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Teure E-Zukunft Mehrkosten für Elektroautos
from medianet 04.09.2020
by medianet
Infolge des Nachfrageeinbruchs im ersten Halbjahr rechnet Frauenthal für das Gesamtjahr mit einem Ergebnisrückgang.
Deutliches Minus
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© Frauenthal Holding (2)
Coronakrise trifft Frauenthal im Autosektor hart: Zulieferer machte im ersten Halbjahr 17,8 Mio. Euro Verlust.
WIEN. Die Coronakrise hinterlässt auch beim börsennotierten Sanitärgroßhändler und Autozulieferer Frauenthal Spuren. Der wochenlange Stillstand in der Automobilindustrie hat im Halbjahr zu einem Verlust von 17,8 Mio. € geführt, das konnte auch die private Nachfrage in der Sanitär- und Haustechniksparte nach dem Lockdown nicht abfedern.
Auch der Umsatz der Frauenthal-Gruppe war im ersten Halbjahr 2020 mit 392,7 Mio. € um 16% niedriger als vor einem Jahr, das EBITDA lag mit 14,1 um 8,1 Mio. € unter dem Vergleichswert des Vorjahres.
Jahresminus erwartet
Im Automotive-Sektor reduzierte sich der Umsatz im Halbjahr um 70,3 Mio. € auf 104,7 Mio. €. In der Division Handel ging der Umsatz nur moderat um 4,3 Mio. € auf 288 Mio. € zurück. Dort habe sich die Nachfrage von privaten Haushalten nach dem Lockdown positiv ausgewirkt, so das Unternehmen in einer Aussendung.
Für das Gesamtjahr sei infolge der aktuellen Rückgänge ein massiver Umsatz- und Ergebniseinbruch zu erwarten.
Personelle Umstrukturierung
Das Unternehmen hat in seiner Mitteilung auch personelle Änderungen bekanntgegeben: Mit Wirkung vom 1. September wird Erika Hochrieser zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als Mitglied des Vorstands der Frauenthal Holding AG neben Thomas Stadlhofer (Vorstandsvorsitzender) und Beatrix Ostermann als weiteres Mitglied des Vorstands der Frauenthal Services AG fungieren.
Ostermann wird ihre Funktionen mit dem Auslaufen des Vorstandsvertrags mit Jahresende zurücklegen und die Unternehmensgruppe verlassen; ihre Geschäftsbereiche (Einkauf und Marketing) übernimmt ab 1. Jänner 2021 Stadlhofer.
Durch die Zusatzfunktion von Hochrieser in der Division Handel werden seit 1. September auch die Agenden im Vorstand der Frauenthal Holding AG geändert. Martin Sailer verantwortet die Division Automotive fortan auch inklusive der Bereiche Finanzen Automotive und IT Automotive.
Er wird zudem für die gesamte Investor-Relations-Tätigkeit der Gruppe zuständig sein, heißt es in der Mitteilung. (APA)
SPYKER
Hersteller startet nochmals durch
ZEEWOLDE. Spyker will es noch einmal wissen: Die einstige SportwagenEdelschmiede aus den Niederlanden will ab kommendem Jahr wieder Autos bauen – in Deutschland. Das zumindest besagt eine Pressemitteilung. Firmenchef Victor Muller hat sein Unternehmen offenbar immer noch nicht aufgegeben. Mit BR Engineering und dem Rennstall SMP soll nun abermals ein Anlauf zur Fertigung des C8 Preliator, des SUVs D8 Peking-to-Paris und des B6 Venator als Einstiegsmodell unternommen werden. (ampnet)
PEUGEOT
Boxer fährt nun auch mit Strom
© Peugeot
PARIS. Mit dem Peugeot e-Boxer vollzieht die Löwenmarke nun den nächsten Schritt bei der Elektrifizierung ihrer Modellpalette. Der vollelektrische Transporter ist mit zwei Batterievarianten erhältlich, die größere ermöglicht eine Reichweite von bis zu 340 km nach WLTP. Dank vier Längen, drei Höhen, mehreren Karosserieformen und einer großen Auswahl an Fahrerassistenzsystemen lässt sich der Transporter genau auf Kundenbedürfnisse hin konfigurieren. (red)
MERCEDES
Amazon bestellt 1.800 Fahrzeuge
STUTTGART. MercedesBenz Vans und Amazon gaben vor wenigen Tagen den bislang größten Auftrag für Mercedes-Benz ElektroFahrzeuge bekannt. Mehr als 1.800 batterieelektrisch angetriebene eVito und eSprinter von MercedesBenz Vans werden – beginnend noch in diesem Jahr – an Amazon ausgeliefert und innerhalb Europas eingesetzt. Der Auftrag umfasst dabei rund 600 mittelgroße eVito und mehr als 1.200 Fahrzeuge des Large-Size Vans eSprinter. (red)
© Mercedes-Benz
VOLVO
FH mit I-Save noch effizienter
STOCKHOLM. Der Volvo FH mit I-Save kommt nun in einer noch verbrauchsgünstigeren Ausführung auf den Markt. Damit lassen sich die Kraftstoffkosten um bis zu zehn Prozent senken, was gegenüber der Vorgängergeneration eine Verbesserung in Höhe von drei Prozentpunkten bedeutet. I-Save umfasst zahlreiche Lösungen zur Verbrauchsoptimierung, allen voran den Volvo-Motor D13TC. Der Anfang 2019 eingeführte 13 lLkw-Turbomotor von Volvo ist der bislang sparsamste Motor des Unternehmens. (APA)
Korrektur verlangt
Fuhrparkverband Austria: „Investitionsprämie für ElektroPkw und -Nutzfahrzeuge zielt aktuell am Markt vorbei.“
© William Crozes/Automobiles Citroën Aktuelle Richtlinie: Der Großteil der Elektro-Pkw und Elektro-Transporter ist damit derzeit nicht förderungswürdig.

WIEN. Manchmal ist gut gemeint das Gegenteil von gut gemacht. Das gilt aus Sicht des Fuhrparkverbands Austria (FVA) auch für die aws-Förderprämie der Bundesregierung, mit der Unternehmen viele Investitionen künftig zusätzlich abschreiben können. Konkret stellt sich dabei laut FVA der Punkt 4.21 „Forcierung der Elektromobilität“ als Nepp heraus. Damit lässt die Regierung nämlich ausschließlich die Anschaffung von Fahrzeugen zur Personenbeförderung (Klasse M1) bzw. zur Güterbeförderung (Klasse N1) mit einem „höchstzulässigen Gesamtgewicht von kleiner gleich 2,0 Tonnen“ in den Genuss der 14% Förderung kommen.
Steuerlicher Anreiz fehlt
Diese Regelung ziele laut FVA „eindeutig am Fahrzeugmarkt sowie an den Bedürfnissen der heimischen Unternehmer vorbei“. Neben vielen langstreckentauglichen Elektro-Pkw würden damit quasi alle Transporter und Nutzfahrzeuge mit Elektroantrieb von der Förderung ausgeschlossen. Das gelte selbst für kleine Nutzfahrzeuge wie den Renault Kangoo Z.E. oder den Mercedes-Benz eVito.
Henning Heise, Obmann Fuhrparkverband Austria: „Unternehmer, die aus ökologischen Gründen bei der Beförderung von Waren, Werkzeug und Personen auf die Elektromobilität setzen möchten, dürfen nicht durch diese Richtlinie bestraft werden. In der derzeit vorliegenden Form würde sie nämlich die Transformation der österreichischen Wirtschaftsverkehre behindern, da vielen Unternehmern ein steuerlicher Anreiz fehlt, um auf Elektrotransporter umzusteigen.“
Ähnliches gelte für Pkw mit Elektroantrieb: Auch sie haben aufgrund der großen Batteriemodule, die für eine alltagstaugliche Reichweite auf längeren Strecken sorgt, meist ein höchstzulässiges Gesamtgewicht von mehr als zwei Tonnen. Und auch hier sind schon Mittelklasse-Fahrzeuge wie der Hyundai Kona oder das Tesla Model 3 von der Investitionsprämie ausgeschlossen.
Anpassung notwendig
Heise: „Wenn die Regierung Dienstwagenfahrern und Unternehmen ernsthaft den Umstieg auf Elektrofahrzeuge schmackhaft machen möchte und damit nachhaltig die CO 2 -Emissionen im Verkehrsbereich senken möchte, dann stellt sie sich mit dieser Förderungsrichtlinie selbst ein Bein.“
Der FVA empfiehlt der Bundesregierung folglich die Korrektur des höchstzulässigen Gesamtgewichts in der Klasse N1 auf 3,5 t oder das Leergewicht als Förderkriterium heranzuziehen. „Dann wären die zwei Tonnen zumindest in der Klasse M1, sprich bei den Elektro-Pkw, eine sinnvolle Grenze“, so der FVA abschließend.