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SPANIEN

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DEUTSCHLAND

DEUTSCHLAND

Spanien ist nach Umfang seiner Rebflächen das größte Weinbauland der Erde. Gemessen an der produzierten Menge, steht es freilich nur an dritter Stelle hinter Italien und Frankreich. Bedingt wird dieser Zwiespalt durch die große Trockenheit und die traditionell geringe Rebstockdichte. In den Jahren nach dem Beitritt zur EU fegte eine Welle der Modernisierung durchs Land. Der bislang sehr traditionelle Weinbau erfuhr enormen Aufschwung. Private Weingüter übernahmen Genossenschaften, internationale Rebsorten fanden Einzug in die Weinberge und der Stil der Weine wurde radikal auf den modernen, fruchtigen Typ umgestellt. Man kann den alten Traditionen mit einem weinenden Auge hinterher blicken – jedoch ist Spanien aus seinem Dornröschenschlaf geweckt worden. Dank seiner vielfältigen Regionen, der Mischung aus einheimischen und internationalen Sorten sowie der Kontraste zwischen traditioneller und moderner Weinbereitung zählt Spanien momentan zu einem der spannendsten Weinländer der Welt.

Rebfläche: ca 1.000.000 ha | Jahresproduktion: ca. 35 Mhl

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Marqués de Riscal Elciego

Ohne Marqués de Riscal wäre die Rioja heute nicht das, was sie ist: eine der nobelsten Weinherkünfte der Welt. Es bedurfte der leidenschaftlichen Hingabe eines gewissen Don Camilo Hurtado de Amezaga, dem Marqués de Riscal, die Rioja für den Qualitätsweinbau zu erschließen. Mit dem erklärten Ziel, Weltklasse-Weine zu machen, gründete er 1860 die Bodegas Marqués de Riscal in Elciego und legte damit den Grundstein für eine der erfolgreichsten Weinkellereien. Am kompromisslosen Qualitätsanspruch des Hauses hat sich im Laufe der vergangenen 150 Jahre nichts geändert.

Doch hat Marqués de Riscal nicht nur bei den großen Rioja-Weinen die Nase vorn. Die Enkel des Firmengründers sind vom gleichen Pioniergeist beseelt wie ihr berühmter Vorfahre. Mitte der 70er haben sie die Rueda als Herkunft für frische, fruchtbetonte und elegante Weißweine entdeckt und innerhalb weniger Jahre zu internationalen Ehren gebracht.

Bodega Numanthia

Zamora

Die 1998 gegründete Bodega Numanthia in Valdefinjas, Kastilien und León, im Nordwesten Spaniens, ist ein Wahrzeichen der Weine der Region Toro. Die Bodega Numanthia ist eine lebendige Hommage an die furchtlosen Krieger Numancias in Spanien, deren Einwohner 134 v. Chr. 20 Jahre lang heldenhaft der römischen Armee widerstanden. Diese Widerstandsfähigkeit findet sich auch in den Weinen von Toro in einer Region mit einer langen Tradition in der Weinherstellung und im Weinbau. Diese Weinberge wurden vor Jahrhunderten von Pionierfamilien gepflanzt, zur Zeit der Römer, und haben seither die Reblausplage im 19. Jahrhundert und die für die Region typischen extremen Klimabedingungen Jahr für Jahr überstanden. Im Mittelalter waren die Weine von Toro auch die ersten der Welt, die nach Amerika reisten, und zwar auf den Schiffen von Christoph Kolumbus im Jahr 1492. Die Bodega Numanthia war das erste Weingut, das das Potenzial der Region Toro erkannte und der Welt ein hervorragendes spanisches Terroir offenbarte, das den schönsten Ausdruck der zeitlosen Rebsorte Tinta de Toro zum Ausdruck bringt.

Bodegas Arzuaga Navarro

Quintanilla de Onésimo

Arzuaga Navarro wurde im Jahr 1993 gegründet und ist seither Teil der Gemeinde Quintanilla de Onésimo (Valladolid), direkt an der „Goldenen Meile“ der Region Ribera del Duero. Das charakteristische Gebäude der Bodega, solide und rustikal aus Stein gebaut, erinnert mit seinen Arkaden, den seitlichen Säulen und dem kronenförmigen Glockenturm mit Wetterfahne an ein Kloster. So präsentiert sie sich den Reisenden auf der Landstraße 122, die Soria und Valladolid miteinander verbindet und eine der bedeutendsten Weinstraßen Spaniens darstellt. Ein Markenzeichen der Bodega Arzuaga Navarro ist ihre Verbundenheit mit der Natur. Diese spiegelt sich in der Geometrie ihrer Weinberge wider, in denen Sadebäume, Steineichen und mediterrane Pinien wachsen. Die Finca La Planta ist die Krönung dieser Philosophie. Sie befindet sich 8 Kilometer von der Bodega entfernt und verfügt über mehr als 150 Hektar Weinland. Zur Finca, die Florentino Arzuaga 1980 erwarb, gehört ein Ökosystem mit über 300 Hirschen, 400 Wildschweinen, Mufflons und anderen Arten.

Bodegas la Horra

Vega Sicilia

Der spanische Mythos Vega Sicilia

Die Geschichte des Weingutes Vega Sicilia geht auf das Jahr 1842 zurück, als Don Toribio Lecanda karges Weideland am Ufer des Duero kaufte. Damals ahnte er nicht, dass er hiermit den Grundstein zu einem Mythos legte. Ein „spanischer Bordeaux“ war geboren. Don Toribio ging nach Bordeaux, um dort Rebsetzlinge der Sorten Cabernet Sauvignon, Carmenère, Malbec, Merlot und Pinot Noir zu kaufen. Hauptrebsorte bleibt jedoch der spanische Tempranillo, der hier Tinto Fino genannt wird.

Im Jahr 1915 wurde der erste Vega Sicilia auf den Markt gebracht. Seit 1982 ist Vega Sicilia im Besitz der Familie Álvarez. Pablo Álvarez leitet mit großem Enthusiasmus die Geschicke des Weingutes, seit 1998 gemeinsam mit Xavier Ausás, dem hauptverantwortlichen Oenologen. Das Weingut ist ein altes Gebäude aus dem Jahr 1846, dessen Fassade und Großteile des Innern komplett erhalten geblieben sind. Aufwendige Renovierungsmaßnahmen haben daraus ein wahres Juwel gemacht. In den Kellern liegen ca. 4000 Barriquefässer, in denen einer der legendärsten Weine Spaniens reift.

Bodegas Valdemar Oyón

Vor über 130 Jahren, genauer gesagt im Jahr 1889 gründete Joaquín Martínez Bujanda in der kleinen Stadt Oyón in Rioja Alavesa die Weinbautradition der Familie Bujanda. Heute ist in dem Familienbetrieb mit Jesús Martínez Bujanda und seinen Kindern Jesús und Ana bereits die 4. Und 5. Generation am Werk. Das Weingut Valdemar besitzt inzwischen rund 300 ha in allen 3 Zonen des Rioja Weinbaugebietes sowie in der Region Ribera del Duero. Innovation und Pioniergeist waren von Anfang an das grosse Kapital der Familie, ebenso wie der Ehrgeiz, edle und charaktervolle Weine auf höchstem Niveau herzustellen. So haben sie z.B. den ersten fassfermentierten Weisswein und die ersten sortenreinen Tempranillo

Blanco hergestellt und besitzen inzwischen auch ein Weingut in der Region Walla-Walla in Washington Estate, U.S.A.

Gratavinum Gratallops

Im Jahr 2003 starteten die Besitzer vom Weingute Parés Baltà - Joan und Josep Cusiné - zusammen mit ihren Frauen Elena Jiménez und Marta Casas und dem Winzer Jordi Fernandez ein neues und aufregendes Projekt in der Region Priorat. Unterhalb von Gratallops und Poboleda finden sich Terrassen aus Schiefergestein, auf welchen die typischen Rebsorten Carinena und Garnatxa sowie Cabernet Sauvignon und Syrah wachsen. Aufgrund der Philosophie, stets auf die Umwelt und auf die Biodiversität zu achten, werden die Weinberge biologisch bewirtschaftet.

Der Name des Weinguts setzt sich zusammen aus Gratallops (dem Namen des Dorfes, in dem sich die Kellerei befindet) und Vinum, was auf Lateinisch Wein bedeutet, als Hommage an die Römer, die vor vielen Jahrhunderten den Weinanbau in der Region einführten.

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