WiWi INFO Nr. 1-2011 | 2. Jahrgang

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Auszeichnung mit dem „IECER 2011 Best Paper Award“ für die Forschungen zur Finanzierung mit Venture Capital und durch IPOs für Prof. Dr. Wolfgang Bessler und Martin Seim.

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Über das bemerkenswerte Auslandsstudium der ersten Absolventin des Austauschprogramms zwischen der JLU Gießen und der UIBE Beijing, Huihua Xiao.

Nr. 1-2011 | 2. Jahrgang

M aga z in des F achbereichs W irtschaftswissenschaften der J ustus -L iebig - U niversit ät G ie S S en

 Fachbereich Career Day 2011 Hohe Nachfrage nach bestens ausgebildeten Seite 1 WiWi-Absolventen FMI-Workshop Ist nach der Krise Seite 2 vor der Krise? VHB Prof. Dr. Weißenberger neue Vorsitzende der Kommission Seite 3 „Rechnungswesen“ Förderverein Neuer Vorstand will Seite 3 Alumni-Arbeit intensivieren Mitarbeiterseminar 2011 Mehr Seite 4 Austausch, weniger Theorie 3. Career Day

Nachruf Der Fachbereich trauert um Seite 6 Prof. Dr. Michael Wehrheim

Hohe Nachfrage nach bestens ausgebildeten WiWi-Absolventen

 Forschung und Vernetzung IECER 2011 Best Paper Award Ausgezeichnete Forschung im Bereich Seite 7 Venture Capital und IPOs COMISEF Neue Verfahren für OptimieSeite 10 rungsprobleme entwickelt

ISU 2011 Intellectual Property and Biotechnology - Linking Law, Business Seite 12 and Science Austauschprogramm UIBE Peking Peking-Gießen one way - über das Auslandsstudium Huihua Xiaos Seite 14

http://wiwi.uni-giessen.de/wiwi-info WiWi  INFO Nr. 1-2011

Fotos: Florian Schmidt (oben); Franz Möller (Mitte)

 International

FS. Die Chancen standen gut, die Unternehmensvertreter von den eigenen Stärken zu überzeugen und ein Praktikum zu ergattern oder den ersten Schritt hin zum Direkteinstieg zu gehen. Die Nachfrage nach bestens ausgebildeten WiWis aus Gießen ist hoch und deren Ruf in der Wirtschaft ausgezeichnet. Mehr geht derzeit nicht: mit 19 Unternehmen und dem Entrepreneurship Cluster Mittelhessen (ECM) konnte der Fachbereich fast doppelt so viele Partner für die dritte Auflage des Career Day am 17. Juni akquirieren, als in den beiden Jahren zuvor. Auf insgesamt etwa 200 Quadratmetern reiner Standfläche im Foyer des Hörsaalgebäudes und in Hörsaal 24b konnten sich die interessierten Studierenden über Karrieremöglichkeiten und Perspektiven zum Berufseinstieg informieren – und Unternehmen um deren Interesse werben. Damit waren die räumlichen Kapazitäten im aktuel-

len Veranstaltungskonzept auch nahezu ausgeschöpft. Die Erwartungen an die Karriere- und Perspektivenmesse auf Seiten der Organisatoren, ein fünfköpfiges Team studentischer Mitarbeiter im Career Center des Fachbereichs um Jan Otto (Referent des Dekans) und Florian Schmidt (Öffentlichkeitsarbeit), waren dementsprechend. Und auch wenn der Zuspruch der Studierenden im Vergleich zum Vorjahr nicht ganz so hoch war, kann der Career Day 2011 für alle Beteiligten als voller Erfolg verbucht werden. Erneut wurde die fachliche Qualität und die gute Vorbereitung der interessierten Studierenden auf Unternehmensseite gelobt. So ergaben sich im Forum an den Unternehmensständen zahlreiche Gespräche, an deren Ende ein Praktikum oder eine konkrete Einstiegsperspektive stand. Mit der gestiegenen Anzahl teilnehmender Unternehmen bot sich den  1


FACHBEREICH FMI-Workshop am 7. und 8. Juli

FS. Welche Lehren sollten aus den jüngsten Erschütterungen der Finanzmärkte gezogen werden und wie sollte eine Finanzmarktregulierung künftig ausgestaltet sein, um eben dies zu verhindern? Fragen wie diese beschäftigen geladene Experten aus Wissenschaft und Praxis im Rahmen des Workshops „Finanzmärkte und -institutionen nach der Krise“ am 7. und 8. Juli 2011, veranstaltet vom Forschungs- und Studienschwerpunkt „Finanzmärkte und -insitutionen (FMI)“ des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften. Gefördert wird der Workshop durch die Deutsche Bundesbank. Die Vorträge der teilnehmenden Wissenschaftler und Praktiker gliedern sich in die fünf thematischen Schwerpunkte Asset Management, Terminbörsen und außerbörsliche Handelsplätze, Risikomanagement und Finanzmarktstabilität, juristische Aspekte bei Börsenfusionen und geschlossenen Fonds sowie mikround makroprudenzielle Politik. Die Keynote „Zur Restrukturierung von Euro-Staaten und von Banken“ hielt Prof. Dr. Dr. h. c. Günter Franke, Professur für Internationales Finanzmanagement an der Universität Konstanz. Prof. Franke war 2001 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Finanzwirtschaft und leitet seit 2003 die DFG-Forschungsgruppe „Preis-, Liquiditäts- und Kreditrisiken: Messung und Verteilung“. In einer Paneldiskussion setzen sich Dr. Thomas Book, Prof. Dr. Dr. h. c. Günter Franke, Dr. Heinz Hockmann und Prof. Hans-Helmut Kotz mit der Situation der Finanzmärkte und -institutionen nach der Krise intensiv auseinander. Der Workshop deckt damit ein breites Feld in sich zusammenhängender und aktueller Themen ab, von Fragen zur Regulierung der Finanzmärkte, über die Rolle von Wertpapierbörsen, Konsequenzen für die Vermögensverwaltung, Herausforderungen für das Risikomanagement bis hin zu rechtlichen Fragestellungen. Die Ergebnisse des Workshops fließen in die Forschung und vor allem in die Weiterentwicklung der Lehre im Schwerpunkt FMI ein. 2

Foto: Florian Schmidt

Ist nach der Krise vor der Krise?

Für einige Studierende hieß es noch direkt am Career Day: „Willkommen in unserem Unternehmen!“

Studierenden auch ein breiteres und attraktiveres Spektrum an Branchen und verschiedenen Unternehmensgrößen. Traditionell bildete der Bereich der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften (WPG) den Kern der Teilnehmer. Neben den „Big Four“ Deloitte & Touche GmbH WPG, Ernst  &  Young GmbH WPG, KPMG AG WPG und PricewaterhouseCoopers AG WPG waren die Accenture GmbH, BearingPoint Deutschland GmbH sowie Mercer Deutschland GmbH auf dem Career Day vertreten. Den zweiten großen Bereich, Finanzdienstleistungen und Versicherungen, deckten die Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG, Commerzbank AG, Deutsche Ärzte Finanz Beratungs- und Vermittlungs-AG, FORMAXX AG sowie die R+V Allgemeine Versicherungen AG ab. Mit der Adecco GmbH sowie der HAYS AG waren zwei im Bereich Personaldienstleistungen spezialisierte Unternehmen auf der Messe vertreten. Auch aus der Industrie (Bosch Thermotechnik GmbH, Friedhelm Loh Group) und dem Bereich IT und E-Business (LOTUM GmbH, NOLTE&LAUTH GmbH, PPI AG) nutzten zahlreiche Unternehmen zum Teil erstmals den Career Day, um anpassungsfähige und motivierte Problemlöser mit den notwendigen wirtschaftswissenschaftlichen Fachkompetenzen für sich zu gewinnen. Im Hinblick auf die Unternehmensgröße und damit verbundene Karrierewege und Entwicklungsperspektiven reichte die Bandbreite vom Mittelständler bis hin zum Global Player. Das ECM, Gründungszentrum der mittelhessischen Hochschulen, stellte darüber hinaus das umfassende Beratungsangebot rund um

das Thema Unternehmensgründung als weitere Perspektive für den Einstieg in das Berufsleben vor. Die Zusammenarbeit mit dem Hochschulteam der Agentur für Arbeit Gießen wurde auch auf dem 3. Career Day erfolgreich fortgesetzt und von den Studierenden sehr gut angenommen. Für die intensive Analyse der Bewerbungsunterlagen nahm sich das dreiköpfige Hochschulteam je eine Dreiviertelstunde Zeit. Im Verlauf der Messe konnten sich damit über 20 Studierende über ein individuelles Expertenfeedback zu Ihren Bewerbungsunterlagen freuen. Überlegungen, wie die Zusammenarbeit auch außerhalb des Career Day intensiviert und verstetigt werden kann, werden derzeit diskutiert. Bereits im Vorfeld ausgebucht waren die Termine bei Fotograf Franz Möller, der im mobilen Fotostudio professionelle und für die Studierenden kostenlose Bewerbungsfotos schoss. Auch der KPMG „Business Knigge“ war zu allen drei Terminen gut besucht. Nach einem ersten Feedback im Gespräch mit Unternehmensvertretern und Studierenden lässt sich sagen, dass der 3. Career Day wieder ein großer Erfolg war und sich im Career Service des Fachbereichs als zentrale Größe etabliert hat. Die vielfach positiv herausgestellte Organisation und die gute Betreuung der Unternehmensvertreter fußen dabei wesentlich auf dem herausragenden Engagement der studentischen Mitarbeiter des Career-Center-Teams. Ein strukturiertes Feedback von Seiten der Unternehmen wird derzeit erhoben und fließt direkt in die bereits laufenden Planungen für den Career Day 2012 ein. JLU GIESSEN FACHBEREICH 02 WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN


FACHBEREICH Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft

Prof. Dr. Weißenberger neue Vorsitzende der VHB-Kommission „Rechnungswesen“ BEW. Als erste Frau wurde Prof. Dr. Barbara E. Weißenberger auf der Frühjahrstagung der Wissenschaftlichen Kommission „Rechnungswesen“ im Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft (VHB) e. V. zur neuen Vorsitzenden gewählt. Sie löst damit Prof. Dr. Dirk Hachmeister, Universität Hohenheim, ab. Die Kommission „Rechnungswesen“ ist mit 290 Mitgliedern die größte wissenschaftliche Kommission im VHB. „Die wissenschaftliche Arbeit im Fach Rechnungswesen ist aktuell mit einem breiten Spektrum von Themenstellungen konfrontiert, zu denen wir als Hochschullehrer Impulse geben müssen“, so Weißenberger. „In der externen Rechnungslegung findet derzeit eine intensive Diskussion über die Möglichkeiten einer Fortführung der Arbeit des Deutsche Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) statt. Die Forschung innerhalb der Wirtschaftsprüfung wird dagegen aktuell durch das im Oktober 2010 veröffentlichte EU-Grünbuch dominiert, in dem verschiedene Vorschläge zur Re-

form der Abschlussprüfung als Reaktion auf die Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008/09 gemacht werden. In Controlling und internem Rechnungswesen ist schließlich ein Paradigmenwechsel hin zu einer stärker verhaltensorientierten Theorie zu beobachten, die den Brückenschlag von der deutschsprachig geprägten Controllingforschung hin zur internationalen  Management-ControlForschung schafft.“ Im Mittelpunkt der von Prof. Dr. Weißenberger auf zwei Jahre geleiteten Kommissionsarbeit stehen die Initiierung von Forschungsprojekten, die Durchführung von Tagungen und Workshops, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die Erstellung von Empfehlungen zur Berufsausbildung von Wirtschaftsprüfern sowie die Interessenvertretung gegenüber der Politik, Rechnungslegungsgremien, z. B. dem DRSC oder dem International Accounting Standards Board, der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie internationaler berufsständischer Organisationen.

Förderverein

Neuer Vorstand will Alumni-Arbeit intensivieren WB. Nicht nur Vorstandswahlen, sondern auch die Verabschiedung einer Satzungsänderung mit neuem Vereinsnamen standen auf dem Programm der Mitgliederversammlung des „Vereins zur Förderung des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Justus-LiebigUniversität Gießen e. V.“ im vergangenen Dezember. Die Namensänderung – von „Verein zur Förderung des Fachbereichs“ zu „Verein der Ehemaligen und Förderer des Fachbereichs“ – soll den Bemühungen um eine künftig intensivere AlumniArbeit Ausdruck verleihen und diese als Vereinsziel auch klar nach außen kommunizieren. Dass es dem Verein insgesamt um eine breitere Aufstellung bei der Vereinsführung und die Öffnung gegenüber der Zielgruppe der Ehemaligen des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften geht, schlägt sich ebenfalls in der neuen Satzung nieder. So wurde der Vorstand zum einen um einen möglichen fünften WiWi INFO Nr. 1-2011

Beisitzer erweitert. Zum anderen sollen zukünftig die beiden Positionen des Vereinsvorsitzenden oder dessen Stellvertretende grundsätzlich aus jeweils einem Mitglied der Professorenschaft des Fachbereichs und der Gruppe der Ehemaligen und Förderer besetzt werden, d. h. der Vereinsvorsitzende muss nicht zwingend der Professorenschaft angehören. Auch die Vereinsführung öffnet sich damit und hofft auf die Beteiligung von engagierten Alumni. Turnusgemäß wurde der Vorstand durch die sehr gut besuchte Mitgliederversammlung neu gewählt. Neuer Vorsitzender des Vereins ist Prof. Dr. Wolfgang Bessler, unterstützt durch den neuen stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Peter Hennig. Neuer Schatzmeister des Vereins ist Prof. Dr. Martin Morlock (em.). Die bisherigen vier Beisitzer des Vorstandes wurden wiedergewählt: Dr. Peter Hanker, Hans Heller, Dr. Christian Rohm und Prof. Dr. Axel Schwickert.

Promotionen Dr. Julia Eiche „Internationalisation of Small and Medium-Sized Firms: the Role of the Host Country‘s Institutional Context“ Dr. Sven Hackmann „Organisatorische Gestaltung in der Post Merger Integration“ Dr. Rodrigo Isidor „Governance in Multinational Corporations: Human Resources and Collaborative Performance“ Dr. Patrik Jungen „Wirkung der symbolischen Aussage einer Produktgestaltung auf die Markenbeurteilung“ Dr. Christian Knörle „Markenloyalität in China – Kulturelle und markenbeziehungstheoretische Determinanten“ Dr. Marianna Lyra „Heuristic Strategies in Finance: essays on credit risk assignment and validation“ Dr. Johannes Paha „Four Essays on the Simulation and Prosecution of Cartels“ Dr. Timo Schmidt „Corporate Governance, Controlling und Unternehmenserfolg – Konzeptionelle Gestaltung und empirische Analyse“ Dr. Sebastian Wolf „Management accountants‘ business orientation and involvement in incentive compensation“

Auszeichnungen Dissertationspreis 2010 der Gießener Hochschulgesellschaft für Dr. Henrik Angelkort in der Sektion Rechts- und Wirtschaftswissenschaften für seine Arbeit zum Thema „Integration des Rechnungswesens als Erfolgsfaktor für die Controllerarbeit. Eine empirische Untersuchung deutscher Großunternehmen“ Dr.-Herbert-Stolzenberg-Preis 2010 für Dr. Christian Schwens für seine herausragenden Arbeiten zum Thema „Conceptual and methodological perspectives on human resources, entrepreneurship, and management“

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FACHBEREICH Mitarbeiterseminar 2011

Mehr Austausch, weniger Theorie auf Schloss Rauischholzhausen Im April fand das 22. Mitarbeiterseminar des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften auf Schloss Rauischholzhausen statt. Einer wiederum gesunkenen Teilnehmerzahl stand dabei jedoch ein umso positiveres Feedback der knapp 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenüber. Die Reduzierung der rein fachlichen Vorträge kam beim Publikum gut an, die Weiterentwicklung des Seminarkonzepts ist damit jedoch nicht abgeschlossen.

Von Alexander Franck und Florian Schmidt

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Foto: Michael Ludwig / pixelio.de

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ich austauschen, über verschiedene Vorhaben und Projekte am Fachbereich berichten, Präsentationserfahrungen sammeln, eigene Forschungsergebnisse präsentieren und natürlich den persönlichen Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen pflegen, speziell den neuen und auch den ehemaligen – das waren und sind die Ziele des jährlichen Mitarbeiterseminars auf Schloss Rauischholzhausen. Jedes Frühjahr zieht sich der „Mittelbau“ des Fachbereichs hierfür in das abgelegene Tagungshotel der Justus-Liebig-Universität Gießen zurück. So auch am 15. April dieses Jahres. Die Tradition des Mitarbeiterseminars besteht bereits seit 1989 und ist unbestritten zu einer festen Institution des Fachbereichs geworden, die es zu pflegen gilt. In der Pflicht steht dabei ein vierköpfiges Organisationsteam, dass sich jährlich zur Hälfte neu besetzt, und insbesondere auch der bereits angesprochene Mittelbau, also die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bzw. Assistentinnen und Assistenten des Fachbereichs, als Teilnehmer. Für das 22. Mitarbeiterseminar stellte sich den diesjährigen Organisatoren (Jana Brandt, Henning Fischer, Henning Meyer und Dr. Johannes Paha) die Aufgabe, das Feedback und die konstruktive Kritik aus dem Vorjahr durch eine Weiterentwicklung des Veranstaltungskonzepts umzusetzen. Denn trotz – oder

Schloss Rauischholzhausen, Tagungshotel der JLU Gießen: In diesem Jahr fand hier bereits zum 22. Mal das Mitarbeiterseminar des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften statt.

vielleicht gerade wegen – der langen Tradition sah sich das Mitarbeiterseminar in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Problemen konfrontiert, die sich in stetig sinkenden Teilnehmerzahlen ausdrückten. So wurde bei der vorjährigen Feedback-Runde deutlich, dass viele Beiträge für das Publikum schlicht zu fachspezifisch und damit weitgehend unverständlich waren. Neben einigen weiteren Aspekten machten es sich die Organisatoren in diesem Jahr also zur zentralen Aufgabe, genau hieran etwas zu ändern.

Maßgabe für das Mitarbeiterseminar 2011 war, die Beiträge der Teilnehmer weniger fachlich und deutlich kürzer zu gestalten. Durch die Neubesetzungen mehrerer Professuren im vergangenen Jahr waren viele neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum ersten Mal dabei. Im Vordergrund der Beiträge sollte daher auch die Vorstellung der aktuellen Lehrstuhl-Teams sowie deren Projekte und Vorhaben stehen. Zwischen 12 und 19 Uhr hielten die Referenten insgesamt 13 Kurzvorträge, die vom Publikum JLU GIESSEN FACHBEREICH 02 WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN


FACHBEREICH

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Ambiente für eine ungezwungene und durchaus ausgelassene Stimmung. Das Organisationsteam hatte dieses Jahr zum „Ersten Einarmigen Rauischholzhausener Kickerturnier“ geladen. Gesagt, getan. Nachdem die Teams, bestehend aus jeweils vier Mann und/oder Frau ausgelost waren, spielten jeweils zwei Teams ein Tischfußballspiel über fünf Minuten gegeneinander, wobei jeder Spieler nur eine Spielreihe des Tisches kontrollierte. Das Turnier stieß allgemein auf große Zustimmung und Freude und wird mit Sicherheit im nächsten Jahr erneut ausgetragen werden. Dank guter Musik wurde der Schlosskeller danach schnell zu einer großen Tanzfläche und auch die tanzfreudigen Kolleginnen und Kollegen kamen voll auf Ihre Kosten. So offenbarte auch ein spontan organisierter LimboTanzwettbewerb vereinzelt unvermutetes Talent. Trotz kleiner Runde waren sich beim gemeinsamen Frühstück am Samstagmorgen alle Beteiligten einig, dass das 22. Mitarbeiterseminar wieder ein Erfolg und ein schönes Erlebnis für den Austausch untereinander war. Henning Fischer fasste den Abend kurz und prägnant mit den Worten zusammen: „Es war mal wieder legendär.“ Katharina Niehoff ging dann aber doch noch etwas stärker ins Detail: „Die Mischung aus interessanten Beiträgen und fröhlichem Get-together in der schönen und ungezwungenen Atmosphäre des Schlosses machen das Mitarbeiterseminar einfach einzigartig!“ ■

Christian Riese und Florian Schmidt bei der Vorstellung aktueller Projekte

Kleine Stärkung in der Kaffeepause zwischen den Vorträgen

Fotos: Katharina Niehoff

durchweg mit Interesse und reger Interaktion verfolgt wurden. Auch in diesem Jahr schloss eine Feedback-Runde das Vortragsprogramm. Die veränderte inhaltliche Ausrichtung der Veranstaltung, weg vom überwiegend fachlichen Kolloquium hin zu einem an der täglichen Arbeit des Fachbereichs orientierten  Informationsaustausch, empfanden viele der Teilnehmer als sinnvolle Weiterentwicklung. Leider hatten sich für das Mitarbeiterseminar im Vorfeld lediglich 25, und damit wiederum weniger Teilnehmer als im Vorjahr, angemeldet. Um nächstes Jahr wieder deutlich mehr Interessenten anzusprechen wurde beschlossen, 2012 ein gemischtes Programm anzubieten: So sollen einerseits, wie schon in den vergangenen Jahren, vereinzelt Fachvorträge gehalten werden. Andererseits sollen aber auch konkrete Themen und Projekte aus der täglichen Arbeit besprochen und Erfahrungen und Tipps weitergegeben werden. Die Planung und Durchführung von Seminaren und Workshops, Berichte über Auslandsaufenthalte und Konferenzen oder auch Erfahrungen mit der neuen Promotionsordnung sind nur einige der möglichen Themen der Vorträge. Nach der abschließenden FeedbackRunde ging es zum gemeinsamen Abendessen in den großen Speisesaal des Schlosses. In toller Atmosphäre konnte sich jeder am Buffet stärken, bevor dann in den offiziellen Teil des Abendprogramms übergeleitet wurde. Wie jedes Jahr bot der Schlosskeller ein stimmiges

Zu später Stunde: ungeahnte Flexibilitäten im Mittelbau treten zu Tage

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NACHRUF

Professor Dr. Michael Wehrheim 11. Dezember 1959 – 7. Mai 2011

Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Justus-LiebigUniversität Gießen trauert um Professor Dr. Michael Wehrheim, geboren am 11. Dezember 1959 in Bad Homburg vor der Höhe, der am 7. Mai 2011 völlig unterwartet verstorben ist. Nach einem betriebswirtschaftlichen Studium an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und dortiger Promotion zum Dr. rer. pol. im Jahr 1988 übernahm Prof. Wehrheim im Jahr 1990 zunächst eine Professur an der Fachhochschule des Bundes in Dieburg. 1992 folgte die Übernahme einer Professur für das Lehrgebiet Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Rechnungslegung an der Fachhochschule Frankfurt am Main. Eine zunächst über mehrere Jahre an der Philipps-Universität Marburg vertretene C3-Professur für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre hatte er seit 2004 dauerhaft inne. Im Jahr 2007 folgte er dem Ruf auf die W3-Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Externes Rechnungswesen an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Prof. Wehrheim widmete sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit vor allem zwei großen Forschungsfeldern. Zum einen galt seine Aufmerksamkeit im Bereich der betriebswirtschaftlichen Steuerlehre den Fragen der Steuerwirkungs- und -gestaltungslehre. Zum anderen bildete die Auseinandersetzung mit Aspekten der Handels- und Steuerbilanz einen Schwerpunkt seiner Forschung. Vor dem Hintergrund der Einführung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) äußerte er sich mehrfach zur handels- und steuerrechtlichen Bilanzierung. Prof. Wehrheim war

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es dabei stets ein Anliegen, für die Bedeutung des handelsrechtlichen GoB-Systems zu werben. Dementsprechend stand er der weit verbreiteten Neuinterpretation des Maßgeblichkeitsgrundsatzes, aus der eine weitgehende Loslösung der Handels- von der Steuerbilanz folgt, äußerst kritisch gegenüber. Von April 2009 bis September 2010 war Professor Wehrheim als Studiendekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften Ansprechpartner für die Belange der Studierenden. Als die Nachricht vom überraschenden Tod Michael Wehrheims den Fachbereich erreichte, war dies für uns alle ein zutiefst trauriger Moment. Michael Wehrheim wurde aufgrund seiner Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, seiner kommunikativen wie vermittelnden Art von seinen Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Studierenden gleichermaßen geschätzt. Seine engsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Professur verlieren mit ihm nicht nur ihren engagierten Doktorvater, sondern auch ihren prägenden akademischen Mentor und Lehrer. Michael Wehrheim hinterlässt eine große Lücke in unserer Gemeinschaft am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Professur für Betriebswirtschaftslehre, insb. Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Externes Rechnungswesen, die Doktorandinnen und Doktoranden Professor Wehrheims, die Professorenschaft des Fachbereichs, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereichs, die Studierenden.

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FORSCHUNG UND VERNETZUNG IECER 2011 Best Paper Award

Ausgezeichnete Forschung im Bereich Venture Capital und Initial Public Offerings Die Finanzierung mit Venture Capital und durch Börsengänge sind zentrale Themen der Corporate Finance, die auch an der Professur für Finanzierung und Banken einen hohen Stellenwert in Forschung und Lehre besitzen. Aktuell werden die Determinanten der Financial und Operating Performance für fast 3.000 europäische IPOs untersucht. Die Studie wurde kürzlich auf einer internationalen Konferenz als „Bester Forschungsbeitrag“ ausgezeichnet.

VON Wolfgang Bessler Und Martin Seim

A

n der Professur für Finanzierung und Banken sind das Asset Management (Investments), Banken und Börsen sowie die Unternehmensfinanzierung (Corporate Finance) traditionell wichtige Forschungsgebiete. Die Corporate-Finance-Forschung umfasst dabei die Kapitalstruktur- und Dividendenpolitik, Unternehmensübernahmen (M&As) und die Finanzierung junger innovativer Unternehmen mit Venture Capital und durch Börsengänge. In diesem Forschungsgebiet ist in den letzten Jahren eine Vielzahl von Dissertationen entstanden und ausgezeichnet worden und mehr als 25 Beiträge in internationalen Zeitschriften und Büchern veröffentlicht worden. Untersuchungsgegenstand im Zusammenhang mit Initial Public Offerings (IPOs) ist die Bedeutung von Innovationen und Patenten, das Analystenverhalten und Aktienempfehlungen, Finanzierungsabfolgen und -strategien sowie Interessenkonflikte und der Einfluss von Venture Capital. Viele dieser Studien konzentrieren sich auf den deutschen Kapitalmarkt. In dem ak-

tuellen Forschungsprojekt von Prof. Dr. Wolfgang Bessler und Dipl.-Kfm. Martin Seim werden weiterhin Themen wie Aktienrückkauf und Kapitalerhöhungen von Neuemissionen in Deutschland untersucht. Zudem wird die empirische Untersuchung auf fast 3.000 Unternehmen, die in Europa einen Börsengang durchgeführt haben, ausgedehnt. Von diesen IPOs wurden ca. 400 Unternehmen vor dem Börsengang mit Venture Capital finanziert. Aus diesem umfassenden Datensatz sind bisher zwei Untersuchungen zu „Venture Capital und Initial Public Offerings“ entstanden. Eine der beiden Studien wurde auf der 9. internationalen „Interdisciplinary European Conference on Entrepreneurship Research” (IECER) vorgetragen, die vom 16. bis 18. Februar 2011 in München stattfand, und mit dem „Best Paper Award“ ausgezeichnet. Die IECER 2011 hat sich seit der erstmaligen Ausrichtung in 2003 zu einer der führenden Tagungen im Bereich Entrepreneurshipforschung in Europa mit vielen internationalen Teilnehmern etabliert. Unter dem diesjährigen Titel „Financing of New Ventures after the Crisis“ waren Forscher aus den Bereichen Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, Geo-

Abb. 1: Veränderung der relativen Anzahl IPOs weltweit, Anzahl indexiert Abb. 1: auf 1997 (Quelle: Weild und Kim, 2010) WiWi INFO Nr. 1-2011

graphie, Psychologie oder Soziologie aufgefordert, Beiträge einzureichen. Dabei wird deutlich, wie stark die Interaktion vieler Disziplinen gerade im Forschungsgebiet Entrepreneurship und Innovationen ist (siehe hierzu auch den Beitrag zur „International Summer University“ ab Seite 12). Die Interdisziplinarität spiegelte sich schließlich in der Vielfalt der einzelnen Sessions wider, deren Inhalte von „Risikokapital und Finanzierung“ über „Ausgründungen aus Universitäten und Forschungsinstituten“ bis hin zu „Netzwerken und Infrastruktur“ und „Beschäftigungseffekten und Personalmanagement“ reichten. Für den Erfolg und die Überlebensfähigkeit von Start-up-Unternehmen sind vor allem der Zugang zu finanziellen Ressourcen und die Art der Finanzierung entscheidend, wobei Venture Capital meist als die wichtigste Form der Risikofinanzierung angesehen wird. Venture Capital bezeichnet dabei die Versorgung von meist jungen Unternehmen mit Eigenkapital, die sich oft noch in einer sehr frühen Entwicklungsphase des Unternehmenslebenszyklus und in der Verlustzone befinden. Eine Vielzahl theoretischer und empirischer Studien

Abb. 2: Anzahl von IPOs weltweit nach Regionen

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FORSCHUNG UND VERNETZUNG

Abb. 3: Marktindex und Anzahl der IPOs in den USA

zeigen, dass Venture-Capital-Geber zunächst sehr sorgfältig auswählen, welche Unternehmen sie finanzieren und ihnen mit strategischer und operativer Beratung unterstützend zur Seite stehen. Dazu übernehmen sie wichtige Überwachungsfunktionen des Managements. Venture-Capital-Gesellschaften unterstützen somit die Gründung neuer Unternehmen, die Stärkung der Innovationsfähigkeit, die Entwicklung von Produkten bis zur Marktreife und dadurch die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wachstum. Entscheidend ist hierbei, dass höhere Beschäftigungsquoten nicht durch die Existenz kleiner Unternehmen per se entstehen, sondern im positiven Zusammenhang mit dem Wachstum dieser stehen. Hier leisten Venture-Capital-Geber einen besonders starken Beitrag. Das Ziel der Kapitalgeber bei einem Venture-Capital-Engagements  besteht letztendlich darin, das Start-up-Unternehmen zu einem bestimmten Zeitpunkt entweder über die Börse (IPO), an einen anderen  Venture-Capital-Investor  (Secondary Purchase) oder in Form einer Unternehmensübernahme (M&A) erfolgreich zu veräußern. Der auf der IECER 2011 von Prof. Dr. Wolfgang Bessler und Martin Seim vorgestellte Beitrag vergleicht die finanzielle und operative Performance sowie verschiedene Unternehmenscharakteristika von fast 400 IPOs in Europa über den Zeitraum von 1996 bis 2010, die durch Venture-Capital-Geber unterstützt wurden. Studien für die USA, den bisher größten und bedeutendsten Markt für Venture Capital und IPOs, deuten dabei auf das Entstehen einer „IPO-Krise“ in den letzten Jahren hin. In den Studien wird argumentiert, dass seit der „Internet Bubble“ um die Jahrtausendwende verschiedene Faktoren dazu beigetragen haben, dass die Anzahl an Börsengängen allgemein und der relative Anteil 8

Abb. 4: Marktindex und Anzahl der IPOs in Europa

der IPOs, die durch Venture Capital unterstützt wurden, in den USA drastisch abgenommen haben. Die Anzahl der Börsengänge und die Veränderung der relativen Anteile werden in den Abbildungen 1 und 2 eindrucksvoll verdeutlicht. Interessanterweise bevorzugen derzeit Unternehmen in den USA, wie z. B. Facebook und Groupon, für die Finanzierung eher Privatplatzierungen als Börsengänge. Gründe für diesen dramatischen Einbruch werden vor allem in einer stärkeren Regulierung der Märkte für Börsengänge sowie in den veränderten Strukturen im Investment Banking gesehen. Die auf IPOs spezialisierten kleineren Investment-Banken wurden von großen Banken übernommen und nach dem Ende der „New Economy“-Periode oftmals geschlossen. Auch das Coverage durch Analysten wurde eingeschränkt sowie die Anforderungen an die Rechnungslegung verschärft. Dies kann weitreichende Auswirkungen auf die Versorgung junger, innovativer Unternehmen mit Risikokapital haben, da funktionsfähige Kapitalmärkte als wichtigste Voraussetzung dafür gelten, dass sich der positive Beitrag vor allem von VentureCapital-Gebern auf die Gesamtwirtschaft übertragen und zu Wachstum insgesamt führen kann. Bessler und Seim betrachten in ihrem Beitrag ausschließlich Venture-Capital-finanzierte IPOs und unterscheiden für Europa die folgenden zwei Zyklen von Börsengängen: 1996 bis zum Ende der „New Economy“Periode im Februar 2003 und von März 2003 bis zum Ende der Finanzkrise Mitte 2010. Die Anzahl der IPOs in den USA und in Europa sind in den Abbildungen 3 und 4 dargestellt. Zunächst zeigt sich, dass ein positiver Zusammenhang zwischen der Anzahl der IPOs und der Performance eines breiten US-amerikanischen bzw. eu-

ropäischen Akienmarktindex besteht. Überraschenderweise ist die Anzahl der IPOs, die durch Venture-CapitalGeber unterstützt wurden, in den USA sehr stark zurückgegangen. In Europa ist dagegen im zweiten IPO-Zyklus die Anzahl von Börsengängen sogar leicht angestiegen. Deutliche Unterschiede werden jedoch erkennbar, wenn man die finanzielle Performance über beide IPOZyklen vergleicht (Abbildungen 5 und 6). Abbildung 5 beschreibt die Höhe der Ersttagsrenditen (Underpricing). Das ist die Rendite, die ein Anleger realisiert, wenn er eine Zuteilung der Aktien im Primärmarkt erhält, d. h. unmittelbar beim Börsengang und der Notierungsaufnahme der jeweiligen Aktie, und diese Aktie am Ende des ersten Handelstages im Sekundärmarkt wieder veräußert. Beim Underpricing zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den beiden Perioden. Abbildung 6 zeigt die Performance eines Anlegers unter Einbeziehung von Underpricing über einen bestimmten Anlagezeitraum. Dabei entspricht z. B. ein Zeitraum von 250 Handelstagen in etwa einem Kalenderjahr. In Abbildung 6 wird deutlich, dass die Performance der IPOs im ersten Zyklus (rote Linie) bis zu einem Jahr deutlich über der Performance der IPOs im zweiten Zyklus (blaue Linie) liegt, wobei dieses Ergebnis maßgeblich durch höheres Underpricing getrieben wird (Abbildung 5). So konnte der Anleger für das erste Jahr eine Rendite von 35% in der ersten und von 20% in der zweiten Periode realisieren. Es zeigt sich, dass die Investoren im ersten IPO-Zyklus deutlich optimistischer gegenüber den Wachstumsaussichten der Unternehmen als im zweiten IPO-Zyklus gewesen sind. Durch diesen Optimismus treiben sie die Aktienkurse in die Höhe. Erstaunlicherweise sind für Halteperioden von mehr als 250 Handelstagen keine Unterschiede JLU GIESSEN FACHBEREICH 02 WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN


FORSCHUNG UND VERNETZUNG

Abb. 5: Underpricing der IPOs in Europa

in der Aktienmarktbewertung der IPOUnternehmen zu erkennen. Venture-Capital-Geber hatten es im zweiten Zyklus deutlich schwerer, auch aufgrund der Finanzkrise, ihre Unternehmen erfolgreich an der Börse zu platzieren. Diese Beobachtung wird in der Studie von Bessler und Seim dadurch bestärkt, dass IPOs in der zweiten Periode zum Zeitpunkt des Börsenganges signifikant älter und profitabler sind und geringere Wachstumsoptionen aufweisen als IPOs der ersten Periode. In den Jahren von 1996 bis 2003 haben die Venture-Capital-Geber das generell positive Marktumfeld, insbesondere die Euphorie der „New Economy“-Periode, zu einem erfolgreichen Verkauf ihrer Beteiligungen über die Börse genutzt. Im Gegensatz dazu waren Börsengänge von VentureCapital-finanzierten Firmen von 2003 bis 2010 nur für die „reifsten“ Unternehmen

Abb. 6: Langfristige Performance der IPOs in Europa

möglich. Es bleibt zu klären, ob sich eine ähnliche IPO-Krise, wie sie in den USA bereits seit längerem beobachtbar ist, auch in Europa herausbilden kann. Für die Finanzierung junger Unternehmen mit Risikokapital, die Innovationsfähigkeit kleiner Unternehmen und letztlich auch die Beschäftigungseffekte für die Gesamtwirtschaft wäre eine solche Entwicklung schwerwiegend. Hier sind die Politiker gefordert, nach der Finanzkrise sinnvolle Regulierungen für Venture Capital und die Kapitalmärkte zu schaffen. Der Beitrag zur Untersuchung von Venture-Capital-finanzierten IPOs in Europa fand bei den Organisatoren und Teilnehmern der Konferenz in dem Maße Anklang, dass Prof. Dr. Wolfgang Bessler und Martin Seim für die Vorstellung ihrer Ergebnisse den „IECER 2011 Best Paper Award“ erhielten. Dies verdeutlicht die Relevanz dieses Forschungsprojektes

Publikationen im Rahmen des Dissertationsprojekts Bessler, Holler, Seim (2010), Venture Capital and Private Equity in Germany, in: Cumming (ed.): Private Equity - Fund Types, Risks and Returns, and Regulation, Wiley, Hoboken, S. 511-554. Bessler, Holler, Seim (2010), An Analysis of Alternative Methods for Measuring Long-Run Performance: An Application to Share Repurchase Announcements, in: LocarekJunge, Weihs (eds): Classification as a Tool for Research, Springer, S. 613-620. Bessler, Holler, Seim, Zimmermann (2011), From Ideas to Product: Financing Innovation and Getting Access to Innovation, in: Cumming (ed.): The Handbook of Venture Capital, Oxford University Press, forthcoming. Bessler, Drobetz, Seim (2010), Motives and Valuation Effects of Share Repurchase Announcements in Germany: A Comparison of Established Firms and Initial Public Offerings, Working Paper. Bessler, Drobetz, Seim (2010), Financing Activities and Payout Policies of Entrepreneurial Firms: Empirical Evidence from Initial Public Offerings in Germany, Working Paper. Bessler, Seim (2011), European Venture-Backed IPOs: An Empirical Analysis, Working Paper. Bessler, Seim (2011), Venture Capital and Initial Public Offerings in Europe: Underpricing, Long-Run Performance, and Firm Characteristics, Working Paper, „IECER 2011 Best Paper Award“.

WiWi INFO Nr. 1-2011

und die Bedeutung der Verzahnung von Unternehmensfinanzierung, Innovationen und Kapitalmärkten. Verschiedene Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt wurden bereits auf einer Vielzahl von internationalen Konferenzen vorgetragen, u. a. auf der Tor Vergata Conference in Rom (2008), Swiss Society for Financial Market Research Conference in Genf und Zürich (2009 und 2011), Financial Management Association Conference in Reno und New York (2009 und 2010), Financial Management International European Conference in Hamburg und Porto (2010 und 2011), Midwest Finance Association Meeting in Las Vegas (2010), European Financial Management Venture Capital Conference in Montreal (2010) und der Konferenz des Vereins für Socialpolitik in Kiel (2010). Zudem wurden einige Beiträge bereits veröffentlicht und bei anderen ist geplant, sie in den führenden europäischen Finance Journals zu publizieren. Der Abschluss dieses Forschungsprojektes wird eine Studie der fast 3.000 IPOs in Europa sein, wobei es das Ziel ist, die Unterschiede in der Performance und Charakteristika der Börsengänge im Zeitablauf herauszuarbeiten. Venture Capital und IPOs bleiben auch zukünftig ein Forschungsschwerpunkt an der Professur für Finanzierung und Banken. Das nächste Promotionsvorhaben wird sich mit „IPOs around the World“ und Exit-Möglichkeiten für VentureCapital-Geber wie Börsengänge und Trade Sales (M&A) befassen. Zudem ist die Konzeption eines Venture-Capital-IPO-Börsenindex interessant. Wie aus den Abbildungen deutlich zu erkennen ist, kann man durch bestimmte Anlagestrategien in IPOs hohe Renditen erzielen. ■ 9


FORSCHUNG UND VERNETZUNG COMISEF

Neue Verfahren für komplexe Optimierungsprobleme entwickelt Die zunehmende Verfügbarkeit wissenschaftlich relevanter Daten ermöglicht immer komplexere Fragestellungen und Modelle. Die hieraus entstehenden Optimierungsprobleme lassen sich mit herkömmlichen Methoden allerdings nur unter Rückgriff auf unrealistisch stark vereinfachende Modellannahmen lösen. Im Rahmen des Projekts COMISEF entwickelte ein aus zwölf Forschungseinrichtungen in Europa bestehendes Netzwerk unter Koordination von Prof. Dr. Peter Winker neue Verfahren für die wissenschaftliche Praxis.

von Leonid Silbermann und Peter Winker

A

m von Prof. Dr. Peter Winker initiierten und koordinierten Forschungs- und Trainingsnetzwerk COMISEF waren von 2006 bis Ende 2010 zwölf Institutionen aus sieben verschiedenen europäischen Ländern beteiligt. Das von der EU im Rahmen ihres 6. Forschungsrahmenprogramms (siehe Seite 11) mit knapp 3 Millionen Euro geförderte Projekt hatte zum Ziel, neue computergestützte Optimierungsverfahren im Bereich der Statistik, Ökonometrie und Finanzwirtschaft zu entwickeln und einzusetzen. Aus dieser inhaltlichen Zielsetzung leitete sich auch der Name des Netzwerks ab, denn COMISEF steht für „Computational Optimization Methods In Statistics, Econometrics and Finance“. An COMISEF waren aus Großbritannien das Imperial College und das Birkbeck College aus London sowie die University of Essex beteiligt, aus Italien 10

die Università „La Sapienza“ in Rom und aus der Schweiz die Universitäten Zürich und Genf. Dazu kamen die Alpen-AdriaUniversität Klagenfurt in Österreich, die University of Cyprus und die Universität Lodz in Polen. Schließlich waren aus Deutschland die Humboldt-Universität in Berlin, die Deutsche Bank als Indust-

riepartner und die Justus-Liebig-Universität Gießen als Koordinator beteiligt. Viele Aufgaben, denen sich die angewandte Wirtschaftswissenschaft gegenüber sieht, lassen sich im Kern als Optimierungsprobleme begreifen. Die zunehmende Verfügbarkeit von Daten erlaubt es im Prinzip, auch zunehmend komplexere Modelle abzubilden. Allerdings werden dann auch die zugehörigen

Optimierungsprobleme  komplizierter, so dass sie häufig mit den gängigen Methoden nicht mehr lösbar sind. Anstatt in einer derartigen Situation zu starken, häufig unrealistischen Vereinfachungen der Modelle zu greifen, können auch neue Optimierungsverfahren eingesetzt werden. Mit deren (Weiter-)Entwicklung und ihrem Einsatz für spezifische Probleme in der ökonomischen Modellierung, vor allem auch im Bereich der Finanzmärkte, beschäftigten sich die am Netzwerk beteiligten Forscher. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf so genannten heuristischen Verfahren. Darunter versteht man Algorithmen, die sich zum Teil an natürlichen Prozessen orientieren, die auch für komplexe Probleme gute Lösungen finden können, wobei nicht garantiert werden kann, in jedem Fall genau das absolute Optimum zu treffen. An den zwölf beteiligten Institutionen wurden insgesamt 13 Doktorandinnen und Doktoranden und zwei bereits proJLU GIESSEN FACHBEREICH 02 WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN


Foto: Aleksander Welfe

FORSCHUNG UND VERNETZUNG

COMISEF-Forschungsteam um Prof. Dr. Peter Winker beim Midterm Review Meeting in Gdansk, Polen im Dezember 2008

movierte Mitarbeiter eingestellt, die im Rahmen ihrer Forschungsarbeit zur Zielsetzung des Netzwerks beitrugen. Aufgrund der Zielsetzung des Programms, den wissenschaftlichen Austausch zu fördern, wurden jeweils Forscherinnen und Forscher eingestellt, die sich zuvor nicht länger in dem jeweiligen Land aufgehalten haben. Dadurch ergab sich eine sehr internationale Zusammensetzung des Netzwerks mit Nachwuchskräften aus diversen europäischen Ländern, China, Russland, Nigeria, der Türkei und dem Iran. So komplettierten zum Beispiel eine Forscherin aus Zypern und ein Wissenschaftler aus England das Team am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, während bei der Deutschen Bank ein Doktorand aus Nigeria tätig war. Diese Fellows profitierten von einem umfangreichen Trainingsprogramm des Netzwerks, das ihnen Einblicke in die Spezialgebiete der beteiligten Forscherinnen und Forscher ermöglichte. Das Team um Prof. Dr. Peter Winker hat beispielsweise 2007 einen Workshop zum wissenschaftlichen Arbeiten organisiert, auf dem unter anderem Thomas Wagner (Lektorat für Wirtschaftsenglisch am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften) „Scientific Writing in English“ unterrichtete, und 2008 einen Kurs zum Thema „Convergence Analysis“ durchgeführt. Beide Veranstaltungen fanden auf Schloss Rauischholzhausen statt. Insgesamt gab es im Rahmen des Projekts COMISEF 16 netzwerkweite Konferen WiWi INFO Nr. 1-2011

zen, Schulungen und Workshops, die alle in verschiedenen europäischen Ländern stattgefunden haben. Dadurch stehen am Ende der Förderphase eine große Anzahl gut ausgebildeter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereit, die Methoden in neuen Anwendungen zu implementieren und weiterzuentwickeln. Nach Ablauf der vier Jahre kann man auf ein sehr erfolgreiches Projekt zurückblicken, aus dem ungefähr 500 wissenschaftliche Publikationen und eine Vielzahl von Konferenzpräsentationen entstanden sind. Außerdem konnten Sonderhefte in hoch angesehenen Zeitschriften wie Computational Statistics and Data Analysis oder dem Journal of Econometrics auf den Weg gebracht werden. Damit wurde insbesondere das Ziel erreicht, die neuen Methoden in Wissenschaft und Praxis bekannter zu machen. Erfreulich ist auch, dass aus dem Projekt einige neue wissenschaftliche und industrielle Kooperationen entstanden sind. An der Professur für Statistik und Ökonometrie wurden z.  B. neue gemeinsame Forschungsaktivitäten mit den Universitäten in Lodz und Oviedo begonnen. Einige Mitglieder des Netzwerks wurden darüber hinaus für ihre Forschungsaktivitäten mit Preisen ausgezeichnet. Sieben junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben im Rahmen von COMISEF ihre Promotion bereits abgeschlossen, davon zwei am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der JLU Gießen. ■

ForschungsrahmenPROgramm der Europäischen Kommission Vor dem Hintergrund der LissabonStrategie der Europäischen Union aus dem Jahr 2000, die zum Ziel hatte, die EU innerhalb von 10 Jahren zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensgestützten Wirtschaftsraum der Welt zu machen, wurde ab 2003 das 6. Forschungsrahmenprogramm seitens der Europäischen Kommission umgesetzt. Dabei handelte es sich um ein zeitlich befristetes Förderprogramm der EU, das vor allem das Ziel hatte, die Wettbewerbsfähigkeit der Gemeinschaft auf Basis wissenschaftlicher und technologischer Forschung zu steigern. Im Fokus standen dabei insbesondere Aktivitäten zur grenzüberschreitenden Forschung und Entwicklung. Das 6. Forschungsrahmenprogramm verfügte über ein Volumen von 17,5 Milliarden Euro, um welches Projekte unterschiedlicher Art konkurrierten. Im Bereich der Forschungs- und Trainingsnetzwerke konnten so beispielsweise nur ca. 7% aller beantragten Projekte tatsächlich gefördert werden. Seit 2007 werden die Bemühungen der EU in diesem Bereich im 7. Forschungsrahmenprogramm mit deutlich erhöhtem Budget weitergeführt. 

http://comisef.eu

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INTERNATIONAL Internationale Sommeruniversität ISU 2011

Intellectual Property and Biotechnology – Linking Law, Business and Science Die Internationale Sommeruniversität, die von den vier Fachbereichen 01 Rechtswissenschaft, 02 Wirtschaftswissenschaften, 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement sowie 11 Medizin seit 2005 gemeinsam angeboten wird, findet 2011 vom 16. Juli bis 13. August statt. Auch in diesem Jahr werden wieder 30 Studierende aus mehr als 10 Nationen an der JLU erwartet. Ziel ist es, in einer internationalen Gruppe rechtliche, wirtschaftliche und naturwissenschaftliche Problemfelder der Biotechnologie zu erörtern. Teilstipendien für JLU-Studierende sind möglich.

VON Wolfgang Bessler und René Ghouse

V

om 16. Juli bis 13. August 2011 wird an der Justus-Liebig-Universität Gießen bereits zum siebten Mal die Internationale Sommeruniversität (ISU) durchgeführt. Der Titel dieses interdisziplinären Intensivprogramms lautet: „Intellectual Property and Biotechnology – Linking Law, Business and Science“. Die ISU Gießen ist ein Gemeinschaftsprojekt der Fachbereiche Rechtswissenschaft (Prof. Dr. Thilo Marauhn), Wirtschaftswissenschaften (Prof. Dr. Wolfgang Bessler), Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement (Prof. Dr. Peter-Michael Schmitz) und Medizin (Prof. Dr. Michael Kracht). Im Rahmen des vierwöchigen Programms vermitteln international renommierte Wissenschaftler und Experten aus der Praxis einen abwechslungsreichen Einblick in die Herausforderungen, die sich aus dem Umgang mit dem wachsenden Industriezweig der Biotechnologie ergeben. Die enge und gut abgestimmte Zusammenarbeit der beteiligten Fachbereiche ermöglicht auch in diesem Jahr wieder ein breites und hochqualifiziertes Dozentenangebot. Insbesondere aufgrund der enorm gestiegenen internationalen Wahrnehmung des Programms kann die ISU als wahre Erfolgs-Story bezeichnet werden. Die jungen Menschen kommen aus allen Teilen der Welt: Inzwischen sind Gäste aus Afrika, Asien, Australien, Südamerika und den USA ein fester Bestandteil 12

der ISU geworden. Im vergangenen Jahr konnten insgesamt 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus zwölf verschiedenen Ländern in Gießen empfangen werden. Neben „Dauerbrennern“ wie den USA, Russland, Brasilien und Indien sind immer wieder auch neue Länder vertreten. So fanden sich in den letzten Jahren Studierende aus Mexiko, Tadschikistan, Honduras oder Nicaragua auf der Teilnehmerliste wieder. Das zunehmende Interesse lässt sich auch durch Zahlen belegen. Während wir vor der ersten ISU im Jahr 2005 noch unsicher waren, ob genügend Interesse bestehen würde, könnten wir jetzt jährlich mehr als 50 Studierende aufnehmen, die nach dem Auswahlverfahren als hochqualifiziert eingestuft sind. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben ein akademisches Studium in den Bereichen der „Life Sciences“ abgeschlossen und halten es für wichtig, ihr Wissen um die Bereiche „Business and Law“ zu erweitern. Die gestiegenen Bewerberzahlen sind nicht zuletzt auf eine sehr gute Mundzu-Mund-Propaganda ehemaliger Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer zurückzuführen und bestätigen die Koordinatoren darin, mit diesem Programm den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Zudem ist eine akademisch orientierte Auswahl der qualifiziertesten Bewerberinnen und Bewerber möglich. Die Teilnahmekapazität ist gegenwärtig auf 30 Personen begrenzt. Dahinter steht die Auffassung, dass in dieser Gruppengröße ein ideales Arbeitsklima in den Fachseminaren möglich ist und Proble-

merörterungen und Diskussionen in der gebotenen Tiefe stattfinden können. In englischsprachigen Seminaren wird den teilnehmenden Studentinnen und Studenten ein umfassender Überblick der rechtlichen Rahmenbedingungen für biotechnologische Anwendungen sowie deren kommerzielle Nutzungsmöglichkeiten geboten. Den ökonomischen Aspekten kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu, denn das Ziel ist es, aus Ideen zunächst Innovationen zu entwickeln, diese durch Patente abzusichern, um daraus dann letztendlich erfolgreiche Produkte zu konzipieren. Themen, die im Rahmen der ISU den Teilnehmenden näher gebracht werden, sind die Bewertung und Finanzierung von Innovationen, z. B. mit Venture Capital, durch Börsengänge, aber auch durch staatliche Förderprogramme und Bankkredite. Ein weiterer zentraler und derzeit sehr aktueller Aspekt ist der Erwerb von Intellectual Property durch Unternehmensübernahmen (M&A), indem kleinere, innovative Biotech-Unternehmen durch größere Pharmakonzerne übernommen werden, um deren eigene Patentportfolios zu stärken. Dahinter steht ebenfalls die Idee, umfassende Forschungsaktivitäten der großen Pharmakonzerne zu dezentralisieren und innovativer zu gestalten. Ergänzt wird das Seminarprogramm durch Fachexkursionen zu deutschen Pharmaund Biotech-Unternehmen sowie zum Deutschen Patentamt nach München. In der Sommeruniversität werden die unterschiedlichen Ansätze und Arbeitsmethoden verschiedener Fachbereiche JLU GIESSEN FACHBEREICH 02 WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN


INTERNATIONAL

Aushängeschild von UNIVERSITÄT UND STADT ■ Die Erfolgsstory ISU der Fachbereiche 01 Rechtswissenschaft, 02 Wirtschaftswissenschaften, 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement und 11 Medizin geht in die 7. Runde.

Foto: Gießener Allgemeine Zeitung

■ Regelmäßig nehmen Studierende aus allen Kontinenten an der ISU Teil. In der Regel kommen die 30 Studierenden aus mehr als zehn verschiedenen Nationen. Beispiele der letzten Jahre sind Argentinien, Australien, Brasilien, Honduras, Indien, Nicaragua, Mexiko, Russland, Tadschikistan, Ukraine und die Vereinigten Staaten von Amerika.

Teilnehmer der ISU 2009 im Hauptgebäude der JLU. 1. Reihe v. l.: René Ghouse (Managing Director, FB 01) und Prof. Dr. Wolfgang Bessler. 1. Reihe v. r.: Prof. Dr. Florian Dreyer (FB 11) und Prof. Dr. Thilo Marauhn (akademischer Leiter, FB 01).

zusammengeführt. Völker- und Europarecht stellen Arbeitsschwerpunkte von Prof. Dr. Thilo Marauhn, der akademischer Leiter der ISU und geschäftsführender Direktor des Zentrums für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung (ZEU) ist, dar. Prof. Dr. Wolfgang Bessler beschäftigt sich mit der Bewertung von Patenten, der Finanzierung von Innovation mit Finanzinnovationen, aber auch mit Patenten als neue Anlageklasse im Asset Management und der Schaffung von Börsen und Marktplätzen für Innovationen und Innovationsfinanzierung. Die Chancen der grünen Gentechnik gehören zu den Forschungsgebieten der Professur für Agrar- und Entwicklungspolitik von Prof. Dr. Peter-Michael Schmitz. TechnologieTransfer ist ein Schwerpunkt des RudolfBuchheim-Instituts für Pharmakologie des Fachbereichs Medizin, den Prof. Dr. Michael Kracht vertritt. Der Kurs soll die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für fachübergreifende Problemfelder sensibilisieren. Im Bereich Biotechnologie sind Wissenschaft und Wirtschaft voneinander abhängig – ohne wissenschaftliche Entwicklung lässt sich kein zu vermarktendes Produkt entwerfen, ohne Wirtschaft keine Vermarktung des Produkts realisieren. Daher ist es notwendig, dass Studierende mit einem Karriereinteresse im Bereich der Biotechnologie gleichermaßen mit natur-, rechts- und wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrundwissen vertraut sind. Es werden zunehmend Fachkräfte benötigt, die neben fachlichen Spezialkennt WiWi INFO Nr. 1-2011

nissen eine Vielzahl an Schlüsselqualifikationen sowie Sensibilität für aktuelle Problemfelder vorweisen. Die Herausforderung liegt für die Teilnehmenden gerade darin, in einer internationalen Gruppe rechtliche, wirtschaftliche und naturwissenschaftliche Problemfelder zu erörtern und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Dabei bereichern die jungen Menschen den Kurs nicht nur durch ihre unterschiedlichen kulturellen Hintergründe, sondern auch durch verschiedene Perspektiven und Denkweisen, vor allem hinsichtlich biotechnologischer Forschung und wirtschaftlichem Wachstum. Neben der Vermittlung von wissenschaftlichem Verständnis besteht eines der Hauptanliegen der ISU darin, ein positives Bild von Land, Menschen und Kultur zu vermitteln und so eine dauerhafte Verbundenheit zwischen den Teilnehmern und Deutschland zu schaffen. Großen Wert legen die Organisatoren daher auch auf ein abwechslungsreiches Kultur- und Freizeitprogramm. Durch das Kursangebot in der ISU sind wir in der Lage, zur langfristigen Gewinnung ausländischer Fachkräfte einen entscheidenden Beitrag zu leisten, da wir Studierenden ermöglichen, in einer kurzen Zeit den Studienstandort Deutschland und insbesondere Gießen kennen zu lernen. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer während ihres Aufenthalts wertvolle Kontakte knüpfen, die ihnen die Planung eines künftigen Studien- bzw. Forschungsvor-

■ Fachexkursionen zu deutschen Pharmaunternehmen wie der Merck AG und der Bayer AG, aber auch ein Besuch des Deutschen Patentamts in München stehen auf dem Programm. ■ Ein hochqualifiziertes internationales Dozententeam steht bereit. ■ Teilstipendien für JLU-Studierende werden vergeben.

Themenschwerpunkte DER ISU 2011 ■ ■ ■ ■ ■ ■

Red and green biotechnology Drug discovery strategies Genetically modified organisms European patent law International patent protection Traditional knowledge and biodiversity ■ Intellectual property and competition law ■ Innovation and patents ■ Patent analysis and valuation ■ Financing innovation ■ Venture capital and innovation ■ Going public of biotech companies ■ Bank financing and government programs ■ Mergers and acquisitions in the biotech industry ■ Exchanges for trading patents and innovation Weitere Informationen zur ISU 2011 finden Sie online im Web. 

http://www.uni-giessen.de/ISU

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INTERNATIONAL

habens in Deutschland erheblich erleichtern. Die ISU hat nachweislich Früchte getragen: So kehren in jedem Jahr zahlreiche ehemalige Kursteilnehmerinnern und -teilnehmer nach Deutschland zurück – sei es als Studierende im Rahmen von Austauschund Master-Programmen oder als Praktikanten in Unternehmen. Langfristig ist es unser Ziel, qualifizierte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für längere Forschungsaufenthalte in Deutschland zu begeistern, um letztendlich internationale Spitzenkräfte für die ganze Region und das Land Hessen zu gewinnen. So leisten wir mit diesem Kursprogramm insgesamt einen Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsund Forschungsstandortes Hessen. Das Programm richtet sich sowohl an fortgeschrittene deutsche und ausländische Studierende als auch an Postgraduierte, die mehr darüber erfahren wollen, wie Europa mit den rechtlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen in der Biotechnologiebranche umgeht. Studierende der JLU werden ausdrücklich zur Teilnahme ermuntert. Für Studierende der beteiligten Fachbereiche stehen einige Teilstipendien zur Verfügung. Bei erfolgreicher Teilnahme werden 6 ECTS-Punkte vergeben. Die Kooperation liefert den Fachbereichen wichtige Denkansätze, zeigt neue Arbeitsmethoden auf und fördert darüber hinaus die Zusammenarbeit in anderen Projekten. Die Verantwortlichen stimmen seit längerem darin überein, dass die Inhalte und Erfahrungen aus der ISU einem größeren Teilnehmerkreis zugänglich gemacht werden sollten. Für die Zukunft sind die Ausweitung der ISU von vier auf sechs Wochen sowie die Erhöhung der Teilnehmerzahl von derzeit 30 auf 60 Studierende geplant. Darüber hinaus könnte aber auch ein einjähriges Master-Programm angeboten werden, das z. B. sowohl für JLU-Absolventen der Studiengänge Life Sciences als auch für ausländische Hochschulabsolventen attraktiv wäre. Auch ist beabsichtigt, die ISU in diverse Weiterbildungsangebote einzubinden, die derzeit vom Präsidium der JLU gefördert werden. Trotz nicht immer einfacher Rahmenbedingungen sind alle Beteiligten optimistisch, dass künftig die Ideen der verschiedenen Fachbereiche in einem innovativen Studiengang innerhalb der JLU integriert werden können. ■ 14

Austauschprogramm UIBE Peking

Peking-Gießen one way – über das Auslandsstudium der Chinesin Huihua Xiao Sie verkaufte Spargel, betreute andere Austauschstudenten, brachte Grundschulkindern wie Kommilitonen Chinesisch bei, absolvierte mehrere Praktika und machte erfolgreich ihren Abschluss als Diplom-Kauffrau am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. Zurück nach China geht es für Huihua Xiao aber trotzdem erst einmal nicht.

VON FLORIAN SCHMIDT

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ichtlich stolz nimmt Huihua Xiao, Diplom-Kauffrau seit knapp einem Monat, die Auszeichnung des Vereins der Ehemaligen und Förderer des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften entgegen. Gewürdigt wird „ihr außergewöhnliches Studium hier bei uns in Gießen“, so Prof. Dr. Wolfgang Bessler in seiner Funktion als Vorsitzender des Vereins, der kurz zuvor die Jahrgangsbesten des Abschlussjahres 2010 geehrt hat. Das Engagement, das die gebürtige Chinesin während ihres Studiums gezeigt hat, verdient Anerkennung, das steht außer Frage. Noch dazu ist Huihua Xiao die erste Absolventin des Austauschprogramms mit der University of International Business and Economics (UIBE), Beijing. Es ist Freitag, der 14. Januar kurz vor 20 Uhr, Absolventenfeier des Jahrgangs 2010 in der Aula der JLU. Huihua Xiao steht auf der Bühne, ihre Familie ist ebenfalls unter den zahlreichen Gästen. Sie sind aus China angereist, um ihren erfolgreichen Studienabschluss zu feiern. Ein wenig Zeit bleibt noch für eine Rundreise durch Deutschland. Sie wollen sich alles mal ansehen. Anfang Februar wird sie ihre Stelle bei einer Unternehmensberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft antreten. Rückblick. Zu Beginn des Wintersemesters 2006/2007 kam Huihua Xiao als eine der drei ersten Teilnehmer des damals neuen Austauschprogramms zwischen der JLU und der UIBE nach Gießen. Kurz vor Ihrem Abschluss als Bachelor of Arts in German Language and Business Administration ist sie auf diese Möglichkeit aufmerksam gewor-

den. Die notwendigen Qualifikationen für das Programm erfüllte sie, also bewarb sie sich und wurde schließlich angenommen. Initiiert wurde das Programm 2006, aufbauend auf dem persönlichen Kontakt zwischen Prof. Dr. Martin Glaum und zwei Kollegen an der UIBE, die in Gießen studiert haben. Aus der Mischung des persönlichen und fachlichen Austauschs resultierte schließlich die chinesisch-deutsche Partnerschaft, die sich heute einer großen Nachfrage bei den Studierenden beider Universitäten erfreut. Das Programm bietet qualifizierten Studierenden der UIBE die Möglichkeit eines aufbauenden Diplom- bzw. Master-Studiums am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. Umgekehrt haben pro Studienjahr jeweils etwa zehn bis zwölf Studierende der JLU die Möglichkeit, für ein Semester nach Fernost zu gehen. Für die Teilnehmer aus Gießen steht dabei weniger der fachliche, als vielmehr der sprachlich-kulturelle Aspekt im Vordergrund. So besteht das Programm in Peking überwiegend aus Sprachkursen. Betreut wird das Austauschprogramm durch Prof. Dr. Martin Glaum, der die UIBE regelmäßig besucht, sowie durch Prof. Dr. Matthias Göcke und dessen Team. Um einen reibungslosen Start in das Studium zu ermöglichen, werden die ankommenden Studierenden der UIBE unter anderem bei der Wohnungssuche unterstützt. Das Wohnheim des Studentenwerks Gießen in der Grünberger Straße wurde auf diese Art das Zuhause für Huihua Xiao – ein idealer Ort, um schnell Bekanntschaften zu schließen und Anschluss zu finden, meint sie. Also JLU GIESSEN FACHBEREICH 02 WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN


Foto: Franz Möller

INTERNATIONAL

übernahm sie auch direkt eine Stelle als Rechnungslegung und Wirtschaftsprü- Grundschule anzubieten und dem daTutorin für ihr Wohnheim und organi- fung sowie Finanzierung und Banken, raus resultierenden positiven Feedback sierte diverse Veranstaltungen, wie etwa hatte sich Huihua Xiao schon ganz am durch Schüler und Lehrer, wurden die Koch- oder Filmabende, und war als An- Anfang überlegt, fachlich dazu passend heute fest im PQ-Programm (Persönlisprechpartnerin für ihre Mitbewohner belegte sie noch Öffentliche Finanzen che Qualifikationen) des Fachbereichs immer zur Stelle. Das sei überhaupt das und machte so ihren Abschluss als Dip- verankerten Chinesischkurse ins Leben gerufen. Diese Kurse erfreuen sich groWichtigste: sich integrieren, nicht nur bei lom-Kauffrau. Aber auch neben dem Studium enga- ßer Beliebtheit und werden mittlerweile den Landsleuten bleiben, schnell Freunde finden. Kulturschock und Sprach- gierte sich Huihua Xiao – und das hat von Sisi Lin, ebenfalls UIBE-Austauschprobleme ließen sich nur so in den Griff Spuren am Fachbereich Wirtschafts- studentin, weitergeführt. Daneben betäbekommen. Huihua Xiao sagt selbst wissenschaften hinterlassen: Aus der tigte sich Huihua Xiao zeitweise noch an von sich, dass ihre offene Persönlichkeit Idee heraus, Chinesischkurse an einer der Messe Frankfurt und sogar als Spargelverkäuferin. Vorwiegend der ihr sehr dabei geholfen habe, Finanzierung ihres Aufenthalts auch wenn die erste Zeit hier in halber, wie sie sagt. Gießen nicht ganz einfach für Ihren bereits in China absolsie war. Ganz besonders Weihvierten Praktika, unter anderem nachten stellt die fernöstlichen bei Volkswagen und Schering, Austauschstudierenden vor ein folgten Praktika bei Buderus besonderes Problem: viele der im Bereich Strategic Purchasing Kommilitonen und Freunde sind (2007) und im Controlling bei zu dieser Zeit zu Hause bei Ihren BASF (2008). Geholfen haben ihr Familien und Gießen ist quasi dabei die Kontakte der internatiwie leergefegt. Zum Glück für onalen studentischen  OrganisaHuihua Xiao wurde sie von einer tion AIESEC, in der sie bereits Kommilitonin aus einem Franin China aktiv mitwirkte. Als zösischkurs eingeladen und versie schließlich im Sommer 2010 brachte so das erste Weihnachten ihre Diplomarbeit zum Thema in Deutschland im Kreise dieser immaterielle  VermögenswerFamilie – die beiden stehen heute abgegeben hatte, schloss sich te noch in engem Kontakt. ein letztes Praktikum bei der Der fachliche Einstieg in das Unternehmensberatungs- und Hauptstudium war ebenfalls Wir tscha f tspr ü f u ngsgesel lnicht unbedingt leicht. Vor alschaft PricewaterhouseCoopers lem die Sprache und das hiean. Und an dessen Ende stand sige Lernsystem machten am schließlich das Angebot einer Anfang einige Schwierigkeiten: Festanstellung. weniger Lernkontrollen, viel Geplant war das so zwar nicht. mehr selbständige Arbeit. LernAber seit diesem Frühjahr lebt gruppen – nach Möglichkeit inund arbeitet Huihua Xiao, geternational besetzt – seien hier boren in Guangdong, China, in sehr hilfreich. Ihre Tiefenfächer, Chinesin mit Gießener Abschluss: Dipl.-Kffr. Huihua Xiao auf ihrer AbFrankfurt am Main. ■ Internationales Management, solventenfeier am 14. Januar 2011 WiWi INFO Nr. 1-2011

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AUSBLICK

10. August 2011 Bewerbertag Der Fachbereich lädt ausgewählte Bewerberinnen und Bewerber zu einem informativen Get-together ein ab 14 Uhr, Campus Licher Straße

Studienstart zum Wintersemester 2011/2012

Mehr Studienanfänger als je zuvor am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

Florian Schmidt, Dekanat FB 02 Licher Straße 70, 35394 Gießen Telefon: 0641 99-22630 Fax: 0641 99-22008 wiwi-info@wirtschaft.uni-giessen.de

FS. Der gleichzeitige Abschluss der G8- und G9-Abiturjahrgänge und dazu der Wegfall der Wehrpflicht sorgen für stark gestiegene Bewerberzahlen an allen deutschen Hochschulen. So auch in den wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen an der JLU Gießen. Um der erhöhten Nachfrage nach Studienplätzen gerecht zu werden, erhöht der Fachbereich mit 405 Studienplätzen im Fach Betriebswirtschaftslehre und 65 Studienplätzen im Fach Volkswirtschaftslehre die Kapazitäten in den Bachelor-Studiengängen um etwa 15% im Vergleich zum Studienbeginn Wintersemesters 2010/2011.Hinzu kommen in Summe schätzungsweise 90 Erstsemester in den Master-Studiengängen. Die Zahl der in den ersten beiden Wochen eingegangenen Bewerbungen um einen Studienplatz in den BachelorStudiengängen lag mit etwa 680 um mehr als 50% über dem Wert des Vergleichszeitraums im vergangenen Bewerbungsturnus. Insgesamt bewarben sich damals 2.300 Interessierte für einen Bachelor-Studienplatz am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. Auch wenn eine Einschätzung aufgrund der in diesem Jahr völlig veränderten Rahmenbedingungen nur schwer möglich ist, geht

DIE NÄCHSTE AUSGABE WiWi INFO

Impressum

10.-14. Oktober 2011 Studieneinführungswoche STEW Die Erstsemester erhalten letzte vorbereitende Infos vor dem Studienbeginn zum Wintersemester 2011/12 13. Januar 2012 Absolventenfeier Festakt mit Übergabe der Abschlusszeugnisse und Verabschiedung der Absolventen des Jahrgangs 2011 ab 17:30 Uhr, Aula der JLU Gießen 

http://wiwi.uni-giessen.de/kalender

BEITRÄGE FÜR WiWi INFO Alle Mitglieder des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften sind herzlich dazu eingeladen, sich mit Beiträgen an die Redaktion zu wenden.

Die nächste Ausgabe WiWi INFO ist für Anfang Dezember geplant. Redaktionsschluss, bis zu dem fertige Beiträge eingegangen sein müssen, ist der 7. November 2011.

Foto: Florian Schmidt

Kalender

Campusführung am Bewerbertag 2008

das Dekanat von etwa 3.500 bis 4.000 Bewerbungseingängen bis zum Ende des Bewerbungszeitraums am 15. Juli aus. Schon vor diesem Datum werden die jeweils aussichtsreichsten Bewerberinnen und Bewerber persönlich angeschrieben und erhalten ein kleines Infopaket zu Fachbereich und Studienangebot. Darüber hinaus lädt der Fachbereich diese Kandidatinnen und Kandidaten zum Bewerbertag am 10. August auf den Campus Licher Straße ein. An diesem Tag können sich die potenziellen Erstsemester persönlich ein Bild vom Fachbereich machen, bevor sie sich letztendlich für ihr Studium an der JLU einschreiben. Seit Mitte Juni werden in 14-tägigen Intervallen insgesamt etwa 2.000 Anschreiben versendet.

Herausgeber: Der Dekan des Fachbereichs 02 Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen Redaktion: Florian Schmidt (FS), Dekanat FB 02, Licher Straße 70, 35394 Gießen, Telefon: 0641 99-22630, E-Mail: wiwi-info@wirtschaft.uni-giessen.de Druck: Druckerei Häuser KG, Venloer Straße 1271, 50829 Köln, Auflage: 1.000 Die Herausgabe wird unterstützt durch den Verein der Ehemaligen und Förderer des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen e. V.

WiWi INFO Bezugsquellen WiWi INFO erscheint unregelmäßig und richtet sich an alle Angehörige und Alumni des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und der Justus-LiebigUniversität Gießen. Die Printausgabe von WiWi INFO ist am Dekanat und bei allen Professuren des Fachbereichs erhältlich. WiWi INFO kann auch als E-Mail-Abo bezogen werden. 

http://wiwi.uni-giessen.de/wiwi-info

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Beiträge in dieser Ausgabe von: Prof. Dr. Wolfgang Bessler (WB): Professur für Finanzierung und Banken, Licher Straße 74, 35394 Gießen, Telefon: 0641 99-22460, E-Mail: Wolfgang.Bessler@wirtschaft.uni-giessen.de Alexander Franck: Professur für Finanzdienstleistungen, Licher Straße 74, 35394 Gießen, Telefon: 0641 99-22525, E-Mail: Alexander.Franck@wirtschaft.uni-giessen.de René Ghouse: Professur für Öffentliches Recht, Völkerrecht und Europarecht, Licher Straße 76, 35394 Gießen, Telefon: 0641 99-21164, E-Mail: Rene.Ghouse@recht.uni-giessen.de Martin Seim: Professur für Finanzierung und Banken, Licher Straße 74, 35394 Gießen, Telefon: 0641 99-22464, E-Mail: Martin.Seim@wirtschaft.uni-giessen.de Leonid Silbermann: Professur für Statistik und Ökonometrie, Licher Straße 64, 35394 Gießen, Telefon: 0641 99-22648, E-Mail: Leonid.Silbermann@wirtschaft.uni-giessen.de Prof. Dr. Barbara E. Weißenberger (BEW): Professur für Controlling und integrierte Rechnungslegung, Licher Straße 62, 35394 Gießen, Telefon: 0641 99-22261, E-Mail: Barbara.Weissenberger@wirtschaft.uni-giessen.de Prof. Dr. Peter Winker: Professur für Statistik und Ökonometrie, Licher Straße 64, 35394 Gießen, Telefon: 0641 99-22640, E-Mail: Peter.Winker@wirtschaft.uni-giessen.de

JLU GIESSEN FACHBEREICH 02 WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN


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