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Wieviel Digital braucht ein sauberes Fenster, Herr Bosch?

Er ist so was wie der sauberste Geschäftsführer in Unterschleißheim: Mario Bosch, 55, bringt mit seinem Team Büros, Werkstätten, Fassaden und Fenster seiner Kunden wieder auf Hochglanz. Ein Blick durch die Werkstattfenster von MTR Gebäudereinigung.

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Dabei sind Werkstatt und Büros in der Unterschleißheimer Buchenstraße übersichtlich. Der Großteil des Equipements ist nämlich bei der Kundschaft untergebracht. Die Spezialmaschinen, Reinigungsmittel, Wischer und Eimer lagern in Extraräumen von Autohäusern, Hotels, Stadtverwaltungen und Firmenzentralen. „Damit sparen wir im Jahr viele Transportkilometer“, sagt Mario Bosch, „und damit enorme Mengen an CO2.“

Vor 25 Jahren gründete der Unterschleißheimer seinen Betrieb. Nach bestandener Meisterprüfung. Seine praktische Meister- aufgabe damals: Die Komplettreinigung eines Schulzimmers im 4. Stock, ohne Aufzug. Hört sich einfach an, war aber komplex und kompliziert. Alle Gerätschaften und Putzmittel mussten nach oben geschleppt werden. Im Waschbecken war Kalk, die Fenster verschmiert. Der Boden, die Tafel, die Schreibtische und sonstige Oberflächen – alles musste mit dem passenden Mittel fachgerecht blitzblank sein, innerhalb von sieben Stunden.

Aus dem Start-up ist eine erfolgreiche Marke geworden. Das zeigt ein Blick in das Leistungsangebot von MTR. Die Saubermänner bieten unter anderem neben der sogenannten Unterhalts- und Grundreinigung auch Baufein-, Fassaden- sowie die Glas- und Rahmenreinigung an.

Sogar Kletterspezialisten arbeiten für eine saubere Sache: Bei MTR gibt´s die alpine Glasreinigung mit Zertifizierung und Spezialzulassung. Heißt: Schmutz auf schrägen oder überhängenden Glasfassaden hat keine Chance, wenn sich die MTR-Putz-Kolonne abseilt.

Die Kundschaft sitzt in ganz Bayern. Viele sind seit Jahren Stammkunden. Was sind die aktuellen Trends in der Branche, Herr Bosch? „Wir haben zum einen immer effektivere und umweltfreundlichere Putzmaterialien und -maschinen.“ Immer mehr Hightech-Maschinen, so Bosch, aber auch immer größeres Kostenbewusstsein bei der Kundschaft: „Die Unternehmen sparen im Prinzip auf der falschen Seite. Niemand arbeitet gern in einem Büro mit Staubflusen.“

150 Angestellte sind für die Unterschleißheimer MTR in ganz Bayern im Einsatz. Die

Frauen sind im Team in der Mehrheit: 60 Prozent. Und wo MTR draufsteht, da ist auch MTR drin. Mario Bosch hat kürzlich für 30.000,- Euro neue, mit eingestickten Logos versehene blaue Outfits für seine Mitarbeiter geordert. Er sagt: „Das stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und sieht auch noch gut aus.“

Anderes Thema: die Digitalisierung. Komplette Branchen haben sich durch Bits and Bytes vollständig geändert. Gilt das auch für die Gebäudereinigung? „Die Digitalisierung setzen wir im Backoffice ein“, sagt der Geschäftsführer, „Buchführung, Verwaltung, Materialbestellung laufen bei uns digital. Aber die Arbeit am Objekt ist und bleibt Handwerk. Trotz modernem Maschinenpark.“

Problem erkennen, sich für das passende Mittel entscheiden und dann per Hand säubern – für diesen Prozess seien Roboter, so Bosch, nicht geeignet. Zu langsam, nicht zuverlässig genug. Auch das Fensterputzen benötige kein Digital. Der Experte: „Einmal Fenster und Rahmen mit einer Wasser-Spül- mittellösung einschäumen. Dabei besonders auf die Ecken achten. Und dann mit einem Gummi-Abzieher von oben nach unten abziehen.“ Lästige Streifen lassen sich übrigens mit zusammengeknülltem Zeitungspapier beseitigen.

Rund vier Millionen Euro vermeldet MTR als Jahresumsatz. Eine saubere Bilanz. Und was steckt eigentlich hinter den drei Buchstaben des Firmennamens? „Ganz einfach“, sagt Mario Bosch, „das sind die ersten Buchstaben der drei Gründervornamen. Zwei sind weg, der Firmenname ist geblieben.“

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