WiWi INFO Nr. 2-2011 | 2. Jahrgang

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Die Folgen der Finanz- und Schuldenkrise sind allgegenwärtig. Ein Workshop des Schwerpunktes FMI beschäftigte sich im Sommer mit den Lehren aus der jüngsten Krise.

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Der neue Online-Beitrag: Ausführliche Berichte, mehr Raum für Illustrationen und Fotos. In dieser Ausgabe zum Projekt Stadtmarketing der Professur für Marketing.

Nr. 2-2011 | 2. Jahrgang

M agazin des F achbereichs W ir t schaf t swissenschaf t en der J u s t u s -L iebig - Uni v ersi t ät G ie S S en

 Fachbereich Career Day Erste Zusagen für den 4. Career Day am 30. Mai 2012 Seite 2 Personalia Neue Köpfe am Fachbereich

Seite 3

Deutschlandstipendium Bund ergänzt privates Engagement Seite 3 SSP - Infos zum Studium ZwangsSeite 4 anmeldung zu Klausuren

 Forschung und Vernetzung FMI-Workshop Nach der Krise Seite 5 ist vor der Krise Péter-Horváth-Controllingpreis Seite 6 für Dr. Jochen Hönninger Unternehmenskommunikation Rechnungslegung als Sprache Seite 7

Flexibles Studienmodell

Meilenstein auf dem Weg zum flexiblen WiWi-Studium genommen

Treffen in Lindau Auch Nobelpreisträger sind nur Wissenschaftler Seite 8 Stadtmarketing Image und Identität Gießens in Einklang bringen Seite 9

Fälschungen in Interviews Workshop diskutierte Problematik Seite 11 Exkursion Studierende beim BundesSeite 12 kartellamt in Bonn

 International Samara Knifflige Zusammenhänge Seite 13 in Statistik durchschauen Milwaukee Summer School 2011 unter dem Eindruck der Finanzkrise Seite 14

http://wiwi.uni-giessen.de/wiwi-info WiWi  INFO Nr. 2-2011

Foto oben: Florian Schmidt / Foto Titel: Franz Möller

Gießen-Oviedo DAAD unterstützt Seite 10 neue Kooperation

FS. Mit der Verabschiedung des Selbstberichts zur Reakkreditierung der Bachelor- und Master-Studiengänge durch die Senatskommission am 16. November 2011 ist ein weiterer wesentlicher Schritt auf dem Weg zur bisher umfassendsten Überarbeitung des Bachelor- und Master-Studiums am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften seit der Einführung im Wintersemester 2006/07 getan. Die Vorbereitungen zur Reakkreditierung durch die Agentur für Qualitätssicherung durch Akkreditierung von Studiengängen AQAS e. V. sind damit vorläufig abgeschlossen. Im nächsten Schritt folgt im Februar 2012 die Begehung vor Ort durch Vertreter von AQAS, die persönliche Gespräche mit Lehrenden und Lernenden des Fachbereichs

umfasst. Die Einführung des neuen Studienmodells soll zum Wintersemester 2012/13 erfolgen. Die neuen Erstsemester wie auch die Studierenden höherer Fachsemester (eine Wahlmöglichkeit zum Wechsel in das neue Studienmodell wird angeboten) profitieren dann direkt von einer innovativen und bundesweit einzigartigen Weiterentwicklung des herkömmlichen Bachelor-Master-Studiums. Im Kern steht dabei die Flexibilisierung der Studienstruktur. Inhaltlich wird das Studium in aufeinander abgestimmte Modulkombinationen, sog. Major und Minor, gegliedert, die auf einer einjährigen Einführungsund Orientierungsphase aufbauen. In dieser ersten Studienphase lernen die  1


FACHBEREICH Studierendenzahlen zum WS 2011/12

696 Erstsemester FS. Im Vorfeld wurde viel spekuliert. Nach den ersten Semesterwochen zeigt sich, dass der Fachbereich gut mit der gestiegenen Anzahl an Studierenden zurecht kommt. Größere Probleme blieben aus. Zum Wintersemester starteten 696 Studierende ins erste Fachsemester der BachelorStudiengänge, davon 472 im Hauptund 224 im Nebenfach. Ein MasterStudium nahmen 122 Studierende auf. Derzeit studieren am Fachbereich damit etwa 2.100 Studierende in den Bachelor- und 400 in den Master-Studiengängen. Hinzu kommen 200 Diplomstudierende. Der Anteil der Studierenden im Nebenfach insgesamt beträgt etwa 42 Prozent. „Gefällt uns“

Facebook-Fanseite FS. Schon 600 Fans hat die Facebook-Fanseite des Fachbereichs, die seit Anfang Juli online ist. Nutzer des sozialen Netzwerks können Fan der Seite werden, indem Sie dort den „Gefällt  mir“-Button klicken. Danach erhalten Sie auf diesem Weg z. B. News und Veranstaltungshinweise und können diese Infos mit weiteren Bekannten teilen. Der Fachbereich ergänzt damit die vorhandenen Informationskanäle und nutzt die Möglichkeiten der schnellen Informationsverbreitung über soziale Netzwerke wie Facebook. 

http://www.facebook.com/WiWiUniGiessen

AUSZeichnungen Péter Horváth-Controllingpreis 2011 für Dr. Jochen Hönninger Auf dem Stuttgarter Controllerforum im September dieses Jahres wurde Dr. Jochen Hönninger für seine Forschungsarbeit ausgezeichnet. Mehr auf S. 6. Dr.-Herbert-Stolzenberg-Preis 2011 für Dr. Johannes Paha Im Rahmen des Akademischen Festakts am 25. November wurde Dr. Johannes Paha für seine Arbeiten zur Entstehung und zur Stabilität von Kartellen mit dem Preis ausgezeichnet.

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Studierenden die verschiedenen wirtschaftswissenschaftlichen Fachgebiete kennen und erhalten die notwendigen Grundlagen für das weitere Studium. Die frei wählbaren Major und Minor ab dem zweiten Studienjahr entsprechen dabei einer Weiterentwicklung des bisherigen Schwerpunktkonzepts. Mit zu Anfang neun thematischen Schwerpunkten, z. B. Accounting – Controlling – Taxation, Financial Markets and Institutions oder dem neuen Schwerpunkt Human Resource Management, wird den Studierenden die Möglichkeit einer berufsfeldspezifischen oder generalisierten Profilbildung gegeben. Eine Credit-Point-wirksame Integration von Modulen anderer Fachbereiche (z. B. Recht, Politik, Psychologie), im Ausland erbrachter Leistungen und sogar qualifizierter Praktika in das Studium wird stark vereinfacht. Wesentliche Neuerung ist auch die Flexibilisierung der Regelstudienzeit. Die Studierenden können im Verlauf des Studiums entscheiden, ob sie ein Bachelor-Studium in sechs, sieben oder acht Fachsemestern (bzw. 180, 210 oder 240 Credit Points) absolvieren möchten. Dadurch werden vielfältige Perspektiven für die Zeit nach dem Bachelor eröffnet

und individuellen Zielen und Vorstellungen von Studierenden und Arbeitgebern Rechnung getragen. Ein darauf abgestimmtes Master-Studium mit zwei oder vier Fachsemestern, je nach Umfang des zuvor absolvierten Bachelor-Studiums, ist ebenfalls Bestandteil des neuen Studienmodells. Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften bietet damit eine innovative und mutige Antwort auf die von Seiten der Studierenden und auch der Arbeitgeber geäußerten Kritikpunkte an den bestehenden Bachelor-Master-Strukturen. Das Konzept zum flexiblen Studienmodell stößt bereits jetzt auf umfassend positives Feedback bei den in die Konzeption stark eingebundenen Studierenden, wie auch bei Studieninteressierten, denen das Studienmodell bereits vorgestellt wurde. Noch im laufenden Wintersemester 2011/12 werden verschiedene Informationsveranstaltungen angeboten, in denen das flexible Studienmodell in allen Einzelheiten vorgestellt und Wechselmöglichkeiten für Studierende höherer Fachsemester aufgezeigt werden. Die Termine zu den Veranstaltungen werden Anfang des Jahres im Web bekannt gegeben.

Career Day

Erste Zusagen für den 4. Career Day am 30. Mai 2012 FS. Ein halbes Jahr vor dem Career Day haben bereits neun Unternehmen die Teilnahme an der Karriere- und Perspektivenmesse des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften gebucht. Bei insgesamt 26 verfügbaren Standplätzen in verschiedenen Größen, die sich über das gesamte Foyer des Hörsaalgebäudes sowie Hörsaal 24b erstrecken, klingt dies zunächst nicht sehr beeindruckend (im Jahr 2011 nahmen 20 Unternehmen am Career Day teil). Allerdings freuen sich die Organisatoren um Dekanatsreferent Jan Otto über die Tatsache, dass durch die bisherigen Akquisitionsmaßnahmen bereits vier Unternehmenspartner gewonnen werden konnten, die im kommenden Jahr erstmals auf dem Career Day vertreten sein werden. Damit einher geht auch eine Erweiterung der vertretenen Branchen. Mit der Daimler AG wird erstmals ein namhafter Vertreter der Automobilindustrie um die Gunst der Gießener Absolventen wirtschaftswissenschaftlicher Studienfächer werben. Auch für die

ALDI GmbH & Co. KG ist der Besuch des Career Day eine Premiere. Aus dem Bereich der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften konnte die Warth & Klein Grant Thornton AG als neuer Unternehmenspartner gewonnen werden. Ganz besonders erfreulich ist aus Sicht der Organisatoren die Zusage der LTi DRiVES GmbH mit Sitz in Lahnau, denn interessante und perspektivenreiche Jobs gibt es eben auch direkt in der Region. Von Anfang an dabei und auch abseits des Career Day stark am Fachbereich engagiert ist KPMG AG. Ebenso vertritt Ernst & Young GmbH die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften am 30. Mai 2012. Die Bosch Thermotechnik GmbH ist bereits seit 2009 dauerhaft Partner des Career Day, so auch 2012. Die R+V Allgemeine Versicherung AG sowie die FORMAXX AG nehmen ebenso wieder am Career Day teil. Alle Infos zum 4. Career Day 2012, alle Partner und aktuelle Ankündigungen finden sich online.  http://wiwi.uni-giessen.de/ career-day

JLU GIESSEN FACHBEREICH 02 WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN


FACHBEREICH

Promotionen

Personalia

Neue Köpfe am Fachbereich

Dr. Matthias Baum „International New Ventures: Emergence, Internationalization Patterns, Growth Enablers and Contextualization“

Dr. Alexander Grothe „Publizität und Markentransparenz: Einfluss der Unternehmensberichterstattung auf Informationsasymmetrien am Kapitalmarkt“

Foto: privat

Foto: privat

Foto: Florian Schmidt

Dr. Jörg Böttcher „Möglichkeiten einer Projektfinanzierung bei CSPVorhaben“

Dr. Christina Elschner

Prof. Dr. Alexander Haas

Prof. Nadeem Naqvi, Ph.D.

CS.  Die Professur für Steuerlehre und Externes Rechnungswesen wird in diesem und dem kommenden Sommersemester von Frau Dr. Christina Elschner vertreten. Nach Ihrem Studium arbeitete sie zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) GmbH und promovierte an der Universität Mannheim. Seit 2008 habilitiert Frau Dr. Elschner am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre von Prof. Dr. Christoph Spengel in Mannheim.

Im laufenden Wintersemester übernimmt Prof. Dr. Alexander Haas die Vertretung an der Professur für Marketing, auf die er einen Ruf erhalten hat. Prof. Haas ist derzeit Inhaber der Professur für Marketing 2 an der KarlFr a n z e n s -Un i ve r s it ät Graz. Zuvor war er an den Universitäten Bern und Nürnberg tätig. Der Forschungsschwerpunkt von Prof. Haas liegt in den Themengebieten Kundenorientierung von Unternehmen, Strategieimplementierung, Innovationsmanagement und Vertriebsmanagement.

Prof. Nadeem Naqvi, Ph.D. ist im Studienjahr 2011/12 als Gastwissenschaftler am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften tätig. Prof. Naqvi ist international ausgewiesener Forscher und erfahrener und versierter Lehrer im Bereich Volkswirtschaftslehre. Seit 2007 ist er Professor an der American University in Bulgarien und forscht u. a. in den Themenschwerpunkten Theory of Public Policy Evaluation in Economics, Theory of Value, Theory of a Non-Binary Society, Labor Economics und International Trade.

Dr. Oliver Häusler „Business-Impact-Management von Informationstechnologie im Unternehmen“ Dr. Katrin Haußmann „Aktuelle Problembereiche der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre — eine Auswahl in vier Aufsätzen“ Dr. Julian Holler „Hedge Funds — A Theoretical and Empirical Analysis from the Perspective of Asset Management and Corporate Governance“ Dr. André Klöckner „Hedge Accounting nach IAS 39 — Auswirkungen auf das finanzwirtschaftliche Hedging von Finanzrisiken“ Dr. Benjamin Pakula „Making the Net Work — Five Essays on Competition in Network Industries with a Focus on the Railway Industry“

Deutschlandstipendium

Bund ergänzt privates Förderengagement im Rahmen des Deutschlandstipendiums CS. Private Förderer, Unternehmen und Organisationen, legen den Grundstock des Stipendiums, den der Bund paritätisch aufstockt. Das ist die Idee des neuen Deutschlandstipendiums. Studienanfänger oder Studierende höherer Fachsemester können sich jeweils im Sommer (1. Juli bis 15. August) für ein Stipendium bewerben. Die Vergabe erfolgt jeweils zum Wintersemester durch eine JLUzentrale Kommission, der auch die Förderer beratend beiwohnen können. Die Förderung je Studierendem ist zunächst auf mindestens ein Jahr festgelegt. Eine fachspezifische Förderung für Studie WiWi INFO Nr. 2-2011

rende der Wirtschaftswissenschaften ist, genau wie die Herstellung des persönlichen Kontakts zwischen Förderern und Stipendiaten, möglich. Ziel ist es, junge Talente zu begleiten, die sich durch besondere schulische bzw. universitäre Leistungen oder außergewöhnliches Engagement auszeichnen oder Studierende mit einem schwierigen privaten Hintergrund zu unterstützen. Auf der Web Site  http://wiwi.uni-giessen.de/ deutschlandstipendium sind alle Informationen zu Fördermöglichkeiten, Bewerbungsverfahren und Programmablauf sowie Kontaktmöglichkeiten für weitere Fragen zusammengestellt. Förderer können sich hier direkt registrieren.

Dr. Ivan Savin „Russia‘s Comparative Advantages in Foreign Trade: Forecasting Potential Dynamics and Identifying Stimulation Measures“ Dr. Nicole Schwäbe „Latente Steuern bei Unternehmenszusammenschlüssen unter Beteiligung von Kapital- und Personengesellschaften im Einzelabschluss nach HGB — eine vergleichende Analyse von Asset Deal und Share Deal“ Dr. Daniel Stenger „Virale Markenkommunikation — Einfluss von Absender, Empfänger und Inhalt auf Einstellungs- und Verhaltenswirkungen viraler Videos“ Dr. Sebastian Ullrich „Markenbindung durch personalisierte Internetauftritte“

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FACHBEREICH SSP - Infos zum Studium

„Zwangsanmeldung“ zu den Klausuren im Bachelor- und Master-Studium Das Team des Service-Centers Studium und Prüfungen (SSP) möchte mit dieser neuen Beitragsreihe auf oft gestellte Fragen der Studierenden eingehen und damit das Beratungs- und Informationsangebot weiter ausbauen. Interessierte Leser sind herzlich zu einer weiteren Diskussion im Forum des SSP eingeladen.

Aus der Speziellen ordnung § 23 (1) „Die Wiederholung von nicht bestandenen Prüfungen muss entweder im nächsten Wiederholungstermin, sofern dieser vor dem nächsten regulären Prüfungstermin liegt, spätestens aber zum nächsten regulären Prüfungstermin erfolgen. Wird die Wiederholung nicht fristgerecht durchgeführt, ist das Modul endgültig nicht bestanden.“

Von Daniel Wisotzky

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m die Zwangsanmeldungen im Bachelor- und Masterstudiengang kreisen die wildesten Gerüchte unter den Studierenden. Mit diesem Beitrag möchten wir, das Team des SSP, die Regelungen zur Zwangsanmeldung einmal ausführlich erklären.

Worum es geht: § 23 (1) SpezO Die Zwangsanmeldungen sind in § 23 (1) SpezO geregelt und konkretisieren so § 34 Abs. 4 der Allgemeinen Bestimmungen (AllB). Was sagt § 23 (1) SpezO aber nun eigentlich genau aus? Die Klausuren am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften werden zu zwei Klausurperioden geschrieben, dem regulären Klausurtermin und dem Wiederholungstermin. Diese beiden Termine stehen den Studierenden als Erstversuch für eine Klausur frei. Die Erstanmeldung einer Klausur ist dabei unabhängig von Termin und Fachsemester. Sie findet immer und ausschließlich durch die Studierenden selbst statt. Die Zwangsanmeldung finden also nur dann statt, wenn bereits ein erster Prüfungsversuch durch einen Studierenden 4

angemeldet und nicht bestanden wurde. Dabei wird die Zwangsanmeldung nach § 23 (1) SpezO ausschließlich zum regulären Klausurtermin durchgeführt. Damit gibt es also mehrere Möglichkeiten, wann Wiederholungsprüfungen Wahl oder Pflicht sind, je nachdem, wann sich zum ersten Prüfungsversuch angemeldet wurde: 1. Anmeldung des Erstversuchs zum regulären Klausurtermin: Wird der Erstversuch nicht bestanden, gibt es für einen Studierenden zwei Möglichkeiten. Die Klausur kann zum Wiederholungstermin erneut angetreten werden; dies ist jedoch keine Pflicht. Die Studierenden haben hier eine Option zur Teilnahme an der Wiederholungsklausur. Sollte diese Option nicht wahrgenommen werden, muss ein Wiederholungsversuch zum nächsten regulären Klausurtermin stattfinden. Diese Wiederholung ist dann verpflichtend. 2. Anmeldung des Erstversuchs zum Wiederholungstermin: Wird der Erstversuch zum Wiederholungstermin angemeldet und nicht bestanden, dann entfällt die Option einer freiwilligen Wiederholungsprüfung, da der nächste Prüfungstermin der reguläre Klausurtermin ist. Hier muss die Klausur angetreten werden. Dies ist zudem unabhängig davon, ob noch ein „Joker“ für einen etwaigen Drittversuch möglich ist. Studierende werden dann in jedem Fall zur Teilnahme an der Klausur verpflichtet und angemeldet.

Häufige Missverständnisse Der nächste reguläre Klausurtermin ergibt sich aus dem individuellen Angebotsrhythmus der jeweiligen Veranstaltung. Die Zwangsanmeldung greift erst dann, wenn die Lehrveranstaltung wieder angeboten wurde. Typischerweise ist der Angebotsrhythmus am Fachbereich

Wirtschaftswissenschaften semesterweise (Module jeweils im Winter- oder Sommersemester). Gibt es hiervon aber Ausnahmen oder Verschiebungen, dann ist immer der reguläre Klausurtermin nach Angebot der Veranstaltung entscheidend. Es ist im Sinne der Prüfungsordnung wichtig, dass die Studierenden die Möglichkeit haben, die Vorlesung erneut zu besuchen, bevor ein Wiederholungsversuch angetreten werden muss. Die Regelungen zur Zwangsanmeldungen beziehen sich nicht nur auf Pflichtmodule. Auch für die Wahlmodule im Rahmen des Studiums ist § 23 (1) verbindlich. Schließlich ist der Hinweis wichtig, dass ein „nicht bestanden“ durch verschiedene Ursachen zustande kommen kann und nicht nur durch das nicht bestehen der Klausur aufgrund der Prüfungsleistung. So führt z. B. auch ein krankheitsbedingter Rücktritt zu einem faktischen „nicht bestanden“ des Moduls und somit greifen die zuvor genannten Regelungen zur Zwangsanmeldungen auch hier.

Lessons learned • Die Anmeldung des ersten Prüfungsversuchs findet immer durch Studierende selbst statt. • Die Zwangsanmeldung findet nur dann statt, wenn bereits ein erster Prüfungsversuch durch einen Studierenden angemeldet und nicht bestanden wurde; dies kann z. B. auch auf Grund eines krankheitsbedingten Rücktritts der Fall sein. • Die Zwangsanmeldung wird ausschließlich zum regulären Klausurtermin durchgeführt; eine Verschiebung auf den Wiederholungstermin ist nicht möglich. • Die Regelung zur Zwangsanmeldung gilt für Pflicht- und Wahlmodule. JLU GIESSEN FACHBEREICH 02 WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN


FORSCHUNG UND VERNETZUNG FMI-Workshop

Nach der Krise ist vor der Krise Ein Patentrezept zur Verhinderung zukünftiger Finanzmarktkrisen gibt es nicht, darin sind sich die Teilnehmer des Workshops „Finanzmärkte und -institutionen nach der Krise“ einig.

von Peter Tillmann

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Fotos: Florian Schmidt

st nach der Finanzkrise vor der Finanzkrise? Als sich im Juli 2011 Wissenschaftler und Praktiker an der Justus-Liebig-Universität Gießen trafen, um über die Lehren aus der Finanzkrise zu diskutieren, war diese Frage allgegenwärtig. Die Finanzkrise, die sich aus einer Krise am Immobilienmarkt zu einer Bankenkrise und danach zu einer Krise der Staatsfinanzen in Europa und den USA entwickelt hat, ist auch am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften ein hochrelevantes Thema in Forschung und Lehre. Täglich neue Hiobsbotschaften aus Griechenland, Rekordschulden in den USA und immer noch instabile Banken belegen die Notwendigkeit, über einen stabilen Ordnungsrahmen für die Finanzmärkte nachzudenken. Der Studien- und Forschungsschwerpunkt Finanzmärkte und -institutionen, kurz FMI, des Fachbereichs Wirtschafts-

wissenschaften hatte zu diesem Zweck ausgewiesene Fachleute zu einem Workshop unter dem Titel „Finanzmärkte und -institutionen nach der Krise“ eingeladen. Die Veranstaltung wurde durch die Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung Frankfurt, großzügig finanziell gefördert. Der Workshop befasste sich in Vorträgen und Diskussionen mit Fragen zur Regulierung der Finanzmärkte, mit der Rolle von Wertpapiermärkten und Anlegern, den Herausforderungen für das Risikomanagement in Finanzinstitutionen und auch mit rechtlichen Aspekten. Obwohl die Krise noch nicht beendet ist und fast täglich mit neuen Schlagzeilen aufwartet, konnten dennoch einige Lehren für die Zeit danach gezogen werden. Ein Höhepunkt war die Keynote von Prof. Dr. Dr. h. c. Günter Franke, Professur für Internationales Finanzmanagement an der Universität Konstanz, mit dem Thema „Zur Restrukturierung von

Diskutierten die Lage der Finanzmärkte: (v. l.) Prof. Dr. Wolfgang Bessler, Dr. Thomas Book, Dr. Heinz Hockmann, Prof. Hans-Helmut Kotz und Prof. Dr. Dr. h. c. Günter Franke (Keynote Speaker)

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Euro-Staaten und von Banken“, die auch in der Presse weite Beachtung fand. Prof. Franke, der von 1975 bis 1983 an der Justus-Liebig-Universität Gießen lehrte, legte dar, warum ein Schuldenschnitt zur Lösung der griechischen Schuldenmisere nicht zielführend ist. Die negativen Anreizwirkungen einer solchen Maßnahme auf andere finanzschwache Länder der Währungsunion wären fatal. Ein Forderungsverzicht der Gläubiger, so Prof. Franke, sei ökonomisch sinnvoller. Die Rahmenbedingungen für stabile Finanzmärkte waren auch Thema einer Paneldiskussion, an der neben Prof. Franke Dr. Thomas Book, Dr. Heinz Hockmann, Silk Invest London, und Prof. Hans-Helmut Kotz, GoetheUniversität Frankfurt, teilnahmen. Die lebhafte Diskussion zeigte, dass es kein Patentrezept für eine Verhinderung zukünftiger Finanzmarktkrisen gibt. Insbesondere das Aufeinandertreffen von Forschern, Vertretern von Regulierungsbehörden und Praktikern aus Banken, Vermögensverwaltungen und Börsen ermöglichte einen fruchtbaren Austausch. Es wurde deutlich, dass die Verhinderung von Krisen Wissenschaftler und Praktiker gleichermaßen herausfordert. Der Studienschwerpunkt Finanzmärkte und -institutionen, in dem betriebs- und volkswirtschaftliche Lehre und Forschung zu Finanzmarktthemen gebündelt werden, wird diese Fragen auch in Zukunft aufgreifen. Die Organisatoren, Prof.  Dr. Wolfgang Bessler (Finanzierung und Banken), Prof. Dr. Peter Tillmann (Monetäre Ökonomik), Prof. Dr. Andreas Walter (Finanzdienstleistungen) und Prof. Dr. Peter Winker (Statistik und Ökonometrie), planen, die Diskussionen zu Finanzmarktfragen und die persönliche Begegnung von Wissenschaftlern und Praktikern in Form von Workshops und Vorträgen auch in Zukunft weiterzuführen. ■ 5


FORSCHUNG UND VERNETZUNG Péter-Horváth-Controllingpreis

Auszeichnung für Forschungsarbeit im Bereich Controlling und integrierte Rechnungslegung Wie kann man wertorientierte Zielkosten so berechnen, dass lebenszyklusbedingte Absatzmengenschwankungen deren Höhe gerade nicht beeinflussen? Die zielkongruente, transparente und konsistente Kommunikation von Wertzielen auch auf Stückebene ermöglicht die Kennzahl „Product Life Cycle Value Added“, die Dr. Jochen Hönninger in seiner Arbeit an der Professur für Controlling und integrierte Rechnungslegung entwickelt hat. Der Promotion in 2010 folgte nun die Auszeichnung mit dem Péter-Horváth-Controllingpreis.

von Barbara WeiSSenberger

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Foto: Günter E. Bergmann

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r. Jochen Hönninger wurde am 20. September 2011 im Rahmen des Stuttgarter Controller Forums mit dem Péter-Horváth-Controllingpreis ausgezeichnet. Dieser ist mit einer Preissumme von 25.000 Euro einer der höchstdotierten Dissertationspreise im deutschsprachigen Raum. Die Auszeichnung wurde ihm für seine Arbeit „Wertorientierte Steuerung dezentraler Entscheidungsträger im Produktlebenszyklus“ verliehen, die an der Professur für Controlling und integrierte Rechnungslegung berufsbegleitend unter Betreuung von Prof. Dr. Barbara Weißenberger entstanden ist, und mit der er in 2010 promoviert wurde. Im Mittelpunkt der Arbeit von Dr. Hönninger steht die Frage, wie aus einer wertorientierten Periodenerfolgsgröße, wie beispielsweise dem Residualgewinn, periodenbezogene Stückerfolge, d.  h. Stückkosten bzw. Stückgewinne, abgeleitet werden können, die zwei Anforderungen erfüllen: 1. Die Summe der diskontierten periodenbezogenen Stückkosten bzw. -gewinne über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg entspricht dem Kapitalwert der damit verbundenen Zahlungen. Nur wenn diese Anforderungen erfüllt sind, können die Stückerfolge als barwertkompatibel, d. h. als kongruent zum Wertsteigerungsziel eines Unternehmens angesehen werden. 2. Die Höhe der periodenbezogenen Stückerfolge wird allein durch solche Größen beeinflusst, die auf eine unternehmerische Entscheidung, z. B. Investitionsmaßnahmen oder Kostenmana-

Für seine Arbeit ausgezeichnet: Preisträger Dr. Jochen Hönninger (Mitte) mit Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Péter Horváth und Prof. Dr. Barbara Weißenberger auf dem Stuttgarter Controller Forum

gementprojekte, zurückzuführen sind. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Im Lebenszyklus schwankende jährliche Produktionsmengen dürfen keinen Einfluss auf die Höhe der Stückerfolge haben. Dr. Hönninger führt dazu in seiner Arbeit Konzepte der dynamischen Stückkostenrechnung, der Lebenszyklusrechnung sowie des Target Costing zusammen und entwickelt sie für Zwecke der periodenbezogenen und stückorientierten Produktsteuerung weiter. Als Spitzenkennzahl leitet Dr. Hönninger die Kennzahl „Product Life Cycle Value Added“ ab, die den mit einer einzelnen Produkteinheit jeweils erwirtschafteten Wertbeitrag zeigt. Damit ist erstmals eine zielkongruente, transparente und

konsistente Kommunikation von Wertzielen auch auf Stückebene möglich – ein Thema, das in der operativen Steuerung z. B. in Werken oder Vertriebsniederlassungen hohe praktische Relevanz besitzt. Die Arbeit ist im Peter-Lang-Verlag in der Reihe „Controlling und Business Accounting“, herausgegeben von Prof. Weißenberger, erschienen. Nach der Ehrung von Dr. Hendrik Angelkort mit dem Dissertationspreis der Justus-Liebig-Universität Gießen für seine Arbeit „Integration des Rechnungswesens als Erfolgsfaktor für die Controllerarbeit“ in 2010 ist dies in kurzer Zeit bereits die zweite Auszeichnung eines Doktoranden der Professur für Controlling und integrierte Rechnungslegung. ■ JLU GIESSEN FACHBEREICH 02 WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN


FORSCHUNG UND VERNETZUNG Unternehmenskommunikation

„Rechnungslegung ist die Sprache der Wirtschaft“ Im Rahmen eines eher ungewöhnlichen Forschungsprojekts an der Professur für Controlling und integrierte Rechnungslegung werden die sprachlichen Aspekte der Rechnungslegung näher untersucht. Dabei stehen insbesondere auch die Wirkung und der Zweck der Rechnungslegung als Sprache in der Unternehmenskommunikation im Vordergrund.

von Gero Holthoff

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n der Einleitung einschlägiger Lehrbücher liest man oft: „Rechnungslegung ist die Sprache der Wirtschaft.“ Diese Aussage kann jeder überprüfen, indem er einmal den Wirtschaftsteil einer Zeitung überfliegt. Begriffe wie „Deckungsbeitrag“, „EBITDA“, „Jahresüberschuss“ oder „Pensionsrückstellungen“ werden gerne zur näheren Erläuterung aktueller Entwicklungen gebraucht, aber meistens wird dabei nicht näher erklärt, was genau sich dahinter verbirgt. Studierende der Wirtschaftswissenschaften haben hierbei eher weniger Probleme. Schon ab dem ersten Semester wird Ihnen das notwendige Vokabular beigebracht, um solchen Artikeln folgen zu können. Es ist also einleuchtend, dass Rechnungslegung eine wichtige kommunikative Funktion hat. Genauer gesagt dient sie als Fachsprache der Verständigung innerhalb eines fachlich begrenzten Wirklichkeitsausschnitts (nämlich dem Wirtschaftsleben) und kann somit z. B. mit den Fachsprachen des Ingenieurswesens oder der Medizin verglichen werden. Ein Forschungsprojekt an der Professur für Controlling und integrierte Rechnungslegung beschäftigt sich mit den sprachlichen Aspekten von Rechnungslegung und versucht vor diesem Hintergrund, mehr über die kommunikative Bedeutung dieser Fachsprache zu verstehen. Obwohl Fachsprachen explizit einer eindeutigen und widerspruchsfreien Kommunikation dienen sollen, so sind im praktischen Gebrauch oftmals Probleme nicht zu leugnen. Zwischen Sender und Empfänger einer rechnungslegungs-

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bezogenen Nachricht können leicht Fragen aufkommen wie: „Ist mit Gewinn der Jahresüberschuss gemeint?“, „Sind in den Stückkosten die Fixkosten enthalten?“ oder „Wieso dreht sich das Gespräch überhaupt um eine solch unwichtige Position wie die Rückstellungen?“ Um mehr über die sprachliche Natur von Rechnungslegung zu erfahren, Probleme in der kommunikativen Nutzung aufzuzeigen und Lösungsansätze für solche Probleme zu entwickeln, hat die Professur seit vergangenem Jahr ein Forschungsprojekt aufgenommen. Dieses Projekt verwendet theoretische, quantitative und auch qualitative Methoden, um die Fachsprache Rechnungslegung zu analysieren. Eine erste quantitative Studie fand im Sommersemester 2010 mit Unterstützung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltungen „Industrielle Kostenrechnung“ und „Controlling und Entscheidungsrechnungen“ statt. Ziel der Studie war die Erfassung von Konnotationen, d. h. subjektiven Bedeutungen, einiger Rechnungslegungsbegriffe wie z. B. „Umsatzerlöse“ oder „variable Kosten“. Eine gewisse Übereinstimmung der Konnotationen von Sender und Empfänger in einer Kommunikationssituation sind für den Kommunikationserfolg sehr wichtig. Es konnte im Rahmen dieser Studie gezeigt werden, dass zum einen der wirtschaftswissenschaftliche Bildungsstand sowie zum anderen der sog. kognitive Stil (analytischer oder intuitiver Entscheidungsstil) Einfluss auf das subjektive Begriffsverständnis von Rechnungslegungsbegriffen haben. Dies hat die Implikation, dass Sender und Emp-

fänger unterschiedliche Konnotationen von Rechnungslegungsbegriffen haben können, wenn sie bei Bildungsstand oder kognitivem Stil auseinanderliegen. Diese Erkenntnis war Grundlage eines Forschungspapiers, welches u. a. im Rahmen der 8. wissenschaftlichen Controllertagung in Vallendar und des 35. Kongresses der European Accounting Association in Rom präsentiert wurde. Um weitere Erkenntnisse über die sprachliche Funktion von Rechnungslegung und ihre Auswirkungen zu sammeln, wurde im Oktober 2010 in Zusammenarbeit mit einem europäischen Großunternehmen eine Fallstudie durchgeführt. 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden hinsichtlich ihrer Erfahrungen mit dem Kommunikationsinstrument Rechnungslegung befragt. Ziel dieser Fallstudie war die Beantwortung von zwei Fragekomplexen: 1. Zu welchen Zwecken wird Rechnungslegung bei der internen und externen Unternehmenskommunikation genutzt? 2. Gibt es Kommunikationshürden bei der Nutzung von Rechnungslegung und ggf. bestehende Lösungsansätze? Das auf dieser Studie basierende Forschungspapier verknüpft die aus den Interviews hervorgegangenen Aspekte mit Konzepten der Linguistik und gibt auf dieser Basis Empfehlungen für die praxisbezogene Rechnungslegungskommunikation. Die Vorbereitung einer weiteren Studie zum Thema „Rechnungslegung als Sprache“ ist bereits im Gange und wird im Wintersemester 2011/12 wieder die Unterstützung der Studierenden des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften benötigen. ■ 7


FORSCHUNG UND VERNETZUNG Treffen der Ökonomie-Nobelpreisträger

Auch Nobelpreisträger sind nur Wissenschaftler „educate. inspire. connect.“ — das Motto der Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertreffen am Bodensee. Spannende Diskussionen der großen Köpfe der Wirtschaftswissenschaften — aber schließlich doch kein Konsens in der Frage, wie ernst es augenblicklich um die Weltwirtschaft bestellt ist — konnten die vom Handelsblatt geladenen Nachwuchswissenschaftler in Lindau verfolgen. Cornelia Düwel, Doktorandin an der Professur für Monetäre Ökonomik, war in diesem Jahr dabei.

von Cornelia Düwel

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Foto: Handelsblatt

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ls Nobelpreisträger hat man das Problem, dass alle denken man wüsste zu allem alles.“ Diese Antwort gab Dale Mortensen, 2010 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet, auf die Frage eines jungen indischen Wissenschaftlers, ob es ohne die Existenz strukturierter Finanzprodukte zu keiner Finanzkrise gekommen wäre. Als Nobelpreisträger hat man aber auch den Vorteil, dass man sich eine solche Antwort leisten kann. Siebzehn von ihnen, die in der Vergangenheit die Auszeichnung aller Auszeichnungen erhalten haben, folgten vom 23. bis 27. August 2011 der Einladung der Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertreffen am Bodensee. Als eine von rund 360 jungen Wissenschaftlern hatte ich nach erfolgreicher Bewerbung bei einer Ausschreibung des Handelsblatts die Möglichkeit, an dieser hochkarätig besetzten Tagung teilzunehmen. Bei der fünftägigen Veranstaltung bietet sich den Laureaten die Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen, sich der Presse und geladenem Fachpublikum zu präsentieren und vor allem sich den Fragen der nächsten Forschergeneration zu stellen. Unter dem Motto „educate. inspire. connect.“ richtet die Stiftung jährlich Treffen von Nobelpreisträgern gemischter Fachrichtungen sowie im Turnus jeder speziellen Fachgruppe aus. In halbstündigen Vorträgen referierten die geladenen Koryphäen zu selbst gewählten Themen. Peter Diamond, der gemeinsam mit Dale Mortensen und Christopher Pissarides im letzten Jahr in Stockholm für ihre Konzeptionen von „Suchmärkten“ zur Erklärung von u. a. Arbeitslosigkeit geehrt wurde, knüpfte

Auf Einladung des Handelsblatts in Lindau: Nachwuchsforscherinnen und -forscher wie Cornelia Düwel (erste Reihe, 2. v. r.) rund um Nobelpreisträger Edmund Phelps (letzte Reihe, 2. v. l.)

dabei an die aktuelle Diskussion um die Erklärungskraft von theoretischen Modellen an. Er betonte mit Nachdruck, dass ein Modell deshalb ein Modell ist, weil es eben nicht alles erklären kann, und dass es darauf ankommt, abzuwägen, ob das, was das Modell nicht erklären kann, für die Beantwortung der jeweiligen Frage von Relevanz ist. Pissarides ging es um die Entwicklung der Erwerbsbevölkerung in den großen Industrieländern und die Notwendigkeit, Tätigkeiten in den Bereichen Erziehung und Gesundheit auf den Arbeitsmarkt zu bringen. Dies würde dazu beitragen, Arbeitsplätze zu schaffen und den Übergang von Industrie- zu Dienstleistungsländern zu bewältigen. Reinhard Selten, gemeinsam mit John Nash und John Harsanyi im Jahr 1994

ausgezeichnet, referierte mit großem Engagement zu seinen neuesten Thesen der „adaptiven Entscheidungsfindung“. In Gesprächen mit jungen Nachwuchsforschern erwähnte er, wie wichtig es ihm sei, als einziger deutscher Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften jährlich nach Lindau zu kommen. John Nash, einer der berühmtesten seines Fachs, nicht zuletzt nach dem Kinofilm „A Beautiful Mind“, trat ebenfalls auf die Lindauer Bühne. Er teilte seine Überlegungen zur Gefahr von hohen Wechselkursschwankungen für die Existenz von langfristigen Vertragsstrukturen. Den 83-jährigen begleitet trotz seines Alters und der bekannten Wortkargheit eine überwältigende Aura. Robert Aumann dagegen, seit Jahrzehnten mit Spieltheorien befasst, überJLU GIESSEN FACHBEREICH 02 WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN


forderte mit seinem Elan und seiner durchdringenden Stimme beinahe das Mikrofon. Er bezeichnete Nash ehrfurchtsvoll als „Gott der Entscheidungstheorie“, ließ es sich aber im nächsten Atemzug nicht nehmen, Zweifel an den Grundlagen des NashGleichgewichts anzumelden. In Podiumsdiskussionen bemühten sich die meist der Fachpresse zugehörigen Diskussionsleiter intensiv Konsens auf der Bühne herzustellen, was ihnen aber nur in einigen wenigen Fällen gelang. Besonders uneins war man bei der Frage, wie ernst es augenblicklich um die Weltwirtschaft bestellt ist und wie Wege aus der Staatsschuldenkrise aussehen könnten. Robert Aumann stellte die These auf, dass all dies nur Stolpersteine auf dem Weg zur europäischen Integration seien. Joseph Stiglitz hingegen warnte davor, dass die unsichtbare Hand des Marktes oft deshalb unsichtbar ist, weil sie gar nicht da sei. Er kritisierte unter anderem, dass das Bruttoinlandsprodukt in Modellen immer noch als Maß für Wohlstand herangezogen würde. Er plädierte dafür, stattdessen dem Problem wachsender Ungleichheiten mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Als beeindruckend empfanden viele Teilnehmer auch die Rede des Gastes, Bundespräsident Christian Wulff, die auch in der Presse auf Grund der Deutlichkeit gegen die Vergemeinschaftung von Staatsschulden für Aufsehen sorgte. Stiglitz formulierte im Übrigen den Hinweis, dass sowohl die Abschaffung als auch die Beibehaltung der Gemeinschaftswährung Euro hohe Kosten nach sich ziehen würden und man deshalb zukunftsorientiert denken und sich für letzteres entscheiden sollte. Für uns Nachwuchswissenschaftler war außerdem der Austausch untereinander ein ganz wesentlicher Gewinn. Auf der Teilnehmerliste fanden sich Anmeldungen aus Bonn, München und St. Gallen sowie Oxford, Harvard, dem Internationalen Währungsfonds und sogar China und der Ukraine. Gelegentlich ließ es das gut gefüllte Programm auch zu, gemeinsam mit dem kühlen Nass des Bodensees alle Sorgen zu misslingenden Regressionen und Modellen wegzuspülen. Es wurde eine inspirierende Atmosphäre des Zuhörens und des Austausch geschaffen, die ihresgleichen sucht. ■ WiWi INFO Nr. 2-2011

Foto: Florian Schmidt

FORSCHUNG UND VERNETZUNG

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts „Stadtmarketing“ Stadtmarketing

Identität und Image der Stadt Gießen in Einklang bringen Im Rahmen des Seminars „Kommunikation“ wurde von der Professur für Marketing in Kooperation mit der Gießen Marketing GmbH das Projekt „Stadtmarketing“ ins Leben gerufen. In einer umfassenden Studie wurden Studierende zu ihrem Bild von der Universitätsstadt befragt. Die Ergebnisse des Projekts wurden am 12. Juli im Senatssaal der JLU Gießen vorgestellt.

von Nancy V. wünderlich und Olga Spomer

Die Universitätsstadt Gießen, die deutschlandweit die höchste Studierendendichte besitzt, hat in der Außenwahrnehmung mit Defiziten zu kämpfen. Hier knüpften die Ziele des Projekts an. Um Image, Bekanntheit und Attraktivität der Stadt bei der Zielgruppe Studierende zu steigern, wurden zunächst die bestehende Identität (IST-Selbstbild) sowie das wahrgenommene Markenimage (IST-Fremdbild) der Stadt Gießen erfasst. Im anschließenden Vergleich der beiden Sichtweisen konnten Vorurteile und Diskrepanzen identifiziert und ein SOLLBild abgeleitet werden. Im Rahmen eines Kommunikationskonzepts sollten von den Studierenden schließlich Verbesserungsmaßnahmen erarbeitet werden, um eine möglichst große Übereinstimmung zwischen Identität und Image der Stadt Gießen in der Wahrnehmung der Studierenden zu erzielen. Zu den Maßnahmen zählten u. a. die kreative Ausgestaltung einer Außenwerbung in Form eines Plakats sowie einer Online-Kampagne. Jedem studentischen Projektteam stand hierzu ein fik-

tives Budget in Höhe von 1.000 Euro zur Verfügung. Die Vertreter der Stadt sowie der Gießen Marketing GmbH zeigten großes Interesse an den Ergebnissen der Studie. Auch die von den Studierenden erarbeiteten Maßnahmen fanden großen Anklang. Eine erste praktische Umsetzung ist eine Facebook-Seite der Gießen Marketing GmbH  http://www.facebook. com/myGiessen, da sich zeigte, dass die Studierenden ihren Informationsbedarf zu Veranstaltungen oder dem kulturellen Leben der Stadt heute kaum noch durch die lokale Presse oder andere Printerzeugnisse decken, sondern dies überwiegend online und durch soziale Netzwerke erfolgt. ■ Weiterlesen im WEB Lesen Sie den ausführlichen Beitrag mit allen Ergebnissen und Illustrationen der Studie sowie den erarbeiteten Kommunikationsmaßnahmen als Online-Beitrag.  http://wiwi.uni-giessen.de/wiwi-info-2-2011

Smartphone-Nutzer können den QR-Code scannen und direkt weiterlesen.

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FORSCHUNG UND VERNETZUNG Kooperation Gießen-Oviedo

DAAD unterstützt neue Forschungskooperation mit Universität Oviedo In einem gemeinsamen Projekt auf dem Gebiet der Finanzmarktökonometrie legen der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Fachbereich Statistik und Operations Research der Universität Oviedo, Spanien, künftig die Forschungskompetenzen zusammen. Profitieren können von diesem Projekt nicht nur Doktoranden, sondern auch MasterStudierende, Studienaufenthalt in Spanien inklusive, dank einer Förderung

Foto: Ivan Savin

durch den DAAD.

Prof. Dr. Peter Winker mit den beiden Mitgliedern der spanischen Forschergruppe Marta García-Bárzana (Mitte) und Dr. Ángela Blanco-Fernández (rechts) bei ihrem Besuch in Gießen im Juni 2011 von Henning Fischer

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er Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert in Zukunft ein gemeinsames wissenschaftliches Forschungsvorhaben der Professur für Statistik und Ökonometrie mit Partnern der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Oviedo (Asturien). Im Rahmen des DAAD-Programms „Acciones Integradas HispanoAlemanas“ erhält die Professur in den kommenden zwei Jahren Fördergelder für den projektbezogenen Personenaustausch mit dem Ziel der Intensivierung der Kooperation mit der spanischen Forschergruppe. Im Sommer 2010 stattete Dr. Ángela

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Blanco-Fernández, Hochschulassistentin am Fachbereich Statistik und Operations Research der Universität Oviedo, auf Einladung von Prof. Dr. Peter Winker unserem Fachbereich zum ersten Mal einen Besuch als Gastforscherin ab. Dabei entstand die Idee für ein gemeinsames Projekt, welches versucht, Synergien durch die Zusammenführung von Teilaspekten der verschiedenen Forschungsbereiche beider Partner zu schaffen. Folglich ist das interdisziplinäre Vorhaben auf dem Gebiet der Finanzmarktökonometrie anzusiedeln – einem Forschungsschwerpunkt der Professur für Statistik und Ökonometrie an der JLU Gießen – und greift methodisch auf das Expertenwissen der spanischen Seite zurück, welches

im Bereich der Statistik mit unscharfen Daten liegt. Inhaltlich widmet sich die empirische Studie der Fragestellung, ob sich die Schwankungsbreite von Aktienkursen besser erklären und prognostizieren lässt, wenn anstelle der im Finanzmarktbereich typischerweise eingesetzten statistischen Modelle solche implementiert werden, welche eine vergleichsweise größere Menge an Daten, dafür aber ungenauerer Natur, verarbeiten können. Diese Thematik ist – nicht erst seit der jüngst im Zuge der Finanzmarktkrise zu beobachtenden starken Volatilität an den globalen Wertpapiermärkten – von großer praktischer Relevanz, beispielsweise im Portfoliomanagement oder der Bepreisung von Derivaten, aber auch für die Geldpolitik im Rahmen der Finanzmarktstabilität. Das seit 1986 bestehende DAADFörderprogramm misst der Förderung am Projekt beteiligter Nachwuchswissenschaftler besonderes Gewicht bei. Im Rahmen der bewilligten GießenOviedo-Kooperation ist geplant, neben den schon involvierten Promovierenden beider Seiten in Zukunft ebenso interessierten Master-Studierenden unseres Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften die Möglichkeit zu bieten, an dem Projekt mitzuarbeiten, z. B. im Rahmen einer thematisch passenden Master-Thesis. Diese außergewöhnliche und interessante fachliche Weiterqualifizierung würde auch einen vorbereitenden Besuch bei den spanischen Kooperationspartnern in Oviedo umfassen, für welchen die Reise- und Aufenthaltskosten durch Projektmittel gedeckt sind. ■ JLU GIESSEN FACHBEREICH 02 WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN


FORSCHUNG UND VERNETZUNG Fälschungen in Interviews

Workshop diskutierte Fälscherproblem in Interviews Warum fälscht ein Interviewer? Und wie kann man dieses Verhalten erkennen oder gar verhindern? Diesen Fragen widmeten sich die Teilnehmer eines internationalen Workshops im Oktober auf Schloss Rauischholzhausen.

von Nina Storfinger

WiWi INFO Nr. 2-2011

Foto: Nina Storfinger

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er Workshop „Interviewers‘ Deviant Behavior: Reasons, Detection and Prevention“ war Teil des von der DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) geförderten Projektes „Identification of Falsification in Survey Data“ unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Winker. Zusammen mit einer Arbeitsgruppe bei GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in Mannheim widmet sich dieses Projekt seit Frühjahr 2010 dem Thema der Aufdeckung von gefälschten Interviews. Die Datenqualität von persönlichen Befragungen ist, unabhängig vom Themenschwerpunkt, in hohem Maße vom Verhalten der Interviewer abhängig. Abweichungen von den Interviewvorgaben können sehr gravierende Konsequenzen für die weitere Datenanalyse haben und letztendlich die Ergebnisse der Befragung massiv verzerren und damit wertlos machen. Forschungsergebnisse zu dieser Fragestellung existieren zwar vereinzelt, sie sind jedoch thematisch in vielen unterschiedlichen Fachgebieten entstanden. Aus diesem Grund hatte es sich der Workshop zum Ziel gesetzt, einschlägige Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen zusammenzubringen und deren aktuell laufende Forschung vorzustellen, sodass gemeinsam neue Wege und Möglichkeiten diskutiert werden konnten, um Fälscherverhalten zu verhindern und aufzudecken. Während der zwei Tage des Workshops berichteten dabei hochkarätige Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, wie z. B. von der University of Ore-

Teilnehmer des DFG-Workshops „Interviewers‘ Deviant Behavior: Reasons, Detection and Prevention“ am 27. und 28. Oktober 2011 auf Schloss Rauischholzhausen

gon, der University of Groningen oder der University of British Columbia, über ihre jeweilige Sichtweise auf das Problem der Fälschungen und den Ansatzpunkt ihrer Forschungsarbeiten. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei den Methoden zur Aufdeckung von gefälschten Interviews, der Motivation der Interviewer und auch dem Antwortverhalten der Befragten. Durch diese Themenvielfalt entstanden viele Anregungen für neue Projekte und Anknüpfungspunkte für aktuell laufende Forschungsarbeiten. Da die Vertreter aus der Wissenschaft aus verschiedenen Fachgebieten stammten, unter anderem aus der Ökonomie, Psychologie und Soziologie, gelang es, das Thema aus einem interdisziplinärem

Blickwinkel zu sehen und Ideen für weitere Kooperationen über die disziplinären Grenzen hinweg zu entwickeln. Besonders anregend waren auch die Vorträge von einigen Vertretern aus der Praxis, wie z. B. von infas oder der GfK. Diese verdeutlichten das Bewusstsein der Umfrageinstitute für das Fälscherproblem und zeigten auf, welche Strategien aktuell zur Aufdeckung von Fälschungen angewandt werden, woraus sich Ideen für weiterführende Kooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis entwickelten. Letztendlich trug auch die angenehme Arbeitsatmosphäre auf Schloss Rauischholzhausen und das gesellige Beisammensein im Bier- und Weinkeller zum Gelingen des Workshops bei. ■ 11


FORSCHUNG UND VERNETZUNG Wettbewerb zwischen Theorie und Praxis

Studierende informieren sich über die Arbeit des Bundeskartellamts Wie können Absprachen zwischen Unternehmen aufgedeckt oder gar verhindert werden? Wie kann das Parallelverhalten der großen Ölkonzerne ökonomisch erklärt werden? Fragen wie diese werden an der Professur für Industrieökonomie, Wettbewerbspolitik und Regulierung nicht nur theoretisch im Hörsaal diskutiert, sondern auch um Einblicke in die praktische Arbeit der „Wettbewerbshüter“ der Bonner Behörde ergänzt.

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n den Medien wird häufig über die Arbeit des Bundeskartellamts berichtet. Im Jahr 2011 fanden beispielsweise Meldungen über die Aufdeckung einer Preisabsprache zwischen Schienenherstellern und die Kraftstoffpreisuntersuchung des Kartellamts Beachtung. In diesem Zusammenhang werden bspw. die folgenden Fragen aufgeworfen: Wie können Absprachen zwischen Unternehmen aufgedeckt oder gar verhindert werden? Wie kann das Parallelverhalten der großen Ölkonzerne ökonomisch erklärt werden, das in Form ähnlicher Preise und Preisentwicklungen an den Tankstellen zu beobachten ist? Antworten auf diese Fragen werden den Studierenden des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften in der Veranstaltung „Preis und Wettbewerb“ geboten, die Dr. Johannes Paha seit dem Sommersemester 2011 betreut. Diese Veranstaltung richtet sich gleichermaßen an Studierende der BWL und der VWL, die in Vorlesung und Übung anhand aktueller Beispiele aus der Wirtschaft lernen, strategische Entscheidungssituationen in Unternehmen darzustellen und modelltheoretisch zu analysieren. Die Studierenden erfahren, warum Apple im Jahr 2010 eine Umsatzrendite von 24 Prozent erzielen konnte, warum die deutsche Solarbranche in 2008 trotz hoher Nachfrage nur geringe Gewinne erzielte, und welcher bedeutende Unterschied zur Streusalzbranche besteht, die im Jahr 2010 dank einer ebenfalls hohen Nachfrage erwartungsgemäß hohe Gewinne einfahren konnte. Anhand der zwei letzten Beispiele lassen sich die gängigen Modelle der Industrieökonomie schön illustrieren. Den Studierenden des Moduls „Preis und Wettbewerb“

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wird nach wenigen Vorlesungsstunden deutlich, dass der Wettbewerb der Streusalzhersteller aufgrund der bestehenden Kapazitätsschranken mittels eines Cournot-Modells erfasst werden kann. Die Hersteller von Solarzellen haben vor allem infolge des Markteintritts chinesischer Unternehmen Überkapazitäten. Der resultierende, harte Preiswettbewerb in der Branche kann durch ein BertrandModell mit homogenen Gütern beschrieben werden. Neben einer praxisnahen Einführung in die Industrieökonomie liegt ein Schwerpunkt der Veranstaltung auf der Behandlung von Themen aus der Wettbewerbspolitik. Ziel der Veranstaltung ist es dabei, den Teilnehmern einen Überblick über die relevanten wettbewerbsrechtlichen Grundlagen zu geben und deren ökonomischen Gehalt aufzuzeigen und ggf. zu hinterfragen. Behandelt werden dabei Fragestellungen aus den Bereichen der Verfolgung von Kartellen, der Fusionskontrolle sowie der Missbrauchsauf-

sicht, die an der Schnittstelle von BWL, VWL und Rechtswissenschaft stehen. Die Theorie in Form industrieökonomischer Modelle und die Praxis in Form der Analyse realer Fälle gehen hier Hand in Hand. Im Sommersemester 2011 wurde die Veranstaltung durch eine Exkursion nach Bonn zum Bundeskartellamt bereichert. Dessen Mitarbeiter Jana Zacharias und Dr. Matthias Freund verstanden es vortrefflich, den Gießener Studierenden einen Einblick in die deutschen Wettbewerbsregeln und in die praktische Arbeit der Behörde zu gewähren. Dr. Freund verdeutlichte den interessierten Zuhörern anschaulich, dass die Untersuchung wettbewerbsbeschränkenden Verhaltens drei Aspekte aufweise. Diese umfassen zunächst die Klärung der relevanten rechtlichen Fragen und die ökonomisch sinnvolle Darstellung des untersuchten Sachverhalts. Zusätzlich sei eine größenmäßige Bestimmung der Effekte durchzuführen, die durch das wettbewerbs-

Foto: Jury Bazarov

von Johannes Paha

Studierende der Veranstaltung „Preis und Wettbewerb“ im Sommersemester 2011 holen sich im Rahmen einer Exkursion nach Bonn praktische Einblicke in die Arbeit des Bundeskartellamts.

JLU GIESSEN FACHBEREICH 02 WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN


INTERNATIONAL

beschränkende Verhalten bewirkt würden. So ermunterte er die Teilnehmer, solche Methoden verstärkt zu studieren. Am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der JustusLiebig-Universität Gießen wird die Anwendung empirischer Methoden in der Wettbewerbspolitik seit dem Sommersemester 2008 im Rahmen des gleichnamigen Seminars mit wechselnden Schwerpunkten gelehrt. Das Interesse der Studierenden am Vortrag von Herrn Dr. Freund zeigte sich in der anschließenden, lebhaften Diskussion. Die Gießener Studierenden bewiesen ihre Neugierde und ihre Fachkenntnis durch eine Reihe von präzisen Fragen an die Vortragenden. Sie machten deutlich, wie gut sie durch ihre Ausbildung in der Lage sind, wettbewerbsökonomische Probleme zu erkennen und zu analysieren. So wuchs am Ende der Exkursion die Erkenntnis vieler Teilnehmer, dass sie erstens eine Ausbildung genossen haben, mit der Sie bei Unternehmen und Wettbewerbsbehörden begehrt sind. Zweitens lernen sie die Wettbewerbspolitik als ein Arbeitsfeld kennen, das durch seine vielfältigen Herausforderungen und Anwendungsgebiete zu den interessantesten der Ökonomie zählt. Diese Exkursion zum Bundeskartellamt fügt sich ein in die Strategie für Forschung und Lehre der Professur für Industrieökonomie, Wettbewerbspolitik und Regulierung von Prof. Dr. Georg Götz, an der Dr. Paha tätig ist. So wird eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis verfolgt, die Forschung auf internationalem Niveau mit der Pflege von Kontakten in die Praxis vereint. Bspw. befindet sich Johannes Paha im Wintersemester 2012 dank eines DAAD-Forschungsstipendiums an der Johns Hopkins University in Baltimore (USA), wo er mit Prof. Joseph Harrington über die Entstehung von Kartellen forscht. Die Kontakte der Professur in die Praxis kommen insbesondere den Studierenden zugute, die zum Beispiel ermutigt werden Abschlussarbeiten in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Behörden zu verfassen. Neben der aktuellen Exkursion zeigte sich der gute Kontakt zu Wettbewerbs- und Regulierungsbehörden in der Vergangenheit auch durch die Einbeziehung von deren Mitarbeitern als Gastreferenten in Seminare und Workshops. ■ WiWi INFO Nr. 2-2011

Samara

Knifflige Zusammenhänge in Statistik durchschauen Im Frühjahr 2011 haben zwei Studierende des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften an der XII. russischen Studenten-Olympiade für Wahrscheinlichkeitstheorie und mathematische Statistik in Samara teilgenommen. Dabei wurden sie von Dr. Ivan Savin, Mitarbeiter an der Professur für Statistik und Ökonometrie, begleitet.

von Georg Dochtmann und Florian Wagner

A

nfang Februar informierte die Professur für Statistik und Ökonometrie über den Wettbewerb an der Staatlichen Wirtschaftsuniversität in Samara (SSEU), mit der seit 2007 ein Kooperationsabkommen und seit 2010 ein Doppelmasterprogramm besteht. Nachdem sich die Interessenten an der Professur vorgestellt hatten, wurde entschieden, dass wir, Georg Dochtmann und Florian Wagner, als Repräsentanten des Fachbereichs am Wettbewerb in Russland teilnehmen würden. Die SSEU übernahm dabei alle Kosten für die Teilnehmer aus Gießen. Dr. Savin reiste bereits einige Tage vor der Olympiade nach Samara, um an der SSEU Vorträge über seine Erfahrungen mit Vorträgen auf internationalen Konferenzen und bei der Einreichung von Arbeiten bei internationalen Fachzeitschriften zu halten. Außerdem nutzte er den Aufenthalt, um Gespräche mit Studierenden und Lehrenden der SSEU zu führen. Am 25. Februar startete dann unser Flug nach Samara. Dort wurden wir von einer Mitarbeiterin der SSEU bei ungefähr -25 Grad freundlichst empfangen. Außer uns wurden auch zwei Studierende aus Manchester zur Olympiade eingeladen, mit denen wir uns eine Unterkunft in einem Studentenwohnheim teilten. Dabei gefiel uns vor allem der Standard unserer Zimmer: warm, sauber, gute Betten und eine sehr zentrale Lage. Am folgenden Morgen begann die vierstündige Olympiade: Die sechs Aufgaben beschränkten sich größtenteils auf Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Dabei ging es jedoch nicht nur darum, bekannte Formeln anzuwenden. Gefordert war

vor allem, knifflige Zusammenhänge zu durchschauen, geschickt zu kombinieren und dabei die eigenen Rechenschritte exakt zu begründen. Nach vier anstrengende Stunden aßen wir zusammen mit den Mitarbeitern des internationalen Büros zu Mittag und nahmen an einer Stadtrundfahrt teil, bei der man uns einige Sehenswürdigkeiten der Stadt zeigte. Den Abend nutzten wir dann, um die für uns fremde Stadt selbst zu erkunden. Am Sonntag versammelten sich alle Teilnehmer der Olympiade zur Preisverleihung. Und obwohl wir im Vorfeld nicht wussten, welche Art von Aufgaben uns erwarten würde, konnten wir insgesamt gute Ergebnisse erzielen: 10 und 11 Punkte, was über dem durchschnittlichen Ergebnis aller Teilnehmer lag. Im Anschluss zeigten uns die Mitarbeiter der SSEU nochmals die Stadt und wir konnten unseren Aufenthalt mit einem gemeinsamen, typisch russischen Abendessen abrunden. Auch wenn wir leider nicht unter die drei besten Studierenden gekommen sind (die im Übrigen aus St. Petersburg und Moskau stammten), können wir auf drei schöne und interessante Tage zurückblicken, die uns sowohl Russland als auch die Universität in Samara näher gebracht haben. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an die Universität in Samara, insbesondere Frau Svetlana Ershova, die uns die Stadt zeigte, sowie an Frau Dr. Svetlana Komarova für die organisatorische und finanzielle Hilfe. Weiterhin bedanken wir uns bei Prof. Dr. Peter Winker, der uns die Möglichkeit gab, unseren Fachbereich Wirtschaftswissenschaften vertreten zu dürfen, und bei Dr. Ivan Savin für seine Begleitung, sprachliche Assistenz und Unterstützung während unseres Aufenthalts in Samara. ■ 13


INTERNATIONAL Milwaukee-Kooperation

Summer School 2011 stand unter dem Eindruck der aktuellen Finanzkrise Sie ist überall. Auch die diesjährige Summer School im Rahmen des Austauschprogramms mit der University of Wisconsin-Milwaukee widmete sich inhaltlich der aktuellen Finanzkrise. Karol Kempa und Jakob Palek, selbst ehemalige Gießen-Milwaukee-Austauschstudenten stellen das traditionsreiche Programm vor.

von Karol Kempa UND JAKOB Palek

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uch in diesem Jahr fand von Mitte Mai bis Ende Juni die Gießener Summer School in Economics auf dem Campus Licher Straße statt. Diese Veranstaltung ist Bestandteil der langjährigen Kooperation des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften mit dem Department of Economics der University of Wisconsin–Milwaukee (UWM). Neben dieser Summer School in Economics gibt es seit einigen Jahren auch eine zweiwöchige Summer School in Business Administration, die jährlich im Juni stattfindet und aus einer jüngeren Kooperation mit der School of Business Administration der UWM entstanden ist. Neben den Kursen beider Veranstaltungen gibt es eine große Anzahl außeruniversitärer Aktivitäten, die von allen Teilnehmern zusammen durchgeführt werden, z. B. die Besichtigung des BASF-Werks in Ludwigshafen und der anschließende Ausflug nach Heidelberg. Betreut und organisiert werden die beiden Programme von den Professuren Meckl (im Bereich Economics) und Glaum (im Bereich Business Administration). Die beiden Kurse der diesjährigen Summer School Economics mit dem Titel „Financial Markets“ nahmen starken Bezug auf die aktuelle Finanzkrise. Antu P. Murshid, Ph.D., Professor für interna-

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tionale Makroökonomik an der UWM, bot einen Kurs mit dem Titel „Financial Crisis“ an. Das Kernelement seines Kurses war die Frage nach Transmissionsmechanismen zwischen Banken-, Währungs- und Schuldenkrisen und Fragen wie: Wie kann eine Währungskrise eine Schuldenkrise verursachen? Über welche Mechanismen kann eine dieser beiden zu einer Bankenkrise führen? Der Fokus des zweiten Kurses „European Monetary and Financial Integration and Financial Crises“ von PD Dr. Martin Mandler, leg-

te den Fokus auf die Auswirkungen von Finanzkrisen auf die europäische Währungsunion. Die Summer Schools decken viele verschiedene Themengebiete der Volks- und Betriebswirtschaftslehre ab. Durch kleine Gruppengrößen werden Kursformate erreicht, die sich von der normalen Vorlesung im Hörsaal unterscheiden. Gruppenarbeiten, die die Kurse begleiten oder etwa ökonomische Experimente stellen eine gute Ergänzung zu den Kursen dar.

Die Einbindung von Gastreferenten ermöglicht darüber hinaus Einblicke in die angewandte ökonomische Forschung, so z. B. in der Summer School 2010 durch Dr. Benjamin Weigert, Generalsekretär des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und ehemaliger Doktorand an der Professur für Internationale Wirtschaftsbeziehungen. Die Summer School steht allen Studierenden des Fachbereichs offen. Im Kern richtet sie sich jedoch an die Teilnehmer des seit mehr als 20 Jahren bestehenden Austauschprogramms mit der UWM. Die Gießener Studierenden, die im jeweils folgenden Studienjahr am Department of Economics der UWM studieren, erhalten für die im Rahmen der Summer School Economics erbrachten Leistungen drei Credit Points, die sie für ihr Master-Studium an der UWM anrechnen lassen können. Damit verringert eine erfolgreiche Teilnahme an der Gießener Summer School den Workload während des Auslandsstudiums in den USA. Über die Vorteile der curricularen Anrechenbarkeit hinaus erhalten die Studierenden des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften einen ersten Vorgeschmack auf das Studium an der UWM. Nicht nur auf Grund des amerikanischen Gastdozenten, sondern insbesondere in JLU GIESSEN FACHBEREICH 02 WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN


Fotos: Karol Kempa

INTERNATIONAL

In dem seit 1990 bestehenden Austauschprogramm haben bereits deutlich mehr als 100 Studierende aus Gießen die Chance zum Abschluss an der UWM genutzt.

der Zusammenarbeit und dem Zusammenleben mit den Gaststudierenden aus Milwaukee. Eine ideale Möglichkeit also, erste Kontakte mit UWM-Studierenden zu knüpfen und Erfahrungen und Informationen aus erster Hand zum Leben in Milwaukee zu erhalten. Damit ist die Summer School nicht nur aus fachlicher Sicht eine spannende und lohnende Veranstaltung für die Teilnehmer des Austauschprogramms, sondern ist zudem eine wichtige Station und ideale Vorbereitung auf dem Weg zum Master-Abschluss an der University of WisconsinMilwaukee. Bereits seit 1990 bzw. 2002 besteht zwischen dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften und dem Department of Economics bzw. der School of Business Administration der UWM eine rege Zusammenarbeit. Zentraler Bestandteil dieser Kooperation ist der Austausch von Studierenden, der aus zwei Teilen besteht. Jedes Jahr nehmen amerikanische Gaststudierende an der Summer School in Gießen teil. Im Gegenzug absolvieren Gießener Studierende ein etwa einjähriges Studium an der UWM. Dabei erstreckt sich der Aufenthalt in den USA am Department of Economics von September bis Mai, an der School of Business Administration von September bis August. Das Angebot, an einer amerikanischen Universität zu studieren und dort einen Master-Abschluss zu erwerben (M.A. in Economics oder MBA), war und ist eine große Besonderheit des WiWi INFO Nr. 2-2011

Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften. Als Austauschstudierender aus Gießen fallen großteils nur die sog. „In-State“Tuition Fees an. Diese erhebliche Vergünstigung gilt normalerweise nur für US-Bürger des Staates Wisconsin. Darüber hinaus fördert die UWM ausgewählte Kandidaten dadurch, dass jeweils zwei Studierende Stellen als Teaching Assistants erhalten. Den Teaching Assistants werden, zusätzlich zum gezahlten Gehalt, auch die Studiengebühren teilweise bzw. komplett erlassen. Alle Master-Studierenden des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften (Betriebs- und Volkswirtschaftslehre) können sich jährlich im Dezember für beide Programme bewerben. So ist das Master-Programm am Department of Economics nicht nur für Studierende der VWL gedacht, sondern auch für BWLStudierende. Gleiches gilt für das MBAProgramm an der Business School der UWM. Mittlerweile haben deutlich über hundert Studierende an beiden Austauschprogrammen teilgenommen und konnten auf eine akademisch und insbesondere persönlich sehr bereichernde Zeit zurückblicken. Alle Informationen zum MilwaukeeAustauschprogramm finden sich auf den Web Sites der Programmverantwortlichen. Für den Austausch mit dem Department of Economics ist dies Prof. Dr. Jürgen Meckl, der Austausch mit der School of Business Administration wird von Prof. Dr. Martin Glaum betreut. ■

Die Mitchell Hall ist das älteste Gebäude auf dem Campus der UWM.

Aula, Cafeteria und der UWM Bookstore: alles unter dem Dach der UWM Union Hall

Mitten auf dem Campus: das Art Buliding

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AUSBLICK

Kalender 13. Januar 2012 Absolventenfeier 2011 Festakt mit Übergabe der Abschlusszeugnisse und Verabschiedung der Absolventen des Jahrgangs 2011 ab 17:30 Uhr, Aula der JLU Gießen

7. WiWi-Tag

Get together — WiWi-Tag am 1. Juni

30. Mai 2012 4. Career Day Die vierte Auflage der Karriere- und Perspektivenmesse des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften ab 9:30 Uhr, Hörsaalgebäude 1. Juni 2012 7. WiWi-Tag Das Campusfest des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften ab 14 Uhr, Campus Licher Straße 

http://wiwi.uni-giessen.de/kalender

BEITRÄGE FÜR WiWi INFO Alle Mitglieder des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften sind herzlich dazu eingeladen, sich mit Beiträgen an die Redaktion zu wenden. Florian Schmidt, Dekanat FB 02 Licher Straße 70, 35394 Gießen Telefon: 0641 99-22630 Fax: 0641 99-22008 wiwi-info@wirtschaft.uni-giessen.de

DIE NÄCHSTE AUSGABE WiWi INFO Die nächste Ausgabe WiWi INFO ist für Juli 2012 geplant. Redaktionsschluss ist der 15. Juni 2012.

WiWi INFO Bezugsquellen WiWi INFO erscheint unregelmäßig und richtet sich an alle Angehörigen und Alumni des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und der Justus-LiebigUniversität Gießen. Die Printausgabe von WiWi INFO ist am Dekanat und bei allen Professuren des Fachbereichs sowie dem WiWi-Alumni-Verein der JLU Gießen erhältlich. 

Foto: Markus W. Brühl

3. Februar 2012 Antrittsvorlesung Prof. Bausch 14 Uhr s. t., HS 1

Die Assistenten-Band „WiWi Allstars“ auf dem WiWi-Tag 2009 — nur eines der musikalischen Highlights.

CS. Am 1. Juni 2012 hat das lange Warten ein Ende. Der WiWi-Tag, das große Campusfest des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, geht in die siebte Runde. Herzlich eingeladen sind wie immer alle Studierenden, Alumni, Mitarbeiter und Freunde des Fachbereichs. Mit einem abwechslungsreichen musikalischen Programm auf der Live-Bühne sowie Information und Unterhaltung durch die Professuren und Initiativen

des Fachbereichs erwartet die Besucher wie immer ein spannender Tag auf dem Campus Licher Straße. Am Abend sorgen die Assistenten-Band „WiWi Allstars“ sowie die legendären „Gießen Professionals“ für beste Stimmung auf dem Open-Air-Hörsaal. Weitere Showacts sind immer willkommen. Interessierte können sich im Vorfeld über das Dekanat des Fachbereichs an die Organisatoren des WiWi-Tags wenden.

Impressum Herausgeber: Der Dekan des Fachbereichs 02 Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen Redaktion: Florian Schmidt (FS), Carina Stemmler (CS, studentische Mitarbeiterin), Dekanat FB 02, Licher Straße 70, 35394 Gießen, Telefon: 0641 99-22630, E-Mail: wiwi-info@wirtschaft.uni-giessen.de Druck: Druckerei Häuser KG, Venloer Straße 1271, 50829 Köln, Auflage: 1.000 Beiträge in dieser Ausgabe von: Georg Dochtmann, Florian Wagner: Studierende am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Dipl.-Vw. Cornelia Düwel: Professur für Monetäre Ökonomik, Cornelia.Duewel@wirtschaft.uni-giessen.de Dipl.-Kfm. Henning Fischer, M.A.: Professur für Statistik u. Ökonometrie, Henning.Fischer@wirtschaft.uni-giessen.de Dipl.-Kfm. Gero Holthoff: Professur für Controlling und integrierte Rechnungslegung, Gero.Holthoff@wirtschaft.uni-giessen.de Dipl.-Vw. Karol Kempa, M.A.: Professur für Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Karol.Kempa@wirtschaft.uni-giessen.de Dr. Johannes Paha: Professur für Industrieökonomik, Wettbewerbspolitik und Regulierung, Johannes.Paha@wirtschaft.uni-giessen.de Dipl.-Kffr. Olga Spomer: Professur für Marketing, Olga.Spomer@wirtschaft.uni-giessen.de Nina Storfinger: Zentrum für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung, Nina.Storfinger@zeu.uni-giessen.de Prof. Dr. Peter Tillmann: Professur für Monetäre Ökonomik, Peter.Tillmann@wirtschaft.uni-giessen.de Prof. Dr. Barbara E. Weißenberger: Professor für Controlling und integrierte Rechnungslegung, Barbara.Weissenberger@wirtschaft.uni-giessen.de Dipl.-Kfm. Daniel Wisotzky: Service-Center Studium und Prüfungen, Daniel.Wisotzky@wirtschaft.uni-giessen.de

Die Herausgabe wird unterstützt durch den WiWi-Alumni-Verein der JLU Gießen.

http://wiwi.uni-giessen.de/wiwi-info

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JLU GIESSEN FACHBEREICH 02 WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN


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