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Mehr netto vom Brutto Mercedes-Benz will seine Rendite wieder nach oben treiben

Blick in die Zukunft

Die Daimler-Tochter Mercedes-Benz setzt auf Elektromobilität, will sparen und zugleich Rentabilität sowie Gewinn steigern.

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WIEN. Daimler will bei seiner Pkw-Tochter Mercedes-Benz mit Einsparungen und höheren Verkaufspreisen beim Umschwung zur Elektromobilität profitabel bleiben. „Wir werden die Strukturkosten angehen und wollen eine starke und nachhaltige Profitabilität erreichen“, erklärte Konzern-Chef Ola Källenius, der auch Vorstandschef der Mercedes-Benz AG ist, vor wenigen Tagen im Rahmen der Strategiekonferenz des deutschen Autobauers.

Investitionen in E-Mobilität

Bis 2025 will der zuletzt stark schlingernde Hersteller Fixkosten, Investitionen und Entwicklungsausgaben um mehr als 20% oder rund sechs Mrd. € gegenüber 2019 senken, so Källenius. Zugleich treibt die Marke mit dem Stern den Ausbau ihres Angebots an Elektroautos voran: Bis 2030 sollen mehr als 20 rein batterieelektrische Modelle auf den Markt kommen.

Spezielle Entwicklerteams sollen außerdem dafür sorgen, die Reichweite des Elektroantriebs zu steigern und die Kosten pro Kilowattstunde bis Mitte des Jahrhunderts auf deutlich unter 100 USD (85 €) zu senken. Das wäre ein Niveau, das Experten zufolge bei den Kosten einen Gleichstand mit den noch viel billigeren Autos mit Verbrennungsmotor bringen würde. Man strebe damit mittel- bis langfris-

© APA/AFP/Thomas Kienzle

2021 zurück zu alter Stärke

Der Automarkt wird sich nach Einschätzung von DaimlerChef Ola Källenius im kommenden Jahr vom Einbruch in der Coronakrise erholen.

tig „die führende Position“ bei Elektroantrieben und FahrzeugSoftware an, so Källenius.

Absatzerfolge besser nutzen

Deutlicher als bisher setzte sich Källenius, der seit Mai 2019 an der Spitze des Konzerns steht, von seinem Vorgänger Dieter Zetsche ab. Mercedes habe vieles richtig gemacht und die Position als weltweit führende Premiummarke mit der höchsten Verkaufszahl errungen, so der Mercedes-Chef. Doch der Absatzerfolg, den Mercedes auch dank der weniger rentablen Kompaktwagen erzielte, sei nicht genug in Gewinn umgemünzt worden.

Der 51-jährige Schwede setzt deshalb stärker auf Klasse statt Masse: „Wir wollen kein Wettbewerber der Volumenhersteller

2Millionen

Moderater Rückgang

Mercedes rechnet für heuer mit einem Absatz von zumindest zwei Mio. Fahrzeugen – im Vergleich zum Vorjahr (2,3 Mio. verkaufte Autos) wäre das ein Rückgang von nicht einmal zehn Prozent. werden“, erklärte Källenius. „Wir steigen aus dem Kompaktsegment nicht aus, aber wir werden wählerischer.“ Konsequenz davon: „Die vielleicht 100.000 oder 200.000 Autos, die sich nicht lohnen, werden in Zukunft abgeschnitten.“

Auch für Finanzchef Harald Wilhelm steht nun vor allem die Marge im Vordergrund. Das Unternehmen müsse auch in sonnigen Marktphasen die Kosten im Zaum halten, um dann auch in stürmischen Zeiten profitabel zu sein, betonte Wilhelm.

Umsatzrendite steigern

Die Schwaben wollen die operative Rendite von zuletzt „nur“ dreieinhalb Prozent auch mit höheren Preisen und mehr wiederkehrenden Umsätzen mit digitalen Diensten wieder nach oben schrauben.

Bis 2025 strebe Mercedes eine Umsatzrendite von acht bis zehn Prozent an, ergänzte Wilhelm; in besonders guten Zeiten mit einem Jahresabsatz von etwa 2,5 Mio. Fahrzeugen hält er auch mehr als zehn Prozent Umsatzrendite für möglich.

Geringfügiger Rückgang

Abschließend gab Källenius auch noch einen Ausblick auf die Zukunft des Automarkts. „Ich erwarte, dass der Markt 2021 auf ein normales Niveau auf Jahresbasis zurückkehrt“, sagte der Mercedes-Manager. Für heuer rechnet er mit einem Absatz von zumindest zwei Mio. Fahrzeugen, im vergangenen Jahr konnten 2,3 Mio. Fahrzeuge losgeschlagen werden.

Wie viele Arbeitsplätze im Zuge der Neuausrichtung abgebaut werden sollen, bezifferte das Management erneut nicht; hier wird über den Abbau von 20.000 bis 30.000 der weltweit rund 300.000 Stellen spekuliert. (red)

Die Mehrheit der österreichischen Autofahrerinnen und Autofahrer ist im täglichen Leben auf das Auto angewiesen.

Nicht ohne Auto

© PantherMedia/dragana.stock@gmail.com

AutoScout24-Umfrage zeigt: Sechs von zehn Österreichern sind in Beruf und Alltag auf das eigene Fahrzeug angewiesen.

WIEN. Mit dem Auto zum Supermarkt, zum Arzttermin, zur Arbeit, zum Verwandtenbesuch am Wochenende, zur Uni und in die Schule oder mit den Kindern zum wöchentlichen Sporttraining – es gibt tagtäglich zahlreiche Wege, bei deren Bewältigung viele von uns auf ein eigenes Fahrzeug angewiesen sind und Alternativen wie öffentliche Verkehrsmittel, Motorrad oder Fahrrad aus den unterschiedlichsten Gründen nicht infrage kommen.

In einer aktuellen Integral- Trendumfrage von AutoScout24 unter 500 Österreicherinnen und Österreichern gaben sechs von zehn befragten Autofahrern an, im Alltag nicht auf ihr eigenes Fahrzeug verzichten zu können.

Emotionale Angelegenheit

Laut der Umfrage benötigt ein Drittel das Auto sogar unbedingt, um tägliche Wege zu erledigen. Wenig verwunderlich ist in dieser Gruppe auch die emotionale Bindung zum Auto besonders stark ausgeprägt, schließlich ermöglicht es die persönliche Mobilität im Alltag: Für knapp 70% der Befragen ist das eigene Mobil auch tatsächlich emotional sehr wichtig.

Bundesländer-Unterschiede

Die Umfrage zeigt außerdem: Wer mehr als 20.000 Kilometer pro Jahr mit dem eigenen Auto zurücklegt, pendelt größtenteils zum Job und zur Ausbildung (86%).

Besonders hoch ist die Abhängigkeit vom eigenen Fahrzeug auch im ländlichen Raum, wo rund 47% der österreichischen Bevölkerung leben. Zwei Drittel der Befragten pendeln dort auch tatsächlich mit dem Auto. In der Stadt sind es dagegen nur vier von zehn.

Während die Hälfte der Wiener im täglichen Leben kein Auto benötigt, ist die Situation in den Bundesländern deutlich anders: Am stärksten abhängig vom Automobil sind die Tiroler und Vorarlberger: Satte 72% benötigen ein eigenes Fahrzeug, um ihr täglich Brot zu verdienen. Auch zwei Drittel der Salzburger und Oberösterreicher können im Alltag nicht auf den Wagen verzichten.

In Niederösterreich und dem Burgenland pendeln hingegen 63% mit dem Auto zur Arbeit, Uni, Fachhochschule oder Lehre. Ähnlich hoch ist der Anteil in Kärnten und der Steiermark.

Vielfahrer sind unzufriedener

Im Durchschnitt sind mehr als zwei Drittel der Befragten als Autofahrer in Österreich alles in allem zufrieden. Nur fünf Prozent sind wirklich unzufrieden. Ein detaillierter Blick auf die Ergebnisse zeigt jedoch Unterschiede. Wer mehr fährt, ist unzufriedener.

Zwei Drittel der Personen, die auf das Auto angewiesen sind, geben an, nur teilweise zufrieden oder unzufrieden mit der Situation als Autofahrer in Österreich zu sein. (red)

MAZDA

September brachte Plus

KLAGENFURT. Der September stellt sich für Mazda als bisher stärkster Verkaufsmonat des Jahres dar. Insgesamt wurden 896 Neufahrzeuge zugelassen, was einer Steigerung von 15% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das gute Verkaufsergebnis verschafft Mazda im September einen Marktanteil von vier Prozent.

An der Spitze der Verkaufscharts steht der Mazda CX-30, der vor einem Jahr seine Markteinführung in Österreich gefeiert hat; insgesamt wurden im September 260 Stück vom Mazda CX-30 neu zugelassen.

Trend zum Elektro

Für eine Überraschung sorgt der brandneue Mazda MX-30: Nur zwei Wochen nach seinem offiziellen Marktstart in Österreich schlagen die Verkaufszahlen im September bereits mit 111 Stück zu Buche.

Über den vielversprechenden Trend freut sich Mazda Österreich Chef Heimo Egger (Bild): „Der Marktstart des MX-30 ist genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgt. Die aktuellen Förderungen und der Trend boosten die Nachfrage nach Elektroautos. Speziell für Gewerbekunden bieten die umfangreichen Förderungen einen attraktiven Kaufanreiz, mit E-Mobilitätsbonus und Investitionsförderung ist der MX-30 bereits ab 18.990 Euro zu haben.“ (red)

© Mazda Austria/Helge Bauer

MERCEDES-BENZ

Tank-App Bertha jetzt verfügbar

WIEN. Rund um die Uhr Spritpreise vergleichen und schnell die günstigste, nächste oder passende Tankstelle finden: Mit Bertha ist das nun auch in Österreich möglich. Nach erfolgreichem Start in Deutschland ist die Smartphone-App nun seit wenigen Tagen auch hierzulande kostenfrei im App und Google Play Store für Fahrer aller Marken verfügbar.

Zahlen mit Bertha Pay

Die kosten- und werbefreie Tank-App vergleicht auf einen Blick aktuelle Spritpreise der rund 15.000 meldepflichtigen Tankstellen in Deutschland und 3.000 in Österreich. Beim Öffnen der App werden die Preise automatisch und übersichtlich mit Ampelfarben in der Karte oder per Liste angezeigt – inklusive des TankstellenNamens.

Fahrern in Deutschland steht auch bereits die Funktion Bertha Pay zur Verfügung. Damit kann die Tankfüllung per Smartphone vom Auto oder Motorrad kontaktlos und ohne Extrakosten bezahlt werden. Die kontaktlose Bezahlmöglichkeit ist bereits an über 700 teilnehmenden Tankstellen in Deutschland möglich. Auch in Österreich ist die Einführung von Bertha Pay geplant. (red)

© Mercedes-Benz

Wallboxen im Test

ÖAMTC untersuchte vier Wallboxen mit Lastmanagement von ABL, Webasto, TMH und Keba auf ihre Praxistauglichkeit.

© ÖAMTC ÖAMTC-Experte Markus Kaiser: „Die Systeme teilen die verfügbare Leistung zuverlässig auf mehrere Autos auf.“

WIEN. Beim Thema Elektromobilität stellt sich immer wieder die Frage, ob das Stromnetz überlastet wird, wenn in einer Tiefgarage mehrere E-Autos gleichzeitig angeschlossen werden. In einem aktuellen Test hat der ÖAMTC daher vier Wallboxen mit Lastmanagement (Hersteller: ABL, Keba, Webasto und TMH) untersucht.

Das Ergebnis: „Alle vier Systeme teilen die verfügbare Leistung zuverlässig auf mehrere Autos auf – oder setzen den Ladevorgang gegebenenfalls aus, bis wieder genügend Leistung verfügbar ist, wodurch eine Überlastung des Stromanschlusses verhindert wird“, erklärt Markus Kaiser, E-Mobilitätsexperte des Autofahrerclubs.

Besondere Herausforderungen

Verbesserungspotenzial gibt es dennoch: Die Bedienung könnte intuitiver sein. Zudem bleibt den Nutzern oft verborgen, was das System aktuell genau macht und wie es die zur Verfügung stehende Ladeleistung im Hintergrund regelt.

Im Zuge des Tests sollte die Auswahl der Wallboxen verschiedene Einsatzmöglichkeiten und Anforderungsprofile abbilden: Von einer geringen bis großen Anzahl an Ladepunkten, von einfachen Systemen mit wenig Funktionsumfang bis hin zur professionellen Lösung mit zahlreichen Funktionen und Abrechnungsmöglichkeiten. „Es wurden Montage, Konfiguration und Inbetriebnahme sowie der statische und dynamische Betrieb in verschiedenen Lastszenarien untersucht und die Funktion beurteilt“, fasst der Experte des Mobilitätsclubs zusammen.

Eine besondere Herausforderung für Lastmanagementsysteme stellen unsymmetrische Belastungen – sogenannte Schieflasten – dar: Elektroautos, die nur eine oder zwei Stromphasen zum Laden nutzen, erzeugen im dreiphasigen Stromnetz eine unsymmetrische Belastung; deren Differenz darf in Österreich laut Vorschrift insgesamt nicht größer als 3,7 kW (16 Ampere) zwischen den einzelnen Stromphasen sein.

Unterschiedliche Systeme

Die vier getesteten Wallboxen zeigen, wie vielfältig der Markt in diesem Bereich ist: Die Zahl der möglichen Ladepunkte reicht von sechs (ABL) bis theoretisch unbegrenzt (TMH). Die Boxen von ABL, Keba und Webasto arbeiten ausschließlich mit Systemen des gleichen Typs zusammen, bei TMH können Wallboxen unterschiedlicher Hersteller ins LastmanagementSystem eingebunden werden. „Für Auswahl, Installation, Konfiguration und Inbetriebnahme sollten Verbraucher jedenfalls Fachbetriebe wählen, die bereits Erfahrung mit diesem Thema haben“, betont Kaiser abschließend. (red)

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