Haidhausener Anzeiger KW 29/2010

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Nr. 29 Mittwoch, 21. Juli 2010

Gegenwart & Zukunft Lokale Inhalte sind wichtig aber wie wird in 60 Jahren Information und Werbung übermittelt?

Seit 60 Jahren gibt es jetzt die Wochenzeitungen in München und Umgebung, auf Papier gedruckt und kostenlos jede Woche im Briefkasten. Im Moment sind das über 800.000 Exemplare mit 25 lokalen Ausgaben und jeweils unterschiedlichen redaktionellen Inhalten. Diese Menge an lokaler Information für die jeweiligen Stadtviertel und Gemeinden hilft den Lesern sich zu orientieren. Egal ob es darum geht »wo ist was los« oder »was ändert sich« aber auch und daraus sind die Wochenzeitungen entstanden, »wo gibt es die besten Angebote«. Aktuell und ortsnah, das ist das A&O unserer Medien. Dies gilt nicht nur für die etablierten Wochenzeitungen, sondern auch für alle ande- Die Karte zeigt unsere Einzelausgaben in München am Mittwoch. Jede der Ausgaben (Farben) wird redaktionell separat betreut. ren Produkte in unserem Die Kunden haben aber natürlich auf Wunsch einen Ansprechpartner für alle Teilausgaben. Viele unserer Titel (siehe Logos) haben zwei, drei oder auch mehr eigenständige redaktionelle Ausgaben. Medienmix. Lokale Inhalte auf www.wochenanzeiger.de

Erlöse in Print aber auch neu im Internet und weiteren neuen Medien erzielen. Der Auftritt im Internet ist Die meisten unserer lokalen ebenso lokal gegliedert wie Nachrichten gibt es Online ausschließlich bei uns und unseren Kooperationspartnern. Dies unterscheidet unser Angebot von den vielen Seiten im Internet auf denen nur Meldungen von Agenturen oder gleichlauSeit Mitte der 90er-Jahre gibt es die tende Themen Münchner Wochenanzeiger auch im behandelt werWorld-Wide-Web unter der Adresse den. Gerade http://www.wochenanzeiger.de . der starke Fokus auf aktuelunsere weiteren Seiten in Fa- le, lokale, durch ein Team cebook, Twitter und anderen von über 50 Redaktionsmitsozialen Netzwerken. arbeitern und Journalisten Mit unserem Angebot an erstellte Berichterstattung, RSS-Feeds und Facebook-Sei- macht es uns möglich, nicht ten für jedes Stadtviertel nur gute und informative und jeder Gemeinde können Wochenzeitungen sondern

ganisieren für die Gemeinden Oberschleißheim, Ottobrunn und Unterhaching die, größtenteils, monatlichen Magazine. Insbesondere für unsere Kunden hat dies den Vorteil, dass sie nur einen Ansprechpartner für die diversen Werbemöglichkeiten haben. Die Magazine der Gemeinden sind natürlich auch auf unserer Seite im Internet vertreten. Diese Gemeindezeitungen ergänzen unsere lokalen Wochenzeitungen optimal. Viele unserer Kunden nutzen die Möglichkeit lokal, sublokal aber auch, je nach Branche, regional oder sogar überregional werben zu könen. Egal ob Wochenzeitung, Gemeindeblatt oder InternetPortal, hier mischen sich lokale Inhalte und Werbung zu einem für den Leser interessanten Mix. Gerade in der Zukunft wird dies unserer Meinung nach noch wichtiger. In einer Zeit in der die Tageszeitungen sparen, lokale Redaktionen abgebaut werden und viele hochwertigen Online-Portale auf Bezahlmodelle umstellen, ist es wichtig, dass wir auch weiterhin gute lokale Redaktion liefern, ohne dafür vom Leser Geld zu verlangen. Werbung im Wandel der Zeit

sich die Leser leicht die für sie wichtigen Infos auf ihren Computer holen. Im Internet, wie auch für unsere Print-Medien, gilt heute genauso wie auch noch morgen das Motto »Kostenlos für unsere Leser«. Aber auch wenn man kein Geld vom Leser verlangt, lassen sich über die steigende Akzeptanz und mehr Resonanz für die einzelnen Inserenten bzw. Werbenden weiterhin

Im Bereich der Werbeformen auch ein interessantes Web- zeichnen sich natürlich auch Angebot zu gestalten. laufend neue Möglichkeiten der Gestaltung aber auch Gemeindeblätter als der Kommunikation mit zusätzliche Kompetenz dem Verbraucher auf. Werbung, die sich dem KonsuEine auch schon sehr tradi- menten anpasst, ist schon tionelle Form der lokalen keine Zukunft mehr sondern Kommunikation findet, ins- Gegenwart. Über soziale besondere in allen größeren Profile wird der Online-NutGemeinden, sehr oft über zer immer mehr zum »gläsogenannte »Gemeindeblät- sernen Menschen« über den ter« statt. Auch hier sind wir ein Computer mehr weiß als natürlich vertreten und or- die meisten der Freunde und

Bekannten. Hier liegen für den Leser viele Vorteile aber auch Potential für Probleme, die man heute oft noch nicht absehen kann.

kationen möglich macht. Für uns besonders wichtig ist hier jegliche Form des Datenschutzes. Der Verbraucher soll bei der Nutzung unserer

Unsere monatlichen Gemeindeblätter ergänzen die lokalen Informationen in den Wochenzeitungen noch zusätzlich. Hier wird sich, wie bei vielem anderen auch zeigen, was sich wirklich durchsetzt bzw. vom Verbraucher angenommen wird. Wenn, wie im Moment in Tokio bereits Realität, Plakate die Menschen die daran vorbeilaufen scannen und dann Geschlecht und Alter ermitteln um die Werbung auf die Zielgruppe anzupassen, dann ist das eben nicht Zukunft, sondern Gegenwart. Hier können sich für den Leser, der diese Funktion wünscht, mit den unterschiedlichen technischen Systemen auch für uns neue Werbeformen ergeben. Das aktuelle iPhone und die meisten Laptops, viele neuere Monitore und wohl die meisten Handys der Zukunft bieten mit der Video-Telephonie bzw. dem Video-Chat die Grundlage für eine Bilderkennungssoftware, die ähnliche Funktionen auch auf unseren Web-Sites bzw. unseren lokalen Appli-

Seiten selbst entscheiden, welche Daten er uns gibt und welche nicht. Die Zukunft liegt im Lokalen Unser Konzept der lokalen Inhalte brauchen wir auch in den nächsten 60 Jahren nicht verändern. Das zu wissen, was in meiner direkten

Umgebung passiert, wird immer interessant bleiben und warum sollte hochwertige kostenlose Information irgendwann nicht mehr gefragt sein. Die im Moment neu erfundenen »Leserreporter« bzw. »user generated content« nutzen wir schon seit Jahrzenten. Dass wir von Vereinen, diversen Institutionen aber auch von Privatpersonen Vorschläge für Themen, teilweise eben auch schon vorbereitet, geschickt bekommen, ist für uns Alltag. Allerdings mit einem Unterschied zum aktuellen Hype-Thema »Leserreporter«; die Artikel die es bei uns in die Zeitung schaffen werden von ausgebildeten Redakteuren vorab gelesen und dann auch in vielen Fällen überarbeitet bzw. ergänzt. In welcher Form wir die Informationen in den nächsten 60 Jahren »an den Mann und an die Frau bringen«, wird die Zeit zeigen. Hier werden wir nicht bewerten was gut oder schlecht ist, sondern haben für unsere Leser und Kunden die Verpflichtung alles Neue zu prüfen. Wenn etwas vom Leser angenommen oder sogar gewünscht wird, dann müssen wir dies auch anbieten. Dies gilt für neue Werbeformen ebenso, wie auch für die sich verändernden technischen Möglichkeiten sich Informationen zu beschaffen. Natürlich ändern sich Dinge und auch wir als Verlag müssen uns darauf einstellen, wenn unsere Leser oder unsere Kunden andere Ansprüche an uns stellen, aber das haben wir in den letzten 60 Jahren immer getan und werden dies auch weiterhin so halten. hb


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