erforderlichen Initialkosten empfiehlt Will eine
Lidl bedankt sich beim Team Mehr Zeit zu Silvester und Rabatte beim Einkauf.
staatliche Förderung. (haf)

© Lidl Österreich
AUFGEBACKEN
Bäckerei Hubert Auer wird saniert
GRAZ. Der Sanierungsplan für die Grazer Traditionsbäckerei Hubert Auer ist angenommen und gerichtlich bestätigt worden. Die Gläubiger erhalten eine Quote von 20%; davon sind fünf Prozent sofort in Form einer Barquote zu bezahlen, weitere fünf bis Ende Juni 2021. (APA)
GASTRONOMIE
Eurogast hilft bei Registrierungen
© Eurogast
ZAMS. Mit Einführung der Gästeregistrierungspflicht in einigen Bundesländern steht die Gastronomie vor einer großen Herausforderung. Um Kunden bestmöglich zu unterstützen, hat Gastrogroßhändler Eurogast Österreich mit „Best. Check-In“ ein sinnvolles Service ausgebaut. „Wir bieten eine Unterstützung, die nicht nur leicht anzuwenden ist, sondern auch für die Gesundheit der Gäste garantiert“, sagt dazu Eurogast-Chef Peter Krug.
Smart und zuverlässig
Mit Best.Check-In melden sich Eurogast-Kunden bei der Online-Gästekartei an und sichern sich damit für drei oder sechs Monate eine digitale Contact-Tracing- Lösung. Durch einen ausgedruckten QR-Code können Gäste direkt mit ihrem Smartphone einchecken. (red)
Lebensmittel aus Österreich beliebt
Die Halbjahresbilanz der heimischen Lebensmittelexporte aus dem Agrarsektor fiel deutlich besser aus als erwartet.
••• Von Christian Novacek
WIEN. „Es ist schön, in Zeiten wie diesen Positives zu berichten“, freut sich Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin des Fachverbands der Lebensmittelindustrie. Sie führt aus: „Die ersten Exportzahlen für 2020 stimmen uns sehr optimistisch: Unsere heimischen Lebensmittelexporteure konnten eindrucksvoll zeigen, dass sie auch in der Coronakrise mit ihren Lebensmitteln ‚Made in Austria‘ rund um den Globus punkten konnten.“
Mit dieser Einschätzung steht sie nicht allein da – auch Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing, betont: „Unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen weiteres Wachstum zu schaffen, ist eine enorme Leistung. Die Lebensmittelwirtschaft mit all ihren vor- und nachgelagerten Bereichen hat in den vergangenen Monaten eindrucksvoll ihre Stabilität und Krisenfestigkeit und ihre enorme gesamtwirtschaftliche Bedeutung bewiesen.“
Exporte am Vormarsch
Die Fakten zur Frohbotschaft: Die agrarischen Exporte stiegen im ersten Halbjahr um vier Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum im vergangenen Jahr, die Importe um ein Prozent. Ausfuhren im Wert von 6,3 Mrd. € stehen Einfuhren im Wert von 6,3 Mrd. € gegenüber – die Handelsbilanz ist damit ausgeglichen wie noch nie. Im Handel mit Deutschland wurde Österreich sogar zum Nettoexporteur (2,3 Mrd. € im Export stehen 2,2 Mrd. € Importvolumen gegenüber).
Die Agrarexporte nahmen in den letzten sechs Monaten mehr als neun Prozent an den gesamten Exporten Österreichs ein. Das ist ein Rekordwert, allerdings dadurch mitbedingt, dass die Entwicklung in anderen Sektoren korrespondierend negativ war.
Handel wird internationaler
Weiters werden die Handelsbeziehungen der Alpenrepublik zusehends international. Deutschland liegt mit einem Anteil von 36% an den gesamten Agrarexporten nach wie vor an erster Stelle, danach folgt der EU-Raum (EU 13 mit 16,2%, EU 15 exkl. Deutschland 20,2%). Der Anteil der europäischen Drittstaaten inkl. Russland erhöhte sich von 8,2% im 1. Hj. 2019 auf 10,2% im 1.Hj. 2020.
Im Ranking der wertmäßig stärksten agrarischen Exportwaren führen Milchprodukte, gefolgt von veredeltem Obst und Gemüse, Wurst-, Schinken- und Speckwaren (siehe Grafik). Bei aller Export-Euphorie sei aber auch der Inlandsmarkt nicht zu vernachlässigen: „Wir hoffen, dass die Bekenntnisse der Händler zu Österreich keine Lippenbekenntnisse sind“, sagt Blass.