Dezember 2017
Wirtschaft gestalten
Liebe Leserinnen und Leser, ist es Ihnen auch schon passiert, dass überraschend Gäste klingeln? Dann heißt es im Kühlschrank nachsehen, welche Lebensmittel noch vorhanden sind. Mit Kreativität und Geschick werden Ihnen tolle Gerichte gelingen. Diese Methode ist übertragbar und heißt im Business-Sprech „Effectuation“. Schauen Sie also in die nächsten vier Seiten und machen Sie aus den Angeboten Ihr Ding – oder gleich mehrere. Unsere Beratertage zum Beispiel bieten Expertenwissen zu Themen wie Patentwesen, Geschäftsidee oder Ihrem geschäftlichen Auftritt. Wir organisieren Vernetzungsveranstaltungen wie unsere Werkstattgespräche, wo Sie fundiertes Wissen an die Hand bekommen werden. Aktuelle Termine finden Sie auch 2018 wieder auf unserer Internetseite. Das Thema Design Thinking beleuchtet Markus Rink, ausgezeichneter Designer aus Coburg. Im neuen Buch vom WOIS Institut erfahren Sie, wie Ihre Innovationen an Schwung gewinnen können. Oder Sie mieten sich ein Büro in der Designwerk-
statt Coburg und genießen die Nähe zur Hochschule auf dem Campus Design. Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen, eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr! Ihre Karin Ellmer Leiterin designwerkstatt coburg
Designwerkstatt Coburg in 55 Sekunden
Was macht eigentlich die Designwerkstatt Coburg genau? Diese Frage beantwortet nun ein neues Erklärvideo innerhalb von 55 Sekunden. „Wir wollen mit diesem jungen Format vor allem die junge kreative Szene in Coburg erreichen“, sagt Karin Ellmer, Leiterin der Designwerkstatt. Erklärvideos erläutern, wie man etwas macht oder wie es funktioniert. Neben Text, Bildern und Musik führt ein Sprecher durch das Video und erläutert das Thema. Gerade um abstrakte Konzepte und Zusammenhänge zu erklären, bietet sich dieses Medium an. „Deshalb setzt nun auch die Designwerkstatt Coburg ein animiertes Erklärvideo ein und fördert den Austausch mit der jungen, kreativen Szene in Coburg“, sagt Karin Ellmer: „Doch sehen Sie am besten selbst!“
COBURGER EXPERTEN-WISSEN
Ansatz oder Paradigma: Design Thinking eine neue Innovationskultur? Design Thinking ist eine Innovationsmethode und zu Recht in aller Munde. Doch ist es nur ein Trend, oder ein Ansatz, eine neue Kreativmethodik in die Unternehmenskultur zu inkludieren? Mit dieser Frage befasst sich Markus Rink. Er ist Gründer und Geschäftsführer von 8quadrat-design und neben der Unternehmensleitung hauptverantwortlich für Design, Konzeption, Strategie und Entwicklung. „Oft werde ich von Führungskräften von großen Unternehmen und Mittelstand gefragt: Was ist eigentlich Design Thinking? Wie können wir es in unser Unternehmen einbinden? Wie groß ist der Aufwand? Und vor allem: Welchen Benefit bringt uns das? Kunden und beteiligte Unternehmen berichten, dass sich die Prozesse deutlich verbessert haben und effizienter geworden sind. Geben an, durch Design Thinking Kosten einzusparen und dass die Methodiken eine Gewinnsteigerung ergeben haben. Gerade im Mittelstand steht sehr viel Potenzial zur Verfügung. Mittels der kompakten Unternehmensstruktur kann es dem Mittelstand gelingen, innerhalb kurzer Zeit und wenig Aufwand Design Thinking im täglichen Arbeitsprozess zu integrieren und mit der direkten Kundennähe noch effizienter und zielgerichteter Wettbewerbsvorteile zu schaffen. Eine exakte und einheitliche Definition von Design Thinking existiert nicht. Jedoch orientiert sich das Verfahren an der Methodik und Arbeitsweise von Designern: Eine Kombination aus Verstehen, Beobachten, Ideenfindung, Verfeinern, Lernen und Ausführen. Die Grundlage bildet sich aus der Schnittmenge der drei gleichberechtigten Faktoren Mensch, Technologie und Wirtschaft. Eine Innovation setzt sich in dieser Methode nur durch, wenn alle drei
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Faktoren gleichgesetzt behandelt werden. Vordergründig steht zuerst das Identifizieren und Beobachten und Verstehen der Zielgruppe (human centered). Die daraus gewonnenen Erkenntnisse dienen als Startpunkt für die Ideenfindung. Das Erstellen und Testen von Prototypen in frühen Phasen liefert hier vorzeitige Ergebnisse und kann evaluiert werden (critical function). Hierbei geht es weniger um detailgenaue Ausführungen, sondern um das Sammeln von Fehlern und neuer Einsichten (fail early). Kurzgefasst ist Design Thinking eine Innovationskultur, welche die Kreativität der Mitarbeiter aus verschiedenen Disziplinen und Hierarchien des Unternehmens zusammenführt und einen Schlüssel für erfolgreiche Entscheidungsprozesse bietet.“
Markus Rink ist ein mehrfach ausgezeichneter Designer aus Coburg, u. a. Winner German Design Award 2018
buchtipp
Die Unlogik der Innovation Im Oktober 2017 ist es im Frankfurter-AllgemeineBuch-Verlag erschienen: Das neue Buch von Dr. Gunther Herr. Er ist seit 2000 Partner des renommierten Coburger WOIS-Instituts mit Sitz in der Designwerkstatt Coburg. Mit dem Institut hat er eine Methode entwickelt, die durch Widerspruch neue Potentiale erzeugt. Als Handlungsbasis dient dabei ein neues Zukunftsbild, das das bestehende Geschäftsmodell gezielt hinterfragt und dazu
scheinbar unlogische Forderungen zulässt. Denn in der Praxis existiere kaum mehr eine Branche, die nicht nachhaltig durch die Digitalisierung beeinflusst werde, so die Coburger Innovationsforscher. Die neue Leistungsfähigkeit entstehe aus der Synergie klassischer Managementansätze und Anregungen aus weiteren Disziplinen, wie etwa der Philosophie, der Bionik, der Systemtheorie und der Hirnforschung. Mit Hilfe von Best-PracticeBeispielen, wie beim Werkzeughersteller Hilti oder dem Tapetenproduzenten Erfurt, zeigen die Autoren auf, wie radikale Veränderungen erfolgreiche Innovationen hervorbringen können. Dazu muss ein Wandlungsprozess durchschritten werden, den sie „Innomorphose“ nennen. Für Fach- und Führungskräfte, die zukunftsfähige Innovationen suchen, sowie für alle ambitionierten Zukunftsgestalter, die konventionelle Denknormen überwinden wollen, empfiehlt der Verlag dieses Buch als Lektüre.
Dr. Gunther Herr
sicherheit im ungewissen
Effectuation
„Effectuation ist eine Logik des Denkens und Handelns, die von erfahrenen UnternehmerInnen unbewusst bevorzugt wird.“ Diese Definition stammt von der Professorin Saras Sarasvathy. Sie lehrt und forscht an der University of Virginia und hat den Ansatz hinter Effectuation begründet. „Ich selbst bin während einer meiner Netzwerkreisen im Austausch für Coburgs Kulturund Kreativwirtschaft erstmalig auf diese Methode aufmerksam geworden und war begeistert“, so Karin Ellmer, Leiterin der Designwerkstatt. Die zentrale These lautet: Macht man Effectuation bewusst, wird unternehmerisches Denken und Handeln lernbar. Die
Effectuation Mittelorientierung was machbar ist
Methode und die eigenständige Logik des Entscheidens und Handelns dahinter, unterstützt dabei, etwas Neues zu schaffen und verleiht Handlungsfähigkeit. Sie hilft auch dabei, Vereinbarungen mit denen zu treffen, die bereit sind, mitzumachen. Der Fachbegriff dafür heißt Co-Kreation. Effectuation gilt deshalb heute als Methode unternehmerischer Expertise. Das konnte Professorin Saras Sarasvathy auch durch eine Studie mit Expert Entrepreneurs belegen. Zu den Expert Entrepreneurs zählen all die Unternehmer, die mehrere Firmen gegründet haben und über mindestens 15 Jahre Erfahrung verfügen. Wie unterscheiden sich nun die vier Effectuation Prinzipien von denen der kausalen Logik, die zum Beispiel im Management angewendet werden? Das zeigt die nachfolgende Tabelle.
Kausale Logik Mittel bestimmen,
Zielorientierung Ziele festlegen, um dann Mittel und Wege zu finden
Leistbarer Verlust Man setzt nur das aufs Spiel, was man zu verlieren bereit ist
Erwarteter Ertrag Man wählt die Ziele, die den besten Ertrag versprechen
Umstände und Zufälle nutzen
Den Zufall vermeiden bzw. ausschließen
Partnerschaften mit denen eingehen, die sich selbst selektieren
Sich gegen potenzielle Konkurrenz abgrenzen und „den richtigen Partner“ wählen 3
Freier Raum für Ihre Ideen Es ist die die Nähe zur Hochschule auf dem Campus Design, die die dort ansässigen Firmen so schätzen. Genauso wie die gute Verkehrs anbindung, ein einladendes Arbeitsumfeld und umfangreiche Serviceangebote: All diese Punkte machen die Designwerkstatt zu einem attraktiven Anbieter von Büroräumen und Assoziierungen. Die Büroräume im Hofbrauhaus sind hell und verfügen über eine offene, ansprechende Atmosphäre. Die Größe der Büros liegt zwischen 25 und 90 Quadratmetern. „Hier können die Nutzer von der ausgezeichneten Büro- und Dienstleistungsstruktur, einem nachbarschaftlichen Kontakt zu bereits angemieteten Firmen und dem Austausch mit Gästen unserer Veranstaltungen profitieren“, sagt Karin Ellmer. Derzeit sind die Büroräume DW1 mit 44 m2 und DW5 mit 26 m2 zu vermieten.
Willkommen im Team: Sylvia Warth Sie ist die neue Kollegin im Team der Designwerkstatt und viele werden sie schon telefonisch kennengelernt haben. Sylvia Warth ist Ihre Ansprechpartnerin für Veranstaltungsfragen und kümmert sich am Nachmittag darum, dass „der Laden läuft“.
Sylvia Warth
Vom Expertenwissen profitieren
Top-Experten sind regelmäßig zu Gast in der Designwerkstatt und geben ihr Wissen weiter; anschaulich und praxisnah: In persönlichen Beratungsgesprächen, in Seminaren und Workshops oder im Rahmen unserer beliebten und etablierten Reihe Werkstattgespräche. Die aktuellen Termine gibt es auch 2018 wieder auf der Internetseite www.designwerkstatt-coburg.de Persönlich und vor Ort Mo-Fr 8 – 16 Uhr Am Hofbräuhaus 1 96450 Coburg Tel +49 9561 83630 Fax +49 9561 8363-119 Ein Projekt der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg mbH
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www.designwerkstatt-coburg.de info@designwerkstatt-coburg.de Besuchen Sie uns auch auf Facebook: facebook.com/designwerkstatt.coburg
Gestaltung: CO3 · Aaron Rößner
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