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Mittelfristige Sozialbegleitung

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Lesepaten

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Hilfe zur Selbsthilfe

Völlig unerwartet kann es geschehen: ein Todesfall in der Familie, der Brand der Wohnung, unerwartete Arbeitslosigkeit – alles verbunden mit plötzlichem dramatischen Einkommensverlust und nicht vorhersehbaren hohen Ausgaben. Man weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll.

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Am Beginn unserer mittelfristigen Sozialbegleitung steht immer die Problemerhebung. Dann versuchen wir mit den Klienten zu vereinbaren „WER macht WAS WANN?“

Um eine möglichst professionelle Beratung und Unterstützung leisten zu können, sollte der Hilfesuchende die eigene Notsituation offen darlegen und die erforderlichen Nachweise bringen. Die Befürchtung, dass einem Rotkreuz-Sozialbegleiter Anvertrautes an Dritte weitergegeben wird, braucht niemand zu haben, weil unsere Sozialbegleiter einer strikt einzuhaltenden Schweigepflicht unterliegen. Primär versuchen wir über gesetzliche Ansprüche, die in der jeweiligen Notlage geltend gemacht werden können, zu informieren und helfen bei den notwendigen Antragstellungen. Selbstverständlich beraten wir auch über die verschiedensten Ansprechstellen, die je nach Problem unterstützend wirken können, und stellen auf Wunsch auch die Kontakte her.

Bereits seit 2013 verfügbar

An unserer Bezirksstelle Gänserndorf gibt es die Mittelfristige Sozialbegleitung bereits seit dem Jahr 2013. In dieser Zeit hat sich das Team ein sehr gut funktionierendes Netzwerk aufgebaut, das zur Unterstützung von in Not geratenen Menschen genutzt werden kann. Wir werden oft gefragt, worum es bei unseren Sozialbegleitungen und Spontanhilfen eigentlich geht. Das können wir so beantworten: Unser Einsatzspektrum ist breit gefächert und reicht von rascher Hilfe bis Riesenprojekt, wie die nebenstehenden Beispiele zeigen.

Foto: ÖRK/Nadja Meister

• Eine Alleinerzieherin einer Tochter, teilzeitbeschäftigt, ist aktuell wegen Corona in Kurzarbeit. Sie hat keine finanziellen Rücklagen, ihre Gehaltsauszahlung ist verringert und verzögert sich. Sie meldet am Dienstag, dass ihr Kühlschrank leer ist und sie keinen Cent mehr hat, um Essen zu kaufen. Am nächsten Samstag ist sie zu unserer Team Österreich Tafel zur Lebensmittelabholung eingeladen. Zur Überbrückung bekommt sie einen Einkaufsgutschein. Für nächste Woche hat ihr Chef die Lohnauszahlung versprochen.

• Sehr häufig erreichen uns Hilferufe bei finanziellen Notlagen, z.B. wenn Personen schon mit mehreren Monatsmieten im Zahlungsverzug sind und die Delogierung droht oder die Stromabschaltung angekündigt wird. In solchen Fällen versuchen wir bei der Erreichung von Ratenvereinbarungen zu unterstützen. In begründeten Fällen können wir den Betroffenen auch mit finanzieller Spontanhilfe unter die Arme greifen. Wir empfehlen das Einkommen und die Fixausgaben aufzulisten und informieren über eventuelle Einsparungspotenziale und Antragsmöglichkeiten auf Zuschüsse, Gebührenbefreiungen, Sozialhilfe etc.

Sozialbegleitung

Weitere Informationen: u 059 144 54000 u 0664 522 68 24 (Waltraud Hackenberg) r waltraud.hackenberg@n.roteskreuz.at

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